Allgemeine Internet-Tipps

Tipps für die Begleitung von älteren Kindern im Internet

 

Die folgenden Tipps helfen Ihnen dabei, Ihr Kind auf dem Weg zu einer selbstständigen und verantwortungsvollen Internetnutzung zu begleiten:

Tipp 1: Unterstützen Sie Ihr Kind dabei, altersgerechte Onlineerfahrungen zu sammeln

Am Ende der Grundschulzeit haben die meisten Kinder bereits gelernt, sich sicher im Netz zu bewegen. Gewöhnen Sie Ihr Kind deshalb an die Möglichkeiten, über Lesezeichen bzw. Favoriten vorher ausgewählte Webseiten anzusteuern. Begleiten Sie Ihr Kind, wenn es neben den Kindersuchmaschinen (z.B. fragFINN oder Blinde Kuh) auch allgemeine Suchmaschinen ausprobieren will. Denn ohne alters- und erfahrungsabhängige Filter- und Jugendschutzeinstellungen kann ihr Kind schnell und auch unbeabsichtigt auf problematische Inhalte stoßen. Helfen Sie Ihrem Kind dabei, die Informationen auf Webseiten richtig einzuschätzen.


Informationen zu Filtereinstellungen und Jugendschutzprogrammen
Tipps zum sicheren Einrichten von Computern und zum mobilen Surfen
Tipps zum Suchen und Recherchieren im Internet

Tipp 2: Richten Sie den Internetzugang Ihres Kindes alters- und erfahrungsgemäß ein

Jungen und Mädchen unter 12 Jahren sollten besser keinen eigenen Computer, unter 14 Jahren keinen eigenen Internetzugang im Kinderzimmer besitzen. Beachten Sie dabei, dass auch mit dem Smartphone gesurft werden kann. Der Familiencomputer (z. B. im allgemeinen Wohnbereich) macht konkrete Absprachen erforderlich und erleichtert damit eine gewisse Kontrolle der Mediennutzung.

Weitere Infos zu Regeln und Absprachen gibt es unter dem Punkt "Nutzungszeiten und Regeln fürs Internet“

Tipp 3: Bleiben Sie im Gespräch und vereinbaren Sie klare Regeln

Auf technischen Schutz allein sollten Sie sich nicht verlassen. Genauso wichtig ist es, mit den Kindern über die Herausforderungen und Gefahren von Internet und Handy zu sprechen und Regeln festzulegen. Hierbei sollten auch klare Vereinbarungen zum Download von Musik und Filmen und zum Umgang mit persönlichen Daten enthalten sein. Auch die Themen Abzocke, Werbung und Kostenfallen sollten besprochen werden.

 

Regeln für die Nutzung von Internet, Handy usw. können Sie mit dem Angebot www.mediennutzungsvertrag.de gemeinsam mit Ihrem Kind festlegen.

Mehr Informationen gibt es auch in den klicksafe-Materialien:
„Datenschutz-Tipps für Eltern“
„Nicht alles, was geht, ist auch erlaubt! Urheber- und Persönlichkeitsrechte im Internet“.

Tipp 4: Surfen Sie auch mal gemeinsam mit Ihrem Kind

Lassen Sie sich die Internetwelten Ihres Kindes auch einmal zeigen. Der Einblick, den Sie gewinnen, ist ein Einblick in die Surfgewohnheiten und Interessen Ihres Kindes. Werten Sie Seiten nicht gleich ab, sondern bilden Sie sich ein gerechtes Urteil. Erinnern Sie sich an Ihre eigenen Erfahrungen, die Sie beim Aufwachsen mit Medien gesammelt haben und daran, welche Faszination Medien für Sie früher hatten.  Begründen Sie Ihre Entscheidung, wenn Sie bestimmte Seiten und Aktivitäten im Internet untersagen wollen. In der Regel verstehen die Kinder Ihre Besorgnis – auch wenn sie dies nicht sofort zugeben können – und lernen so, Gefahren besser einzuschätzen.

Tipp 5: Prüfen Sie Ihr eigenes Medienverhalten und denken Sie an Ihre Vorbildfunktion

Kinder orientieren sich an ihren Eltern – auch wenn es um die Mediennutzung geht. Deshalb unser Tipp: Prüfen Sie regelmäßig, welchen Stellenwert Medien in Ihrem eigenen Leben einnehmen. Schauen Sie vielleicht selbst in unpassenden Momenten auf Ihr Smartphone? Wie viele Stunden täglich nutzen Sie privat Internet, Fernsehen, Handy, usw.? Auch dies hat Auswirkungen auf den Medienumgang Ihres Kindes.

Tipp 6: Tauschen Sie sich mit Ihrem Kind über Onlineaktivitäten und -freundschaften aus

So wie Sie mit Ihrem Kind über „reale“ Aktivitäten und Freunde reden, sollten Sie auch über entsprechende Interneterlebnisse und Kontakte im Austausch bleiben. Überlegen Sie, welche Umgangsformen im Internet gelten sollten. Machen Sie Ihrem Kind klar, dass es sich nicht mit Fremden, die es nur aus dem Internet (Chat, Soziale Netzwerke, …) kennt, treffen soll! Sollte es doch um eine im Netz entstehende „echte“ Freundschaft gehen, begleiten Sie Ihr Kind zu den ersten Treffen (an einem öffentlichen Ort).

Weitere Infos finden Sie unter „Chats, Soziale Netzwerke und Messenger“
Das Angebot www.medien-knigge.de ist eine gute Möglichkeit mit Ihrem Kind über „digitale Umgangsformen“ ins Gespräch zu kommen

Tipp 7: Sprechen Sie altersgerecht über problematische Inhalte und Umgangsformen im Internet

Trotz aller Absprachen und Maßnahmen können Kinder auf problematische Internetseiten stoßen. Hier sollten sie wissen, dass sie ihre Eltern hinzuziehen können, ohne dass ihnen gleich ein Internetverbot droht oder sie sich schämen müssen. Kinder brauchen Unterstützung, um mögliche Negativerfahrungen zu verarbeiten. Als Regel kann dabei gelten, dass Ihr Kind Ihnen entweder sofort Bescheid sagt oder aber die jugendschutzrelevanten Angebote schließt und Ihnen (oder einer anderen erwachsenen Vertrauensperson) davon erzählt. Über den Browser-Verlauf können Sie im Anschluss prüfen, ob es sich um jugendschutzrelevante Inhalte handelt und diese bei Bedarf melden.

Mit Älteren sollten Sie auch über Pornografie, Gewalt, (Cyber)Mobbing und andere problematische Themen des Internets  sprechen. Gehen Sie hierbei sensibel vor und respektieren Sie die Grenzen Ihres Kindes. Zeigen Sie ihnen gute Webseiten zum Thema „Sexualität“. Bleiben Sie offen für die Fragen und Themen Ihrer Kinder.

Informationen zu den Themen Pornografienutzung, Sexting, Rechtsextremismus, Gewaltdarstellung, Cyber-Mobbing und Verherrlichung von Essstörungen
Jugendschutz.net (Jugendschutzrelevante Inhalte)
Profamilia.de (Informationen zum Thema Jugendliche und Sexualität)

Tipp 8: Informieren Sie sich über exzessive Internet-, Handy- und Computerspielabhängigkeit und seien Sie wachsam

Im Zusammenhang mit Internet, Handy und digitale Spiele fallen immer häufiger auch die Begriffe der „exzessiven Nutzung“, „Sucht“ oder „Abhängigkeit“. Achten Sie deshalb darauf, ob ihr Kind vereinbarte Zeiten am Computer oft nicht einhalten kann und informieren Sie sich über mögliche Warnzeichen einer Abhängigkeit.

klicksafe-Flyer „Internet-, Handy- und Computerspielabhängigkeit“
klicksafe-Bereich „Digitale Spiele“ 

Linktipps für Eltern mit älteren Kindern

www.klicksafe.de/themen: Im umfangreichen Themenbereich von klicksafe finden Sie Informationen zu allen wichtigen Angeboten des Internets (Computerspiele, (Cyber)Mobbing, Chats, Jugendschutzprogramme, …).

www.klicksafe.de/quiz: Online-Quizze für Jugendliche zu Themen wie „Datenschutz“, „Urheberrechte“ oder „Computerspiele“. Die Quizze können auch gemeinsam mit Ihrem Kind gespielt werden, um über die entsprechenden Themen ins Gespräch zu kommen.

www.klicksafe.de/spots: Die Filme im Spotbereich können auch eine gute Möglichkeit sein, mit Jugendlichen über das Thema „Internetsicherheit“ ins Gespräch zu kommen.

www.klicksafe.de/referentensuche: Wenn an der Schule Ihres Kindes ein medienpädagogischer Elternabend geplant ist, können hier passende Referenten gefunden werden. Die ggf. entstehenden Kosten müssen mit der in Ihrem Bundesland gelisteten Einrichtung besprochen werden.

www.klicksafe.de/themen/problematische-inhalte: Im Internet finden sich leider auch für Jugendliche problematische Inhalte. In diesem Bereich werden die Felder Pornografienutzung, Sexting, Rechtsextremismus, Gewaltdarstellung und Verherrlichung von Essstörungen vorgestellt.

www.klicksafe.de/themen/suchen-recherchieren: Das richtige Suchen und Recherchieren im Internet ist nicht nur für Kinder und Jugendliche in manchen Fällen eine Herausforderung. Hier werden Tipps und Tricks vorgestellt, um aus der unüberschaubaren Menge an Informationen die passenden Inhalte herauszufiltern.

www.handysektor.de: Das Portal Handysektor hat auch Informationen zu Datenschutz, Urheberrechten und Cyber-Mobbing für Jugendliche im Angebot. Im Comicstil gestaltete Flyer richten sich direkt an Jugendliche, bieten aber auch gute Aufhänger, um über Themen wie Cyber-Mobbing oder das Recht am eigenen Bild ins Gespräch zu kommen. In der Pädagogenecke finden auch Eltern passende Informationen.

www.handysektor.de/mediathek/videos.html: Die Comicfilme vom Handysektor zu Themen wie WhatsApp-Stress, Cyber-Mobbing, Sexting, … können eine gute Möglichkeit sein, mit Ihren Kindern über diese Themen ins Gespräch zu kommen.

www.chatten-ohne-risiko.de: Hier finden sich zahlreiche Informationen zum Thema „Chatten und Instant Messaging“.

www.nummergegenkummer.de: Das Kinder- und Jugendtelefon der „Nummer gegen Kummer“ ist unter der Nummer 116 111 montags bis samstags von 14:00 – 20:00 Uhr zu erreichen. Die Anrufe sind kostenlos und anonym. Samstags können Fragen oder Sorgen mit Gleichaltrigen besprochen werden. Die em@il- Beratung ist rund um die Uhr erreichbar. Das Elterntelefon ist montags bis freitags von 09:00 – 11:00 Uhr und dienstags und donnerstags von 17:00 – 19:00 Uhr unter der kostenlosen Nummer 0800 – 111 0 550 erreichen.

www.juuuport.de: Auf der Internetplattform juuuport finden Jugendliche Hilfe, wenn sie z. B. schlechte Erfahrungen mit dem Internet gemacht haben. Das Besondere an juuuport ist, dass die Hilfe von anderen Jugendlichen kommt, die als Scouts dafür ausgebildet wurden.

www.jugendinfo.de: Hier gibt es verschiedene Materialien für Jugendliche zu aktuellen Themen (z. B. zu Cybermobbing oder Sozialen Netzwerken).

www.lizzynet.de: Lizzynet ist eine Plattform nur für Mädchen und junge Frauen mit eigener Community und vielen Onlinekursen.