Mit allen Sinnen genießen – Wanderer und Hobby-Botaniker kamen auf ihre Kosten
Bei herrlichem Sonnenschein organisierte der Dorfverschönerungs- und Kulturverein Abtweiler e.V. am Sonntag, dem 22.05.2016 unter Leitung von Julius Becker, seine diesjährige informative botanische Wanderung durch die heimische Pflanzenwelt. Nach den einleitenden Worten vom Vereinsvorsitzenden Klaus Wendel, begrüßte der langjährige botanische Führer Julius Becker die zahlreich erschienenen an Flora und Fauna interessierten Teilnehmer.
Von der Buswartehalle in Abtweiler wurde mit eigenen PKW’s zum Startpunkt der Wanderung über einen Wirtschaftsweg Richtung Desloch gefahren. Die Gruppe konnte bereits zu Beginn der etwa 2 ½ stündigen Wanderung 2 Orchideenarten entdecken.
Purpur-Knabenkraut (Orchis purpurea) und Bocks-Riemenzunge (Himantoglossum hircinum)
Das Purpur-Knabenkraut (Orchis purpurea) ist eine der größten heimischen Orchideen. Auf einer Magerwiese konnten viele teilweise einzeln stehende Prachtexemplare bestaunt werden.
Die dazwischen stehende Bocks-Riemenzunge (Himantoglossum hircinum), auch Bocksorchis genannt, ist eine auffällige, stattliche Pflanzenart aus der Gattung der Riemenzungen (Himantoglossum) in der Familie der Orchideen (Orchidaceae), die eigentlich nur in den wärmeren Gebieten Mitteleuropas vorkommt und in den letzten Jahren eine Ausbreitung ihres Areals erfahren hat, so auch in den ehemaligen Weinbergslagen Richtung Desloch.
Hahnenfuß, Butterblume, Zaunrübe, Goldregen und mehr
Im Verlaufe der Wanderung über eines kleines Bächlein, gemähte Wiesen, einen Steinbruch und durch hohes Wiesengras machte der versierte Botaniker immer wieder auf die vielen Pflanzen und unterschiedlichen Baumarten aufmerksam. Vom Hahnenfuß, der oftmals von Unkundigen mit der Butterblume verwechselt wird, bis zu den verschiedenen Eichensorten erklärte Julius Becker den Wanderern viel Interessantes und Wissenswertes. Auch die giftigen Pflanzen wie Zaunrübe, Goldregen, Wolfsmilch und Herbstzeitlose wurde den immer interessierten Wanderern ausführlich erläutert.
Rosen, Nussbäume, Fichten- und Tannenzapfen
So erfuhren die Teilnehmer auch, dass Rosen keine Dornen, sondern Stacheln haben, dass auf einem Nussbaum sowohl männliche als auch weibliche Blüten wachsen, dass Tannenzapfen auf den Zweigen stehen und nie herunter fallen, höchstens wenn der Baum gefällt wird und das man Fichten von Tannen unterscheiden kann, weil Fichtenzapfen immer am Zweig hängen.
Auch in diesem Jahr wieder für alle sehr interessant
Die Wanderer haben an diesem Tag viel gesehen und erlebt, viel gelernt und auch gelacht. Der 1. Vorsitzende Klaus Wendel und der Wanderführer Julius Becker verabschiedete die Gruppe am Schluss und Beide hofften, den Einen oder die Anderen an der im September stattfindenden Gemarkungswanderung oder im nächsten Jahr an der botanischen Wanderung wieder zu sehen.
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