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Friedhöfe in der Region"
Zusammenstellung:
Jüdische KZ-Friedhöfe in Baden-Württemberg
Zur Übersicht: Jüdische Friedhöfe in Baden-Württemberg
Binau (Neckar-Odenwald-Kreis)
Jüdischer Friedhof und KZ-Friedhof
Jewish Cemetery - Cimetière juif
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Binau (interner
Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Die
Toten der jüdischen Gemeinde Binau wurden zunächst in Heinsheim
beigesetzt. 1850 beantragte die jüdische Gemeinde Binau die Anlegung eines
eigenen Friedhofes in Binau. Man hatte hierfür ein Grundstück erwerben können.
Von Seiten des Bezirksrabbinates Mosbach wurde der beim Bezirksamt Mosbach
gestellte Antrag unterstützt. Im Sommer 1851 wurde dieser Friedhof an der
Reichenbucher Strasse (100 m vom allgemeinen Friedhof entfernt) angelegt (Flurstück
972, Fläche 7,74 ar).
1945 wurden auf diesem Friedhof auch ein Teil der in den
KZ-Außenkommandos Neckargerach und Neckarelz (mit Neckarbischofsheim)
umgekommenen Häftlinge und
Zwangsarbeiter beigesetzt. Ein Gedenkstein erinnert an die Opfer der Lager.
Hinweis: In den
Personenstandregistern jüdischer Gemeinden in Württemberg, Baden und
Hohenzollern im Hauptstaatsarchiv Stuttgart finden sich keine Familienregister
aus Binau.
https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=5632
In der Deutschen Zentralstelle
für Genealogie soll noch ein Register aus dem 19. Jahrhundert
vorliegen.
Die Lage des Friedhofes
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Lage des jüdischen Friedhofes Binau
(durch
Pfeil markiert)
(Karte kann durch Anklicken
vergrößert werden)
(topographische Karte aus den 1970er-Jahren) |
Link zu den Google-Maps
(der Pfeil markiert die Lage des Friedhofes)
Größere Kartenansicht
Fotos
Neuere Fotos
Der
Friedhof im September 2010
(Fotos: Michael Ohmsen; Foto in höherer Auflösung über
Link zur
Fotoseite von M. Ohmsen) |
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Vor
dem Eingang zum Friedhof: der Gurs-Gedenkstein; auf der Vorder- und
Rückseite finden sich in deutsch
beziehungsweise hebräisch die Ortsnamen "Gurs" und
"Binau"; ein weiterer Gurs-Gedenkstein aus Binau steht
in der zentralen Gedenkstätte in
Neckarzimmern. |
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Gemeinsamer
Eingang zum KZ-Friedhof
und zum jüdischen Friedhof |
Blick über
den
KZ-Friedhof |
Gedenkstein für
die
im KZ-Friedhof Beigesetzten |
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Blick vom
KZ-Friedhof in
den jüdischen Friedhof |
Grabstein mit
Fragment der
Inschriftentafel |
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Der Friedhof im
Oktober 2003
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 22.10.2003) |
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Gemeinsamer Eingang zum
KZ-Friedhof
und zum jüdischen Friedhof |
Blick zurück
zum Eingangstor |
Weg durch
den KZ-Friedhof |
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Gedenk- und
Namenstafel für die im KZ-Friedhof Beigesetzten |
Die einzelnen Gräber sind
durch
namenlose Tafeln markiert |
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Blick über den Weg durch
den
jüdischen Friedhof |
Blick hangaufwärts |
Steine im alten Teil |
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Grabstein
mit Levitenkanne |
Teilansicht |
Grabstein links mit den
"segnenden
Händen" der Kohanim; Stein rechts
für Berta Edheimer |
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Teilansicht der Gräber
aus
den 1930er-Jahren |
Christliches Grab aus dem
Zweiten Weltkrieg
mitten im jüdischen Teil, vermutlich
eines
Zwangsarbeiters |
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Ältere Fotos
(Quelle: Fotos von Hahn, entstanden Mitte der 1980er-Jahre)
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Gemeinsamer Eingang zum KZ-Friedhof
und zum jüdischen
Friedhof |
Gräberfeld des
KZ-Friedhofes |
Gedenkstein für die im KZ-Friedhof
Binau Beigesetzten |
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Teilansichten im
jüdischen Friedhof |
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Text
Text aus dem Heimatbuch
Binau, S.181-182; Abschnitt "Die Binauer Juden"; "Gräber
in trostloser Vergangenheit" |
Die Erinnerung an die einst in Binau
beheimatet gewesenen Juden wird nicht verblassen können, solange ihr Friedhof
(an der Reichenbucher Straße, zwischen Alt- und Neubinau) besteht. Er
zieht sich auf einer von Buschwerk und Waldbäumen umhegten steilen
Bergwiese hinab mit schönem Ausblick auf den Neckar und die gegenüberliegenden
Höhen. Wer den jüdischen Gottesacker betreten will, muss erst eine Vorhölle
(des Gewissens) durchschreiten, die Grablege der in Gefangenenlagern, Rüstungsbetrieben
und beim Fliegerangriff auf Neckargerach - dort 30 Mann - umgekommenen Zwangsarbeiter
und KZ-Häftlinge des 1944 vom Elsass nach Neckargerach und
Neckarelz verlegten berüchtigten Konzentrationslagers Natzweiler.
Das SS-Hauptquartier dieses Lagers war etwa ein Jahr lang - bis zur
Ankunft der Amerikaner - im Binauer Schloss und im HJ-Heim
untergebracht. Ihre Opfer ließen die Schergen Himmlers im hiesigen
israelitischen Friedhof verscharren, wo die nicht geflüchteten Binauer
Juden gern ihre letzte Ruhestätte gefunden hätten. Aber sie hatte an
vier Jahre vorher in entgegengesetzter Richtung verschleppt und - wie zu
vermuten - in Frankreich unter die Erde gebracht! Von den in Binau
begrabenen Opfern des NS-Regimes wurde nach dem Krieg ein Teil in die
Heimat überführt. Die vielen Toten, die hier blieben, sind in den vor
dem jüdischen Gottesacker neuangelegten KZ-Friedhof Binau
umgebettet worden. Vor ihrer Gedenktafel mit überwiegend fremdländischen
Namen und den im Boden eingelassenen Nummern steht der Besucher schweigend
und grübelnd: wie konnte dies alles geschehen? Die Bitternis der Gefühle
wird nicht geringer, wenn man durch die Pforte in der abgrenzenden
Hainbuchenhecke zur Ruhestätte der einstigen Binauer Juden gelangt.
Der Anblick der zum Teil mit kaum noch leserlichen hebräischen und
deutschen Inschriften bedeckten Grabsteine wirkt niederdrückend und
stimmt zu Schwermut. Ihre Schmucklosigkeit und der sichtlich
fortschreitende Verfall, dem kein Einhalt geboten werden kann, ergreifen
den Betrachter. Man merkt aber doch wenigstens, dass Steine hin und wieder
aufgerichtet werden, und auch die Wiese scheint von Zeit zu Zeit jemand zu
mähen..." |
Links und Literatur
Literatur:
| Rudolf Landauer, Reinhart Lochmann: Spuren jüdischen Lebens im Neckar-Odenwald-Kreis. Herausgegeben vom Landratsamt NOK, 2008, ISBN: 978-3-00-025363-8. 200 S., 284 Fotos, 19,90 Euro.
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Links:
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Friedhof nächster Friedhof
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KZ-Friedhof
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