Inschriftenkatalog: Stadt Worms
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 29: Worms (1991)
Nr. 93 Andreasstift 1313
Beschreibung
Grabplatte des Hohen-Sülzener Pfarrers Bertold und in Zweitverwendung auf der Rückseite Grabstein des Mainzer Domkapitelfaktors in Gernsheim, Heinrich Nagel.1) Erster mittelalterlicher Stein in der Mitte des Kreuzgangwestflügels, senkrecht zur Wand, die ältere Seite auf dem Kopf stehend. Hochrechteckige Platte aus rotem Sandstein mit Umschrift zwischen Linien. Abgetreten, leicht bestoßen und am Rand ausgebrochen, Bruch in der Mitte geflickt.
Maße: H. 196, B. 75, Bu. 8,5 cm.
Schriftart(en): Gotische Majuskel.
+ ANNO · D(OMI)NI · / Mo · CCC[o] · XIII[o] · IN · DIE · SERVACII · / EP(ISCOP)I · OBIIT · / BERTOLD(VS) · PLEBAN(VS) · IN · HORSVLZI(N)a)
Datum: 13. Mai 1313.
Textkritischer Apparat
- Bei Metzler nur Berthold plebad in Hoo Sulzi; auf einzelne Varianten wurde deshalb verzichtet.
Anmerkungen
- Vgl. Nr. 687.
- Schannat, Hist. ep. Worm. I 52; explizit St. Andreas angegeben Alte Aufzeichnungen Nr. 45.
- Boos, UB II 117 Nr. 165.
Nachweise
- Mus.Inv. MG Nr. 6.
- Metzler, Wiederherstellung 304 Anm. 11.
Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 93 (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0009307.
Kommentar
Den gotischen Majuskeln mit unzialen Formen bei E, H, N und T fehlen im heutigen Zustand zeitkonforme Abschlußstriche bei E und C; diese müssen früher vorhanden gewesen sein, da sie in der zweifachen ER-Ligatur vorausgesetzt werden.
Dieser Grabstein stammt aus dem Komplex des Andreasstiftes, dem das Patronatsrecht in Hohen-Sülzen zustand.2) Ein an St. Andreas präbendierter Priester Berthold genannt von Sülzen kommt 1321 urkundlich vor.3)