Quellwasserleitung 1888: Unterschied zwischen den Versionen

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Sterbefälle nach Eröffnung der neuen Quellwasserleitung.  
 
Sterbefälle nach Eröffnung der neuen Quellwasserleitung.  
  
Auf je 1000 berechnet starben im Orte Altenkirchen :
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Auf je 1000 Enwohner berechnet starben im Orte Altenkirchen :
  
1882 1883  1884  1885  1886  1887  1888
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1882 11,7
  
11,7    17,9   25,5   16,2   14,7   20,1   7,3
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Version vom 7. Oktober 2012, 19:06 Uhr

(S.39): Der Ort Altenkirchen hatte bisher keine Wasserleitung; das dichte Zusammenwohnen der

Bevölkerung, die Durchsetzung des Bodens mit menschlichen und tierischen Abfallstoffen und die

hierdurch bewirkte Verschlechterung des Brunnenwassers wurden als die Ursachen des ungünstigen

Gesundheitszustandes bezeichnet, mit welchem Rechte – zeigt die überraschende Abnahme der

Sterbefälle nach Eröffnung der neuen Quellwasserleitung.

Auf je 1000 Enwohner berechnet starben im Orte Altenkirchen :

1882 11,7

1883 17,9

1884 25,5

1885 16,2

1886 14,7

1887 20,1

1888 07,3


(S. 85): Im Kreise Altenkirchen erhielt der Kreisort Altenkirchen im Jahre 1888 eine Wasserleitung,

welche der Kreisphysikus Sanitätsrat Dr. Meder im Centralblatt für allgemeine Gesundheitspflege

eingehend beschreibt. Es ist eine Hochdruck-Wasserleitung, an die sich fast sämtliche Häuser

angeschlossen haben. Das Wasser entstammt verschiedenen Quellen, die auf einer etwa 2 km von

Altenkirchen entfernten Anhöhe sich finden, ist weich und durchaus frei von schädlichen

Beimischungen. Dieselben Quellen dienten gerade vor 200 Jahren, wie ein aufgefundenes Bassin mit

der Jahreszahl 1687 beweist, schon zu einer Leitung nach dem damaligen Schlosse Altenkirchen. Die

Quellen liegen so hoch, daß die höchst gelegenen Häuser des ziemlich stark ansteigenden Ortes

Altenkirchen noch Wasser erhalten können, und ist, da der Wasservorrat aus den Quellen für den

Sommer bei der jetzt durch die Bahnverhältnisse bedingten raschen Zunahme der Bevölkerung

zeitweise nicht genügen dürfte, schon jetzt eine Anlage gemacht worden, durch welche erschürftes

Grundquellwasser durch Dampf in die oberste Brunnenstube gehoben wird. Der Wasserzins

schwankt je nach der Hausgröße, zwischen 18-45 Mark jährlich, eingerechnet die Wassermetermiete.

Die festgestellten Einnahmen decken die Zinsen des Anlagekapitals und ermöglichen eine

Amortisation von 2 Prozent.