Ehrengrab des ehemaligen Kultusministers Dr. Eduard Orth auf dem Speyerer Friedhof, Foto © Stadt Speyer

Kulturgut Friedhof

Ehrengrab des ehemaligen Kultusministers Dr. Eduard Orth auf dem Speyerer Friedhof, Foto © Stadt Speyer

Auf dem Speyerer Friedhof lassen sich anhand der hier bestatteten Persönlichkeiten und der ihnen zum Gedenken errichteten Monumente in seltener Geschlossenheit über einhundert Jahre Speyerer Geschichte betrachten.

 


Beispielhaft lässt sich dies an folgenden Grabstätten erkennen:

Grabmal für Regierungspräsident Paul von Braun auf dem Speyerer Friedhof, Foto © Stadt Speyer

Areal 3: Grabmal für Regierungspräsident Paul von Braun (16.9.1826 – 26.2.1892)
Ein hoher marmorner Obelisk auf neobarockem Sockel mit Spiegelkartusche für die Grabinschrift steht auf dem Grab des königlich bayerischen Regierungspräsidenten Paul von Braun, der in der Pfalz auf die bisher längste Amtszeit (1871-1892) eines Regierungspräsident zurückblicken konnte.




Grabmal für Barbara Pfister auf dem Speyerer Friedhof, Foto © Stadt SpeyerAreal 4: Grabmal für Barbara Pfister (1.9.1867 – 9.3.1909)
Zahlreiche Votivtafeln, frische Blumen und brennende Kerzen zeugen von der Verehrung, die bis zum heutigen Tag der stigmatisierten Jungfrau Barbara Pfister von der katholischen Bevölkerung der ganzen Pfalz entgegengebracht wird. In Wattenheim geboren, trat sie im Oktober 1883 als Postulantin bei den Dominikanerinnen in Speyer ein, musste aber kurze Zeit später wegen Krankheit entlassen werden. Bald setzten Visionen vom Leiden Christi ein, ehe am 30. Juni 1890, dem Fest Peter und Paul, die Stigmata, die fünf Wundmale Christi, erstmals an ihrem Körper sichtbar wurden. 1896 wurde sie als Pensionärin bis zu ihrem Tod im Haus der Barmherzigen Schwestern an der Engelsgasse in Speyer aufgenommen.

Familiengrab der Familie Josef Püttmann auf dem Speyerer Friedhof, Foto © Stadt SpeyerAreal 17: Familiengrab Josef Püttmann (10.3.1871 – 21.10.1915)
Vor einem mit einem Kreuz bekrönten Wandaufbau ist eine kleine Nischenarchitektur auf Doppelpfeilern vorgesetzt, die sich in einem ondulierend geschweiften Bogen mit reichem floralen Dekorationsband öffnet. Darin ist eine Statue des heiligsten Herzens Jesu eingestellt. Seitlich flankieren niedere Postamente mit Schalen das Grabmonument. Das Grab ist ein herausragendes Beispiel der Vermengung neuromanischer und zaghafter jugendstiliger Formen. Familie Püttmann besaß in Speyer einen Fahnen- und Paramentikgeschäft.

Familiengrab des Kultusministers Dr. Eduard Orth, Foto © Stadt Speyer Areal 19: Familiengrab Kultusminister Eduard Orth (13.10.1902 – 31.3.1968)
Bildhauer Jakob Adlhart aus Hallein, der u.a. im Speyerer Dom die Reliefs im Chorgestühl und in St. Konrad eine Betonreliefwand geschaffen hat, entwarf auf den Figurenfries des Orthschen Grabsteins. Zwei Engel halten den Siegeskranz, umgeben von einer Gruppe Trauernder auf der linken Seite und einer Gruppe Heiliger auf der rechten Seite. Unter den Heiligen können Bernhard von Claivaux vor dem Speyerer Dom und Dombaumeister Benno von Osnabrück mit dem Attribut des Zirkels identifiziert werden. Sie weisen auf die Verdienste des Verstorbenen um die Renovierung des Speyerer Domes hin.

 
 

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