Beispielhaft lässt sich dies an folgenden Grabstätten erkennen:
Areal 3: Grabmal für Regierungspräsident Paul von Braun (16.9.1826 – 26.2.1892)
Ein hoher marmorner Obelisk auf neobarockem Sockel mit
Spiegelkartusche für die Grabinschrift steht auf dem Grab des königlich
bayerischen Regierungspräsidenten Paul von Braun, der in der Pfalz auf die
bisher längste Amtszeit (1871-1892) eines Regierungspräsident zurückblicken
konnte.
Areal 4: Grabmal für Barbara Pfister (1.9.1867 – 9.3.1909)
Zahlreiche Votivtafeln, frische Blumen und brennende Kerzen
zeugen von der Verehrung, die bis zum heutigen Tag der stigmatisierten Jungfrau
Barbara Pfister von der katholischen Bevölkerung der ganzen Pfalz
entgegengebracht wird. In Wattenheim geboren, trat sie im Oktober 1883 als
Postulantin bei den Dominikanerinnen in Speyer ein, musste aber kurze Zeit
später wegen Krankheit entlassen werden. Bald setzten Visionen vom Leiden
Christi ein, ehe am 30. Juni 1890, dem Fest Peter und Paul, die Stigmata, die
fünf Wundmale Christi, erstmals an ihrem Körper sichtbar wurden. 1896 wurde sie
als Pensionärin bis zu ihrem Tod im Haus der Barmherzigen Schwestern an der
Engelsgasse in Speyer aufgenommen.
Areal 17: Familiengrab Josef Püttmann (10.3.1871 – 21.10.1915)
Vor einem mit einem Kreuz bekrönten Wandaufbau ist eine
kleine Nischenarchitektur auf Doppelpfeilern vorgesetzt, die sich in einem
ondulierend geschweiften Bogen mit reichem floralen Dekorationsband öffnet.
Darin ist eine Statue des heiligsten Herzens Jesu eingestellt. Seitlich
flankieren niedere Postamente mit Schalen das Grabmonument. Das Grab ist ein
herausragendes Beispiel der Vermengung neuromanischer und zaghafter
jugendstiliger Formen. Familie Püttmann besaß in Speyer einen Fahnen- und
Paramentikgeschäft.
Areal 19: Familiengrab Kultusminister Eduard Orth (13.10.1902 – 31.3.1968)
Bildhauer Jakob Adlhart aus Hallein, der u.a. im Speyerer Dom
die Reliefs im Chorgestühl und in St. Konrad eine Betonreliefwand geschaffen
hat, entwarf auf den Figurenfries des Orthschen Grabsteins. Zwei Engel halten
den Siegeskranz, umgeben von einer Gruppe Trauernder auf der linken Seite und
einer Gruppe Heiliger auf der rechten Seite. Unter den Heiligen können Bernhard
von Claivaux vor dem Speyerer Dom und Dombaumeister Benno von Osnabrück mit dem
Attribut des Zirkels identifiziert werden. Sie weisen auf die Verdienste des
Verstorbenen um die Renovierung des Speyerer Domes hin.