Vom 30-jährigen Krieg ...

Stadtansicht nach Merian 17. Jahrhundert © Stadtarchiv Speyer

... bis zum Wiener Kongress (17. - 18. Jh.)

Speyer steht im 17. Jahrhundert im Spannungsfeld der beiden Glaubensrichtungen. Die Reichsstadt ist Mitglied im Bündnis der protestantischen Union, unterliegt als Bischofsstadt aber auch dem Einfluss der katholischen Liga.

 

Stadtansicht nach Merian 17. Jahrhundert © Stadtarchiv SpeyerIm 30-jährigen Krieg erweist die Stadt sich als kaum verteidigungsfähig, wird aber Zufluchtsort, Lazarett, Versorgungsstation und Truppenlager. Nacheinander besetzen Spanier, Schweden, Franzosen und kaiserliche Truppen Speyer. Erst 1650 rücken die letzten fremden Heere ab, zurück bleiben Schulden, Hunger und Seuchen.

Im Pfälzischen Erbfolgekrieg erlebt Speyer 1689 durch französische Truppen die größte und folgenreichste Zerstörung seiner Geschichte: Die ganze Stadt steht in Flammen, die überlebenden Einwohner werden vertrieben und im Südwesten in alle Winde zerstreut. Der Schaden wird auf 3,3 Millionen Gulden beziffert. Nach zehn Jahren beginnt langsam der Beschiessung Speyers wohl 1735 © Stadtarchiv SpeyerWiederaufbau. Dreifaltigkeitskirche, Rathaus und das Städtische Kaufhaus sind barocke Zeugen dieser Epoche.

In den Befreiungskriegen gegen Napoleon wechseln österreichische, französische und deutsche Truppen sich bei der Besatzung der Stadt ab. Erst der Wiener Kongress ordnet die europäische Staatenwelt neu und sorgt für stabile Machtverhältnisse auch im pfälzischen Raum. Für wenige Stunden steht Speyer wieder einmal im Rampenlicht der europäischen Politik: Am 27. Juni 1815 treffen sich Zar Alexander von Rußland, Kaiser Franz I. von Österreich und Preußens König Friedrich Wilhelm III. im alliierten Hauptquartier der Stadt.

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