Jannik Reinhard unterhält sich neben einem Auto mit den Meisterschülern.
Über- oder Untersteuern – was sind die besonderen Anforderungen bei Rennwagen und wo liegen die Unterschiede zu Serienfahrzeugen? Diese und viele weitere Fragen standen im Mittelpunkt des Austausches zwischen dem Dachdeckermeister und leidenschaftlichen Rennfahrer Jannik Reinhard (r.) und seinem „Up2Race“- Kollegen, dem Kraftfahrzeugmechatroniker Dennis Perkams (2.v.r), mit den angehenden Kraftfahrzeugtechnikermeistern, die derzeit ihre Meisterausbildung bei der HwK Koblenz absolvieren.

04.12.2024„Das Handwerk“ auf der Überholspur

Wenn Dachdeckermeister Jannik Reinhard im BMW-Rennwagen aus dem Rennstall „Up2Race“ mit über 200 km/h an den Tribünen des Nürburgrings vorbeifegt, gibt auch „Das Handwerk“ Vollgas – als farbenfroher Kampagnen-Schriftzug auf dem Heckspoiler und in Form des Logos der Handwerkskammer (HwK) Koblenz auf der Motorhaube. Einen Einblick, wie viel Handwerk tatsächlich dahintersteckt, gewährte der 27-Jährige aus Horhausen im Westerwald kürzlich den angehenden Kraftfahrzeugtechnikermeistern, die derzeit ihre Meisterausbildung bei der HwK Koblenz absolvieren. Direkt am Rennwagen erfolgte in den HwK-Werkstätten ein ausführlicher Austausch über das Vermessen, Über- und Untersteuern sowie zu den Unterschieden von Straßen- und Rennfahrzeugen.

Reinhards Vorliebe für den Rennsport zeigte sich schon früh. Dem jugendlichen Quadfahren folgten Touristenfahrten auf dem Nürburgring und mit 19 Jahren erwarb er seine Rennlizenz auf dem Hockenheimring. Bis 2023 stand Reinhard bereits mit Serienfahrzeugen, die zu Rennwagen umgebaut wurden, auf dem einen und anderen Siegertreppchen. 2024 war es dann an der Zeit für das „Up2Race“-Team, „größer zu denken“. Seitdem wechseln sich Reinhard und seine Fahrerkollegen hinter dem Steuer eines BMW M 240i Racing ab. Damit sie zeigen können, was der reinrassige Rennwagen ab Werk zu leisten vermag, stehen ihnen bei den Langstreckenfahrten ein Renningenieur und rund acht Kraftfahrzeugmechatroniker zur Seite.

Gruppenfoto mit einem Auto
Handwerk begeistert – auf der Rennstrecke und in den HwK-Werkstätten in Koblenz: Direkt am Rennwagen tauschte sich der Dachdeckermeister und leidenschaftliche Rennfahrer Jannik Reinhard (links vorne) gemeinsam mit seinem „Up2Race“- Kollegen, dem Fahrzeugmechatroniker Dennis Perkams (links hinter ihm), mit den angehenden Kraftfahrzeugtechnikermeistern aus, die derzeit ihre Meisterausbildung bei der HwK Koblenz absolvieren.

Vom Kraftfahrzeugtechniker über Karosserie- und Fahrzeugbauer bis hin zum Maler und Lackierer mit Schwerpunkt Fahrzeuglackierung: Auch das Handwerk hat in diesem Bereich viele Karrieremöglichkeiten zu bieten. Weshalb Reinhard sein Hobby jedoch nie zum Beruf machte, beantwortet der junge Dachdeckermeister strahlend: „Ich wollte beides haben! Für mich stand schon immer fest, dass ich später einmal unseren Familienbetrieb, den mein Ururgroßvater im Jahr 1888 gründete, in der fünften Generation weiterführen möchte.“ Seit 2017 ist er Teil des Familienunternehmens H. Reinhard Bedachungs GmbH in Oberhonnefeld und bildet sich nach erfolgreich abgeschlossener Gesellen- und Meisterausbildung derzeit an der HwK Koblenz zum Betriebswirt weiter.

„Morgens fahre ich früh in den Betrieb, um Büroarbeiten zu erledigen und bei der Organisation des Arbeitstages zu unterstützen, dann geht es weiter zur HwK-Fortbildung nach Koblenz, von dort auf die Baustelle und dreimal die Woche danach zum Sport. Zwei bis drei Monate vor dem großen 24-Stunden-Rennen kommen weitere Personal-Training-Einheiten dazu, denn das ist eine außergewöhnliche Herausforderung für Körper und Geist“, berichtet Dachdeckermeister Reinhard, wie er Hobby und Beruf „unter ein Dach“ bringt und sich neben gesunder Ernährung fit für die etwas über zehn Rennen im Jahr hält.

 

Jörg Diester
Leitung Pressestelle

Tel. 0261 398-161

joerg.diester--at--hwk-koblenz.de