Filmreihe von Kulturamt und Bundesarchiv startet zum 30. Mal
Mit der UFA-Produktion „Hitlerjunge Quex" (1933) eröffnen das Kultur- und Schulverwaltungsamt der Stadt Koblenz und das Bundesarchiv ihre 30. Filmreihe, diesmal unter dem Titel „Politische Biographien"
„Hitlerjunge Quex" behandelt das kurze Leben des Herbert Norkus (im Film Heini Völker genannt). Er wurde in Berlin beim Straßenkampf am 24. Januar 1932 erstochen. Erfolgsautor K. A. Schenzinger machte umgehend daraus einen Roman und schrieb am Drehbuch des ein Jahr später gedrehten Spielfilms von Hans Steinhoff mit.
Das Protektorat übernahm Reichsjugendführer Baldur von Schirach, der auch den Text des Liedes „Uns're Fahne flattert uns voran" beisteuerte. Bei der Uraufführung in München am 11. September 1933 war Hitler anwesend.
Der Film stilisierte Norkus zum „Blutzeugen der Bewegung" und wurde als populärster HJ-Film bis Kriegsende gezeigt, gerne auch in den Jugendfilmstunden.
Der halbwüchsige Quex fühlt sich als Soldat. Sein Bannführer schickt ihn im Wahlkampf „an die Front", in das gefährliche rote Proletarierviertel Beusselkietz.
Die „Linken" hält der Film im übrigen teilweise für bekehrbar. Redliche Sozialdemokraten meint man für das „erwachende Deutschland" gewinnen zu können. Der fanatische kommunistische Apparatschik bleibt die Ausnahme.
Von den Alliierten Militärregierungen wurde der NS-Tendenzfilm 1945 verboten. Es spielen: Heinrich George, Berta Drews, Claus Clausen, Hans Richter u.a.
Hitlerjunge Quex läuft am Dienstag, 7. Oktober 2003, 19.30 Uhr im Bundesarchiv, Potsdamer Str. 1.
|