Das Elwedritsche MuseumDie Pfalz im SchnelldurchgangSie wollten schon immer mal einen „Elwedritsch“ sehen, dieses scheue und weinselige Fabelwesen aus der Pfalz? Sie waren noch nie in einer urigen Pfälzer Hütte, in der man die Riesling-Schorle aus „Dubbe-Gläser“ trinkt? Sie haben auch noch nichts von der Elwedritsche-Jagd gehört, einem nächtlichen Halali, bei dem zu später Stunde nach zwei Riesling-Schorlen jenen vogelähnlichen Kreuzungen aus Hühnern, Enten und Elfen nachgestellt wird, die sich gerne im Unterholz von Parkanlagen, Waldböden und Rebstöcken verstecken? Mitten in Speyer haben Sie jetzt Gelegenheit dazu. Dort gibt es neuerdings ein Elwedritsche-Museum, das hinsichtlich der sagenumwobenen pfälzischen Fabelwesen keine Fragen offen lässt. Das neueste und kleinste Museum der Stadt in der Antoniengasse präsentiert nicht nur fachmännisch präparierte Exemplare dieses lustigen, aber äußerst scheuen und schwer aufzustöbernden Hühnervogels. Die Kulturgeschichte der ElwedritscheDort werden Sie bestens mit der Kulturgeschichte der „Elwetritsche“ (lateinisch: „bestia palatinensis“), ihrem Verbreitungsgebiet und der Forschung dazu, der „Tritschologie“ vertraut gemacht, einschließlich nachgestellter Jagd auf die Schorle-Vögel. Witzig ist auch die mit einem Bretterverschlag angedeutete Aufzuchtstation der „Elwedritsche“. Vor der Klappe stehen Weinkisten, deren leere Flaschen mit einem Babyschnuller versehen sind: Futterspenden für die Aufzuchtstation. Historisch und fabel-„wissenschaftlich“ präsentiert dieses originelle Museum natürlich auch die verwandtschaftlichen Beziehungen zum bayerischen Wolpertinger und zum Thüringer Rasselbock. Exemplare dieser Spezies können Sie ebenfalls im Elwedritsche-Museum Speyer bewundern. Museum und Pfälzer Hütte
Susanne Butt und Peter Günster haben
ihre „Pfälzer Hütte“ und das kleine Museum in der 1. Etage mit viel
Liebe zum Detail ausgestattet. Die beiden Inhaber verstehen ihr Projekt
als heitere Einführung in die pfälzische Lebensart, einschließlich
kleiner Kneipe im Erdgeschoss, in der Pfälzer Hausmannskost auf der
Karte steht und die Riesling-Schorle im „Dubbe-Glas“ ausgeschenkt wird.
Schließlich müssen nach dem Museumsbesuch alle neuen Erkenntnisse und
Elwedritsche-Erfahrungen in geselliger Runde diskutiert (Pfälzisch:
„dischbediert“) werden. Matthias Nowack | Quickfinder Kultur Kulturbüro Bildende Kunst Musik Theater, Kleinkunst, Tanz Literatur kontakt Kurzbewertung Die Pfalz im Schnelldurchgang: Originelles kleines Museum mit uriger Pfälzer Hütte zum Feiern. |