Web 2.0 und Urheberrecht - Texte, Bilder, Videos auf MySpace, YouTube & Co. - Ist alles, was geht, auch erlaubt?
Die Antwort lautet: Nein.
Nicht alles, was möglich ist, ist auch erlaubt. Wer sich mit den rechtlichen Grundlagen nicht auskennt oder sich hierüber nicht informiert, geht oft gefährliche (Haftungs-)Risiken ein. Die einfache Bedienbarkeit von Online-Technologien kann vor diesem Hintergrund tückisch sein. Jeder, der Inhalte online bereitstellt, sollte sich bewusst sein, dass sie in der Regel in aller Welt gesehen und genutzt werden können. Es ist daher oft ein Leichtes, Rechtsverletzungen aufzuspüren und zu verfolgen. Deshalb ist Vorsicht und ein Mindestmaß an Rechtskenntnis geboten, wenn man im Internet und im Web 2.0 aktiv werden möchte. Dies gilt vor allem, wenn man fremde Inhalte, persönliche Informationen oder Bilder von Dritten online stellen will. Denn das Recht macht vor dem Internet nicht halt. Im Gegenteil: Die Gefahr, für Urheberrechtsverletzungen im Internet belangt zu werden, ist groß.
Tauschbörsen
Besonders Tauschbörsen werden von der Unterhaltungsindustrie und anderen Rechteinhabern systematisch nach illegal eingestellten Inhalten durchsucht. Massenhaft werden Abmahnschreiben verschickt, Anzeigen erstattet und Klagen erhoben. Die finanziellen Folgen für die Nutzer sind oft erheblich. Für eine einzige Abmahnung können – je nach Fall – schon mehrere tausend Euro fällig werden. Nicht immer kann man sich hiergegen wirksam verteidigen.
Web 2.0-Dienste im Visier der Anwälte
Bei Urheberrechtsverletzungen auf Web 2.0-Diensten verfolgen die Unternehmen derzeit noch eine andere Strategie. Anders als in Tauschbörsen – bei denen die Daten direkt auf den Computern der Nutzer und nicht bei einem Anbieter liegen –, beschränkt man sich hier noch weitgehend darauf, direkt gegen die Dienstbetreiber vorzugehen. Ob das so bleibt, hängt stark von der rechtlichen Entwicklung ab, auch hier können Risiken für die Nutzer also keineswegs ausgeschlossen werden. Auch Blogs, Foren oder private Webseiten geraten zunehmend ins Visier der Urheberrechteinhaber. Ungenehmigte Verwendungen von Fotos oder Stadtplanausschnitten werden zum Teil rigoros verfolgt. Man kann angesichts dessen nur jedem raten, sich bei der Nutzung von Online-Diensten – im eigenen Interesse – seiner Verantwortung bewusst zu sein und zumindest zu versuchen, sich rechtskonform zu verhalten.