Alfred Cahn gestorben
„In tiefer Dankbarkeit wird sich seine alte Heimatstadt Speyer an die Begegnungen mit Alfred Cahn erinnern“, so Oberbürgermeister Hansjörg Eger in einem Kondolenzschreiben an die Hinterbliebenen. Unvergessen bleibt vor allem sein Besuch im Jahr 2000, als er im Historischen Ratssaal das Stück „Kol haSchana“ spielte, das er schon 1937 als Organist der Speyerer Synagoge gespielt hatte. Bei deren Brand in der Reichspogromnacht 1938 wurden die Noten zerstört.
Cahn war einer der letzten Überlebenden des Holocausts, der als Zeitzeuge den Austausch mit den Nachfolgegenerationen gesucht hat. Die Jugendlichen und Erwachsenen, die Cahn begegnet sind, wusste er mit einem außergewöhnlichen Maß an menschlicher Größe zu beeindrucken.
Alfred Cahn, geboren und aufgewachsen als Sohn eines Tabakhändlers in der Maximilianstraße, wurde 1940 mit gerade einmal 18 Jahren ins Internierungslager Camp de Gurs verbracht. Aus dieser Zeit stammt das Lied „Wir sind ganz junge Bäumchen“, das er dort komponiert und mit einem Kinderchor einstudiert und aufgeführt hatte. Als einziger der aus Speyer deportierten Juden überlebte Cahn das Lager und flüchtete über die Schweiz in die USA, wo er bis zu seinem Tod lebte. Medieninfo der Stadt Speyer vom 10. Februar 2016. | Rathaus Quickfinder
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