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==ca.545 Millionen v. Chr.== | ==ca.545 Millionen v. Chr.== | ||
− | :* Im Erdaltertum befindet sich das nördliche Rheinland für 200 Millionen Jahre auf der Kontinentalplatte Avalonia auf der Südhalbkugel der Erde und bewegt sich langsam aus dem subantarktischen Raum Richtung Äquator. Sie ist vom Südkontinent Gondwana abgesplittert und bewegt sich auf die Kontinentalplatten Laurussia und Baltica zu. Beim Aufprall kommt es zur Kaledonischen Gebirgsbildung in Nordeuropa. Das nördliche Rheinland ist Teil des Rheinischen Troges und im Kambrium, Ordivizium, Silur und Devon Meeresboden, der von den Sedimenten bedeckt wird, die bei der Abtragung des Kaledonischen Gebirges entstehen ( | + | :* Im Erdaltertum befindet sich das nördliche Rheinland für 200 Millionen Jahre auf der Kontinentalplatte Avalonia auf der Südhalbkugel der Erde und bewegt sich langsam aus dem subantarktischen Raum Richtung Äquator. Sie ist vom Südkontinent Gondwana abgesplittert und bewegt sich auf die Kontinentalplatten Laurussia und Baltica zu. Beim Aufprall kommt es zur Kaledonischen Gebirgsbildung in Nordeuropa. Das nördliche Rheinland ist Teil des Rheinischen Troges und im Kambrium, Ordivizium, Silur und Devon Meeresboden, der von den Sedimenten bedeckt wird, die bei der Abtragung des Kaledonischen Gebirges entstehen ([[Schindler u.a. 2006]], S.46-47) (eb) |
==ca.417 Millionen v. Chr.== | ==ca.417 Millionen v. Chr.== | ||
− | :* Der Kern des Rheinischen Schiefergebirges wird im Unterdevon in 25 Millionen Jahren von Sedimenten der Siegen- und Ems-Stufen bedeckt, die aus Tonschiefern und Grauwacken bestehen. Die Kontinentalplatte hat inzwischen Äquatornähe erreicht. ( | + | :* Der Kern des Rheinischen Schiefergebirges wird im Unterdevon in 25 Millionen Jahren von Sedimenten der Siegen- und Ems-Stufen bedeckt, die aus Tonschiefern und Grauwacken bestehen. Die Kontinentalplatte hat inzwischen Äquatornähe erreicht. ([[Schindler u.a. 2006]], S.48-49) (eb) |
==ca.358 Millionen v. Chr.== | ==ca.358 Millionen v. Chr.== | ||
− | :* Im Unterkarbon,das 38 Millionen Jahre dauert, kommt es zur variskischen Gebirgsbildung mit Hebung und Faltung. Die oberen Schichten des alten Meeresbodens werden stärker abgetragen. Im Raum Altenkirchen bildet das Unterdevon der oberen Siegenstufe die Gesteinsunterlage. ( | + | :* Im Unterkarbon,das 38 Millionen Jahre dauert, kommt es zur variskischen Gebirgsbildung mit Hebung und Faltung. Die oberen Schichten des alten Meeresbodens werden stärker abgetragen. Im Raum Altenkirchen bildet das Unterdevon der oberen Siegenstufe die Gesteinsunterlage. ([[Schindler u.a. 2006]], S.56) (eb) |
==ca.295 Millionen v. Chr.== | ==ca.295 Millionen v. Chr.== | ||
− | :* Im Perm, das 44 Millionen Jahre dauert, wandert die Platte auf die Nordhalbkugel und erreicht die Trockenzone der wechselfeuchten Tropen. Der von Pol zu Pol reichende Großkontinent Pangaea entsteht. Das Gebirge des Karbon wird wieder bis auf den alten Sockel eingeebnet. Das Rumpfgebirge wird in den folgenden Jahrmillionen wiederholt überflutet. ( | + | :* Im Perm, das 44 Millionen Jahre dauert, wandert die Platte auf die Nordhalbkugel und erreicht die Trockenzone der wechselfeuchten Tropen. Der von Pol zu Pol reichende Großkontinent Pangaea entsteht. Das Gebirge des Karbon wird wieder bis auf den alten Sockel eingeebnet. Das Rumpfgebirge wird in den folgenden Jahrmillionen wiederholt überflutet. ([[Schindler u.a. 2006]], S.60) (eb) |
==ca.251 Millionen v. Chr.== | ==ca.251 Millionen v. Chr.== | ||
− | :* Im Mesozoikum ist der Westerwald Teil des Rheinischen Festlands, sodass Ablagerungen der Trias, des Jura und der Kreidezeit fehlen. Gegen Ende dieser Zeit liegt es auf etwa 40 Grad nördlicher Breite. ( | + | :* Im Mesozoikum ist der Westerwald Teil des Rheinischen Festlands, sodass Ablagerungen der Trias, des Jura und der Kreidezeit fehlen. Gegen Ende dieser Zeit liegt es auf etwa 40 Grad nördlicher Breite. ([[Schindler u.a. 2006]], S.64-69) (eb) |
==ca. 65 Millionen v. Chr.== | ==ca. 65 Millionen v. Chr.== | ||
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==ca. 2,58 Millionen v.Chr.== | ==ca. 2,58 Millionen v.Chr.== | ||
− | :* Im Pleistozän, das von den Eiszeiten beherrscht wurde, bleibt das Rheinische Schiefergebirge - und damit der Westerwald - eisfrei. Klima und Vegetation sind in den Warmzeiten ähnlich wie heute, in den Kaltzeiten der Tundra vergleichbar. ( | + | :* Im Pleistozän, das von den Eiszeiten beherrscht wurde, bleibt das Rheinische Schiefergebirge - und damit der Westerwald - eisfrei. Klima und Vegetation sind in den Warmzeiten ähnlich wie heute, in den Kaltzeiten der Tundra vergleichbar. ([[Schirmer 2006]], S.75) (eb) |
==ca. 500.000 v. Chr.== | ==ca. 500.000 v. Chr.== | ||
− | :* Es kommt zu einer kräftigen Hebung des Rheinischen Schiefergebirges. Es bildet sich ein canyonartiger Einschnitt des Rheintals von Bingen bis Bonn. Mit der Tieferlegung der Erosionsbasis lassen sich Terrassenbildungen auch an den Zuflüssen ausmachen. [[Schirmer 2006]], S.77) (eb) Ablagerungen von Bachschotter legen nahe, dass die Wied vermutlich ca. 40m über dem heutigen Bett floss. (Feldforschungen der Universitäten Bonn und Köln - nach [[Heinemann 2008]], S. 10-11) (sts) | + | :* Es kommt zu einer kräftigen Hebung des Rheinischen Schiefergebirges. Es bildet sich ein canyonartiger Einschnitt des Rheintals von Bingen bis Bonn. Mit der Tieferlegung der Erosionsbasis lassen sich Terrassenbildungen auch an den Zuflüssen ausmachen. ([[Schirmer 2006]], S.77) (eb) Ablagerungen von Bachschotter legen nahe, dass die Wied vermutlich ca. 40m über dem heutigen Bett floss. (Feldforschungen der Universitäten Bonn und Köln - nach [[Heinemann 2008]], S. 10-11) (sts) |
==ca. 7.000 v. Chr.== | ==ca. 7.000 v. Chr.== | ||
− | :* Fundstücke aus der Steinzeit (Jungsteinzeit) | + | :* Es gibt Fundstücke aus der Steinzeit (Jungsteinzeit), so ein Steinbeil im Dorn und einen Faustkeil an der B 414 bei Altenkirchen ([[Heinemann 2008]], S. 20) (sts) In Michelbach wird in einem Quellhorizont eine importierte Klinge gefunden, deren Alter auf 5000 bis 1800 vor Chr. geschätzt wird. ([[RZ]] 31.3.1994) (eb) |
==ca. 2000 v.Chr.== | ==ca. 2000 v.Chr.== | ||
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==58 bis 51 v. Chr.== | ==58 bis 51 v. Chr.== | ||
− | :* Römische Truppen erobern unter Cäsar Gallien und gelangen bis an den Rhein, den sie zunächst als Grenze wählen. Für das rechtsrheinische keltisch-germanische Hinterland im Westerwald gibt es keinerlei römische geschichtliche Spuren (= Texte). Die Zuschreibungen des [[Tacitus 1925]], Ziffer 28 sind ungenau. Auch vorgeschichtliche Funde sind äußerst selten ( | + | :* Römische Truppen erobern unter Cäsar Gallien und gelangen bis an den Rhein, den sie zunächst als Grenze wählen. Für das rechtsrheinische keltisch-germanische Hinterland im Westerwald gibt es keinerlei römische geschichtliche Spuren (= Texte). Die Zuschreibungen des [[Tacitus 1925]], Ziffer 28 sind ungenau. Auch vorgeschichtliche Funde sind äußerst selten ([[Gensicke 1958]], S.8), obwohl es militärische Operationen sicher häufiger gegeben hat. Nach ([[Cüppers 1990]], S.45, 50-51) siedeln östlich des Neuwieder Beckens die keltischen Ubier, ohne dass ihre Siedlungsgebiete genau abzugrenzen wären. Mit der Angabe "zwischen Sieg und Lahn" ist der Vordere Westerwald aber ziemlich exakt benannt. ([[Jahn 2001]], S.23) (eb) |
==55 v.Chr.== | ==55 v.Chr.== | ||
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==30 bis 20 v. Chr.== | ==30 bis 20 v. Chr.== | ||
− | :* Gründung der | + | :* Es erfolgt die Gründung der Vicus Bonna (heutiges Bonn) (Vicus = kleine röm. Siedlung), ab 69 n. Chr. "Castra Bonnensia". ([[Horn 1987]], S.364) (eb) |
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==16 v. Chr.== | ==16 v. Chr.== | ||
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==12-7 v. Chr.== | ==12-7 v. Chr.== | ||
− | :* Augustus lässt seinen Stiefsohn Nero Claudius Drusus Germanicus Kriegszüge in das rechtsrheinische Germanengebiet u. a. gegen die Sugambrer und Chatten durchführen; nach seinem Tod wird sein Bruder Tiberius mit der Fortsetzung beauftragt. ([[Fuchs 1990]], S.42)(eb) - Der Militäraktion des Drusus im Jahre 12 v. Chr. gingen von den Sugambrern und sehr wahrscheinlich auch von den Usipetern und Tenkterern als deren Bundesgenossen getragene Einfälle in linksrheinisches Gebiet voraus. Die Stammesgebiete der Sugamberer und Usipeter wurden von Drusus zur Vergeltung verwüstet ([[Tausend 2009]], S. 18f.) | + | :* Augustus lässt seinen Stiefsohn Nero Claudius Drusus Germanicus Kriegszüge in das rechtsrheinische Germanengebiet u. a. gegen die Sugambrer und Chatten durchführen; nach seinem Tod wird sein Bruder Tiberius mit der Fortsetzung beauftragt. ([[Fuchs 1990]], S.42)(eb) - Der Militäraktion des Drusus im Jahre 12 v. Chr. gingen von den Sugambrern und sehr wahrscheinlich auch von den Usipetern und Tenkterern als deren Bundesgenossen getragene Einfälle in linksrheinisches Gebiet voraus. Die Stammesgebiete der Sugamberer und Usipeter wurden von Drusus zur Vergeltung verwüstet. ([[Tausend 2009]], S. 18f.) (ak) |
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==8 v. Chr.== | ==8 v. Chr.== | ||
− | :* Ein Teil der Sugambrer wird auf das römisch kontrollierte linke Rheinufer umgesiedelt. Damit endet die Wirksamkeit des antirömischen Bündnisses, das Sugambrer, Usipeter und Tenkterer gebildet hatten ([[Tausend 2009]], S. 21 u. 92) | + | :* Ein Teil der Sugambrer wird auf das römisch kontrollierte linke Rheinufer umgesiedelt. Damit endet die Wirksamkeit des antirömischen Bündnisses, das Sugambrer, Usipeter und Tenkterer gebildet hatten. ([[Tausend 2009]], S. 21 u. 92) (ak) |
Aktuelle Version vom 6. Dezember 2013, 20:57 Uhr
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Inhaltsverzeichnis
ca.545 Millionen v. Chr.
ca.417 Millionen v. Chr.
ca.358 Millionen v. Chr.
ca.295 Millionen v. Chr.
ca.251 Millionen v. Chr.
ca. 65 Millionen v. Chr.
ca. 2,58 Millionen v.Chr.
ca. 500.000 v. Chr.
ca. 7.000 v. Chr.
ca. 2000 v.Chr.
100-50 v.Chr.
58 bis 51 v. Chr.
55 v.Chr.
53 v.Chr.
39/38 v. Chr.
30 bis 20 v. Chr.
16 v. Chr.
12-7 v. Chr.
8 v. Chr.
bis 1 v.Chr. 0001 - 1000 n.Chr. · 1001 - 1100 n.Chr. ·1101 - 1150 n.Chr. ·1151 - 1200 n.Chr. ·1201 - 1250 n.Chr. · 1251 - 1300 n.Chr. ·1301 - 1350 n.Chr. · 1351 - 1400 n.Chr. ·1401 - 1500 n.Chr. · 1501 - 1520 n.Chr. · n.Chr. · 1521 - 1540 n.Chr. · 1541 - 1560 n.Chr. · 1561 - 1580 n.Chr. · 1581 - 1600 n.Chr. · 1601 - 1620 n.Chr. · 1621 - 1640 n.Chr. · 1641 - 1660 n.Chr. · 1661 - 1680 n.Chr. · 1681 - 1700 n.Chr. · 1701 - 1720 n.Chr. · 1721 - 1740 n.Chr. · 1741 - 1760 n.Chr. · 1761 - 1780 n.Chr. · 1781 - 1800 n.Chr. · 1801 - 1810 n.Chr. · 1811 - 1820 n.Chr. · 1821 - 1830 n.Chr. · 1831 - 1840 n.Chr. · 1841 - 1850 n.Chr. · 1851 - 1860 n.Chr. · 1861 - 1870 n.Chr. · 1871 - 1880n.Chr. · 1881 - 1890n.Chr. · 1891 - 1900n.Chr. · 1901 - 1910 n.Chr. · 1911 - 1920 n.Chr. · 1921n.Chr. · 1922 n.Chr. · 1923 n.Chr. · 1924 n.Chr. · 1925 n.Chr. · 1926 n.Chr. · 1927 n.Chr. · 1928 n.Chr. · 1929 n.Chr. · 1930 n.Chr. · 1931 n.Chr. · 1932 n.Chr. · 1933 n.Chr. · 1934 n.Chr. · 1935 n.Chr. · 1936 n.Chr. · 1937 n.Chr. · 1938 n.Chr. · 1939 n.Chr. · 1940 n.Chr. · 1941 n.Chr. · 1942 n.Chr. · 1943 n.Chr. · 1944 n.Chr. · 1945 n.Chr. · 1946 - 1950 n.Chr. · 1951 - 1960 n.Chr. · 1961 - 1970 n.Chr. · 1971 - 1980 n.Chr. · 1981 - 1990 n.Chr. · 1991 - 2000 n.Chr. · 2001 - 2005 n.Chr. · 2006 - 2010 n.Chr. · 2011 - 2015 n.Chr. ·2016 - 2020 n.Chr. Hauptseite · Die Stadtchronik von Altenkirchen (Westerwald) · Gang durch die Geschichte: Altenkirchen - Von den Anfängen bis 1945 · Jubiläen · Das Projekt AKdia · Einzelne Themen und Verzeichnisse · Veröffentlichungen im Rahmen AKdias · Quellentexte · Literatur & Belege · Prinzipien · Links · Nachrichten · Vorlagen |