Die Bibliothek wurde erst 1987 gegründet und verfügt daher nicht über einen gewachsenen historischen Buchbestand. Zurzeit sind ca. 10.200 Bände vor 1900 im Bestand, davon 90 Titel aus dem 16. Jahrhundert, 160 Titel aus dem 17. Jahrhundert; der Rest stammt aus dem 18. Jahrhundert.
Beschreibung historischer Bestände und Nachlässe
Nachlass Gerd Heinz-Mohr
Der Nachlass von Dr. Gerd Heinz-Mohr, geboren 1913 in Rhaunen/Hunsrück, bedeutender evangelischer Theologe, Historiker und Schriftsteller, gestorben 1989 in Cordoba/Spanien, wurde 1989 vom Landesbibliothekszentrum übernommen.
Der Bestand setzt sich aus etwas 200 Büchern, Manuskripten und zahlreichen Briefen mit überwiegend theologischem Inhalt, entfallend auf die Erscheinungsjahre von vor 1900, zusammen.
Sammlung Cordie
Der Pfarrer Anton Cordie, geboren 1872 in Schleidweiler, wurde nach dem Studium der Theologie 1900 in Trier zum Priester geweiht und war ab 1904 Pfarrer in Wißmannsdorf, wo er 1946 verstarb. Durch seine langjährige Sammeltätigkeit und leidenschaftliche Heimatforschung hinterließ er eine wertvolle Bibliothek, welche vom Landesbibliothekszentrum 1986 in den Bestand aufgenommen wurde. Die Sammlung umfasst etwa 300 Bände mit Erscheinungsjahren von 1500 bis 1900 und beinhaltet größtenteils theologische Sachgebiete, aber auch solche mit regionalem Bezug auf die Stadt Trier.
Sammlung Hellwig
In den Jahren 1997 und 1998 konnte die Rheinische Landesbibliothek mit der Unterstützung der „Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur“ eine wertvolle Sammlung illustrierter Rheinbücher aus dem Besitz von Prof. Dr. Fritz Hellwig erwerben. Es handelt sich um ca. 320 Werke, illustrierte Rheinbücher und Reiseführer bezogen auf den gesamten Rheinlauf, wobei der inhaltliche Schwerpunkt auf dem Mittelrhein-Gebiet liegt. Die Werke sind nahezu alle im 18. und 19. Jahrhundert erschienen und enthalten in der Mehrheit wertvolle Originalgraphik.
Die Kartensammlung Hellwig, die die Bibliothek 2008 vom selben Sammler erwarb, umfasst mehr als 300 Karten des gesamten Rheinlaufes in seinen unterschiedlichen Abschnitten mit dem Schwerpunkt auf dem Gebiet des Mittelrheines. Der Bestand bezieht sich insgesamt auf vier verschiedene Jahrhunderte Kartographie, angefangen im 16. Jahrhundert bis hin zum 19. Jahrhundert.
Sammlung Baedeker-Reiseführer
Karl Friedrich Baedeker, geboren 1801, gründete 1827 sein Verlagshaus Baedeker in Koblenz. Seit 1932 spezialisierte sich der Verlagsgründer auf die Konzeption, Erstellung und Produktion von Reiseführern, womit er dieses Genre durch seine faktenreichen und übersichtlichen, im traditionellen roten Einband gebundenen Bücher, revolutionierte. Von 1828 bis 1872 war der Verlag in Koblenz ansässig, wechselte dann aber den Sitz nach Leipzig. Baedeker verstarb 1859.
Das Landesbibliothekszentrum sammelt seit 1987 die Verlagsprodukte von Baedeker mit dem Schwerpunkt auf die „Koblenzer Zeit.“ Von 253 in Koblenz erschienen Ausgaben befinden sich bereits 75 % im Besitz des LBZ. Von heimischen Reiseführern der Mosel-Reise von Trier bis Koblenz (1835), über internationale Werke, wie dem über die Stadt Paris im Jahre 1857 bis hin zu englischen und französischen Ausgaben des Baedeker weist der Bestand viele sehr gut erhaltene Werke auf.
Nachlass der Familie Baedeker
Seit 1993 ist das Landesbibliothekszentrum / Rheinische Landesbibliothek im Besitz einer umfangreichen Sammlung von Briefen, Fotos und Postkarten der Familie Baedeker. Darunter finden sich nicht nur Dokumente von Karl Baedeker selbst, sondern auch Korrespondenzen von Enkeln, Urenkeln und der gesamten Familie bis ins 20 Jahrhundert. Von besonderer Bedeutung ist die umfangreiche Korrespondenz von Dietrich Wilhelm Landfermann mit seiner Tochter Flöry und seinem Schwiegersohn Fritz Baedeker aus den Jahren nach dem Umzug des Verlages nach Leipzig 1872.
Nachlass Beumelburg
Werner Beumelburg, geboren 1899 in Traben-Trabach/Mosel, Studium der Staatswissenschaften in Köln und anschließende schriftstellerische Tätigkeit, war ein nationalsozialistischer Schriftsteller. Auch nach 1945 behielt er seinen deutsch-nationalistischen Standpunkt. 1963 verstarb er in Würzburg.
Sein Nachlass im Landesbibliothekszentrum entfällt auf die Jahre nach 1945 bis zu seinem Tod. Der Bestand beinhaltet Korrespondenzen mit dem Verlag Stalling in Oldenburg, aber auch mit Verlegern in Argentinien, die inhaltlich das Bestreben des Autors dokumentieren, nach 1945 weiterhin als Schriftsteller tätig zu sein. Weiterhin umfasst der Nachlass Manuskripte, Entwürfe seiner Werke, sowie auch teilweise private Briefe.
Nachlass Hans Heidsieck
Der Schriftsteller Hans Heidsieck, bekannt unter seinem Pseudonym Harry Holl, wurde 1892 in Koblenz geboren. Er studierte Literatur und Kunst in Bonn, München und Marburg an der Lahn. Nachdem er durch den ersten Weltkrieg sein Studium abbrach, war er gezwungen in der Nachkriegszeit verschiedene Berufe auszuüben. Trotzdem schrieb er immer wieder Kurzgeschichten und konnte 1924 seinen ersten Roman veröffentlichen. In seiner schriftstellerischen Tätigkeit widmete er sich besonders dem Literaturgenre des Kriminalromans. Er verstarb im Jahre 1967.
Die Rheinische Landesbibliothek ist seit 2009 im Besitz des Nachlass von Hans Heidsieck. Der Bestand umfasst circa 200 Bände Kriminalromane, utopisch-phantastische Romane, sowie Unterhaltungsromane des Schriftstellers. Außerdem sind Tagebücher, Manuskripte, Notizen, Dokumente und Fotos von Heidsieck enthalten.
Drucke und Autographen aus und über den Regierungsbezirk Koblenz
Bisher wurden ca. 3.000 Objekte (Drucke und Autographen) vornehmlich aus dem Gebiet der Landesgeschichte bzw. –kunde erworben. Der Bestand wird systematisch ergänzt.