Warum Datenschutz uns alle angeht (und zunehmend wichtiger wird)

Quelle: find-das-bild.de/ Montage: Internet-ABC

Alle im Internet eingestellten oder über das Internet übertragenen Informationen können abgefangen oder missbraucht werden. Bei Bank- und Kreditkartendaten wäre dies besonders schmerzhaft. Ebenfalls unerwünscht dürfte in den meisten Fällen eine für alle sichtbare Einstellung der Privatadresse oder der eigenen Handy- oder Festnetznummer im Internet sein. Nervende Werbeanfragen wären hier unter harmlosere Folgen zu fassen. Und obwohl es bereits erste Verfahren gibt, Dateien, wie 2011 von der damaligen Verbraucherschutzministerin Aigner gefordert, mit einem Verfallsdatum zu versehen, wird es einen wirksamen „virtuellen Radiergummi“, der beispielsweise auch bei von anderen Nutzern eingestellten persönlichen Inhalten greift, wohl in absehbarer Zeit nicht geben.

Hierbei ist zudem von Bedeutung, dass bei einem Versand über Apps die Inhalte nicht mehr „nur“ auf dem Server des Anbieters liegen, sondern diese zusätzlich auf allen angeschriebenen Geräten gespeichert werden; ein Löschen ist so noch schwieriger geworden (vgl. auch Kapitel 9). Aber auch gegen unberechtigte Zugriffe besonders gesicherte Daten (z. B. über eine Verschlüsselung des betrieblichen oder privaten E-Mail-Verkehrs) können in falsche Hände geraten. Spektakuläre Hacking-Attacken, bei denen auf einen Schlag Kunden- und Kreditkartendaten von Tausenden oder sogar von mehreren Millionen Nutzern illegal heruntergeladen werden, zeigen, dass auch große Unternehmen nicht davor geschützt sind (vgl. auch den Hackerangriff auf private Prominentenfotos in 2014).

Warum aber ist es so leicht, im Internet an Informationen beispielsweise über eine bestimmte Person zu kommen? Ein Vorteil des Internets ist gleichzeitig ein Grundproblem in Sachen Datenschutz: das Internet kann sehr komfortabel nach ausgewählten Inhalten durchforstet werden – vielfach sogar automatisiert. Und so können auch Daten, die für sich genommen eher weniger delikat sind, in Verknüpfung mit anderen Informationen ein immer genaueres Bild der eigenen Person liefern. Denn im Grunde ist jedes veröffentlichte Datum, jede kleinste Information ein kleines Puzzlestück der eigenen Persönlichkeit. Hinzu kommt die bereits vorgestellte Möglichkeit, Daten mit nur einem Mausklick zu kopieren um diese systematisch im Internet zu streuen und so die Langlebigkeit im Internet bestmöglich zu unterstützen. Wer eine eigene Homepage besitzt oder vor Jahren einmal besessen hat, dem sei in Sachen „Langzeitgedächtnis des Internets“ ein Besuch bei www.archive.org empfohlen. Hier kann mittels WayBackMachine eine virtuelle Zeitreise unternommen werden und der Stand einer beliebigen Internetseite zu unterschiedlichen Zeitpunkten abgerufen werden.

Welche Informationen über die eigene Person bereits im Internet kursieren und wie leicht es ist, diese kompakt zu verknüpfen, kann neben den klassischen Suchmaschinen auch über spezielle Personensuchmaschinen wie www.yasni.de laienhaft nachvollzogen werden. Große Unternehmen oder staatliche Einrichtungen haben hier noch ganz andere Möglichkeiten.

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