Umgestaltung der Knotenpunkte A3 / K 82 / ICE-Parkplatz Bahnhof Montabaur und K 82 / Bahnallee
In der Zeit von August bis November 2016 werden die beiden Knotenpunkte A 3 / K 82 / ICE-Parkplatz-Zufahrt und K 82 / Bahnallee durch Anlegung von zusätzlichen Ein- und Ausfahrstreifen umgebaut; Baubeginn ist der 1. August 2016. Die Arbeiten sind witterungsabhängig; das Bauende ist für November 2016 vorgesehen.Weitere Informationen auf einen Blick
- Auftraggeber: Landesbetrieb Mobilität Diez und Stadt Montabaur
- Beauftragtes Unternehmen: Horst Schulz Bauunternehmung GmbH/ Koblenz
- Baubeginn: 1. August 2016, geplante Bauzeit: August – November 2016
- Leitungsverlegungen: Verbandsgemeindewerke Montabaur, Fernmeldemeisterei Koblenz, Teliko, Deutsche Telekom, Energienetze Mittelrhein
Wesentliche Ziele der Baumaßnahme
- Umbau der beiden Knotenpunkte A3/K82/ICE-Parkplatz-Zufahrt und K82/Bahnallee durch Anlegung von zusätzlichen Ein- und Ausfahrstreifen
- Beseitigung von Asphaltmängeln in den restlichen Straßenflächen
- Verlegung/Erneuerung/Erweiterung aller Leitungen und Beleuchtungseinrichtungen
- Bau einer Ampelanlage am Knoten A3/K82/ICE-Parkplatz-Zufahrt mit Videodetektion
- Einrichten eines Parkleitsystems und Anpassung aller Verkehrsschilder
Mit dem Bau der ICE-Strecke Köln - Rhein/Main wurde die Autobahnanschlussstelle Montabaur und die querende K 82 umgebaut. Die Einmündungen der Autobahnanschlussstelle in die K 82 wurden nördlich der A 3 als Kreisverkehr und südlich der A 3 unter Einbeziehung der Zufahrt zum ICE-Bahnhof zur Kreuzung umgebaut. Der ICE-Bahnhof wurde im Jahr 2002 in Betrieb genommen.
Südlich der ICE-Strecke ist im Zuge der Bahnallee ein Gewerbegebiet entstanden, das über einen Kreisverkehrsplatz an die K 82 angeschlossen wurde.
ICE-Bahnhof und Gewerbegebiet haben sich seit dem sehr positiv entwickelt. Die Zahl der Pkw-Stellplätze am ICE Bahnhof wurde von zunächst 350 auf deutlich über 1.000 Stellplätze erhöht. Geplant ist ein weiterer Ausbau des Gewerbegebietes, u. a. soll hier auch ein Factory-Outlet-Center entstehen.
Diese überaus positive Entwicklung war bei der Planung der Verkehrsanbindung noch nicht absehbar, so dass die Leistungsfähigkeit des Knotenpunktes der südlichen Anschlussrampe an die K 82 und die Zufahrt zum ICE-Bahnhof umgebaut und in ihrer Leistungsfähigkeit erhöht werden muss. Leistungsfähigkeitsdefizite sind auch an dem Kreisverkehrsplatz der K82 mit der Bahnallee vorhanden. Die beiden Knotenpunkte befinden sich unmittelbar nördlich und südlich der ICE-Strecke.
Knotenpunkt A 3 / K 82 / ICE-Bahnhof Montabaur
Der Knotenpunkt befindet sich zwischen der A 3 und der ICE-Strecke. A 3 und ICE-Strecke befinden sich auf Dämmen. Die K 82 wird von den beiden Strecken überführt. Der Abstand zwischen A 3 und ICE-Strecke beträgt im Planungsbereich lediglich ca. 75m (Dammfuß – Dammfuß).
Zurzeit ist der Knotenpunkt eine Kreuzung ohne Lichtsignalanlage. Die K 82 ist hierbei die übergeordnete Straßenverbindung. Die Südrampe von der A 3 und die Zufahrt zum ICE-Bahnhof sind als untergeordnete Knotenpunktarme hieran angeschlossen.
Die K 82 weist zurzeit jeweils einen durchgehenden Fahrstreifen vor. Im Knotenpunktbereich sind Linksabbiegestreifen für beide Richtungen (ICE-Bahnhof und BAB A 3) vorhanden.
Die Rampe von der A 3 hat getrennte Fahrstreifen für Rechts- und Linkseinbieger zur K 82. Der Geradeausverkehr zum ICE-Bahnhof wird auf einem Fahrstreifen gemeinsam mit dem Rechtseinbieger geführt. In Richtung A 3 ist ein Fahrstreifen vorhanden. Der Verkehr von Süden kommend wird über einen Ausfahrkeil zur A 3 geführt.
Die Zufahrt zum ICE-Bahnhof wird über eine Einmündung mit Fahrbahnteiler (Tropfen) und einem Fahrstreifen pro Richtung angeschlossen.
Zu beachten ist außerdem, dass sich auf der Westseite der K 82 ein Rad- und Gehweg im Zweirichtungsverkehr befindet.
Knotenpunkt K 82 / Bahnallee / prov. Parkplatz
Der Knotenpunkt ist zurzeit ein Kreisverkehrsplatz mit einem Durchmesser von 35 m, der sich unmittelbar südlich der ICE-Trasse befindet.
Zufahrten und Kreisfahrbahn sind einstreifig. Die Zufahrten sind jeweils mit einem Fahrbahnteiler angeschlossen. Der Rad- und Gehweg wird über einen Fahrbahnteiler in der Einmündung der Bahnallee nach Süden und dann weiter nach Osten geführt. Im Nordwestlichen Quadranten des Kreisverkehrsplatzes und in den Fahrbahnteilern der K 82 (nach Norden und nach Osten) befindet sich kein Rad- oder Gehweg.
Der Abfluss der K 82 am Kreisverkehr ist in der Morgenspitze mangelhaft und verursacht Rückstaus bis über die nördlich gelegene Kreuzung hinaus.
- Vorgesehene Strecken- und Verkehrscharakteristik
Im Rahmen der Verkehrsuntersuchung wurden verschiedene Modelle untersucht, die die Erweiterung der Gewerbeflächen und den Ausbau der P+R-Anlage beinhalten. Hierdurch treten an den zu überplanenden Knotenpunkten zusätzliche Verkehre auf, die dazu führen, dass die Verkehrsqualität weiter reduziert wird.
Berücksichtigt wurden in der Verkehrsuntersuchung:
- Erweiterung der Parkplätze am ICE-Bahnhof um 500 kostenlose Parkplätze
- Entfallen von 180 provisorischen Parkplätzen beim Bau des Factory-Outlet-Centers (FOC)
- Neubau von 500 Parkplätzen beim Bau des FOC
- Zunahme des Verkehrs durch die allgemeine Verkehrsentwicklung
Im Rahmen der Ausbauplanung ist vorgesehen, die Knotenpunkte unter Berücksichtigung der vorhandenen Platzverhältnisse so zu ergänzen, dass eine ausreichende Leistungsfähigkeit für den vorhandenen und zu erwartenden Verkehr gewährleistet ist. - Kosten, Kostenträger
Die Kosten für den Ausbau der Verkehrsanlage werden gemäß LStrG i. V. m. den Nutzungsrichtlinien sowie den Straßen-Kreuzungsrichtlinien geteilt.
Kostenträger der Maßnahme sind die Bundesrepublik Deutschland, der Westerwaldkreis, die Stadt Montabaur und der Zufahrtennehmer der Zufahrt ICE-Bhf. Montabaur.
Kostenvolumen der Tief- und Straßenbauarbeiten: rund 1,1 Mio Euro
Kostenverteilung überschlägig
Bundesrepublik Deutschland 320.000 Euro
Westerwaldkreis: 230.000 Euro
Stadt MT und Versorgungsunternehmen: 550.000 Euro
Zu diesen Kosten hinzu kommen später noch die oberirdischen Kosten für Beschilderung (inkl. Parkleitsystem), Vermessung und landespflegerische Ausgleichmaßnahmen sowie für die Markierung; diese werden derzeit grob geschätzt auf 300.000 Euro.
Die überaus positive Entwicklung von ICE-Bahnhof und Gewerbegebiet haben zu einem Verkehrsaufkommen geführt, das die prognostizierten Zahlen übertrifft. 2009 wurden aus diesem Grunde Verkehrszählungen durchgeführt und im Rahmen einer Verkehrsuntersuchung bewertet. Mit Stand März 2010 liegt nunmehr die Verkehrstechnische Untersuchung vor, die Grundlage für die Ausbauplanung ist.
Die bestehenden Defizite, die in den Zeiten der morgendlichen und abendlichen Verkehrsspitzen deutlich erkennbar sind, werden durch den weiteren Ausbau von P+R-Anlagen am ICE-Bahnhof und durch die Erweiterung von Gewerbeflächen entlang der K 82 und dem Bau des FOC noch verstärkt.
Der Knotenpunkt A 3 / K 82 / ICE-Bahnhof Montabaur ist außerdem eine Unfallhäufungsstelle.
Die vorgesehenen baulichen Veränderungen beinhalten den Anbau der drei Abbiegestreifen, des Bypass, die Verlegung des Rad-/Gehweges, die Anpassung der Entwässerungseinrichtungen, die Anpassung der Zufahrt zum RRB sowie die erforderlichen Tropfen-/Inselumbauten und Verrohrungen. Weitergehende bauliche Maßnahmen an den vorhandenen Fahrbahnen sind nicht beabsichtigt.
Verkehrsführung während der Bauzeit August – November 2016
In den monatelangen Vorbereitungen wurden auch unterschiedliche Varianten der Verkehrsregelung während der Bauzeit untersucht und mit verschiedenen Behörden abgestimmt. Ein Bau unter Ampelregelung hätte die Unterteilung in mindestens sieben Einzelbauabschnitte ergeben mit einer Verdoppelung der Bauzeit. Dabei hätten die ständigen Umstellungen der Verkehrsführung sowie der Beschilderung für erhebliche Irritationen bei den Verkehrsteilnehmern geführt. Nicht zuletzt, weil die zahlreichen Versorgungsleitungen im Baufeld möglichst in Gänze zu verlegen sind, wurde der Bau unter Vollsperrung als die beste Variante festgelegt und den Gewerbetreibenden im Umfeld der Baumaßnahme im Zuge einer Infoveranstaltung im April 2016 in den Räumen der VG Montabaur vorgestellt.
Es ergeben sich in Kurzform folgende Hauptumleitungsströme:
- Das Industriegebiet „Am Alten Galgen“ ist nur aus Richtung Staudt (K 145/B 255) und über die A3-Abfahrt von Frankfurt bzw. der B 255 kommend erreichbar.
- Der FOC-Parkplatz ist nur von der K 82 Allmannshausen/Montabaur erreichbar.
- Die Bahnallee, der Südeingang ICE-Bahnhof, die Parkhäuser und der Busbahnhof sind nur von Westen (Eschelbacher Straße) erreichbar.
- Die A 3-Abfahrer mit Ziel Montabaur müssen die Abfahrten an der B 255 nutzen.
- Die DB-Kunden des großen ICE-Parkplatzes auf der Nordseite der Bahn können nur von Norden (Staudt bzw. A3-Abfahrt aus Richtung Frankfurt) ihr Ziel ansteuern und werden durch die Baustelle geleitet. Die Ausfahrt vom Parkplatz wird - ebenfalls durch die Baustelle - nur in Richtung Süden (Bahnallee oder K 82 Allmannshausen) ermöglicht.
- Die DB-Kunden von der A 3 aus Richtung Köln kommend fahren an der B 255-Ausfahrt Montabaur in Richtung Rennerod ab, um gleich wieder auf die A 3 in Richtung Köln aufzufahren. Anschließend nutzen Sie die A3-Ausfahrt „ICE-Bahnhof/alter Galgen“, um den ICE-Bahnhof Montabaur zu erreichen.
Zur Verbesserung der Verkehrsströme an dem ohnehin schon belasteten Verkehrsknoten A3/B255 wird dort die Ampelsteuerung verändert. Aus dem gleichen Grund wird als erster baulicher Schritt seit 11. Juli 2016 an der Abfahrt von der B 255 in Richtung Montabaur entlang der L 313 eine Einfädelspur hergestellt; diese ist im Bau.
Koordiniert wird die Baumaßnahme vom Landesbetrieb Mobilität Diez in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Montabaur.