Weltkulturerbe

Ehrung für den Sozialreformer - Raiffeisens Idee wird Kulturerbe der Menschheit

 


Raiffeisens Idee ist nun Weltkulturerbe.

Die Genossenschaftsidee gehört zum Immateriellen Kulturerbe der Menschheit. Dies hat das Internationale Komitee für die Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes der Unesco 01.12.2016 in Addis Abeba bekanntgegeben.


„Erfinder“ der Genossenschaften waren Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Hermann Schulze-Delitzsch, die Zeitgenossen waren und ähnliche Ideen hatten.

Beim Immateriellen Kulturerbe Genossenschaftsidee handelt sich um den ersten Vorschlag aus Deutschland zur Aufnahme in die „Repräsentative Liste“. 2015 hatte die deutsche Unesco-Vertretung diese erste internationale Nominierung mit dem genauen Titel „Idee und Praxis der Organisation von gemeinsamen Interessen in Genossenschaften“ eingereicht. Die Aufnahme ist eine Würdigung des Erbes von Raiffeisen und Schulze-Delitzsch gleichermaßen.


Zu der Entscheidung erklärte Josef Zolk, stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft: „Wir sind hocherfreut darüber und dankbar, dass auf diese Weise die Väter der Genossenschaften in Deutschland, Hermann Schulze-Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen, eine Würdigung erhalten – für die Grundlegung einer Idee, die heute mehr denn je von großer Relevanz ist. Allein in Deutschland sind über 20 Millionen Menschen in Genossenschaften organisiert.“


Dr. Manfred Wilde vom Vorstand der Deutschen Hermann-Schulze-Delitzsch-Gesellschaft meinte: „Mit der Aufnahme wird gleichermaßen das Erbe von Raiffeisen und Schultze-Delitzsch gewürdigt: Das Konzept eines allen Interessenten offen stehenden, überkonfessionellen Modells der Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung auf Grundlage von Kooperationen.“


Hermann Schulze-Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen schufen Mitte des 19. Jahrhunderts entscheidende Grundlagen für die Genossenschaftsidee, die heute weltweit wirkt, und gründeten die ersten genossenschaftlichen Organisationen moderner Prägung in Deutschland.

 

Die Repräsentative Liste soll eine bessere Sichtbarkeit des Immateriellen Kulturerbes gewährleisten, das Bewusstsein für seine Bedeutung stärken und den Dialog bei gleichzeitiger Achtung der kulturellen Vielfalt fördern. Sie verzeichnet vielfältige immaterielle kulturelle Ausdrucksformen aus allen Weltregionen.


Dem 2006 in Kraft getretenen UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes war Deutschland im Jahr 2013 beigetreten.

Bilder: Verbandsgemeinde Hamm (Sieg)
 
 

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