Konflikt-Management im Krankenhaus
Unter diesem Titel veranstaltete das Städtische Klinikum Kemperhof am 07.05.03 eine ganztägige Vortragsveranstaltung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Krankenhaus, die regen Zulauf fand. 132 Frauen und Männer aus den unterschiedlichsten Arbeitsbereichen eines Krankenhauses kamen, um sich fortzubilden und zu informieren.
Neben vielen „Kemperhoflern“ waren auch Gäste aus verschiedenen anderen Krankenhäusern, dem Altenheimbereich und dem stationären Hospiz in Koblenz anwesend.
Verwaltungsdirektor Siegmar Störmer hielt die Eröffnungsrede und wies dabei auf die Wichtigkeit der Thematik auch im Krankenhausbereich hin. Organisiert und moderiert wurde die Veranstaltung von Christoph Kochs, Fortbildungsbeauftragter für die Innerbetriebliche Pflege am Städtischen Klinikum Kemperhof und Katharina Hoffmann, stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der Stadtverwaltung Koblenz.
Die erste Referentin des Tages, Anja Busch (Dipl.Soz.Arb.(FH) und Mädchenfachkraft der Stadt Koblenz) informierte über das sensible Thema „Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz“. Neben theoretischem Hintergrundwissen, bildeten Trainingselemente der Selbstverteidigungsstrategie nach dem System von Sunny Graff („Jede Frau und jedes Mädchen kann sich wehren“) den Schwerpunkt und machten den Vortrag äußerst lebendig und anschaulich.
Dr. Wolfgang Trieb, Rechtsanwalt und Mediator aus Darmstadt, referierte zum Themenbereich „Mobbing“ und sprach damit einen Themenbereich an, von dem sich viele betroffen fühlten. Dies zeigte sich in einer äußerst regen Diskussion und Fragerunde.
Ein sehr facettenreiches Thema, dass erst in den letzten Jahren ins öffentliche Bewußtsein des Gesundheitswesens gerückt ist, wurde durch den Vortrag „Gewalt im Krankenhaus“ von Hildegard Schwering, Krankenschwester, Mediatorin und Personalratsvorsitzende des Klinikums Augsburg den Zuhörerinnen und Zuhörern näher gebracht. Als besondere und unverzichtbare Herausforderung kristallisiere sich – so Frau Schwering – die Bewahrung der Menschlichkeit bei zunehmendem Ökonomisierungsdruck im Gesundheitswesen heraus. Dies betreffe Krankenhäuser, Hospize und Altenheime gleichermaßen.
Dr. Monika Rennert, Dipl. Psychologin und Psychotherapeutin, Sucht- und Gesundheitsbeauftragte der Stadt Wiesbaden, verdeutlichte in ihrem Vortrag „Wir haben es doch nur gut gemeint.....Zum Umgang mit suchtkranken Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Krankenhaus“ den komplexen Prozess einer Suchtproblematik in der Arbeitswelt. Dabei ging sie insbesondere auf Strategien der effizienten Hilfeleistung durch das berufliche und familiäre Umfeld ein.
Am Ende der Veranstaltung war klar: Es war eine gelungene Vortragsveranstaltung mit Themen, die auch im Dienstleistungsbereich „Gesundheit“ aktuell und von höchster Brisanz sind.
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