Erbgänge
Urheberrecht: Dieser Artikel ist lizenziert unter einer "Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz" Erbgänge der Grafen von Sayn aus der Linie der Grafen von Sponheim 1247 bis 1606Kursiver Text 1. Januar 1247 - Graf Heinrich III. von Sayn verstirbt in der Silvesternacht 1246. (Halbekann 1997, S. 68ff.) Der Übergang der Herrschaft und die Erbteilung fallen damit eindeutig in das Jahr 1247. Als Graf Heinrich III. von Sayn in Blankenberg/Sieg ohne männliche Erben stirbt, hat er vorher testamentarisch seine Schwester, Gräfin Adelheid von Sponheim und Eberstein geb. von Sayn, als Erbverwalterin seiner Familiengüter eingesetzt. (Beyer 1874, Nr. 912) Diese gehen an ihre Söhne. Vor 27. August 1247 - Der spätere Graf Gottfried I. von Sponheim-Starkenburg (seit 1264 Graf von Sayn) wird geboren. (Schwennicke Stammtafel 27, S. 133) Ein genaueres Datum fehlt noch. Graf Gottfried I. von Sayn (1247-1283) durch Testament seines Onkels und Erbteilung . 27. August 1247- Erzbischof Konrad von Köln belehnt Heinrich von Heinsberg, Simon von Sponheim und Gottfried, Sohn Graf Johanns von Sponheim, mit den Lehen ihres verstorbenen Onkels. (Gensicke 1958, S. 269) 29. August 1247 - Die Witwe des verstorbenen Grafen Heinrich III., Mechthild von Sayn, vollzieht das Testament ihres verstorbenen Mannes und überlässt den vier Söhnen der älteren saynischen Erbtochter, seiner Schwester, der Gräfin Adelheid von Sponheim, große Teile der saynischen Herrschaft und der saynischen Güter. (Beyer 1874, Nr. 912, S. 681-684) Diese gelangen so an die Grafen von Sponheim. (Mötsch 1987, Nr. 22, S. 74-76) Der älteste Sohn Johann von Sponheim wird von 1247-1264 Regent in Sayn. 14. Oktober 1247 - Ohne, dass die Urkunde erhalten wäre, ist zu erschließen, dass die Teilung der saynischen Grafschaft bereits zu diesem Zeitpunkt vollzogen wurde. Zu den Details der Regelungen vgl. Gensicke 1958 (S. 269-71): Graf Gottfried von Sayn erhält die Grafschaft Sayn mit den Burgen Sayn, Hachenburg, Weltersburg, Freusburg und Holstein. Graf Johann I. von Sayn (1283-1324) als Erbe seines Vaters. Graf Gottfried II. von Sayn (1324-1327) als Erbe seines Vaters. Graf Johann II. von Sayn (1327-1359) als Halbbruder aus der zweiten Ehe seines Vaters. Graf Johann III. von Sayn (1359-1408) als Sohn aus erster Ehe seines Vaters. Graf Gerhard I. von Sayn (1408 -1419) als Sohn aus der zweiten Ehe seines Vaters. Graf Dietrich I. von Sayn (1420-1452) durch Erbteilung der Brüder aus der zweiten Ehe ihres Vaters. Graf Gerhard II. von Sayn (1452-1493) durch Übernahme der Regentschaft seines kinderlos gebliebenen älteren Bruders. Gerhard III. von Sayn (1493-1506) als ältester Sohn seines Vaters. 12. November 1498- Durch den Tod von Graf Sebastian I. von Sayn fallen seine Erbteile Land Freusburg, Homburg und Friedewald an seinen Bruder Graf Gerhard II. von Sayn zurück. (Gensicke 1958, S. 266/67) Graf Johann VIII. von Sayn (1506-1529) als Sohn des bereits verstorbenen Onkels Graf Sebastian I. von Sayn als Mitregent seines ohne Söhne verstorbenen Vaters Graf Johann IX. von Sayn (1536-1560) als älterer Sohn seines Vaters und unter Mitregentschaft seines Bruders Sebastian II. (1542-1555) Graf Adolf von Sayn (1560-1568) als ältester Sohn aus erster Ehe seines Vaters. Graf Hermann von Sayn (1568-1588) und Graf Heinrich von Sayn (1568-1606) als nachgeborene Söhne aus zweiter Ehe ihres Vaters: 17. Februar 1571 - Durch Vertrag erhält Graf Hermann die väterliche Erbschaft, sein Bruder Heinrich zunächst als Abfindung das Amt Altenkirchen (Gensicke 1958, S.339) (Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden 340, 13437) (Hardt 2012, Nr.3338, S.2036) 21. Januar 1573 - Nach dem Tode ihres Bruders Sebastian vergleichen sich die Grafen Hermann und Heinrich von Sayn über seinen Erbteil. Die Rechte über Altenkirchen bleiben bei Graf Hermann von Sayn. (Günther 1826 Nr. 176, S. 356-358) und (Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Best. 340, Nr. 13467 a) (Hardt 2012, Nr. 3367, S. 2055) 7. März 1588- Der Bruder des Grafen Hermann, Graf Heinrich IV. von Sayn, der 1568 bei der Teilung der Grafschaft auch noch die Herrschaft über Freusburg und Homberg übernommen hatte, übernimmt die wieder vereinigte Grafschaft. (Dahlhoff 1874, S.19) Graf Heinrich IV. (1588-1606) als längerlebender Bruder 30. Oktober 1588 - In einer Erbeinigung erklärt der kinderlos gebliebene Graf Heinrich IV. von Sayn, nach seinem Tode die Grafschaft Sayn an die Grafschaft Sayn-Wittgenstein als Erbe der Tochter Anna Elisabeth seines verstorbenen Bruders Hermann zu geben, die Graf Wilhelm von Sayn-Wittgenstein heiraten sollte. (Günther 1826 Nr. 199, S. 401) und Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Best. 340, Nr. 13632) (Hardt 2012, Nr. 3528, S. 2171) 1.Juli 1591 - Es wird ein Ehevertrag zwischen der einzigen Tochter Graf Hermanns von Sayn, Anna Elisabeth von Sayn, mit Graf Wilhelm II. von Sayn-Wittgenstein geschlossen. (Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Best. 340, Nr. 13651) (Hardt 2012, Nr. 3536, S. 2184-88) 2. April 1592 - Graf Heinrich IV. von Sayn widerruft alle bisherigen Regelungen seines Erbes und erklärt Anna Elisabeth von Sayn als einziges Kind seines Bruders Hermann zur Alleinerbin. (Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Best. 340, Nr. 13656 b) (Hardt 2012, Nr. 3550, S. 2191) 24. Januar 1605 - Graf Heinrich IV. tritt in einem Vergleich über die Grafschaft Sayn die Regierung an Graf Wilhelm III. von Sayn-Wittgenstein ab. (Schultze 1911 Nr. 1289) 12. September 1605 - Graf Heinrich IV. von Sayn übergibt die Grafschaft mit allen Lehen an den Gatten seiner Nichte, Graf Wilhelm III. von Sayn-Wittgenstein-Sayn (1569-1623). Im Testament legt er fest, dass sich an dem lutherischen Bekenntnis seiner Untertanen nichts ändern solle. (Dierdorf 1966, S. 68) 17. Januar 1606 - Die Grafschaft Sayn fällt nach dem Tode des letzten Grafen Heinrich IV. an seine Nichte Anna Elisabeth von Sayn, die mit Wilhelm III. von Sayn-Wittgenstein-Sayn verheiratet ist. (Statistik 1967, S.76) Literatur: Beyer, Heinrich: Urkundenbuch zur Geschichte der, jetzt die preussischen Regierungsbezirke Coblenz und Trier bildenden mittelrheinischen Territorien.- Band 3: 1212 bis 1260, Coblenz 1874 ; Online-Ausg. Koblenz : Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz, 2010 Dahlhoff, Matthias: Geschichte der Grafschaft Sayn und der Bestandtheile derselben: der Grafschaften Sayn-Altenkirchen und Hachenburg, der Herrschaft Freusburg und des Freien- und Hickengrundes, besonders in kirchlicher Beziehung. Unter Vorausschickung einer kurzen Geschichte der Regenten des Sayn'schen Landes. Dillenburg 1874 Dierdorf, Bruno: Die Einführung der reformierten Lehre in der Grafschaft Sayn unter besonderer Berücksichtigung des Kirchspieles Almersbach.- In: Heimatverein für den Kreis Altenkirchen (Hrsg.): Heimatkalender des Kreises Altenkirchen und der angrenzenden Gemeinden 1967, Altenkirchen 1966 S.68-71 und S.74-78 Gensicke, Hellmuth: Landesgeschichte des Westerwaldes. Wiesbaden 1958 (2., erg. Nachdruck 1987) (=Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau; 13) Günther, Wilhelm: Codex diplomaticus Rheno-Mosellanus.(...) IV. Theil. Urkunden des XV. Jahrhunderts. Coblenz 1826 Halbekann, Joachim J.: Die älteren Grafen von Sayn. Personen-, Verfassungs- und Besitzgeschichte eines rheinischen Grafengeschlechts 1139-1246/47. Wiesbaden 1997. (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau; 61 Hardt, Albert: Urkundenbuch der Herrschaft Sayn. Die älteren Grafen von Sayn (bis 1246). Die Linie Sayn-Sayn (bis 1606). Die Linie Sayn-Wittgenstein (bis 1606).- 2 Bände. Wiesbaden 2012 Mötsch, Johannes: Regesten des Archivs der Grafen von Sponheim 1065-1370.- Band 1, Koblenz 1987 Schultze, Johannes: Fürstlich Wiedisches Archiv zu Neuwied. Urkundenregesten und Akteninventar. Hrsg. von der Fürstlich Wiedischen Rentkammer zu Neuwied. - Neuwied 1911. Schwennicke, Detlev: Europäische Stammtafeln. Neue Folge. Band XXVII: Zwischen Maas und Rhein 3.- Frankfurt/Main 2010 Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hg.): Territorialverhältnisse der Gemeinden in Rheinland-Pfalz von 1789 bis zur Bildung des Landes.- Bad Ems 1967 (= Statistik von Rheinland-Pfalz Band 172) |