Grüne Pflanzen haben in unserem Leben eine ganz entscheidende Bedeutung
Sie liefern Sauerstoff, Nahrung und Rohstoffe für Kleidung, Medikamente, Baumaterialien und Energiequellen. Grüne Pflanzen sind als primäre Produzenten das Kraftwerk unserer Erde.
Die Reichhaltigkeit der Pflanzen wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei den regelmäßig jährlich stattfindenden botanischen Führungen des Dorfverschönerungs- und Kulturvereins Abtweiler näher gebracht – so auch dieses Jahr.
Klaus Wendel als 1. Vorsitzender begrüßte sonntags morgens bei herrlichem Frühjahrswetter die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und der Wanderführer Julius Becker erläuterte kurz die vorgesehene Wanderroute.
Julius Becker als geübter Führer der Wanderung begrüßte die Teilnehmer und erläuterte:
„Wir sehen bei dieser Wanderung den Baum des Jahres 2015 und viele giftige Pflanzen.
Unterwegs erläuterte er, das in und um Abtweiler viele Wildpflanzen wachsen, die in vergangenen Zeiten als Nahrungs-, Heil- und Gewürzpflanzen, Färbepflanzen sowie als Rohstoffe für die Herstellung von Textilien und Gebrauchsgegenständen gesammelt wurden. Auch der im letzten Jahr von Christiane Aulenbacher angelegte Heilkräuterlehrpfad in Abtweiler zeuge von der Vielfalt der Pflanzen.
So wurden die sehr verschiedenen Pflanzen und Bäume anhand der Blätter, den Zuhörer(innen) sehr im Detail erklärt. Den Baum des Jahres 2015, den Feldahorn (Acer campestre), konnten die Teilnehmer bereits gleich zu Anfang der Wanderung sehen und ließen sich die typischen Merkmale, die Korkleiste, erklären.
„Der Feldahorn erreicht meist keine Stammstärken, die sich für die forstliche Nutzung anbieten. Außerdem ist sein Holz dem von anderen, größeren Ahorn-Arten sehr ähnlich, so dass er häufig zur „Nebenbaumart“ verkommt. Das Holz des Feld-Ahorns ist dunkler und rötlicher als das Holz seiner beiden großen Brüder, das nahezu weiß ist. Es ist sehr selten und deshalb auch teuer. Wegen seiner Maserung ist es aber gerade für kleinere Schmuckgegenstände wie Trinkbecher oder Pfeifenköpfe beliebt. In Notzeiten fungierten die Blätter des Feld-Ahorns schon mal als Sauerkraut-Ersatz. Auch als Viehfutter wurden die Blätter verwendet.“
Die Natur hat auch dieses Jahr wieder viel zu bieten
Erleben konnten die Teilnehmer Pflanzen und Bäume wie Felsenbirne, Spitzahorn, Goldglöckchen, Storchenschnabel, Speierling, Holunder, Weißdorn, Elsbeere, Baldrian, Hartriegel, Mehlbeere, Schwarzpappel, Teufelskralle sowie giftige Pflanzen wie Zaunrübe, roter Holunder, Heckenkirsche, Seidelbast, stinkende Nieswurz sowie die recht auffällige Einbeere.
Becker erläuterte Details zur Einbeere und Eichengallwespe
Die Einbeere trägt gewöhnlich 4 Laubblätter, die wie ein Quirl unter einer endständigen Blüte sitzen – wir trafen an diesem Standort jedoch Pflanzen mit 4 und auch mit 5 Blättern an – wie auf den Fotos zu sehen ist. In der Mitte der grünen Blütenblätter sitzt der blauschwarze Fruchtknoten. Daraus entwickelt sich ab August eine kirschgroße, ebenfalls blauschwarze Beere. Die Pflanze wird 15 – 30 cm hoch und blüht von Mai – Juni. Die Einbeere enthält giftige Saponine. Eine Verwechslung der blauen Beeren mit Heidelbeeren ist möglich, da beide Früchte gleichzeitig reif werden. Eine Vergiftung zeige sich durch Übelkeit, Schwindel und Durchfälle. Es kommt auch zur Pupillenerweiterung und zu Kopfschmerzen – so Julius Becker.
Julius Becker erklärte z.B. auch, wie die Eichengallwespen ihre Eier legen, welche lateinischen Namen die einzelnen Sträucher bzw. Bäume tragen würden und welche Wirkungen einzelne Heilkräuter hätten.
Die botanische Wanderung war auch in diesem Jahr für die Zuhörer sehr interessant
Insgesamt war auch die diesjährige botanische Wanderung ein sehr interessanter Ausflug in die Natur. Die Teilnehmer konnten wieder viele Erkenntnisse mit nach Hause nehmen und freuen sich schon auf die nächste Wanderung in 2016.
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