Katja Nebeling at Lessius Hogeschool Antwerpen, Belgium
Im Wintersemester 2004/2005 war ich als Erasmusstudentin in Antwerpen, Belgien und habe dort mein Praxissemester als Auslandsstudium absolviert. Ich besuchte dort unsere Partnerhochschule – die Lessius Hogeschool (www.lessius-ho.be).
Die Hochschule bietet ein englischsprachiges Programm an – European Business Studies. Dieses Programm besteht aus einer Auswahl von 11 Vorlesungen. Um das Programm erfolgreich abzuschließen, müssen aus dieser Auswahl 4 Pflichtkurse und 2 Wahlkurse belegt werden. Die meisten Fächer beschäftigen sich mit dem Thema Europa. Der Unterricht findet in derselben Form wie bei uns statt. Die Teilnehmer sind meist Erasmusstudenten aus ganz Europa. Das EBS-Programm findet neben den normalen belgischen Vorlesungen statt. Dadurch hat man leider keinen direkten Kontakt zu einheimischen Studenten.
Vor Beginn des Studienprogramms habe ich einen Niederländisch Sprachkurs besucht. Die Sprachumstellung stellte während meines Aufenthaltes kein grosses Problem dar. Durch den Sprachkurs habe ich schon erste Kontakte zu meinen neuen Kommilitonen geknüpft.
In Antwerpen gibt es ein Erasmus Student Network (www.esnantwerp.be). Das sind ehemalige Erasmusstudenten, die sich um die Austauschstudenten in Antwerpen kümmern. Sie organisieren Parties, Stadtführungen, Ausflüge und vieles mehr. Sie helfen auch dabei sich in den ersten Tagen in der neuen Umgebung zurechtzufinden.
In Antwerpen gibt es kein Studentenwohnheim, dafür aber eine Vielzahl von Studentenzimmern, die von privat vermietet werden. Meist sind ganze Häuser zu Studentenzimmern umgebaut.
Man teilt sich dann Küche und Bad mit seinen Mitbewohnern. Die Lage ist auch meist sehr zentral und die Miete liegt um die 250 Euro. Die weiteren Kosten liegen im Schnitt nicht wesentlich höher als in Deutschland auch. In manchen Supermärkten sind die Lebensmittel geringfügig teuerer als bei uns. In Belgien gibt es auch einen Aldi, in dem dann man recht günstig einkaufen kann.
Antwerpen hat rund als 500.000 Einwohner und ist die größte Stadt in Flandern. Flandern ist sozusagen der Norden von Belgien und dort spricht man Holländisch. Im Süden von Belgien liegt Wallonien und dort wird französisch gesprochen.
Antwerpen hat neben Schokolade noch vielmehr zu bieten. In Antwerpen ist der den drittgrößte Containerhafen von Europa, das wichtigste Diamantenzentrum der Welt und seit mehreren Jahren die Hochburg der europäischen Modeszene. Es lohnt aber auch den Rest des Landes anzuschauen. Die belgische Nordseeküste ist auf jeden Fall einen Besuch wert und mit dem Zug ist man in nur zwei Stunden dort. Zug fahren ist in Belgien recht günstig und das Zugnetz ist auch sehr gut.
Abschließend kann ich nur sagen, das Auslandsemester hat sich sehr gelohnt und man macht eine Menge Erfahrungen. Es war nicht viel Aufwand, sich für das Programm zu bewerben, das Studium hat nicht mehr Zeit in Anspruch genommen als in Deutschland auch und man hat eine Menge Leute, aus den unterschiedlichsten europäischen Ländern, kennen gelernt.
Katja Nebeling, Mai 2005