Filmreihe im Bundesarchiv geht zu Ende
Mit dem Liebesdrama „Der verzauberte Tag" schließen das Kultur- und Schulverwaltungsamt der Stadt Koblenz und das Bundesarchiv ihre Reihe „Von Goebbels verbotene Filme" am 18. März ab.
Der Terra-Film von 1943/44 erzählt eine poetisch-lyrische Liebesgeschichte in einer deutschen Gegenwart ohne Krieg und Nazis. Goebbels jedoch benötigte im Kriegsjahr 1944 Komödien oder Durchhaltestoffe.
Er hatte auf „Volkes Stimme" gehört: Im Berliner Propagandaministerium fand vor der „Luftschutzgemeinschaft" des Hauses eine Testvorführung des Films statt. Vom Ministerialrat bis zur Stenotypistin gab es dabei vorwiegend Ablehnung sowie Gelächter an falschen Stellen. Kritisiert wurde u.a. die Herabsetzung des deutschen Kleinbürgers, der sich doch in den Bombennächten so bewährt hatte.
Es war der erste Langspielfilm des jungen Regisseurs Peter Pewas. Seine Formexperimente brachten ihm die Vorwürfe „Avantgardismus" und „Kulturbolschewismus" ein. Die fatalistisch-pessimistische Grundhaltung hatte Pewas übrigens seinen französischen Filmvorbildern des „poetischen Realismus" der späten 30er Jahre abgeschaut.
Mit über 7 Jahren Verspätung erlebte „Der verzauberte Tag" am 9. Januar 1952 seine Uraufführung in der Bundesrepublik.
Es spielen: Winnie Markus, Hans Stüwe, Ernst Waldow, Hans Brausewetter u.a.
Der Film läuft am Dienstag, 18. März 2003,19.30 Uhr im Bundesarchiv, Karthause, Potsdamer Str. 1
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