===== kre-1 Personalia 1770-9-22 Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏איש ישר ונאמן עסק במצות‏‎ ‎‏ה׳ כל הימים נתן מקום בביתו‏‎ ‎‏לתפלה אשר היא תחת עולה‏‎ ‎‏ושלמים מלחמו נתן לעניים‏‎ ‎‏ולאביונים לבה״כ מעריב‏‎ ‎‏ומשכים ה״ה אברהם מנחם‏‎ ‎‏בר מאיר ז״ל אשר הלך בתמים‏‎ ‎‏כל מעשיו הי׳ נאמנים נפטר‏‎ ‎‏ביום ש״ק ונקבר ביום א׳ ד׳ תשרי‏‎ ‎‏תקל״א נתצב״ה עש״צ תנוח‏‎ ‎‏ותעמוד לגורלך בקץ הימין‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen ein aufrechter und verläßlicher Mann, er beschäftigte sich mit den Geboten des Ewigen alle Tage, er gab Raum in seinem Haus für das Gebet, welches Ganzopfer und Mahlopfer ersetzt; von seinem Brot gab er den Armen und den Bedürftigen; in der Synagoge abends betend wie frühmorgens. Es ist Awraham Menachem, Sohn des Meir, sein Andenken zum Segen, welcher wandelte in Lauterkeit, alle seine Taten waren verläßlich, verschieden am Tag des heiligen Schabbat und begraben am Tag 1, 4. Tischri 531. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens mit den übrigen Gerechten. Ruhe du und stehe auf zu deinem Los am Ende der Tage Kommentar Auch in dem 1809 angelegten, verlorenen Memorbuch der Krefelder Gemeinde war der Eintrag für Awraham Menachem der erste überhaupt. Es bezeichnete ihn lediglich als Menachem, Sohn des Meir. Dort hieß es zudem, daß er "der Gemeinde für Geringes den Platz hergegeben hat, auf welchem die Synagoge steht". Heißt dies, daß er nicht nur die "Privatsynagoge" in seinem Haus eingerichtet, sondern es auch der Gemeinde vermacht hatte? Zln. 3/4: Im Haus von Awraham Menachem wurden die Gottesdienste bis zum Bau der ersten Krefelder Synagoge im Jahr 1764 abgehalten. Zln. 4/5: vgl. Ri 20,26 u.ö. Gemeint sind die täglichen Opfer zur Zeit des Jerusalemer Tempels; nach dessen Zerstörung im Jahr 70 der gewöhnlichen Zeitrechnung (n.d.Z.) trat der synagogale Gebetsgottesdienst an ihre Stelle. Zln. 5/6: vgl. Spr 22,9 Zln. 6/7: vgl. bSan 111b u. ö. sowie bBer 8a, dort: ‎‏מקדמי ומחשכי לבי כנישתא‏‎. Hier nur in den frühen Inschriften des Friedhofs zu finden. Zl. 8b: vgl. Ps 84,12 Zl. 9: vgl. Ps 33,4 Zln. 12/13: Dan 12,13 ===== kre-2 Personalia 1774-3-12 Transkription ‎‏פה‏‎ ‎‏שוכן ומתענג איש נאמן פ״ו‏‎ ‎‏נפשו שם בכפו להגין על דורו‏‎ ‎‏בה׳ היה מבטחו ביתו היתה פתוחה‏‎ ‎‏לרוחה ושלחנו לכל נערכה מלחמו‏‎ ‎‏נתן לרעבים לרחוקים ולקרובים‏‎ ‎‏ותרן היה בממנו מו״מ היה‏‎ ‎‏באמונה מקשיב לקול תורה‏‎ ‎‏ותפילה משכים ומעריב לב״ה‏‎ ‎‏ביתו היה כמלון לכל אורח‏‎ ‎‏טוב נתן ללון כל מעשיו היה‏‎ ‎‏לש״ש בג״ע תשמח נשמתו תחת‏‎ ‎‏אשר עשה משפט וצדקה בעולם‏‎ ‎‏ה״ה נפתלי בר שלמה הלוי נפטר‏‎ ‎‏ביום ש״ק ער״ח ניסן ונקבר ביום א׳‏‎ ‎‏ר״ח ניסן שנת תקל״ד תנוח ותעמוד‏‎ ‎‏לגורלך לקץ הימין ונשמתו‏‎ ‎‏תצב״ה עש״צ בג״ע‏‎ Übersetzung Hier weilt und ergötzt sich ein verläßlicher Mann, Vorsteher und Leiter, sein Leben nahm er in die Hand um seine Generation zu beschützen, auf den Ewigen setzte er sein Vertrauen. Sein Haus war weit geöffnet und sein Tisch für alle gedeckt. Von seinem Brot gab er den Hungrigen, den Fernen und den Nahen, sehr großzügig war er mit seinem Vermögen, sein Handel und Wandel war in Treuen; er lauschte der Stimme der Tora und des Gebets; des Morgens früh wie abends ging er zur Synagoge. Sein Haus war wie eine Herberge, jeden guten Gast ließ er übernachten. All sein Tun geschah um des Himmels willen; im Garten Eden erfreue sich seine Seele darum, daß er Recht und Wohltun übte in der Welt. Es ist Naftali, Sohn des Schlomo Halevi, verschieden am Tag des heiligen Schabbat, Vorabend des Neumonds Nissan, und begraben am Tag 1, Neumond Nissan des Jahres 534. Ruhe und stehe auf zu deinem Los am Ende der Tage; und seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens mit den übrigen Gerechten im Garten Eden Kommentar Zl. 2: vgl. Jes 58,14: "Du wirst dich ergötzen an dem Ewigen". Zl. 3: vgl. 1 Sam 19,5. Hiermit wird die Führungsposition angedeutet. Zl. 4a: Jer 17,7 Zln. 4/5: vgl. Avot 1,5 Zl. 5: vgl. Spr 9,2 Zln. 5/6: abgewandelt Spr 22,9 Zln. 7/8: vgl. bShab 31a. Die Abkürzung ‎‏מו״מ‏‎ steht für ‎‏משא ומתן‏‎ "Handel und Wandel" und deutet stets auf Berufstätigkeit als Händler oder Kaufmann. Zln. 10/11: vgl. Gen 24,25 Zln. 11/12: Avot 2,12 Zl. 13: 2 Sam 8,15 u.ö. Zln. 16/17: Dan 12,13 ===== kre-3 Personalia 1776-9-25 Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏האשה היקרה מ׳ בלימכה‏‎ ‎‏בת ה׳ כ״ה נתן ז״ל ש׳ אשת‏‎ ‎‏ה׳ כ׳ מר מענדלה ז״ל כ״י‏‎ ‎‏הלכה בדרכי הישרה‏‎ ‎‏גמילת חסד ממנה לא‏‎ ‎‏נעדרה מיטיב עם אורחים‏‎ ‎‏ועניי׳ עירה ביתה הי׳ מקום‏‎ ‎‏הוועד לתפילה נ׳ בצרור‏‎ ‎‏החיים תהי׳ צרורה‏‎ ‎‏ע״נ צו״צ ויל״ה‏‎ ‎‏ונפטרת ונקברת ביום‏‎ ‎‏ד׳ י״ב תשרי תקל״ז לפ״ק‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen die teure Frau, Frau Blümche, Tochter des geehrten Herrn Natan, sein Andenken zum Segen, welche war die Gattin des geehrten Herrn Mendle, sein Andenken zum Segen; a(ll ihre) T(age) ging sie auf den Wegen der Geraden, an Liebeswerk mangelte es ihr nicht, Gutes tuend den Gästen und Armen ihrer Stadt; ihr Haus wa(r) ein Ort der Versammlung zum Gebet, (ihre) S(eele) sei in das Bündel des Lebens eingebunden mit den Seelen der gerechten Männer und Frauen und stehe auf am Ende der Tage (?), und sie verschied und wurde begraben am Tag 4, 12. Tischri 537 der kleinen Zählung Kommentar Zln. 8/9: Wie ihr Gatte Awraham Menachem-Mendel wird auch Frau Blümche dafür gerühmt, daß sie ihr Wohnhaus dem Gottesdienst der Gemeinde zur Verfügung stellte. Vgl. Avot 1,4: "Haus der Versammlung der Weisen". Zl. 11: Die seltene Abkürzung ‎‏ויל״ה‏‎ mag, wie hier, mit ‎‏ויעמוד לקץ הימין‏‎ ("und wird auferstehen am Ende der Tage") aufgelöst werden, könnte aber auch für ‎‏וילך לפני ה׳‏‎ stehen ("und zu wandeln vor dem Ewigen"). Allerdings paßt das Femininum des Substantivs "Seele" ‎‏נפשה‏‎ nicht zu den in beiden Fällen maskulinen Verbformen. Im Gegensatz zur überwiegenden Mehrzahl der hiesigen Inschriften erscheint die Schlußformel nicht erst am Ende der Inschrift, sondern geht den Sterbe- und Begräbnisdaten voraus. ===== kre-4 Personalia 1807-6-12 Transkription ‎‏פה צפון וטמון איש פו״מ ונאמן ה׳‏‎ ‎‏משה ב״ה נפתלי הלוי זצ״ל נ׳‏‎ ‎‏בליל ב׳ דשבועות תקס״ז לפ״ק‏‎ ‎‏ביתו היתה פתוחה לרווחה נ[תן]‏‎ ‎‏מלחמו לאביונים אוהב תורה‏‎ ‎‏ועוסק בה משכים ומעריב‏‎ ‎‏לבה״כ נשמתו תהא צרורה‏‎ ‎‏בצרור החיים ולהחיות ב״ה‏‎ ‎‏אמן‏‎ Übersetzung Hier ist verborgen und geborgen ein Mann, Vorsteher und Leiter und Beglaubigter, Herr Mosche, Sohn des Herrn Naftali Halevi, das Andenken des Gerechten zum Segen, ver(schieden) in der Nacht des 2. (Tages) von Schawuot 567 der kleinen Zählung. Sein Haus war weit geöffnet, er [gab] von seinem Brot den Bedürftigen; die Tora liebend und mit ihr beschäftigt, frühmorgens wie des Abends (ging er) zur Synagoge. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens und werde wieder belebt bei der Auferstehung der Toten Amen Kommentar Zl. 1: Beglaubigter (in den Quellen oft auch "Beglaubter"): der "Notar" der Gemeinde und ihr Vertreter bei den Behörden. Zl. 2: Die Abkürzung ‎‏זצ״ל‏‎ steht für ‎‏זכר צדיק לברבה‏‎, "das Andenken des Gerechten zum Segen", eine Spr 10,7 entstammende Wendung, die im Gegensatz zum üblicheren ‎‏ז״ל‏‎, ‎‏זכרונו לברכה‏‎, "sein Andenken zum Segen", meist nur nach den Namen von Gelehrten oder anderen bedeutenden Persönlichkeiten, hier ein Vorsteher, erscheint. In den Inschriften des Friedhofs kommt sie ansonsten nur auf B 151 und B 106 im Jahr 1842 bzw. 1845 vor. Zl. 3: Das Todesdatum wird hier, wie sehr häufig in den Inschriften des Friedhofs, allein durch die Nennung des Feiertags angegeben, an dem der hier Bestattete gestorben ist. Auch der Friedhof Bonn-Schwarzrheindorf zeichnet sich durch diese Neigung aus. Das Wochenfest (Schawuot) fällt stets auf den 6. und 7. Sivan. Die Angabe des Todesdatums geht der Eulogie voraus, eine Seltenheit in den Inschriften dieses Friedhofs. Zl. 4: vgl. Avot 1,5 Zln. 4/5: vgl. Spr 22,9 Zl. 8: Die Abkürzung ‎‏ב״ה‏‎ scheint hier für ‎‏בתחיית המתים‏‎, "bei der Auferstehung der Toten" zu stehen. ===== kre-5 Personalia 1808-5-31 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה יראת ה׳ מרת‏‎ ‎‏יהודית אשת התור׳‏‎ ‎‏איצק פולדא נפטר׳‏‎ ‎‏ונקברה בשם טוב‏‎ ‎‏ביום א׳ דשבועות‏‎ ‎‏תיו קוף סמך חית לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben eine Frau, den Ewigen ehrfürchtend, Frau Jehudit, Gattin des toragelehrten Izek Fulda, verschieden und begraben mit gutem Namen am Tag 1 von Schawuot fünfhundertachtundsechzig der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2: Der Ausdruck "ehrfürchtend" entstammt der Pentateuch-Übersetzung Moses Mendelssohns. Zl. 3: Der jüdisch vor dem 20. Jahrhundert relativ selten gebrauchte Name Jehudit, den man mit "die Jüdin" wiedergeben kann, hat in "Judith" seine uns bekanntere Form. Einmal nur kommt er in der hebr. Bibel vor – als der einer der Frauen von Jakobs Bruder Esau (Gen 26,34). Weitaus vertrauter ist die Heldin des gleichnamigen kleinen Buchs, das, da in griechischer Sprache überliefert, nicht im hebräisch-jüdischen Kanon der Bibel zu finden ist, sondern lediglich im griechisch-jüdischen Kanon bekannt war und damit im christlichen Raum zu den "deuterokanonischen" bzw. "apokryphen" Büchern der Bibel zählt. Zln. 4/5: bBer 17a, dort nur "und verschieden mit gutem Namen". Diese Wendung sowie Variationen wie "gestorben mit gutem Namen" oder "er/sie ging hin in seine/ihre Welt mit gutem Namen" sind häufig in den Inschriften dieses Friedhofs anzutreffen, letztmalig in einer Inschrift von 1888 (C 80). Zl. 6: Der erste Tag von Schawuot (Wochenfest) ist der 6. Sivan. Beerdigungen an den ersten Festtagen sind nach jüdischem Gesetz allerdings untersagt, so daß das vorhergehende "und begraben" nicht zutreffen kann. Das jüdische Todesdatum stimmt mit dem bürgerlichen im Sterberegister überein. Zl. 7: Die Buchstaben des Todesjahrs sind hier aus graphischen Gründen (?) zu einzelnen Wörtern ausgeschrieben (statt ‎‏תקס״ח‏‎). ===== kre-6 Personalia 1810-7-1 Transkription ‎‏פה נטמן איש ישר הלך בתמי׳׃‏‎ ‎‏מתגבר כארי ורץ כצבי ׃ לעש׳‏‎ ‎‏רצון קונו עוסק במו״מ באמנה׃‏‎ ‎‏אוהב תורה ולומדיהו ובה הי׳‏‎ ‎‏יום ויום שעשעתו ׃ ביתו הית׳‏‎ ‎‏פתוחה לרווחה ושלחנו לכל‏‎ ‎‏נערכה ׃ מלחמו נתן לרעבים‏‎ ‎‏כל מעשיו הי׳ נחמדים ׃ גופ׳‏‎ ‎‏יישן ארצה ונשמתו לגן עדן‏‎ ‎‏נרצה ׃ הכ״ה צבי הירש בה״כ‏‎ ‎‏ארי ליב ז״ל נתצב״ה אמן‏‎ ‎‏נפטר ביום א׳ ער״ח ונקבר ביום‏‎ ‎‏ב׳ שלאחריו א׳ דר״ח תמוז תק״ע‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen ein aufrechter Mann, er wandelte in Lauterkeit, heldenhaft wie der Löwe und schnell wie der Hirsch, um zu tun den Willen seines Schöpfers, beschäftigt mit Handel und Wandel in Treuen, liebend die Tora und die, die sie studieren; an ihr hatte er tagein tagaus sein Entzücken, sein Haus war weit geöffnet und sein Tisch für alle gedeckt, von seinem Brot gab er den Hungrigen, all seine Taten waren wohlgefällig; sein Leib schlummere in der Erde, seine Seele aber (sei) im Garten Eden erwünscht; (es ist) der geehrte Herr Zwi Hirsch, Sohn des geehrten Herrn Ari Löb, sein Andenken zum Segen, seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens, Amen. Verschieden am Tag 1, Vorabend des Neumonds, und begraben am Tag 2 danach, (dem) 1. des Neumonds Tammus 570 Kommentar "Sein Vermögen, übrigens zu Zeiten des ersten Rothschild erworben, betrug rund 51 000 Taler – eine märchenhafte Summe im Vergleich zu den 250 000 Talern der Kölner Oppenheims und den 400 000 Talern des Frankfurter Rothschild, gemessen an den Verhältnissen dieser Städte und Krefelds andererseits. Hertz Jonas hatte es zu seinen Lebzeiten versäumt, den Zeitläufen entsprechend sein Haus flexibel zu organisieren. So standen seine Söhne trotz der vorzüglichen Bilanz ihres Hauses auf einem schmalen Aktionsraum, der sie bewog, nicht mehr durch den überragenden Willen des Gründers zusammengehalten, von der Tradition und Bodenständigkeit des Hauses zu zehren" (ibid., S. 91f.) Zl. 2: Vgl. Awot 5,23. Die bekannte, Eigenschaften jener Tiere auf den Menschen übertragende Wendung will hier sowohl auf die Namen als auch auf die Qualitäten des Verstorbenen anspielen: Zwi ist hebräisch für Hirsch, den deutschen Beinamen; Ari ist gleich Löwe, was im Beinamen Löb zum Ausdruck kommt. Zl. 3: ‎‏אמנה‏‎ (emuna) ist defektiv, d.h. ohne ‎‏ו‏‎ (vav), geschrieben. Zl. 4: richtig wäre ‎‏ולומדיה‏‎ statt des ‎‏ולומדיהו‏‎, das aber phonetisch die aschkenasische Aussprache wiedergibt. Zln. 5/6: vgl. Avot 1,5 Zl. 7: vgl. Ez 18,16 ===== kre-7 Personalia 1814-2-16 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש ירא ה׳ התורני‏‎ ‎‏ר׳ איצק פולדא ז״ל‏‎ ‎‏נפטר בש״ט בליל‏‎ ‎‏ה׳ כ״ז שבט ונקבר‏‎ ‎‏עש״ק כ״ח בו תיו‏‎ ‎‏קוף עין דלת לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ein Mann, den Ewigen ehrfürchtend, der Toragelehrte, Herr Izek Fulda, sein Andenken zum Segen, verschieden mit gutem Namen in der Nacht 5, 27. Schwat, und begraben (am) Rüsttag des heiligen Schabbat, 28. desselben, fünf- hundertvierundsiebzig der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Die herausragende Stellung, die Isaac Meyer in der Krefelder Gemeinde innehatte, wird mitnichten von der Inschrift des typographisch besonders edel gestalteten Steins angedeutet, welcher die Eulogie kaum ausführt. Ebenso wie die Inschrift für seine Gattin erwähnt hier nur die zweite Zeile die Tugend der Gottesfurcht und nennenswerte Toragelehrtheit, so daß die Vermutung naheliegt, der Verstorbene selbst habe eine Lobrede auf seinem Grabmal (wie auch auf dem seiner Frau?) untersagt. Zl. 3: Der Name Izek dient als geläufige, verschleifende Kurzform von Jizchak (= Isaak), während "Fulda", (was auch als "Fuld" auszusprechen möglich ist) wahrscheinlich auf den Ursprungsort der Familie hinweist. ===== kre-8 Personalia 1827-7-7 Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏האשה מ׳ סערכא בת שוע ונגיד הק׳‏‎ ‎‏פו״מ המדינה כ״ה וואלף רופא ז״ל‏‎ ‎‏מבונא אשת כ׳ יהודה המכונה ליב‏‎ ‎‏הערץ ותמת בת שוע אשת יהודה‏‎ ‎‏בליל ש״ק י״ב תמוז ותקבר בארבע‏‎ ‎‏עשר יום לחדש הזה שנת תקפ״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen die Frau Serche, Tochter des Edlen und Vornehmen, des Einflußreichen, des Vorstehers und Leiters der Landjudenschaft, des geehrten Herrn Wolf, Arzt, sein Andenken zum Segen aus Bonn, Gattin des geehrten Jehuda, genannt Löb Herz. Und es starb die Tochter des Edlen, Gattin des Jehuda, in der Nacht des heiligen Schabbat, 12. Tammus, und wurde begraben am vier- zehnten Tag jenes Monats des Jahres 587 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2: Serche oder Särche ist wie Serle, Sorle und ähnliche Bildungen eine Diminutiv- und Koseform von Sara. Zl. 3: Das hebräische rofe‘ bezeichnet hier den Arztberuf, ist aber gelegentlich auch zum Familiennamen Rof(f)e geworden. Zl. 5: Gen 38,12. Dort handelt es sich um die nicht namentlich genannte Ehefrau des Jehuda: "Und es starb die Tochter Schu‘as, die Gattin des Jehuda". Statt schu‘a wird hier wie oben in Zl. 2 scho‘a gelesen: Vornehmer, Edler, entsprechend Jes 32,5 und Ijob 34,19. So auch auf dem Stein ihres Schwiegervaters Eduard Hertz (B 1), gest. 1835, Zl. 2. ===== kre-9 Personalia 1832-11-1 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏מרדכי איש ימיני בילדותו למד‏‎ ‎‏מקרא ותלמוד וילך הלוך וגדל‏‎ ‎‏עד כי גדול מרדכי בבית נדיבי‏‎ ‎‏עם בכל ביתם נאמן, אך בטרם‏‎ ‎‏תמלא לו שנת השלשים שנה‏‎ ‎‏כשל כחו וישב מצבא העבודה‏‎ ‎‏ויבא אל אביו וינח בביתו עד‏‎ ‎‏צאת נפשו ביום חמישי בשבת‏‎ ‎‏שמנה ימים לחדש מרחשון‏‎ ‎‏ונקבר עש״ק בתשיעי לחדש‏‎ ‎‏ההוא בשנת תקצ״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Mordechai, ein Jeminiter; in seiner Jugend lernte er Bibel und Talmud und er ward fort und fort größer, bis Mordechai groß war im Hause der Wohltäter des Volkes, in ihrem ganzen Hause treu, doch bevor er das dreißigste Lebensjahr vollendete, schwand hin seine Kraft, und er zog sich zurück aus den Reihen des Dienstes, kam zum Vater und ruhte in dessen Hause, bis seine Seele ausging am fünften Tag der Woche, acht Tage im Monat Marcheschvan, und er wurde begraben (am) Rüsttag des heiligen Schabbat am neunten des Monats im Jahre 593 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Nach Zln. 4-7 zu schließen könnte Maximilian Horn als ‚Comptoirist‘ in einer traditionell ausgerichteten jüdischen oder von traditionell lebenden Juden geleiteten Institution in einer größeren Gemeinde/Stadt tätig gewesen sein. Der Grabstein für den unverheiratet Verstorbenen steht entfernt von denen seiner Eltern und Geschwister am anderen Ende des Feldes B. Dieser auf den ersten Blick rätselhafte Text ist ein schönes Beispiel für die hohe Qualität auch "später", stark biographisch ausgeprägter hebräischer Inschriften des 19. Jahrhunderts. Mit dem Bezug des jungen Mordechai auf den biblischen Helden Mordechai mag die Inschrift den Hinterbliebenen Trost und Stärkung geschenkt haben. Zl. 2: Est 2,5; "Jeminiter" bezeichnet jemanden, der aus dem Stamme Benjamin kommt. Es wäre aber sehr ungewöhnlich, würde auf diesem Stein kein Vatersname angegeben werden, und so können wir diese Hindeutung auf einen Vatersnamen Benjamin als absichtliche auffassen. "Burghard", denn so hiess der Vater, darf damit zu den deutschen Beinamen für "Benjamin" hinzugezählt werden, was uns der Stein des 1837 verstorbenen Burghard Horn bestätigt: Sein synagogaler Name war Benjamin. Die dezente biblische Andeutung ist also durchaus am Platz: Noch lebte der Vater, als sein Sohn viel zu früh verstarb. Zln. 3/4: Gen 26,13; zu "groß" vgl. Est 9,4 und Kapitel 10. Zl. 5: vgl. Num 12,7 Zl. 7a: Neh 4,4 Zl. 7b: Num 8,25, wo bestimmt wird, daß die Leviten nach dem fünfzigsten Lebensjahr von ihrem Dienst im Heiligtum zurücktreten. Hier wird dies rühmend auf Maximilians (einer der moderneren Beinamen zum biblischen Mordechai) Torastudium übertragen und sein traditionelles ‚Lernen‘ als Gottesdienst verstanden. Zl. 8: vgl. Gen 15,15 Zl. 9: Hier wird Schabbat (‎‏שבת‏‎), wie oft in mittelalterlichen Inschriften und Datierungen, feierlich archaisierend im Sinne von "Woche" verwendet. ====== kre-10 Personalia 1834-5-7 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבח׳ היקר צבי יצחק‏‎ ‎‏בן פו״מ מד׳ יהונתן׃‏‎ ‎‏פעל צדק והלך תמים‏‎ ‎‏ואיננו, כי לקח אתו אלהים‏‎ ‎‏ביום ה׳ ונקבר בעש״ק‏‎ ‎‏ר״ח אייר תקצ״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben der teure Jüngling, Zwi Jizchak, Sohn des Vorstehers und Leiters der Land(judenschaft), Jehonatan. Er wirkte Wohltun und wandelte lauter, und (nun) - er ist nicht mehr, denn Gott hat ihn genommen am Tag 5, und er wurde begraben am Rüsttag des heiligen Schabbat, Neumond Ijar 594 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 4: Ps 15,2 umgestellt Zl. 5: Gen 5,24, ein häufig verwendeter Euphemismus, besonders in Inschriften für jung Verstorbene. ====== kre-11 Personalia 1835-2-20 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אדמ״ו הרב הג׳ הג׳ המפורסם‏‎ ‎‏חסיד ועניו האמתי כקש״ת מו׳‏‎ ‎‏יהודה ליב ק״ב בן הרב הג׳ הג׳‏‎ ‎‏המפורסם החסיד מ״ו מרדכי‏‎ ‎‏זצוק״ל אשר נתבקש בישיבה‏‎ ‎‏ש״מ ועלה למרומי׳ אור ליום‏‎ ‎‏הששי כ״א יום לחדש שבט‏‎ ‎‏תקצ״ה לפ״ק ׃ והוא שפט את‏‎ ‎‏ישראל חמש ועשרים שנה‏‎ ‎‏פק״ק קרעפעלד והמחוזות יע״א‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben unser Herr, unser Lehrer und unser Meister, der große Rabbiner, der weitbekannte überragende Gelehrte, fromm und demütig, der Wahrhaftige, Ehrwürden heiligen, glanzvollen Namens, unser Lehrer Jehuda Löb C(arl)b(urg), - Sohn des großen Rabbiners, des weitbekannten überragenden Gelehrten, des Frommen, unseres Lehrers und Meisters Mordechai - das Andenken des Gerechten und des Heiligen zum Segen - welcher in das himmlische Lehrhaus geladen wurde und in die Höhen hinaufstieg zu Beginn des sechsten Tages, 21. Tag des Monats Schwat 595 der kleinen Zählung. Er richtete Israel für fünfundzwanzig Jahre hier (in der) heiligen Gemeinde Krefelds und des Umlands, der Höchste befestige sie, Amen. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar (Ps 87,5), und für ‎‏יגן עליה אלהים‏‎, "möge sie Gott beschützen" – ein Segenswunsch nach der Nennung von Ortsnamen jüdischer Gemeinden oder ihrer Vereine, der auch auf Stein B 56 aus dem Jahr 1839 zu finden ist. Zl. 2: Der sehr ehrenvolle Titel, auf ‎‏אדמ״ו‏‎ abgekürzt, steht für ‎‏אדונינו מורינו ורבינו‏‎; zum Kunstwort "Admor" zusammengezogen wird er heute allerdings nurmehr für die führenden chassidischen Persönlichkeiten, die Zaddikim, gebraucht. Zl. 3: Die Abkürzung ‎‏כקש״ת‏‎ steht für die ebenfalls sehr selten verwendete, da höchst ehrerbietige Anrede ‎‏כבוד קדושת שם תפארתו‏‎. Zln. 4/5: Betonung der respektablen rabbinischen Abkunft des Verstorbenen. Zln. 6/7: bBM 86a. Der Ausdruck findet sich fast ausschließlich in Inschriften für hervorragende Gelehrte und kommt in Krefeld nur noch ein weiteres Mal vor (siehe D 32 von 1901). Zln. 9/10: Richter 16,31; 1 Sam 4,18 – ein knapper, klassischer Hinweis auf Carlburgs traditionelles Verständnis des Rabbineramtes: Richter zu sein "in Israel", d.h. der Gemeinde die Einhaltung der Halacha zu ermöglichen und alle aufkommenden Fragen und Fälle zu entscheiden und zu lösen. Zl. 11: Die Abkürzung ‎‏יע״א‏‎ steht für ‎‏יכוננה עליון אמן‏‎, "der Höchste befestige sie, Amen" ====== kre-12 Personalia 1835-3-4 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש שוע ונכבד ה׳ אליעזר בן‏‎ ‎‏הר״ר צבי הירש ז״ל ׃ בן ששים‏‎ ‎‏ושמנה שנה הי׳ במיתתו והניח‏‎ ‎‏אחריו ברכה ׃ נפטר יום ה׳ ג׳‏‎ ‎‏ונקבר יום א׳ ויו אדר תקצ״ה‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ein edler und geehrter Mann, Herr Elieser, Sohn des Meisters, Herrn Zwi Hirsch, sein Andenken zum Segen; achtund- sechzig Jahre alt war er bei seinem Tod, und er hinterließ Segen; verschieden Tag 5, 3., und begraben Tag 1, sechsten Adar 595 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zln. 4/5: vgl. Joel 2,14; will dies auf wohltätige Stiftungen anspielen? ====== kre-13 Personalia 1835-12-3 Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏האשה יראת ה׳ היא תתהלל‏‎ ‎‏מ׳ תרצה אשת פו״מ כ״ה מאיר‏‎ ‎‏דרכי נועם היו דרכיה‏‎ ‎‏נודעו בשערים מעשיה‏‎ ‎‏פרשה לעני כפיה‏‎ ‎‏ושלחה לאביון ידיה‏‎ ‎‏נפטרה בשם טוב‏‎ ‎‏פה קרעפעלד ביום ה׳‏‎ ‎‏ונקברה יום א׳ ט״ו כסליו‏‎ ‎‏תקצ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏נתצבה״ח‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen die Frau, den Ewigen ehrfürchtend, sie sei gepriesen, Frau Tirza, Gattin des Vorstehers und Leiters, des geehrten Herrn Meir, Wege der Lieblichkeit waren ihre Wege, bekannt in den Toren ihre Taten, sie öffnete ihre Hände dem Armen und reichte dem Bedürftigen ihre Hände; sie verschied mit gutem Namen hier (in) Krefeld am Tage 5, und begraben Tag 1, 15. Kislev 596 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Hier finden sich zum ersten Mal auf einem Krefelder Grabstein Zitate aus dem biblischen "Loblied auf die tüchtige Gattin und Hausfrau", Sprüche 31,10-31, aus dem einige Verse so überaus häufig in den Inschriften für Frauen zu lesen sind. Zl. 2: Spr 31,30 Zl. 3: Der im aschkenasischen Raum sehr selten vorkommende Name Tirza entstammt Num 26,33 und paßt in seinem Lautbestand gut zu Theresia. Welcher Name hat den anderen nach sich gezogen? Da die Trägerin jedoch aus Amsterdam stammt, mit einer auch in onomastischer Hinsicht weltläufigen Gemeinde, könnte Tirza durchaus ihr ursprünglich gewählter Name bzw. beide Namen von Geburt an gebraucht worden sein. Zl. 4: Spr 3,17 Zln. 6/7: Spr 31,20 ====== kre-14 Personalia 1837-3-8 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה חשובה אשת חיל מרת‏‎ ‎‏מעלה בת פראדכי אשת‏‎ ‎‏כהר״ר יוזעלה כל ימי‏‎ ‎‏חייה ושנותיה שלש‏‎ ‎‏ושבעים שנה והיתה‏‎ ‎‏עם בעלה חמשים וארבע‏‎ ‎‏שנים באהבה נפטרת‏‎ ‎‏ביום ד׳ א׳ ונקברת בשם‏‎ ‎‏טוב ביום ערב שבת‏‎ ‎‏קודש ג׳ לחודש אדר שני‏‎ ‎‏שנת בלע המות לנצח לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה ג״ע א׳‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die angesehene Frau, die tüchtige Gattin, Frau Mele, Tochter der Fradche, Gattin des geehrten Meisters, Herrn Josele, alle Tage ihres Lebens und ihrer Jahre (waren) drei- undsiebzig Jahre, und sie lebte mit ihrem Gatten vierundfünfzig Jahre in Liebe; verschieden am Tag 4, 1., und begraben mit gutem Namen am Rüsttag des heiligen Schabbat, 3. des Monats Zweiter Adar des Jahres "Er verschlingt den Tod für immer" der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens (im) Garten Eden, A(men) Kommentar Zl. 3: Hier wird ausnahmsweise der Name der Mutter und nicht der des Vaters angegeben. Ein Hinweis darauf, daß der Vater vor ihrer Geburt gestorben war? Der Name Mele oder Mela stellt womöglich eine Koseform des biblischen Namen Milka dar; wahrscheinlicher ist allerdings, daß es sich um eine familiäre Koseform zu Mathilde handelt. Fradche ist ein alter deutscher Name, der "Freude" bedeutet. Zl. 4: Auch hier wird nur der jüdisch-deutsche Name des Gatten angegeben, Josele, Diminutiv und Koseform von Josef. Zln. 6-8: "lebte", wörtlich "war". Die eher ungewöhnliche Angabe der Zahl der Ehejahre deutet auf den Gatten als Verfasser der Inschrift, der Mele um mehr als sechs Jahre überlebte. ====== kre-15 Personalia 1837-7-17 Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏האיש היקר רב פעלי׳ פו״מ כ״ה‏‎ ‎‏מאיר בן פו״מ כ״ה יצחק ׃ באמונ׳‏‎ ‎‏עסק במלאכת ה׳ לעדתו‏‎ ‎‏בקאנסיסטאריום ישב לדרוש‏‎ ‎‏טוב לכל עמו ׃ עם ה׳ תמים‏‎ ‎‏פעלו ועם אנשי בריתו ׃ נפטר‏‎ ‎‏בש״ט יו׳ ב׳ י״ד תמוז ׃ ונקבר‏‎ ‎‏יו׳ ד׳ ט״ז בו ׃ שנת תקצ״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen der teure Mann, reich an Taten, Vorsteher und Leiter, der geehrte Herr Meir, Sohn des Vorstehers und Leiters, des geehrten Herrn Jizchak, in Treuen war er beschäftigt mit dem Dienst des Ewigen für seine Gemeinde, im Konsistorium saß er, um das Wohl seines ganzen Volkes zu suchen; mit dem Ewigen war lauter sein Tun wie auch mit den Menschen seines Bundes; verschieden mit gutem Namen Tag 2, 14. Tammus, und begraben Tag 4, 16. desselben des Jahres 597 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2: 2 Sam 23,20 Zln. 5/6: Est 10,3 Zl. 7: Oba 1,7: "alle deine Bundesmänner" (Zunz) ====== kre-16 Personalia 1837-8-14 Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏האיש הישר זקן ושבע ימים‏‎ ‎‏נשא ונתן באמונה דבר אמת‏‎ ‎‏בלבבו וגדל את בניו לילך‏‎ ‎‏במשרים כ׳ בנימן בר שמואל‏‎ ‎‏הארן ׃ נפטר בשם טוב בן‏‎ ‎‏שבעים וחמש שנים ביום שני‏‎ ‎‏בשבת שלש עשר יום לחדש‏‎ ‎‏מנחם ונקבר בחמשה עשר‏‎ ‎‏לחדש ההוא בשנת תקצ״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen der aufrechte Mann, alt und satt an Tagen, er handelte und wandelte in Treuen, redete Wahrheit in seinem Herzen und erzog seine Kinder, in Geradheit zu wandeln, der geehrte Binjamin, Sohn des Schmuel Horn, verschieden mit gutem Namen im Alter von fünfundsiebzig Jahren am Tag zwei der Woche, dreizehnten Tag des Monats Menachem, und begraben am fünfzehnten jenes Monats im Jahre 597 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Keine pointiert individuelle Inschrift, gewiss, aber auch nicht gerade das, was man sich als für einen "Trödler" passend vorstellen würde. Zl. 2: Gen 35,29; Ijob 42,17; 1 Chr 36,17 Zl. 3: bShab 31a Zln. 3b/4: Ps 15,2 Zln. 7/8: auch hier wird, wie in der Grabinschrift für seinen Sohn Maximilian aus dem Jahr 1832, das Wort Schabbat, ‎‏שבת‏‎, im Sinne von "Woche" archaisierend verwendet. Zl. 9: "Menachem" ist ein Beiname für den Monat Aw, der hebräisch "Tröster" bedeutet. Als "Ersatzname" für den Aw, in dem der Fast- und Trauertag zur Erinnerung an die Zerstörung beider Jerusalemer Tempel begangen wird, drückt er zweierlei aus: Zum einen den Euphemismus, der im Trauermonat Aw "Trost" spendet. Zum anderen erzählt eine bekannte alte Legende, daß der Messias eben in diesem Monat Aw geboren werden wird, und einer seiner Namen wird Menachem, der Tröster, sein. ====== kre-17 Personalia 1838-11-28 Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏הבח׳ הנחמד כ׳ שלמה בן כ״ה בנימן‏‎ ‎‏הוארן ז״ל ׃ את אלקי׳ ירא ואת‏‎ ‎‏מצותיו שמר ולא סר מן הדר׳ היש׳‏‎ ‎‏ימין ושמאל ׃ מעט ורעים היו ימי‏‎ ‎‏שנותיו ׃ סבל יסורים קשים ואיננו כי‏‎ ‎‏לקח אותו אלקים ׃ ימי חלדו היו‏‎ ‎‏שלשים ואחד שני׳ ׃ ויום הפרדו היה‏‎ ‎‏בארבע בשבת אחד עשר יום לחדש‏‎ ‎‏כסלו ׃ ונקבר עש״ק שלש עשר לחדש‏‎ ‎‏ההוא בשנת תקצ״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen der liebenswerte Jüngling, der geehrte Schlomo, Sohn des geehrten Herrn Binjamin Horn, sein Andenken zum Segen. G‘tt ehrfürchtete er und Seine Gebote bewahrte er, wich nicht vom geraden Wege ab, nicht nach rechts noch links; kurz und böse waren die Tage seiner Jahre, er erlitt schwere Leiden und er ist nicht mehr, denn G‘tt hat ihn genommen, die Tage seiner Lebensdauer währten einunddreißig Jahre, und der Tag seines Scheidens war der vierte der Woche, elf Tage im Monat Kislev, und er wurde begraben am Rüsttag des heiligen Schabbat, dem dreizehnten jenes Monats im Jahre 599 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Eindrucksvoll ist, daß man diesem chronisch kranken, künstlerisch begabten(?), unverheirateten jungen Manne von familiär eher niedrigem sozialen Status, schenkt man allein der Standesamtsurkunde Glauben, diese betont vornehm und individuell formulierende Inschrift nachrief; vielleicht ein Indiz für die Wertschätzung der traditionellen Frömmigkeit. Zln. 3/4: vgl. Koh 12,13 Zln. 4/5: vgl. 2 Kön 22,2; 2 Chr 34,2 Zln. 5/6: Gen 47,9, dort von dem 130jährigen Jakob gesagt. Zln. 6/7: Gen 5,24 Zl. 9: Schabbat auch hier im Sinne von "Woche", also charakteristisch für die Inschriften der Familie Horn. ====== kre-18 Personalia 1839-6-19 Transkription ‎‏פ״[נ]‏‎ ‎‏אשה כשרה במעשיה‏‎ ‎‏וצנועה במעשה ידיה מרת‏‎ ‎‏גידלה בת כ״ה יהודה ליב‏‎ ‎‏אשת כ״ה מהרם דרייפוס יחי‏‎ ‎‏נפטרת יום ד׳ ז׳ ונקברת יום ויו‏‎ ‎‏עש״ק טית תמוז תקצ״ט לפ״ק‏‎ ‎‏פה קרעפעלד יע״א‏‎ ‎‏תנצב״ה עם שצו״צ אמן‏‎ Übersetzung Hier [ist begraben] eine Frau, untadelig in ihren Taten und züchtig im Tun ihrer Hände, Frau Gidle, Tochter des geehrten Herrn Jehuda Löb, Gattin des geehrten Herrn Marum Dreyfuss, er möge leben, verschieden Tag 4, 7., und begraben Tag sechs, Rüsttag des heiligen Schabbat, neunten Tammus 599 der kleinen Zählung, hier (in) Krefeld, der Höchste festige sie, Amen. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens mit den übrigen gerechten Männern und Frauen, Amen Kommentar Zl. 4: Der Name bildet eine Koseform von "Guta", d.h. "Güte". Zl. 5: Hier wird ebenfalls nur der Rufname des noch lebenden Gatten angegeben. Dazu siehe Joseph Dreyfuss (B 55 von 1843). ====== kre-19 Personalia 1842-11-23 1844-10-29 Transkription //‎‏פה נקברו‏‎ ‎‏אשה יקרה ונעימה//איש ישר וטוב עם‏‎ ‎‏אשת חיל מ׳ הינדלה//אלהים ועם אנשים‏‎ ‎‏אשת פו״מ כהר״ר//הלך תמים ופעל צדק‏‎ ‎‏יהונתן זצ״ל׃//השכים והעריב לבית‏‎ ‎‏אשר הלכה//הכנסת להתפלל לה׳‏‎ ‎‏לעולמה ביום ג׳//כ׳ הר׳ יהונתן בן כ״ה צבי‏‎ ‎‏ט״ז מרחשון׃//פו״מ ומהקאנזיזטאריום‏‎ ‎‏ותקבר בשם טוב//אשר הלך לעולמו‏‎ ‎‏ביום ה׳ ח״י לחדש//ביום ד׳ כ״א כסלו‏‎ ‎‏שנת תר״ה לפ״ק//ויקבר בשם טוב‏‎ //‎‏יום עש״ק כ״ג לחדש‏‎ //‎‏שנת תר״ג לפ״ק׃‏‎ //‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier sind begraben eine teure und wohlgefällige Frau,//ein aufrechter Mann, und gut mit die tüchtige Gattin, Frau Hindle,//Gott und den Menschen, Gattin des Vorstehers und Leiters, des geehrten Meisters, Herrn//er wandelte lauter und wirkte Wohltun, Jehonatan, das Andenken des Gerechten zum Segen,//frühmorgens und abends ging er in die welche hinging//Synagoge, zum Ewigen zu beten, in ihre Welt am Tag 3,//der geehrte Meister, Herr Jehonatan, Sohn des geehrten Herrn Zwi, 16. Marcheschvan,//Vorsteher und Leiter und (Mitglied) des Konsistoriums, und begraben wurde mit gutem Namen//welcher hinging in seine Welt am Tag 5, 18. des Monats//am Tag 4, 21. Kislev, des Jahres 605 der kleinen Zählung.//und begraben wurde mit gutem Namen //(am) Rüsttag des heiligen Schabbat, 23. des Monats, //des Jahres 603 der kleinen Zählung. Ihre Seelen seien eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 3: Hindle ist wie Hindel und Hendel eine Variante des alten Namens "Hindin" (Hirschkuh). Zumeist dient der Name Helene als bürgerliches Pendant. (vgl. Steine C 39 und C 101). Zl. 4 (links): Ps 15,2 Zl. 10 (rechts): die Buchstaben der Zahl 18, yod und chet (‎‏י״ח‏‎), werden häufig umgekehrt, um so auch das Wort ‎‏חי‏‎ chai, "lebendig", zu bilden. ====== kre-20 Personalia 1843-5-6 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש ישר וטוב א[...] ובמישרים‏‎ ‎‏כפו פרש לעני וידיו שלח לאביונים‏‎ ‎‏ה״ה כ״ה מאיר המכונה מהרם בן‏‎ ‎‏כ״ה יוסף דרייפוס ז״ל‏‎ ‎‏ימי שנותיו ע״ו שנה וימת בשם טוב‏‎ ‎‏יום א׳ זין אייר שנת תר״ג לפ״ק‏‎ ‎‏ויקבר [יום] ט׳ לחדש‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ein aufrechter und guter Mann [...] und in Geradheit, seine Hand öffnete er dem Armen, und seine Hände reichte er den Bedürftigen, es ist der geehrte Herr Meir, genannt Marum, Sohn des geehrten Herrn Josef Dreyfuss, sein Andenken zum Segen, die Tage seiner Jahre (waren) 76 Jahre und er starb mit gutem Namen (am) Tag 1, siebter Ijar des Jahres 603 der kleinen Zählung, und wurde begraben (am) 9. [Tag] des Monats. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Der Vater von Joseph Dreyfuss wurde ca. 1734 in Fusweiler im Elsaß geboren und starb 1802 in St. Tönis. Er betätigte sich auch als Tierarzt ("Kuhdoktor"). Seine Gattin Johanna wurde 1734 in St. Tönis geboren, als Tochter des seit 1730 in St. Tönis vergeleiteten Heymann; 1816 starb sie 82jährig in Krefeld (keine Inschrift; Angaben nach Schulte, Die ältesten jüdischen Familien von St. Tönis bis um 1850, S. 105 und 112). Zl. 3: Spr 31,20 Zl. 4: Der Name Marum, hebr. von "Maharam", ein Ehrentitel eines Gelehrten, dessen Name mit M begann: ‎‏מהר״מ.‏‎.. = ‎‏מורנו הרב רבי מ.‏‎.., "unser Lehrer, der Meister, Herr M...". Die Bezeichnung soll erstmals von dem berühmten R. Meir von Rothenburg (gest. 1293) getragen worden sein, danach von zahlreichen weiteren Gelehrten. Nachkommen von solchen verliehen ihren Kindern gelegentlich diese Zusammenziehung als Namen, der später auch als Familienname anzutreffen ist. ====== kre-21 Personalia 1843-8-12 Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏כ׳ יוסף בר משה ז״ל‏‎ ‎‏נפטר במש״ק י״ז לחדש‏‎ ‎‏מנחם אב ונקבר‏‎ ‎‏ביום ב׳ ח״י לחדש‏‎ ‎‏שנת תר״ג לפ״ק‏‎ ‎‏וימת יוסף בן‏‎ ‎‏צ״ה שנים‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen der geehrte Josef, Sohn des Mosche, sein Andenken zum Segen, verschieden am Ausgang des heiligen Schabbat, 17. des Monats Menachem Aw, und begraben am Tag 2, 18. des Monats des Jahres 603 der kleinen Zählung. Und es starb Josef im Alter von 95 Jahren. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 5: euphemisch ‎‏ח״י‏‎ statt ‎‏י״ח‏‎wie bei Helene Hertz (B 151, 1842/44) Zln. 7/8: Gen 50,26, dort: "Und es starb Josef im Alter von hundertzehn Jahren". ====== kre-22 Personalia 1843-9-4 Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏הרב והרופא//אב״ד מוהר״ר‏‎ ‎‏ברוך ליב אוללמאן‏‎ ‎‏בדברי מוסר נשמע קולו‏‎ ‎‏רחוק וקרוב נודע פעלו‏‎ ‎‏ולמול בני עמו עשה צדקתו‏‎ ‎‏ךל מזימותיו הי׳ לסקל מסילו‏‎ ‎‏לעמקי הים ירד והעלה בשכלו‏‎ ‎‏יום ביומו חדש חדושים בהיכלו‏‎ ‎‏בבכי ובהספד נשמע גודל גורלו‏‎ ‎‏נפ׳ בש״ט יום ב׳ ט׳ אלול‏‎ ‎‏ונק׳ י״ב אלול תר״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה אמן‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen der Rabbiner und Arzt//Vorsitzender des Gerichts, unser Lehrer und unser Meister, Herr Baruch Löb Ullmann. Mit Worten der Sitte und Zucht wurde seine Stimme gehört, nah und fern wurde sein Wirken bekannt, und den Menschen seines Volkes wirkte er sein Wohltun, all sein Bestreben war, seine Bahn zu räumen in Meerestiefen stieg er hinab und holte herauf dank seines Verstands, Tag für Tag deckte er Neues in seinen Hallen auf, im Weinen und in der Trauerklage wurde gehört das Ausmaß seines Schicksals, verschieden mit gutem Namen Tag 2, 9. Elul, und begraben 12. Elul 603 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens, Amen Kommentar Lion Ullmann ist weit über die Grenzen seines Konsistoriums hinaus bekannt geworden durch seine 1840 in Krefeld veröffentlichte Übertragung des Korans ins Deutsche. "Ein Koran von einem Rabbiner übertragen ist ein wahres Denkmal der Wissenschaft, welche alle Vorurtheile vernichtet. Abgesehen aber davon, gewinnt dabei offenbar die Kunde von dem Inhalte des Korans, der so manches aus dem Judenthume entlehnt hat", wie es hieß. Die Übersetzung ist mit zahlreichen Anmerkungen versehen, die auf solche Entlehnungen aus dem Judentum hinweisen. Ullmann folgt damit einer Pioniertat, der bis heute nicht vergessenen Bonner Dissertation Abraham Geigers von 1833 mit dem Titel "Was hat Mahomed aus dem Judenthum aufgenommen?" Die hohe Erstauflage der Koranübersetzung von 4000 Exemplaren war bald vergriffen, so dass bereits 1842 die zweite Auflage (siehe dort) erschien. Mehrfach nachgedruckt – so 1897 in neunter Auflage – ist diese Übersetzung in einer Überarbeitung durch L.W. Winter noch heute als Taschenbuch erhältlich, allerdings nun definitiv überholt und nicht mehr zu empfehlen. Die von Ullmann angekündigte "Einleitung in den Koran", die er im Mai 1842 als "weit vorangeschritten" bezeichnet, ist nicht mehr erschienen. Zl. 1: Über das zweite Wort "der Arzt", ‎‏הרופא‏‎ (ha-rofe), hat man, es korregierend, wohl früh schon teilweise schwarze Farbe getüncht, um daraus die Abkürzung "Vorsitzender der (rabbinischen) Gerichtsbarkeit" (‎‏אב״ד‏‎) zu machen. Das ha-rofe kann hier allerdings auch nicht wie sonst auf den Arztberuf hinweisen, denn Dr. Baruch Ullmann war nicht Mediziner, sondern man hat wohl auf diese Weise zunächst seinen Doktortitel angeben wollen. Die Frage ist interessant, bleibt allerdings unklar. Zl. 7: vgl. Jes 62,10: "Bahnet die Bahn, räumet hinweg die Steine". Das erste Wort der Zeile, ‎‏כל‏‎ (kol), wird um des Akrostichons Baruch, ab Zl. 4, willen mit einem Schluß-Kaf (‎‏ך‏‎) geschrieben. Die Wendung "all sein Bestreben" kommt in Ps 10,4 vor. Zl. 8: Gemeint ist das Meer des Talmuds und somit die Tiefe der Gelehrsamkeit des Rabbiners, dessen scharfer Verstand immer Neues daraus hervorholt und es, Zl. 9, scharfsinnig zu "juristischen" Entscheidungen, novellae, d.i. hebräisch chidduschim, verarbeitet. ====== kre-23 Personalia 1843-12-3 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה החשובה והצנוע׳‏‎ ‎‏כלילת יופי‏‎ ‎‏מ׳ חנה אשת כ״ה ישראל‏‎ ‎‏סג״ל ׃ ותגוע ותמת‏‎ ‎‏אור לי״א בחדש כסלו‏‎ ‎‏ותקבר בי״ב בו‏‎ ‎‏שנת תר״ד לפ״ק‏‎ ‎‏נתצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die angesehene und züchtige Frau, die allerschönste, Frau Channa, Gattin des geehrten Herrn Israel SeGaL. Und sie schied hin und starb am Anfang des 11. (Tages) im Monat Kislev und wurde begraben am 12. desselben des Jahres 604 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 3: Ez 27,3 und Klgl 2,15: "Inbegriff der Schönheit" – selten Zl. 4: Frauen mit dem hebräischen Namen Channa heißen mit bürgerlichem Namen fast immer Johanna. In den hebräischen Inschriften des Friedhofs kommt der Name allerdings nur dreimal vor (Steine A 4, C 35, C 47), viel häufiger findet man hier einfach Hanna, geschrieben buchstabengetreu, wenn auch unhebräisch, als ‎‏הננא‏‎. Zl. 5: Der Beiname SeGaL bildet die hebräische Abkürzung von segan lewija (‎‏סגן לויה‏‎), das Haupt der Leviten bedeutet und so auf die levitische Herkunft hinweist. "Und es schied hin und starb" ist eine biblische Wendung, die den Tod von Abraham (Gen 25,8), Ismael (Gen 25,17) und Isaak (Gen 35,29) ankündigt, und die in sieben weiteren Krefelder Inschriften zwischen 1852 und 1882 vorkommt. ====== kre-24 Personalia 1844-1-21 Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏האשה היקרה ואשת חיל‏‎ ‎‏עלקלה בת כ״ה שמואל‏‎ ‎‏ז״ל ׃ אשר ריתה אשת כ׳ יצחק‏‎ (!) ‎‏שפירה ׃ נפטרה בשם טוב‏‎ ‎‏יום א׳ כ״ט טבת ותקבר ביום‏‎ ‎‏ג׳ ב׳ לחודש שבט שנת‏‎ ‎‏תר״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen die teure Frau und tüchtige Gattin, Elkle, Tochter des geehrten Herrn Schmuel, sein Andenken zum Segen, welche die Gattin war des geehrten Jizchak Spiero. Verschieden mit gutem Namen Tag 1, 29. Tewet, und begraben am Tag 3, 2. des Monats Schwat des Jahres 604 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 4: Der Steinmetz hat den senkrechten Strich im ersten he (‎‏ה‏‎) von ‎‏היתה‏‎ nicht eingemeißelt. ====== kre-25 Personalia 1845-6-27 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה החסודה והצנועה מרת‏‎ ‎‏מערלא בת מורנו רב מהור״ר‏‎ ‎‏יששכר בער זצ״ל שהיתה אשת‏‎ ‎‏כ״ה יעקב ווינטרשוויג מפה נפטרה‏‎ ‎‏בת ע״ה שנה בעש״ק כ״ב לחדש‏‎ ‎‏סיון ונקברה ביום א׳ כ״ד בו‏‎ ‎‏שנת תר״ה לפ״ק׃‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die fromme und züchtige Frau, Frau Merle, Tochter unseres Lehrers, des Herrn, unseres Lehrers und unseres Meisters, Herrn Issachar Ber, das Andenken des Gerechten zum Segen, welche die Gattin war des geehrten Herrn Jaakow Winterschweig von hier, verschieden im Alter von 75 Jahren am Rüsttag des heiligen Schabbat, 22. des Monats Sivan, und begraben am Tag 1, 24. desselben des Jahres 605 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 3: Merle könnte eine Koseform des biblischen Namens Mirjam sein, dürfte aber wahrscheinlicher vom mittelhochdeutschen "merl", "Amsel", herzuleiten sein und geht ab und an mit dem modischeren Namen Amalie zusammen. ====== kre-26 Personalia 1847-1-2 Transkription ‎‏פה נטמנה‏‎ ‎‏האשה הצנועה והחסודה א״ח מרת‏‎ ‎‏פעגילכה בת כ״ה יצחק הלוי ז״ל‏‎ ‎‏נפטרה בשם טוב יום שבת קדש י״ד‏‎ ‎‏לחדש טבת ונקברה ביום ב׳ ט״ז בו׃‏‎ ‎‏שנת תר״ז לפ״ק׃‏‎ ‎‏ויהיו ימיה שני חייה פ״ח שנה׃‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen die züchtige und fromme Frau, die tüchtige Gattin, Frau Vögelche, Tochter des geehrten Herrn Jizchak Halevi, sein Andenken zum Segen, verschieden mit gutem Namen (am) Tag des heiligen Schabbat, 14. des Monats Tewet, und begraben am Tag 2, 16. desselben des Jahres 607 der kleinen Zählung. Und es waren die Tage ihrer Lebensjahre 88 Jahre. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 3: Der durchaus häufig vorkommende alte Frauenname Vogel, hier die Koseform Vögelche, ist zugleich die Übersetzung des biblischen Namens Zippora (so der Name der Gattin des Mose). Fast immer ist das bürgliche Pendant dazu Sophia oder Sophie, wahrscheinlich wegen der lautlichen Ähnlichkeit: z/p – s/p (vgl. Stein B 173). ====== kre-27 Personalia 1848-9-3 Transkription ‎‏פה נטמנה‏‎ ‎‏אשת חיל ועטרת בעלה ׃ כפה‏‎ ‎‏פרשה לעני וידיה שלחה לאביון‏‎ ‎‏מ׳ געללה בת יעקב ז״ל‏‎ ‎‏אשת כ׳ אורי ׃ מתה יום ב׳ ויו‏‎ ‎‏אלול ותקבר יום ד׳ ח׳ לחדש‏‎ ‎‏שנת תר״ח לפ״ק׃‏‎ ‎‏תנ[צב״ה]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen die tüchtige Gattin und Krone ihres Gatten, ihre Hand öffnete sie dem Armen, und ihre Hände reichte sie dem Bedürftigen, Frau Gella, Tochter des Jaakow, sein Andenken zum Segen, Gattin des geehrten Uri, gestorben am Tag 2, sechsten Elul, und begraben Tag 4, 8. des Monats des Jahres 608 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei [eingebunden in das Bündel des Lebens] Kommentar Zl. 2: Spr 12,4 Zl. 3: Spr 31,20 Zl. 4: Der Name Gella stammt entweder vom alten deutschen Frauennamen "Gaila", was "mutwillig, fröhlich" bedeutet, oder von "Gele", "die Gelbe", "die Blonde". ====== kre-28 Personalia 1851-8-11 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתולה הצנועה מ׳ בריינס‏‎ ‎‏המכונה בערטא בת כ׳ נתן‏‎ ‎‏ראמבערג עשתה בחפץ‏‎ ‎‏כפיה ותורת חסד היתה על‏‎ ‎‏לשונה על כן יראת אל‏‎ ‎‏היא תתהלל׃‏‎ ‎‏עדנה באבה בת כ״ד שנה‏‎ ‎‏נקטפה ותמת ביום י״ג‏‎ ‎‏לחדש אב תרי״א לפ״ק׃‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die züchtige Jungfer, Frau Breins, genannt Berta, Tochter des geehrten Natan Romberg; sie wirkte mit dem Fleiß ihrer Hände, und Lehre der Güte war auf ihren Lippen, darum: Die Gottesfürchtige, sie werde gepriesen; Noch in ihrer Blüte, im Alter von 24 Jahren, wurde sie gepflückt, und sie starb am 13. des Monats Aw 611 nach kleiner Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2: Der Name Brein(e)s stellt eine Koseform des altdeutschen Frauennamen Brun dar, also "die braunhaarige". Unter den Jüdinnen des aschkenasischen Raums fanden sich viele Variationen des Namens: Braune, Bräunle, Bräunlein, Breinle (Stein B 38), Breinche (B 122 und C 82), Brendle und ähnliche mehr. Zln. 4/5: Spr 31,13 Zln. 5/6: Spr 31,26 Zln. 6/7: Spr 31,30 Zln. 8/9: "noch in ihrer Jugend wurde sie gepflückt" entstammt Ijob 8,12 und ist eine häufige Wendung in Inschriften für jung verstorbene Frauen. ====== kre-29 Personalia 1851-11-10 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה מרת‏‎ ‎‏רעכיל בת כ׳ מרדכי‏‎ ‎‏אלמנת כ״ה בנימן בן כ׳ שמואל‏‎ ‎‏הארן ז״ל ׃ פיה פתחה בחכמה‏‎ ‎‏באמונת אל ׃ צופיה הליכות ביתה׃‏‎ ‎‏על כן בשערים תתהלל לנצח׃‏‎ ‎‏ותמת בת פ״ד שנה ׃ ביום ב׳ ט״ו‏‎ ‎‏מרחשון תרי״ב לפ״ק‏‎ ‎‏נפשה בטוב תלין‏‎ ‎‏תנצב״ה׃‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die Frau Rechel, Tochter des geehrten Mordechai, Witwe des geehrten Herrn Binjamin, Sohn des geehrten Schmuel Horn, sein Andenken zum Segen. Ihren Mund öffnete sie mit Weisheit (und) im Festhalten an Gott, über die Vorgänge ihres Hauses wachend. Daher werde sie in den Toren gepriesen auf ewig. Und sie verstarb im Alter von 84 Jahren am Tag 2, 15. Marcheschvan 612 der kleinen Zählung. Ihre Seele wohne im Guten. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Anders als in diesem Sterbeeintrag wird ihr Lebensalter in der Grabinschrift mit 84 Jahren angegeben. Zl. 3: Rechel ist eine jüdisch-deutsche Form des biblischen Namens Rachel. Zl. 5: Spr 31,26 Zl. 6: Spr 31,27: "Sie bewacht die Gänge ihres Hauses, daß keines das Brot der Trägheit esse." (Zunz) Zl. 10: Ps 25,13. Dieser Psalm ist sehr selten in jüdisch-deutschen Grabinschriften anzutreffen, findet sich aber häufig im sefardischen Bereich. ====== kre-31 Personalia 1852-1-7 Transkription ‎‏כל כבודה בת מלך פנימה בחצרות שדי‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה מרת‏‎ ‎‏סערכא בת כ״ה מאיר הכהן ז״ל‏‎ ‎‏אשת כ[הר״ר] יוזפא פראנק האמונה לוית‏‎ ‎‏חן לראשה וענקים לגרגרתיה לבה ובשרה‏‎ ‎‏רננו אל אל חי וכל ימי חייה נר הצדקה‏‎ ‎‏והחסד דלוק ׃ ותמת בת ע״ו שנה אור ליום‏‎ ‎‏ה׳ ט״ו טבת תרי״ב לפ״ק׃‏‎ ‎‏נפשה תתלונן בצל שדי וברחמיו‏‎ ‎‏בנאות דשא הגן ירביצה ועל‏‎ ‎‏מי מנוחות צהלי עולמים׃‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Alle Ehre der Königstochter im Innersten der Höfe des Allmächtigen Hier ist begraben die Frau Serche, Tochter des geehrten Herrn Meir Hakohen, sein Andenken zum Segen, Gattin des geehrten [Meisters, Herrn] Juspa Frank. Der Glaube – ein anmutiger Kranz um ihr Haupt und ein Geschmeide um ihren Hals, mit Leib und Seele jubelte sie dem lebendigen Gott zu und alle Tage ihres Lebens (war) das Licht des Wohltuns und der Gnade entflammt. Und sie starb im Alter von 76 Jahren zu Beginn des Tages 5, 15. Tewet 612 der kleinen Zählung. Ihre Seele ruhe im Schatten des Allmächtigen und in seiner Barmherzigkeit, auf grasigen Auen des Gartens läßt er sie ruhen und an stillem Wasser juble auf ewig. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 1: Ps 45,14, ein häufig anzutreffendes Zitat in den Inschriften für Frauen, hier in Krefeld zum ersten Mal. Andernorts gelegentlich mit dem Zusatz "im Hause" versehen, weist die Ergänzung "in den Höfen des Allmächtigen" hier auf die besondere Gottesliebe und Frömmigkeit von Serche, die ebenfalls in Zln. 5-7 durch weitaus seltener anzutreffende Zitate zum Ausdruck gebracht wird. Zl. 5: Juspa ist eine kolloquial gebräuchliche Form des Namens Josef. Zln. 5/6: Spr 1,9 Zln. 6/7: Ps 84,3: wörtlich "ihr Herz und ihr Fleisch". Zl. 10: vgl. Ps 91,1 Zln. 11/12: Ps 23,2: "Auf grasigen Auen läßt er mich ruhen, an stille Wasser leitet er mich." (Zunz) ====== kre-32 Personalia 1852-2-4 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל ׃ צדקה עשתה‏‎ ‎‏כאביגיל ׃ צנועה היתה כדבורה׃‏‎ ‎‏כל כבודה בת מלך פנימה מ׳‏‎ ‎‏טייבכה בת כ״ה יצחק‏‎ ‎‏אשת כ״ה ליזר הלכה לעולמה‏‎ ‎‏בת ע״ה שנה ביום ד׳ י״ד שבט‏‎ ‎‏ונקברת ביום עש״ק ט״ז שבט‏‎ ‎‏תרי״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die tüchtige Gattin. Wohltun wirkte sie wie Awigail, züchtig war sie wie Debora, alle Ehre der Königstochter im Innersten, Frau Täubche, Tochter des geehrten Herrn Jizchak, Gattin des geehrten Herrn Leser, sie ging hin in ihre Welt im Alter von 75 Jahren am Tag 4, 14. Schwat, und wurde begraben am Rüsttag des heiligen Schabbat, 16. Schwat 612 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Sehr hübsch ist die gewiss sehr seltene Parallelisierung der Namen Dauphine und Täubche in ihrer d/t und f/b-Assonanz. Zln. 2/3: Die beiden Wendungen, die aber nicht direkte Zitate sind, beziehen sich auf zwei biblische Frauengestalten. Die Großzügigkeit von Awigail (Abigail) wird im ersten Buch Samuel, Kap. 25, beschrieben. Dagegen findet sich im biblischen Bericht über das Wirken der Prophetin Dewora (Debora), Buch der Richter, Kapitel 5 und 6, kein Hinweis auf ihre Züchtigkeit. Diese Betonung geht vielmehr auf eine Stelle im babylonischen Talmud (bMegilla 14a) zurück, worin es heißt, sie habe unter einer Palme gesessen, um nicht allein mit einem Mann im Haus zu weilen. Haben diese beiden mutigen Frauenfiguren den Reim nach sich gezogen oder hat erst der Wunsch zu reimen sie so häufig, weitaus häufiger als andere biblische Frauen jedenfalls, in die Inschriften für Frauen gebracht? Und welche Frau in Aschkenas hieß schon Abigail oder Debora! Umso eher aber konnten Frauen mit ihren biblischen Namensvorfahren verglichen werden. Ein heute völlig zerstörter Stein von 1769 auf dem Friedhof in Rheinberg-Winterswick vergleicht Frau Binche/Bina sowohl mit den Erzmüttern, mit Sara, Riwka, Rachel und Lea, als auch mit Hanna, Jochewed und Mirjam der Prophetin. Männer ließen sich stets nur mit einer biblischen Figur, dem vorbildlichen Träger ihres Namens, in Beziehung setzen, Frauen hingegen mit zwei und mehr biblischen Vorbildern. Die Söhne von Frau Binche aus Rheinberg (siehe dazu Brocke/Mirbach, Grenzsteine des Lebens, S. 62-65) gingen allerdings in ihrem Lob besonders weit. Zl. 4: Ps 45,14 ====== kre-34 Personalia 1852-4-30 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האיש הנכבד כ״ה‏‎ ‎‏יעקב בן כ״ה אייזק ליזר ז״ל‏‎ ‎‏נכספה וגם כלתה נפשו לחצרות אל‏‎ ‎‏וימת בן נ״א שנה ביום ו׳ י״א אייר‏‎ ‎‏תרי״ב לפ״ק׃‏‎ ‎‏אור זרע לישר לב‏‎ ‎‏ונשמתו תבא אל מקדשי שדי‏‎ ‎‏לראות עזו וכבודו׃‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben der geehrte Mann, der geehrte Herr Jaakow, Sohn des geehrten Herrn Eisek Leser, sein Andenken zum Segen, es sehnte sich und schmachtete auch seine Seele nach den Höfen Gottes und er starb im Alter von 51 Jahren am Tag 6, 11. Ijar 612 der kleinen Zählung. Licht ist ausgesäet dem aufrechten Herzens, und seine Seele wird kommen in den Tempel des Allmächtigen, um zu schauen seine Macht und seine Herrlichkeit. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 4: Ps 84,3 Zl. 5: "am Tag 6" (‎‏ביום ו׳‏‎) als Angabe für Freitag statt des bisher sonst üblichen "Rüsttag des heiligen Schabbat" (‎‏עש״ק‏‎). Zl. 7: Ps 97,11 verkürzt; dort heißt es: "Licht ist ausgesäet dem Gerechten, und denen, die aufrechten Herzens Freude sind." Zl. 8: vgl. Ps 73,17 ====== kre-35 Personalia 1852-6-21 Transkription ‎‏כל כבודה בת מלך פנימה בחצרות שדי‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה מרת‏‎ ‎‏טגסלאווא בת כ״ה מנחם הלוי‏‎ ‎‏שפירא אשת כ״ה יוסף בר מאיר‏‎ ‎‏גאטטשאלק מ[די]יץ ׃ האמונה לוית‏‎ ‎‏חן לראשה וענקים לגרגרותיה ׃ לבה‏‎ ‎‏ובשרה רננו אל אל חי ׃ ותמת בת כ״ט‏‎ ‎‏שנה ביום ג׳ ה׳ תמוז ונקברה ביום ה׳‏‎ ‎‏זין לחדש תרי״ב לפ״ק׃‏‎ ‎‏ישלם יי פעלה ותהי משכרתה שלמה‏‎ ‎‏מעם יי אלהי ישראל׃‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Alle Ehre der Königstochter im Innersten der Höfen des Allmächtigen Hier ist begraben die Frau Tagslawa, Tochter des geehrten Herrn Menachem Halevi Spiero, Gattin des geehrten Herrn Josef, Sohn des Meir Gottschalk aus [De]utz. Der Glaube – ein Kranz um ihr Haupt und ein Geschmeide um ihren Hals, mit Leib und Seele jubelte sie dem lebendigen Gott zu; sie starb im Alter von 29 Jahren am Tag 3, 5. Tammus, und wurde begraben am Tag 5, siebter des Monats, 612 der kleinen Zählung. Der Ewige möge ihr Wirken vergelten und es möge ihr Lohn vollkommen sein von dem Ewigen, dem Gott Israels. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 1: Ps 45,14 Zl. 4: Der Name ist slawischer Herkunft, Slawa bedeutet "Ruhm." Er dürfte äußerst selten sein, und wir können sein Auftauchen hier nicht erklären. Zln. 6/7: vgl. Spr 1,9; doch sind es hier nicht "die Zucht des Vaters" und "die Weisung der Mutter", sondern ist es die emuna, Vertrauen, der Glaube, Treue, ja "die Religion". (Übersetzung nach Zunz) Zl. 8: Ps 84,3, vgl. B 148. Zln. 11/12: Rut 2,12 ====== kre-30 Personalia 1852-3-14 1852-1-4 Transkription ‎‏פ״נ//פ״נ‏‎ ‎‏הנכבד//אשתו המהללה‏‎ ‎‏כ״ה יהוד׳ המכונה//מ׳ חוה שרה בת‏‎ ‎‏ליב בן כהר״ר מתתיהו//כהר״ר אליעזר‏‎ ‎‏ז״ל איש תמים//ז״ל אשת חיל‏‎ ‎‏וישר (?) משכים ומעריב//תפארת ביתה‏‎ ‎‏לעסקו (?) אל וימת בן//ותמת בת‏‎ ‎‏פ״ב [שנה] ביום//פ״א שנה ביום‏‎ ‎‏א׳ כ״ג אדר//א׳ י״ב טבת‏‎ //‎‏תרי״ב לפ״ק‏‎ ‎‏הנאהבים והנעמים בחייהם ובמותם לא‏‎ ‎‏נפרדו מאריות גברו לעשות רצון צורם‏‎ ‎‏לכן ישבעו בטוב קדש היכלו‏‎ ‎‏כלו אמר כבוד‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben//Hier ist begraben der Geehrte,//seine gepriesene Gattin, der geehrte Herr Jehud(a), genannt//Frau Chava Sara, Tochter Löb, Sohn des geehrten Herrn, unseres Meisters Mattitjahu,//des geehrten Herrn, unseres Meisters Elieser, sein Andenken zum Segen. Ein lauterer und//sein Andenken zum Segen. Die tüchtige Gattin, aufrechter (?) Mann, frühmorgens und abends//Zierde ihres Hauses, (ging er) zu seiner Beschäftigung (?) mit Gott, er starb im Alter von//sie starb im Alter von 82 [Jahren] am Tag//81 Jahren am Tag 1, 23. Adar//1, 12. Tewet 612 der kleinen Zählung. Die Geliebten und Wohlgefälligen, in ihrem Leben und in ihrem Tode waren sie nicht getrennt, mehr denn Löwen stark, um den Willen ihres Felsens zu tun, daher werden sie gesättigt an dem Guten des Heiligtums seines Tempels, (wo) alles spricht: Ehre! Ihre Seelen seien eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zum ersten Mal findet sich hier ein längerer, von den einzelnen Eulogien abgesetzter gemeinsamer Schlußsegensspruch auf einem Doppelgrabstein; ein Beispiel, das in den folgenden Jahren und Jahrzehnten vielfach Nachahmung fand. Zln. 6-7 (rechts): Gemeint ist die tägliche Teilnahme an den Gottesdiensten. Zln. 11/12: 2 Sam 1,23. Dies ist wohl das am häufigsten zu findende Zitat auf Doppelgrabsteinen für Ehepaare, welches Davids Klagelied über König Saul und dessen Sohn Jehonathan entlehnt ist. "Stärker als Löwen, den Willen Gottes ("Fels") zu tun" überführt das biblische Zitat in eine ebenfalls sehr bekannte Anspielung auf den Vergleich mit dem Löwen in den "Sprüchen der Väter", Avot 5,20: "stark wie ein Löwe, den Willen deines Vaters im Himmel zu erfüllen". Zln. 13/14: Ps 29,9. Andernorts eine vielleicht etwas häufiger vorkommende Wendung, die auf das Leben im Paradies bzw. die Auferstehung am Ende der Zeiten anspielt; sie ist hier auf dem Friedhof sonst nur auf dem Grabstein der im gleichen Jahr verstorbenen Rabbinerstochter Ida Bodenheimer zu finden (B 75). ====== kre-33 Personalia 1852-3-17 1852-9-7 Transkription //‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשתו//האיש‏‎ ‎‏היקרה בצדו׃//הנכבד‏‎ ‎‏מרת מינדלה בת//כהר״ר אברהם בן‏‎ ‎‏כהר״ר אברהם ברוך//כהר״ר יהודה‏‎ ‎‏ז״ל ׃ כפה פרשה לעני//ז״ל ׃ בחר הסתופף בבית‏‎ ‎‏וידיה שלחה לאביון//אל ׃ ושפתי רננות‏‎ ‎‏נחה עליה רוח חכמה//הלל פיו ׃ הלך צדקות‏‎ ‎‏ודעת ויראת אל׃//ודבר מישרים ויגוע‏‎ ‎‏והאמונה אזור חלציה//וימת אברהם בשיבה‏‎ ‎‏על כן נטעה נטעי//טובה זקן ושבע‏‎ ‎‏נעמנים ׃ ותמת בת//בן פ״ה שנה‏‎ ‎‏פ״א שנה ׃ ביום//ביום ה׳ כ״ז‏‎ ‎‏ה׳ כ״ה אלול//אדר הראשון‏‎ //‎‏בשנת תרי״ב לפ״ק׃‏‎ ‎‏הנאהבים בחייהם ובמותם לא נפרדו ׃ מל[ך]‏‎ ‎‏[ביפו תח]זינה עיניהם בגן עדן יזהירו‏‎ ‎‏כזהר הרקיע וככוכבים ל[עו]לם ועד‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier sind begraben der geehrte//seine Gattin, Mann,//die Teure an seiner Seite, der geehrte Herr, unser Meister Awraham, Sohn//Frau Mindele, Tochter des geehrten Herrn, unseres Meisters Jehuda,//des geehrten Herrn, unseres Meisters Awraham Baruch, sein Andenken zum Segen. Es war ihm lieber im Hause Gottes//sein Andenken zum Segen. Sie öffnete ihre Hand dem Armen, auf der Schwelle zu stehen. Und (mit) singenden Lippen//und ihre Hände reichte sie dem Bedürftigen, lobte sein Mund. Er wandelte (in) Gerechtigkeit//auf ihr ruhte der Geist der Weisheit und sprach Geradheit. Und es schied hin//und des Wissens und sie ehrfürchtete Gott. und starb Awraham in gutem//Der Glaube (war) ihrer Lenden Gurt und sattem Greisenalter//daher pflanzte sie Pflanzungen im Alter von 85 Jahren//81 Jahren am Tage am Tag 5, dem 27.//5, dem 25. Elul des Ersten Adar//der Lieblichkeit. Und sie starb im Alter von im Jahre 612 der kleinen Zählung. Die geliebt in ihrem Leben, sie sind in ihrem Tode nicht getrennt, den Köni[g in seiner Schönheit werden] ihre Augen betrachten, im Garten Eden werden sie glänzen wie der Glanz des Himmels und wie Sterne für immer und ewig. Ihre Seelen seien eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Links: Zln. 6/7: Ps 84,11: "Mir ist werter, an der Schwelle stehen im Hause meines Gottes, als zu wohnen in den Zelten des Frevels." (Zunz) Zln. 7/8: Ps 63,6 Zln. 9-11: Gen 25,8 Rechts: Zln. 6/7: Spr 31,20 Zln. 8/9: Jes 11,2 Zl. 10: Jes 11,5 Zln. 11/12: Jes 17,10 Unten: Zl. 16: 2 Sam 1,23 Zln. 16/17: Jes 33,17 Zln. 17/18: Dan 12,3 ====== kre-36 Personalia 1853-3-24 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏כ׳ יעקב בן כ׳ מנחם ווינטערשווייג‏‎ ‎‏ויעקב איש תם תמים היה עם ה׳ אלהיו‏‎ ‎‏הכניס מאות ילדי ישראל תחת‏‎ ‎‏כנפי השכינה האמר אני אל‏‎ ‎‏שדי התהלך לפני והיה תמים‏‎ ‎‏[יש]לם לו כמעשהו ל[...]‏‎ [...] [...] [...] Übersetzung Hier ist begraben der geehrte Jaakow, Sohn des geehrten Menachem Winterschweig. Und Jaakow war ein lauterer Mann, lauter war er mit dem Ewigen, seinem Gott. Er führte hunderte Kinder Israels unter die Fittiche der göttlichen Gegenwart. Derjenige, welcher sagt, ich bin Gott der Allmächtige, wandle vor mir und sei lauter; Er möge ihn belohnen nach seinem Werke, um [...] […] […] […] Kommentar Zl. 3a: Gen 25,27 Zl. 3b: Dtn 18,13 Zln. 4/5: vgl. BerR 39,16 u. a. Die Wendung "unter die Fittiche der Schechina führen" verweist stets auf eine (ehrenamtliche) Tätigkeit als Beschneider (hebräisch mohel) der neugeborenen Knaben. Zln. 5/6: Gen 17,1. Der Adressat ist Abraham, mit dem Gott seinen Bund schließt, dessen Zeichen die Beschneidung ist; eine passende, doch sehr selten nur inschriftlich anzutreffende Gottesprädikation. Es fällt bis hierher die Zurückhaltung in der Nennung von Ehrentiteln auf – ein Mohel, der so geehrt wird wie Jacob Winterschweig hier, würde andernorts wohl als "Lehrer und Meister" apostrophiert werden bzw. als "chawer", toragelehrt. Zl. 7: vgl. Ps 62,13 ====== kre-37 Personalia 1853-11-20 Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏איש [תם וישר] סר מרע ועשה‏‎ ‎‏טוב [...] ובמצות חפץ‏‎ ‎‏מאד׃ שקד על דלתות‏‎ ‎‏היכל ה׳ ערב ובקר׃‏‎ ‎‏החבר ר׳ ישראל בן החבר‏‎ ‎‏ר׳ אהרן מנחם [הלוי] ז״ל‏‎ ‎‏ויגוע וימת ביום [א׳ י״ט] חשון‏‎ ‎‏ויקבר ביום [...] בו‏‎ ‎‏שנת תר[י״ד]לפ״ק]‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen ein [lauterer und aufrechter] Mann, er mied das Böse und tat Gutes [...] und auf die Gebote ging sein ganzes Begehren. Er hütete die Pforten des Tempels des Ewigen abends und morgens. Der toragelehrte Herr Israel, Sohn des toragelehrten Herrn Aharon Menachem [Halevi], sein Andenken zum Segen. Und er schied hin und starb am Tag [1, 19.] Cheschvan und wurde begraben am Tag […] desselben des Jahres 6[14 der kleinen Zählung.] Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zln. 4/5: vgl. Spr 8,34 (nach Zunz): "Heil dem Menschen, der auf mich hört, zu wachen an meinen Türen Tag für Tag, zu wahren die Pforten meiner Eingänge" (spricht die Weisheit). Diese durchaus bekannte Wendung, die auf diesem Friedhof allein in dieser Inschrift vorkommt, unterstreicht die regelmäßige Anwesenheit zum Gebet in der Synagoge. Vielleicht war Salomon Synagogendiener, ein "Portier" – solche biblische Zitate werden in den Eulogien nicht ohne Wirklichkeitsbezug verwendet. Zln. 8 und 10: Das Todesdatum ist nach den Angaben im Sterberegister ergänzt. ====== kre-38 Personalia 1854-3-21 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתולה הצנועה מ׳‏‎ ‎‏אסתר בת כ״ה יצחק הכהן‏‎ ‎‏ז״ל ׃ נכספה וגם כלתה נפשה כל‏‎ ‎‏ימי חלדה לחצרות אל בחפץ‏‎ ‎‏כפיה עשתה ׃ על כן בשערים‏‎ ‎‏יהללוה מעשיה ותמת בת‏‎ ‎‏כ״ד שנה ביום ג׳ כ״א לחדש‏‎ ‎‏[אדר תרי״ד] לפ״ק‏‎ ‎‏[תנצב״ה]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die züchtige Jungfer, Frau Ester, Tochter des geehrten Herrn Jizchak Hakohen, sein Andenken zum Segen. Ihre Seele sehnte sich und schmachtete auch alle Tage ihrer Lebensdauer nach den Höfen Gottes, mit dem Fleiß ihrer Hände wirkte sie, daher preist man in den Toren ihre Taten; und sie starb im Alter von 24 Jahren am Tag 3, 21. des Monats [Adar 614] der kleinen Zählung. [Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens] Kommentar Zln. 4/5: Ps 84,3 Zln. 5/6: Spr 31,13. Da uns das Sterberegister mitteilt, daß die 24jährige Putzmacherin war, dürfen wir dieses Zitat aus dem "Lob der tüchtigen Gattin", Spr 31,10-31, konkret auf ihren Beruf beziehen. Vgl. die Inschrift für das "Ladenmädchen" Bertha Romberg von 1851 (B 103), in der das Zitat ebenfalls vorkommt. Zln. 6/7: Spr 31,31 umgestellt Zl. 9: Monat und Jahr sind nach den Angaben im Sterberegister ergänzt. ====== kre-41 Personalia 1855-2-21 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה הצנועה מרת‏‎ ‎‏פאגלכה אשת כ״ה רפאל הירש‏‎ ‎‏בעוז חגרה תמיד מתניה ואמצה‏‎ ‎‏זרועתיה על לשונה תורת שלום‏‎ ‎‏ומצו׳ שמרה כאישון עיניה ותמת‏‎ ‎‏בת מ״ד שנה ביום ג׳ אדר תרט״ו לפ״ק‏‎ ‎‏בחצרות אל תשכון נשמתה ותשאב‏‎ ‎‏מי המנוחה ממעיני הישועה׃‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Flora Levi, geb: Steinhardt. gest. im Alter von 44. Jahren 1855 Übersetzung Hier ist begraben die züchtige Frau Vogelche, Gattin des geehrten Herrn Refael Hirsch. Mit Kraft gürtete sie stets ihre Lenden und regte ihre Arme, auf ihrer Zunge die Lehre des Friedens, und die Gebote behütete sie wie ihren Augapfel; und sie starb im Alter von 44 Jahren am 3. Tag des Adar 615 der kleinen Zählung. In den Höfen Gottes wird wohnen ihre Seele, und schöpfen wird sie ruhiges Gewässer aus den Quellen des Heils. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Flora Levi, Gattin des Synagogendieners Hermann Levi, starb im Kindbett nach einer Totgeburt. Ihr Grabstein ist der erste auf dem Friedhof, der auch eine deutsche Inschrift trägt. Er wurde allerdings nach dem Tod ihres Gatten im Jahr 1878 erneuert, wie die Steinmetzinschrift "Wolf" beweist, die auch auf dem identisch angefertigten und gleich daneben stehenden Stein für Hermann Levi zu finden ist (A 12). Der Wortlaut der deutschen Inschrift für Flora Levi könnte dennoch eine treue Wiedergabe der Originalschrift darstellen. Sie vermittelt nur den bürgerlichen Namen, Lebensalter (das aber auch in der hebräischen Inschrift angegeben ist) und bürgerliches Todesjahr der Verstorbenen. Der Verzicht auf die Nennung des Todestages nach dem bürgerlichen Kalender deutet auf die (noch so empfundene) "Unwichtigkeit" dieses Datums: nur der Todestag nach dem jüdischen Kalender, nach dem die "Jahrzeit" begangen wird, ist hier von Belang. Der Vater der Verstorbenen, Joseph Steinhardt, gest. 20.5.1839, war seinem Sterbeeintrag zufolge (SE 271/1839) ein Sohn des zu Bielefeld verstorbenen Ober-Rabbiners Abraham Marcus. Zln. 4/5: vgl. Spr 31,17 Zl. 5: vgl. Spr 31,26 Zl. 6: vgl. Ps 17,8 Zl. 8/9: vgl. Jes 12,3: "Und ihr werdet Wasser schöpfen mit Wonne aus den Quellen des Heils." (Zunz) ====== kre-42 Personalia 1855-10-27 Transkription ‎‏פ״נ הבתולה [...] לשבח‏‎ ‎‏יפה נוף משוש משפחתה מ׳‏‎ ‎‏אידא בת הרב אב״ד מהור״ר‏‎ ‎‏ליב באדענהיימר נרו‏‎ ‎‏מר ואהלות הדעת וקציעות החכמה כל‏‎ ‎‏בגדותיה ׃ נפשה צמאה תמיד לאל חי‏‎ ‎‏כאיל תערג על אפיקי מים ׃ שפתותיה‏‎ ‎‏בחן וחסד מעוטרות ׃ ימיה קלו מני ארג‏‎ ‎‏חלפו עם אניות אבה ׃ עודנה באבה‏‎ ‎‏נקטפה בעודה בגן עדן בית אביה‏‎ ‎‏ואחריה מדבר שממה ׃ פני אב ואם‏‎ ‎‏ואח חמרמרו מני בכי ועל עפעפי‏‎ ‎‏צלמות ׃ שק נתפר עלי גלדם הלבינו‏‎ ‎‏שריגיה ׃ הגפן הובישה והתאנה אמללה‏‎ ‎‏אבל שובי שובי נפש טהורה למנוחיכי‏‎ ‎‏אלוהיך יגמול עליכי ׃ לרקמות תובלי‏‎ ‎‏בת מלך למלך ׃ תשבעי בטוב‏‎ ‎‏מקדשו קדש היכלו כלו אמר כבוד‏‎ ‎‏ותמת בת י״ט שנה ט״ז לחדש‏‎ ‎‏מרחשון תרט״ז לפ״ק‏‎ ‎‏ותנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die Jungfrau [...] zu preisen, schön von Gestalt, die Freude ihrer Familie, Frau Ida, Tochter des Rabbiners, des Vorsitzers der Gerichtsbarkeit, unseres Lehrers und Meisters, Herrn Löb Bodenheimer, sein Licht (möge leuchten), Myrrhe und Aloe der Erkenntnis und Kassia der Weisheit sind all ihre Gewänder. Ihre Seele dürstete stets nach dem lebendigen Gott, wie eine Hindin nach den Wasserläufen lechzt. Ihre Lippen (waren) von Anmut und Milde umkränzt, schneller als ein Weberschiffchen eilten ihre Tage, sie fuhren dahin mit den schnellen Schiffen. Noch in ihrer Jugend wurde sie gepflückt, noch während sie im Garten Eden ihres Vatershauses weilte, und nach ihr öde Wüste. Das Antlitz des Vaters, der Mutter und des Bruders glüht vom Weinen und auf ihren Wimpern (ist) Todesschatten. Ein Sack wurde genäht über ihre Haut, bleich sind ihre Ranken. Verdorrt ist der Weinstock, verwelkt der Feigenbaum. Doch kehre, kehre zurück reine Seele, zu deiner Ruhe, denn dein Gott wird dir wohltun. In bunten Gewändern wird (die) Königstochter zum König geführt. Du wirst gesättigt am Guten Seines Heiligtums, dem Heiligtum seines Palastes, (wo) alles spricht: Ehre! Und sie starb im Alter von 19 Jahren, 16. des Monats Marcheschvan 616 der kleinen Zählung. Und ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Die Inschrift für Ida Bodenheimer wurde sicherlich von ihrem Vater verfaßt, dem Krefelder Rabbiner Löb Bodenheimer. Angesichts der hohen sprachlichen Komplexität und des sehr persönlichen Tons kommt kein anderer Verfasser in Betracht. Von Namen und Sterbedatum abgesehen, bildet die Inschrift eine wohlkomponierte Aufeinanderfolge von miteinander verknüpften Zitaten aus drei biblischen Büchern: Psalmen, Ijob und Joel. Die Eulogie beginnt mit der Darlegung der Eigenschaften Idas mittels Psalmzitaten: Schönheit, Weisheit und Frömmigkeit. Es folgen die Beschreibung ihres frühen Todes und der tiefen Trauer der Familie durch Verse aus dem Buch Ijob sowie Passagen aus dem Prophetenbuch Joel. Letztere sind in Krefeld einmalig und wohl auch sonst sehr selten. Die Eulogie schließt mit dem verheißungsvollen Bild vom Leben nach dem Tod, das wiederum durch Psalmzitate zum Ausdruck gebracht wird. Zl. 2: Ps 48,3. Diese Wendung findet sich ausschließlich in den Inschriften für jung Verstorbene. Im Psalm bezieht sie sich auf den Berg Zion und wird meist mit "schöner Anblick", "schöne Landschaft" wiedergegeben. Zln. 5/6: vgl. Ps 45,9: "Myrrhe und Aloe, Kassia sind all deine Gewänder." Zl. 6: Ps 42,3 Zl. 7: Ps 42,2 Zl. 8b: Ijob 7,6 Zl. 9: Ijob 9,26 Zln. 9/10: Ijob 8,12 Zl. 11a: Joel 2,3 Zln. 11b-13a: Ijob 16,16 erweitert Zl. 13b: Ijob 16,15 Zln. 13b/14a: Joel 1,7 Zl. 14b: Joel 1,12 Zln. 15/16: Ps 116,7 Zln. 16/17: Ps 45,15 Zln. 17/18: Ps 65,5 Zl. 18: Ps 29,9 ====== kre-39 Personalia 1855-1-13 1855-2-20 Transkription ‎‏פ״נ//פ״נ‏‎ ‎‏האשה מ׳//האיש כ״ה‏‎ ‎‏קיילכה אשת כ״ה//יצחק בן החבר ר׳‏‎ ‎‏יצחק פארטמאנן//יהודה פארטמאנן‏‎ ‎‏פיה פתחה בתורת אל//ירא אלהים ואב יתומים‏‎ ‎‏ודברי האמונה על//הוא היה מן המשכימים‏‎ ‎‏לשונה ידיה שלחה//והמעריבים לעשות רצון‏‎ ‎‏לאביון ותמת בת פ״ג שנה//בוראו וימת בן .. שנה‏‎ ‎‏ביום ג׳ ב׳ לחדש אדר//ביום שבת קדש כ״ג טבת‏‎ //‎‏שנת תרט״ו לפ״ק‏‎ ‎‏שניהם מנשרים קלו לעסוק במצוות אל לכם‏‎ ‎‏נעמים בחייהם ובמותם לא נפרדו להתענג‏‎ ‎‏בעולם שכלו טוב מטוב הצפון לישרים‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben//Hier ist begraben die Frau//der geehrte Herr Keilche, Gattin des geehrten Herrn//Jizchak, Sohn des toragelehrten Herrn Jizchak Portmann,//Jehuda Portmann, ihren Mund öffnete sie in der Lehre Gottes,//er ehrfürchtete Gott und (war) Vater der Waisen, und Worte der Treu und Redlichkeit (waren) auf//er war einer von denen, die früh morgens ihrer Zunge, ihre Hände reichte sie//und abends (eilten), um den Willen dem Bedürftigen; sie starb im Alter von 83 Jahren//seines Schöpfers zu erfüllen; er starb im Alter von .. Jahren am Tag 3, 2. des Monats Adar//am Tag des heiligen Schabbat, 23. Tewet des Jahres 615 der kleinen Zählung. Die Beiden, mehr denn Adler waren sie schnell, sich mit den Geboten Gottes zu beschäftigen, die Wohlgefälligen, in ihrem Leben und in ihrem Tod sind sie nicht getrennt, sich zu ergötzen in der allerbesten Welt, die für die Aufrechten aufgespart ist. Ihre Seelen seien eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Auf dem jüdischen Friedhof in Xanten sind noch einige Grabsteine von Kindern des Meir Portmann vorhanden. Vermutlich war Meir Portmann ein Bruder von Jehuda Portmann, Vater des Mathias Portmann. Rechts: Zl. 3: Der Name Keilche leitet sich ebenfalls vom altdeutschen "Gaila" oder "Gele" ab (siehe oben, Stein B 104 von 1848). Als bürgerlicher Name ist fast stets Catharina/e, wie hier in der Sterbeurkunde, oder Carolina/e anzutreffen; vgl. die Steine A 7, A 36, B 144, C 59, C 126. Zln. 5-7: vgl. Spr. 31,26 Zln. 6/7: Spr 31,20 Unten: Zln. 11a/12: 2 Sam 1,23 ====== kre-40 Personalia 1855-1-14 1856-9-25 Transkription ‎‏פ״נ//פ״נ‏‎ ‎‏האשה מ׳//האיש כ׳‏‎ ‎‏יענטלא אשת//יצחק בן כ׳‏‎ ‎‏כ׳ יצחק הלוי//אברהם הלוי‏‎ ‎‏אשה יראת יי היא//הוא היה דובר אמת‏‎ ‎‏תתהלל ׃ כל ימי חיי//בלבבו ואהב בראו‏‎ ‎‏הבלה לחם עצלות//בכל לבבו ובכל‏‎ ‎‏לא אכלה ׃ הלכה//נפשו ׃ וידו שלח‏‎ ‎‏בזריזת לעבדת האל//לאביוני עם‏‎ ‎‏ותמת בת ל״ה שנה//וימת בן נ״ב שנה‏‎ ‎‏ביום א׳ כ״ד טבת//ביום עש״ק כ״ו אלול‏‎ ‎‏בשנת תרט״ו לפ״ק//בשנת תרט״ז לפ״ק‏‎ ‎‏שניהם יזכו לחזות בנועם יי ולבקר בהיכלו‏‎ ‎‏כלו אומר כבוד ויתענגו מזיו עץ החיים הנטוע‏‎ ‎‏בתוך הגן להטעים לצדיקים כפרי מעלליהם׃‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben//Hier ist begraben die Frau//der Mann, der geehrte Jentle, Gattin des//Jizchak, Sohn des geehrten geehrten Jizchak Halevi,//Awraham Halevi, die Frau, die den Ewigen ehrfürchtet, sie//er redete Wahrheit wird gepriesen. Alle Tage ihres Lebens//in seinem Herzen, und er liebte seinen Schöpfer aß sie nicht vom Brot//mit seinem ganzen Herzen und seiner ganzen der Trägheit. Sie eilte//Seele, und seine Hand reichte er zum Dienste Gottes;//den Bedürftigen des Volkes; sie starb im Alter von 35 Jahren//er starb im Alter von 52 Jahren am Tag 1, 24. Tewet//am Rüsttag des heiligen Schabbat, 26. Elul, im Jahre 615 der kleinen Zählung.//im Jahre 616 der kleinen Zählung. Beiden möge es gewährt sein, die Huld des Ewigen zu schauen und Seinen Tempel aufzusuchen, (wo) alles spricht: Ehre! Und sie werden sich erfreuen am Glanz des Baums des Lebens, welcher gepflanzt ist in der Mitte des Gartens, um kosten zu lassen die Gerechten gemäß den Früchten ihrer Taten. Ihre Seelen seien eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Hiernach hat Isaac Abraham Levy nach dem Tod seiner neben ihm bestatteten Gattin Heinriette Kaufmann wieder geheiratet. Eine Inschrift für seine zweite Frau ist nicht zu finden. Rechts: Zln. 5/6: Spr 31,30 Zln. 6/7: Koh 9,9: "alle deine eitlen Tage", (‎‏כל ימי חיי הבלך‏‎), sehr selten, hier des Binnenreims auf –la wegen Zln. 7/8: Spr 31,27 Zl. 9: ‎‏זריזת‏‎, serisut, ohne vav geschrieben Links: Zln. 5/6: Ps 15,2 Zln: 6-8: Dtn 6,5, der dem Glaubensbekenntnis, dem Schema ("Höre Israel, der Ewige unser Gott, der Ewige ist eins"), unmittelbar folgt; hier (sein) "Schöpfer" anstelle von dort (deinen) "Gott" (‎‏אלהיך‏‎). Zln. 8/9: Spr 31,20 Zl. 13: Ps 27,4 Zl. 14: Ps 29,9 Zl. 15b: Jer 17,10 ====== kre-43 Personalia 1856-7-4 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבחור החבר‏‎ ‎‏ר׳ יצחק בן כ״ה יעקב‏‎ ‎‏פארטמאן ׃ בתורת ה׳ חפצו וגם‏‎ ‎‏בשאר חכמות הגה ׃ אביו ואמו‏‎ ‎‏כִּבֵּד ושמע בקולם ׃ ובדרך הישר‏‎ ‎‏הלך לשמור את מצות ה׳‏‎ ‎‏ויהי יצחק בן שש עשרה שנה‏‎ ‎‏וחצי ואיננו, כי לקח אותו אלהים‏‎ ‎‏להתהלך לפניו בארץ החיים׃‏‎ ‎‏ביום עש״ק ב׳ דר״ח תמוז תרט״ז׃‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ ‎‏החבר נִתַּן לו אחרי מותו מאת אדונינו‏‎ ‎‏הרב הגאון מוהר״ר יהודה באדענהיימער‏‎ ‎‏בבית הכנסת בש״ק פ׳ ראה תרט״ז לפ״ק‏‎ Übersetzung Hier ist begraben der toragelehrte Jüngling, Herr Jizchak, Sohn des geehrten Herrn Jaakow Portmann. An der Lehre des Ewigen hat er seine Lust und auch über die übrigen Wissenschaften dachte er nach. Vater und Mutter ehrte er und hörte auf ihre Stimme. Und auf dem Weg des Aufrechten wandelte er, um die Gebote des Ewigen zu bewahren; und Jizchak war sechzehneinhalb Jahre – und er ist nicht mehr, denn Gott hat ihn genommen, damit er vor Ihm wandle im Lande des Lebens, am Rüsttag des heiligen Schabbat, 2. des Neumonds Tammus 616. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Der (Titel) "toragelehrt" wurde ihm verliehen nach seinem Tod von unserem Herrn, dem Rabbiner, dem überragenden Gelehrten, unserem Lehrer und Meister, Jehuda Bodenheimer, in der Synagoge am heiligen Schabbat, Perikope "Siehe" (des Jahres) 616 der kleinen Zählung Kommentar Zl. 4: Ps 1,2: "sondern an der Lehre des Ewigen seine Lust hat, und über seine Lehre sinnet Tag und Nacht". (Zunz) Zl. 5: Hiermit ist offensichtlich weltliches Wissen gemeint – eine eher seltene Erwähnung in Grabinschriften, doch sind wir in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts – womit die breiten Interessen und die Gelehrsamkeit des so jung Verstorbenen betont werden. Zl. 9: Gen 5,24 Zl. 10: abgewandelt Ps 56,14, dort "im Lichte des Lebens". Zl. 15: Der Wochenabschnitt re’eh umfaßt die Kapitel Dtn 11,26 bis 16,17. ====== kre-44 Personalia 1856-8-4 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה מ׳‏‎ ‎‏שרלה אשת כ״ה שלמה‏‎ ‎‏הערצמאנן הלוי׃‏‎ ‎‏אשת חיל צופיה הליכת ביתה‏‎ ‎‏ולחם עצלות לא אכלה ׃ ותמת‏‎ ‎‏בקרית שם טוב ׃ בת נ״ג שנה ביום‏‎ ‎‏ג׳ לחדש אב תרט״ז לפ״ק׃‏‎ ‎‏נשמתה תתלונן בצל שדי‏‎ ‎‏להתענג מזיו האל הצפון‏‎ ‎‏לצדקניות׃‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die Frau Sarele, Gattin des geehrten Herrn Schlomo Herzmann Halevi. Eine tüchtige Gattin, über die Vorgänge ihres Hauses wachend, das Brot der Trägheit aß sie nicht. Und sie starb mit dem Ruf des guten Namens im Alter von 53 Jahren am 3. des Monats Aw 616 der kleinen Zählung. Ihre Seele wird ruhen im Schatten des Allmächtigen, um sich zu erfreuen am Glanz Gottes, welcher aufgespart ist für die gerechten Frauen: Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 5/6: Spr 31,27 Zl. 9: Ps 91,1 Zl. 10: vgl. Jes 66,11 ====== kre-46 Personalia 1858-8-2 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏שמואל בר משה צבי ׃ הָלַך בתם‏‎ ‎‏וביושר ׃ דָבַק נפשו באלהים חיים,‏‎ ‎‏וכל מעשיו היו לשם שמים,‏‎ ‎‏אהב צֶדק ומישרים,//הוא הָלַך לחַיי‏‎ ‎‏היטיב לקרוביו וגם לזרים//הע״הַב ביום ב׳‏‎ ‎‏ליראת ה׳ הדריך את ביתו//כ״ב בח׳ מנחם אָב‏‎ ‎‏ואמונת ישראל צִוָה לַעשתו//בשנת‏‎ ‎‏וגם זאת שָמַר עד יום מותו//תרחַ״י לפ״ק׃‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Schmuel, Sohn des Mosche Zwi, er wandelte in Lauterkeit und in Aufrichtigkeit. Seine Seele haftete am lebendigen Gott, und all seine Taten waren um des Himmels willen. Er liebte Gerechtigkeit und Geradheit,//Er ging hin zum Leben er tat Gutes denen, die ihm nahe wie auch den Fremden,//(in) der kommenden Welt am Tag 2, zur Ehrfurcht des Ewigen leitete er sein Haus,//22. im M(onat) Menachem Aw und den Glauben Israels gebot er zu tun,//im Jahre und auch "Dies" bewahrte er bis zum Tag seines Todes.//618 der kleinen Zählung Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens 5 Kommentar Zl. 2: vgl. 1 Kön 9,4 Zl. 3: nach Dtn 4,4; vgl. Dtn 30,20 und 2 Kön 18,6 Zl. 4: Avot 2,12 Zl. 9: "Dies" bezieht sich auf die Tora, nach Dtn 4,44: "Und dies ist die Lehre, welche Mose den Kindern Israel vogelegt hat." Zl. 10: Die letzten zwei Buchstaben des Todesjahres 618 sind umgedreht, um so auch das Wort ‎‏חי‏‎ (chai), "lebendig", zu bilden. ====== kre-47 Personalia 1858-10-29 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה יקרה מ׳‏‎ ‎‏קיילא אשת כ׳ וואלף‏‎ ‎‏ראזענבערג‏‎ ‎‏[שהי]תה זריזה והקדימה למצוות האל‏‎ ‎‏[דברי]ה בנחת עם הבריות על כן מצאה‏‎ ‎‏[חן] וכל טוב בעיני אלהים ואדם‏‎ ‎‏[ותמת] בת מ״ח שנה לשני חייה בי[ום]‏‎ ‎‏[...]מרחשון שנת תרי״ט לפ״ק‏‎ ‎‏ישלם יי פעלתה‏‎ ‎‏ותהי משכרתה שלימה‏‎ ‎‏מעם יי אלהי‏‎ ‎‏ישראל‏‎ Übersetzung Hier ist begraben eine teure Frau, F(rau) Keila, Gattin des geehrten Wolf Rosenberg, [die] behende und zuvorkommend war in den Geboten Gottes, [ihre Worte] in Sanftmut mit den Menschen. Daher fand sie [Gefallen] und alles Gute in den Augen Gottes und des Menschen. [Und sie starb] in ihrem 48. Lebensjahr am Tag [21.] Marcheschvan des Jahres 619 der kleinen Zählung. Der Ewige möge ihr Wirken vergelten und es möge ihr Lohn vollkommen sein vom Ewigen, dem Gott Israels Kommentar Zl. 4: Der Familienname Rosenberg ist hier nur einmal zu finden. Zl. 9: Der Monatstag ist nach dem Sterbeeintrag ergänzt. Zln. 10-13: Rut 2,12 ====== kre-48 Personalia 1858-12-28 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אוהב (?) ונאמן כהר״ר ר׳ יהוד׳‏‎ ‎‏בר נפתלי הלוי ז״ל שטערן‏‎ ‎‏והוא סופר מומחה סת״ם בק״ק‏‎ ‎‏קרעפעלד ויהי נ״ג שנים‏‎ ‎‏נפטר בשם טוב על ליל ג׳ כ״א‏‎ ‎‏טבת בשנת תרי״ט לפ״ק ׃ וכתב‏‎ ‎‏עד צ׳ ספרי תורות לרחוק‏‎ ‎‏ולקרוב ... באמונה שלימה‏‎ ‎‏בשכר זה תהא נפשו תנוח‏‎ ‎‏בגן עדן העליון‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben beliebt (?) und verläßlich, der geehrte Herr, unser Meister Herr Jehud(a), Sohn des Naftali Halevi, sein Andenken zum Segen, Stern. Er war kundiger Toraschreiber in der heiligen Gemeinde Krefeld und wurde 53 Jahre alt, verschieden mit gutem Namen in der Nacht auf (Tag) 3, 21. Tewet im Jahre 619 der kleinen Zählung. Und er schrieb an die 90 Torarollen für den Fernen und den Nahen, … in vollkommener Treue; zum Lohn dessen ruhe seine Seele im höchsten Garten Eden. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Die Inschrift stellt die Tätigkeit des Verstorbenen als Gemeindeschreiber in den Vordergrund. Der angegebenen Zahl von Torarollen nach zu urteilen war Levy Stern ein hervorragender und vielgefragter Schreiber; es mit nur 53 Jahren auf 90 Rollen zu bringen erscheint der Verewigung wert. Zl. 4: Die Abkürzung ‎‏סת״ם‏‎ steht für ‎‏ספרים, תפילין, מזוזות‏‎, (heilige) "Bücher, Tefillin (Gebetsriemen), Mesusot (Türpfosten)". Bei den letzten zwei Begriffen handelt es sich um die auf Pergament geschriebenen biblischen Texte, die sich in den Gebetskapseln sowie in den an den Türpfosten angebrachten (Metall-, Holzoder Glas-)Kästchen befinden. ====== kre-49 Personalia 1859-6-5 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה מרת בריינלא‏‎ ‎‏בת החבר יוסף הלוי ממיינץ‏‎ ‎‏אשת יצחק ווינטערשווייג‏‎ ‎‏מנשים באהל תברך‏‎ ‎‏כפה פרשה לעני׳‏‎ ‎‏וידה שלחה לאביון‏‎ ‎‏[...הלכה לעו]למה‏‎ ‎‏ב[יום א׳] ימי‏‎ ‎‏הגב[לה ...] לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Sophia Winterschweig geb. Weismann, geb. zu Mainz 1804 gest. 5. Juni 1859. Übersetzung Hier ist begraben die Frau Breinla, Tochter des toragelehrten Josef Halevi aus Mainz, Gattin des Jizchak Winterschweig, unter den Frauen im Zelte gesegnet, ihre Hand öffnete sie dem Armen, und ihre Hand reichte sie dem Bedürftigen. [... sie ging hin in ihre] Welt am [Tag 1] der Tage der Beschr[änkung ...] der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Angesichts der Tatsache, daß der Stein für Flora Levi erneuert wurde (A 11, siehe oben) ist dies der älteste erhaltene Stein mit einer deutschen Inschrift, hier auf der Rückseite angebracht. Nach dem hier angegebenen Lebensalter scheint das Geburtsjahr auf dem Grabstein falsch zu sein, 1804 statt richtig 1807. Zl. 5: Ri 5,24. Hier auf dem Friedhof einmalig, ist dieses Zitat sonst häufiger in Inschriften für Frauen zu finden. In seinem biblischen Kontext preist es Jael, deren Heldentat im Lied der Deborah besungen wird. Zl. 6/7: Spr 31,20 Zl. 9/10: Der erste Tag der sogenannten "drei Tage der Abgrenzung" vor dem Wochenfest, das die Offenbarung, d.h. die Gabe der Tora feiert, ist der 3. Sivan. Diese drei Tage gehen auf die Erzählung der sinaitischen Offenbarung in Ex 19 zurück, in der Moses geboten wird, das Volk vom Berg Sinai fernzuhalten, da Gott auf ihn herabsteigen wird. ====== kre-51 Personalia 1859-12-4 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה מ׳ בריינכא‏‎ ‎‏בת יצחַק אשת כ״ה‏‎ ‎‏מנחם שפירָא הלֵוי׃‏‎ ‎‏עטרת בעלה ׃ כפה‏‎ ‎‏פרשה לעני, ותורת אֵל‏‎ ‎‏על לשונה׃‏‎ ‎‏ותמת בת ע״ב שנה‏‎ ‎‏ביום ב׳ ט׳ כסלו תר״ך לפ״ק‏‎ ‎‏נשמתה תתענג בג״ע‏‎ ‎‏מטוב הצפון לצדקניות‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die Frau Breinche, Tochter des Jizchak, Gattin des geehrten Herrn Menachem Spiero Halevi. Krone ihres Gatten, ihre Hand öffnete sie dem Armen, und die Lehre Gottes (war) auf ihrer Zunge. Und sie starb im Alter von 72 Jahren am Tag 2, 9. Kislev 620 der kleinen Zählung. Ihre Seele erfreue sich im Garten Eden vom Guten, welches aufgespart ist für die gerechten Frauen. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 5: Spr 12,4 Zln. 5/6: Spr 31,20 Zln. 6/7: vgl. Spr 31,26 ====== kre-53 Personalia 1860-10-24 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האיש כ״ה שמואל צבי בר‏‎ ‎‏שמואל צבי ז״ל ירא שמים‏‎ ‎‏סר מרע עשה טוב ובקש‏‎ ‎‏שלום וימת בן נ״ב שנה‏‎ ‎‏ביום ח׳ מרחשון תרכ״א לפ״ק‏‎ ‎‏תשב נשמתו בצל עצי עדן‏‎ ‎‏וש[כר ...] תקבל‏‎ ‎‏[...]מרא[...]‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben der Mann, der geehrte Herr Schmuel Zwi, Sohn des Schmuel Zwi, sein Andenken zum Segen, er ehrfürchtete den Himmel, mied das Böse, tat Gutes und strebte nach Frieden, und er starb im Alter von 52 Jahren am 8. Marcheschvan 621 der kleinen Zählung. Seine Seele sitze im Schatten der Bäume Edens, und den L[ohn ...] erhalte (du) [...] Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zln. 2/3: Da der hier Bestattete den gleichen hebräischen Namen trug wie sein Vater, liegt die Vermutung nahe, daß dieser vor der Geburt seines Sohns verstorben ist. ====== kre-55 Personalia 1861-3-16 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האיש הנכבד החבר ר׳ שאלתיאל‏‎ ‎‏בן כהר״ר מאיר ז״ל ישב בשבת תחכמני‏‎ ‎‏מיטגליעד דעז קאנזיזטאריומס‏‎ ‎‏אב לעדת ישרון בחכמה עצה ודעת‏‎ ‎‏ירא שמים הלך תמים ופעל צדק‏‎ ‎‏וימת בשם טוב בן ס״ב שנה ביום א׳ ו׳ ניסן‏‎ ‎‏תרכ״א לפ״ק נשמתו תמצא טנוח‏‎ (!) ‎‏תחת כנפי אל הגומל לאיש כמפעלו‏‎ ‎‏תחסה בצל חי העולמים תעלה‏‎ ‎‏בהר ה׳ תקום במקום קדשו‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben der geehrte Herr, der toragelehrte Herr Schealtiel, Sohn des geehrten Herrn, unseres Meisters Meir, sein Andenken zum Segen, er saß im Kreise der Weisen, Mitglied des Konsistoriums, Vater der Gemeinde Jeschurun, in Weisheit, Ratschlag und Wissen ehrfürchtete er den Himmel, lauter wandelnd und Wohltun wirkend, und er starb mit gutem Namen im Alter von 62 Jahren am Tag 1, dem 6. Nissan 621 der kleinen Zählung. Seine Seele finde Ruhe unter den Fittichen Gottes, der jedem seinem Wirken gemäß vergilt, sei geborgen im Schatten dessen, Der Ewig Lebt, steige hinauf auf den Berg des Ewigen, stehe auf an der Stätte seines Heiligtums. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 3: 2 Sam 23,8. In der Schrift ist "Joschew Baschewet, ein Tachkemoni" der Name eines der drei Helden um den König David. Die Wendung nahm später die Bedeutung "Weiser", "Gelehrter" an. Sie ist jedoch im Bereich der Epigraphik eine höchst seltene und gesuchte Wendung. Das Wort tachkemoni kommt zumindest auf zwei alten Grabsteinen des Wormser Friedhofs vor, und zwar in Verbindung mit hohem Alter. In einer Inschrift aus dem Jahr 1275 heißt es: ‎‏גבר ישיש ותחכמוני‏‎ "ein Mann, greise und weise", und auf einem Grabstein aus dem Jahr 1511 ist zu lesen "alt und sitzend im Rate der Weisen" ‎‏זקן ויושב בשבת תחכמונים‏‎. (L. Lewysohn, ‎‏נפשות צדיקים‏‎ Sechzig Epithaphien von Grabinschriften des israelitischen Friedhofes zu Worms, Frankfurt a. M. 1855, S. 28 und 44.) Zl. 4: "Mitglied des Konsistoriums" in Deutsch mit hebräischen Buchstaben. Auf dem Stein seines Vaters Moritz Meyer (B 178 von 1837) wird dagegen die Mitgliedschaft teilweise hebräisch umschrieben: " im Konsistorium saß er". Zl. 5: Adat Jeschurun (aschkenasisch "Adass" ausgesprochen, zu deutsch "Gemeinde"), etwa "die Gemeinde der Aufrechten", war neben Adat Jisrael im 19. Jahrhundert die Bezeichnung, die gern von den sogenannten "Austrittsgemeinden" gebraucht wurde, die sich als altfromme, gesetzestreue bzw. "neuorthodoxe" von den sogenannten Einheitsgemeinden abtrennten. Beides sind biblische Bezeichnungen für das Volk Israel (zu jeschurun siehe Dtn 32,15; 33,5 u. 26 und Jes 44,2; zu adat jisrael Ex 12,3 u. 6, Lev 4,13; Num 16,9; 32,4 u. ö.). In den Inschriften des Friedhofs kommt diese Bezeichnung sonst nur auf Stein Nr. C 94 vor und deutet neben der dreimalig vorkommenden Bezeichnung Machane Jehuda, das "Lager Judas", (Steine B 111, B 112 und B 134) auf die orthodoxe Gruppierung innerhalb der Gesamtgemeinde hin. Wer sich im Einzelnen diesem "Lager (oder "Fähnlein") Judas" zugehörig zählte, wird sich nicht mit letzter Sicherheit an den Inschriften ablesen und daraus erheben lassen. Zl. 8: Verschreiber: ‎‏טנוח‏‎ statt richtig ‎‏תנוח‏‎. Zl. 10: ‎‏חי העולמים‏‎, "Der Ewig Lebt", ein Gottesname, der in dem Jerusalemer Talmud, Berachot 10b vorkommt. Zln. 10/11: vgl. Ps 24,3 ====== kre-56 Personalia 1861-5-25 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש ישר וטוב עם אלקים ועם אנשים‏‎ ‎‏הלך תמים ופעל צדק ביתו היה פתוח‏‎ ‎‏לרוחה לעניים לאלמנות וליתומים כפו פרש‏‎ ‎‏לעני וידו שלח לאביון השכים והעריב לב״ה‏‎ ‎‏וכאיל תערג על אפיקי מים כן נפשו חמדה‏‎ ‎‏לשמוע דברי אלקים חיים בחברת מחנה‏‎ ‎‏יהודה לשמור ולעשות את כל אשר צוה‏‎ ‎‏ה׳ ה״ה כ״ה ברוך בן כ״ה יחיאל ז״ל ויהיו ימי‏‎ ‎‏חייו שמנים וחמש שנה ויגוע וימת בשיבה‏‎ ‎‏טובה ביום ש״ק טוב סיון בשנת תרכ״א לפ״ק‏‎ ‎‏ונקבר בכבד גדול ובשם טוב ביום ב׳ י״ט בו‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ein Mann, aufrecht und gut mit G’tt und mit (den) Menschen, er wandelte lauter und wirkte Wohltun, sein Haus war weit geöffnet den Armen, den Witwen und den Waisen, seine Hand öffnete er dem Armen und seine Hand reichte er dem Bedürftigen, früh morgens und abends [ging er] in die Synagoge, und so wie die Hindin nach Wasserläufen lechzt, so begehrte seine Seele die Worte des lebendigen G‘ttes zu hören in der Gesellschaft "Machane Jehuda", zu wahren und zu tun alles, was der Ewige gebot; es ist der geehrte Herr Baruch, Sohn des geehrten Herrn Jechiel, sein Andenken zum Segen, und es waren die Tage seines Lebens fünfundachtzig Jahre, und er schied hin und starb in gutem Greisenalter am Tag des heiligen Schabbat, 17. Sivan im Jahre 621 der kleinen Zählung, und er wurde begraben mit großer Ehre und in gutem Namen am Tag 2, 19. desselben. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 3: Ps 15,2 Zln. 3b/4: Avot 1,5 Zln. 4/5: Spr 31,20 Zl. 6: Ps 42,2 Zl. 7: "die Worte des lebendigen Gottes": Jer 23,36 Zl. 7: zu Machane Jehuda siehe den vorherigen Stein Nr. B 168 für J. J. Meyer. Zln. 10/11: Gen 25,8 Zl. 11: Der Monatstag wird durch das Wort ‎‏טוב‏‎ tow ("gut") wiedergegeben, dessen Zahlenwert 17 beträgt. ====== kre-54 Personalia 1861-1-29 1861-12-23 Transkription //‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל//איש תם וישר‏‎ ‎‏עטרת בעלה//עבד נאמן כל ימי‏‎ ‎‏ובנותיה//היותו ש״ץ ושו״ב‏‎ ‎‏רק טוב//בקהלתינו כפו‏‎ ‎‏עשתה כל ימיה//פרש לעני‏‎ ‎‏מ׳ יעני בת אורי//וידו שלח לאביון‏‎ ‎‏אשת//הר״ר עפרים‏‎ ‎‏עפרים בר מאיר//בן הח״ר מאיר‏‎ ‎‏מתה ביום ב׳ כ׳ טבת//נפטר בשם טוב‏‎ ‎‏[...]כה//ביום ד׳ י״ט שבט‏‎ ‎‏תרכ״ב לפ״ק//תרכ״א לפ״ק‏‎ ‎‏ויהיו ימי חייה//ויהיו ימי חייו‏‎ ‎‏[...]שנים//[...]ושלש שנים.‏‎ //‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier sind begraben die tüchtige Gattin, // ein lauterer und aufrechter Mann, Krone ihres Gatten // ein treuer Diener alle Tage und ihrer Töchter, // als Vorbeter, Schächter und Fleischbeschauer nur Gutes // in unserer Gemeinde; seine Hand tat sie all ihre Tage, // öffnete er dem Armen Frau Jeni, Tochter des Uri, // und seine Hand reichte er dem Bedürftigen, Gattin // der Meister, Herr Efraim, des Efraim, Sohn des Meir, // Sohn des toragelehrten Herrn Meir, gestorben am Tag 2, 20. Tewet // verschieden mit gutem Namen [...] // am Tag 4, 19. Schwat 622 der kleinen Zählung. // 621 der kleinen Zählung. Und die Tage ihres Lebens waren // Und die Tage seines Lebens waren [...] Jahre. // […] und drei Jahre. Ihre Seelen seien eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Ein Sterbeeintrag für Johanna Meyer wurde nicht gefunden. Rechts: Zl. 2/3: Spr. 12,4 Links: Zl. 2: Ijob 1,8 Zln. 5-7: vgl. Spr 31,20 Zl. 8: Der biblische Name Efraim wird richtig mit alef‎‏א‏‎ , statt wie hier mit ajin ‎‏ע‏‎ geschrieben. Die hier vorkommende Schreibweise ist eine aschkenasisch phonetische, das ajin stellvertretend für den Buchstaben e. (In aschkenasischer Aussprache wird ein alef entweder als a oder als o ausgesprochen.) Links: Zl. 4: Die Abkürzung ‎‏ש״ץ‏‎ steht für ‎‏שליח צבור‏‎, "Gesandter der Gemeinde", und weist stets auf die Gemeindefunktion des Vorbeters und Kantors hin. Die zweite Abkürzung ‎‏שו״ב‏‎ steht für ‎‏שוחט ובודק‏‎, "Schächter und Fleischbeschauer", der Gemeindefleischer, der auch die halachische und hygienische Tauglichkeit des Fleisches prüft. ====== kre-57 Personalia 1862-2-20 Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏איש תם וישר מגזע ישרים‏‎ ‎‏פועל צדק וכשר מעללים‏‎ ‎‏הלא הוא כ׳ משה בן הר״ר‏‎ ‎‏שלמה הלוי‏‎ ‎‏והאיש משה ענו מאד‏‎ ‎‏ואיננו כי לקח אתו אלהים‏‎ ‎‏נפטר ביום כ׳ לחדש אדר ראשון‏‎ ‎‏שנת תבר״ך לפ״ק‏‎ ‎‏פה קרעפעלד‏‎ ‎‏תנצב״ה אמן׃‏‎ Moritz Herzog gest. 20. Febr. 1862, im 51. Lebensjahre. Übersetzung Hier ist geborgen ein lauterer und aufrechter Mann aus dem Stamme Aufrichtiger, Wohltun wirkend und untadeligen Handelns, es ist der geehrte Mosche, Sohn des Meisters, Herrn Schlomo Halevi, und es war der Mann Mosche sehr demütig, und er ist nicht mehr, denn Gott hat ihn genommen, verschieden am 20. Tag im Monat Erster Adar des Jahres "Du wirst segnen" (622) der kleinen Zählung hier (in) Krefeld. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens. Amen Kommentar Zl. 6: Num 12,3 Zl. 7: Gen 5,24 Zl. 9: Die Buchstaben des Todesjahres sind umgestellt, um das Wort ‎‏תברך‏‎, tevarech, "Du wirst segnen" mit dem Zahlenwert 622, zu bilden. ====== kre-58 Personalia 1862-4-22 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ילד שעשועים נחמד ונעים‏‎ ‎‏שמו פרץ בר יהודה הלוי‏‎ ‎‏הערצמאן‏‎ ‎‏לא היו ימיו כי אם ד׳ וחצי שני׳‏‎ ‎‏ואיננו, כי לקח אותו אלהים‏‎ ‎‏בשביעי של פסח תרכ״ב לפ״ק.‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ein Kind der Liebkosung, liebenswert und wohlgefällig, sein Name (ist) Perez, Sohn des Jehuda Halevi Herzmann, seine Tage waren nicht mehr als viereinhalb Jahre, und er ist nicht mehr, denn Gott hat ihn genommen am siebten (Tag) von Pessach 622 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2: Jer 31,20 Zl. 6: Gen 5,24 ====== kre-59 Personalia 1862-5-7 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏נפתלי בר יוסף‏‎ ‎‏המכונה‏‎ ‎‏הירץ ארשוי‏‎ ‎‏הלך לארץ החיים‏‎ ‎‏ביום ד׳ ז׳ אייר‏‎ ‎‏תרכ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Naftali, Sohn des Josef, genannt Hirz Orsoy, er ging hin in das Land des Lebens am Tag 4, 7. Ijar 622 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 4: Hübsch, daß der Stein auch den gewöhnlichen Namen nennt, unter dem der Verstorbene bekannt war: Hirz Orsoy (auszusprechen als Orsau). ====== kre-60 Personalia 1862-5-15 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האיש כ״ה שלמה בר נפתלי הלוי‏‎ ‎‏הוא היה איש תם וישר‏‎ ‎‏סר מרע וירא שמים‏‎ ‎‏וימת בן ס״ז שנה ט״ו אייר תרכ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏נפשו תנוח בצל שדי‏‎ ‎‏יושבת בגן עדן מקדם‏‎ ‎‏ותקבל שכר פעולותיה הישרים‏‎ ‎‏אמן‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben der geehrte Mann, Herr Schlomo, Sohn des Naftali Halevi, er war ein lauterer und aufrechter Mann, das Böse meidend und den Himmel ehrfürchtend, und er starb im Alter von 67 Jahren, 15. Ijar 622 der kleinen Zählung. Seine Seele ruhe im Schatten des Allmächtigen, sitzend im Garten Eden von ehedem, und erhalte den Lohn ihres aufrechten Wirkens. Amen Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zln. 3/4: Ijob 1,8 Zl. 6: vgl. Ps 91,1 Zl. 7: vgl. Gen 2,8 und 3,24, wo mi-kedem (‎‏מקדם‏‎) meist mit "im Osten" übersetzt wird. Zl. 8: vgl. Jer 31,15 ====== kre-62 Personalia 1862-6-30 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האיש היקר כ״ה‏‎ ‎‏מנחם בר שנאור‏‎ ‎‏הלוי ז״ל ׃ הלך בדרכי‏‎ ‎‏אל ועשה צדקות‏‎ ‎‏בכל עת ׃ תמים היה‏‎ ‎‏במעשיו, והשכים‏‎ ‎‏לעבודת בוראו׃‏‎ ‎‏וימת בן ע״ט שנה‏‎ ‎‏ג׳ תמוז תרכ״ב לפ״ק׃‏‎ ‎‏נשמתו תהנה מזיו השכינה‏‎ ‎‏ישבת בגן עדן מקדם‏‎ ‎‏נתצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben der teure Mann, der geehrte Herr Menachem, Sohn des Schneur Halevi, sein Andenken zum Segen, er wandelte auf den Wegen Gottes und wirkte Wohltun zu jeder Zeit, lauter war er in seinen Taten, und er stand früh auf zum Dienst seines Schöpfers. Und er starb im Alter von 79 Jahren, 3. Tammus 622 der kleinen Zählung. Seine Seele genieße vom Glanz der göttlichen Gegenwart (und) wohne im Garten Eden von ehedem. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zln. 5/6: Ps 106,3 Zl. 11: bBer 17a u.a. Zl. 12: vgl. Gen 2,8 und 3,24 ====== kre-63 Personalia 1862-8-9 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתולה הצנועה‏‎ ‎‏מרת פאלכע בת שמואל‏‎ ‎‏הכהן ז״ל, פיה פתח׳ באמונה‏‎ ‎‏ותורת חסד על לשונה‏‎ ‎‏ותמת בת ט״ז שנה בשבת‏‎ ‎‏נחמו תרכ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏נשמתה תנוח בגן עדן‏‎ ‎‏ותהי משכרתה שלמה‏‎ ‎‏מאת המטיב לטובות‏‎ ‎‏ולישרות בלבותן׃‏‎ ‎‏נתצב״ה׃‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die züchtige Jungfer, Frau Folche, Tochter des Schmuel Hakohen, sein Andenken zum Segen; ihren Mund öffnete sie in Treue und die Lehre der Gnade (war) auf ihrer Zunge; und sie starb im Alter von 16 Jahren am Schabbat Nachamu, 622 der kleinen Zählung. Ihre Seele ruhe im Garten Eden, und es sei ihr Lohn vollkommen von dem, der Gutes erweist den guten und den aufrechten Frauen in ihren Herzen. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 3: Der Buchstabe pe, ‎‏פ‏‎, ist mit einem waagerechten Strich versehen, um seine Aussprache als "f" zu kennzeichnen. Der Name kann auch als "Falche" ausgesprochen werden. Zln. 4/5: Spr 31,26, dort allerdings "ihren Mund öffnete sie mit Weisheit", hier zu "in Treue" geändert. Zln. 6/7: Das Todesdatum wird allein durch die Erwähnung des Schabbat Nachamu, "Tröstet, tröstet ..." (Jes 40,1), angegeben, d.i. der Schabbat, der dem Fasttag zum Gedenken der Zerstörung des Tempels, dem 9. Aw, folgt. Zl. 9: Rut 2,12 Zln. 10/11: Ps 125,4, dort mit männlichen Endungen (‎‏לטובים ולישרים‏‎). Dieses Teilzitat als Schlußsegensformel ist extrem rar, wenn nicht sogar einzigartig, und stellt einen weiteren eindrucksvollen Beleg für Vielfalt und Einfallsreichtum der Krefelder Schlußformeln dar. ====== kre-64 Personalia 1862-9-7 Transkription ‎‏[פ״נ]‏‎ ‎‏הר״ר יצחק בהר״ר חיים‏‎ ‎‏הכהן מגיליך‏‎ ‎‏מגזע ישרים בר אור[...]‏‎ ‎‏אלול זקן ושבע ימים בן‏‎ ‎‏שמונים ושמונה שנים‏‎ ‎‏ונקבר ביום עש״ק בו‏‎ ‎‏שנת תר[כ״ב] לפ״ק‏‎ ‎‏[תנ]צב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben der Meister, Herr Jizchak, Sohn des Meisters, Herrn Chaim Hakohen aus Jülich, aus dem Stamme Aufrichtiger, ein Sohn des [...] [...] seine Väter (?), verschieden am Tag 1, 12. Elul, alt und satt an Tagen im Alter von achtundachtzig Jahren und begraben am Rüsttag des heiligen Schabbat desselben des Jahres 6[22] der kleinen Zählung. [Seine Seele] sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Isaac Heymann war um 1816 Vorsteher der Judenschaft von Jülich. Zl. 3: Jülich ist hier nach der alten hebräischen Schreibweise Gelich oder Gi(e)lich mit g wiedergegeben: ‎‏גיליך‏‎. Zl. 9: Die Jahreszahl ist nach den Angaben im Sterberegister ergänzt. ====== kre-65 Personalia 1862-11-8 Transkription ‎‏[פ״נ]‏‎ ‎‏הילד מנחם (?) בן כ״ה‏‎ ‎‏אליהו בלא[נק]ענשטיין‏‎ ‎‏וימת בן .. שנים‏‎ ‎‏ביום ש״ק ט״ו חשון‏‎ ‎‏תרכ״ג לפ״ק נשמתו‏‎ ‎‏תנוח בגן עדן‏‎ ‎‏נתצב״ה‏‎ Herm. Blankenstein geb. [...] gest. [...] Übersetzung [Hier ist begraben] das Kind Menachem (?), Sohn des geehrten Herrn Elijahu Bla[nk]enstein, und er starb im Alter von [...] Jahren am Tag des heiligen Schabbat, 15. Cheschvan 623 der kleinen Zählung. Seine Seele ruhe im Garten Eden. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ====== kre-66 Personalia 1863-1-30 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האיש [...] כ״ה‏‎ ‎‏אלכ]סנדר ווי[הל‏‎ ‎‏ירא[...]‏‎ ‎‏אב[...]בר‏‎ ‎‏ש[...]בני‏‎ ‎‏ה[...]את‏‎ ‎‏כ[...]ל‏‎ ‎‏א[...]‏‎ [...] [...] Hier ruht Alexander Wihl gest. 30. Jan. 1863. Übersetzung Hier ist begraben der Mann, [...] der geehrte Herr Alexander Wihl. Den [Ewigen] ehrfürchtend [...] [...] [...] [...] [...] [...] [...] [...] Kommentar Zur Familie Wihl siehe den Kommentar zum Grabstein seines Vaters Jonas von 1868. ====== kre-67 Personalia 1863-3-5 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתולה מערלע‏‎ ‎‏בת החבר ר׳‏‎ ‎‏שמואל נויברוק‏‎ ‎‏ותמת בת ח״י שנה‏‎ ‎‏[...אדר תרכ״ג] לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die Jungfer Merle, Tochter des toragelehrten Herrn Schmuel Neubrück, und sie starb im Alter von 18 Jahren, [... Adar 623] der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 5: Altersangabe mit Umstellung der Buchstaben zu "chai", lebendig – ein Hauch von Trost in der ansonsten sehr zurückhaltend nüchternen Inschrift (Selbstmord?). ====== kre-68 Personalia 1863-5-19 Transkription ‎‏פ״נ האיש משה‏‎ ‎‏הוא משה בר אליעזר‏‎ ‎‏הלך בשמו טוב לעולמו,‏‎ ‎‏בן ס״ג שנה היה, בר״ח סיון‏‎ ‎‏נפטר, וקבר בער׳ שבת ד׳‏‎ (!) ‎‏בו, תרכ״ג לפ״ק ׃ נתצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben der Mann Mosche, es ist Mosche, Sohn des Elieser, mit seinem guten Namen ging er hin in seine Welt, 67 Jahre alt war er, am Neumond Sivan verschieden und begraben am Rüsttag des Schabbat, 4. desselben, 623 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 1: "der Mann Mosche" spielt auf Ex 11,3: "Auch der Mann Mosche war sehr groß in Ägypten" bzw. Num 12,3: "Und der Mann Mosche war sehr demütig, mehr als irgend ein Mensch auf Erden." Zl. 5: ‎‏וקבר‏‎ statt richtig ‎‏ונקבר‏‎ ====== kre-69 Personalia 1863-8-8 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה צנועה בכל דרכיה‏‎ ‎‏ישרה ותמימה במעשיה‏‎ ‎‏דרשה טוב בעלה כל ימיה‏‎ ‎‏והדריכה למשרים את בניה‏‎ ‎‏ה״ה מרת ביילה אשת ר׳ גומפל וויהל‏‎ ‎‏ותמת בת נ״ה שנה ביום ש״ק‏‎ ‎‏כ״ג לחדש אב תרכ״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Frau Jac. Wihl geb. Soph. Goldschmidt gest. im August 1863 im Alter von 55 Jahren Übersetzung Hier ist begraben eine züchtige Frau auf all ihren Wegen, Aufrecht und lauter in ihren Taten, sie suchte das Wohl ihres Gatten all ihre Tage und leitete ihre Kinder zur Aufrichtigkeit, es ist Frau Beile, Gattin des Herrn Gumpel Wihl – und sie starb im Alter von 55 Jahren am Tag des heiligen Schabbat, 23. des Monats Aw 623 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 6: Beile, ‎‏ביילה‏‎, ist wie die hier häufigere Variante Beila, ‎‏ביילא‏‎, (Steine C 30, C 37, C 83 und D 98) eine Form von Bella. ====== kre-70 Personalia 1863-10-12 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הילד שעשועים שמואל‏‎ ‎‏בר יצחק‏‎ ‎‏וימת בן ב׳ שנים ביום‏‎ ‎‏ב׳ כ״ט תשרי תרכ״ד לפ״ק‏‎ ‎‏נשמתו תעלה בכבוד‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben das Kind der Liebkosung, Schmuel, Sohn des Jizchak, und er starb im Alter von 2 Jahren am Tag 2, 29. Tischri 624 der kleinen Zählung. Seine Seele steige in Ehre auf. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2: Jer 31,20 – nicht ganz korrekt oder besser im Sinne eines feststehenden Begriffes "ha-"jeled schaaschuim eingesetzt; vgl. B 99 von 1862. ====== kre-71 Personalia 1864-2-22 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה החשובה‏‎ ‎‏מרת ייטכא‏‎ ‎‏אשת כ״ר אברהם‏‎ ‎‏וואללערשטיין כ״ץ‏‎ ‎‏ותמת בת ל׳ שנה‏‎ ‎‏ביום ב׳ י״ד אדר א׳‏‎ ‎‏תרכ״ד לפ״ק‏‎ ‎‏נפשה בגן עדן תקבל‏‎ ‎‏שכר פעלותיה‏‎ ‎‏נתצב״ה׃‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die angesehene Frau, Frau Jettche, Gattin des geehrten Herrn Awraham Wallerstein KaZ, und sie starb im Alter von 30 Jahren am Tag 2, 14. Adar I 624 der kleinen Zählung. Im Garten Eden wird ihre Seele erhalten den Lohn ihres Wirkens. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 5: Die Abkürzung ‎‏כ״ץ‏‎ steht für ‎‏כהן צדק‏‎, "gerechter Priester", und weist stets auf die Herkunft aus priesterlicher Familie hin. Zl. 10: vgl. Jer 31,15 ====== kre-72 Personalia 1864-2-23 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתולה הצנועה‏‎ ‎‏שרלה בת פו״מ כה״ר‏‎ ‎‏יהונתן ׃ פיה פתחה‏‎ ‎‏בתורת חסד, ולחם‏‎ ‎‏עצלות לא אכלה׃‏‎ ‎‏ותמת ביום ג׳ ט״ז אדר‏‎ ‎‏ראשון, ותקבר ביום ה׳‏‎ ‎‏ח״י בו, בשנת תרכ״ד לפ״ק׃‏‎ ‎‏נשמתה תתלונן בצל שדי׃‏‎ ‎‏תנצב״ה׃‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die züchtige Jungfer, Sorele, Tochter des Vorstehers und Leiters, des geehrten Herrn Jehonatan. Ihren Mund öffnete sie mit der Lehre der Gnade, und das Brot der Trägheit aß sie nicht. Und sie starb am Tag 3, 16. des Ersten Adar, und wurde begraben am Tag 5, 18. desselben im Jahre 624 der kleinen Zählung. Ihre Seele ruhe im Schatten des Allmächtigen. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zu ihrer Herkunft siehe den Kommentar zu ihren Eltern (1842/1844). Zl. 3: Der Name ist auch als Sarele zu lesen. Zln. 4/5: abgewandelt Spr 31,26 Zln. 5/6: Spr 31,27 Zl. 10: Ps 91,1 ====== kre-73 Personalia 1864-3-29 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה ישרה ונעימה‏‎ ‎‏הלכה בדרך תמימה‏‎ ‎‏עשתה צדקה כל ימיה‏‎ ‎‏והדריכה לתורה בניה‏‎ ‎‏ה״ה מרת קיילכא בת‏‎ ‎‏משה הלוי אשת כ״ה צבי‏‎ ‎‏הירש[הארן] נפטרת ביום‏‎ ‎‏ד׳ כ״ב אדר שני ונקברת‏‎ ‎‏ביום [...] תרכ״ד לפ״ק׃‏‎ ‎‏[תנצ]ב״ה א׳׃‏‎ Carolina Hirschhorn geb. Kaufmann, geb. 1. Juli 1806, gest. 29. März 1864. Übersetzung Hier ist begraben eine aufrechte und wohlgefällige Frau, sie wandelte auf lauterem Wege, wirkte Wohltun all ihre Tage und leitete ihre Kinder zur Tora, es ist Frau Keilche, Tochter des Mosche Halevi, Gattin des geehrten Herrn Zwi Hirsch[horn], verschieden am Tag 4, 22. des Zweiten Adar, und begraben am Tag [...] 624 der kleinen Zählung. [Ihre Seele sei eingebunden] in das Bündel des Lebens, A(men) Kommentar Der Name Hirschhorn kommt allein auf diesem Grabstein vor. Zl. 3: Ps 101,6 ====== kre-74 Personalia 1865-4-19 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתולה יטלא בת הח״ר יאקב פארטמאן‏‎ ‎‏פיה פתחה בחכמה ויראת ה׳ היתה בלבה‏‎ ‎‏צנועה היתה במעשיה וזכה היתה תפלתה‏‎ ‎‏אביה ואמה כבדה ולחם עצלות לא אכלה‏‎ ‎‏ותהי בת כ״ג שנה ואיננה כי הלכה לעולמה‏‎ ‎‏בליל כ״ד ניסן תרכ״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die Jungfer Jitla, Tochter des toragelehrten Herrn Jokew Portmann. Ihren Mund öffnete sie in Weisheit und die Ehrfurcht des Ewigen war in ihrem Herzen, züchtig war sie in ihren Werken und lauter war ihr Gebet, ihren Vater und ihre Mutter ehrte sie und das Brot der Trägheit aß sie nicht. Und sie war 23 Jahre alt – und ist nicht mehr, denn sie ging hin in ihre Welt in der Nacht des 24. Nissan 625 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 6: Der jüdisch-deutsche Name Jitla ist, wie auch die ähnlichen Namen Jettle, Jeitle und Jutle eine Koseform von Jehudit. Das deutsche Pendant zu diesen Namen als auch zu den ähnlichen Namen Gitle, Gitla, Gudche ist sehr häufig Henriette. Vgl. Steine C 53, C 60, C 136, D 5, D 50. Zl. 3: Spr 31,26 Zl. 4: vgl. Ijob 16,17 Zl. 5a: Die Erwähnung der Ehrung der Eltern ist fast stets ein Indiz dafür, daß der-/diejenige jung verstorben ist. Zl. 5b: Spr 31,27 ====== kre-75 Personalia 1865-6-22 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה החשובה מרת שינכא‏‎ ‎‏אשת שאלתיאל ז״ל׃‏‎ ‎‏בטחה בה׳ בכל עת‏‎ ‎‏ועשתה רצונו כל ימיה׃‏‎ ‎‏ותמת בשם טוב בת ס״ב שנה׃‏‎ ‎‏ביום ה׳ כ״ח סיון תרכ״ה לפ״ק׃‏‎ ‎‏ואמר בוראה לנשמתה הטהורה‏‎ ‎‏שובי למנוחיכי, כי גמלתי עליכי׃‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die angesehene Frau, Frau Schönche, Gattin des Schealtiel, sein Andenken zum Segen. Dem Ewigen vertraute sie zu jeglicher Zeit und erfüllte Seinen Willen all ihre Tage. Und sie starb mit gutem Namen im Alter von 62 Jahren am Tag 5, dem 28. Sivan 625 der kleinen Zählung. Und es sprach ihr Schöpfer zu ihrer reinen Seele: Kehre zurück zu deiner Ruhe, denn ich habe dir wohlgetan. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 4: Ps 62,9 Zl. 9: vgl. Ps 116,7: "Kehre zurück meine Seele, in deine Ruhe, denn der Ewige hat dir wohlgetan." ====== kre-76 Personalia 1865-7-4 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האיש אשר בר אליעזר‏‎ ‎‏היה ירא שמים באמת ובתמים‏‎ ‎‏וסר מרע עשה צדקה בכל עת‏‎ ‎‏היה בן ע״א שנה וימת ביום ג׳ ח׳‏‎ (!) ‎‏תמוז, ונקבר בעש״ק תרכ״״ה לפ״ק‏‎ ‎‏נפשו תנוח בג״ע ותתענג מזיו הצפון‏‎ ‎‏לצדיקים׃‏‎ ‎‏נתצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben der Mann Ascher, Sohn des Elieser, er ehrfürchtete den Himmel in Wahrheit und Lauterkeit, und er mied das Böse, wirkte Wohltun zu jeder Zeit, er war 71 Jahre alt und starb am Tag 3, dem 8. Tammus, und wurde begraben am Rüsttag des heiligen Schabbat 625 der kleinen Zählung. Seine Seele ruhe im G(arten) E(den) und ergötze sich am Glanz, der für die Gerechten aufgespart ist. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Hier wird der Vatersname mit Levy Andreas angegeben, im Sterbeeintrag seines Bruders Mathias dagegen mit Andreas Leven. Zl. 3: vgl. Ri 9,16 u. 19 Zl. 4: Ps 106,3 Zl. 5: Der angegebene Monatstag müßte statt 8. Tammus richtig 10. Tammus sein. Zl. 7: vgl. bBer 17a, wo es von der zukünftigen Welt heißt: "Es sitzen die Gerechten mit ihren Kronen auf ihren Häuptern und genießen den Glanz der göttlichen Einwohnung (Gegenwart, d.h. der Schechina)." Vgl. auch bMQ 9a und ShemR 3,1, wo von Moses gesagt wird, daß er, während er 40 Tage auf dem Berg verbringe, keine Nahrung zu sich nehmen, sondern den Glanz der Schechina, der göttlichen Einwohnung genießen werde. ====== kre-78 Personalia 1866-1-26 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה חשובה מרת‏‎ ‎‏ריזכא בת יהוד׳ הכהן‏‎ ‎‏אשת מתתיהו חיים‏‎ ‎‏אשר הלכה לעולמה בעש״ק‏‎ ‎‏י׳ לחדש שבט נקברה בכבוד‏‎ ‎‏גדול ביום א׳ י״ב בו ובעצם‏‎ ‎‏היום היתה [...] ביום הצורך‏‎ (?) ‎‏מֻנך יצרכם (?) צדק יהי‏‎ (?) ‎‏בשנת ת... לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die angesehene Frau, Frau Rös’che Tochter des Jehud(a) Hakohen, Gattin des Mattitjahu Chaim, die hinging in ihre Welt am Rüsttag des heiligen Schabbat, dem 10. des Monats Schwat, und begraben wurde in großer Ehre am Tag 1, dem 12. desselben. Und an eben dem Tag war [...] am Tag der Not [...] im Jahre [...] der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 3: Der Name ist eine Koseform von Rosa. Zln. 8-9: Wegen der starken Verwitterung können diese Sätze nicht vollständig wiedergegeben werden. Möglicherweise Anspielung auf ihren Tod bei der Geburt eines Kindes? ====== kre-79 Personalia 1866-3-1 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ [...] ‎‏ה[לך תמי]ם ופועל‏‎ ‎‏צ[דק] [...] ש[...]‏‎ ‎‏הב[...] בים‏‎ ‎‏ל[... יר]א שמים‏‎ ‎‏[שמו]אל ב׳ אורי ז״ל‏‎ ‎‏ימי חייו היו חמש ושבעים‏‎ ‎‏שנה עלה למרום ביום ה׳‏‎ ‎‏בפורים ונקבר ביום א׳‏‎ ‎‏י״ז אדר שנת תרכ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben [...] [lauter wandel]nd und Wo[hltun] wi[rkend][...] [...] [...] den Himmel [ehrfürch]tend [Schmu]el, Sohn des geehrten Uri, sein Andenken zum Segen, die Tage seines Lebens waren fünfundsiebzig Jahre, er stieg hinauf in die Höhe am Tag 5, an Purim, und wurde begraben am Tag 1, 17. Adar des Jahres 626 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 9: Ps 68,19 ====== kre-80 Personalia 1866-3-7 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל עטרת‏‎ ‎‏בעלה האשה‏‎ ‎‏החשובה והצנועה‏‎ ‎‏מרת בילכא אשת‏‎ ‎‏חיים היימאנן הכהן‏‎ ‎‏בטח בה לב בעלה‏‎ ‎‏ושלל לא יחסר‏‎ ‎‏גמלתהו טוב ולא‏‎ ‎‏רע כל ימי חייה‏‎ ‎‏הלכה לעולמה‏‎ ‎‏ביום ד׳ כ׳ אדר תרכ״ו‏‎ ‎‏לפ״ק אשת יראת ה׳‏‎ ‎‏היא תתהלל תנו לה‏‎ ‎‏מפרי ידיה ויהללוה‏‎ ‎‏בשערי השמים‏‎ ‎‏מעשיה‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Frau Maximilian Heymann gest. 7. März 1866 im Alter von 67 Jahren. Übersetzung Hier ist begraben die tüchtige Gattin, Zierde ihres Gatten, die angesehene und züchtige Frau, Frau Bilcha, Gattin Des Chaim Heymann Hakohen, Auf sie vertraute das Herz ihres Gatten und sein Erwerb nimmt nicht ab, sie erwies ihm Gutes und nicht Böses alle Tage ihres Lebens; sie ging hin in ihre Welt Am Tag 4, 20. Adar 626 der kleinen Zählung. Eine Frau, den Ewigen ehrfürchtend, sie wird gepriesen, gebt ihr Von der Frucht ihrer Hände, und es werden gepriesen in den Toren des Himmels ihre Taten. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 5: Der Name Bilcha, auch als Belche lesbar, ist eine Koseform von Bella bzw. von Sibilla. Die Paarung des hebräischen "Chaim" mit dem ähnlich klingenden "Heymann" ist sehr häufig, wenn auch letzterer hier als Familienname dient (vgl. aber A 8). Zln. 7-10: Spr 31,11-12 Zln. 13-17: Spr 31,30b-31 ====== kre-81 Personalia 1866-7-9 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הילדה שרה בת שמשון הלוי‏‎ ‎‏הערטצמאן ׃ ידיד אבותיה‏‎ ‎‏ולרבה כי חפצה מאד בלמודי‏‎ ‎‏הדעת, וללכת בדרך הטוב׃‏‎ ‎‏ויהיו חיי שרה ח׳ שנים‏‎ ‎‏ובהיותה כאבים י״א חדשים׃‏‎ ‎‏ותמת שרה כ״ז בתמוז תרכ״ו לפ״ק׃‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Das Kind Sara, Tochter des Schimschon Halevi Hertzmann. Der Liebling ihrer Eltern und ihres Lehrers, denn sie begehrte sehr die Bildung, auch zu gehen auf dem Weg des Guten. Und es war die Lebenszeit Saras 8 Jahre und Schmerzen hatte sie 11 Monate lang. Und es starb Sara den 27. im Tammus 626 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 6: Gen 23,1 ====== kre-82 Personalia 1867-1-11 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏יצחק בר נתן ׃ איזאק מאיר‏‎ ‎‏אשר נתן בתם לבבו פת לאורחים‏‎ ‎‏וצדקה לעניים ׃ ויהי כי זקן יצחק‏‎ ‎‏בן ס״ב שנה לקח אותו אלקים‏‎ ‎‏בחצי הלילה אור ליום ו׳ עש״ק‏‎ ‎‏ה׳ שבט ונקבר ביום ב׳ ח׳ בו׃‏‎ ‎‏בשנת תזכר את יום צאתו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Jizchak, Sohn des Natan. Isak Meyer, welcher gab mit der Lauterkeit seines Herzen den Gästen Brot und Almosen den Armen; und es geschah, als Jizchak alt wurde - im Alter von 62 Jahren hat G‘tt ihn genommen inmitten der Nacht, zu Beginn des Tages 6, Rüsttag des heiligen Schabbat, 5. Schwat, und er wurde begraben am Tag 2, 8. desselben im Jahr "Gedenke" des Tags seines Auszugs der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Auch Zln. 3-4a sind nicht stereotyp formuliert. Zl. 2: Höchst selten (und in Krefeld einmalig), daß der bürgerliche Name (Isaak Meyer) unmittelbar neben den "synagogalen" Namen gestellt und auch nicht mittels "der genannt wird ..." angeschlossen ist. Zl. 4: Gen 27,1 Zl. 8: Dtn 16,3: "Gedenke des Tags deines Auszuges" aus Ägypten. Die Buchstaben des Wortes "Gedenke" sind mit Punkten versehen und ergeben so das Todesjahr: 627. ====== kre-83 Personalia 1867-7-25 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האיש יעקב בנימין הערץ‏‎ ‎‏תם וישר וסר מרע‏‎ ‎‏לחם עצלות לא אכל‏‎ ‎‏וימת ביום [עש״]ק כ״ג תמוז‏‎ ‎‏ונקבר ביום א׳ [כ״]ה בו תרכ״ז‏‎ ‎‏לפ״ק נשמתו[...]‏‎ ‎‏ל[...]‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben der Mann Jaakow Binjamin Herz, lauter und aufrecht und das Böse meidend, das Brot der Trägheit aß er nicht, und er starb am [Rüsttag des] heiligen [Schabbat], dem 23. Tammus, und wurde begraben am Tag 1, [dem 2]5. desselben 627 der kleinen Zählung. Seine Seele [...] [...] Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2: Es ist unerklärlich, warum hier der Vatersname – im Gegensatz zu den Inschriften seiner Geschwister – nicht angegeben ist. Zl. 3: Ijob 1,1 u. 8 Zl. 4: abgewandelt Spr 31,27, selten in den Inschriften für Männer zu finden. ====== kre-84 Personalia 1867-8-31 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הילד יעקב בן אליה‏‎ ‎‏בלאנקענשטיין נולד‏‎ ‎‏יום א׳ כ״ז סיון תרכ״ז לפ״ק‏‎ ‎‏ויהי ב׳ חדשים והלך‏‎ ‎‏לעולמו בשם טוב ביום‏‎ ‎‏ש״ק ל׳ אב ינוח ויעמד‏‎ ‎‏לגורלו לקץ הימין‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben das Kind Jaakow, Sohn des Elija Blankenstein, geboren Tag 1, 27. Sivan 627 der kleinen Zählung. Und er war zwei Monate alt und ging hin in seine Welt mit gutem Namen am Tag des heiligen Schabbat, dem 30. Aw. Er ruhe und stehe auf zu seinem Los am Ende der Tage. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Die Inschrift ist ungewöhnlich lang für einen mit zwei Monaten gestorbenen Säugling; vor allem fällt die Wendung "mit gutem Namen" auf und wirkt wenn nicht übertrieben so doch schematisch. Vgl. auch die nachfolgende Inschrift für einen 16-Jährigen. Im Gegensatz zum Grabstein des ebenfalls sehr früh gestorbenen ersten (?) Sohns von Elija(hu) Blankenstein (A 37 von 1862) findet sich hier keine deutsche Inschrift. Zl. 3/4: Hier wird erstmals das Geburtsdatum in einer Inschrift angegeben. Zl. 7: Es ist auffallend, daß hier statt Neumond (‎‏ר״ח‏‎) Elul, der 30. (‎‏ל‏‎) Aw steht. Zln. 7/8: vgl. Dan 12,13 ====== kre-86 Personalia 1868-7-19 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏יוסף בר צבי‏‎ ‎‏עמד בצדקו‏‎ ‎‏מת בערב ר״ח אב‏‎ ‎‏תרכ״ח לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Jos. Meyer geb. in St. Tönis 20. Jan 1811, gest. 19. Juli 1868. Die Liebe überdauert selbst das Grab. Übersetzung Hier ist begraben Josef, Sohn des Zwi, standhaft in seiner Gerechtigkeit, gestorben am Vorabend des Neumonds Aw 628 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 11/12: Hier findet sich zum ersten Mal ein deutsches Sprichwort bzw. Sinnspruch. ====== kre-87 Personalia 1868-8-22 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה החשובה מרת‏‎ ‎‏תירצא אשת ר׳ אלכסנדר‏‎ ‎‏קאמף רבת פעלים עושה‏‎ ‎‏חיל ותמת בת מ׳ שנה‏‎ ‎‏ביום ש״ק ד׳ אלול תרכ״ח‏‎ ‎‏לפ״ק אב הרחמים ישלם‏‎ ‎‏לנשמתה בגן עדן שכר‏‎ ‎‏מעשיה‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die angesehene Frau, Frau Tirza, Gattin des Herrn Alexander Kamp. Reich an Taten, tüchtig wirkend, und sie starb im Alter von 40 Jahren am Tag des heiligen Schabbat, 4. Elul 628 der kleinen Zählung. Der Vater des Erbarmens möge ihrer Seele vergelten im Garten Eden den Lohn ihrer Taten. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 7: av ha-rachamim, "der Vater des Erbarmens", ist eine in der Liturgie sehr häufig vorkommende Anrede Gottes, auf Grabinschriften dagegen äußerst selten, hier jedoch auch auf Stein B 65 aus dem Jahr 1871 zu finden. ====== kre-88 Personalia 1868-8-25 Transkription ‎‏מצבת קבורת‏‎ ‎‏הרב המופלג המפואר אבי לחכמה‏‎ ‎‏והתעודה מורנו ורבנו מוהר״ר יהודה‏‎ ‎‏המכונה ליב באדענהיימער‏‎ ‎‏עיר הבירה קארלזרוהע היתה‏‎ ‎‏מלדתהו ׃ בקהל הילדעזהיים החל‏‎ ‎‏רוח ה׳ לפעמו לשרת בקדש ובעדת‏‎ ‎‏ומדינת קרעפעלד ע״מ כ״ד שנה‏‎ ‎‏רועה נאמן לעמו להראות נתיב‏‎ ‎‏האמונה ולהורות חקים ומשפטים‏‎ ‎‏טובים ונאמנים ויהי בכלות לו‏‎ ‎‏ששים שנה אחר שחלה.‏‎.. ‎‏ימים רבים והיה מוטל על ערש דוי‏‎ ‎‏עלתה נשמתו הטהורה לשמי מרום‏‎ ‎‏יום ד׳ ח׳ אלול תרכ״ח לפ״ק.‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ ‎‏ישרון במר תצעק יען אבדת כליל תפארת.‏‎ ‎‏הר יהודה בו שכן אל נבחר לקבל דת אדרת.‏‎ ‎‏וי השמש עלט עוב מי יאיר עוד על פני הארץ‏‎ ‎‏דוה יתום מתורת חי, מי ירים נס לעמוד בפרץ‏‎ ‎‏השליכו. הס סעיפי ליל, נשמת צדיק תעשה חיל.‏‎ Übersetzung Stele des Begräbnisses des ausgezeichneten, ruhmreichen Rabbiners, Vaters der Weisheit, und des Zeugnisses, unseres Lehrers und unseres Meisters, Jehuda genannt Löb Bodenheimer. Die Hauptstadt Karlsruhe war sein Geburtsort, in der Gemeinde Hildesheim begann der Geist des Ewigen in anzutreiben, in Heiligkeit zu dienen, und in der Gemeinde und Land(judenschaft) Krefeld, der Hauptstadt (?), 24 Jahre lang ein treuer Hirte seinem Volk, zu zeigen den Weg der Verläßlichkeit und zu lehren gute und wohlgefällige Satzungen und Vorschriften; und als sein sechzigste Jahr vollendet war, nachdem er erkrankte ... viele Tage und auf das Schmerzenslager geworfen war, stieg seine reine Seele hinauf in die Himmel der Höhe (am) Tag 4, 8. Elul 628 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Jeschurun schreit bitterlich ob des Verlustes einer prachtvollen Krone. Der Berg Jehuda, auf dem Gott wohnt, ward erwählt zu empfangen den glanzvollen Glauben. Wehe! Die Sonne ist verdunkelt und trübe, wer wird nun erleuchten das Land. Schmerz des von der lebendigen Tora Verwaisten, wer wird erheben ein Panier, in die Bresche zu springen. Stille herrsche (in den) Zweigen der Nacht, die Seele eines Gerechten wird sich kraftvoll erweisen. Kommentar Der erste Teil der Inschrift für Rabbiner Bodenheimer ist, wie auch die vieler anderer Rabbiner, ausgesprochen biographisch ausgerichtet; er nennt seinen Geburtsort, den Ort seines ersten Wirkens, die genaue Dauer seiner Tätigkeit als Rabbiner in Krefeld, sowie seine langjährige Krankheit. Besondere Aspekte seines Wirkens für die Gemeinde oder von ihm verfasste Bücher oder Predigten sind hier aber nicht aufgeführt, was man von einer längeren Inschrift erwarten würde. Die auf dem Sockel eingravierte Inschrift (Zln. 17-21) bringt jedoch den Verlust und die Trauer der Gemeinde nach seinem Tod durch dichte Anlehnung an biblische Zitate emphatisch zum Ausdruck. Sie weist zugleich auch einen hohen Grad an Originalität auf, z.B. in der Bezeichnung des Berges Jehuda (Namensanspielung) als Wohnort Gottes oder die schöne Wendung "Zweige der Nacht". Wie häufig der Fall, führt gerade die Verwendung des Akrostichons (Jehuda) mit den damit verbundenen, selbst auferlegten Zwängen zu einer besonders kunstvollen hebräischen Inschrift. Neben seinen Aufgaben als Rabbiner machte sich Bodenheimer besonders verdient im Bereich des jüdischen Schulwesens. Levi beschreibt seine Tätigkeit folgendermaßen: "Wissenschaftliche Befähigung verband er mit einer reichen, umfassenden, praktischen Erfahrung, er war ein vorbildlicher Rabbiner, mehrere Arbeiten sind das Zeugnis seiner literarischen Bildung. Ein Rabbiner hat ganz besonders auf den Religionsunterricht zu sehen. Hier tat er alles, was zu dessen Besserung führte, er sorgte für geeignete und befähigte Lehrkräfte, richtete neue Schulen ein, besondere Sorgfalt wandte er der jüdischen Elementarschule in der Hauptgemeinde zu. Wie der ihm gewidmete Nachruf erwähnt, gründete er einen Verein zur Ausbildung jüdischer Lehrer und Handwerker, den er durch Vorträge zu beleben und zu fördern suchte" (S. 296). Während Bodenheimers Amtszeit wurde auch die neue Synagoge gebaut und 1853 eingeweiht. Er litt allerdings unter seiner sehr gebrechlichen Konstitution, wie Levi darlegt: "Der bedauerliche körperliche Zustand Dr. Bodenheimers wurde noch verschlimmert durch den Tod seiner einzigen, außerordentlich begabten, im blühenden Alter von 19 Jahren verstorbenen Tochter. Wenn er auch trotz allen körperlichen und seelischen Leides seiner Amtstätigkeit oblag und auch wissenschaftlich sich beschäftigte, so konnte er doch seinen amtlichen Pflichten nur in sehr beschränktem Maße nachkommen" (ibid.). Zur Genesung von seinen Leiden aber gelangte R. Bodenheimer nicht, und zwölf Jahre später berichtete die gleiche Zeitung von seiner Beerdigung: Zl. 3: Der Titel MohaRaR, ‎‏מוהר״ר‏‎, wiederholt das vorangegangene morenu we-rabbenu, unser Lehrer und Meister. Zl. 3/4: Die sehr häufig vorkommende Namenspaarung Jehuda/Löb geht auf Jakobs Segen zurück, wo Jehuda mit einem Löwen verglichen wird (Gen 49, 9). Zl. 6/7: Ri 13,25, dort von Samson gesagt. Zl. 8: Die Abkürzung ‎‏ע״מ‏‎ steht gewöhnlich für ‎‏עיר מלוכה‏‎, wörtlich "königliche Stadt", und weist hier wohl auf Krefeld als ehemaligen Hauptsitz des israelitischen Krefelder Konsistoriums. Zl. 9: EstR 7,13, dort von Moses gesagt. Die Wendung findet sich öfters in Inschriften für Rabbiner bzw. Gemeindevorsteher, in Krefeld ist sie einmalig. Zl. 13: Die Wendung ‎‏ערש דוי‏‎, das Schmerzenslager, meist das des Todkranken, entstammt Ps 41,4. Sie kommt hier in den Inschriften sonst nur zweimal vor, auf Stein B 126 von 1875 und C 94 von 1883. Zl. 17: Hier ist "Jeschurun" als Bezeichnung für ganz Israel verwendet und nicht, wie in der Inschrift für Johann Jacob Meyer (B 168) von 1861, für den gesonderten orthodoxen Verein in Krefeld. Zl. 19a: vgl. Gen 15,17 Zl. 19b: vgl. Gen 1,15 u. 17 Zl. 20b: vgl. Jes 49,22 und 62,10 ====== kre-89 Personalia 1868-10-9 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏[...] שמואל [...]‏‎ ‎‏הלך בדרכי ישרים אהב‏‎ ‎‏את המקום ואהב את‏‎ ‎‏הבריות נפטר בזקנתו פ״ד‏‎ ‎‏שנה בליל ש״ק במוצאי‏‎ ‎‏שמחת תורה על שבת‏‎ ‎‏בראשית תזכר בו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben [...] Schmuel [...] Er wandelte auf den Wegen der Aufrechten, er liebte Gott und er liebte die Menschen; er verschied in seinem Alter mit 84 Jahren in der Nacht des heiligen Schabbat, am Ausgang des (Festes der) Torafreude, dem Schabbat Bereschit, (des Jahres) "Gedenke seiner" der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zln. 6/7: "Simchat Tora" ist das Fest der Torafreude, an dem der Jahreszyklus der Pentateuchlesung durch das Vorlesen der letzten Deuteronomiumverse zu Ende geht und durch die Lesung der ersten Genesisverse neuaufgenommen wird. Daher die Bezeichnung "Schabbat Bereschit", der den Wochenabschnitt Gen 1,1 bis 6,8 umfaßt. Zl. 7: Hier, wie bei Stein B 91, sind die Buchstaben des Wortes "Gedenke" sowie der erste Buchstabe des folgenden Wortes mit Punkten versehen, um das Todesjahr zu kennzeichnen: 629. ====== kre-90 Personalia 1868-10-31 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האיש היקר והנעלה‏‎ ‎‏והוא ישר לכל הבריות‏‎ ‎‏זאב בר החבר ר׳ יצחק ז״ל‏‎ ‎‏והי׳ ס״ב שנה ונפטר ביום‏‎ ‎‏ש״ק [ט״ו חשון] שנת תרכ״ט‏‎ ‎‏לפ״ק [נפשו] תנוח בגן‏‎ ‎‏[עדן.‏‎..] L[udwig Engers]ch [...] [...] Übersetzung Hier ist begraben der teure und der erhabene Mann, und er (war) aufrecht zu allen Menschen, Seew, Sohn des toragelehrten Herrn Jizchak, sein Andenken zum Segen, und er war 62 Jahre alt und verschied am Tag des heiligen Schabbat, [15. Cheschvan] des Jahres 629 der kleinen Zählung. [Seine Seele] ruhe im Garten [Eden …] ====== kre-91 Personalia 1868-12-18 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האיש היקר והנכבד כ׳‏‎ ‎‏יואל בן כ״ר ישראל זצק״ל‏‎ ‎‏עשה טוב בבתו (?) ודבר‏‎ ‎‏אמת בלבבו וימת בן צ״ב‏‎ ‎‏שנה ביום ש״ק ד׳ טבת‏‎ ‎‏תרכ״ט לפ״ק ה׳ ישלם‏‎ ‎‏שכר טוב לנשמתו אשר‏‎ ‎‏בגן עדן מצפה‏‎ ‎‏נתצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben der teure und der geehrte Mann, Herr Joel, Sohn des geehrten Herrn Israel, das Andenken des Gerechten und Heiligen zum Segen; Er tat Gutes in seinem Haus (?) und redete Wahrheit in seinem Herzen; er starb im Alter von 92 Jahren am Tag des heiligen Schabbat, 4. Tewet 629 der kleinen Zählung. Der Ewige möge seiner Seele einen guten Lohn vergelten, welche im Garten Eden erwartet wird. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 4/5: Ps 15,2 ====== kre-92 Personalia 1869-1-2 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה יקרה עטרת בעלה מרת‏‎ ‎‏הנה בת משה הלוי אשת פייס הערצ־‏‎ ‎‏בערגער ׃ כפה פרשה לעני, ולחם‏‎ ‎‏עצלות לא אכלה‏‎ ... ‎‏בש״ק י״ט‏‎ ‎‏לחדש טבת הלכה לעולם‏‎ ‎‏שכלו שבת ומנוחה לחיי העולמים׃‏‎ ‎‏נקברה ביום ב׳ כ״א בו תרכ״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die teure Frau, Krone ihres Gatten, Frau Hanna, Tochter des Mosche Halevi, Gattin des Feis Herz- berger. Ihre Hand öffnete sie dem Armen, und das Brot der Trägheit aß sie nicht. Am heiligen Schabbat, dem 19. des Monats Tewet ging sie hin in die Welt, die ganz Schabbat und Ruhe ist, im Leben der Ewigkeit. Begraben am Tag 2, 21. desselben 629 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 3: Feis ist die jüdisch-deutsche Aussprache des Namens Veit. Zl. 4: Spr 31,20 Zln. 4/5: Spr 31,27b. Die drei Punkte in Zl. 5 bilden wie der Doppelpunkt nach dem ersten Wort in Zl. 4 einen Satztrenner. Zl. 7: mTamid 7,4 – gelungene Anspielung auf den Todestag, einen Schabbat, mit dem Schluß des Mischnatraktats Tamid, in dem Lieder der Leviten im Tempel aufgeführt werden: "Am ersten Tag sangen sie ..., am Schabbat sangen sie [Ps 92] ein Lied für die künftige Welt, für den Tag, der ganz Schabbat und Ruhe ist im Leben der Ewigkeit." ====== kre-93 Personalia 1869-2-1 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הח״ר יעקב בן ה״ח‏‎ ‎‏ר׳ יהודה פארטמאן‏‎ ‎‏ויהי ימי יעקב שני חייו‏‎ ‎‏ע״א שנה ויגוע ויאסף‏‎ ‎‏אל עמיו כ׳ שבט ונקבר‏‎ ‎‏כ״ב שבט תרכ״ט לפ״ק׃‏‎ ‎‏נשמתו תנוח בגן אלהים‏‎ ‎‏להתענג מזיו השכינה‏‎ ‎‏וגופו ינוח במנוחת ברכה‏‎ ‎‏עד העת שתעלה רצון‏‎ ‎‏מאת הבורא י״ש להחיות‏‎ ‎‏מתים תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben der toragelehrte Herr Jaakow, Sohn des toragelehrten Herrn Jehuda Portmann, und es waren die Tage Jaakows, die Jahre seines Lebens, 71 Jahre, und er schied hin und ward versammelt zu seinen Stämmen (am) 20. Schwat und wurde begraben (am) 22. Schwat 629 der kleinen Zählung. Seine Seele ruhe im Garten Gottes, um sich zu ergötzen am Glanz der göttlichen Gegenwart, und sein Leib ruhe in der Ruhe des Segens bis zur Zeit, in der sich erheben wird der Wille des Schöpfers, (sein) N(ame) s(ei gesegnet), wiederzubeleben (die) Toten. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Diese Inschrift bietet ein ausgezeichnetes Beispiel für den Stellenwert des Schlußsegens auf den Grabmälern des alten Krefelder Friedhofs. Hier ersetzt er in seiner sechszeiligen Länge gleichsam die nicht vorhandene Eulogie, und stellt die Gerechtigkeit des Verstorbenen durch den ausführlichen Wunsch für seine Seele dar. Auf dem in seinem Grabmalbestand arg dezimierten Xantener Friedhof finden sich mehrere Portmann-Grabstätten, bezogen auf einen Meir (Meier) Portmann, der vielleicht ein Bruder des Jakob/Theodor Portmann sein könnte. Zl. 4: Gen 47,28 Zln. 5/6: Gen 49,33 Zl. 9: vgl. bMQ 9a: "sie [d.h. das Volk Israel] hatten vom Glanz der Göttlichkeit genossen". ====== kre-94 Personalia 1869-4-22 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש ישר ותמים‏‎ ‎‏מנחם בר מאיר‏‎ ‎‏בלאַנקענשטיין‏‎ ‎‏וימת בן ע״ה שנה ביום‏‎ ‎‏ו׳ י״ב אייר תרכ״״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ein Mann, aufrecht und lauter, Menachem, Sohn des Meir Blankenstein, und er starb im Alter von 75 Jahren am Tag 6, 12. Ijar 629 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Verglichen mit den anderen Inschriften dieser Zeit ist diese sehr knapp gehalten, was möglicherweise auf die Töchter von Michael Blankenstein zurückzuführen ist, deren eigenen Inschriften kaum, wenn überhaupt, Hebräisch enthalten. ====== kre-95 Personalia 1869-6-8 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה גידכא יעטא‏‎ ‎‏בת נפתלי הלוי‏‎ ‎‏אשת כ׳ יאקב פראנק‏‎ ‎‏הכהן מתה בת מ״ט שנה‏‎ ‎‏ביום ג׳ ער״ח תמוז‏‎ ‎‏ונקברה בשם טוב בר״ח‏‎ ‎‏הזה בשנת תרכ״ט לפ״ק.‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die Frau Güdche Jette, Tochter des Naftali Halevi, Gattin des geehrten Jokew Frank Hakohen, gestorben im Alter von 49 Jahren am Tag 3, Vorabend des Neumonds Tammus, und begraben mit gutem Namen am Neumond desselben im Jahre 629 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ====== kre-96 Personalia 1869-8-22 Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏האשה החשובה והצנועה, הרבתה‏‎ ‎‏לעשות צדקה, צופיה הליכות‏‎ ‎‏ביתה מ׳ אסתר בת החבר ר׳ יהודה‏‎ ‎‏וויינבערג ע״ה אשת החבר ר׳‏‎ ‎‏שלמה מן האלטערן. ויהיו‏‎ ‎‏חייה שמנה וחמשים שנה ותגוע‏‎ ‎‏ותמת ביום ששה עשר לחדש‏‎ ‎‏אלול ותקבר ביום שמנה‏‎ ‎‏עשר בו שנת תרכ״ט לפ״ק.‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen die angesehene und züchtige Frau, sie wirkte besonders viel Wohltun, über die Vorgänge ihres Hauses wachend, Frau Ester, Tochter des toragelehrten Herrn Jehuda Weinberg, Friede sei mit ihm, Gattin des toragelehrten Herrn Schlomo aus Haltern. Und es war ihre Lebenszeit achtundfünfzig Jahre und sie verschied und starb am sechzehnten Tag des Monats Elul und wurde begraben am acht- zehnten desselben des Jahres 629 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zln. 3/4: Spr 31,27 Zl. 5: Die Abkürzung ‎‏ע״ה‏‎ steht für ‎‏עליו השלום‏‎. ====== kre-97 Personalia 1869-9-19 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה ינטכה (?) בת נפתלי הלוי‏‎ ‎‏ז״ל אשת מרדכי ארי ז״ל והי׳‏‎ ‎‏ע״א שנים נפטרת ביום ערב‏‎ ‎‏סכות בשנת תר״ל לפ״ק‏‎ ‎‏תהא נפשה תנוח בגן עדן‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die Frau Jentche (?), Tochter des Naftali Halevi, sein Andenken zum Segen, Gattin des Mordechai Ari, sein Andenken zum Segen, und sie war 71 Jahre alt, verschieden am Rüsttag des Laubhüttenfestes im Jahre 630 der kleinen Zählung. Ihre Seele ruhe im Garten Eden. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ====== kre-98 Personalia 1869-10-29 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה יראת ה׳ תתהלל‏‎ ‎‏חנה חיאלאה בת ר׳ שלמה‏‎ ‎‏הלוי אשת כ׳ ליב פראנק‏‎ ‎‏מתה ביום ו׳ כ״ד מרחשון,‏‎ ‎‏בזקנתה נ״ה שנה ונקברה‏‎ ‎‏בשם טוב ביום א׳ כ״ו בו,‏‎ ‎‏תר״ל לפ״ק ויהללוה‏‎ ‎‏בשערים מעשיה׃‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Frau Helene Frank geb. Herzog gest. 29. Oct. 1869, im Alter von 55 Jahren! Übersetzung Hier ist begraben die Frau, den Ewigen ehrfürchtend, sie wird gepriesen, Chana Chajelee, Tochter des Herrn Schlomo Halevi, Gattin des geehrten Löb Frank, gestorben am Tag 6, 24. Marcheschvan, in ihrem Alter mit 55 Jahren, und begraben mit gutem Namen am Tag 1, 26. desselben, 630 der kleinen Zählung. Und es seien gepriesen In den Toren ihre Taten. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Das Ausrufezeichen nach der deutschen Altersangabe deutet an, daß 1870 ein Tod mit 55 Jahren als verfrüht galt. Zl. 2: Spr 31,30b Zl. 4: Die Schreibweise des Namen ergibt etwa "Chialah" Zln. 8/9: Spr 31,31b ======= kre-100 Personalia 1870-2-2 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה יראת ה׳ היא‏‎ ‎‏תתהלל מרת שפרינץ‏‎ ‎‏בת נתן אשת כמ׳ מאיר י׳‏‎ ‎‏מתה בשיבה טובה בת‏‎ ‎‏ע״ט שנה ביום ד׳ ב׳ דר״ח‏‎ ‎‏אדר ונקברה בשם טוב‏‎ ‎‏בעש״ק ג׳ בו תר״ל לפ״ק‏‎ ‎‏ויהללוה בשערים מעשיה‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die Frau den Ewigen ehrfürchtend, sie wird gepriesen, Frau Sprinz, Tochter des Natan, Gattin des geehrten Herrn Meir, ... gestorben in gutem Greisenalter von 79 Jahren am Tag 4, 2. des Neumonds Adar, und begraben mit gutem Namen am Rüsttag des heiligen Schabbat, 3. desselben 630 der kleinen Zählung. Und es seien gepriesen in den Toren ihre Taten. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zln. 2/3: Spr 31,30b Zl. 3: Der schon im Mittelalter belegte Name Sprinz ist von dem romanischen Namen Esperanza oder Speranza, d.h. "Hoffnung", herzuleiten. Es ist selten, daß familiär-jüdischer und bürgerlicher Namen zusammenfallen. Zl. 4: Die Abkürzung ‎‏י׳‏‎, die gewöhnlich für ‎‏יחיה‏‎, "er möge leben", steht, ist hier sinnlos, da der Gatte schon verstorben war. Zl. 9: Spr 31,31b ======= kre-103 Personalia 1870-9-4 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האיש יוסף בר יעקב‏‎ ‎‏געלדערן.‏‎ ‎‏ביגיע כַפָּיו, ובזֵעַת אַפָּיו,‏‎ ‎‏אָכַל לַחמָיו‏‎ ‎‏בבריאוֹת ימָיו.‏‎ (!) ‎‏נ״ט שנה בִהיתוֿ‏‎ ‎‏עזבָה אוֹתוֹ נשמתוֹ.‏‎ ‎‏ח׳ אלול הלך לעוֹלמוֹ‏‎ ‎‏בי״א נאסָף אל עמּוֹ.‏‎ ‎‏בשנת תר״ל לפ״ק.‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben der Mann Josef, Sohn des Jaakow Geldern. Mit der Mühsal seiner Hände und im Schweiße seines Angesichts aß er sein Brot in der Gesundheit seiner Tage. (Im) 59. Jahr seines Daseins, verließ ihn seine Seele. Den 8. Elul ging er hin in seine Welt, am 11. ward er zu seinem Volk versammelt. Im Jahre 630 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Eine der wenigen Krefelder Inschriften mit teilweise vokalisiertem Hebräisch, das den durchgängigen Reim recht lesen lassen will. Während hier keine deutsche Inschrift zu finden ist, weist der Grabstein der Gattin des Verstorbenen (A 15) von 1876 nur eine hebräische Schlußformel auf. Zln. 4/5: Gen 3,19 Zl. 6: Nach der Vokalisation be-wriot statt richtig be-wriut. Zl. 10: Gen 49,29 ======= kre-104 Personalia 1870-11-3 Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏איש נכבד מכל יודעים‏‎ ‎‏היתה שליח צבור בקול נעים‏‎ (!) ‎‏היטיב לקרוביו וגם לזרים‏‎ ‎‏ה״ה יהודה‏‎ ‎‏המכונה ליב פארטמאן‏‎ ‎‏נפטר ביום ט׳ חשון תרל״א‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Leopold Portmann gest. 3. Nov. 1870, im 48. Lebensjahre. Übersetzung Hier ist geborgen ein Mann, geehrt von allen Bekannten, er war Vorbeter, mit wohlgefälliger Stimme, er tat Gutes denen, die ihm nahe wie auch den Fremden, es ist Jehuda, genannt Löb Portmann, verschieden am 9. Cheschvan 631. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 3: Hier steht fälschlich die feminine Form ‎‏היתה‏‎, statt richtig ‎‏היה‏‎. ======= kre-105 Personalia 1870-12-8 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל תפארת בעלה‏‎ ‎‏ותפארת בניה פעלה טוב‏‎ ‎‏כל ימיה הגבירה המהוללה‏‎ ‎‏היקרה מרת קילכא בת‏‎ ‎‏כהר״ר יוסף פראנק‏‎ ‎‏אשת כ״ה הירץ הערצאג‏‎ ‎‏הלוי אשר הלכה לעולמה בת‏‎ ‎‏ס״ב שנה בעש״ק ט״ו כסלו‏‎ ‎‏תרל״א לפ״ק ונקברה ביום ב׳‏‎ ‎‏ח״י בו׃‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Catharina Herzog geb. Fran]k] [gest. ... im .. Leb]ensjahre. Übersetzung Hier ist begraben eine tüchtige Gattin, Zierde ihres Gatten und Zierde ihrer Kinder, sie wirkte Gutes all ihre Tage, die gepriesene Herrin, die Teure, Frau Keilche, Tochter des geehrten Herrn, unseres Meisters Josef Frank, Gattin des geehrten Herrn Hirz Herzog Halevi, welche ging hin in ihre Welt im Alter von 62 Jahren am Rüsttag des heiligen Schabbat, 15. Kislev 631 der kleinen Zählung, und wurde begraben am Tag 2, 18. desselben. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2: vgl. Spr 12,4 ======= kre-106 Personalia 1870-12-26 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש אהב צדק ומשרים‏‎ ‎‏היטיב לקרובים גם לזרים‏‎ ‎‏הב״ח דוד בר אליעזר‏‎ ‎‏הערטץ‏‎ ‎‏וימת בן ס״א שנה ביום ב׳‏‎ ‎‏ב׳ ר״ח טבת תרל״א לפ״ק׃‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ein Mann, der Gerechtigkeit und Geradheit liebte, er tat Gutes denen, die ihm nahe wie auch den Fremden, der toragelehrte Junggeselle David, Sohn des Elieser Hertz, und er starb im Alter von 61 Jahren am Tag 2, 2. des Neumonds Tewet 631 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Wie die Steine des Vaters (B1 von 1835) und der Mutter (B 175 von 1852) trägt auch dieser das Vergänglichkeitssymbol des geflügelten Zeitmessers. ====== kre-99 Personalia 1870-1-19 1869-11-5 Transkription ‎‏פ״נ//פ״נ‏‎ ‎‏איש צדיק וישר//אשת חיל תפארת בעלה‏‎ ‎‏בנדיבים הלך תמיד דרך//כפה פרשה לעני‏‎ ‎‏טובים דבק נפשו//וידיה שלחה לאביון‏‎ ‎‏באלהים חיים//אלעק בת אברהם ז״ל‏‎ ‎‏שמואל בר אברהם//והי׳ נ״ה שנים ׃ נפטרה‏‎ ‎‏הכהן ז״ל והי׳ ס״ד שנים//ביום ש״ק ב׳ כסלו תר״ל‏‎ ‎‏נפטר ביום ה׳ י״ח שבט//לפ״ק ׃ תהא נפשה תנוח‏‎ ‎‏תר״ל לפ״ק ׃ בחייהם//בגן עדן העליון‏‎ ‎‏ובמותם לא נפרדו׃//תנצב״ה‏‎ ‎‏תהא נפשו תנוח בגן‏‎ ‎‏עדן העליון‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Ludw.//Adelh. Bruckmann//Bruckmann Übersetzung Hier ist begraben//Hier ist begraben ein gerechter und aufrechter Mann//die tüchtige Gattin, Zierde ihres Gatten, unter den Wohltätern, er wandelte stets (auf dem) Weg//ihre Hand öffnete sie dem Armen der Guten, seine Seele haftete//und sie reichte ihre Hände den Bedürftigen, am lebendigen Gott,//Olek, Tochter des Awraham, sein Andenken zum Segen, Schmuel, Sohn des Awraham//sie war 55 Jahre alt, verschieden Hakohen, sein Andenken zum Segen, und er war 64 Jahre alt,//am Tag des heiligen Schabbat, 2. Kislev 630 verschieden am Tag 5, dem 18. Schwat//der kleinen Zählung. Ihre Seele ruhe 630 der kleinen Zählung. In ihrem Leben//im Garten Eden des Höchsten. und in ihrem Tod sind sie nicht getrennt.//Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Seine Seele ruhe im Garten Eden des Höchsten Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Ihrem bürgerlichen Namen nach zu urteilen (sowie dem ihrer Eltern), ist Adelheid zum Judentum übergetreten. Rechts: Zln. 3/4: Spr 2,20 Zln. 4/5: nach Dtn 4,4; vgl. Dtn 30,20 und 2 Kön 18,6 Zln. 9/10: 2 Sam 1,23 Links: Zl. 2: Spr 12,4 Zln. 3/4: Spr 31,20 Zln. 4/5: Der Name Olek ist ein alter deutscher Name, auch als Olk (Stein D 36), und Olka/e (Stein C 93) vorkommend, vgl. Elke. ======= kre-102 Personalia 1870-7-9 1875-3-9 1875-3-26 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הילדים בני ר׳ יחיאל מיכעלס׃‏‎ ‎‏אורי נולד ו׳ חשון תר״ל ומת י׳ תמוז תר״ל לפ״ק.‏‎ ‎‏שמואל נולד ט״ז טבת תרל״ד ומת ג׳ אדר ב׳ תרל״ה לפ״ק‏‎ ‎‏ילדי שעשועים, כציץ פרחו.‏‎ ‎‏עברו וחלפו וכצל ברחו‏‎ ‎‏והעלמה‏‎ ‎‏בילא לאה נולדה ה׳ אייר תרכ״ה ונפטרה י״ט אדר ב׳ תרל״ה לפ״ק‏‎ ‎‏טובת שכל ובמדות חן מוכתרת.‏‎ ‎‏היתה לבית יולדיה לנוי ולתפארת.‏‎ ‎‏נעימה ונחמדה בעיני כל רואיה.‏‎ ‎‏נאספה לעצבון הוריה ומוריה.‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier sind begraben die Kinder des Herrn Jechiel Michels: Uri, geboren (am) 6. Cheschvan 630 und gestorben (am) 10. Tammus 630 der kleinen Zählung. Schmuel, geboren (am) 16. Tewet 634 und gestorben (am) 3. Adar II 635 der kleinen Zählung. Kinder der Liebkosung, wie eine Blume blühten sie. Und sie gingen hinüber und gingen vorbei und wie der Schatten flohen sie. Und das Mädchen Bella Lea, geboren (am) 5. Ijar 625 und verschieden (am) 19. Adar II 635 der kleinen Zählung. Von gutem Verstand und mit den Eigenschaften der Anmut gekrönt. Sie war dem Haus ihrer Eltern eine Pracht und eine Zierde. Wohlgefällig und liebenswert in den Augen aller, die sie sahen. Sie wurde einberufen zum Kummer ihrer Eltern und ihrer Lehrer. Ihre Seelen seien eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Dieser Grabstein hat möglicherweise einen einzelnen für den zuerst gestorbenen Uri ersetzt, um die Inschriften für alle drei Kinder auf einer Stele anzubringen. Der geringe zeitliche Abstand zwischen dem Tod von Schmuel Edmund und Bella Lydie läßt vermuten, daß beide von derselben Krankheit hinweggerafft wurden. Die Inschrift beklagt den frühen Tod der beiden Jungen mit der treffenden Metapher eines fliehenden Schattens (vgl. Ps 144,4: "Der Mensch, er gleicht dem Hauch, seine Tage wie ein enteilender Schatten"), der zehnjährigen Bella dagegen ist eine längere Eulogie gewidmet. Zln. 5/6: abgewandelt Ijob 14,2: "Wie eine Blume erblüht er und wird abgeschnitten, und flieht, wie der Schatten, und bleibt nicht." (Zunz) Zl. 9: 1 Sam 25,3: "Und das Weib war von guter Einsicht und schön von Gestalt" (Zunz); vgl. auch Spr 13,15: "Ein feines Benehmen schafft Gunst" (‎‏שכל טוב יתן חן‏‎). ======= kre-107 Personalia 1871-1-3 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה חנה בת יוסף הכהן‏‎ ‎‏ז״ל אשת אליעזר בר שלמה הכהן‏‎ ‎‏ז״ל והי׳ ע״א שנים נפטרת ביום‏‎ ‎‏ג׳ יוד בטבת בשנת תרל״א לפ״ק‏‎ ‎‏תהא נפשה תנוח בגן עדן‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die Frau Channa, Tochter des Josef Hakohen, sein Andenken zum Segen, Gattin des Elieser, Sohn des Schlomo Hakohen, sein Andenken zum Segen, und sie war 71 Jahre alt, verschieden am Tag 3, zehnten im Tewet im Jahre 631 der kleinen Zählung. Ihre Seele ruhe im Garten Eden. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-109 Personalia 1871-2-25 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש ירא יי מעוריו תם וישר‏‎ (!) ‎‏בכל מעשיו ר׳ שמשון בר שלמה‏‎ ‎‏הלוי ימי חיי ל״ט שנה ונפטר‏‎ ‎‏ד׳ אדר תרל״א לפ״ק‏‎ ‎‏אב הרחמים ישלם לנפשו‏‎ ‎‏בגן עדן שכר מעשיו אמן‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Simon Hertzmann. Übersetzung Hier ist begraben ein Mann, den Ewigen ehrfürchtend von Jugend auf, lauter und aufrecht in all seinen Taten, Herr Schimschon, Sohn des Schlomo Halevi, die Tage seines Lebens (waren) 39 Jahre und er verschied (am) 4. Adar 631 der kleinen Zählung. Der Vater des Erbarmens möge seiner Seele vergelten im Garten Eden den Lohn seiner Taten, Amen. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2: 1 Kön 18,12. Das hebräische Wort für "seit seiner Jugend" weist einen Fehler auf: statt ‎‏מנעוריו‏‎ steht ‎‏מעוריו‏‎, der zweite Buchstabe nun (‎‏נ‏‎) wurde vergessen. Zl. 5: Kein Hinweis auf den Schabbat als Todestag, wie auch zuvor schon öfters "Tag 6" statt "am Rüsttag des heiligen Schabbat." Zl. 6: auch hier av ha-rachamim, wie auf Stein B 89 von 1868, siehe dort. Im Gegensatz zur vorherigen Inschrift steht hier nafscho (‎‏נפשו‏‎) statt nischmato (‎‏נשמתו‏‎), "seine Seele". ======= kre-110 Personalia 1871-3-3 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש טוב וישר‏‎ ‎‏כ׳ יוסף בר משה‏‎ ‎‏מת ביום עש״ק י׳ אדר‏‎ ‎‏תרל״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unser lieber Gatte u. Vater Joseph Mahler geb. 5. Sept. 1805 gest. 3. März 1871. Ruhe in Frieden! Übersetzung Hier ist begraben ein guter und aufrechter Mann, der geehrte Josef, Sohn des Mosche, gestorben am Rüsttag des heiligen Schabbat, 10. Adar 631 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 12: Zum ersten Mal erscheint hier die Formel "Ruhe in Frieden". ======= kre-111 Personalia 1871-4-19 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה הצנועה מר׳ רעכלא‏‎ ‎‏בת שלמה אשת כמ׳ שמואל‏‎ ‎‏מארקוס ׃ הדריכה את בניה‏‎ ‎‏לשמר ולעשות את מצות ה׳‏‎ ‎‏נפטרה ביום ד׳ כ״ז ניסן ונקברה‏‎ ‎‏בשם טוב בעש״ק תרל״א לפ״ק׃‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die züchtige Frau, Frau Rechla, Tochter des Schlomo, Gattin des geehrten Herrn Schmuel Marcus. Sie leitete ihre Kinder zur Bewahrung und zur Erfüllung der Gebote des Ewigen, verschieden am Tag 4, 27. Nissan, und begraben mit gutem Namen am Rüsttag des heiligen Schabbat 631 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-112 Personalia 1871-5-27 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה מרת עדל בת‏‎ ‎‏אורי הלוי אשת כמר‏‎ ‎‏זלמן הערטצמאן הלוי,‏‎ ‎‏מתה בשם טוב במוצאי‏‎ ‎‏דחג שבעות תרל״א לפ״ק.‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Adelh. Hertzmann geb. Gesse. Übersetzung Hier ist begraben die Frau Edel, Tochter des Uri Halevi, Gattin des geehrten Herrn Salman Hertzmann Halevi, gestorben mit gutem Namen am Ausgang des Festes Schawuot 631 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Adelheid Jehsen (sic), geboren am 28. Juni 1819 in Hoerstgen hatte sich am 13. Juli 1857 mit dem am 12. Juli 1795 in Rheinbach (A 47: Nieder Drees!) geborenen Witwer S. Hertzmann vermählt, so A Spitzner-Jahn in: "Juden in der Geschichte des Gelderlandes", bearb. von G. Halmanns und B. Keuck, Geldern 2001. Der Sterbeeintrag würde sie damit, "55 Jahre", allerdings älter machen als sie war; sie starb (einen Tag und) einen Monat vor ihrem 52. Geburtstag. Sie war Ellenwarenhändlerin. ======= kre-113 Personalia 1871-7-15 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏[אי]ש תם וישר‏‎ ‎‏[הלך] תמים ופעל צדק‏‎ ‎‏[ירא] אלהים כל ימיו‏‎ ‎‏[צדי]ק באמונתו חיה‏‎ ... ‎‏[צ]בי יהודה ליב‏‎ ‎‏[בן] כה״ר יוסף פראנק‏‎ ‎‏[נ]פטר במוציא [שבת]‏‎ (!) ‎‏כ״ז לחודש ת[מוז]‏‎ ‎‏תרל״א לפ״[ק]‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Herr Ludwig Frank gest. 15. Juli 1871, im 56. Lebensjahre. Übersetzung Hier ist begraben ein lauterer und aufrechter [Man]n, [er wandelte] lauter und wirkte Wohltun, Gott [ehrfürchtend] all seine Tage, [ein Gerechter], der in seinem Glauben lebte, ... [Z]wi Jehuda Löb, [Sohn] des geehrten Herrn Josef Frank, [ver]schieden am Ausgang [des Schabbat], 27. des Monats T[ammus] 631 nach der [kleinen] Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2: Ijob 1,8 Zl. 3: Ps 15,2 Zl. 4: Hab 2,4 Zl. 8: ‎‏מוציא‏‎ statt richtig ‎‏מוצאי‏‎. ======= kre-114 Personalia 1871-7-29 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה הצנועה‏‎ ‎‏מרת רחל בת פנחס‏‎ ‎‏אשת ר׳ שלמה בר‏‎ ‎‏אורי והלכה לעולמה‏‎ ‎‏י״א מנחם אב‏‎ ‎‏תרל״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Regine Leven geborene Salomon geb. 28. October 1841, gest. 29. Juli 1871. Übersetzung Hier ist begraben die züchtige Frau, Frau Rachel, Tochter des Pinchas, Gattin des Herrn Schlomo, Sohn des Uri, und sie ging hin in ihre Welt am 11. Menachem Aw 631 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 6: Kein Hinweis auf den Schabbat als Todestag. ======= kre-115 Personalia 1871-9-10 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏היַלדה האַנכען ב׳ משה הערצ־‏‎ ‎‏בערגער נשאה חן בעיני רֹאֶיהָ,‏‎ ‎‏אַהָה! כמעט היו ימי שנותֶיהָ‏‎ ‎‏כשהיתה בת ט׳ שנים‏‎ ‎‏לא נראתה פתאום אצל הבנים‏‎ ‎‏כי לקח אֹתה אלקים‏‎ ‎‏לזַכּותה בארך ימים הטוֹבים‏‎ ‎‏נפטרה ביום ב׳ ב׳ דסליחות תרל״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben das Kind Hanchen, Tochter des Mosche Herz- berger; sie fand Gefallen in den Augen derer, die sie sahen, Weh! Wie wenig waren die Tage ihrer Jahre, als sie 9 Jahre alt war, wurde sie plötzlich nicht mehr unter den Kindern gesehen, denn G‘tt hat sie genommen, ihr zu gewähren ein langes gutes Leben. Verschieden am Tag 2, 2. der Selichot 631 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2/3: Auch hier die Trennung der Familiennamen Herzberger, wie schon oben, Stein B 41 von 1869. Zl. 7: Gen 5,25 Zl. 8: Wörtlich "ihr zu gewähren die Länge guter Tage". Zl. 9: Die "Selichottage" fallen auf das Ende des Monats Elul, dem letzten des jüdischen Kalenders vor Neujahr und den zehn Tagen der Umkehr vom Neujahrsfest bis zum Versöhnungstag. An den letzten vier bis neun Tagen des Elul (sowie bis einschließlich des Versöhnungstags) werden als Vorbereitung auf diese Hohen Feiertage Bußgebete (= Selichot) vor Tagesanbruch gebetet. Die genaue Anzahl von Tagen, an denen Selichot vorgetragen werden, hängt vom Wochentag des jeweiligen Neujahrfestes ab: "In den deutschpolnischen Gemeinden beginnen diese ‚Selicha-Tage‘ am Sonntag vor dem Neujahrsfest, und wenn dieses auf einen Montag oder Dienstag fällt, am Sonntag der vorhergehenden Woche" (Moritz Zobel, Das Jahr des Juden in Brauch und Liturgie, Berlin 1936, S. 56). Im Jahre 1871 fiel der 1. Tischri, der erste Neujahrstag, auf einen Schabbat, so daß die Selichottage am Sonntag davor anfingen, d. h. am 24. Elul 5631. Hanchen ist am Tag 2 (= Montag), dem zweiten Selichottag gestorben, was dem 25. Elul entspricht. Dieses Datum war der 11.9.1871. Dieser Art der Angabe eines ans Ende des Monats Elul fallenden Todestages begegnet man nur höchst selten auf Grabinschriften, und sie ist hier in Krefeld einmalig. Diese Datierung spielt auch auf das Nichterreichen des neuen Jahres an und zeigt ein hohes Traditionsbewußtsein. ======= kre-116 Personalia 1871-10-11 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש ירא ה׳ מנעוריו‏‎ ‎‏תם וישר בכל מעשיו‏‎ ‎‏ורודף שלום בכל ימי חייו‏‎ ‎‏אשר בר אשר הכהן‏‎ ‎‏וימת בן ל״ז שנה ביום ה׳‏‎ ‎‏כ״ז תשרי תרל״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Adolph Kamp geb. zu Cor[schen]broch am 26. Octbr. 1833, gest. in Venlo am 12. Octbr. 1871. Übersetzung Hier ist begraben ein Mann, den Ewigen ehrfürchtend von Jugend an, aufrecht und lauter in all seinen Taten, und nach Frieden strebend alle Tage seines Lebens, Ascher, Sohn des Ascher Hakohen, und er starb im Alter von 37 Jahren am Tag 5, 27. Tischri 632 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2: 1 Kön 18,12 Zl. 5: Wie auf Stein B 154 von 1860 sind hier die Namen von Vater und Sohn identisch. Möglicherweise ist der Vater vor Geburt bzw. Beschneidung des Sohnes gestorben, wobei hier, im Gegensatz zu Stein B 154, die häufig, dem Namen folgende Gedenkformel für Verstorbene, "sein Andenken zum Segen", fehlt. ======= kre-117 Personalia 1871-12-23 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ר׳ נפתלי בן ליב סג״ל‏‎ ‎‏הלך בדרך הישר ויראת‏‎ ‎‏ה׳ היתה גדולה בלבו‏‎ ‎‏נולד י״א אב תקל״ה‏‎ ‎‏ונפטר בשם טוב‏‎ ‎‏י״א ט[בת תרל״ב] לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״״ה‏‎ Herz Goldstein geb. 7. Aug. 1775, gest. 23. Dec. 1871. Übersetzung Hier ist begraben Herr Naftali, Sohn des Löb SeGaL, er wandelte auf dem Weg des Aufrechten, und die Ehrfurcht vor dem Ewigen war groß in seinem Herzen; geboren (am) 11. Aw 535 und verschieden mit gutem Namen (am) 11. Te[wet 632] der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 5: Hier wird zum ersten Mal bei einem Erwachsenen das Geburtsdatum in der hebräischen Inschrift angegeben. Die Angabe eines Geburtsdatum des 18. Jahrhunderts ist überhaupt relativ selten. Es könnte mit dem Datum von Geburt und Tod zusammenhängen – beide Male ein 11. im Monat – und mit seinem überaus hohen Alter. ======= kre-118 Personalia 1871-12-30 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתולה הינדלה בת משה,‏‎ ‎‏הלכה לעולמה ח״י טבת תרל״ב‏‎ ‎‏לפ״ק, הוי עודנה באבה נקטפה‏‎ ‎‏נפשה בטוב תלין ושם ינתן‏‎ ‎‏לה מפרי ידיה.‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unsere unvergessliche Tochter u. Schwester Johanna Servos geb. 4. Juli 1854, gest. 30. Decbr. 1871. Übersetzung Hier ist begraben die Jungfer Hindle, Tochter des Mosche, sie ging hin in ihre Welt (am) 18. Tewet 632 der kleinen Zählung. Wehe, noch in ihrer Jugend wurde sie gepflückt, ihre Seele ruhe im Guten und dort werde ihr gegeben von der Frucht ihrer Hände. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Die Diskrepanz zwischen dem hier im Sterbeeintrag angegebenen Todesdatum, 30. November, und dem der Grabinschrift, 30. Dezember, das mit dem angegebenen jüdischen Datum übereinstimmt, läßt sich kaum erklären, da der Sterbeeintrag richtig eingereiht ist. Zl. 4: vgl. Ijob 8,12 Zl. 5: Ps 25,13 – häufiger nur in sefardischen Inschriften gebräuchlich Zln. 5/6: Spr 31,31 ======= kre-119 Personalia 1872-1-19 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה צנועה בכל דרכיה‏‎ ‎‏ישרה ותמימה במעשיה‏‎ ‎‏דרשה טוב בעלה כל ימיה‏‎ ‎‏והדריכה למעשים טובים‏‎ ‎‏את בניה מ׳ צפור אשת‏‎ ‎‏אביגדור ותמת בת ע״ח שנה‏‎ ‎‏ביום עש״ק ט׳ שבט תרל״ב‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frau Victor Israel geb. Sophie Mathias Übersetzung Hier ist begraben eine Frau, züchtig auf all ihren Wegen, aufrecht und lauter in ihren Taten, sie suchte das Wohl ihres Gatten all ihre Tage und leitete zu guten Taten ihre Kinder, Frau Zippor, Gattin des Avigdor, sie starb im Alter von 78 Jahren am Rüsttag des heiligen Schabbat, 9. Schwat 632 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 6: Zum Namen Zippor siehe oben, Stein B 103 von 1847. ======= kre-121 Personalia 1872-2-22 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האיש‏‎ ‎‏הנכבד יצחק בן כ״ה יעקב‏‎ ‎‏ווינטערשווייג‏‎ ‎‏וימת בן ע״ב שנה ביום ה׳‏‎ ‎‏י״ג אדר ראשון תרל״ב לפ״ק‏‎ ‎‏יקבל בגן עדן שכר מעשיו׃‏‎ ‎‏תנצב״ה׃‏‎ Sieg. Winterschweig geb. 4. Mai 1800 gest. 22. Febr. 1872. Übersetzung Hier ist begraben der geehrte Mann, Jizchak, Sohn des geehrten Herrn Jaakow Winterschweig, und er starb im Alter von 72 Jahren am Tag 5, 13. des Ersten Adar 632 der kleinen Zählung. Möge er im Garten Eden den Lohn seiner Taten erhalten. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-123 Personalia 1872-8-1 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש עניו בכל עניניו‏‎ ‎‏צדיק בכל דרכיו‏‎ ‎‏וישר בכל מעשיו‏‎ ‎‏ה״ה מנחם בר יעקב‏‎ ‎‏וינטערשוייג‏‎ ‎‏וימת בן ע״ג שנה ביום ו׳‏‎ ‎‏כ״ז תמוז תרל״ב לפ״ק׃‏‎ ‎‏תנצב״״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ein Mann, demütig in all seinen Belangen, gerecht auf all seinen Wegen und aufrecht in all seinen Taten, es ist Menachem, Sohn des Jaakow Winterschweig, er starb im Alter von 73 Jahren am Tag 6, 27. Tammus 632 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zln. 3/4: vgl. Ps 145,17: "Gerecht ist der Ewige auf all seinen Wegen und liebevoll in all seinen Taten." Zl. 7: "am Tag 6" (‎‏ביום ו׳‏‎) statt "Rüsttag des heiligen Schabbats" (‎‏עש״ק‏‎), wie auch früher schon öfters. ======= kre-125 Personalia 1872-10-16 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הילדה רעכלא‏‎ ‎‏בת מאיר מארכוז‏‎ ‎‏נולדה כ״ד ניסן‏‎ ‎‏תר״ל לפ״ק ותמת‏‎ ‎‏ביום ערב סכות‏‎ ‎‏תרל״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben das Kind Rechla, Tochter des Meir Marcus, geboren (am) 24. Nissan 630 der kleinen Zählung, und sie starb am Rüsttag von Sukkot 633 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-126 Personalia 1872-12-4 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש יהודי‏‎ ‎‏בר משה הלך‏‎ ‎‏לעולמו בן ס״א‏‎ ‎‏שנים ביום ד׳ ד׳ כסלו‏‎ ‎‏שנת תרל״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ein Mann, Jehudi, Sohn des Mosche, er ging hin in seine Welt im Alter von 61 Jahren am Tag 4, 4. Kislev des Jahres 633 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2: isch jehudi ist biblisch "ein jüdischer Mann"; vgl. Sach 8,23 und Est 2,5, wo Mordechai so bezeichnet wird. Hier eine hübsche Zusammenziehung. ======= kre-124 Personalia 1872-09-04 Jeitche b. Jech(i)el//Sohn des Jech(i)el'Goldbach 1872-09-06 Harry(?) b. Jech(i)el'Goldbach,//Goldbach Transkription ‎‏פ״נ//פ״נ‏‎ ‎‏ייטכא//הַרי (?)‏‎ ‎‏בת יחאל//בר יחאל‏‎ ‎‏גאלדבאך//גאלדבאך.‏‎ ‎‏מתה ביום//מת ביום א׳‏‎ ‎‏ערב שבת קדש//ראש חדש‏‎ ‎‏ג׳ אלול תרל״ב//אלול תרל״ב‏‎ ‎‏לפ״ק//לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה//תנצב״ה‏‎ Julie Goldbach starb am 4. Sept. 1872. im Alter von 7. Jahre 3. M. Hugo Goldbach starb am 6. Sept. 1872 im Alter von 4. Jahre 5. M. Übersetzung Hier ist begraben//Hier ist begraben Jeitche,//Harry(?) Tochter des Jech(i)el//Sohn des Jech(i)el Goldbach,//Goldbach, gestorben am//gestorben am Ersten Rüsttag des heiligen Schabbat,//des Neumonds 3. Elul 632//Elul 632 der kleinen Zählung.//der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens//Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Nach den hebräischen Inschriften starb Hugo Goldbach am Mittwoch, 4.9.1872, seine Schwester Julie am Freitag, 6.9.1872. Die deutsche Inschrift gibt jedoch diese Daten umgekehrt wieder. Die Inschrift ist bar jedweder Eulogie und gibt nur die Namen und Todesdaten der beiden Kinder an. Auch hier läßt die zeitliche Nähe vermuten, daß die Geschwister der gleichen Krankheit erlagen. Der Doppelgrabstein der Eltern befindet sich auf dem neuen jüdischen Friedhof in Krefeld: Bertha Goldbach, geb. David, 15.6.1828-5.9.1908, Michael Goldbach, 14.1.1829-9.7.1913. Zl. 2: Jeitche kann auch Jettche gelesen werden. Beim hebräischen Namen von Hugo Goldbach, Harry (?), ist womöglich Ari gemeint. Zl. 3: Jechiel ist ‎‏יחאל‏‎, statt korrekt ‎‏יחיאל‏‎, geschrieben. ======= kre-122 Personalia 1872-3-19 1893-11-5 Transkription ‎‏פ״נ//פ״נ‏‎ ‎‏ר׳ משה בר שלמה//מ׳ גידלא בת אהרן‏‎ ‎‏נפטר ט׳ אדר שני//נפטרה כ״ז מרחשון‏‎ ‎‏תרל״ב לפ״ק//תרנ״ד לפ״ק‏‎ ‎‏על מיתתו אשתו ובניו//אשה צנועה ותמימה‏‎ ‎‏מר יבכיון הלך//אהובה לבניה ונכבדת‏‎ ‎‏תמים ופעל צדק//מכל מכיריה מוכתרת‏‎ ‎‏נשא ונתן באמונה//בעטרת תפארת שיבה.‏‎ ‎‏ובשלום ובמישור.//צדקתה תעמוד‏‎ ‎‏כבוד ה׳ יאספהו//לה שם‏‎ ‎‏ונחלתו לעולם תהיה.//בארץ החיים.‏‎ ‎‏תנצב״ה//תנצב״ה‏‎ Moses Servos//Judith Servos geb. 16. Sept. 1814,//geb. Lion gest. 19. März 1872.//geb. 13. Febr. 1808, //gest. 6. Nov. 1893. Übersetzung Hier ist begraben // Hier ist begraben Herr Mosche, Sohn des Schlomo, // Frau Gidla, Tochter des Aharon, verschieden (am) 9. des Zweiten Adar // verschieden (am) 27. Marcheschvan 632 der kleinen Zählung. // 654 der kleinen Zählung. Über seinen Tod weinen bitterlich // Eine züchtige und lautere Frau, seine Gattin und seine Kinder, er wandelte // geliebt von ihren Kindern und geehrt lauter und wirkte Wohltun, // von all ihren Bekannten, gekrönt er handelte und wandelte in Treue, // mit der Krone (und) Zierde des Greisenalters. in Frieden und in Redlichkeit. // Ihr Wohltun stehe Die Herrlichkeit des Ewigen wird ihn versammeln // ihr bei, dort und sein Erbteil für ewig sein. // im Lande des Lebens. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens // Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Des zeitlichen Unterschieds von mehr als zwei Jahrzehnten ungeachtet ist dies eine fein aufeinander abgestimmte Doppel-Inschrift, in der, auch äußerlich sichtbar, die Zeilenzahl der hebräischen Eulogien übereinstimmt. Wie meist gelingt dies im Deutschen nicht, da der "Mädchenname" der Frauen die Gleichzeiligkeit durchbricht. Leopold Fleischhacker (1882-1946) ist einer der wenigen Gestalter, die dieses "Problem" stets geschickt zu lösen verstanden. Rechts: Zln. 6/7: Ps 15,2 Zl. 8: bShab 31a Zl. 10: Jes 58,8 Zl. 11: Ps 37,18 Links: Zl. 8: Spr 16,31 Zl. 9: vgl. Mal 2,6 ======= kre-127 Personalia 1873-4-14 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש ישר ותמים‏‎ ‎‏פועל צדק ומישרים‏‎ ‎‏ידיו פרוש לעניים‏‎ ‎‏היה במחנה יהודה‏‎ ‎‏חברה ימים ושנים‏‎ ‎‏ה״ה שמשון בר מאיר ע״ה‏‎ ‎‏נפטר בן מ״ט שנה ביום‏‎ ‎‏ב׳ א׳ דחול מועד פסח‏‎ ‎‏ונקבר ביום ה׳ ערב ז׳‏‎ ‎‏לפסח תרל״ג לפ״ק תנצב״ה‏‎ Simon Meier geb. 24. August 1826, gest. 16. April 1873. Übersetzung Hier ist begraben ein Mann, aufrecht und lauter, Wohltun und Geradheit wirkend, seine Hände den Armen geöffnet, er war in der Gemeinschaft Machane Jehuda (viele) Tage und Jahre, es ist Schimschon, Sohn des Meir, Friede sei mit ihm, verschieden im Alter von 49 Jahren am Tag 2, dem ersten Zwischenfeiertag von Pessach, und begraben am Tag 5, Vorabend des 7. von Pessach 633 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 5/6: Zur orthodoxen Splittergruppe Machane Jehuda, "Judas Lager", siehe Stein B 168 von 1861. ======= kre-128 Personalia 1873-4-20 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אברהם בר אליעזר‏‎ ‎‏ואלה ימי שני חיי אברהם‏‎ ‎‏אשר חי שבעים שנה‏‎ ‎‏וימת אברהם ביום א׳ כ״ג‏‎ ‎‏ניסן אח׳ דפסח שנת‏‎ ‎‏תרל״ג לפ״ק ויאסף אל‏‎ ‎‏עמיו בשם טוב‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Abraham Leven gest. 20. April [1873 im] Al[ter von] [70] Jahren Übersetzung Hier ist begraben Awraham, Sohn des Elieser. Und dies sind die Tage der Lebensjahre Awrahams, die er gelebt: siebzig Jahre, und Awraham starb am Tag 1, 23. Nissan, let(zter) (Tag) von Pessach des Jahres 633 der kleinen Zählung. Und er wurde versammelt zu seinen Vätern mit gutem Namen. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Alle Zitate entstammen der biblischen Erzählung über den Tod des Erzvaters Abraham und verleihen der Inschrift Feierlichkeit. Zln. 3/4: Gen 25,7 Zl. 5: Gen 25,8 Zln. 7/8: Gen 25,8 u.ö. ======= kre-129 Personalia 1873-5-16 Transkription ‎‏כ״כ‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏מנחם בר חיים היימאנן‏‎ ‎‏הלך הולך תמים ופועל‏‎ ‎‏צדק עשה לרעהו תם‏‎ ‎‏[...]ובדרכי אלהיו‏‎ ‎‏[...]לה בלב כל ימי‏‎ ‎‏חייו נפטר בשם טוב‏‎ ‎‏י״ט אייר ל״ד לספירת‏‎ ‎‏העומר תרל״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Maximilian Heymann gest. 16. Mai 1873, im Alter von 74 Jahren Übersetzung Krone der Priesterschaft Hier ist begraben Menachem, Sohn des Chaim Heymann, lauter, ja, wandelnd und Wohltun wirkend seinen Freunden, lauter [...] und auf den Wegen seines Gottes, [...] im Herzen alle Tage seines Lebens, verschieden mit gutem Namen den 19. Ijar, 34. (Tag) der Omer- Zählung 673 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 1: Die Abkürzung ‎‏כ״כ‏‎ steht für ‎‏כתר כהונה‏‎, "Krone der Priesterschaft". Sie ist nach Pirke Avot 4,13 eine der vier Kronen, die der Mensch erlangen kann. Neben der Krone der Priesterschaft, die den Nachkommen der Priester vorbehalten ist, sind es die Kronen der Tora, des Königtums und des guten Namens. Letztere gilt in Avot als die höchste Krone. Zln. 4/5: Ps 15,2 Zln. 9/10: Das Todesdatum wird durch den Monatstag im Ijar wie auch durch den Tag der Omer-Zählung angegeben. Dies sind die 49 Tage zwischen dem ersten Tag von Pessach und dem ersten Tag von Schawuot. Der 34. Tag der Omer-Zählung ist der 19. Ijar. ======= kre-130 Personalia 1873-6-8 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ילד שעשועים‏‎ ‎‏נחמד ונעים‏‎ ‎‏רפאל בן אלכסנדר‏‎ ‎‏קאמף הכהן‏‎ ‎‏וימת בן ב׳ שנים‏‎ ‎‏ביום א׳ י״ג סיון‏‎ ‎‏תרל״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Rud. Kamp geb. 29. Juni 18[71] gest. 8. Juni 1873 Übersetzung Hier ist begraben ein Kind der Liebkosung, liebenswert und wohlgefällig, Refael, Sohn des Alexander Kamp Hakohen, und er starb im Alter von 2 Jahren am Tag 1, dem 13. Sivan 633 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2: Jer 31,20 Zl. 4: Der biblische Name Refael, "Gott heilt", 1 Chr 26,7, war womöglich der Zweitname des Kindes, ihm in der Hoffnung auf Genesung gegeben. ======= kre-131 Personalia 1873-7-12 Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏הבחור החשוב‏‎ ‎‏יהודה בר אליעזר פראנק‏‎ ‎‏ירא את ה׳ במצותיו חפץ מאד‏‎ ‎‏אהב את התורה ולמד לשמר‏‎ ‎‏קנה חכמה קנה בינה‏‎ ‎‏והיה לעת אורו ויהי ערב‏‎ ‎‏עודנו באבו נקטף‏‎ ‎‏ויגוע וימת בן עשרים שנה‏‎ ‎‏ביום ש״ק פ׳ בלק שבעה עשר בתמוז‏‎ ‎‏ויקבר ביום ג׳ עשרים יום לחדש‏‎ ‎‏תרל״ג לפ״ק‏‎ ‎‏נתצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen der angesehene Jüngling, Jehuda, Sohn des Elieser Frank, er ehrfürchtete den Ewigen, an Seinen Geboten hatte er Wohlgefallen, er liebte die Tora und lernte, sie zu bewahren, er erwarb Weisheit, erwarb Einsicht; es geschah zur Zeit seines Lichts, dass es Abend ward, noch in seiner Jugend ward er gepflückt, und er schied hin und starb im Alter von zwanzig Jahren am Tag des heiligen Schabbat, Wochenabschnitt "Balak", den siebzehnten im Tammus, und er wurde begraben am Tag 3, dem zwanzigsten Tag des Monats 633 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 4: Ps 112,1 Zl. 6: Spr 4,5 Zl. 7: Sach 14,7 umgestellt, dort: ‎‏והיה לעת ערב יהיה אור‏‎ Zl. 8: Ijob 8,12 Zl. 10: Der Wochenabschnitt "Balak" umfaßt Numeri 22,2-25,9. ======= kre-132 Personalia 1873-8-11 Transkription ‎‏אשה יראת יי היא תתהלל‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה צנועה וַחשובה בעיני כל ראיה‏‎ ‎‏הָיתה מאֹד אֲהוּבָה עַד קֵץ ימֵי חייהָ‏‎ ‎‏היא שרה בת שלמה אשת כ׳ אורי‏‎ ‎‏פייס לעוען ׃ ויהיו חיי שרה ע״ב‏‎ ‎‏שנה ותמת ביום ב׳ י״ט מנחם אב‏‎ ‎‏תרל״ג לפ״ק ׃ ויבא העם לספד לשרה‏‎ ‎‏ולבכתה, כי כפה פרשה לעני,‏‎ ‎‏ולחם עצלות לא אכלה‏‎ ‎‏ויהללוה בשערים מעשיה‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Sara Leven geb. Schwartz gest. 11. Aug. 1873. Übersetzung Eine Frau, den Ewigen ehrfürchtend, sie wird gepriesen. Hier ist begraben die Frau, züchtig und angesehen in den Augen aller, die sie sahen, sehr geliebt war sie bis ans Ende ihrer Lebenstage. Es ist Sara, Tochter des Schlomo, Gattin des geehrten Uri Feis Leven. Und es währte das Leben Saras 72 Jahre, und sie starb am Tag 2, 19. Menachem Aw 633 der kleinen Zählung. Und es kam das Volk, um für Sara die Totenklage anzustimmen und sie zu beweinen, denn ihre Hand öffnete sie dem Armen, und vom Brot der Trägheit aß sie nicht, in den Toren werden ihre Taten gepriesen. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Ein insofern ebenso geschmackvolle wie seltene Inschrift, als das Lob der Wohltätigkeit von Sara Leven der Grund für "das Volk" ist zu kommen und sie zu beweinen und daher ihrem Tod nachgestellt wird. Ein überlegter Umgang mit konventionellen Elementen, der der Inschrift (biographische) Originalität verleiht, von der Betonung ihres lebenslangen Geliebtseins in Zl. 4 ganz abgesehen. Zl. 1: Spr 31,30 Zl. 6: Gen 23,1 Zl. 8/9: Gen 23,2 abgewandelt. Dort ist Abraham das Subjekt des Satzes, der seine Gattin Sara beweint. Zl. 9: Spr 31,20 Zl. 10: vgl. Spr 31,27 Zl. 11: Spr. 31,31 ======= kre-133 Personalia 1873-8-20 Transkription ‎‏צדיק [באמונתו] יחיה‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האיש אשר הלך בתורת אלהיו‏‎ ‎‏חפץ לשמר א[ת] חקיו ומצותיו‏‎ ‎‏בהלכו לבו (?) [...] שמר בלבבו‏‎ ‎‏ואמר ברכ[ה ...] ביתך אבא‏‎ ‎‏ושם נראה [...] פעמים‏‎ ‎‏וכל מעשיו [ל]שם שמים‏‎ ‎‏ה״ה ר׳ שמוא[ל בן ...] יצחק ניברוק‏‎ ‎‏הלך לעולמו [...] ונקבר‏‎ ‎‏בי׳ עש״ק‏‎ (?) [...] ‎‏תנצב״ה‏‎ Sam. Neubrück gest. 20. Aug. 1873. Übersetzung Ein Gerechter, [in seinem Glauben] wird er leben. Hier ist begraben der Mann, welcher wandelte in der Lehre seines Gottes, er fand Wohlgefallen daran, Seine Satzungen und Seine Gebote zu bewahren, in seinem Wandel (?) [...] bewahrte er in seinem Herzen, und er sprach einen Sege[n ...] In dein Haus werde ich kommen und dort werden wir [...]sehen, alle seine Taten (waren) [um] des Himmels willen, es ist Herr Schmue[l, Sohn des …] Jizchak Neubrück, er ging hin in seine Welt [...] und wurde begraben am Vorabend des heiligen Schabbat (?) [...] Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 1: Hab 2,4. Nach den Inschriften für Maxmilian Heymann und Sara Leven kommt hier zum dritten Mal innerhalb weniger Monate eine "Superscripto" vor, ein Vers, der der Inschrift vorausgeht, was sich allerdings als nur sehr kurzfristiger Trend erwies. Zl. 3: vgl. Dtn 26,17 Zl. 6: vgl. Ps 5,8 ======= kre-135 Personalia 1874-3-21 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏יהודה ליב ב׳ כמ׳ מאיר‏‎ ‎‏בלאנקענשטיין ׃ אשר הלך‏‎ ‎‏לעולמו בן ע״ג שנה ביום‏‎ ‎‏א׳ ד׳ ניסן תרל״ד לפ״ק. ונקבר‏‎ ‎‏ביום ג׳ בו ׃ כל ימיו עסק במשא‏‎ ‎‏מתן וגמל חסד עם בני עמו‏‎ ‎‏השכים והלך בכל בוקר‏‎ ‎‏בבית הכנסת ומתפלל‏‎ ‎‏במנין בכל ערב בחברה‏‎ ‎‏קדישא מחנה יהודה‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Maximilian Blankenstein geb. 4. Januar 1800, gest. 22. März 1874. Übersetzung Hier ist begraben Jehuda Löb, Sohn des geehrten Herrn Meir Blankenstein, welcher hinging in seine Welt im Alter von 73 Jahren am Tag 1, 4. Nissan 634 der kleinen Zählung, und begraben wurde am Tag 3 desselben. All seine Tage beschäftigte er sich mit Handel und Wandel und erwies Liebeswerk den Menschen seines Volkes, früh stand er auf, ging jeden Morgen in die Synagoge und betet im Minjan jeden Abend in der heiligen Bruderschaft ‚Machane Jehuda‘. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 9: Anstatt ‎‏בבית הכנסת‏‎ wäre mit dem Verb ‎‏הלך‏‎, gehen, ‎‏לבית הבנסת‏‎ korrekt zu konstruieren. Zl. 10: Das Wort minjan bedeutet Quorum: d.h. die Mindestzahl von 10 religiös erwachsenen Männern, die für den gemeinsamen, "öffentlichen" Gottesdienst erforderlich ist. Zl. 11: Zu Machane Jehuda und seinen Einrichtungen, hier ist im Hebräischen die Chewra Kaddischa, die Fürsorge- und Totenbruderschaft genannt, siehe auch Stein Nr. B 168 aus dem Jahr 1861. ======= kre-136 Personalia 1874-4-16 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תמים פועל צדק ועשה [טוב]‏‎ ‎‏ורודף שלום כל ימיו ושנ[ותיו]‏‎ ‎‏ישר וכשר בכל דרכיו ועניניו‏‎ ‎‏בר לבב רוח ונקי כפים‏‎ ‎‏בצרכי צבור עסק בלי עצלות וב‏‎ ‎‏באמונה שלמה לשם שמים‏‎ ‎‏הר״ר מאיר בר אליעזר‏‎ ‎‏נולד כ׳ אדר תקס״ט לפ״ק‏‎ ‎‏והלך לעולמו כ״ט ניסן תרל״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Major Meyer geb. 3. März 1809 gest. 16. April 1874 Übersetzung Hier ist begraben ein lauterer Mann, Wohltun wirkend und [Gutes] tuend, und nach Frieden strebend all seine Tage und Jah[re], aufrecht und untadelig auf all seinen Wegen und (in) seinen Belangen, von lauterem Herzen und mit reinen Händen, mit den Anliegen der Gemeinde beschäftigte er sich ohne Trägheit und in vollkommener Treue um des Himmels willen, der Herr, unser Meister, Meir, Sohn des Elieser, geboren (am) 20. Adar 569 der kleinen Zählung, und er ging hin in seine Welt (am) 29. Nissan 634 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Der bürgerliche Name stellt also eine Kombination des "Mädchennamens" seiner Mutter, Major, mit dem "Familiennamen" seines Vaters, Meyer, dar, was darauf hindeutet, daß die Väter von beiden hebräisch Meir hießen. Zl. 5: vgl. Ps 24,4 Zl. 6: SchemR 6,2, eine Wendung, welche die Stellung eines Gemeindevorstehers andeutet, die hier nicht explizit durch die übliche Wendung "Leiter und Vorsteher", ‎‏פרנס ומנהיג‏‎, ausgesagt wird; vgl. die Inschrift für Jacob Herzberger von 1897 (B 101). Die letzten zwei Buchstaben sind als Zeilenfüller gedacht. Zl. 9: Laut hebräischer Inschrift wurde Meir am Mittwoch, 8.3.1809 geboren. ======= kre-137 Personalia 1874-6-28 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה מרת הנדלא בת‏‎ ‎‏ר׳ אורי הלכה לעולמה י״ג‏‎ ‎‏תמוז ותקבר בשיבה טובה‏‎ ‎‏ט״ז תמוז תרל״ד לפ״ק׃‏‎ ‎‏הוי ואבוי יספדו בניה ובני בניה‏‎ ‎‏נר לרגלם ונזר לראשם היתה כל ימיה‏‎ ‎‏דרשה טוב לאביון ולעני פרשה כפיה‏‎ ‎‏לכן יהללוה ויספרו שבחה בכפלים‏‎ ‎‏אשה אשר אלה לה תמצא שכרה בשמים‏‎ ‎‏ונפשה תדבק שם בבעלה בארצות החיים‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die Frau Hendle, Tochter des Herrn Uri, sie ging hin in ihre Welt den 13. Tammus, und wurde begraben in gutem Greisenalter 16. Tammus 634 der kleinen Zählung. Ach und Weh! Es stimmten ihre Kinder und ihrer Kinder Kinder eine Totenklage an, eine Leuchte ihren Füßen und eine Krone ihrem Haupt war sie all ihre Tage, sie suchte das Gute für den Bedürftigen und öffnete ihre Hand dem Armen, daher wird sie gepriesen und ihr Lob doppelt gezählt, eine Frau, der dies zu eigen, ihren Lohn wird sie im Himmel finden, und ihre Seele hafte dort an ihrem Gatten in den Ländern des Lebens. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2/3: Es ist auffällig, daß der bereits 1861 verstorbene Gatte hier nicht erwähnt wird. Zl. 7a: Ps 119,105 Zl. 8: vgl. Spr 31,20 Zl. 10: Gen 38,25, dort in männlicher Form: ‎‏לאיש אשר אלה לו‏‎ ======= kre-134 Personalia 1874-8-23 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ילדה רכה כשושנה‏‎ ‎‏פורחת אשרית בילא‏‎ ‎‏בת אשר קאמף‏‎ ‎‏הכהן ע״ה ותמת בת‏‎ ‎‏כ׳ חדשים ביום א׳‏‎ ‎‏י׳ אלול תרל״ד לפ״ק׃‏‎ ‎‏תנצב״ה׃‏‎ Adolphine Sibilla Kamp geb. 25. Decb. 1871 gest. 24. Aug. 1873. Übersetzung Hier ist begraben ein zartes Mädchen, wie eine Rose blühend, Ascherit Bella, Tochter des Ascher Kamp Hakohen, Friede sei mit ihm, und sie starb im Alter von 20 Monaten am Tag 1, 10. Elul 634 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2: vgl. Gen 33,13: "Mein Herr weiß, daß die Kinder zart sind" (‎‏כי הילדים רכים‏‎). Zl. 2/3: vgl. 1 Kön 7,26 und 2 Chr 4,5, ‎‏פרח שושן/שושנה‏‎, "Lilienknospen". Der ganze Satz – ein zartes Mädchen, wie eine Rose blühend – erscheint als Vorlage in Bloggs Sefer Hachajim, Grabschrift Nr. 51. Zl. 3: Der Name Ascherit (auch als Aschrit zu lesen) als weibliche Form des )biblischen) Vatersnamen Ascher. Auch mit deutschem Namen wurde das Mädchen nach ihrem Vater benannt: Adolph Kamp, der zweieinhalb Monate vor ihrer Geburt starb (B 15 von 1871). ======= kre-138 Personalia 1874-8-28 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה החשובה‏‎ ‎‏שרה בת הערץ‏‎ ‎‏אשת אשר בר אברהם‏‎ ‎‏מתה בת ע״ב שנה ט״ז אלול‏‎ ‎‏תרל״ד לפ״ק׃ תנצב״ה‏‎ Sara Siegel geb. Servos gest. 28. Aug. 1874 im Alter von 72 Jahren Gewidmet von Ihrer Tochter Friedericke Übersetzung Hier ist begraben die angesehene Frau, Sara, Tochter des Herz, Gattin des Ascher, Sohn des Awraham, gestorben im Alter von 72 Jahren, 16. Elul 634 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-139 Personalia 1874-12-27 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה ישרה במעשיה‏‎ ‎‏רצון א׳ עשתה כל ימיה‏‎ ‎‏דרשה טוב ביתה ובניה‏‎ ‎‏ה״ה בלומכה בת מאיר ע״ה‏‎ ‎‏מתה בת פ״ב שנה ביום א׳‏‎ ‎‏כ׳ טבת שנת תרל״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Frau Leven geb. Sabine Blanckenstein geb. 25. Dez. 1792 gest. 27. Dez. 1874. Sanft ruhe ihre Asche. Übersetzung Hier ist begraben eine Frau, aufrecht in ihren Taten, den Willen G(ottes) tat sie all ihre Tage, sie suchte das Wohl ihres Hauses und ihrer Kinder, es ist Blümche, Tochter des Meir, Friede sei mit ihm, gestorben im Alter von 82 Jahren am Tag 1, 20. Tewet des Jahres 635 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 10: Blanckenstein statt der sonstigen Schreibweise Blankenstein ======= kre-140 Personalia 1875-3-27 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש ירא ה׳ מנעוריו‏‎ ‎‏תם וישר בכל מעשיו‏‎ ‎‏רודף שלום כל ימי חייו‏‎ ‎‏ה״ה צבי בכ״ה שלמה‏‎ ‎‏סערפאס ע״ה ׃ נפטר בן‏‎ ‎‏נ״ד שנה ביום ש״ק כ׳ אדר ב׳‏‎ ‎‏ונקבר יום ג׳ כ״ג אדר ב׳‏‎ ‎‏תרל״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Heinrich Servos, geb. 26. Juli 1821, gest. 27. März 1875. Übersetzung Hier ist begraben ein Mann, den Ewigen ehrfürchtend von Jugend auf, lauter und aufrecht in all seinen Taten, nach Frieden strebend alle Tage seines Lebens, es ist Zwi, Sohn des geehrten Herrn Schlomo Servos, Friede sei mit ihm. Verschieden im Alter von 54 Jahren am Tag des heiligen Schabbat, 20. Adar II, und begraben (am) Tag 3, 23. Adar II 635 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2: 1 Kön 18,12 ======= kre-141 Personalia 1875-4-1 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אורי בר אליעזר‏‎ ‎‏איש ירא ה׳ ההלך בדרכיו‏‎ ‎‏מיגיע כפיו אכל כל ימיו‏‎ ‎‏ערב ובקר וצהרים שיחו לפני אלהיו‏‎ ‎‏בן שבעים וחמש שנה במותו‏‎ ‎‏אור ליום השישי כ״ו בחדש‏‎ ‎‏אדר ב׳ ונקבר בכבוד ביום א׳‏‎ ‎‏כ״ח בו תרל״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Abraham Leven (!) gest. 2. April 1875. Übersetzung Hier ist begraben Uri, Sohn des Elieser, ein Mann, den Ewigen ehrfürchtend, der auf Seinen Wegen wandelte, von der Mühe seiner Hände nährte er sich all seine Tage, abends, morgens und mittags war seine Andacht vor seinem Gott, fünfundsiebzig Jahre alt bei seinem Tod zu Beginn des sechsten Tages, dem 26. im Monat Adar II, begraben mit Ehre am Tag 1, 28. desselben 635 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Die Namen Uri und Philipp gehen wohl öfters zusammen, doch bei "Abraham" dürfte es sich um eine Verwechslung handeln. Denn der auf der Rückseite des Grabsteins angegebene Vorname ist der seines zwei Jahre zuvor verstorbenen Bruders. Zl. 3: Ps 128,1 Zl. 4: vgl. Ps 128,2 Zl. 5: Hier sind die drei täglichen Gottesdienste angedeutet und somit das stetige und regelmäßige Gebet des Verstorbenen. Zl. 5/6: vgl. Ps 102,1: ‎‏ולפני יהוה ישפך שיחו‏‎, "und vor dem Ewigen ausschüttet seinen Jammer" (Zunz) ======= kre-142 Personalia 1875-4-10 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה צופיה הליכות ביתה‏‎ ‎‏דרשה טוב כל ימיה,‏‎ ‎‏מתה רך לעצבון בעלה‏‎ ‎‏ומכיריה, ה״ה האשה‏‎ ‎‏יוטכה בת שלמה הלוי,‏‎ ‎‏נפטרת בת כ״ט שנה‏‎ ‎‏ביום ש״ק ה׳ ניסן ונקברת‏‎ ‎‏ביום ב׳ ז׳ ניסן תרל״ה לפ״ק.‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Henriette Frank geb. Hertzmann. Übersetzung Hier ist begraben eine Frau, über die Gänge ihres Hauses wachend, sie suchte das Gute all ihre Tage, früh gestorben zum Kummer ihres Gatten und ihrer Bekannten, es ist die Frau Jutche, Tochter des Schlomo Halevi, verschieden im Alter von 29 Jahren am Tag des heiligen Schabbat, 5. Nissan, und begraben am Tag 2, 7. Nissan 635 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2: Spr 31,27 ======= kre-144 Personalia 1875-7-3 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה חשובה וצנועה‏‎ ‎‏מרת אסתר בת שמואל‏‎ ‎‏אשת כ׳ יצחק פריעדבערג‏‎ ‎‏ותמת בת מ״ד שנה ביום‏‎ ‎‏ש״ק ר״ח תמוז [ונקבר]ה‏‎ ‎‏ביום ב׳ ב׳ תמוז [תרל״ה] לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Therese Friedberg, geb. Kaufmann, geb. 10. Sept. 1830 gest. 3. Juli 1875. Übersetzung Hier ist begraben die angesehene und züchtige Frau, Frau Ester, Tochter des Schmuel, Gattin des geehrten Jizchak Friedberg, sie starb im Alter von 44 Jahren am heiligen Schabbat, Neumond Tammus, [und wurde begra]ben am Tag 2, 2. Tammus [635] der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-145 Personalia 1875-9-29 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ר׳ חיים בר עקיבה‏‎ ‎‏ירא שמים עושה צדקה ועניו‏‎ ‎‏תפארת ומחמד לאשתו ובניו‏‎ ‎‏חיים שמו וימצא כבוד וחיים‏‎ ‎‏ורב טוב צפון לו בשמי שמים‏‎ ‎‏הלך לעולמו בר ע״ו שנה ער״ה‏‎ ‎‏תרל״ה ונקבר ביום ב׳ דר״ה‏‎ ‎‏תרל״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Heymann Kiefer geb. 14. Januar 1799 gest. 16. Sept. 1875 Übersetzung Hier ist begraben Herr Chaim, Sohn des Akiva, Gott ehrfürchtend, wohltätig und demütig, Zierde und Liebling seiner Gattin und seiner Kinder, Chaim, Leben, sein Name, und so finde er Ehre und Leben und viel Gutes ist für ihn aufgespart im Himmel der Himmel; er ging hin in seine Welt im Alter von 76 Jahren, (am) Rüsttag des Neujahrs 635, und wurde begraben am zweiten Tag von Neujahr 636 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 7/8: Interessant, daß hier der Rüsttag des Neujahr 635 genannt wird und nicht, wie korrekt und eher zu erwarten, 636. Vgl. hierzu die Inschrift für Jacob Herzberger von 1897. Zl. 12: Das auf dem Stein angegebene bürgerliche Todesdatum ist falsch: Der 16. Sept. 1875 entspricht dem 16. Elul 635 und nicht dem 30. Elul, dem Vortag des Neujahrfests, der in der hebräischen Inschrift genannt wird und dem 29.9.1875 entspricht, dem im Sterbeeintrag genannten Datum. ======= kre-146 Personalia 1875-10-29 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הילדה מרים‏‎ ‎‏בת מאיר מארכוז‏‎ ‎‏נולדה כ״ד סיון‏‎ ‎‏תרכ״ה לפ״ק ותמת‏‎ ‎‏יום ל׳ תשרי תרל״ו‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben das Kind Mirjam, Tochter des Meir Marcus, geboren den 24. Sivan 625 der kleinen Zählung, und sie starb (am) 30. Tischri 636 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-147 Personalia 1875-12-17 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה מרת חוה בת כ״ה יוסף,‏‎ ‎‏אשת החבר ר׳ ארי׳ המכ׳ ליב הערטץ,‏‎ ‎‏הלכה לעולמה כ׳ כסלו תרל״ו לפ״ק‏‎ ‎‏חמדת כל עין רואיה, ולבעלה עטרת,‏‎ ‎‏ולבניה ולמשפחתה נוי ותפארת.‏‎ ‎‏הוצק חן בשפתותיה וחסד במעשיה,‏‎ ‎‏צנועה ותמימה וישרה בכל דרכיה.‏‎ ‎‏גם על ערש דוי בְּיַה אמונתה,‏‎ ‎‏בו בטח לבה עד צאת נשמתה,‏‎ ‎‏כמעט שבעים הגיעו שנותיה.‏‎ ‎‏הלכה ונאספה אל אבותיה.‏‎ ‎‏הלכה להתענג ולשאוב ממקור החיים,‏‎ ‎‏מרב טוב הצפון לה בשמי שמים.‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruhet Eva Leopold Hertz [geb.] … g[eb.] .....ber 1805, gest. .. [Decem]ber 1875. Übersetzung Hier ist begraben die Frau Chava, Tochter des geehrten Herrn Josef, Gattin des toragelehrten Herrn Arj(e) genannt Löb Hertz, sie ging hin in ihre Welt (am) 20. Kislev 636 der kleinen Zählung. Teuer in den Augen all ihrer Betrachter, und ihrem Gatten eine Krone, und ihren Kindern und ihrer Familie Pracht und Zierde, Anmut ist ausgegossen über ihren Lippen, und Milde über ihre Werken, züchtig und lauter und aufrecht auf all ihren Wegen, auch auf dem Schmerzenslager war in dem Ewigen ihr Vertrauen, auf Ihn vertraute ihr Herz bis ihre Seele hinschied, fast siebzig erreichten ihre Jahre, sie ging hin und wurde zu ihren Vätern versammelt, sie ging hin, sich zu ergötzen und zu schöpfen von der Quelle des Lebens, von dem großen Gut, welches für sie aufgespart im Himmel des Himmels. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2: Der hebräische Name Chava entspricht Eva. Zl. 3: Der deutsch-jüdische Name des Gatten, Löb, entspricht seinem hebräischen Namen Arje, d.h. Löwe. Zl. 7a: Ps 45,3 ======= kre-148 Personalia 1876-3-30 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה מרים בת ר׳ בנימן הארן,‏‎ ‎‏אשת ר׳ יעקב לייזר. נפטרה‏‎ ‎‏בת ע״ה שנה יום ה׳ ה׳ ניסן,‏‎ ‎‏ונקברה ז׳ ניסן תרל״ו לפ״ק.‏‎ ‎‏אשה נחמדה לכל מכיריה,‏‎ ‎‏לטובת משפחתה כל מחשבותיה.‏‎ ‎‏אלהים מבטחה גם בעת צוקה וצרה,‏‎ ‎‏במעשיה תמימה בדרכיה ישרה.‏‎ ‎‏לבטח עם בעלה תהיה מנוחתה‏‎ ‎‏ושם תמצא שכרה בנעימים נחלתה.‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die Frau Miriam, Tochter des Herrn Binjamin Horn, Gattin des Herrn Jaakow Leiser. Verschieden im Alter von 75 Jahren (am) Tag 5, 5. Nissan, und begraben (am) 7. Nissan 636 der kleinen Zählung. Eine liebenswürdige Frau all ihren Bekannten, dem Wohl ihrer Familie (galten) alle ihre Gedanken. Gott war ihre Zuversicht auch in Zeiten von Not und Bedrängnis, in ihren Taten lauter, auf ihren Wegen aufrecht. Mit ihrem Gatten wird sicherlich ihre Ruhe sein, und dort finde sie ihren Lohn im Lieblichen ihres Erbteils. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 5: Hier steht eindeutig der 7. (‎‏ז‏‎) Nissan, der aber ein Samstag war und somit eine Bestattung ausschließt. Vermutlich liegt ein Steinmetzfehler vor: das zajin wurde statt des ähnlichen vav eingemeißelt. Zl. 8: vgl. Jer 17,7 Zl. 11: vgl. Ps 16,6: "Mir fiel die Messchnur in anmutiger Gegend, ja, mir gefällt das Erbe." (Zunz) ======= kre-149 Personalia 1876-6-11 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ר׳ יצחק בן החבר ר׳ שאלתיאל נולד י״ד סיון‏‎ ‎‏תקפ״ג לפ״ק ונפטר ביום א׳ י״ט סיון‏‎ ‎‏ונקבר בכבוד גדול כ״א סיון תרל״ו לפ״ק‏‎ ‎‏איש אוהב צדק ורודף מישרים‏‎ ‎‏.לא [... מ]הולל בשערים‏‎ ‎‏לאשתו תפארת[...]‏‎ [...] [...] [...] ‎‏ויזרע יצחק[...]‏‎ ‎‏בארצות החיים ימצא מאה שע[רים]‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Herr Julius Meyer geb. 14. Siwan 5583 24. Mai 1823, gest. 19. Siwan 5636 11. Juni 1876. Übersetzung Hier ist begraben Herr Jizchak, Sohn des toragelehrten Herrn Schealtiel, geboren (am) 14. Sivan 583 der kleinen Zählung und verschieden am Tag 1, 19. Sivan, und begraben mit großer Ehre (am) 21. Sivan 636 der kleinen Zählung. Ein Mann, die Gerechtigkeit liebend und nach Geradheit strebend, [... ge]priesen in den Toren, seiner Gattin eine Zierde [...] [...] [...] [...] und Jizchak säte aus [...] in den Ländern des Lebens wird er finden das Hundertfältige. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Die deutsche Inschrift gibt sowohl das Geburtsals das Todesdatum auch nach dem jüdischen Kalender an. Der Grabstein ist damit der früheste, der die "Jahrzeit" in der deutschen Inschrift angibt, das Anniversarium, an dem des Verstorbenen gedacht wird. Zln. 11/12: Gen 26,12 umgewandelt, dort "Jizchak säte in diesem Lande und gewann in diesem Jahr das Hundertfältige, denn der Herr segnete ihn." ======= kre-151 Personalia 1876-12-3 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה החשובה והצנוה‏‎ (!) ‎‏אשת חיל מ׳ פרומעד בת כ׳ נתן‏‎ ‎‏אשת כ׳ אברהם לעוען גמלת חן‏‎ ‎‏כל ימי חייה גמילות חסד לחיים‏‎ ‎‏ולמתים הלכה לעולמה ביום א׳‏‎ ‎‏טו״ב כסלו שנת תרל״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Friedericke Leven, geb: Nathan, gest: den 3. Dez: 1876, im Alter von 73 Jahren Übersetzung Hier ist begraben die angesehene und züchtige Frau, eine tüchtige Gattin, Frau Fromed, Tochter des geehrten Natan, Gattin des geehrten Awraham Leven. Liebeswerk erwies sie alle Tage ihres Lebens, Liebeswerk den Lebenden und den Toten; sie ging hin in ihre Welt am Tag 1, 17. Kislev des Jahres 637 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Interessanterweise wird in dem Sterbeeintrag der Geburtsname mit dem Rufnamen "Fromet" angegeben und nicht mit dem "Mädchennamen" Nathan oder Israel. Zl. 2: Es fehlt das ajin im Wort züchtig: ‎‏והצנועה‏‎. Zl. 3: Der alte Name Fromed, meist Fromet oder Frumet (vgl. Stein D 92), bedeutet "Frohmut", und ist seit dem Mittelalter häufg als weiblicher Vorname bei jüdischen Frauen im deutschen Sprachraum anzutreffen. Der deutsche Name teilt die Anfangslaute: Friedericke. Zl. 7: Der Monatstag wird durch das Wort für "gut" angegeben, dessen Zahlenwert 17 ist. ======= kre-152 Personalia 1877-1-25 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש גדול מאחיו‏‎ ‎‏יקר שמו מהלל בשערים‏‎ ‎‏באור חכמתו עזר לאביונים‏‎ ‎‏ורפא בתבונתו הרבה חולי עמו‏‎ ‎‏הרופא‏‎ ‎‏החבר ר׳ מתתיהו‏‎ ‎‏בן כה״ר יוסף פראנק‏‎ ‎‏הלך לעולמו י״ב שבט‏‎ ‎‏תרל״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Herr Dr. med. Mathias Frank gest. 25. Januar 1877, im 71. Lebensjahre. Übersetzung Hier ist begraben ein Mann, größer als seine Brüder, teuer sein Name, gepriesen in den Toren, mit dem Licht seiner Weisheit half er den Bedürftigen und heilte mit seiner Weisheit viele Kranke seines Volkes, der Arzt, der toragelehrte Herr Mattitjahu, Sohn des geehrten Herrn Josef Frank, er ging hin in seine Welt (am) 12. Schwat 637 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2: vgl. Lev 21,10: "der vornehmste Priester unter seinen Brüdern". Zl. 5: Die Wendung "die Kranken seines Volkes" entstammt der neunten Benediktion des täglichen "Achtzehngebets": "Gesegnet seist du, Ewiger, der die Kranken seines Volkes Israels heilt." Zl. 16: Diese Angabe ist falsch. Mathias Frank, geb. am 20.3.1804, stand bei seinem Tode bereits im 73. Lebensjahr. ======= kre-153 Personalia 1877-5-22 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש ישר ותמים‏‎ ‎‏ה״ה פינחס בר יצחק ע״ה‏‎ ‎‏נפטר בן ל״ז שנה ביום י׳ סיון‏‎ ‎‏ונקבר ביום י״א סיון תרל״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Benjamin Meyer gest. 22. Mai 1877, im Alter von 37 Jahren. Übersetzung Hier ist begraben ein aufrechter und lauterer Mann, es ist Pinchas, Sohn des Jizchak, Friede sei mit ihm, verschieden im Alter von 37 Jahren am 10. Sivan und begraben am 11. Sivan 637 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-154 Personalia 1877-6-17 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה מרת לאה בת נפתלי הכהן‏‎ ‎‏אשת ר׳ פרץ הערצמאן נפטרה‏‎ ‎‏בת מ״א שנה ו׳ תמוז תרל״ז לפ״ק.‏‎ ‎‏לבעלה תפארת ולבניה אשרים לימים‏‎ (?) ‎‏אשה משכלת מעשיה ביושר ובתמים‏‎ ‎‏ה[...] אשת ו [...]בחש[...]‏‎ ‎‏שם יש שכר טוב [...]לא לפעלותיה‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frau Bernh. Hertzmann geb. Helene Cohen zu Ruhrort am 10. Febr. 1836, gest. am 17. Juni 1877. Übersetzung Hier ist begraben die Frau Lea, Tochter des Naftali Hakohen, Gattin des Herrn Perez Herzmann, verschieden im Alter von 41 Jahren, (am) 6. Tammus 637 der kleinen Zählung. Eine Zierde ihrem Gatten [und eine Zierde] ihren Kindern [...], eine kluge Frau, ihre Taten in Aufrichtigkeit und Lauterkeit, [...] dort ist der gute Lohn [...] für ihr Wirken. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Die Buchstaben der Inschrift wurden leider (jüngst?) mit schwarzer Farbe in einer Art und Weise nachgezogen, die die getreue Wiedergabe zum Teil unmöglich macht. Zl. 6: Spr 19,14: "Haus und Gut ist Erbe der Väter, aber vom Ewigen kommt ein verständiges Weib." (Zunz) Zl. 8: vgl. Jer 31,15 ======= kre-155 Personalia 1877-7-19 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏כהן צדק לאלהיו‏‎ ‎‏עומד על משמרתו כל ימיו‏‎ ‎‏ונכסף לשמוע דברי תורה‏‎ ‎‏יהודה בן יצחק הכהן‏‎ ‎‏המכונה ליב דאהל נולד כ׳‏‎ ‎‏אייר תקע״ט ומת ט׳ באב תרל״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Löb Dahl geb. 18. Mai 1819, gest. 19. Juli 1877. Übersetzung Hier ist begraben ein gerechter Priester seinem Gotte, auf seinem Wachtposten stehend all seine Tage und sich sehnend zu hören die Worte der Tora, Jehuda, Sohn des Jizchak Hakohen, genannt Löb Dahl, geboren (am) 20. Ijar 579 und gestorben (am) 9. im Aw 637 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 3: vgl. Hab 2,1 Zl. 6/7: Laut hebräischer Inschrift wurde Löb Dahl am Samstag, dem 15.5.1819 geboren. Zl. 7: Der 9. Aw ist der Fast- und Trauertag, an dem der Zerstörung beider Jerusalemer Tempel gedacht wird. Die Angabe des Tages macht dies kenntlich: 9. im Aw (anstelle 9. Aw), was der hebräischen Bezeichnung des Fasttages genau entspricht: tischa be-aw. ======= kre-157 Personalia 1877-9-14 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הילד יהושע‏‎ ‎‏ב׳ אלכסנדר כ״ץ‏‎ ‎‏נולד כ׳ טבת‏‎ ‎‏תרל״ז‏‎ ‎‏נפטר זין תשרי‏‎ ‎‏תרל״ח לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Felix Kamp geb. 5. Jan. 1877 gest. 14. Sept. 1877 Übersetzung Hier ist begraben das Kind Jehoschua, Sohn des Alexander KaZ, geboren (am) 20. Tewet 637, verschieden (am) siebten Tischri 638 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-158 Personalia 1877-9-29 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש ישר ותמים‏‎ ‎‏אוהב צדק ומישרים‏‎ ‎‏ה״ה שלמה בר נתן ע״ה‏‎ ‎‏נפטר בן נ״ז שנה ביום‏‎ ‎‏שמיני עצרת בשבת‏‎ ‎‏ונקבר ביום ב׳ א״ח דסכות‏‎ ‎‏תרל״ח לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Salomon Meyer gest: 29. Sept. 1877, im Alter von 57 Jahren. Übersetzung Hier ist begraben ein aufrechter und lauterer Mann, Gerechtigkeit und Geradheit liebend, es ist Schlomo, Sohn des Natan, Friede sei mit ihm, verschieden im Alter von 57 Jahren am Tag Schmini Azeret, am Schabbat, und begraben am Tag 2, Nachfeiertag von Sukkot 628 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 6: Schmini Azeret, nach Num 29,35, "am Achten ist euch Festversammlung", ist der Schlußtag des Laubhüttenfests, der auf den 22. Tischri fällt. Zl. 7: Die Abkürzung ‎‏א״ח‏‎ steht für ‎‏אסרו חג‏‎ (issru chag) und bezeichnet den ersten Tag nach den drei Wallfahrtsfesten Sukkot, Pessach und Schawuot. Zwischen Schmini Azeret und issru chag fällt das Fest der Torafreude, Simchat Tora, ein nachbiblischer, eigenständiger Feiertag, der nicht Teil des Laubhüttenfests ist. ======= kre-160 Personalia 1877-12-22 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏מרת רחל בת אורי הלוי‏‎ ‎‏אשת ר׳ אלכסנדר היילבראנן‏‎ ‎‏נולדה ה׳ שבט תקס״ה‏‎ ‎‏ומתה י״ז טבת תרל״ח לפ״ק‏‎ ‎‏צנועה באהל תמימה בדרכיה‏‎ ‎‏עליה יבכו משפחתה ובניה‏‎ ‎‏שם תמצא מנוחה ופרי מעשיה‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Jeanette Heilbronn geb. Gesse geb. [...] 18[05] gest. [22. Dez.] 1877. Übersetzung Hier ist begraben Frau Rachel, Tochter des Uri Halevi, Gattin des Herrn Alexander Heilbronn, geboren den 5. Schwat 565 und gestorben den 17. Tewet 638 der kleinen Zählung. Züchtig im Zelt, lauter auf ihren Wegen, um sie weinen ihre Familie und ihre Kinder, Dort finde sie ihre Ruhe und die Frucht ihrer Taten. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-162 Personalia 1878-3-7 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש הולך תמים היה‏‎ ‎‏צדיק באמונתו חיה‏‎ ‎‏אהב הצדק והמישרים‏‎ ‎‏היטיב לקרוביו גם לזרים‏‎ ‎‏ה״ה ר׳ מרדכי בר יואל המכונה גומפל וויהל‏‎ ‎‏וימת בן ע״א שנה ביום ה׳‏‎ ‎‏ג׳ אדר שני תרל״ח לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Jac. Wihl gest. 8. März 1878, im Alter von 71 Jahren. Übersetzung Hier ist begraben - ein lauter wandelnder Mann war er, ein Gerechter, der in seinem Glauben lebte, er liebte die Gerechtigkeit und die Geradheit, tat Gutes denen, die ihm nahe wie auch den Fremden, es ist Herr Mordechai, Sohn des Joel, genannt Gumpel Wihl, und er starb im Alter von 71 Jahren am Tag 5, 3. des Zweiten Adar 638 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 3: Hab 2,4 ======= kre-163 Personalia 1878-3-9 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏כהר״ר רפאל צבי בן ר׳ יהודה‏‎ ‎‏שמש לקהל עדת ישרון לקרעפעלד‏‎ ‎‏וימת בן אחד ושבעים שנה‏‎ ‎‏ד׳ אדר שני תרל״ח לפ״ק‏‎ ‎‏עליו יבכו ויספדו בניו ובנותיו‏‎ ‎‏יאשרו ויהללו דרכו ומדותיו‏‎ ‎‏עמד לפני העדה לשרתם בלי עצלתים‏‎ ‎‏ושם ינוח יגיע כח בארץ החיים‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Herman Levi gest. 9. März 1878, im Alter von 71. Jahren. Übersetzung Hier ist begraben der geehrte Meister, Herr Refael Zwi, Sohn des Herrn Jehuda, Synagogendiener der Gemeinde Adass Jeschurun zu Krefeld, und er starb im Alter von einundsiebzig Jahren, den 4. des Zweiten Adar 678 der kleinen Zählung. Über ihn weinen und klagen seine Söhne und seine Töchter, sie loben und preisen seinen Weg und seine guten Eigenschaften, er widmete sich der Gemeinde, um ihr ohne Trägheit zu Diensten zu sein; Dort wird ruhen der an Kraft ermattete im Lande des Lebens. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 3: zu Adat Jeschurun siehe Stein B 168 von 1861. Zl. 6: vgl. die Klage Davids um Saul und Jonathan: 2 Sam 1,12 Zl. 8: vgl. Num 16,9, wo Moses den aufständischen Korach fragt, ob es den Leviten nicht ausreicht, "daß ihr auftretet vor der Gemeinde, für sie Amtsdienst zu tun?" Zl. 9: vgl. Ijob 3,17 ======= kre-166 Personalia 1878-4-15 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏יוסף בר דוד‏‎ ‎‏נפטר בן ל״ה שנה ביום‏‎ ‎‏ג׳ י״ג ניסן תרל״ח לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Jos. Gutmann geb. in Ochtendong 18. März 1843 gest. [15.] April [1878] Übersetzung Hier ist begraben Josef, Sohn des David, verschieden im Alter von 35 Jahren am Tag 3, 13. Nissan 638 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-167 Personalia 1878-6-23 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה צנועה ישרה‏‎ ‎‏רצון קונה עשתה,‏‎ ‎‏פרשה לעני כפה,‏‎ ‎‏דרשה טוב ביתה.‏‎ ‎‏ה״ה קילכא בת עזרי־‏‎ ‎‏אל אשת ר׳ שמחה‏‎ ‎‏פראהוויין‏‎ ‎‏נפטרה בת ס״ג שנה‏‎ ‎‏כ״ב סיון תרל״ח לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Karoline Frohwein geb. Hirz. geb. 16. August 1815 gest. 23. Juni 1878. Übersetzung Hier ist begraben eine züchtige (und) aufrechte Frau, den Willen des Schöpfers tat sie, sie öffnete ihre Hand dem Armen, suchte das Wohl ihres Hauses. Es ist K(e)ilche, Tochter des Esri- el, Gattin des Herrn Simcha Frohwein, verschieden im Alter von 63 Jahren, 22. Sivan 638 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 4: umgestellt Spr 31,20a Zl. 3-4: die Komma- und Punktsetzung ist in hebräischen Grabinschriften unüblich; sie dient hier, wie in einzelnen weiteren Inschriften, als Lesehilfe. ======= kre-169 Personalia 1878-12-15 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם וישר‏‎ ‎‏הלך תמים ופעל צדק‏‎ ‎‏ירא אלהים כל ימיו‏‎ ‎‏היה כ״ה שנה פו״מ‏‎ ‎‏בחברה קדישא ה״ה‏‎ ‎‏אביגדור בן כ״ה ישראל‏‎ ‎‏אליהו ז״ל מת ביום א׳‏‎ ‎‏י״ט כסלו ונקבר ביום‏‎ ‎‏ד׳ בו תרל״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Victor Israel Übersetzung Hier ist begraben ein lauterer und aufrechter Mann, er wandelte lauter und wirkte Wohltun, er ehrfürchtete Gott all seine Tage, 25 Jahre lang war er Vorsteher und Leiter in der heiligen Bruderschaft, es ist Avigdor, Sohn des geehrten Herrn Israel Elijahu, sein Andenken zum Segen, gestorben am Tag 1, 19. Kislev, und begraben am Tag 4 desselben, 639 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 1: Ijob 1,1; 1,8 Zl. 3: Ps 15,2 Zln. 5/6: Dies ist die einzige Inschrift, in der die Chewra Kaddischa, der Krankenpflege- und Beerdigungsvereins der Gemeinde, Erwähnung findet, im Gegensatz zur "heiligen Gemeinschaft Machane Jehuda". Victor Israel starb "einige Tage vor seinem 25jährigen Vereinsvorsteher-Jubiläum, das mit dem bereits vorbereiteten Stiftungsfeste der Chewra zugleich gefeiert werden sollte" (Festschrift, S. 14). Er zählte auch zu den Repräsentanten der Krefelder Gemeinde. Das Verzeichnis der gewerbetreibenden Juden von 1844 führte ihn als Blechschmied auf (Stockhausen, Zur Geschichte, S. 24). ======= kre-170 Personalia 1879-2-17 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל תפארת בניה‏‎ ‎‏פעל טוב כל ימיה‏‎ (!) ‎‏היקרה מרת מאטכא בת יעקב‏‎ ‎‏אשת אנשל שענברונן‏‎ ‎‏מתה בזקנה ושיבה טובה‏‎ ‎‏ביום כ״ה שבט תרל״ט‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frau Amalie Schönbrunn geb: Kaufmann. geb. 14. Ockt. 1800, gest. 17. Febr. 1879. Übersetzung Hier ist begraben die tüchtige Gattin, Zierde ihrer Kinder, sie wirkte Gutes all ihre Tage, die Teure, Frau Motche, Tochter des Jaakow, Gattin des Anschel Schönbrunn, gestorben in gutem Greisenalter am 25. Schwat 639. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 3: Hier steht die maskuline Form des Verbs "wirken" in Vergangenheit, ‎‏פעל‏‎ statt das richtige ‎‏פעלה‏‎, "sie wirkte". ======= kre-171 Personalia 1879-4-23 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏שרכה אשת הח״ר‏‎ ‎‏יהודה בר נפתלי הלוי‏‎ Sara Stern geb. Steinhardt geb. 15. Elul 5566 gest. 1. Ijar 5639 ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Serche, Gattin des toragelehrten Herrn Jehuda, Sohn des Naftali Halevi Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Dieser Stein ist der einzige, der in der deutschen Inschrift die Geburts- und Sterbedaten nur nach dem jüdischen Kalender angibt; er weist somit, trotz fehlender hebräischer Inschrift, auf das Traditionsbewußtsein der Verstorbenen, Witwe eines Toraschreibers, bzw. ihrer Hinterbliebenen. ======= kre-172 Personalia 1879-5-2 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏נערה כשושנה‏‎ ‎‏חוה ע״ה בת אליעזר‏‎ ‎‏נולדה כ״ה אב שנת תרכ״ו‏‎ ‎‏מתה ט׳ אייר תרל״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruhet mein einzig geliebtes Kind Adele Friedberg geb. 18. Aug. 1866, gest. 2. Mai 1879. Übersetzung Hier ist begraben ein Mädchen wie eine Rose, Chava, Friede sei mit ihr, Tochter des Elieser, geboren 25. Aw des Jahres 626, gestorben (am) 9. Ijar 639 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 3: Der Vater wird hier Elieser genannt, in der Inschrift für seine Frau dagegen Jizchak. Zl. 4: Das angegebene hebräische Geburtsdatum, 25. Aw 626, entspricht Montag, 6.8.1866! Zl. 8: Das Wort "mein" betont das Witwerdasein von Adeles Vater. Zl. 9: Das deutsche Pendant zum hebräischen Chava ist sonst stets Eva. ======= kre-173 Personalia 1879-9-15 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה מרת‏‎ ‎‏שרה בת נפתלי‏‎ ‎‏אשת ר׳ משה בר נפתלי הלוי‏‎ ‎‏נפטרה בת ע״ג שנה‏‎ ‎‏כ״ח אלול תרל״ט לפ״ק‏‎ ‎‏צנועה בדרכיה תמימה במעשיה‏‎ ‎‏שם תמצא שכרה מפרי כפיה‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Sara Goldstein geb: Gonsenheimer geb: 1. März 1806, gest: 15 Sept: 1879. Übersetzung Hier ist begraben die Frau Sara, Tochter des Naftali, Gattin des Herrn Mosche, Sohn des Naftali Halevi, verschieden im Alter von 73 Jahren (am) 28. Elul 639 der kleinen Zählung. Züchtig auf ihren Wegen, lauter in ihren Taten, Dort wird sie finden den Lohn für die Früchte ihrer Hände. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-174 Personalia 1879-9-30 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏עלה בת מאיר‏‎ ‎‏אשת‏‎ ‎‏הירץ ארשוי‏‎ ‎‏הלכה לעלמה‏‎ ‎‏ביום ג׳ י״ג תשרי‏‎ ‎‏תר״ם לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Ella, Tochter des Meir, Gattin des Hirz Orsoy, sie ging hin in ihre Welt am Tag 3, 13. Tischri 640 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-175 Personalia 1879-10-21 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה צנועה בכל דרכיה‏‎ ‎‏רצון קונה חפצה בחייה‏‎ ‎‏עשתה צדקה וחסד כל ימיה‏‎ ‎‏דרשה ברצונה הטוב ביתה‏‎ ‎‏ה״ה קילכה בת יאקב ע״ה‏‎ ‎‏משיעפבאהן מתה בת ע״ו שנה‏‎ ‎‏ביום ג׳ ד׳ חשון שנת תר״מ לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Carolina Kiefer geb. Kaufmann geb. [..] Sept. 18[13 in Schiefb]ahn gest. […] Übersetzung Hier ist begraben eine Frau, züchtig auf all ihren Wegen, der Wille des Schöpfers war ihr Wohlgefallen in ihrem Leben, Wohltun und Gnade wirkte sie all ihre Tage, sie suchte willig das Wohl ihres Hauses, es ist Keilche, Tochter des Jokew, Friede sei mit ihm, aus Schiefbahn, gestorben im Alter von 76 Jahren am Tag 3, 4. Cheschvan des Jahres 640 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-176 Personalia 1880-3-30 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבחור‏‎ ‎‏אורי בר עזריאל‏‎ ‎‏מת ביום ד׳ י״ט ניסן‏‎ ‎‏תרם לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Philipp Philipps geb. 28. Oct. 1845 gest. 30. März 1880 Übersetzung Hier ist begraben der Junggeselle Uri, Sohn des Esriel, gestorben am Tag 4, 19. Nissan 640 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-177 Personalia 1880-5-9 Transkription ‎‏מ׳ ....ריין בת יצחק הלוי‏‎ ‎‏כשושנה עודה באבה‏‎ ‎‏קטפוה המות ביום כ״ח אייר‏‎ ‎‏לדאבון הוריה ולתוגת לב‏‎ ‎‏כל מכיר צדקת ארחתיה‏‎ ‎‏[...]מעשיה‏‎ ‎‏ונקברה [ביום] ג׳ ר״ח סיון‏‎ ‎‏תר״מ לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Bertha Spiero geb: 27. März 1860, gest: 9. Mai 1880. Übersetzung F(rau) ....rein, Tochter des Jizchak Halevi, wie eine Rose noch in ihrer Jugend pflückte sie der Tod am 28. Ijar, zum Leid ihrer Eltern und zur Trauer aller, die die Gerechtigkeit ihrer Pfade kennen, [...] ihre Taten und sie wurde begraben [am Tag] 3, Neumond Sivan 640 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-181 Personalia 1880-11-26 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אברהם בר נפתלי‏‎ ‎‏נולד מהאהענהוזען‏‎ ‎‏ביום כ״ו טבת‏‎ ‎‏בשנת תרכ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏מת במקום קרעפעלד‏‎ ‎‏ביום כ״ג כסלו‏‎ ‎‏בשנת תרמ״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Albert Steinberg geb: in Hohenhausen 29. Dez. 1861, gest. in Crefeld 26. Nov. 1880. Übersetzung Hier ist begraben Awraham, Sohn des Naftali, geboren in Hohenhusen am 26. Tewet im Jahre 622 der kleinen Zählung. Gestorben im Ort Krefeld am 23. Kislev im Jahre 641 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-182 Personalia 1881-1-28 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבחור‏‎ ‎‏משה בן יעקב‏‎ ‎‏הערצבערגער‏‎ ‎‏נולד ג׳ מרחשון תרכ״ט‏‎ ‎‏ונפטר כ״ח שבט תרמ״א לפ״ק‏‎ ‎‏עוד רך וצעיר בימי שנותיו‏‎ ‎‏נקטף והלך לדאבון הוריו‏‎ ‎‏נחמד ואהוב לאחיו ואחיותיו‏‎ ‎‏גם מצא חן בעיני מוריו‏‎ ‎‏בא אל המנוחה ואל הנחלה‏‎ ‎‏לארץ בלי פגע ובלי מחלה‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben der Jüngling Mosche, Sohn des Jaakow Herzberger, geboren (am) 3. Marcheschvan 629 und verschieden (am) 28. Schwat 641 der kleinen Zählung. Noch zart und jung an Jahr und Tag ward er gepflückt und ging zum Leid seiner Eltern, liebenswürdig und geliebt von seinen Brüdern und Schwestern, Fand er auch Gefallen in den Augen seiner Lehrer, gelangte zur Ruhe und zum Erbteil in das Land ohne Unheil und ohne Krankheit. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Der Schabbat als Todestag wird auffallenderweise nicht in der Inschrift erwähnt. Zl. 11: Dtn 12,9 ======= kre-184 Personalia 1881-2-28 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל עטרת בעלה‏‎ ‎‏מרת יטלה בת אהרן‏‎ ‎‏מתה במבחר שנותיה‏‎ ‎‏בהקשתה בלדתה‏‎ ‎‏ביום ג׳ א׳ דר״ח אדר שני‏‎ ‎‏ונקברה ביום ד׳ א׳ אדר שני‏‎ ‎‏תרמ״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frau Moses Leven Henriette geb. Salomon geb. zu Lank 19. Oktob. 1842 gest. am 28. Febr. 1881. Übersetzung Hier ist begraben eine tüchtige Gattin, Krone ihres Gatten, Frau Jitle, Tochter des Aharon, gestorben in ihren besten Jahren als sie schwer gebar am Tag 3, 1. des Neumonds des Zweiten Adar, und begraben am Tag 4, 1. des Zweiten Adar 641 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2: Spr 12,4 Zl. 5: Gen 35,17, bezogen auf die Erzmutter Rachel, die bei der Geburt ihres Sohnes Binjamin starb. Die Wendung findet sich nicht selten in den Inschriften für im Kindbett gestorbene Frauen, hier in Krefeld ist sie einmalig (vgl. die Inschrift für die im Kindbett gestorbene Flora Levi von 1855). ======= kre-187 Personalia 1881-8-5 Transkription ‎‏להביא נערי ישראל תחת כנפי שכינה‏‎ ‎‏ולהכניסם בברית של אברהם אבינו.‏‎ ‎‏ישלם ה׳ פעלו׃‏‎ ‎‏נפטר ביום עש״ק יוד מנחם אב‏‎ ‎‏תרמ״א לפ״ק‏‎ ‎‏ונקבר ביום א׳ י״ב בו‏‎ Heinrich Herzog gest. 5. Aug. 1881, im 79. Lebensjahre. Übersetzung die Knaben Israels unter die Fittiche der göttlichen Gegenwart zu bringen und sie aufzunehmen in den Bund Awrahams, unseres Vaters. Der Ewige möge sein Wirken vergelten. Verschieden am Rüsttag des heiligen Schabbat, zehnter Menachem Aw 641 der kleinen Zählung, und begraben am Tag 1, dem 12. desselben. Kommentar Im Alter von 35 Jahren erhielt der noch nicht verheiratete Heinrich Herzog den Chawertitel von dem amtierenden Krefelder Rabbiner Baruch Löb Ullmann. Das Datum der Urkunde, der 44. Tag des Omer-Zählens im Jahr 598 – d. h. die 49 Tage zwischen dem ersten Tag des Pessachfestes und dem ersten Tag von Schawuot (vgl. die Inschrift für Maximilian Heymann von 1873) – entspricht dem 24. Mai 1838. Der feierliche Text der Urkunde, im Großen und Ganzen eine Aneinanderreihung von Zitaten aus der biblischen und rabbinischen Literatur, bildet die Vorlage für die 43 Jahre später erfolgte Grabinschrift für Heinrich Herzog. Hier wie dort wird das Studium und die Liebe zur Tora betont (im Gegensatz zu den meisten Eulogien für die anderen Krefelder Chawerim), die Anfangswörter der Urkunde, die Jakobs Segen in Gen 49 zitieren, werden in Zeile 5 wiedergegeben und auch die folgenden Zeilen 6-7, in der die Tätigkeit als Mohel (Beschneider) hervorgehoben wird, sind direkt übernommen. Insofern können wir Löb Ullmann sozusagen als "Teilverfasser" der Grabinschrift für Heinrich Herzog ansehen, welche mehr als 38 Jahre nach dem Ableben des Rabbiners auf dem Grabstein angebracht wurde. Sie liefert uns also einen handfesten Beweis dafür, daß viele der in Diktion und Inhalt ähnlichen Krefelder Grabinschriften nur von den Rabbinern der Gemeinde verfaßt worden sein können. Eine Frage wirft indessen die am 24. Mai 1838 ausgestellte Urkunde auf: Heinrich Herzog wird hier als noch nicht verheirateter Bräutigam genannt, die Geburt seiner Tochter erfolgt aber laut ihrer Grabinschrift weniger als vier Monate später am 5. September 1838. Zl. 8: vgl. Rut 2,12 ======= kre-188 Personalia 1881-10-2 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה החשבה‏‎ ‎‏פאגעלע בת וואלף‏‎ ‎‏אשת שלמה בר אורי‏‎ ‎‏מתה ביום א׳‏‎ ‎‏ערב יום הכפורים‏‎ ‎‏תרמ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Frau Sophia Leven geb. Bodenheimer geb. 24 Januar 1852 gest. 2 Octo. 1881 Übersetzung Hier ist begraben die angesehene Frau Vogele, Tochter des Wolf, Gattin des Schlomo Sohn des Uri, gestorben am Tag 1, Rüsttag des Versöhnungstags 642 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-189 Personalia 1881-11-30 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏כהר״ר נתן בן יהודה‏‎ ‎‏קאֶניגסבערגער‏‎ ‎‏הלך לעולמו כבן ע״ג שנה‏‎ ‎‏ביום ה׳ ט׳ כסלו‏‎ ‎‏תרמ״ב לפ״ק׃‏‎ ‎‏ישר ועניו‏‎ ‎‏ונקי כפים,‏‎ ‎‏לטובת בניו‏‎ ‎‏בלי עצלתים‏‎ ‎‏יגע ועמל עד זקנתו.‏‎ ‎‏גם הלך וחיה‏‎ ‎‏באמונת אבותיו,‏‎ ‎‏ירא שמים היה‏‎ ‎‏וזהיר במצותיו,‏‎ ‎‏אהב שלום ושלום נחלתו.‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Herr Nathan Löb Königsberger gest. 30. Novbr 1881 9. Kislaw 5642 im Alter von 73 Jahren. Übersetzung Hier ist begraben der geehrte Herr, unser Meister Natan, Sohn des Jehuda Königsberger, er ging hin in seine Welt als 73 Jähriger am Tag 5, 9. Kislev 642 der kleinen Zählung. Aufrecht und demütig, und mit reinen Händen, zum Wohl seiner Kinder, ohne Trägheit, mühte er sich und arbeitete bis in sein hohes Alter. Auch wandelte und lebte er im Glauben seiner Väter, Gott ehrfürchtend war er Und achtsam mit seinen Geboten, er liebte den Frieden, und Frieden [ist] sein Erbteil. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 8: Ps 24,4 ======= kre-192 Personalia 1882-3-23 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתולה הצנועה‏‎ ‎‏האננא בת משה הלוי‏‎ ‎‏מתה ביום ג׳ ניסן תרמ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Johanne Frankfurt geb. 28. Febr. [1813] gest. [23. März] 1882. Übersetzung Hier ist begraben die züchtige Jungfer, Hanna, Tochter des Mosche Halevi, gestorben am 3. Nissan 642 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-193 Personalia 1882-3-29 Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏האשה הצנועה והיקרה‏‎ ‎‏מוכתרת בכל מדה ישרה‏‎ ‎‏הלכה תמימה ופעלה צדק‏‎ ‎‏מ׳ בילכא‏‎ ‎‏אשת ליזר ראאזען‏‎ ‎‏ותגוע ותמת ביום ט׳ לחדש ניסן‏‎ ‎‏ותקבר ביום י״א בו שנת תרמ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen die züchtige und teure Frau, gekrönt mit allen aufrechten Eigenschaften, sie wandelte lauter und wirkte Wohltun, Frau Bilcha, Gattin des Leser Roosen, und sie schied hin und starb am 9. des Monats Nissan und wurde begraben am 11. desselben des Jahres 642 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 4: Meist nur in den Inschriften für Männer zu finden, wird hier Ps 15,2 abgewandelt in femininer Form wiedergegeben. Zl. 5: Der Name kann auch als Belche oder Bilche gelesen werden. Zl. 7: Gen 25,8, über Abraham gesagt ======= kre-194 Personalia 1882-4-16 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל‏‎ ‎‏הַננע אשת יצחק בר יעקב‏‎ ‎‏הכהן ׃ מתה יום כ״ז ניסן תרמ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Johanna Blankenstein geb. Meier geb. 12. April 1822 gest. 16. April 1882 Übersetzung Hier ist begraben die tüchtige Gattin, Hanne, Gattin des Jizchak, Sohn des Jaakow Hakohen. Gestorben 27. Nissan 642 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-195 Personalia 1882-4-25 Transkription ‎‏[פ״]נ‏‎ ‎‏הבתולה‏‎ ‎‏האננא פראנק‏‎ ‎‏בת ר׳ מאיר הכהן‏‎ ‎‏נולדה י״א טבת תרי״ב‏‎ ‎‏נפטרה ו׳ אייר תרמ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏הוי מחמדנו בה יספדו ויבכו אותה‏‎ ‎‏אביה ואמה אחיה ואחותה.‏‎ ‎‏נקטפה באבה לדאבון כל מכיריה,‏‎ ‎‏נאוה לה תהלה מכל יודעיה.‏‎ ‎‏פרי מעלליה תאכל בשמים,‏‎ ‎‏אך חן וחסד היה חלקה בחיים.‏‎ ‎‏נפשה קשורה במשפחתה בעבותיה אהבתה,‏‎ ‎‏קולכם מנעו מבכו ־ יש שכר לפעולתה.‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Johanna Frank geb. 3. Jan. 1852 gest. 25. Apr. 1882 Übersetzung [Hier] ist begraben die Jungfer Hanna Frank, Tochter des Herrn Meir Hakohen, geboren (am) 11. Tewet 612, verschieden (am) 6. Ijar 642 der kleinen Zählung. Wehe unser Liebling, für sie stimmen eine Totenklage an und beweinen sie ihr Vater und ihre Mutter, ihre Brüder und ihre Schwester. Gepflückt in ihrer Jugend zum Leid all ihrer Bekannten, sie sei gepriesen von allen, die sie kannten. Die Früchte ihrer Taten soll sie kosten im Himmel, denn Gefallen und Gunst war ihr Anteil im Leben. Ihre Seele ist verbunden mit ihrer Familie im Bande ihrer Liebe, eure Stimmen hielten sich vom Weinen zurück - (denn) es gibt einen Lohn für ihr Wirken. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Die lange Inschrift für die unverheiratete, mit 30 Jahren verstorbene Johanna Frank stellt die Trauer der Hinterbliebenen in den Vordergrund, aber auch die Zuversicht auf das ewige Heil der Frühverblichenen. Zl. 10: vgl. Ps 33,1 Zl. 11: vgl. Jes 3,10 Zl. 12b: vgl. Ps 17,14 Zl. 13b: Hos 11,4 Zl. 14: vgl. Jer 31,15 ======= kre-196 Personalia 1882-4-26 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבחור‏‎ ‎‏יצחק בר אליקים הלוי‏‎ ‎‏מת יום ז׳ אייר תרמ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Isaak Goldstein geb. 28. Juli 1857, gest. 26. April 1882. Übersetzung Hier ist begraben der Jüngling Jizchak, Sohn des Eljakim Halevi, gestorben (am) 7. Ijar 642 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-197 Personalia 1882-5-4 Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏אשה חשבה עטרת בעלה ובניה‏‎ ‎‏מרת‏‎ ‎‏שרה בת יעקב‏‎ ‎‏אשת ישעי בר כה״ר שמואל‏‎ ‎‏מתה יום ט״ו אייר תרמ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Sara Sternefeld geb. Spier geb. zu Genderingen 27. Juni 1817, gest. 4. Mai 1882. Übersetzung Hier ist geborgen eine angesehene Frau, Krone ihres Gatten und ihrer Kinder, Frau Sara, Tochter des Jaakow, Gattin des Jischi, Sohn des geehrten Meisters, Herrn Schmuel, gestorben (am) 15. Ijar 642 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 5: Der Name Jischi ist zwar biblisch, 1 Chr 2,31, möglicherweise handelt es sich hier aber um eine Abkürzung der weitaus bekannteren und häufigeren Namen Jeschajahu, Jesaja oder Isaias. ======= kre-198 Personalia 1882-5-6 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם וישר בעיני‏‎ ‎‏אלהים ואדם ה״ה כ״ה‏‎ ‎‏אליעזר ליפמאן ב״ה יהודא‏‎ ‎‏ליב פראַנק כל מעשיו‏‎ ‎‏היו לשם שמים רודף‏‎ ‎‏אחר המצות ונזהר בהם‏‎ ‎‏אפילו פחות מחוט‏‎ ‎‏השערה עלה למרומים‏‎ ‎‏מלא בטחון על רחמי‏‎ ‎‏ה׳ אלהיו‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ ‎‏נפטר בליל שבת י״ז לחודש אייר פרשת‏‎ ‎‏אמר בן פ״ב שנים ונקבר ביום ב׳ פה קרעפעלד‏‎ ‎‏שנת תרמ״ב לפ״ק‏‎ Leopold Ludwig Frank starb 82 Jahre alt am 6. Mai 1882 Er ruhe in Frieden Übersetzung Hier ist begraben ein lauterer und aufrechter Mann in den Augen Gottes und der Menschen, es ist der geehrte Herr Elieser Lipmann, Sohn des Herrn Jehuda Löb Frank, all seine Taten waren um des Himmels willen, er strebte nach den Geboten, sie einhaltend, selbst wenn es um weniger als eine Haares- Breite ging, er stieg auf in die Höhen, erfüllt (mit) Vertrauen auf die Barmherzigkeit des Ewigen, seines Gottes. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens. Verschieden in der Nacht des Schabbat, 17. des Monats Ijar, des Abschnittes "Emor", im Alter von 82 Jahren, und begraben am Tag 2, hier (in) Krefeld, (im) Jahr 642 der kleinen Zählung. Kommentar Zln. 5/6: Av 2,12 Zln. 14/15: Der Wochenabschnitt "Emor" ("Sprich") umfaßt die Kapitel Lev 21 bis 24. ======= kre-199 Personalia 1882-8-17 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה הצנועה והיקרה‏‎ ‎‏מוכתרת בכל מדה ישרה‏‎ ‎‏מ׳ מאלע בת ר׳ אורי‏‎ ‎‏אשת יהודה בר מאיר‏‎ ‎‏מתה ב׳ אלול תרמ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Amalie Blankenstein geb. Meyer gest. 17. Aug. 1882, im Alter von 81 Jahren Übersetzung Hier ist begraben die züchtige und teure Frau, gekrönt mit jeder aufrechten Eigenschaft, Frau Male, Tochter des Herrn Uri, Gattin des Jehuda, Sohn des Meir, gestorben den 2. Elul 642 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 3: wörtlich etwa: "mit allem geraden Maß, mit jeder Tugend" ======= kre-203 Personalia 1883-1-16 Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏איש תם וישר ושפל רוח.‏‎ ‎‏אוהב את הבריות ומקרבן באהבה.‏‎ ‎‏כ׳ צבי הירש ב״ה אריה ליב הערטץ‏‎ ‎‏גם הטיב עם העניים ואביונים.‏‎ ‎‏בברכת אלהיו אשר נתן לו.‏‎ ‎‏אהוב ונכבד מבני משפחתו ובעיני כל מכיריו‏‎ ‎‏מעט ורעים היו ימי חייו.‏‎ ‎‏כי בן מ״ב שנה נאסף אל עמיו.‏‎ ‎‏האל ברחמיו ינחילהו הטוב‏‎ ‎‏הצפון ליראיו בעולם שכלו טוב.‏‎ ‎‏עם שאר צדיקים וצדקניות‏‎ ‎‏שבגן עדן אמן.‏‎ ‎‏נפטר ביום ג׳ שבט תרמ״ג ונקבר באסיפת עם רב‏‎ (!) ‎‏תנצב״ה‏‎ Henri Hertz geb. 22. Janr. 1841, gest. 16. Janr. 1883. Friede seiner Asche Übersetzung Hier ist geborgen ein lauterer, aufrechter und demütiger Mann, die Menschen liebend und sie näherbringend in Liebe, der geehrte Zwi Hirsch, Sohn des Herrn Arje Löb Hertz. Er tat auch Gutes den Armen und Bedürftigen, mit dem Segen seines Gottes, den Er ihm gab. Geliebt und geehrt von den Mitgliedern seiner Familie und in den Augen all seiner Bekannten. Wenige und schlecht waren die Tage seines Lebens, denn im Alter von 42 Jahren wurde er zu seinen Vätern versammelt. Gott in seiner Barmherzigkeit wird ihm das Gute, welches für die, die Ihn ehrfürchten aufgespart ist, vererben, in der Welt, wo alles gut ist, mit den übrigen gerechten Männern und Frauen, die im Garten Eden sind, Amen. Verschieden am Tag 3 Schwat 643 und begraben im (Beisein) einer Versammlung vielen Volkes. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2: vgl. Spr. 16,19: "Besser demütig unter Armen als Beute teilen mit Hoffärtigen." (Zunz) Zl. 3: vgl. Avot 1,12, wo es heißt "und führte sie zur Tora". Zl. 5: Spielt auf seine Wohlhabenheit an. Zl. 8: Gen 47,9 Zl. 9: Gen 25,8 u.ö. Zln. 10/11: vgl. Spr 13,22: "Der Gute vererbt auf Kindes-Kinder, und aufbewahrt dem Gerechten bleibt der Reichtum des Sünders." (Zunz) Zl. 14: In der hebräischen Inschrift fehlt die Angabe des Monatstags, so daß als Todesdatum der 3. Schwat zu lesen ist, was Donnerstag, dem 11.1., entspricht. Der 16.1.1883 entspricht Dienstag (Tag 3, wie in der Inschrift angegeben) dem 8. Schwat. Der Steinmetz hat also den Buchstaben ‎‏ח‏‎, chet = 8., nicht eingehauen. ======= kre-204 Personalia 1883-2-4 Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏בחור נחמד ונעים ידיד משפחתו‏‎ ‎‏ה״ה כי הלך בדרך כל הארץ בחצי ימיו‏‎ ‎‏הוא הבחור‏‎ ‎‏יוסף בן נפתלי בעהר‏‎ ‎‏נפטר ביום כ״ז שבט תרמ״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Joseph Behr geb. 19. April 1856, gest. 4. Febr. 1883. Übersetzung Hier ist geborgen ein liebenswerter und wohlgefälliger Jüngling, Liebling seiner Familie, ist er es nicht, der den Weg alles Irdischen ging zur Hälfte seiner Tage, es ist der Jüngling Josef, Sohn des Naftali Behr, verschieden am 27. Schwat 643 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 3: Jos 23,14; 1 Kön 2,2 ======= kre-209 Personalia 1883-5-15 Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏האשה מרת‏‎ ‎‏לאה בת אהרן‏‎ ‎‏אשת יצחק בר נתן‏‎ ‎‏מתה ח׳ אייר תרמ״ג לפ״ק‏‎ ‎‏בשלום ובמישור הלכה‏‎ ‎‏רדפה צדקה וחסד‏‎ ‎‏אהבה תורה ומצות‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Helene Meyer geb. Baumgarten geb. 18. März 1817, gest. 15. Mai 1883. Übersetzung Hier ist geborgen die Frau Lea, Tochter des Aharon, Gattin des Jizchak, Sohn des Natan, gestorben (am) 8. Ijar 643 der kleinen Zählung. In Frieden und in Geradheit wandelte sie, sie strebte nach Wohltun und Güte, sie liebte die Tora und die Gebote. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 6: Mal 2,6 Zl. 7: Spr 21,21 ======= kre-210 Personalia 1883-5-15 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש ישר אוהב שלום‏‎ ‎‏יעקב בר שמואל‏‎ ‎‏וימת ביום ח׳ אייר תרמ״ג‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Jakob Salm geb. 7. Jan. 1836, gest. 15. Mai 1883. Übersetzung Hier ist begraben ein aufrechter Mann, Frieden liebend, Jaakow, Sohn des Schmuel, und er starb am 8. Ijar 643. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-211 Personalia 1883-6-26 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבחור‏‎ ‎‏מנחם בר יששכר‏‎ ‎‏מת בן כ״ג שנה ביום ג׳ כ״א סיון‏‎ ‎‏תרמ״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht in Gott unser unvergesslicher Sohn Bruder und Schwager Emanuel Sternefeld geb. 20. August 1860, gest. 26. Juni 1883. Ruhe in Frieden Übersetzung Hier ist begraben der Jüngling Menachem, Sohn des Issachar, gestorben im Alter von 23 Jahren am Tag 3, 21. Sivan 643 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 3: Hier wird der Vatersname mit Issachar angegeben. In dessen eigener Inschrift (D 124 von 1896) sowie der seiner Gattin (C 145 von 1882) jedoch mit Jischi. ======= kre-212 Personalia 1883-10-20 Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏ר׳ יעקב בן החבר ר׳‏‎ ‎‏שלמה הלוי הערצאג‏‎ ‎‏הלך לעולמו‏‎ ‎‏י״ט תשרי תרמ״ד לפ״ק‏‎ ‎‏איש תבונה ואיש דברים איש מבין‏‎ ‎‏משל ומליצה ומושך בעט סופר מהיר.‏‎ ‎‏בימי אִבּו היה כמה שנים ראש לקהל‏‎ ‎‏אדת ישורון פה, ועסק בצרכי הצבור‏‎ ‎‏בהשכל ובלי עצלתים. ויהיו ימי חייו‏‎ ‎‏ע״ז שנה, ויקחהו ה׳ מערש דוי. ויצילהחו‏‎ ‎‏ממכאוביו לתת לו שכרו בארץ החיים.‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Jacob Sigm. Herzog gest. 20. Oct. 1883, im Alter von 77 Jahren. Übersetzung Hier ist geborgen Herr Jaakow, Sohn des toragelehrten Herrn Schlomo Halevi Herzog, er ging hin in seine Welt (am) 19. Tischri 644 der kleinen Zählung. Ein einsichtiger Mann, ein Mann der Worte, ein Kenner von Gleichnis und AllegorieSpruch, mit dem Griffel eines und ein geübtern Schreibers. In seiner Blüte war er mehrere Jahre Haupt der Gemeinde Adass Jeschurun hier , und mit den Anliegen der Gemeinde war er beschäftigt mit Verstand und ohne Trägheit. Und die Tage seines Lebens waren 77 Jahre, und es nahm ihn der Ewige vom Schmerzenslager. Und Er errettete ihn von seinen Schmerzen, um ihm seinen Lohn im Lande des Lebens zu geben. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 6a: "ein einsichtiger Mann": Spr 10,23; 16,21; 17,25; 20,5 Zl. 6b: "ein Mann der Worte": Ex 4,10, wo Mose sagt: "Ich bin kein Mann von Reden" Zln. 6/7: vgl. Spr 1,6; "ein kenntnisvoller Mann", isch mewin, 1 Chr 27,32, dort von Jehonatan, Davids Oheim gesagt Zl. 7b: Ps 45,2 Zl. 9: Adat ist mit alef (‎‏א‏‎) statt richtig ajin (‎‏ע‏‎) geschrieben. Zu Adat Jeschurun siehe B 168 von 1861. Zl. 11: vgl. Ps 41,4 ======= kre-216 Personalia 1884-5-10 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש אמונים צדיק וישר‏‎ ‎‏כבד אביו ואמו כל ימי חייו‏‎ ‎‏למד תורה בני עמו‏‎ ‎‏עושה צדקות בכל עת‏‎ ‎‏יר. לכל ... יראת[...]‏‎ (?) ‎‏רבי שמואל‏‎ ‎‏בן כר״ר יוסף פראנק‏‎ ‎‏נפטר בשבת קדש פ׳ אמור‏‎ ‎‏ט״ו אייר תרמ״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Herr Samuel Frank gest. 10. Mai 1884 im 70. Lebensjahre. Übersetzung Hier ist begraben ein verläßlicher, gerechter und aufrechter Mann, er ehrte seinen Vater und seine Mutter alle Tage seines Lebens, er lernte die Lehre seines Volkes Wohltätigkeit wirkend zu jeder Zeit, [...] Herr Schmuel, Sohn des geehrten Meisters, Herrn Josef Frank verschieden am heiligen Schabbat, Wochenabschnitt "Emor", 15. Ijar 644 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2a: Spr 20,6 Zl. 3: Das Lob der Elternehrung bei einem 69jährigen deutet an, daß der Verstorbene unverheiratet war. Zl. 5: Ps 106,3 Zl. 6: vermutlich: "zu jedem guten Werk bereit bzw. Gottesfurcht" Zl. 9: Der Wochenabschnitt "Emor", Sprich, umfaßt Lev 21-24 ======= kre-217 Personalia 1884-5-11 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה‏‎ ‎‏ריסכא בת ר׳ חיים הכהן‏‎ ‎‏אשת ר׳ מאיר פראנק הכהן‏‎ ‎‏ויהיו ימי חייה ארבע וששים שנה‏‎ ‎‏ותמת י״ז אייר תרמ״ד לפ״ק‏‎ ‎‏אשה משכלת. לבעלה‏‎ ‎‏משענת. לבניה אם‏‎ ‎‏מרחמת נכבדת מכל‏‎ ‎‏מכיריה. בכל מכאוביה‏‎ ‎‏היתה דוממת ומיחלת‏‎ ‎‏לאבינו בשמים. זכרה‏‎ ‎‏יחיה לברכה ולעד‏‎ ‎‏תעמוד צדקתה.‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Frau Rosette Frank geb. Heymann geb. 20. Aug. 1820 gest. 11. Mai 1884 Übersetzung Hier ist begraben die Frau Rös‘che, Tochter des Herrn Chaim Hakohen, Gattin des Herrn Meir Frank Hakohen, und die Tage ihres Lebens waren vierundsechzig Jahre, und sie starb (am) 17. Ijar 644 der kleinen Zählung. Eine kluge Frau. Ihrem Gatten eine Stütze. Ihren Kindern eine barmherzige Mutter, geehrt von all ihren Bekannten. Bei all ihren Schmerzen blieb sie still und sehnte sich nach unserem Vater im Himmel. Ihr Andenken wird leben zum Segen, und für ewig wird bestehen ihr Wohltun. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-221 Personalia 1885-2-3 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש ישר בכל דרכיו‏‎ ‎‏ירא אלהים כל ימיו‏‎ ‎‏למד תורה בעדתו‏‎ ‎‏ועשה טוב לעניי עמו‏‎ ‎‏ה״ה כ״ה צבי בר שמואל‏‎ ‎‏נפטר בש״ט בן נ״ד שנה‏‎ ‎‏ביום ג׳ י״ח שבט תרמ״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hermann Reiss geb. 8. Octbr. 1831, gest. 3. Febr. 1885. Übersetzung Hier ist begraben ein Mann, aufrecht auf all seinen Wegen, er ehrfürchtete Gott all seine Tage, er lernte die Tora in seiner Gemeinde und tat Gutes für die Armen seines Volkes, es ist der geehrte Herr Zwi, Sohn des Schmuel, verschieden mit gutem Namen im Alter von 54 Jahren am Tag 3, 18. Schwat 645 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-222 Personalia 1885-2-27 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל תפארת בעלה ובניה‏‎ ‎‏תמימה וישרה ונעימה במעשיה‏‎ ‎‏לעני ולאביון פרשה כפיה‏‎ ‎‏לגמול חסד ואמת כל ימיה‏‎ ‎‏ה״ה מרת‏‎ ‎‏רוסעט אשת ר׳ אשר‏‎ ‎‏שואבאכער‏‎ ‎‏ותמת בת פ״ב שנים בתענית אסתר‏‎ ‎‏ונקברה ט״ו אדר תרמ״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Ruhestätte von Henriette Schwabacher geb. Dreyfuss geb. 10. Juli 1803, gest. 28. Febr. 1885. Übersetzung Hier ist begraben eine tüchtige Gattin, Zierde ihres Gatten und ihrer Kinder, lauter und aufrecht und wohlgefällig in ihren Werken, dem Armen und dem Bedürftigen öffnete sie ihre Hände, um Liebeswerk und Treue zu erweisen all ihre Tage, es ist Frau Rosset, Gattin des Herrn Ascher Schwabacher, und sie starb im Alter von 82 Jahren zum Fasten der Ester, und wurde begraben (am) 15. Adar 645 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2: vgl. Spr 12,4 und 17,6 Zl. 4: vgl. Spr 31,20 Zl. 9: Das "Fasten Esters" fällt auf den 13. Adar und ist der Vortag des Purimfestes. ======= kre-225 Personalia 1885-6-23 Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏הבחור החשוב‏‎ ‎‏הנעלה הנכבד האיש‏‎ ‎‏משה בן החבר ר׳ יוסף‏‎ ‎‏מעשים טובים ונאמנים הוסיף‏‎ ‎‏בברית קדש הכניס נערי ישראל‏‎ ‎‏מל ופרע אותם לכבוד אל‏‎ ‎‏נפטר בשם טוב בעשרה ימים‏‎ ‎‏לחדש תמוז שנת תרמ״ה לפ״ק‏‎ ‎‏ונקבר בכבוד גדול‏‎ ‎‏ביום שנים עשר בו‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Herr Moses Frank gest. 10. Tamus 5645 = 23. Juni 1885, im 76. Lebensjahre. Übersetzung Hier ist geborgen der angesehene Junggeselle, der Erhabene, der Geehrte, der Mann Mosche, Sohn des toragelehrten Herrn Josef, gute und verläßliche Taten mehrte er, in den heiligen Bund nahm er die Knaben Israels auf, er beschnitt und entblößte sie, Gott zur Ehre, verschieden mit gutem Namen am zehnten Tag des Monats Tammus des Jahres 645 der kleinen Zählung, und begraben mit großer Ehre am zwölften Tag desselben. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zln: 4/5: Wortspiel Josef und hosif ("er fügte hinzu") Zl. 7: Das Wort ‎‏פרע‏‎, entblößte, bezieht sich auf die Freilegung der Eichel bei der Beschneidung. In der Mischna, Traktat Schabbat 19,6, heißt es: "Beschnitten und die Eichel nicht entblößt, gilt als nicht beschnitten" (‎‏מל ולא פרע את המילה כאילו לא מל‏‎). Das Vorkommen des Wortes in einer Grabinschrift, um die Tätigkeit eines Beschneiders zu beschreiben, begegnet uns zum aller ersten Mal und wird, wenn nicht einmalig, dann mit Sicherheit eine höchst seltene Erscheinung sein. ======= kre-227 Personalia 1885-12-28 Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏איש טוב וישר‏‎ ‎‏כ׳ יששכר בר יצחק‏‎ ‎‏נפטר ביום כ׳ טבת תרמ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏ונקבר בכבד גדול‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Bernhard Winterschweig geb. 12. Juni 1839, gest. 28. Dez. 1885. Hier ruht Bernhard Winterschweig geb. 12. Juni 1839, gest. 28. Dez. 1885. Übersetzung Hier ist geborgen ein guter und aufrechter Mann, der geehrte Issachar, Sohn des Jizchak, verschieden am 20. Tewet 646 der kleinen Zählung und begraben mit großer Ehre. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Die deutsche Inschrift wurde sowohl auf der Vorderseite des Steins als auch auf seiner Rückseite angebracht. ======= kre-228 Personalia 1886-2-11 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הילד‏‎ ‎‏משה בן מנשה‏‎ ‎‏נפטר יום ה׳ ו׳ אדר ר׳‏‎ ‎‏ושב לעפר למחרתו‏‎ ‎‏עש״ק ז׳ אדר תרמ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Oscar Wittgensteiner geb. 12. Aug. 1880, gest. 11. Febr. 1886. Dies herbe tiefe Weh mein Kind, das uns dein Tod erzeugte, Verlässt uns nie hinieden, mehr, da es zu tief uns beugte. Den nur ein schwacher Trost ist unserm Schmerz gegeben, Der! Auf ein Wiedersehn in jenem bessren Leben. Übersetzung Hier ist begraben das Kind Mosche, Sohn des Menasche, verschieden Tag 5, 6. des E(rsten) Adar und zurückgekehrt zum Staube am nächsten Tag, Rüsttag des heiligen Schabbat, 7. Adar 646 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Dieser Grabstein ist einer der sehr wenigen des Friedhofs, auf dem ein längerer Text in deutscher Sprache zu finden ist. Ähnlich der hebräischen Inschrift für den zwei Jahre zuvor verstorbenen Benjamin Behr (C 96) stimmen hier die hinterbliebenen Eltern eine Klage an, die aber nicht sehr verheißungsvoll endet. Der Trost durch die Hoffnung auf ein Wiedersehen ist nur schwach, die Seelenruhe des fünfeinhalbjährigen Kindes wird nicht thematisiert. Zl. 5: vgl. Gen 3,19: "Denn aus Staub bist du und zum Staube kehrst du zurück." Zl. 10: "Den" mit einem Querstrich über dem "n" als Doppelung ======= kre-229 Personalia 1886-3-16 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה חשובה מרת‏‎ ‎‏צמלה בת יוסף הלוי‏‎ ‎‏הלכה לעולמה בשם טוב‏‎ ‎‏ביום ג׳ ט׳ אדר ש׳ תרמ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht meine innigstgeliebte Mutter Sibilla Bachmann geb. Levenbach geb. 7. Juni 1823, gest. 16. März 1886. Übersetzung Hier ist begraben eine angesehene Frau, Frau Zimle/a, Tochter des Josef Halevi, sie ging hin in ihre Welt mit gutem Namen am Tag 3, 9. des Z(weiten) Adar 646 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 3: Z/Simle oder Z/Simele könnte eine Koseform des auch weiblich gebräuchlichen Simcha, ‎‏שמחה‏‎, d.h. "Freude", sein. ======= kre-231 Personalia 1886-4-2 Transkription [...] [...] ‎‏[...אשת] ..ה פאָרט[מאן]‏‎ ‎‏[בת גב]ריאל ראָזעֶנ[בערג]‏‎ ‎‏[ותמת בת] ע״ה שנה כ״ו אדר‏‎ ‎‏[שני] ונקברה ער״ח ניסן‏‎ ‎‏תרמ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏נשמתה תנוח בגן אל‏‎ ‎‏להתענג מזיו השכינה וגופה‏‎ ‎‏ינוח עד העת שתעלה רצון‏‎ ‎‏מאת הבורא י״ש‏‎ ‎‏להחיות מתים.‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung [...] [...] [... Gattin des ...] Port[mann], [Tochter des Gav]riel Rosen[berg] [und sie starb im Alter von] 75 Jahren, den 26. des [zweiten] Adar und wurde begraben am Vorabend des Neumonds Nissan 646 der kleinen Zählung. Ihre Seele wird ruhen im Garten Gottes, um sich zu erfreuen am Glanz der Gegenwart (Gottes) und ihr Leib ruhe bis zur Zeit, in der sich erheben wird das Wohlgefallen des Schöpfers, (sein) N(ame) s(ei gesegnet), die Toten zu beleben. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Wie die Grabmale ihres Gatten und ihrer beiden jung verstorbenen Kinder weist auch das von Flora Portmann eine rein hebräische Inschrift auf. Der lange Schlußsegen gleicht bis auf zwei Wörter genau dem für ihren 17 Jahre zuvor verstorbenen Gatten. Zl. 9: bBB 10a u.ö.: "Glanz der Schechina", d.h. der göttlichen Gegenwart Zl. 11: ‎‏י״ש‏‎ = ‎‏יתברך שמו‏‎, "sein Name sei gesegnet". ======= kre-232 Personalia 1886-4-4 Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏אשת חיל תפארת בעלה ובניה‏‎ ‎‏תמימה וישרה ונעימה במעשיה‏‎ ‎‏מרת‏‎ ‎‏מערלה בת נתן‏‎ ‎‏אשת יהודה בר אברהם הכהן‏‎ ‎‏מתה ביום א׳ כ״ח אדר שני‏‎ ‎‏תרמ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frau Levy Cahn Marianne geb. Indenmei geb. in Niederzissen gest. 4. April 1886, im Alter von 67 Jahren. Ruhe in Frieden Übersetzung Hier ist geborgen eine tüchtige Gattin, Zierde ihres Gatten und ihrer Kinder, lauter und aufrecht und wohlgefällig in ihren Taten, Frau Merle, Tochter des Natan, Gattin des Jehuda, Sohn des Awraham Hakohen, gestorben am Tag 1, 28. des Zweiten Adar 646 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2: vgl. Spr 12,4 und 17,6 ======= kre-233 Personalia 1886-4-8 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ר׳ נתן בר מנחם‏‎ ‎‏מת בשיבה טובה ביום ג׳ ניסן‏‎ ‎‏תרמ״ו לפ״ק תנצב״ה‏‎ Hier ruht unser lieber Gatte u. Vater Nath. Blankenstein geb. 1803, gest. 8. April 1886. Übersetzung Hier ist begraben Herr Natan, Sohn des Menachem gestorben in gutem Greisenalter am 3. Nissan 646 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2: Anders als in den Grabinschriften seiner Geschwister ist der Vatersname hier nicht mit Meir, sondern mit Menachem angegeben. ======= kre-236 Personalia 1886-6-1 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏מו״ר אברהם‏‎ ‎‏בן מרדכי הכהן‏‎ ‎‏הלך לבית עולמו בן מ״ו שנה‏‎ ‎‏כ״ז אייר תרמ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏איש אמונות ישר ועניו‏‎ ‎‏רודף שלום וירא שמים‏‎ ‎‏טוב לבריות לאשתו ולבניו‏‎ ‎‏חלף והלך לארץ החיים.‏‎ ‎‏למרום עלתה נשמתו‏‎ ‎‏ושם ימצא שכר צדקתו.‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruhet sanft unser lieber Gatte u. Vater Abraham Marcus Cohen geb. in Cleve 29. März 1840, gest. in Crefeld 1. Juni 1886. Übersetzung Hier ist begraben unser Lehrer und Meister, Awraham, Sohn des Mordechai Hakohen, er ging hin in sein Haus der Ewigkeit im Alter von 46 Jahren (am) 27. Ijar 646 der kleinen Zählung Ein Mann von Treu und Glauben, aufrecht und demütig, nach Frieden strebend und den Himmel ehrfürchtend, gut zu den Menschen, zu seiner Frau und seinen Kindern, er verging und ging hin in das Land des Lebens, in die Höhe stieg seine Seele auf, und Dort finde er den Lohn seines Wohltuns. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 4: Koh 12,5. Allein in dieser Inschrift kommt der Ausdruck "ewiges Haus", ‎‏בית עולם‏‎, und zwar in der personalisierten Form vor, der anderswo allgemein als eine der Bezeichnungen für jüdische Friedhöfe überhaupt, "Haus der Ewigkeit", verwendet wird. Hier ist das Grab gemeint. Zl. 6a: Spr 28,20 Zl. 7b: wörtlich für gottesfürchtig Zl. 9: vgl. Hld 2,11: ‎‏הגשם חלף הלך לו‏‎, " der Regen enteilt, ist dahin" (Zunz) ======= kre-237 Personalia 1886-6-2 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש ישר וכשר בכל מדותיו‏‎ ‎‏ה״ה כ׳ נתן בר נתן‏‎ ‎‏נפטר בשם טוב‏‎ ‎‏ביום ד׳ כ״ח אייר תרמ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Nathan Keyzer geb. zu Amsterdam 29. Sept. 1842, gest. zu Barmen 2. Juni 1886. Übersetzung Hier ist begraben ein Mann aufrecht und untadelig in all seinen Eigenschaften, es ist der geehrte Natan, Sohn des Natan, verschieden mit gutem Namen am Tag 4, 28. Ijar 646 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-239 Personalia 1886-7-21 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש ישר ונאמן‏‎ ‎‏כ׳ יששכר בר בינימן‏‎ ‎‏נפטר בש״ט ביום ד׳ י״ח תמוז‏‎ ‎‏תרמ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Bernhard Bach geb. 28. Juni 1840, gest. 21. Juli 1886. Übersetzung Hier ist begraben ein aufrechter und verläßlicher Mann, der geehrte Issachar, Sohn des Binjamin, verschieden mit gutem Namen am Tag 4, 18. Tammus 646 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-242 Personalia 1886-9-29 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתולה הצנועה‏‎ ‎‏מ׳ ריסכא בת כה״ר יהונתן‏‎ ‎‏מתה בש״ט ביום ד׳ כ״ט אלול‏‎ ‎‏תרמ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Rosette Hertz gest. 29. Sept. 1886, im Alter von 80 Jahren. Übersetzung Hier ist begraben die züchtige Jungfer, Frau Rös‘che, Tochter des geehrten Herrn Jehonatan, gestorben mit gutem Namen am Tag 4, 29. Elul 646 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-243 Personalia 1886-11-5 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה חשובה‏‎ ‎‏מרת ריקכא בת יעקב‏‎ ‎‏אשת יוסף בר שלמה הלוי‏‎ ‎‏מתה ביום ז׳ חשון תרמ״ז‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Friederica Sanders geb. Coppel gest. 5. Nov. 1886, im Alter von 67 Jahren. Übersetzung Hier ist begraben die angesehene Frau, Frau Rikche, Tochter des Jaakow, Gattin des Josef, Sohn des Schlomo Halevi, gestorben am 7. Cheschvan 647. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Da der ältere Friedhof in Wesel (Esplanade) weitgehend zerstört ist (es gibt nur noch 25 Steine bzw. Fragmente), bleiben die Grabstätten der Eltern Coppel unauffindlich. ======= kre-241 Personalia 1886-9-3 1887-7-2 Transkription //Hier ruhen in Gott //‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה ישרה ונעימה//איש שלום וישר בצדקתו‏‎ ‎‏הלכה בדרך תמימה//מהר הלך לאשת אהבתו‏‎ ‎‏עשתה צדקה כל ימיה//עזב אותנו ירא שמים‏‎ ‎‏והדריכה בתורה את בניה//להתעלס שם בחסד וחיים‏‎ ‎‏ה״ה מרת//ה״ה‏‎ ‎‏בילא בת יעקב שלמה//ר׳ מתתיהו בן החבר‏‎ ‎‏אשת ר׳ מתתי הלוי//ר׳ אליעזר הלוי‏‎ ‎‏מתה ביום ערב ש״ק ג׳ אלול//מת ביום ש״ק י׳ תמוז‏‎ ‎‏ונקברה ביום א׳ ה׳ בו//ונקבר ביום ב׳ י״ב בו‏‎ ‎‏תרמ״ו לפ״ק//תרמ״ז לפ״ק‏‎ Elisabeth Leyser//Emanuel geb. van Houtem//Leyser geb. 15 Decbr 1819,//geb. 7. Mai 1811, gest. 3. Septbr 1886.//gest. 2. Juli 1887. //‎‏תנצב״ה‏‎ //Sie ruhen in Frieden. Übersetzung Hier sind begraben eine aufrechte und wohlgefällige Frau,//ein Mann des Friedens und aufrecht in seinem Wohltun sie wandelte auf dem lauteren Weg,//schnell ging er zu seiner geliebten Gattin, wirkte Wohltun all ihre Tage//es verließ uns ein Gottesfürchtiger, und leitete zur Tora ihre Kinder,//um sich zu ergötzen Dort an Gnade und Leben, es ist Frau//es ist Bella, Tochter des Jaakow Schlomo,//Herr Mattitjahu, Sohn des toragelehrten Gattin des Herrn Mattitja(hu) Halevi,//Herrn Elieser Halevi, gestorben am Rüsttag des heiligen Schabbat, 3. Elul//gestorben am Tag des heiligen Schabbat, 10. Tammus und begraben am Tag 1, 5. desselben//und begraben am Tag 2, 12. desselben 646 der kleinen Zählung.//647 der kleinen Zählung. Ihre Seelen seien eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Rechts: Zl. 4: Ps 101,6 Links: Zl. 3: Der Ausdruck "Mann des Friedens" entstammt Ps 37,37. Zl. 4: Wörtlich "Gattin seiner Liebe" ======= kre-246 Personalia 1887-1-7 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה חשובה‏‎ ‎‏חוה בת בנימן‏‎ ‎‏מיתה בשבה טובה בת‏‎ ‎‏פ״ז שנה ביום ערב ש״ק‏‎ ‎‏י״א טבת תרמ״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Wwe Eva Jourdan geb. Lebrecht geb. zu Mainz 12. Oct. 1800 gest. 7. Januar 1887. Übersetzung Hier ist begraben die angesehene Frau, Chava, Tochter des Binjamin, gestorben in gutem Greisenalter im Alter von 87 Jahren am Rüsttag des heiligen Schabbat, 11. Tewet 647 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-247 Personalia 1887-3-10 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ר׳ משה בן מנחם‏‎ ‎‏הערצבערגער‏‎ ‎‏נפטר בן ס״ז שנה‏‎ ‎‏ביום פורים תרמ״ז לפ״ק‏‎ ‎‏ירא שמים ישר ועניו,‏‎ ‎‏טוב לבריות לאשתו ולבניו,‏‎ ‎‏אוהב שלום ונאמן בצדקתו,‏‎ ‎‏במרומים צפון שכר פעולתו.‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Moses Herzberger gest. im 68. Lebensjahre am 10. März 1887. Übersetzung Hier ist begraben Herr Mosche, Sohn des Menachem Herzberger, verschieden im Alter von 67 Jahren am Tag des Purim 647 der kleinen Zählung. Gott ehrfürchtend, aufrecht und demütig, gut zu den Menschen, zu seiner Gattin und zu seinen Kindern, friedensliebend und verläßlich in seinem Wohltun. In den Höhen ist aufgespart der Lohn seines Wirkens. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 5: Das Purimfest fällt auf den 14. Adar. ======= kre-248 Personalia 1887-4-4 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏החבר ר׳‏‎ ‎‏מרדכי בן משה כ״ץ‏‎ ‎‏נפטר בשם טוב בן נ״ו שנה‏‎ ‎‏י״א נסן תרמ״ז לפ״ק‏‎ ‎‏מרדכי איש יהודה וירא שמים‏‎ ‎‏רב פעל לביתו ביגיע כפים,‏‎ ‎‏דרש טוב לבריות ורבים אוהביו.‏‎ ‎‏כפו פרש לאביון. וכל קרוביו‏‎ ‎‏יספדו עם אשתו בניו ובנותיו,‏‎ ‎‏כלם יענו׃ הוי הלך במבחר שנותיו.‏‎ ‎‏צדקתו תעמוד לו בארץ המנוחות‏‎ ‎‏שם ימצא שכרו ושובע שמחות.‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Herr Marcus Catz geb. 23. Febr. 1831, gest. 4. April 1887. Er ruhe in Frieden. Übersetzung Hier ist begraben der toragelehrte Herr Mordechai, Sohn des Mosche KaZ, verschieden mit gutem Namen im Alter von 56 Jahren, 11. Nissan 647 der kleinen Zählung. Mordechai, ein Mann Jehudas und Gott ehrfürchtend, vieles wirkte er für sein Haus mit der Mühsal der Hände, er suchte Gutes für die Menschen und er hatte viele Freunde. Seine Hand öffnete er dem Bedürftigen. Und alle, die ihm nahe, klagen ob seiner mit seiner Gattin, seinen Söhnen und seinen Töchtern, sie alle werden antworten: Wehe, er ging hin in seinen besten Jahren. Sein Wohltun wird für ihn bestehen im Lande der Ruhenden, Dort finde er seinen Lohn und die Sättigung mit Freude. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 6: Hier wird auf den biblischen Mordechai des Esterbuches angespielt, der als "isch jehudi" bezeichnet wird, "ein jüdischer Mann" (Est 2,5). Isch Jehuda, "ein Mann Jehudas" bezeichnet in der Schrift sowohl einen Spross des Stammes Juda wie auch einen Einwohner des Landes Judäa. Zl. 8: vgl. Est 10, 3, wo es von Mordechai heißt, daß er "das Wohl seines Volkes suchte". Zl. 9: vgl. Spr 31,20 Zl. 13: Ps. 16,11 ======= kre-249 Personalia 1887-4-17 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏מרת‏‎ ‎‏שינכה בת שלמה‏‎ ‎‏אשת אפרים‏‎ ‎‏בר אברהם הלוי‏‎ ‎‏מתה ביום א׳ כ״ג ניסן‏‎ ‎‏תרמ״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Jeanette Goldstein geb. Salmon gest. 17. April 1887 im Alter von 75. Jahren Liebe überdauert selbst das Grab. Übersetzung Hier ist begraben Frau Scheinche, Tochter des Schlomo, Gattin des Efraim, Sohn des Awraham Halevi, gestorben am Tag 1, 23. Nissan 657 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 16/17: Der deutsche Schlußspruch scheint an Hohelied 8,6 angelehnt zu sein: "Stärker als der Tod ist die Liebe". ======= kre-250 Personalia 1887-8-26 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה היקרה והצדקת‏‎ ‎‏מרת‏‎ ‎‏שרה בת הח״ר יצחק הכהן‏‎ ‎‏אשת אליעזר בר יהדה‏‎ ‎‏מתה ביום עש״ק ו׳ אלול‏‎ ‎‏תרמ״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Sara Frank geb. Heymann geb. 18. Sept. 1811, gest. 26. Aug. 1887. Übersetzung Hier ist begraben die Frau, die Teure und die Wohltätige, Frau Sara, Tochter des toragelehrten Herrn Jizchak Hakohen, Gattin des Elieser, Sohn des Jehuda, gestorben am Rüsttag des heiligen Schabbat, 6. Elul 647 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2: Das seltene und besonders lobende Epitheton ha-zadeket, "die Wohltätige", hier einmalig, entstammt BerR 48,23 dort von der Erzmutter Sara gesagt, deren Namen die Verstorbene trug. Die ganze Zeile findet sich jedoch auch als Grabschriftvorlage in Bloggs Sefer Hachajim. Zl. 5: Der Name Jehuda ist ohne vav (‎‏ו‏‎) geschrieben: ‎‏יהדה‏‎ statt ‎‏יהודה‏‎. ======= kre-251 Personalia 1887-11-25 Transkription ‎‏איש ירא ה׳ מנעוריו‏‎ ‎‏תם וישר בכל מעשיו‏‎ ‎‏ורודף שלום כל ימיו‏‎ ‎‏ה״ה כ״ה‏‎ ‎‏שמואל בר יעקב הכהן‏‎ ‎‏הלך לעולמו ביום עש״ק‏‎ ‎‏ט׳ כסליו תרמ״ח לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Samuel Frank geb. 10. Febr. 1841, gest. 25. Nov. 1887. Übersetzung Ein Mann, er ehrfürchtete den Ewigen von seiner Jugend auf, lauter und aufrecht in all seinen Taten und nach Frieden strebend all seine Tage, es ist der geehrte Herr Schmuel, Sohn des Jaakow Hakohen, er ging hin in seine Welt am Rüsttag des heiligen Schabbat, 9. Kislev 648 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 1: 1 Kön 18,12 ======= kre-252 Personalia 1887-12-9 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל תפארת בעלה‏‎ ‎‏והעטרת בניה היקרה‏‎ ‎‏מרת כננדלה בת שמחה‏‎ ‎‏אשת יהודה בר בנימין‏‎ ‎‏מתה בזקנה ושיבה טובה‏‎ ‎‏ביום כ״ג כסלו‏‎ ‎‏בשנת תרמ״ח‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frau Levi Hollender Carol. geb. Hollender gest. 9. Dez. 1887 im Alter von 82 Jahren. Übersetzung Hier ist begraben eine tüchtige Gattin, Zierde ihres Gatten und die Krone ihrer Kinder, die Teure, Frau Knendla, Tochter des Simcha, Gattin des Jehuda, Sohn des Binjamin, gestorben in gutem Greisenalter am 23. Kislev im Jahre 648. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2/3: vgl. Spr 12,4 und 17,6 ======= kre-253 Personalia 1887-12-21 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש טוב וישר‏‎ ‎‏כ׳ יוסף בר שלמה הלוי‏‎ ‎‏מת ביום ד׳ ז׳ טבת תרמ״ח לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht mein lieber Gatte der Arzt Herr Jos. Sanders gest. 21. Dez. 1887, im Alter von 71 Jahren. Übersetzung Hier ist begraben ein guter und aufrechter Mann, der geehrte Josef, Sohn des Schlomo Halevi, gestorben am Tag 4, 7. Tewet 648 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 4: Statt richtig 6. Tewet, ‎‏ו׳ טבת‏‎, ist hier der 7., ‎‏ז׳‏‎, angegeben. Auch hier hat die Vorlage oder der Steinmetz die Buchstaben waw und zajin vertauscht; vgl. Stein B 43 von 1876. ======= kre-255 Personalia 1888-1-14 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה מרת‏‎ ‎‏גנענדלא בת אשר‏‎ ‎‏אשת ר׳ יחיאל בן ברוך‏‎ ‎‏נפטרה א׳ שבט תרמ״ח לפ״ק‏‎ ‎‏גדלה אהבתה וישרת מעשיה,‏‎ ‎‏נזר ועזר לבעלה ולבניה,‏‎ ‎‏על טוב ביתה כל מחשבותיה.‏‎ ‎‏נאנחו כל מאהביה על מיתתה.‏‎ ‎‏דבקה נפשה לאל גם בימי צרתה,‏‎ ‎‏לאור עולם במרומים עלתה נשמתה.‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Karoline Michels geb. Frank. Übersetzung Hier ist begraben die Frau Gnendela, Tochter des Ascher, Gattin des Herrn Jechiel, Sohn des Baruch, verschieden (am) 1. Schwat 648 der kleinen Zählung. Groß ihre Liebe und aufrecht ihre Taten. Krone und Hilfe ihrem Gatten und ihren Kindern, dem Wohl ihres Hauses (galten) alle ihre Gedanken, über ihren Tod seufzen alle, die sie liebten. Es haftete ihre Seele an Gott auch in den Tagen ihrer Bedrängnis, zum ewigen Licht in den Höhen stieg ihre Seele hinauf. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Wolff hat diesen Grabstein den Grabsteinen der Schwiegereltern von Karoline Michels, B 133 und B 134, die von der Werkstatt A. Rützel hergestellt worden sind, fast exakt nachgebildet, jedoch sind die Buchstaben reliefiert und nicht eingemeißelt. Zl. 3: Dieser alte süddeutsche Name kommt auch als Knendela vor (Stein C 70 von 1887), wo das bürgerliche Pendant ebenfalls Caroline ist. Zl. 10: vgl. Dtn 4,4, Dtn 30,20 und 2 Kön 18,6 Zl. 11: Jes 60,19 und 20: "der Ewige wird dir sein zum ewigen Licht". ======= kre-257 Personalia 1888-2-15 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏נערה בתולה‏‎ ‎‏וחמודה צנועה ושורה‏‎ (!) ‎‏מ׳ עללא בת אברהם‏‎ ‎‏מתה ביום ד׳ ג׳ אדר תרמ״ח לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Laura Leven geb. 5. März 1867, gest. 15. Febr. 1888. Übersetzung Hier ist begraben das Mädchen, Jungfrau und liebenswert, züchtig, aufrecht, Frau Ella, Tochter des Awraham, gestorben am Tag 4, 3. Adar 648 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 3: Verschreiber: ‎‏ושורה‏‎ statt richtig ‎‏ישירה‏‎. ======= kre-259 Personalia 1888-2-19 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתולה הצנועה‏‎ ‎‏מ׳ עדל בת אברהם‏‎ ‎‏מתה ביום א׳ ז׳ אדר‏‎ ‎‏תרמ״ח לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Adelheid Wallich gest. 19. Febr. 1888, im Alter von 82 Jahren. Übersetzung Hier ist begraben die züchtige Jungfer, Frau Edel, Tochter des Awraham, gestorben am Tag 1, 7. Adar 648 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-260 Personalia 1888-3-16 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏מרת‏‎ ‎‏בילא בת שמואל‏‎ ‎‏אשת ר׳ אברהם‏‎ ‎‏בר יצחק הלוי‏‎ ‎‏מתה בת נ״א שנה‏‎ ‎‏עש״ק ד׳ ניסן תרמ״ח לפ״ק‏‎ ‎‏לביתה בחפץ עמלה.‏‎ ‎‏לבעלה רק טוב גמלה.‏‎ ‎‏נכבדה לכל מכיריה.‏‎ ‎‏שם תאכל פרי מעשיה.‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frau Abr. Levy geb. Sibilla Reiss geb. 26. Mai 1836, gest. 16. März 1888. Übersetzung Hier ist begraben Frau Bella, Tochter des Schmuel, Gattin des Herrn Awraham, Sohn des Jizchak Halevi, gestorben im Alter von 51 Jahren Rüsttag des heiligen Schabbat, 4. Nissan 648 der kleinen Zählung. Um ihr Haus mit bestem Willen sie sich bemühte. Ihrem Gatten nur Gutes sie erwies. Geehrt von all ihren Bekannten. Dort koste sie die Frucht ihrer Werke. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 9: vgl. Spr 31,12: "Sie erweist ihm nur Gutes und nie Böses alle Tage ihres Lebens." ======= kre-261 Personalia 1888-3-25 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏בתולה צעיר בימים‏‎ (!) ‎‏מהוללה מכל יודעים‏‎ ‎‏היטיב לקרוביה ולזרים‏‎ ‎‏ייטלה בת שלמה הלוי‏‎ ‎‏נפטרה ביום א׳ י״ג ניסן‏‎ ‎‏ונקברה ביום ג׳ א׳ דפסח‏‎ ‎‏תרמ״ח לפ״ק. תנצב״ה‏‎ Henriette Stern gest. 25. März 1888, im 33. Lebensjahre. Übersetzung Hier ist begraben eine Jungfer, jung an Tagen, gepriesen von allen Bekannten, sie tat Gutes denen, die ihr nahe wie den Fremden, Jeitle, Tochter des Schlomo Halevi, verschieden am Tag 1, 13. Nissan, und begraben am Tag 3, erster Tag von Pessach 648 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2: Statt richtig ‎‏צעירה‏‎ steht die maskuline Form ‎‏צעיר‏‎. ======= kre-262 Personalia 1888-4-1 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה הישרה מרת‏‎ ‎‏מלכה בת ר׳ קלונימת‏‎ ‎‏אשת נפתלי הירץ פאססמן‏‎ ‎‏הלכה לעולמה בשם טוב‏‎ ‎‏ביום א׳ ד׳ דחה״מ של פסח‏‎ ‎‏תרמ״ח לפ״ק תנצב״ה‏‎ Hier ruht in Frieden Frau Amalie Passmann geb. Daniels, geb. 26. Jan. 1839, gest. 1. April 1888. Übersetzung Hier ist begraben die aufrechte Frau, Frau Malka, Tochter des Herrn Kalonymos, Gattin des Naftali Hirz Passmann, sie ging hin in ihre Welt mit gutem Namen am Tag 1, 4. Zwischenfeiertag von Pessach 648 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 3: Der aus dem Griechischen stammende Name Kalonymos, welcher "der mit dem guten/schönen Namen" bedeutet, ist hier mit tav statt korrekt mit samech geschrieben, entsprechend der aschkenasischen Aussprache, bei der ein tav am Wortende immer als s ausgesprochen wird. Zl. 6: ‎‏דחה״מ‏‎ als Abkürzung für ‎‏דחול המועד‏‎, auch auf dem Stein für Emanuel Goldstein, C 90 von 1889, früher jedoch stets ausgeschrieben. ======= kre-263 Personalia 1888-4-14 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבחור‏‎ ‎‏מאיר בר יהודה‏‎ ‎‏נפטר ביום ש״ק ג׳ אייר‏‎ ‎‏ונקבר בכבד גדול ביום‏‎ ‎‏ב׳ ה׳ בו תרמ״ח לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Herman [Frankfurt] geb. .. Oct. [1854] gest. 14. April 1888. Übersetzung Hier ist begraben der Junggeselle Meir, Sohn des Jehuda, verschieden am Tag des heiligen Schabbat, 3. Ijar, und begraben mit großer Ehre am Tag 2, 5. desselben 648 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-264 Personalia 1888-4-25 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה מרת‏‎ ‎‏בריינכא שרה לאה בת‏‎ ‎‏עזריאל אשת ר׳ שלמה בן‏‎ ‎‏זאב הלוי מתה בשנת מ״ז‏‎ ‎‏לחייה י״ד אייר תרמ״ח לפ״ק‏‎ ‎‏אשה ישרה ויקרה.‏‎ ‎‏לבעלה עזר ועטרה.‏‎ ‎‏עינו תדמע מאין הפוגות.‏‎ ‎‏מכיריה ואחיותיה נוגות.‏‎ ‎‏בכל חליה ומכאוביה‏‎ ‎‏חגרה בעוז מתניה.‏‎ ‎‏לא נמס לבה ובטחונה.‏‎ ‎‏לכן בחיי עולם מעונה.‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Bertha Wolff geb. Philipps geb. 4. Dez. 1841, gest. 25. Apr. 1888. Übersetzung Hier ist begraben die Frau Breinche Sara Lea, Tochter des Esriel, Gattin des Herrn Schlomo, Sohn des Seew Halevi, gestorben im 47. Jahr ihres Lebens, 14. Ijar 648 der kleinen Zählung. Eine aufrechte und teure Frau. Ihrem Gatten Hilfe und Krone. Sein Auge vergießt Tränen ohne Unterlass. Ihre Bekannten und ihre Schwestern trauern. Trotz aller Krankheit und Schmerzen gürtete sie mit Kraft ihre Lenden. Nicht schmolz ihr Herz und ihre Zuversicht dahin. Daher sei im ewigen Leben ihre Wohnstatt. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 12: Spr 31,17 Zl. 13: vgl. Dtn 20,8 ======= kre-265 Personalia 1888-4-29 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה הישרה מרת‏‎ ‎‏ביילא בת כה״ר יואל ז״ל‏‎ ‎‏אשת זאב בר החבר ר׳‏‎ ‎‏יצחק ז״ל מתה ביום א׳‏‎ ‎‏י״ח אייר תרמ״ח לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Sibilla Engersch geb. Hertz geb. 10. Oct. 1810, gest. 29. April 1888. Übersetzung Hier ist begraben die aufrechte Frau, Frau Beila, Tochter des geehrten Herrn Joel, sein Andenken zum Segen, Gattin des Seew, Sohn des toragelehrten Herrn Jizchak, sein Andenken zum Segen, gestorben am Tag 1, 18. Ijar 648 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-267 Personalia 1888-6-8 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה מרת‏‎ ‎‏שרה בת אורי‏‎ ‎‏אשת ר׳ משה‏‎ ‎‏הערצבערגער ז״ל‏‎ ‎‏נפטרה כ״ט סיון תרמ״ח לפ״ק‏‎ ‎‏צנועה וחסידה בכל מעשיה,‏‎ ‎‏לצדק הנהיגה את בניה,‏‎ ‎‏חיש הלכה לבעלה ברוב אהבתה,‏‎ ‎‏להתענג עמו מפרי צדקתה.‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Sara Herzberger geb. Schaffrath gest. im 68. Lebensjahre am 8. Juni 1888. Übersetzung Hier ist begraben die Frau Sara, Tochter des Uri, Gattin des Herrn Mosche Herzberger, sein Andenken zum Segen, verschieden (am) 29. Sivan 648 der kleinen Zählung. Züchtig und fromm in all ihren Taten, zur Gerechtigkeit leitete sie ihre Kinder, schnell ging sie zu ihrem Gatten in der Fülle ihrer Liebe, um sich mit ihm zu erfreuen an der Frucht ihres Wohltuns. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-268 Personalia 1888-8-25 Transkription ‎‏איש תם וישר‏‎ ‎‏ירא ה׳ ופעל טוב‏‎ ‎‏כ׳ שמעון בר בונים‏‎ ‎‏נפטר ביום שבת ק׳‏‎ ‎‏י״ח אלול תרמ״ח לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Simon Lehmann geb. 7. Febr. 1828, gest. 25. Aug. 1888. Ruhe in Frieden. Übersetzung Ein lauterer und aufrechter Mann, er ehrfürchtete den Ewigen und wirkte Gutes, der geehrte Schimon, Sohn des Bonem, verschieden am Tag des heiligen Schabbat, 18. Elul 648 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 3: Der schon im Mittelalter gern gebrauchte Name des Vaters, Bonem, Bunem, stammt vom romanischen bzw. französischen "bonhomme", deutsch etwa Lipmann, "guter Mann". ======= kre-270 Personalia 1888-11-2 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה הישרה‏‎ ‎‏מ׳ בולה בת יהודה‏‎ ‎‏אשת משה בר אליעזר‏‎ ‎‏מתה ביום עש״ק כ״ח חשון‏‎ ‎‏תרמ״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Sibilla Leven geb. Bach geb. 16. Febr. 1794, gest. 2. Nov. 1888. Übersetzung Hier ist begraben die aufrechte Frau, Frau Bula, Tochter des Jehuda, Gattin des Mosche, Sohn des Elieser, gestorben am Rüsttag des heiligen Schabbat, 28. Cheschvan 649 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-256 Personalia 1888-1-27 1900-9-16 Transkription ‎‏פ״ט//פ״ט‏‎ ‎‏[אשת] חיל תפארת בעלה ובניה//איש תם וישר וירא אלהים‏‎ ‎‏[תמימה] וישרה ונעימה במעשיה//פועל טוב וכושר מעללים‏‎ ‎‏...ייכא בת יעקב הכהן//ר׳ יהודה בר אברהם‏‎ ‎‏[א]שת יהודה בר אברהם//מת בזקנה ושיבה טובה‏‎ ‎‏נפטרה ט״ו שבט תרמ״ח לפ״ק//כ״ב אלול תר״ס לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה//תנצב״ה‏‎ Hier ruht in Gott//Hier ruht in Gott unsere liebe Gattin und Mutter//unser lieber Vater Christine Berger//Leopold Berger geb. Cahn//geb. 30. Mai 1821, geb. 16. Aug. 1823,//gest. 16. Sept. 1900. gest. 27. Jan. 1888.//Friede seiner Asche! Friede ihrer Asche! Übersetzung Hier ist geborgen//Hier ist geborgen eine tüchtige [Gattin], Zierde ihres Gatten und ihrer Kinder,//ein lauterer, aufrechter und Gott ehrfürchtender Mann, [lauter] und aufrecht und wohlgefällig in ihren Taten,//Gutes wirkend und (von) untadeligem Handeln, ...eicha, Tochter des Jaakow Hakohen,// Herr Jehuda, Sohn des Awraham, [Ga]ttin des Jehuda, Sohn des Awraham,//gestorben in gutem Greisenalter, verschieden (am) 15. Schwat 648 der kleinen Zählung.//(am) 22. Elul 660 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens//Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-271 Personalia 1889-2-2 Transkription Hier ruht Max Oppenheimer geb. 23. Dezbr 1866, gest. 2. Febr. 1889. ‎‏מרדכי בן כ״ה אהרן‏‎ ‎‏נולד ט״ו טבת תרכ״ג‏‎ (!) ‎‏ונפטר א׳ אדר תרמ״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Mordechai, Sohn des geehrten Herrn Aharon, geboren (am) 15. Tewet 623 und verschieden (am) 1. Adar 649 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 7: Das hebräische Geburtsdatum 15. Tewet 623 entspricht dem 7.1.1863. Der Fehler in der hebräischen Inschrift liegt im Schlußbuchstaben gimel (‎‏ג‏‎), der ein sajin (‎‏ז‏‎) sein müsste und so das Jahr 627: 15. Tewet 627 = 23.12.1866 richtig angezeigt hätte. ======= kre-272 Personalia 1889-2-22 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש טוב וישר‏‎ ‎‏כ׳ דוד בן דוד‏‎ ‎‏מת ביום כ״א אדר תרמ״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht David Meier geb. 7. Aug. 1851, gest. 22. Febr. 1889. R.I.F. Übersetzung Hier ist begraben ein guter und aufrechter Mann, der geehrte David, Sohn des David, gestorben am 21. Adar 649 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 4: Kein Hinweis auf den Ersten Adar. Zl. 10: Ruhe in Frieden. ======= kre-273 Personalia 1889-2-28 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה מרת גלא בת ר׳‏‎ ‎‏יצחק אשת ר׳ יצחק הלוי‏‎ ‎‏שפירא נולדה ט״ז (?) אלול‏‎ (!) ‎‏תקע״ב ונפתרה ה״ז (?) אדר‏‎ (!) ‎‏א׳ תרמת לפ״ק‏‎ (!) ‎‏אשה טיבת לב וצמעה‏‎ (!) ‎‏במעשיה הלכה ועזבה את‏‎ ‎‏ביתה לאנחה אהובה ל‏‎ ‎‏משפחתה ינכונה (?) למכיריה‏‎ ‎‏גדלה אמונתה יובוה (?) לבינה‏‎ ‎‏שם תקבל פרי חייה בשמים‏‎ ‎‏עם בעלה ובתה בארץ החיים‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frau Ww[e] H. Spiero geb. 19. Ockt. 1817 gest. 28. Febr. 18[89] Übersetzung Hier ist begraben die Frau Gela, Tochter des Herrn Jizchak, Gattin des Herrn Jizchak Halevi Spiero, geboren 16. (?) Elul 572 und verschieden .. Adar I 649 der kleinen Zählung. Eine gutherzige und züchtige Frau in ihren Taten, sie ging und ließ ihr Haus seufzend zurück, geliebt von ihrer Familie ... (?) ihren Bekannten sie zog ihre Kinder groß in ihrem Glauben und ... (?) Dort wird sie die Frucht ihres Lebens im Himmel empfangen, mit ihrem Gatten und ihrer Tochter im Lande des Lebens. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Die hebräische Inschrift fällt nicht nur durch ihren persönlicher gehaltenen Text, sondern vor allem durch die große Anzahl von Schreibfehlern auf, die ihr Verständnis und damit die Übersetzung erschweren: Auf dem Sockel findet sich der Name des Steinmetzes: J. Hoss. Scheinbar ist dies das einzige Grabmal des Friedhofs, das aus dieser Werkstatt stammt, was die zahlreichen Verschreiber in einer anspruchsvollen Inschrift (und einer möglicherweise nicht gerade vollkommenen Vorlage) erklären könnte. Zl. 4: 16. (?) Elul. Möglicherweise tet waw (‎‏ט״ו‏‎), 15., wobei dieses tet sehr dem mem (‎‏מ‏‎) des Todesjahrs in Zl. 6 ähnelt. Allerdings entspricht das im Deutschen angegebene Geburtsdatum 19.10.1817 dem 9. Cheschvan 578. Zl. 5: ‎‏נפתרה‏‎ statt richtig ‎‏נפטרה‏‎; ‎‏ה״ז‏‎? Es müßte ‎‏כ״ז‏‎ bzw. ‎‏ך״ז‏‎ heißen. Zl. 6: ‎‏תרמ״ת‏‎ statt richtig ‎‏תרמ״ט‏‎ (taw statt richtig tet) = 1889. Auf der Rückseite ist das Todesdatum eindeutig als 28. Febr. angegeben, das Jahr aber nicht vollständig lesbar. Nach der Abfolge der hier aufgestellten Steine ist das Todesjahr 1889. Der 16. Adar I 649 war der 17.2.1889. Zl. 7: ‎‏טיבת‏‎ statt richtig ‎‏טובת‏‎; ‎‏צמעה‏‎ statt richtig ‎‏צנועה‏‎ Zl. 10: ‎‏ינכונה‏‎? Zl. 11: ‎‏יוביה‏‎? ======= kre-274 Personalia 1889-4-21 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש‏‎ ‎‏טוב וישר‏‎ ‎‏כ׳ אפרים‏‎ ‎‏בר אברהם הלוי‏‎ ‎‏מת ביום א׳ ד׳ דחה״מ‏‎ ‎‏של פסח תרמ״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Emanuel Goldstein gest. 21. April 1889, im Alter von 78 Jahren Die Liebe höret nimer auf! Übersetzung Hier ist begraben ein guter und aufrechter Mann, der geehrte Efraim, Sohn des Awraham Halevi, gestorben am Tag 1, 4. Zwischenfeiertag von Pessach 649 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 15: Der Spruch entstammt dem Neuen Testament, 1 Korinther 13,8 in Luthers Übersetzung. Sein Vorkommen auf jüdischen Grabsteinen seit Ende des 19. Jahrhunderts ist nicht aussergewöhnlich, den zum Allerweltsspruch geworden ist er vielfach zu finden und kommt hier noch fünfmal vor: Steine D 30 (1902), D 113 (1903), D 10 (1904), D 60 (1912) und D 21 (1922). Hier ist "nimer" mit Doppelungsstrich über dem m geschrieben. ======= kre-277 Personalia 1889-8-13 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ר׳ יעקב‏‎ ‎‏בן מרדכי הלוי‏‎ ‎‏ויהיו ימי חייו ס״ז שנה‏‎ ‎‏וימת ט״ז אב תרמ״ט לפ״ק‏‎ ‎‏טוב שכל ומהלל במלאכתו‏‎ ‎‏יקר למכיריו ולמשפחתו‏‎ ‎‏לביתו יגע בלי עצלתים‏‎ ‎‏שכרו מוכן לו בשמים‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Herr Jacob David geb. 21. Nov. 1823, gest. 13. Aug. 1889. Übersetzung Hier ist begraben Herr Jaakow, Sohn des Mordechai Halevi, und die Tage seines Lebens waren 67 Jahre, und er starb (am) 16. Aw 649 der kleinen Zählung. Von gutem Verstand und gepriesen in seiner Arbeit, seinen Bekannten und seiner Familie teuer, für sein Haus bemühte er sich ohne Trägheit, sein Lohn (sei) im Himmel ihm bereit. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Der Familienname David, Leviten, ist in Wesel recht häufig, doch sind die Grabsteine der Eltern von Jacob David nicht mehr aufzufinden. Zl. 6: vgl. 1 Sam 25,3, von Abigail gesagt; die Wendung wird sehr selten für Männer verwendet, meist ‎‏טובת שכל‏‎ für Frauen. ======= kre-278 Personalia 1889-10-16 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה החשובה בת טובים‏‎ ‎‏ירא ה׳ בכל לבבה‏‎ ‎‏מ׳ אלקה בת מר״ר נפתלי‏‎ ‎‏אשת אליהו בר יהודה‏‎ ‎‏מתה בש״ט ביום ד׳‏‎ ‎‏הושענא רבא תר״נ לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frau Charlotte Gompertz geb. Lehmann geb. 22. Jan. 1811, gest. 16. Oct. 1889. Übersetzung Hier ist begraben die angesehene Frau, Tochter von Guten, sie ehrfürchtete den Ewigen mit ihrem ganzen Herzen, Frau Olk/a/e, Tochter unseres Lehrers, des Meisters, Herrn Naftali, Gattin des Elijahu, Sohn des Jehuda, gestorben mit gutem Namen am Tag 4, Hoschana Rabba 650 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2: auch zu übersetzen als "aus bester Familie"; sonst hier in Krefeld nur in der Inschrift für Sophie Frankfurt von 1898 (D 79). Zl. 7: Hoschana Rabba, der siebte und letzte Tag des Laubhüttenfestes, fällt auf den 21. Tischri. An diesem Tag werden alle Torarollen der Synagoge von den Betenden aus dem Schrein genommen und zusammen mit dem Feststrauß des Laubhüttenfestes siebenmal (statt einmal an den übrigen Tagen des Festes) um das Vorlesepult getragen. Dabei werden die hoschanot gesprochen, Bittgebete in denen das Wort hoscha’ na, d.h. "Hilf doch", häufig vorkommt. ======= kre-279 Personalia 1889-11-1 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה החשובה‏‎ ‎‏מ׳ דינה בת יהודה‏‎ ‎‏מתה ביום ו׳ ז׳ חשון‏‎ ‎‏תר״ן לפ״ק‏‎ Dina Goldstein geb. Blankenstein geb. 2. März 1835, gest. 1. Nov. 1889. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die angesehene Frau, Frau Dina, Tochter des Jehuda, gestorben am Tag 6, 7. Cheschvan 650 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Auf dem neuen Friedhof befindet sich ein Grabstein für einen Salomon Goldstein, geb. 19.2.1848, gest. 29.3.1918. Sollte er der Gatte von Dina Goldstein gewesen sein, war sie fast 13 Jahre älter als ihr Mann. ======= kre-280 Personalia 1889-11-23 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש טוב וישר‏‎ ‎‏כ׳ משה בר מאיר‏‎ ‎‏מת ביום כ״ט חשון‏‎ ‎‏תר״ן לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Moses Blankenstein geb. 29. Oct. 1805, gest. 23. Nov. 1889. Übersetzung Hier ist begraben ein guter und aufrechter Mann, der geehrte Mosche, Sohn des Meir, gestorben am 29. Cheschvan 650 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 4: Der Schabbat als Todestag ist nicht erwähnt. ======= kre-281 Personalia 1889-12-14 Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏איש תם וישר‏‎ ‎‏כ׳ צבי בר שלמה הלוי‏‎ ‎‏מת ביום כ״ב כסליו‏‎ ‎‏תר״נ לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht uns. lieb. Gatte u. Vater Leopold Leven geb. 26. April 1836 gest. 14. Dez. 1889. Übersetzung Hier ist geborgen ein lauterer und aufrechter Mann, der geehrte Zwi, Sohn des Schlomo Halevi, gestorben am 22. Kislev 650 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-282 Personalia 1890-1-8 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש טוב וישר‏‎ ‎‏כ׳ יוסף בר נפתלי הלוי‏‎ ‎‏מת ביום ד׳ ט״ז טבת‏‎ ‎‏תר״ן לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unser lieber Gatte u. Vater Joseph Stern gest. 8. Jan. 1890, im Alter von 69 Jahren. Ruhe in Frieden! Übersetzung Hier ist begraben ein guter und aufrechter Mann, der geehrte Josef, Sohn des Naftali Halevi, gestorben am Tag 4, 16. Tewet 650 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-283 Personalia 1890-7-15 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבחור‏‎ ‎‏מאיר בר צבי‏‎ ‎‏נפטר ביום ג׳ כ״ז תמוז‏‎ ‎‏תר״ן לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Max Davids geb. 10. Sept. 1863, gest. 15. Juli 1890. Übersetzung Hier ist begraben der Junggeselle Meir, Sohn des Zwi, verschieden am Tag 3, 27. Tammus 650 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-285 Personalia 1890-10-3 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האישה‏‎ ‎‏החשובה והצנועה‏‎ ‎‏עטרת בעלה וביתה‏‎ ‎‏דרשה טוב כל ימיה‏‎ ‎‏מ׳ חוה בת שמואל הכהן‏‎ ‎‏אשת יעקב הלוי הערצאג‏‎ ‎‏עלה למרום ביום כ׳ תשרי‏‎ ‎‏תרנ״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Frau Eva Herzog geb. Cahen geb. zu Mülheim a. Rh. 10. Oct. 1812, gest. 3. Oct. 1890. Übersetzung Hier ist begraben die angesehene und züchtige Frau, Krone ihres Gatten und ihres Hauses, sie suchte das Gute all ihre Tage, Frau Chava, Tochter des Schmuel Hakohen, Gattin des Jaakow Halevi Herzog, sie stieg hinauf in die Höhe am 20. Tischri 651 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-288 Personalia 1890-11-25 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל תפארת בעלה ובניה‏‎ ‎‏תמימה וישרה ונעימה במעשיה‏‎ ‎‏מרת‏‎ ‎‏עדל בת שמעיהו‏‎ ‎‏מתה ביום י״ג כסלו תרנ״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frau Helene Spiro geb. Strauss geb. 29. Dezemb. 1827, gest. 25. Novemb. 1890. Übersetzung Hier ist begraben eine tüchtige Gattin, Zierde ihres Gatten und ihrer Kinder, lauter und aufrecht und wohlgefällig in ihren Taten, Frau Edel, Tochter des Schmajahu, gestorben am 13. Kislev 651 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2: vgl. Spr. 12,4 ======= kre-284 Personalia 1890-9-6 1891-8-24 Transkription Ruhestætte der Eheleute Gottfr. Goldstein und Frau geb. Helene Herzberger ‎‏הוי! בשנה אחת נפטרו שניהם,‏‎ ‎‏הנאהבים ונעימים בחייהם.‏‎ ‎‏איש ישר ונאמן, הולך במישרים.‏‎ ‎‏ואשת חיל מהוללת בשערים.‏‎ ‎‏דרכם בצדק וביראת שמים,‏‎ ‎‏לכן שכרם מוכן שם בכפלים.‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ר׳ אליקים‏‎ ‎‏בר אברהם הלוי‏‎ Gottfr. Goldstein geb. 17. März 1815, gest. 6. Sept. 1890. ‎‏ביום כ״א אלול תר״ן‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏מ׳ הינדלא בת מנחם‏‎ Helene Goldstein geb. 19. Nov. 1825, gest. 24. Aug. 1891. ‎‏ביום כ׳ אב מנחם‏‎ ‎‏תרנ״א לפ״ק‏‎ Übersetzung Wehe! In einem Jahr verschieden sie beide, die Geliebten und Wohlgefälligen in ihrem Leben. Ein aufrechter und verläßlicher Mann, in Geradheit wandelnd. Und eine tüchtige Gattin, gepriesen in den Toren. Ihr Weg in Gerechtigkeit und Gottesfurcht, daher (ist) dort ihr Lohn vielfach bereitet. Ihre Seelen seien eingebunden in das Bündel des Lebens Hier ist begraben Herr Eljakim, Sohn des Awraham Halevi am 21. Elul 650 Hier ist begraben Frau Hindla, Tochter des Menachem am 20. Aw Menachem 551 der kleinen Zählung. Kommentar Eine schöne und eigenständige Inschrift, die einfallsreich Eulogien für beide Verstorbene verbindet, sowohl inhaltlich als auch stilistisch. Rechts und links des Obelisks befindet sich jeweils ein Kissenstein mit den Namen und Lebensdaten der hier Bestatteten: Zl. 7: 2 Sam 1,23, dessen Fortsetzung, "in ihrem Leben und in ihrem Tod sind sie nicht getrennt", auf zahlreichen früheren Doppelsteinen zu finden ist. Zl. 9: Spr 31,10 und 31,31 ======= kre-291 Personalia 1891-2-28 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה ישרה ונעימה‏‎ ‎‏הלכה בדרך תמימה‏‎ ‎‏עשתה צדקה כל ימיה‏‎ ‎‏פרשה לעני את כפיה‏‎ ‎‏מרת חנה בת הח״ר‏‎ ‎‏שלמה צבי הכהן‏‎ ‎‏אשת משה הלוי הערצג‏‎ ‎‏נפטרה ביום כ׳ אדר תרנ״א‏‎ ‎‏בת ע״ח שנים‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frau Johanna Herzog geb. Kounen geb. 12. Aug. 1812, gest. 28. Febr. 1891. Übersetzung Hier ist begraben eine aufrechte und wohlgefällige Frau, sie wandelte auf lauterem Weg, wirkte Wohltun all ihre Tage, öffnete dem Armen ihre Hände, Frau Channa, Tochter des toragelehrten Herrn Schlomo Zwi Hakohen, Gattin des Mosche Halevi Herzog, verschieden am 20. Adar 651, im Alter von 78 Jahren. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 3: Ps 101,6 Zl. 5: Spr 31,20 umgestellt Zl. 9: kein Hinweis auf den Ersten Adar. ======= kre-292 Personalia 1891-3-19 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה חשובה‏‎ ‎‏מרת ייטכא בת נתן‏‎ ‎‏מתה בש״ט ביום ה׳‏‎ ‎‏ט׳ אדר שני תרנ״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Gudula Schwarz geb. Meyer geb. 24. Mai 1814, gest. 19. März 1891. Übersetzung Hier ist begraben eine angesehene Frau, Frau Jeitche, Tochter des Natan, gestorben mit gutem Namen am Tag 5, 9. des Zweiten Adar 651 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-293 Personalia 1891-4-18 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה חשובה מרת‏‎ ‎‏רעכלא בת ר׳ מנחם‏‎ ‎‏מתה יום ש״ק י׳ ניסן תרנ״א‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frau Herm. Hertzdahl geb. Regina Baumann geb. in Gangelt 14. Mai 1820, gest. in Crefeld 18. Apr. 1891. Übersetzung Hier ist begraben die angesehene Frau Rechle, Tochter des Herrn Menachem, gestorben (am) Tag des heiligen Schabbat, 10. Nissan 651. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-294 Personalia 1891-8-8 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש ישר ונאמן‏‎ ‎‏כ״ה‏‎ ‎‏אליעזר בר גרשון הלוי‏‎ ‎‏מת ביום ש״ק ד׳ מנחם אב‏‎ ‎‏תרמ״א לפ״ק תנצב״ה‏‎ (!) Hier ruht unser lieber Gatte u. Vater Louis Nussbaum geb. 3. Juni 1839, gest. 8. Aug. 1891. Ruhe in Frieden! Übersetzung Hier ist begraben ein aufrechter und verläßlicher Mann, der geehrte Herr Elieser, Sohn des Gerschon Halevi, gestorben am Tag des heiligen Schabbat, 4. Menachem Aw 641 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 6: Das Todesjahr ist falsch angegeben: statt 641, ‎‏תרמ״א‏‎ (1881), müßte es 651, ‎‏תרנ״א‏‎, lauten. ======= kre-296 Personalia 1891-12-7 Transkription Hier ruht in Frieden Fräulein Henriette Meyer ‎‏מ׳ גיטכא בת שאלתיאל‏‎ geb. 29. Juni 1830, gest. 7. Dezemb. 1891. ‎‏מתה ביום ב׳ ו׳ כסלו‏‎ ‎‏תרנ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Frau Gitche, Tochter des Schealtiel gestorben am Tag 2, 6. Kislev 652 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 4: Der Name ist auch als Gütche zu lesen. ======= kre-302 Personalia 1892-3-23 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש הולך תמים היה‏‎ ‎‏צדיק באמונתו חיה‏‎ ‎‏אהב הצדק והמישרים‏‎ ‎‏היטיב לקרוביו גם לזרים‏‎ ‎‏משה בר נפתלי הלוי‏‎ ‎‏מת יום כ״ד אדר תרנ״ב‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Moses Goldstein geb. 23. März 1811, gest. 23. März 1892. Übersetzung Hier ist begraben ein lauter wandelnder Mann war er, gerecht in seinem Glauben lebte er, liebte die Gerechtigkeit und die Geradheit, tat Gutes denen, die ihm nahe wie auch den Fremden, Mosche, Sohn des Naftali Halevi, gestorben 24. Adar 652 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 3: Hab 2,4 abgewandelt ======= kre-303 Personalia 1892-5-1 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הגבורה והמהוללה‏‎ ‎‏אשת חיל תפארת בעלה‏‎ ‎‏ותפארת בניה‏‎ ‎‏ה״ה אשת יראת אלהים‏‎ ‎‏פעלה טוב כל ימיה היקרה‏‎ ‎‏פיילכא בת הח״ר יעקב‏‎ ‎‏אשת מנחם בר נפתלי הלוי‏‎ ‎‏מתה בזקנה ושיבה טובה‏‎ ‎‏ביום א׳ ד׳ אייר תרנ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏ונקברה ביום ג׳ ו׳ אייר בו‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Philippine Hertz geb. Spier geb. 17. Jan. 1818, gest. 1. Mai 1892. Die Liebe überdauert den Tod! Übersetzung Hier ist begraben die Heldenmütige und Gepriesene, eine tüchtige Gattin, Zierde ihres Gatten und Zierde ihrer Kinder, es ist die Gott ehrfürchtende Gattin, sie wirkte Gutes all ihre Tage, die Teure, Veilche, Tochter des toragelehrten Herrn Jaakow, Gattin des Menachem, Sohn des Naftali Halevi, gestorben in gutem Greisenalter am Tag 1, 4. Ijar 652 der kleinen Zählung, und begraben am Tag 3, 6. Ijar desselben. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zln. 3/4: vgl. Spr 12,4 und 17,6 Zl. 5: vgl. Spr 31,30 Zl. 18: Auch hier eine Abwandlung von Hld 8,6: "Stärker als der Tod ist die Liebe" (vgl. C 66 von 1887) ======= kre-304 Personalia 1892-5-20 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתולה הצנועה והיקרה‏‎ ‎‏מוכתרת בכל מדה ישרה‏‎ ‎‏קיילכא בת הח״ר יעקב‏‎ ‎‏מתה ביום ש״ק כ״ד אייר‏‎ ‎‏תרנ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Karolina Spier geb. 19. Jan. 1828, gest. 20. Mai 1892. Übersetzung Hier ist begraben die züchtige und teure Jungfer, gekrönt mit jeder rechten Eigenschaft, Keilche, Tochter des toragelehrten Herrn Jaakow, gestorben am Tag des heiligen Schabbat, 24. Ijar 652 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-306 Personalia 1892-7-31 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה חשובה מרת‏‎ ‎‏גידלא בת שלמה‏‎ ‎‏מתה ביום א׳ ז׳ אב‏‎ ‎‏תרנ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unsere liebe Gattin u. Mutter Henriette Steinhardt geb. Lichtenstein geb. 26. Oct. 1826, gest. 31. Juli 1892. Übersetzung Hier ist begraben eine angesehene Frau, Frau Gidle, Tochter des Schlomo, gestorben am Tag 1, 7. Aw 652 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-310 Personalia 1892-11-25 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם וישר ירא אלהים‏‎ ‎‏וסר מרע אהוב למקום ואהוב‏‎ ‎‏לבריות בכל הנסיונות שנסה‏‎ ‎‏בהם בטח באלהיו והחזיק‏‎ ‎‏באמונתו.‏‎ ‎‏ה״ה יעקב בן הר״ר‏‎ ‎‏שמואל פראנק הכהן‏‎ ‎‏ויעקב הלך לדרכו בר‏‎ ‎‏שמונים שנה יום ו׳ כסלו‏‎ ‎‏שנת תרנ״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנוח נפשו בגן החיים‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ein lauterer und aufrechter Mann, gottesfürchtig und das Böse meidend, geliebt von Gott und geliebt von den Menschen; bei allen Versuchungen, mit denen Er [ihn] erprobte, vertraute er auf seinen Gott und hielt fest an seinem Glauben. Es ist Jaakow, Sohn des Herrn, unseres Meisters, Schmuel Frank Hakohen. Und Jaakow ging seines Weges im Alter von achtzig Jahren, den 6. Kislev des Jahres 653 der kleinen Zählung. Es ruhe seine Seele im Garten des Lebens Kommentar Zln. 2/3: Ijob 1,8 Zl. 5: vgl. 2 Kön 18,5 Zl. 9: Gen 32,2 ======= kre-323 Personalia 1893-10-27 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה חשובה מרת‏‎ ‎‏חוה אשת חלום פארטמאן‏‎ (?) ‎‏מתה ביום י״ז חשון תרנ״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unsere gute Mutter Frau Eva Portmann geb. Haas geb. 7. Oct. 1849 gest. 27. Oct. 1893 Übersetzung Hier ist begraben eine angesehene Frau, Frau Chava, Gattin des Chalom (?) Portmann, gestorben am 17. Cheschvan 654 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 3: Der Name des Gatten scheint fehlerhaft zu sein. Zwar gibt es einen ähnlich geschriebenen biblischen Namen Chelon, ‎‏חלון‏‎, Num 1,9, aber auf seinem eigenen Grabstein wird Jacob/Leopold Portmann Jehuda genannt. ======= kre-325 Personalia 1893-12-1 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ר׳ יצחק‏‎ ‎‏בן כה״ר חיים הכהן‏‎ ‎‏הוא היה נאמן וישר בכל דרכיו‏‎ ‎‏סר מרע ועשה הטוב בכל יכלתו‏‎ ‎‏הלך לעולמו ביום ש״ק כ״ג כסלו‏‎ ‎‏תרנ״ד לפ״ק‏‎ Hier ruht unser theurer Gatte u. Vater Herr Isaac Heymann geb. 19. März 1829, gest. 1. Dezbr. 1893. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Herr Jizchak, Sohn des geehrten Meisters, Herrn Chaim Hakohen, er war verläßlich und aufrecht auf all seinen Wegen, er mied das Böse und tat Gutes mit all seinem Können, er ging hin in seine Welt am Tag des heiligen Schabbat, 23. Kislev 654 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-326 Personalia 1894-1-1 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם וישר‏‎ ‎‏ירא ה׳ ופעל טוב‏‎ ‎‏ה״ה שמחה פראָהויין‏‎ ‎‏הלך לעולמו‏‎ ‎‏ביום ב׳ כ״ג טבת תרנ״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unser lieber Vater Simon Frohwein geb. 15. Mai 1817, gest. 1. Jan. 1894. R.I.F. Übersetzung Hier ist begraben ein lauterer und aufrechter Mann, er ehrfürchtete den Ewigen und wirkte Gutes, es ist Simcha Frohwein, er ging hin in seine Welt am Tag 2, 23. Tewet 654 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-327 Personalia 1894-1-7 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתולה‏‎ ‎‏מ׳ עדלה בת יהודה הכהן‏‎ ‎‏מתה ביום כ״ט טבת תרנ״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unsere liebe Schwester Clara Portmann geb. 4. März 1861, gest. 7. Jan. 1894. Übersetzung Hier ist begraben die Jungfer, Frau Edla, Tochter des Jehuda Hakohen, gestorben am 29. Tewet 654 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-330 Personalia 1894-2-12 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה חשובה‏‎ ‎‏מ׳ בילא בת אורי‏‎ ‎‏אשת יהודה בר אליעזר‏‎ ‎‏מתה ביום ב׳ ו׳ אד״ר תרנ״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Sibilla Falk geb. Vohs geb. zu M. Gladbach d. 23. Sept. 1823 gest. zu Crefeld d. 12. Feb. 1894. Übersetzung Hier ist begraben eine angesehene Frau, Frau Bella, Tochter des Uri, Gattin des Jehuda, Sohn des Elieser, gestorben am Tag 2, 6. des ersten Adar 654 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 5: Die Abkürzungszeichen für den Ersten Adar sind kaum erkennbar: ein Punkt über dem dalet (‎‏ד‏‎), und ein Strich über dem resch (‎‏ר‏‎) im Monatsnamen ‎‏אדר‏‎. ======= kre-338 Personalia 1894-12-4 Transkription Hier ruht unser lieber Gatte u. Vater Salomon Goldschmidt ‎‏שלמה בר מור״ר פסח הלוי‏‎ geb. 2. Jan. 1849, gest. 4. Dezbr. 1894. ‎‏מת ביום ו׳ כסלו תרנ״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Ruhe in Frieden! Übersetzung Schlomo, Sohn unseres Lehrers und Meisters, Herrn Pessach Halevi gestorben 6. Kislev 655 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-339 Personalia 1895-3-6 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏החבר ר׳ אריה בן הח״ר יואל‏‎ ‎‏נולד בשנת תקס״ח‏‎ ‎‏ונפטר בשיבה טובה י׳ אדר‏‎ ‎‏תרנ״ה לפ״ק‏‎ ‎‏זקן זה קנה חכמה ותבונות‏‎ ‎‏לו שם טוב ׃ ירא ה׳ איש אמונות‏‎ ‎‏נזר למשפחתו ופאר לעדתו‏‎ ‎‏נכבד לכל ושם שלום מנוחתו.‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Herr Leopold Hertz geb. 28. März 1808, gest. 6. März 1895. Friede seiner Asche Übersetzung Hier ist begraben der toragelehrte Herr Arje, Sohn des toragelehrten Herrn Joel, geboren im Jahre 568 und verschieden in gutem Greisenalter 10. Adar 655 der kleinen Zählung. Dieser Alte erwarb Weisheit und Einsicht, sein (ist) ein guter Name: den Ewigen ehrfürchtete er, ein Mann von Treu und Glauben, eine Krone seiner Familie und eine Zierde seiner Gemeinde, geehrt von allen, und dort ist der Friede seiner Ruhestätte. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 6: BerR 59,9: "dieser Alter erwarb zwei Welten", von Abraham gesagt; zu "erwarb Weisheit" vgl. Spr 4,5, 4,7 und 16,16 Zl. 7: Hier wird auf die vier Buchstaben des Namens Arje, ‎‏אריה‏‎, hingewiesen, aus denen auch die Wendung "den Ewigen ehrfürchtete er" besteht: ‎‏ירא ה׳‏‎. ======= kre-341 Personalia 1895-3-10 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה מרת‏‎ ‎‏דינה בת ברוך‏‎ ‎‏אשת החבר ר׳ מרדכי כ׳׳ץ‏‎ ‎‏נפטרה ביום הפורים‏‎ ‎‏תרנ״ה לפ״ק‏‎ ‎‏דמעות תרד עין בניה ומאהביה,‏‎ ‎‏יום שמחה לאבל נהפך למכבדיה.‏‎ ‎‏נשאה חן בעיני כל מכיריה.‏‎ ‎‏הללו בשערים צדקתה ומעשיה.‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frau Marcus Catz geb. Diana Michels geb. 25. Oct. 1826, gest. 10. März 1895. Sie ruhe in Frieden. Übersetzung Hier ist begraben die Frau Dina, Tochter des Baruch, Gattin des toragelehrten Herrn Mordechai KaZ, verschieden am Tag des Purim 655 der kleinen Zählung. Tränen läßt fallen das Auge ihrer Kinder und ihrer Freundinnen, ein Tag der Freude wurde verkehrt zum (Tag) der Trauer denen, die sie verehrten. Sie fand Gefallen in den Augen all ihrer Bekannten. Gepriesen in den Toren ihr Wohltun und ihre Taten. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 7: vgl. Jer 13,17 Zl. 8: vgl. Est 9,22: "Von Kummer zu Freude und von Trauer zu einem Festtag". Dieser Festtag ist Purim, der Todestag von Dina/Diana, und in ihrer Inschrift sind die Worte dieses Verses umgekehrt: für die Hinterbliebenen wurde der Festtag Purim zu einem Tag der Trauer. Zl. 9: vgl. Est 2,15 Zl. 10: vgl. Spr 31,31 ======= kre-344 Personalia 1895-6-13 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה החשובה‏‎ ‎‏מרת‏‎ ‎‏פראדכה בת מאיר הלוי‏‎ ‎‏מתה ביום כ״א סיון תרנ״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frau Wwe Isaac Levy geb. Friedericke Kaufmann geb. 9. April 1822, gest. 13. Juni 1895. Übersetzung Hier ist begraben die angesehene Frau, Frau Fradche, Tochter des Meir Halevi, gestorben am 21. Sivan 655 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-348 Personalia 1895-9-22 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש ישר וכשר שמואל בר לוכס‏‎ ‎‏מת ביום א׳ ד׳ תשרי תרנ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Samuel Lucas geb. 18. April 1857 gest. 22. Sept. 1895 Übersetzung Hier ist begraben ein aufrechter und untadeliger Mann, Schmuel, Sohn des Lucas, gestorben am Tag 1, 4. Tischri 656 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2: Diese Art der Namensangabe, Sohn des Lucas, also der Familienname sozusagen als Patronymika, ist hier einmalig. ======= kre-349 Personalia 1895-9-29 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ר׳ אברהם‏‎ ‎‏בר יצחק הלוי‏‎ ‎‏מת בן נ״ה שנה‏‎ ‎‏י״א תשרי תרנ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏איש שלום והולך תמים‏‎ ‎‏הה! נפטר בחצי ימים‏‎ ‎‏לאשתו היה תפארת‏‎ ‎‏באהבה עמו נקשרת.‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Herr Abraham Levy geb. 16. Nov. 1839, gest. 29. Sept. 1895. Übersetzung Hier ist begraben Herr Awraham, Sohn des Jizchak Halevi, gestorben im Alter von 55 Jahren 11. Tischri 656 der kleinen Zählung. Ein Mann des Friedens und lauter wandelnd, weh! verschieden in der Hälfte der Tage, seiner Gattin war er Zierde, in Liebe ist sie ihm verbunden. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 6: Ps 37,37 und Ps 15,2 ======= kre-350 Personalia 1895-11-21 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם וישר ירא שמים‏‎ ‎‏ה״ה‏‎ ‎‏כ׳ לוי בר משה הלוי‏‎ ‎‏מת יום ד׳ כסלו תרנ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht mein lieber Gatte unser lieber Vater Leopold Goldstein geb. 17. März 1847, gest. 21. Nov. 1895. Übersetzung Hier ist begraben ein lauterer und aufrechter Mann, Gott ehrfürchtend, es ist der geehrte Levi, Sohn des Mosche Halevi, gestorben 4. Kislev 656 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-352 Personalia 1896-2-14 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש ישר אוהב שלום‏‎ ‎‏ישעי בר כה״ר שמואל‏‎ ‎‏מת ביום ל׳ שבט‏‎ ‎‏תרנ״ו לפ״ק‏‎ Hier ruht unser lieber Vater Philipp Sternefeld geb. 4. Juli 1811, gest. 14. Febr. 1896. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ein aufrechter Mann, friedensliebend, Jischi, Sohn des geehrten Herrn Schmuel, gestorben am 30. Schwat 656 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Der Name Sternefeld findet sich in Goch um 1870: Josef und Johanna Sternefeld. Zl. 3: Zum Namen Jischi siehe den Stein seiner Gattin (C 145 von 1882). ======= kre-353 Personalia 1896-3-17 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏גבר תמים ואיש ישר בכל ימיו‏‎ ‎‏ירא אלהים ועשה צדקה בכל דרכיו‏‎ ‎‏ר׳ שמואל‏‎ ‎‏בן הח״ר יעקב הלוי‏‎ ‎‏מת בשיבה טובה ביום ג׳ ניסן‏‎ ‎‏תרנ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Herr Samuel Spiro geb. 5. Febr. 1822, gest. 17. März 1896. Übersetzung Hier ist begraben ein lauterer Herr und ein aufrechter Mann all seine Tage, er ehrfürchtete Gott und wirkte Wohltun auf all seinen Wegen, Herr Schmuel, Sohn des toragelehrten Herrn Jaakow Halevi, gestorben in gutem Greisenalter am 3. Nissan 656 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-354 Personalia 1896-4-3 Transkription Hier ruht unsere liebe Tochter u. Schwester Sara Vasen ‎‏צערלה בת פנחס‏‎ geb. 16. April 1869, gest. 3. April 1896. ‎‏מתה ש״ק שביעי של פסח‏‎ ‎‏תרנ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Zerle, Tochter des Pinchas gestorben (am) heiligen Schabbat, siebter (Tag) von Pessach 656 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 5: wie Zirla (Stein B 96 von 1859) ist auch der Name Zerle eine Koseform von Sara. Zl. 8: Der siebte Tag von Pessach ist der 21. Nissan. ======= kre-355 Personalia 1896-4-4 Transkription Hier ruht mein geliebt. Gatte unser guter Vater Abraham Hertz ‎‏אברהם ב׳ עזריאל‏‎ geb. 2. Mai 1826, gest. 4. April 1896. ‎‏מת ביום ש״ק שביעי‏‎ ‎‏של פסח‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Awraham, Sohn des Esriel gestorben am Tag des heiligen Schabbat, siebter (Tag) von Pessach. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zln. 8/9: Der siebte Tag von Pessach ist der 21. Nissan. ======= kre-356 Personalia 1896-5-3 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם וישר‏‎ ‎‏צדק וגדול בתורה‏‎ ‎‏יהודה בר אליעזר‏‎ ‎‏מת ביום א׳ כ׳ אייר תרנ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Levy Falk geb. 2. Dez. 1815 gest. 3. Mai 1896. Übersetzung Hier ist begraben ein lauterer und aufrechter Mann, gerecht und groß in der Tora, Jehuda, Sohn des Elieser, gestorben am Tag 1, 20. Ijar 656 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 3: Durchaus überraschend ist das Lob "groß in der Tora" in dieser knappen Inschrift, das sonst auf keinem einzigen Krefelder Grabstein vorkommt und welches eher in einer Eulogie für einen chawer, einen Toragelehrten zu erwarten wäre. Hiernach scheint es keine Zensur der Inschriften mehr gegeben zu haben. ======= kre-362 Personalia 1896-10-8 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל תפארת בעלה ובניה‏‎ ‎‏תמימה וישרה ונעימה במעשיה‏‎ ‎‏לעני ולאביון פרשה כפיה‏‎ ‎‏לגמול חסד ואמת כל ימיה‏‎ ‎‏מרת רבקה בת יהודה‏‎ ‎‏מתה ביום ה׳ ר״ח חשון‏‎ ‎‏תרנ״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unsere liebe unvergessliche Gattin u. Mutter Frau Rebecka Marx geb. Goldschmidt geb. zu Oedt 22. Juni 1836, gest. zu Crefeld 8. Oct. 1896. Übersetzung Hier ist begraben eine tüchtige Gattin, Zierde ihres Gatten und ihrer Kinder, lauter und aufrecht und wohlgefällig in ihren Taten, dem Armen und dem Bedürftigen öffnete sie ihre Hände, Liebeswerk und Treue zu erweisen all ihre Tage, Frau Riwka, Tochter des Jehuda, gestorben am Tag 5, Neumond Cheschvan 657 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Dieses Datum war der Zweite des Neumonds Cheschvan, was aus der hebräischen Inschrift nicht hervorgeht (Neumond Cheschvan = 30. Tischri = Mittwoch, 7.10.1896). Zl. 2: vgl. Spr 12,4 Zl. 4: vgl. Spr 31,20 Zl. 5: "Liebe und Treue": Gen 24,49 u.ö. Zl. 2-5: Die komplette Eulogie findet sich als Vorlage in Bloggs Sefer Hachajim. ======= kre-363 Personalia 1896-11-14 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש‏‎ ‎‏טוב וישר‏‎ ‎‏אפרים בן יוסף שמחה‏‎ ‎‏מת ביום י׳ כסלו תרנ״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unser unvergesslicher Vater Herr Simon Bach geb. 14. Mai 1819, gest. 14. Nov. 1896. Übersetzung Hier ist begraben ein Mann, gut und aufrecht, Efraim, Sohn des Josef Simcha, gestorben am 10. Kislev 657 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-365 Personalia 1896-12-19 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה מרת‏‎ ‎‏עללא בת אורי‏‎ ‎‏אשת ר׳ אברהם‏‎ ‎‏בן חיים הכהן‏‎ ‎‏מתה ביום ש״ק י״ד טבת‏‎ ‎‏תרנ״ז לפ״ק‏‎ ‎‏עטרת לבעלה ולבניה‏‎ ‎‏נכבדת לכל מכיריה‏‎ ‎‏לאביון שלחה ידיה‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Frau Abr. Heymann geb. Helene Leven geb. 27. Juli 1828, gest. 19. Dez. 1896. Übersetzung Hier ist begraben die Frau Ella, Tochter des Uri, Gattin des Herrn Awraham, Sohn des Chaim Hakohen, gestorben am Tag des heiligen Schabbat, 14. Tewet 657 der kleinen Zählung. Krone ihrem Gatten und ihren Kinder, geehrt von allen ihren Bekannten dem Bedürftigen reichte sie ihre Hände. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 10: Spr 31,20 ======= kre-368 Personalia 1897-2-6 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ר׳ מאיר בן‏‎ ‎‏החבר ר׳ שמואל הכהן‏‎ ‎‏נולד כ״ב אייר תקע״ה‏‎ ‎‏ונפטר ד׳ אדר ראשון‏‎ ‎‏תרנ״ז לפ״ק‏‎ ‎‏איש אמונות,‏‎ ‎‏בר לבב ועניו‏‎ ‎‏נכבד למכיריו‏‎ ‎‏ואוהב לבניו.‏‎ ‎‏באמת ובצדק‏‎ ‎‏דרש טוב עדתו.‏‎ ‎‏רדף שלום‏‎ ‎‏ושלום תהי מנוחתו.‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Herr Meyer Frank geb. 1. Juni 1815, gest. 6. Febr. 1897. Übersetzung Hier ist begraben Herr Meir, Sohn des toragelehrten Herrn Schmuel Hakohen, geboren 22. Ijar 575 und verschieden 4. des Ersten Adar 657 der kleinen Zählung. Ein Mann von Treuen, reinen Herzens und demütig, geehrt von seinen Bekannten und geliebt von seinen Kindern. In Wahrheit und in Gerechtigkeit suchte er das Wohl seiner Gemeinde. Er jagte dem Frieden nach, und Frieden möge seine Ruhe sein. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 7: Spr 28,20 ======= kre-369 Personalia 1897-2-19 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה חשובה‏‎ ‎‏מ׳ גידלא בת משה‏‎ ‎‏אשת אשר בר רפאל צבי‏‎ ‎‏מתה י״ז אדר א׳ תרנ״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht meine liebe Frau unsere gute Mutter Regina Levi geb. Behr geb. 25. Nov. 1851, gest. 19. Febr. 1897. Übersetzung Hier ist begraben eine angesehene Frau, Frau Gidla, Tochter des Mosche, Gattin des Ascher, Sohn des Refael Zwi, gestorben 17. Adar I 657 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-370 Personalia 1897-2-20 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ר׳ יעקב בן מנחם‏‎ ‎‏הערצבערגער‏‎ ‎‏נולד ער״ה תקפ״ז‏‎ ‎‏ונפטר י״ח אדר א׳ תרנ״ז לפ״ק‏‎ ‎‏איש רודף שלום ומחזיק בדתו,‏‎ ‎‏עסק בצרכי צבור באמונתו,‏‎ ‎‏שנים רבות היה פרנס לעדתו,‏‎ ‎‏אהוב לבניו שם ימצא שכר צדקתו.‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Jacob Herzberger, geb. 21. Sept. 1827, gest. 20. Febr. 1897. Übersetzung Hier ist begraben Herr Jaakow, Sohn des Menachem Herzberger, geboren am Rüsttag des Neujahrs 587 und verschieden 18. Adar I 657 der kleinen Zählung. Ein Mann, nach Frieden jagend und festhaltend an seinem Glauben, er beschäftigte sich mit den Anliegen der Gemeinde in seiner Treue, viele Jahre war er Vorsteher seiner Gemeinde, geliebt von seinen Kindern. Dort wird er finden den Lohn seines Wohltuns. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 5: "an seinem Glauben", be-dato, biblisch meist "Erkenntnis/Einsicht" (z.B. Spr 11,9: "durch Einsicht werden die Gerechten gerettet"), heute eher als "Religion" zu übersetzen. Zl. 7: be‘emunato um des Reimes willen, sonst be‘emuna, "in Treue"; das Ganze als Betonung seiner Tätigkeit als Vorsteher. Vgl. die Inschrift für Major Meyer (B 2) von 1874. ======= kre-374 Personalia 1897-8-25 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏שינלא בת ר׳ יצחק מאיר‏‎ ‎‏נפטרה בשיבה טובה‏‎ ‎‏כ״ז אב תרנ״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unsere liebe unvergessliche Jeanette Mayer geb. zu Diedesfeld den 11. April 1809, gest. zu Krefeld den 25. Aug. 1897. Übersetzung Hier ist begraben Scheinle, Tochter des Herrn Jizchak Meir, verschieden in gutem Greisenalter, 27. Aw 657 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-376 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ר׳ מנחם בן נפתלי הלוי‏‎ ‎‏נפטר בן פ׳׳א שנה י״ב תשרי‏‎ ‎‏תרנ״ח לפ״ק‏‎ ‎‏איש טוב לב‏‎ ‎‏עמל הרבה בספרי אמונה‏‎ ‎‏אהב את ביתו‏‎ ‎‏ואנשי תורה ותבונה‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unser lieber unvergesslicher Vater Emanuel Hertz geb. 29. Mai 1816, gest. 8. Oct. 1897. Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, ist ja nicht todt, er ist nur fern! Kommentar Der deutsche Sinnspruch ist ein Zitat des österreichischen Schriftstellers Joseph Christian Freiherr von Zedlitz (1790-1862) (aus: "Der Stern von Sevilla" von 1829, 5. Kapitel, vierter Aufzug, siebter Auftritt: "Wer im Gedächtniß seiner Lieben lebt, ist ja nicht todt, er ist nur fern. - Todt nur ist, wer vergessen wird"). Dieser Sinnspruch, der oft auch Immanuel Kant zugeschrieben wird, hat sich zu einem beliebten Grabspruch entwickelt. Zl. 5: vgl. 1 Kön 8,66 Zl. 6: Eine eigenwillige Formulierung, welche suggeriert, daß der Verstorbene, kein Toragelehrter, für sich selbst gelernt hat. Ein sehr schönes, wahrscheinlich von seinen Kindern ausgedachtes Lob für den Geschäftsreisenden. Zl. 14/15: Dieser deutsche Schlußspruch, den man auch noch heute sehr oft in Todesanzeigen liest, wird Immanuel Kant zugeschrieben. Hier auf dem alten Friedhof ist er einmalig, auf Grabsteinen anderer jüdischer Friedhöfe kommt er hingegen durchaus häufiger vor. ======= kre-380 Personalia 1897-10-27 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה חשובה ונעימה‏‎ ‎‏ה״ה מערלה בת אברהם‏‎ ‎‏נולדה א׳ ר״ח טבת תקע״ו‏‎ ‎‏ונפטרה ב׳ ר״ח חשון תרנ״ח‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Magdalena Beer geb. Salm geb. 1. Jan. 1816, gest. 27. Oct. 1897. Ihre Seele ruhe in Frieden Übersetzung Hier ist begraben eine angesehene und wohlgefällige Frau, es ist Merle, Tochter des Awraham, geboren 1. des Neumonds Tewet 576 und verschieden 2. des Neumonds Cheschvan 658. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-378 Personalia 1897-10-15 1901-2-9 Transkription ‎‏פ״נ//פ״נ‏‎ ‎‏אשה חשובה//איש תם וישר‏‎ ‎‏פרומעט//אברהם‏‎ ‎‏בת אפרים//בר אליעזר הלוי‏‎ ‎‏מתה ביום כ׳ שבט תרס״א//מת ביום כ׳ תשרי תרנ״ח‏‎ ‎‏תנצב״ה//תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frau//Hier ruht Fanny Wallach//Herr geb. Meyer//Abraham Wallach geb. 21. April 1830,//geb. 23. Mai 1836, gest. 9. Febr. 1901.//gest. 15. Okt. 1897. Gott ist’s, der unser Ziel bestimmt, Uns gnädig wieder zu sich nimmt. Übersetzung Hier ist begraben // Hier ist begraben eine angesehene Frau, // ein lauterer und aufrechter Mann, Fromet, // Awraham, Tochter des Efraim, // Sohn des Elieser Halevi, gestorben am 20. Schwat 661. // gestorben am 20. Tischri 658. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel // des Lebens // Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Es findet sich kein Sterbeeintrag für Fanny Wallach. Zl. 3: Zum Namen Fromet siehe Stein A 18 von 1876. Zl. 5: In beiden Inschriften fehlt der Hinweis auf den Schabbat als Todestag. ======= kre-381 Personalia 1898-2-3 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש ירא ה׳ מנעוריו‏‎ ‎‏תם וישר בכל מעשיו‏‎ ‎‏יעקב בר מורי‏‎ ‎‏מת יום י״א שבט תרנ״ח‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unser lieber Vater Julius Freund geb. 5. Juni 1828, gest. 3. Febr. 1898. Übersetzung Hier ist begraben ein Mann, den Ewigen ehrfürchtend seit seiner Jugend, lauter und aufrecht in all seinen Taten, Jaakow, Sohn des Mori, gestorben 11. Schwat 658. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2: vgl. 1 Kön 18,12 ======= kre-390 Personalia 1898-9-24 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש טוב וישר‏‎ ‎‏ר׳ יצחק בר אשר‏‎ ‎‏מת ביום ערב יום כפור‏‎ ‎‏תרנ״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unser lieber unvergesslicher Vater Isaak Schwartz geb. 24. Mai 1813, gest. 26. Sept. 1898. Übersetzung Hier ist begraben ein guter und aufrechter Mann, Herr Jizchak, Sohn des Ascher, gestorben am Rüsttag des Versöhnungstags 659 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Die Angabe des Todestags als 26. September in der deutschen Inschrift ist also falsch. Zl. 4: Der Rüsttag des Versöhnungstag ist der 9. Tischri. ======= kre-391 Personalia 1898-10-15 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה חשובה‏‎ ‎‏בת טובים‏‎ ‎‏שפרינץ בת שמואל‏‎ ‎‏הלכה לעולמה‏‎ ‎‏יום כ״ט תשרי תרנ״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unsere theure Mutter Frau Sophie Frankfurt geb. Markus geb. 3. Novbr. 1824, gest. 15. Octbr. 1898. Übersetzung Hier ist begraben eine angesehene Frau, Tochter aus guter Familie, Sprinz, Tochter des Schmuel, sie ging hin in ihre Welt 29. Tischri 659 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 3: oder "aus bester Familie" Zl. 6: Kein Hinweis auf den Schabbat als Todestag. ======= kre-392 Personalia 1898-11-1 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏גבורת איש נכבד‏‎ ‎‏צדק וישר‏‎ ‎‏ירא אלהים‏‎ ‎‏וסר מרע‏‎ ‎‏עושה צדקות בכל עת‏‎ ‎‏ר׳ נתן בר משה שלום‏‎ ‎‏מת ביום ט״ז מרחשון‏‎ ‎‏תרנ״ט לפ״ק‏‎ Nathan Abraham geb. 29. März 1825, gest. 1. Nov. 1898. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ein starker, ein geehrter Mann, gerecht und aufrecht, Gott ehrfürchtend und das Böse meidend, Wohltätigkeit wirkend zu jeder Zeit, Herr Natan, Sohn des Mosche Schalom, gestorben am 16. Marcheschvan 659 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Im Sterbeeintrag seiner Frau wird Nathan Abraham als Spezereihändler bezeichnet. Zl. 2: Vgl. Ri 8,21: "denn wie der Mann, so seine Stärke." Zln. 4/5: Ijob 1,1 und 1,8 Zl. 6: Ps 106,3 ======= kre-395 Personalia 1899-3-2 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה חשובה‏‎ ‎‏מרת הננא בת נתן‏‎ ‎‏אשת ר׳ מרדכי בר שמשון‏‎ ‎‏מתה ביום ה׳ כ׳ אדר תרנ״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht meine liebe Frau, unsere gute, unvergeßliche Mutter, Frau Johanna Gompertz geb. Koopmann, geb. 14. Sept. 1818, gest. 2. März 1899. Ruhe in Frieden! Übersetzung Hier ist begraben eine angesehene Frau, Frau Hanna, Tochter des Natan, Gattin des Herrn Mordechai, Sohn des Schimschon, gestorben am Tag 5, 20. Adar 659 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-397 Personalia 1899-3-19 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש אמונה‏‎ ‎‏צדק וישר‏‎ ‎‏ירא אלהים‏‎ ‎‏עושה צדקות‏‎ ‎‏וישר מעשים.‏‎ ‎‏משה‏‎ ‎‏בר דוד הכהן‏‎ ‎‏מת ביום ח׳ ניסן‏‎ ‎‏תרנ״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Herr Moritz Cohn geb. in Kaldenhausen 10. Octbr 1833, gest. 19. März 1899. Übersetzung Hier ist begraben ein verläßlicher Mann, gerecht und aufrecht, Gott ehrfürchtend, Wohltätigkeit übend und von aufrechtem Tun. Mosche, Sohn des David Hakohen, gestorben am 8. Nissan 659 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-398 Personalia 1899-4-7 Transkription ‎‏הכל הולך‏‎ ‎‏אלמקום‏‎ ‎‏אחד הכל היה מןהעפר‏‎ ‎‏והכל שב אלהעפר‏‎ ‎‏מאיר בר נפתלי‏‎ ‎‏נפטר ביום כ״ח ניסן תרנ״ט‏‎ ‎‏ויבכו אחריו אבו ואמו וכל קרוביו‏‎ Moritz Behr geb. 8. Mai 1862, gest. 7. April 1899. Übersetzung Alles geht zu einem Ort, alles ist aus Staub, und alles kehrt zurück zu Staub. Meir Sohn des Naftali, verschieden am 28. Nissan 659 und um ihn weinten Vater und Mutter und alle seine Verwandten. Kommentar Zln. 1-4: Koh 3,20. Dieses skeptischbittere Zitat aus dem Buch Prediger in einer Grabinschrift möchte man geradezu als einmalig bezeichnen; es entspricht dem Geist der Moderne. Wenn sonst einmal Kohelet zitiert wird, dann meist mit dem Satz: "Der Staub kehrt zur Erde zurück … der Geist aber zu Gott der ihn gegeben" (12,7). Zl. 6: Kein Hinweis auf den Schabbat. Der Inschrift fehlt zudem Einleitungs- und Schlußformel. ======= kre-399 Personalia 1899-4-21 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש טוב וישר‏‎ ‎‏יוסף בר אליעזר הכהן‏‎ ‎‏מת ביום י״א אייר תרנ״ט‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Joseph L. Cahn geb. 28. April 1832, gest. 21. April 1899. Übersetzung Hier ist begraben ein guter und aufrechter Mann, Josef, Sohn des Elieser Hakohen, gestorben am 11. Ijar 659. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-407 Personalia 1899-10-26 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה יראת אלהים‏‎ ‎‏כפה פרשה לעני‏‎ ‎‏והצניעה כל ימיה‏‎ ‎‏צדקות עשה בישראל‏‎ ‎‏מ׳ גלכא בת אהרן‏‎ ‎‏אשת ר׳ נתן שלום‏‎ ‎‏מתה ביום כ״ב מרחשון‏‎ ‎‏תר״ס לפ״ק‏‎ Juliane Abraham geb. Nathan geb. 17. April 1824, gest. 26. Oct. 1899. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben eine Gott ehrfürchtende Frau, ihre Hand öffnete sie dem Armen und war demütig all ihre Tage, Wohltätigkeit übte sie in Israel, Frau Gelche, Tochter des Aharon, Gattin des Herrn Natan Schalom, gestorben am 22. Marcheschvan 660 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Als Spezereien bezeichnet man orientalische Gewürze, Aromen, Duftstoffe, Balsame. Zl. 3: Spr 31,20 Zl. 4: vgl. Micha 6,8, wo auch die seltene Verbalform von ‎‏צנע‏‎ verwendet wird. ======= kre-416 Personalia 1900-6-10 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה חשובה‏‎ ‎‏מ׳ פאגעלכע‏‎ ‎‏בת יהודה הכהן‏‎ ‎‏מתה ביום י״ד סיון תר״ס לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht meine liebe Frau unsere gute unvergessliche Mutter Adolphine Lange geb. Dahl geb. 24. Jan. 1854, gest. 10. Juni 1900. Übersetzung Hier ist begraben eine angesehene Frau, Frau Vogelche, Tochter des Jehuda Hakohen, gestorben am 14. Sivan 660 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-417 Personalia 1900-7-23 Transkription ‎‏נשמת‏‎ ‎‏פקודיך תעלה‏‎ ‎‏למרומיך יה‏‎ ‎‏בזכות רחמיך‏‎ ‎‏יושעו ויצליחו‏‎ ‎‏סובלי פרך‏‎ ‎‏נפתלי בר יוסף‏‎ ‎‏נפטר כ״ו תמוז‏‎ ‎‏תר״ס לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hermann Behr geb. 20. Febr. 1827, gest. 23. Juli 1900. Übersetzung Die Seele Deines Geprüften steige auf in Deine Höhen, (Du) Ewiger, dank Deiner Barmherzigkeit wird er erlöst und gerettet (von den) zermalmenden Leiden. Naftali, Sohn des Josef, verschieden 26. Tammus 660 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Im Gegensatz zum Sterbeeintrag für die Schwester von Hermann Behr, Henriette Gottschalk, heißt es hier, daß die Eltern zuletzt in Crefeld und nicht in Rees wohnhaft waren. Inschriften für sie gibt es allerdings nicht. Zl. 5: vgl. Ps 118,25 Zln. 5/6: Womöglich wird hier (auch?) darauf hingewiesen, daß Hermann Behr zu seinen Lebzeiten drei Söhne verloren hat, die auf diesem Friedhof beerdigt sind. ======= kre-419 Personalia 1900-8-29 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אישה חשובה‏‎ ‎‏פיילכא בת מרדכי אורי‏‎ ‎‏מתה יום ד׳ אלול תר״ס לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frau Sophie Cahn geb. Goldschmidt geb. 11. April 1828, gest. 29. Aug. 1900. Übersetzung Hier ist begraben eine angesehene Frau, Veilche, Tochter des Mordechai Uri, gestorben den 4. Elul 660 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-420 Personalia 1900-10-1 Transkription ‎‏הבחור‏‎ ‎‏שלמה בר צבי‏‎ ‎‏נפטר ביום ב׳ ח׳ תשרי‏‎ ‎‏תרס״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Siegfried Davids geb. 22. Aug. 1868, gest. 1. Oct. 1900. Übersetzung Der Junggeselle Schlomo, Sohn des Zwi, verschieden am Tag 2, 8. Tischri 661 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-421 Personalia 1900-10-16 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה החשובה‏‎ ‎‏מ׳ גודלא בת אהרן‏‎ ‎‏מתה ביום שמחת תורה‏‎ ‎‏תרס״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unsere geliebte Mutter Frau Joseph Mahler Henriette geb. Nathan geb. 30. April 1821, gest. 16. Oct. 1900. Ruhe in Frieden. Übersetzung Hier ist begraben die angesehene Frau, Frau Gudle, Tochter des Aharon, gestorben am Tag der Torafreude 661 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 4: Der Tag der Gesetzesfreude, Simchat Tora, fällt auf den 23. Tischri. ======= kre-409 Personalia 1900-2-16 1900-2-21 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ //‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש הישר//ה״ה האשה‏‎ ‎‏הלך בדרך טוב//הצנועה והחכמה‏‎ ‎‏מכל מצות ה׳ לא סר//כל ימיה‏‎ ‎‏דבק עצמו באלהים חיים//הלכה בדרך ישרה‏‎ ‎‏כל מעשו לשם שמים//מצות ה׳ שמרה‏‎ ‎‏ר׳ נתן בר אליהו//טויבע בת משה‏‎ ‎‏מת ביום ד׳ כ״ב אדר א׳//מתה ביום ו׳ י״ז אדר א׳‏‎ ‎‏תר״ס לפ״ק//תר״ס לפ״ק‏‎ Nathan//Amalie Rosenzweig Rosenzweig//geb. Meyer geb. 24. Sept. 1835,//geb. 22. März 1841, gest. 21. Febr. 1900.//gest. 16. Febr. 1900. //‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben // Hier ist begraben der aufrechte Mann, // Es ist die er wandelte auf gutem Weg, // züchtige und weise Frau, von allen Geboten des Ewigen wich er nicht ab, // all ihre Tage er heftete sich an den lebendigen Gott, // wandelte sie auf dem aufrechten Weg, all sein Tun (war) um des Himmels willen, // die Gebote des Ewigen bewahrte sie, Herr Natan, Sohn des Elijahu, // Täube, Tochter des Mosche, gestorben am Tag 4, 22. Adar I // gestorben am Tag 6, 17. Adar I 660 der kleinen Zählung. // 660 der kleinen Zählung. Ihre Seelen seien eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Rechts: Zl. 5: nach Dtn 4,4; vgl. Dtn 30,20 und 2 Kön 18,6 Zl. 6: Av 2,12 ======= kre-425 Personalia 1901-3-12 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל‏‎ ‎‏תפארת בעלה ובניה‏‎ ‎‏מ׳ רכלא בת שמשון‏‎ ‎‏מתה ביום כ״א אדר‏‎ ‎‏תרס״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frau Regina Kiefer geb. Falkenstein geb. 24. Juli 1844, gest. 12. März 1901. Übersetzung Hier ist begraben eine tüchtige Gattin, Zierde ihres Gatten und ihrer Kinder, Frau Rechla, Tochter des Schimschon, gestorben am 21. Adar 661 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zln. 2/3: vgl. Spr 12,4 ======= kre-429 Personalia 1901-4-30 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם וישר‏‎ ‎‏ירא אלהיו כל ימיו‏‎ ‎‏צדיק באמונתו היה‏‎ ‎‏אלעקצאנדער בר אשר הכהן‏‎ ‎‏מת בשיבה טובה‏‎ ‎‏בליל לי״ב אייר תרס״א לפ״ק‏‎ ‎‏ונקבר ביום י״ד בו‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Alexander Kamp geb. 3. Mai 1829, gest. 30. April 1901. Übersetzung Hier ist begraben ein lauterer und aufrechter Mann, er ehrfürchtete seinen Gott alle Tage, gerecht in seinem Glauben war er, Alexander, Sohn des Ascher Hakohen, gestorben in gutem Greisenalter in der Nacht auf den 12. Ijar 661 der kleinen Zählung, und begraben am 14. desselben. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 4: vgl. Hab 2,4 Zl. 5: Der Name Alexander ist gemäß der deutschen Phonetik geschrieben. ======= kre-432 Personalia 1901-5-9 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה ישרה ונעימה‏‎ ‎‏הלכה בדרך תמימה‏‎ ‎‏עשתה צדקה כל ימיה‏‎ ‎‏והדריכה לתורה את בניה‏‎ ‎‏מ׳ בלה בת יהודה הכהן‏‎ ‎‏מתה יום כ׳ אייר תרס״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Frau Jacob Frohwein geb. Sibilla Schmitz aus Commern geb. 22. Jan. 1822, gest. 9. Mai 1901. Übersetzung Hier ist begraben eine aufrechte und wohlgefällige Frau, sie wandelte auf lauterem Weg, wirkte Wohltun all ihre Tage, zur Tora leitete sie ihre Kinder, Frau Bella, Tochter des Jehuda Hakohen, gestorben 20. Ijar 661 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 3: Ps 101,6 ======= kre-433 Personalia 1901-5-25 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הכלה הנעימה והתמימה‏‎ ‎‏הבתולה אלק בת פינחס הכהן‏‎ ‎‏מבכה מן חתנה‏‎ ‎‏ממשפחתה ומכל מיודעיה‏‎ ‎‏מתה ביום ב׳ שבעות‏‎ ‎‏תרס״א לפ״ק תנצב״ה‏‎ Hier ruht die Braut Olga Cohen geb. 15. Sept. 1872, gest. 25. Mai 1901. Gras verdorret. Blumen verwelken. Unsere Liebe zu dir wird immer bestehen. Übersetzung Hier ist begraben die liebenswürdige und lautere Braut, das Fräulein Olk, Tochter des Pinchas Hakohen, beweint von ihrem Bräutigam, von ihrer Familie und von all ihren Bekannten, gestorben am zweiten Tag von Schawuot 661 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 6: Der zweite Tag von Schawuot ist der 7. Sivan. Zl. 11-15: Hier wird Jesaja 40,8 zitiert und umgewandelt. Dort heißt es: "das Wort unseres Gottes wird ewig bestehen", hier "unsere Liebe zu dir". ======= kre-434 Personalia 1901-6-22 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתולה הצנועה‏‎ ‎‏מ׳ הננא בת כה״ר יהונתן‏‎ ‎‏מתה ביום ה׳ תמוז‏‎ ‎‏תרס״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Johanna Hertz geb. 20. Aug. 1812, gest. 22. Juni 1901. Übersetzung Hier ist begraben die züchtige Jungfer, Frau Hanna, Tochter des geehrten Herrn Jehonatan, gestorben am 5. Tammus 661 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Kein Hinweis auf den Schabbat als Todestag. ======= kre-438 Personalia 1901-11-23 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האיש תם וישר וירא שמים‏‎ ‎‏ה״ה כ״ה אורי בר יוסף ראאזען‏‎ ‎‏איש אמונים היית בכל מעשיך‏‎ ‎‏ותם וישר בלי ערמה ומרמה בכל פעלך‏‎ ‎‏ראשון לבי׳ הכנ׳ הלכת להלל את בוראך‏‎ ‎‏ילך לפניך צדקך ותקבל טוב שכרך‏‎ ‎‏נולד בדאהלען עשרה בטבת תקע״ז לפ״ק‏‎ ‎‏נדרש לישיבה של מעלה‏‎ ‎‏יום ש״ק י״ב כסלו תרס״ב לפ״ק‏‎ ‎‏והובל למנוחת קברו יום ב׳ י״ד בו.‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unser lieber Vater Mathias Roosen geb. zu Dahlen 6. Jan. 1816, gest. 23. Novbr 1901. Sein Andenken bleibe uns zum Segen. Übersetzung Hier ist begraben der lautere und aufrechte und Gott ehrfürchtende Mann, es ist der geehrte Herr Uri, Sohn des Josef Roosen. Ein Mann von Treu und Glauben warst du in all deinen Taten, und lauter und aufrecht, ohne List und Trug in all deinem Wirken, du gingst als Erster zur Synagoge, deinen Schöpfer zu loben, vor dir wird gehen dein Wohltun, und du wirst empfangen deinen guten Lohn, geboren in Dahlen, Zehnter im Tewet 577 der kleinen Zählung, eingefordert zum Lehrhaus der Höhe (am) Tag des heiligen Schabbat, 12. Kislev 662 der kleinen Zählung, und gebracht zur Ruhe seines Grabes (am) Tag 2, dem 14. desselben. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 8: Das hier angegebene Geburtsdatum, 10. Tewet 577, entspricht Sonntag, 29.12.1816 und weicht erheblich von dem der deutschen Inschrift, 6.1.1816, ab. Letzteres entspricht dem 5. Tewet (5)576. ======= kre-437 Personalia 1901-11-20 1904-7-25 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה יענטל‏‎ ‎‏בת החבר ר׳ יצחק‏‎ ‎‏מתה בת ע׳׳ב שנה‏‎ ‎‏ט׳ כסלו תרס״ב לפ״ק‏‎ ‎‏אהובה לבעלה ולבניה‏‎ ‎‏שלום ביתה‏‎ ‎‏כל מחשבותיה‏‎ ‎‏שם תמצא הצנועה‏‎ ‎‏פרי מעשיה‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Frau Henriette Gompertz geb. Sternefeld geb. 29. Juli 1829, gest. 20. Novbr 1901. ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ר׳ מרדכי‏‎ ‎‏בן נפתלי‏‎ ‎‏מת בן פ׳׳ה שנה‏‎ ‎‏י״ג אב תרס״ד לפ״ק‏‎ ‎‏ירא שמים וענו‏‎ ‎‏אהוב היה לבניו‏‎ ‎‏ונכבד לעדתו‏‎ ‎‏שם מנוחתו‏‎ ‎‏ושכר צדקתו‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Herr Gompel Gompertz geb. 4. Novbr 1819, gest. 25. Juli 1904. Übersetzung Hier ist begraben die Frau Jentel, Tochter des toragelehrten Herrn Jizchak, gestorben im Alter von 72 Jahren, 9. Kislev 662 der kleinen Zählung. Geliebt von ihrem Gatten und ihren Kindern; der Frieden ihres Hauses war all ihr Sinnen; Dort wird die Züchtige finden die Frucht ihrer Taten. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Hier ist begraben Herr Mordechai, Sohn des Naftali gestorben im Alter von 85 Jahren, 13. Aw 664 der kleinen Zählung. Gott ehrfürchtend und demütig, geliebt war er von seinen Kindern und geehrt von seiner Gemeinde, Dort (ist) seine Ruhe und der Lohn seines Wohltuns. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-440 Personalia 1902-2-7 Transkription Hier ruht unser lieber Sohn u. Bruder Hugo Heymann ‎‏יצחק בר שלמה הכהן‏‎ geb. 14. Juli 1872, gest. 7. Febr. 1902. ‎‏ביום ו׳ א׳ דר״ח אדר‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Jizchak, Sohn des Schlomo Hakohen Am Tag 6, 1. des Neumonds Adar. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 8: Hier findet sich kein Hinweis auf den ersten Adarmonat, und statt "Rüsttag des (heiligen) Schabbat" steht lediglich Tag 6. ======= kre-442 Personalia 1902-3-18 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ר׳ נפתלי‏‎ ‎‏בר יעקב הכהן‏‎ ‎‏נפטר ביום ט׳ אדר שני‏‎ ‎‏תרס״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Gottlieb Passmann geb. 12. Oct. 1823, gest. 18. März 1902. Übersetzung Hier ist begraben Herr Naftali, Sohn des Jaakow Hakohen, verschieden am 9. des Zweiten Adar 662 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-445 Personalia 1902-5-8 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ר׳ אלכסנדר אריה‏‎ ‎‏בר אורי‏‎ ‎‏מת א׳ אייר תרס״ב לפ״ק‏‎ ‎‏ישר במלאכתו,‏‎ ‎‏נכבד למכיריו‏‎ ‎‏ואהוב למשפחתו.‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Alex Leven geb. 10. Mai 1833, gest. 8. Mai 1902. Übersetzung Hier ist begraben Herr Alexander Arje, Sohn des Uri, gestorben 1. Ijar 662 der kleinen Zählung. Aufrecht in seinem Handwerk, geehrt von seinen Bekannten, und geliebt von seiner Familie. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-447 Personalia 1902-5-28 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתולה‏‎ ‎‏צנועה בכל דרכיה‏‎ ‎‏ישרה ותמימה במעשיה‏‎ ‎‏מ׳ גודלא ב׳ נפתלי הלוי‏‎ ‎‏מתה ביום כ״א אייר‏‎ ‎‏תרס״ג לפ״ק‏‎ (!) ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Fräulein Julie Hertz geb. zu Rheinberg d. 6. Jan. 1818, gest. 28. Mai 1902. Übersetzung Hier ist begraben die Jungfer, züchtig auf all ihren Wegen, aufrecht und lauter in ihren Taten, Frau Gudle, Tochter des Naftali Halevi, gestorben am 21. Ijar 663 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 7: Das Todesjahr dürfte nicht 663 (‎‏תרס״ג‏‎), sondern richtig 662 (‎‏תרס״ב‏‎) lauten. ======= kre-452 Personalia 1902-6-10 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ר׳ אברהם‏‎ ‎‏בר חיים הכהן‏‎ ‎‏מת ו׳ תמוז תרס״ב לפ״ק‏‎ ‎‏טוב לב וירא שמים‏‎ ‎‏אהוב לביתו ולבני עדתו‏‎ ‎‏ימצא שכרו בארץ החיים‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Abraham Heymann geb. 6. Aug. 1822, gest. 10. Juli 1902. Übersetzung Hier ist begraben Herr Awraham, Sohn des Chaim Hakohen, gestorben 6. Tammus 662 der kleinen Zählung. Gutherzig und himmelsfürchtig, Geliebt von seinem Hause und von den Mitgliedern seiner Gemeinde, wird er seinen Lohn finden im Lande des Lebens. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-449 Personalia 1902-7-4 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏מ׳ שרה‏‎ ‎‏בת שמעון‏‎ ‎‏מתה בת שבעים שנה‏‎ ‎‏כ״ט סיון תרס״ב לפ״ק‏‎ ‎‏ה״ה אשה ישרה‏‎ ‎‏פעלה טוב כל ימיה‏‎ ‎‏אשת חייל בבית בעלה‏‎ (!) ‎‏ותפארת לכל בניה‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frau Rosalie David geb. Jourdan geb. 19. Oct. 1832, gest. 4. Juli 1902. Übersetzung Hier ist begraben Frau Sara, Tochter des Schimon, gestorben im Alter von siebzig Jahren 29. Sivan 662 der kleinen Zählung. Sie war eine aufrechte Frau, wirkte Gutes all ihre Tage, eine tüchtige Gattin im Haus ihres Gatten, und (die) Zierde all ihrer Kinder. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 8: ‎‏חייל‏‎ statt richtig ‎‏חיל‏‎ ======= kre-455 Personalia 1902-12-18 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה מרת‏‎ ‎‏שפרינץ בת אשר‏‎ ‎‏אשת ר׳ נפתלי‏‎ ‎‏מתה כבת שבעים שנה‏‎ ‎‏י״ח כסלו תרס״ג לפ״ק‏‎ ‎‏עליה יבכו בעלה ובניה‏‎ ‎‏צדקתה יהללו כל מכיריה‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frau Sophia Wihl geb. Schönbrunn geb. 13. Juni 1833, gest. 18. Dez. 1902. Wer Liebe säet, wird Liebe ernten. Übersetzung Hier ist begraben die Frau Sprinz, Tochter des Ascher, Gattin des Herrn Naftali, gestorben im Alter von siebzig Jahren, 18. Kislev 663 der kleinen Zählung. Über sie weinen ihr Gatte und ihre Kinder, ihr Wohltun loben all ihre Bekannten. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 15: vgl. Hos 10,12: "Säet für Gerechtigkeit, erntet für Liebe." ======= kre-461 Personalia 1903-5-26 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה מרלה‏‎ ‎‏בת חיים הכהן‏‎ ‎‏אשת ר׳ יהודה הכהן‏‎ ‎‏מתה בת ע׳׳ח שנה‏‎ ‎‏כ״ט אייר תרס״ג לפ״ק‏‎ ‎‏אשה צנועה וחשובה‏‎ ‎‏לבניה ולמשפחתה אהובה‏‎ ‎‏מכיריה יהללו צדקתה‏‎ ‎‏שם תמצא שכר פעולתה‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Frau Amalie Dahl geb. Heymann geb. 19. März 1825, gest. 26. Mai 1903. Übersetzung Hier ist begraben die Frau Merla, Tochter des Chaim Hakohen, Gattin des Herrn Jehuda Hakohen, gestorben im Alter von 78 Jahren, 29. Ijar 663 der kleinen Zählung. Eine züchtige und angesehene Frau, von ihren Kindern und ihrer Familie geliebt, ihre Bekannten loben ihr Wohltun. Dort finde sie den Lohn ihres Wirkens. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-465 Personalia 1904-11-22 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש טוב וישר‏‎ ‎‏ר׳ נפתלי בר מרדכי‏‎ ‎‏נפטר והלך לעולמו‏‎ ‎‏בן אחד ושבעים שנה‏‎ ‎‏ביום ג׳ י״ד כסלו‏‎ ‎‏תרס״ה לפ״ק‏‎ ‎‏אהב נאמן לכל אהביו‏‎ ‎‏וכבת עינו שמר אשתו ובניו‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Herr Hermann Wihl geb. 28. April 1834, gest. 22. Nov. 1904. Die Liebe höret nimmer auf! Übersetzung Hier ist begraben ein guter und aufrechter Mann, Herr Naftali, Sohn des Mordechai, verschieden und in seine Welt hingegangen im Alter von einundsiebzig Jahren am Tag 3, 14. Kislev 665 der kleinen Zählung. Treuer Freund all seinen Freunden, wie seinen Augapfel behütete er seine Frau und seine Kinder. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 9: vgl. Ps 17,8: "Behüte mich wie einen Augapfel im Auge". Zl. 16: 1 Korinther 13,8 ======= kre-467 Personalia 1905-3-2 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש הולך תמים היה‏‎ ‎‏צדיק באמונתו חיה‏‎ ‎‏אהב הצדק והמישרים‏‎ ‎‏היטיב לקרוביו ולזרים‏‎ ‎‏ר׳ צבי בן כהר״ר משה‏‎ ‎‏נפטר ביום ה׳ כ״ה אדר ראשון‏‎ ‎‏תרס״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Heinrich van Leeuwen, geb. 23. Juli 1824, gest. 2. März 1905. Übersetzung Hier ist begraben ein lauter wandelnder Mann war er, gerecht in seinem Glauben lebte er, er liebte die Gerechtigkeit und die Geradheit, er tat Gutes denen, die ihm nahe und den Fremden, Herr Zwi, Sohn des geehrten Meisters, Herrn Mosche, verschieden am Tag 5, 25. des ersten Adar 665 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 3: vgl. Hab 2,4 ======= kre-468 Personalia 1905-5-7 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה ישרה במעשיה‏‎ ‎‏דרשה טוב כל ימיה‏‎ ‎‏והדריכה למישרים את בניה‏‎ ‎‏מרת האננע בת מאיר‏‎ ‎‏אשת אלעקצאנדער‏‎ ‎‏בר אשר הכהן‏‎ ‎‏מתה ביום א׳ ב׳ אייר תרס״ה לפ״ק‏‎ ‎‏ונקברה ביום ג׳ ד׳ בו‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frau Alexander Kamp Hanna geb. Hausmann geb. 6. Aug. 1839, gest. 7. Mai 1905. Übersetzung Hier ist begraben eine Frau, aufrecht in ihren Taten, sie erstrebte das Gute all ihre Tage und leitete auf gerade Bahn ihre Kinder, Frau Hanne, Tochter des Meir, Gattin des Alexander, Sohn des Ascher Hakohen, gestorben am Tag 1, 2. Ijar 665 der kleinen Zählung und begraben am Tag 3, 4. desselben. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-414 Personalia 1905-5-21 1900-5-25 Transkription ‎‏פ״נ//פ״נ‏‎ ‎‏אשה חשובה//איש תם וישר‏‎ ‎‏מ׳ פעסכא//משה צבי‏‎ ‎‏בת מנחם//בן שמואל‏‎ ‎‏מתה יום ט״ז אייר//מת ביום כ״ו אייר‏‎ ‎‏תרס״ה לפ״ק//תר״ס לפ״ק‏‎ Hier ruht//Hier ruht Betty Markus//Moses geb. Silberberg//Markus geb. 24. Febr. 1824,//geb. 1. Juni 1818, gest. 21. Mai 1905.//gest. 25. Mai 1900. //‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben // Hier ist begraben eine angesehene Frau, // ein lauterer und aufrechter Mann, Frau Pessche, // Mosche Zwi, Tochter des Menachem, // Sohn des Schmuel, gestorben am 16. Ijar // gestorben am 26. Ijar 665 der kleinen Zählung. // 660 der kleinen Zählung. Ihre Seelen seien eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-470 Personalia 1906-1-4 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏מ׳ הננא בת אליעזר‏‎ ‎‏מתה ביום ז׳ טבת‏‎ ‎‏תרס״ו לפ״ק‏‎ ‎‏אשה תקנה מאד‏‎ ‎‏לא להבל כלתה ימיה‏‎ ‎‏רק צדקה חפצה‏‎ ‎‏במישור עמדו רגליה‏‎ ‎‏נפשה בטוב תלין‏‎ ‎‏תחדש כנשר נעוריה‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frau Wwe Julius Meyer Johanna geb. Meyer geb. 8. Sept. 1819 zu Jüchen, gest. 4. Jan. 1906 zu Crefeld. Übersetzung Hier ist begraben Frau Hanna, Tochter des Elieser, gestorben am 7. Tewet 666 der kleinen Zählung. Eine sehr standfeste Frau, nicht vergeblich verbrachte sie ihre Tage, nur Wohltätigkeit war ihr Begehr, in Geradheit standen ihre Füße, ihre Seele möge ruhen im Guten, erneuere adlergleich ihre Jugend. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Der zweite Teil der Inschrift mit seinen relativ seltenen und gesuchten Formulierungen ist charakteristisch für die Mitglieder von Machane Jehuda und deren Frauen. 6 Uhr. Zl. 6: vgl. Ps 78,33 Zl. 8: Ps 26,10 umgestellt Zl. 9: Ps 25,13 Zl. 10: Ps 103,5, sehr selten: "Der mit Glück dein Alter sättigt; sich erneut, gleich dem Adler, deine Jugend" (Zunz) ======= kre-471 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל תפרת‏‎ (!) ‎‏באלה ובניה‏‎ (!) ‎‏מ׳ ביילא בת אברהם‏‎ ‎‏מתה ביום א׳ י״ז טבת תרס״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unsere liebe Mutter Frau Jos. Stern Sibylla geb. Schnock gest. 14. Jan. 1906, im Alter von 82 Jahren. Ruhe in Frieden! Kommentar Zl. 2: ‎‏תפרת‏‎ statt richtig ‎‏תפארת‏‎ Zl. 3: ‎‏באלה‏‎ statt richtig ‎‏בעלה‏‎ Zln. 2/3: vgl. Spr 12,4 ======= kre-472 Personalia 1906-3-5 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה חשובה‏‎ ‎‏יראת אלהים‏‎ ‎‏פעלה טוב כל ימיה‏‎ ‎‏על מתה היה אבל‏‎ ‎‏בכל העדה‏‎ ‎‏טייכה בת‏‎ ‎‏הח״ר נפתלי הלוי‏‎ ‎‏מתה ביום ח׳ אדר‏‎ ‎‏תרס״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frau Sophie Cohn geb. Herzog geb. 5. Sept. 1838, gest. 5. März 1906. Übersetzung Hier ist begraben die angesehene Frau, Gott ehrfürchtend, sie wirkte Gutes all ihre Tage, über ihren Tod gab es Trauer in der ganzen Gemeinde, Teiche, Tochter des toragelehrten Herrn Naftali Halevi, gestorben am 8. Adar 666 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-475 Personalia 1908-2-26 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה צנועה‏‎ ‎‏שבעת ימים‏‎ ‎‏הלכה במישור‏‎ ‎‏בדרך תמים‏‎ ‎‏ורוחה תעלז‏‎ ‎‏בגבהי מרומים‏‎ ‎‏הנדלא בת יהודה‏‎ ‎‏נפטרה כ״ה אדר‏‎ ‎‏תרס״ח לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Henriette Behr geb. Blankenstein geb. 28. April 1829, gest. 26. Febr. 1908. Übersetzung Hier ist begraben eine züchtige Frau, satt an Tagen, sie wandelte in Geradheit auf lauterem Wege, und ihr Geist wird jubeln in den Höhen der Himmel, Hendla/e, Tochter des Jehuda, verschieden 25. Adar 668 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zln. 4/5: Ps 101,6 ======= kre-477 Personalia 1909-3-26 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ר׳ יחיאל בן ברוך‏‎ ‎‏נפטר ד׳ ניסן תרס״ט לפ״ק‏‎ ‎‏ירא שמים ואיש נבון‏‎ ‎‏חביבין לו דברי תורה‏‎ ‎‏ישר במעשיו וחרוץ במסחר‏‎ ‎‏את חליו נשא בנפש שוקקה‏‎ ‎‏לזכר עד יהיה לבניו ומיודעיו‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Michael Michels geb. 22. Sept 1830, gest. 26. März 1909. Übersetzung Hier ist begraben Herr Jechiel, Sohn des Baruch, verschieden 4. Nissan 669 der kleinen Zählung. Gott ehrfürchtend und ein einsichtiger Mann, lieb (waren) ihm die Worte der Tora, aufrecht in seinen Taten und fleißig im Handel, seine Krankheit trug er mit verlangender Seele, zum ewigen Andenken sei er seinen Kindern und seinen Freunden. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2: Der biblische Name Jechiel ("den Gott am Leben erhalte") findet seit dem Mittelalter sehr oft, wenn nicht gar ausschließlich, als alltägliches ‚deutsches‘ Pendant den ebenfalls biblischen Namen Michael ("wer ist wie Gott?"). Zl. 5: vgl. bEruv 54b Zl. 6: "fleißig im Handel" ist eine selten vorkommende Wendung, die eine Tätigkeit als Kaufmann/Händler umschreibt. Zl. 7b: vgl. Ps 107,9: "Denn er sättigte die durstende Seele, und die hungernde Seele füllte er des Guten." (Zunz) ======= kre-485 Personalia 1920-7-13 Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏אשת חיל תפארת בעלה‏‎ ‎‏ובניה היא היתה מרת‏‎ ‎‏חנה בת עזריאל‏‎ ‎‏מתה ביום כ״ז תמוז תר״פ לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht uns. lieb. unvergessliche Mutter Frau Leopold Leven Johanna geb. Philipps, geb. 11. Okt. 1843 in Orsoy, gest. 13. Juli 1920 in Menden. Übersetzung Hier ist geborgen eine tüchtige Gattin, Zierde ihres Gatten und ihrer Kinder, sie war Frau Channa, Tochter des Esriel, gestorben am 27. Tammus 680 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2: vgl. Spr 12,4 Zl. 11: Laut Einwohnermelderegister (4/2382, S. 29/9) wurde Johanna Philipps am 11.10.1844 geboren, im Gegensatz zu dem hier angegebenen Geburtsjahr 1843. ======= kre-487 Personalia 1924-9-1 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל‏‎ ‎‏יוכבד בת יוסף‏‎ ‎‏נפטרה ביום ב׳ אלול תרפ״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unsere geliebte, unvergessliche Mutter Frau Julie Hirsch geb. Dülken geb. 16. Okt. 1852, gest. 1. Sept. 1924. Übersetzung Hier ist begraben eine tüchtige Gattin, Jochewed, Tochter des Josef, verschieden am 2. Elul 684 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ====== kre-45 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ילד שעשועים נחמד ונעים‏‎ ‎‏שמו יצחק בר יהודה [הכ]הן‏‎ ‎‏פא[ר]ט[מא]נן‏‎ [...] [...] [...] [...] ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ein Kind der Liebkosung, liebenswert und wohlgefällig, sein Name (ist) Jizchak Sohn des Jehuda [Hako]hen Po[r]t[ma]nn [...] [...] [...] [...] Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2: Jer 31,20 ====== kre-50 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם [...] לבב [...] אתו‏‎ [...] ‎‏[...]כל‏‎ [...] ‎‏כה״ר יוסף בכה״ר [...] פראנק‏‎ [...] [...] [...] [...] [...] Übersetzung Hier ist begraben ein aufrechter Mann […] [...] [...] [...] der geehrte Herr Josef Sohn des geehrten Herrn [...] Frank [...] [...] [...] [...] [...] ====== kre-52 Personalia Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏הבתולה טובת שכל‏‎ ‎‏מרת צירלא בת כ׳ אליעזר‏‎ ‎‏הלכה תמימה ופעלה צדק‏‎ ‎‏עולה לא נמצא בשפתיה‏‎ ‎‏החזיקה במוסר לא רפתה‏‎ ‎‏האמונה אזור חלציה‏‎ ‎‏תאבה מאד למצוות הבורא‏‎ ‎‏ערב ובקר וצהרים‏‎ ‎‏שפכה לפניו שיחתה‏‎ ‎‏ותהי ראשית חכמתה יראת ה׳‏‎ ‎‏ותגוע ותמת ביום כ״ד לחדש כסלו‏‎ ‎‏ותקבר ביום כ״ו בו‏‎ ‎‏שנת תר״ך לפ״ק‏‎ ‎‏נתצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen die Jungfrau von guter Einsicht, Frau Zirla, Tochter des geehrten Elieser, sie wandelte lauter und wirkte Wohltun, Unrecht ward nicht gefunden auf ihren Lippen, sie hielt fest an der Unterweisung, ließ nicht davon, die Treue (war) der Gurt ihrer Lenden, sie verlangte sehr nach den Geboten des Schöpfers, abends und morgens und mittags schüttete sie vor ihm ihre Andacht aus, und der Anfang ihrer Weisheit war die Ehrfurcht vor dem Ewigen, und sie schied hin und verstarb am 24. des Monats Kislev und wurde begraben am 26. desselben des Jahres 620 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Die lange und fromme Eulogie für die jung verstorbene Zirle besteht fast gänzlich aus biblischen Zitaten, mittels derer ihre tiefe Frömmigkeit zum Ausdruck gebracht werden soll. In der Häufung der Zitate der Grabinschrift für Ida Bodenheimer ähnlich, läßt sich fragen, ob R. Löb Bodenheimer nicht vielleicht auch Verfasser dieser Inschrift war. Zl. 2: 1 Sam 25,3, von (der verheirateten) Awigail gesagt. Zl. 3: Der Name Zirla ist wie Sarle, Sorle u.ä. eine Koseform von Sara. Zl. 4: Ps 15,2 Zl. 5: Mal 2,6 Zl. 6: Spr 4,13 Zl. 7: Jes 11,5 Zl. 8: vgl. Ps 119,40 Zl. 10: Ps 142,3 Zl. 11: Ps 111,10 ====== kre-61 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏שניאור בר יצחק הלוי‏‎ Siegmund Spiero geb. 14. Juni 1858 gest. 16. Mai 1862 ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Schneur, Sohn des Jizchak Halevi Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Dieser Kindergrabstein ist der früheste Grabstein, auf dem die hebräische mit der deutschen Inschrift kombiniert ist, und der erste, auf dem das jüdische Todesdatum nicht angegeben wird. ====== kre-77 Transkription Hier ruht meine liebe Frau und unsere gute Mutter Helene Wolff geb. Bendix geb. [...] 1827 gest. [...] 1865 ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Dies ist der erste Grabstein, auf dem weder hebräische Namen noch das jüdische Datum angegeben sind, sondern nur die hebräische Schlußformel. Gleichzeitig ist es die erste deutsche Inschrift, in der das Familienverhältnis des Verstorbenen zu den Hinterbliebenen zum Ausdruck kommt: "meine liebe Frau und unsere gute Mutter". Solche in erster Person geschriebenen Standardformulierungen erscheinen in Krefeld zu einem verhältnismäßig späten Zeitpunkt und werden zunächst nur sehr vereinzelt gebraucht: die zweite Inschrift dieser Art stammt aus dem Jahr 1871. ====== kre-85 Transkription ‎‏פה‏‎ ‎‏טמון בחור עול‏‎ ‎‏ימיו וחטבו ברא‏‎ ‎‏שית ימיו בשנת‏‎ ‎‏ששה עשר לימי‏‎ ‎‏עלומיו׃‏‎ ‎‏הוא הבחור כ׳ מאיר‏‎ ‎‏בר שמשון גוע‏‎ ‎‏לאבל אבותיו ׃ וליגון‏‎ ..‎‏.מרעיו׃‏‎ ‎‏ביום ו׳ כ״ד לחודש‏‎ ‎‏טבת שנת תרכ״ח‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen ein Jüngling, jung an Tagen, gefällt zu Beginn seiner Tage im sechzehnten Jahr der Tage seiner Jugend: es ist der Jüngling, der geehrte Meir, Sohn des Schimschon, hingeschieden zur Trauer seiner Eltern: und zum Kummer ... seiner Freunde: am Tag 6, 24. des Monats Tewet des Jahres 628 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Das in der hebräischen Inschrift angegebene Todesdatum 24. Tewet 628 entspricht Sonntag, 19.1.1868; das im Sterberegister genannte Todesdatum 27.1.1868 entspricht dagegen Montag, dem 3. Schwat. Zl. 2/3: Jes 65,20: "Nicht soll von daher fortan (kommen) ein Kind an Tagen und ein Greis (und) wer nicht auslebt seiner Tage" (Zunz) Zl. 3: Das Verb chataw bedeutet hacken und wird normalerweise nur in Verbindung mit Holz verwendet: Bäume fällen. Hier dient es als Metapher des frühzeitigen Todes. ======= kre-108 Personalia Transkription ‎‏פ״״נ‏‎ ‎‏איש ירא אלהים מנעוריו‏‎ ‎‏ורדף שלום כל ימי חייו‏‎ ‎‏ר׳ יצחק בר מנחם שפירא הלוי‏‎ ‎‏וימת בן נ״ט שנה‏‎ ‎‏ביום ג׳ א׳ דר״ח אדר‏‎ ‎‏תרל״א לפ״ק‏‎ ‎‏ה׳ ישלם לנשמתו בגן עדן‏‎ ‎‏שכר פעלותיה‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ J.E.S. Spiero geb. 20. Januar 1812, gest. 21. Februar 1871. Übersetzung Hier ist begraben ein Mann, Gott ehrfürchtend von Jugend auf, und er strebte nach Frieden alle Tage seines Lebens, Herr Jizchak, Sohn des Menachem Spiero Halevi, und er starb im Alter von 59 Jahren am Tag 3, 1. des Neumonds Adar 631 der kleinen Zählung. Der Ewige möge seiner Seele vergelten im Garten Eden den Lohn ihres Wirkens. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2: 1 Kön 18,12 Zl. 9: vgl. Jer 31,15. Hier in der Inschrift bezieht sich das weibliche Personalsuffix auf die Seele. ======= kre-120 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש נחמד ה״ה‏‎ ‎‏יעקב בן יצחק ע״ה,‏‎ ‎‏נפטר בש״ט בן כ״ו שנה‏‎ ‎‏ביום א׳ י״א שבט בשנת‏‎ ‎‏תרל״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Julius Friedberg geb. 6. Dec. 1845, gest. 20. Januar 1872. Übersetzung Hier ist begraben ein liebenswürdiger Mann, es ist Jaakow, Sohn des Jizchak, Friede sei mit ihm, verschieden mit gutem Namen im Alter von 26 Jahren Tag 1, 11. Schwat im Jahre 632 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Nach der hebräischen Inschrift gestorben am Sonntag, 21.1.1872 ======= kre-150 Transkription Hier ruht in Gott Frau Elise von Geldern geb. Mannheim gest. 17. Oct. 1876 im Alter von 57 Jahren ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 1: Erstmals die Einleitung "Hier ruht in Gott", ab 1883 auf vereinzelten Steinen. ======= kre-156 Transkription [...] [...] ‎‏[תנ]צב״ה‏‎ Hermann Horn geb. 9. Oct. 1803, gest. 4. Sept. 1877. Übersetzung [...] [...] [Seine Seele sei] eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Der obere Teil der Inschriftenplatte mit der hebräischen Inschrift ist fast völlig abgebrochen und verlorengegangen. Hermann Horn war seit 1833 Seidenfabrikant in Krefeld. ======= kre-159 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אברהם בר אליעזר‏‎ Adolf Leven geb: den 1. (?) Feb: 1875, gest: den 16. Ockt: 1877 ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Awraham, Sohn des Elieser Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-161 Transkription Hier ruht unser innigst ge liebter Sohn und Bruder Ernst Philippsthal geb. 4. Juli 1861 gest. 28. Janr. 1878 Sanft ruhe seine Asche. ======= kre-164 Transkription Hier ruht Mathias Winterschweig geb. 16. Janr. 1848 gest. 20. März 1878. ======= kre-165 Personalia Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש זקן בימים‏‎ ‎‏דבק באלהים חיים‏‎ ‎‏ה״ה אשר ר׳ אנזעלם ז״ל‏‎ ‎‏שוַאבַאכער בר אברהם ע״ה‏‎ ‎‏מת בש״ט בן צ״ב שנה‏‎ ‎‏ביום ג׳ [...] בשנת‏‎ ‎‏ערב (?) [תרל״]ח לפ״ק‏‎ ‎‏[תנצב״ה]‏‎ Anselm Schwabacher gest. 9. April 187[8] im Alter von 82 Jahren Übersetzung Hier ist begraben ein betagter Mann, er haftete am lebendigen Gott, es ist Ascher, Herr Anselm, sein Andenken zum Segen, Schwabacher, Sohn des Awraham, Friede sei mit ihm, gestorben mit gutem Namen im Alter von 92 Jahren, am Tag 3, [...] im Jahre, (?) [63]8 der kleinen Zählung. [Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens] Kommentar Zl. 3: nach Dtn 4,4; vgl. Dtn 30,20 und 2 Kön 18,6 Zl. 6: Das Lebensalter scheint hier falsch zu sein, da es sowohl in der deutschen Inschrift als auch im Sterberegister mit 82 Jahren angegeben wird. Zl. 11: Der 9. April 1878 entspricht Dienstag (Tag 3), 6. Nissan 638. ======= kre-168 Transkription Hier ruht unsere theure, unvergessliche Mutter, Frau Adolph Hertz, Friedericke geb. Herzberger, geb. 21. April 1821, gest. 20. Octbr. 1878. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-178 Transkription ‎‏פ״ט‏‎ Paula Bach geb. 5. Aug. 1880, gest. 2. Oct. 1880. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-179 Transkription //Hier ruhen in //Gott Adele//Sigfrid Leven//Leven geb. 4. Sept.//geb. 21. März 1871//1876 gest. 13. Oct.//gest. 25. Oct. 1880.//1880. //‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Ihre Seelen seien eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-180 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏רפאל צבי בר משה‏‎ Herm. Levi geb. 28. März 1879 gest. 18. Oct. 1880 ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Refael Zwi, Sohn des Mosche Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2: Auch hier ist der Name Refael ein Zweitname, der dem Kind in der Hoffnung auf seine Genesung gegeben wurde; siehe die Inschrift für Rudolph Kamp von 1873 (B 90). ======= kre-183 Transkription ‎‏הנעללע בת אשר‏‎ Hedwig Leven geb. 14. Aug. 1880 gest. 6. Febr. 1881 Übersetzung Hanelle, Tochter des Ascher ======= kre-185 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏פרדכא בת יעקב הלוי‏‎ Gretchen David geb. 3. Dez. 1874, gest. 11. März 1881. Übersetzung Hier ist begraben Fradche, Tochter des Jaakow Halevi ======= kre-186 Transkription ‎‏פ״נ//פ״נ‏‎ ‎‏רחל בת יצחק//שרלה בת יצחק‏‎ Paula//Selma Sarnow//Sarnow geb. 10. Feb. 1881//geb. 8. Juli 1879 gest. 23. Aug. 1884//gest. 10. Apr. 1881 ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben//Hier ist begraben Rachel, Tochter des Jizchak//Sarele, Tochter des Jizchak Ihre Seelen seien eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-190 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏יונה צבי‏‎ ‎‏בר אליעזר‏‎ Leonhard Leven geb. 8. Sept. 1879 gest. [15.] Dez. 1881 ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Jona Zwi, Sohn des Elieser Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2: Auch hier wurde dem kranken Knaben ein zweiter Name gegeben. Wenn auch sehr häufig Refael oder Chaim gewählt wurde, war es auch Brauch, einen Namen aus der Bibel zu wählen, gewissermaßen um den Todesengel zu verwirren. ======= kre-191 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏רסכא בת מנחם הלוי‏‎ Else Goldstein geb. 29. Febr. 1880 gest. 24. Dez. 1881 ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Rös’che, Tochter des Menachem Halevi Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-201 Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏נפתלי בן לייב הלוי‏‎ Hermann Goldstein geb. 2. Juli 1882 gest. 12. Oct. 1882 Übersetzung Hier ist geborgen Naftali, Sohn des Leib Halevi ======= kre-202 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏פרץ בר שלמה הלוי‏‎ Paul Leyser geb. 4. Aug. 1882, gest. 25. Dez. 1882. Übersetzung Hier ist begraben Perez, Sohn des Schlomo Halevi ======= kre-205 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האננא בת חיים הכהן‏‎ Johanna Zondervan geb. 30. Juni 1882, gest. 11. Febr. 1883. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Hanna, Tochter des Chaim Hakohen Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-206 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏חיים בר צבי‏‎ Siegfried Kiefer geb. 8. Janr. 1878, gest. 27. März 1883. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Chaim, Sohn des Zwi Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-207 Transkription Hier ruht in Gott Frau David Binger Johanne geb. Kaufmann geb. am 11. October 1806. gest. am 24. April 1883. Hier ruht in Gott Herr David Binger geb. am 21. Juni 1805 gest. am 13. Febr. 1886. ======= kre-208 Transkription Hier ruht unser geliebtes Töchterchen Elly Friedberg geb. 7.4.1883, gest. 13.5.1883. ======= kre-213 Personalia Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏בן יקיר ונחמד אהה איך פתאום נגזרת מארץ חיים.‏‎ ‎‏נקטפת בעודך באבך ותעל בסערה השמים.‏‎ ‎‏יום צרה ותוכחה יום מותך אך לנו הורים אומללים.‏‎ ‎‏מכתי מעשיך תשבע עדן אתה בן אוני בנימין.‏‎ (!) ‎‏יש שכר לפעולתך בצל (?) ... ולגורל (?) בנעימים לך חבלים.‏‎ ‎‏נשמתך תזהיר ותנוח עדי תעמוד לקץ הימין.‏‎ ‎‏בנימין בר נפתלי‏‎ ‎‏נולד ביום כ״ה אב תרכ״ה‏‎ ‎‏ונקבר ביום ט׳ טבת תרמ״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Benjamin Behr geb. 17. Aug. 1865, gest. 7. Jan. 1884. Übersetzung Hier ist begraben ein teurer und liebenswerter Sohn. Wehe! Wie plötzlich wurdest du weggerissen aus dem Lande des Lebens. Du wurdest noch in deiner Jugend gepflückt und stiegst hinauf im Sturm zum Himmel. Ein Tag der Bedrängnis und der Zurückweisung (ist) der Tag deines Todes für uns unglückliche Eltern. Von der Frucht deiner Werke sättigst du dich (in) Eden, du Sohn meines Schmerzes, Binjamin. Es gibt einen Lohn für dein Wirken, im [Schatten des Ewigen?] und das Los (?) wird dir ein liebliches Los sein. Deine Seele wird erstrahlen und ruhen bis sie aufersteht am Ende der Tage. Binjamin, Sohn des Naftali, geboren am 25. Aw 625 und begraben am 9. Tewet 644 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Die Inschrift bildet ein sehr schönes Beispiel eines Nachrufs auf einen Jungverstorbenen, der, wie seit dem 18. Jahrhundert häufig bei sehr jung gestorbenene Männern, in direkter Anrede gehalten ist, und der die klagenden Stimmen der verwaisten Eltern wie auch die Verheißungen für die so verfrüht genommene Seele zum Ausdruck bringt. Zl. 2a: Jer 31,20 Zl. 2b: Jes 53,8 Zl. 3a: vgl. Ijob 8,12 Zl. 3b: vgl. 2 Kön 2,11 Zl. 4a: Jes 37,3; 2 Kön 19,3 Zl. 5a: Ps 104,13. Statt richtig ‎‏מפרי‏‎ steht hier ‎‏מכתי‏‎. Zl. 5b: Gen 35,18. Dort stirbt Rachel an einer schweren Geburt und gibt ihrem Neugeborenen diesen Namen beim Hinscheiden. Der "Sohn meines Schmerzes", erhält von seinem Vater Jakob den Namen Binjamin. Zl. 6a: Jer 31,15 Zl. 6b: vgl. Ps 16,6: "Mein Anteil fiel ins Liebliche" (Mendelssohn) Zl. 7b: vgl. Dan 12,13 ======= kre-214 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏טוב בר דוד‏‎ Bernh. Meier geb. 1. Aug. 1883 gest. 25. Jan. 1884 ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Tow, Sohn des David Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2: Der sehr seltene Name Tow (vgl. 2 Chr 17,8: "Tow Adonija") bedeutet "gut". ======= kre-215 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אורי בר של[מה]‏‎ Ferdinand Servos geb. 2. Juni 1883 gest. [7.] März 1884 ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Uri, Sohn des Schlo[mo] Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Der Vater (4.2.1852-18.1.1925) ist auf dem neuen Friedhof bestattet, die Mutter wurde nach Hangebruch (Emigriert – Deportiert, S. 386) am 12.5.1860 in Bleibur, Kreis Schleiden, geboren und starb am 10.3.1940 in Krefeld. ======= kre-218 Transkription Hier ruht unser lieber unvergesslicher Sohn Willi Max Bach geb. 16. Juli 1877 gest. 22. Mai 1884. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-219 Transkription Hier ruht Sebald Israel geb. 18.2.1845 gest. 7.10.1884 ======= kre-220 Transkription Hier ruht [...] Helene Devries ‎‏הנדיל בת אורי‏‎ geb. 16. Dez. 1875 gest. 14. Oct. 1884 ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hendel, Tochter des Uri Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-223 Transkription Hier ruht Paul Nussbaum ‎‏אברהם‏‎ (?) ... […] […] ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Awraham (?) Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-224 Transkription Hier ruhen unsere lieben unvergesslichen Eltern Leopold//Fanny Leven Leven//geb. Dahl ‎‏פראדכא//אליעזר‏‎ ‎‏בת יצחק//בר אורי‏‎ geb. 13. Febr.//geb. 28. April 1832,//1825 gest. 17. Aug.//gest. 25. April 1901.//1885. Die Lieben, die der Tod getrennt, vereint der Himmel wieder. Übersetzung Elieser,//Fradche, Sohn des Uri//Tochter des Jizchak ======= kre-226 Transkription Hier ruht in Frieden Herr Heinrich Wolf geb. 15. Juni 1802 gest. 25. Novbr. 1885. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-230 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏חייה בת שמואל‏‎ Ida Hertz geb. 29. März 1885, gest. 21. März 1886. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Chaja, Tochter des Schmuel Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 2: Der Name Chaja, der die Bedeutung "lebend" hat, scheint hier einem todkranken Kind gegeben worden zu sein, in der Hoffnung, dies werde zu seiner Genesung beitragen. Im Mittelalter entstand der verbreitete Brauch, den Namen eines Schwerkranken zu ändern bzw. zu ergänzen, in der Hoffnung, den "Todesengel" damit "verwirren" zu können. Vgl. oben den Namen Refael, B 90 von 1873 und A 13 von 1880. ======= kre-234 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש טוב וישר‏‎ ‎‏כ׳ יצחק בר יעקב הכהן‏‎ ‎‏מת ביום ג׳ כ״ח ניסן תרמ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Isack Blankenstein geb. 27. März 1824, gest. 4. Mai 1886. Übersetzung Hier ist begraben ein guter und aufrechter Mann, der geehrte Jizchak, Sohn des Jaakow Hakohen, gestorben am Tag 3, 28. Nissan 646 der kleinen Zählung Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 4: Das angegebene hebräische Datum, Tag 3, der 28. Nissan, entspricht Montag, dem 3.5.1886. ======= kre-235 Transkription Hier ruht mein theurer unvergesslicher Gatte Louis Horn geb. 28. Jan. 1857, gest. 20. Mai 1886. Gewidmet in Liebe von seiner Gattin. Friede seiner Asche. ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ר׳ לוי בר נפתלי הארן‏‎ ‎‏אשת נעורים תבכה על מותו‏‎ ‎‏מר מר היה לאחיו ולאחותו‏‎ ‎‏וכל משפחתו ורעיו יכבדו אותו‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Herr Levi, Sohn des Naftali Horn, die Gattin der Jugend weint über seinen Tod, sehr bitter war es für seine Brüder und für seine Schwester, und seine Familie und seine Freunde, alle ehren ihn. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Die hebräische Inschrift, hier erstmals komplett unterhalb der deutschen angebracht, bildet keine traditionelle Eulogie, in der die Tugenden des Verstorbenen hervorgehoben werden, sondern betont allein den Verlust für die "Frau seiner Jugend", die Geschwister und die Freunde. Zl. 13a: Jes 54,6 ======= kre-238 Transkription Hier ruht unser liebes Kind Salomon Meyer Sohn von Aron Meyer geb. d. 2. Octbr. 1884, gest. 1. Juli 1886. Kommentar Zl. 4/5: Dies ist die einzige deutsche Inschrift, in der der Vatersname Erwähnung findet. ======= kre-240 Transkription Hier ruht meine liebe Frau und unsere gute Mutter Emilie Philippsthal geb. Heller geb. 4. April 1835, gest. 28. Aug. 1886. Sanft ruhe ihre Asche. ======= kre-244 Transkription Hier ruht Herman Katz ‎‏כ׳ נפתלי‏‎ ‎‏בר יחיאל הכהן‏‎ geb. 3. Mai 1843, gest. 15. Nov. 1886. Nahe ist der Herr! allen, die Ihn rufen. Übersetzung Der geehrte Naftali, Sohn des Jechiel Hakohen Kommentar Zl. 2: Herman mit Doppelungsstrich über dem n Zl. 7/8: Der deutsche Schlußspruch zitiert den Anfang von Ps 145,18. ======= kre-245 Transkription [...] [S]amu[el] Vasen ‎‏שמואל בר אשר‏‎ geb. 12. Febr. 1837, gest. 18. Dez. ‎‏כ״א כסליו‏‎ 1886. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Schmuel, Sohn des Ascher 21. Kislev Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 6: Hier findet sich erstmals die Angabe des jüdischen Todestages (das "Jahrzeitdatum") direkt hinter dem bürgerlichen Datum, was ab 1890 zunehmend in Erscheinung tritt, häufig auch in Klammern gesetzt. ======= kre-254 Transkription Hier ruht Harriet Lübeck geb. Jelenkiewicz geb. 23. April 1863 gest. 2. Jan. 1888 und Joseph Lübeck geb. 23. Febr. 1850 gest. 17. Aug. 1891 Kommentar Hiernach scheint Joseph Lübeck nach dem Tod seiner Gattin ihre Schwester geheiratet zu haben. ======= kre-258 Transkription Hier ruht unser theurer unvergesslicher Gatte u. Vater Siegmund Friedberg geb. 1. April 1836, gest. 17. Febr. 1888. Ruhe sanft in Frieden! ======= kre-266 Transkription Hier ruht in Frieden Fräulein Adelheid Frank geb. 2. Sept. 1830, gest. 17. Mai 1888. ======= kre-269 Transkription Hier ruht Fräulein Johanna Gompertz ‎‏הנא בת נפתלי‏‎ geb. in Uerdingen 10. Octbr. 1817, gest. in Krefeld 6. Sept. 1888. Übersetzung Hana, Tochter des Naftali Kommentar Die alleinstehenden Frauen beginnen zu dieser Zeit im Krankenhaus und nicht mehr im Kreise ihrer Familie zu sterben; siehe oben schon Adelheid Frank (C 84 aus dem gleichen Jahr). ======= kre-275 Transkription Hier ruht unser liebes Kind Elsa Kreyer. geb. 26. Juni 1888, gest. 22. April 1889. R.I.F. Kommentar Dem Anschein nach war der Vater von Elsa Kreyer, der die Todesanzeige aufgegeben hat, evangelisch. Das Kind wurde vermutlich auf Wunsch seiner Mutter – deren Grabstein sich auf dem neuen Friedhof befindet: Karoline Kreyer, geb. Leven, 8.2.1860-30.5. 1923 – auf dem jüdischen Friedhof bestattet. ======= kre-276 Transkription Hier ruht uns. lieb. Söhnchen Erick Freudenberg geb. 18. März 1889, gest. 27. Juli 1889. ======= kre-286 Transkription Hier ruht unser lieber Vater Salomon Levano ‎‏שלמה בר אלכסנדר הלוי‏‎ gest. 16. Nov. ‎‏ה׳ כסלו‏‎ 1890, im Alter von 53 Jahren. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Schlomo, Sohn des Alexander Halevi 5. Kislev Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-287 Transkription //Hier ruht //Herr //Eli //Blankenstein //‎‏אליהו בר יעקב‏‎ //geb. 19. Febr. 1831, //gest. 20. Nov. 1890. //‎‏תנצב״ה‏‎ //Du Theurer, Unvergesslicher, //Ewig gedenken wir Dein! Übersetzung Elijahu, Sohn des Jaakow Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-289 Transkription Hier ruht Herr Anschel Glaser gest. 26. Jan. (‎‏י״ז שבט‏‎) 1891, 72 Jahre alt. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung 17. Schwat Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Allem Anschein nach starb Anschel Glaser auf Reisen in Krefeld. ======= kre-290 Transkription Hier ruht Emanuel Voss ‎‏מנחם בן שמעון‏‎ geb. 17. Juni 1827, gest. 29. Jan. 1891. ‎‏תנצב״ה‏‎ Dem Auge fern, Dem Herzen ewig nahe! Übersetzung Menachem, Sohn des Schimon Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-295 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ Hier ruhen unsere geliebten Eltern Leopold Herzberger ‎‏יהודה בן משה‏‎ geb. 7. Nov. 1853 gest. 23. Nov. 1891: 22 Cheschwan 5652 Frau Susanne Herzberger geb. Frank ‎‏זוזי בת משה‏‎ geb. zu Goch 14. Febr. 1849 gest. 23. Jan. 1924: 17. Schebat 5684. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier sind begraben Jehuda, Sohn des Mosche Susi, Tochter des Mosche Ihre Seelen seien eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-297 Transkription Hier ruht//Hier ruht Clara//Josefine Mahler//Mahler geb. 17. Nov. 1891,//geb. 13. Sept. 1890, gest. 23. Dez 1891.//gest. 27. Febr. 1892. R. I. F.//R. I. F. Kommentar Der Vater von Clara und Josefine, Hermann Mahler, wurde am 21.9.1859 in Krefeld als Sohn von Joseph Mahler (A 22) und Henriette geb. Nathan (D 50) geboren. Ihre Mutter, Henriette geb. Stern, wurde ebenfalls in Krefeld am 22.2.1862 geboren, vermutlich als Tochter von Joseph Stern (C 36) und Sibylla geb. Schnock (C 37). Im Jahre 1886 gründete Hermann Mahler seine Buchdruckerei, die über 50 Jahre lang in Betrieb war und die meisten Veröffentlichungen der jüdischen Gemeinde und ihrer Vereine druckte (Statuten, Festschriften, Programme, usw.). Insgesamt vier Kleinkinder des Ehepaars sind auf dem Kinderfeld des alten Friedhofs bestattet. Vier weitere Kinder sind in Dieter Hangebruchs "Liste der zwischen dem 1.4.1933 und dem 1.1.1945 in Krefeld wohnhaft gewesenen Juden" genannt (Emigriert – Deportiert, S. 351): Lydia (geb. 16.12.1892), Joseph (geb. 11.12.1894), und die Zwillinge Hilde und Kurt (geb. 26.7.1903). Über die Schicksale von Lydia und Hilde finden sich hier keine Angaben. Dr. Kurt Mahler emigrierte am 5.1. 1938 nach Manchester, sein Bruder Joseph Mahler, der Buchdrucker wurde, am 14.10. 1935 in die Niederlande. Von dort aus wurde er 1940 nach Deutschland abgeschoben und beim Grenzübertritt verhaftet ("Vorbereitung zum Hochverrat"). Nach Hangebruch kam er 1943 in einem Düsseldorfer Gefängnis um. Hermann Mahler starb am 12.11.1940, Henriette Mahler am 8.1.1942, beide in Krefeld. Grabsteine für sie lassen sich auf dem neuen Friedhof nicht finden. ======= kre-298 Transkription //Hier ruhen //unsere lieben //unvergesslichen Eltern Sophie//Andreas Mendel//Mendel geb. Leven//‎‏אשר‏‎ ‎‏פאגל בת משה//בר יהודה הלוי‏‎ geb. 9. April//geb. 11. Sept. 1831,//1831, gest. 27. Febr.//gest. 17. Febr. ‎‏כ׳ אדר‏‎ 1902.//‎‏י״ט שבט‏‎ 1892. ‎‏תנצב״ה‏‎ //Ruhe in Frieden! Übersetzung // Ascher, Vogel, Tochter des Mosche // Sohn des Jehuda Halevi // // // 20. Adar // 19. Schwat Ihre Seelen seien eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-299 Transkription Hier ruht Ida Mahler geb. 11. Dez. 1887, gest. 14. März 1892. ======= kre-300 Transkription //Hier ruhen //unsere treusorgenden Eltern Simon Leviticus geb. 17. April 1822, gest. 14. März 1892 //15. Adar 5652 Sabine Leviticus geb. Blankenstein geb. 8. März 1841, gest. 15. April 1918 //3. Ijar 5678 //‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Ihre Seelen seien eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-301 Transkription Hier ruht Herr Jacob Lehmann gest. 15. März 1892, 81 Jahre alt. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-305 Transkription Hier ruht Herr Max Blankenstein ‎‏הבחור מרדכי ב׳ אליהו‏‎ geb. 9. Nov. 1863, gest. 28. Mai 1892. ‎‏תנצב״ה‏‎ Sanft ruhe seine Asche. Ein Schatz von Hoffnung sank in die Erde! Übersetzung Der Junggeselle Mordechai, Sohn des Elijahu Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-307 Transkription Hier ruht unser liebes Söhnchen Berthold Tauber geb. 23. Mai 1891, gest. 18. Aug. 1892. ======= kre-308 Transkription Hier ruht unser lieber unvergesslicher Sohn u. Bruder Emil Leven ‎‏אליעזר בר‏‎ ‎‏אלכסנדר אריה‏‎ geb. 19. Jan. 1864, gest. 18. Aug. 1892. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Elieser, Sohn des Alexander Arje Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-309 Transkription Hier ruht mein lieber Sohn, unser guter Bruder Moritz Mendel ‎‏מאיר בר מנחם הלוי‏‎ geb. 6. Jan. 1860, gest. 30. Sept. 1892. ‎‏ערב יום כפור‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Schlummre sanft, Du edles Herz! Übersetzung Meir, Sohn des Menachem Halevi Rüsttag des Versöhnungstags Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-311 Transkription Hier ruht Frau Sibilla Höflich geb. Franck geb. 6. Dez. 1813 gest. 9. Janr. 1893 ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-312 Transkription Ruhestätte unserer innigstgeliebten Gattin u. Mutter Johanna Kahn geb. Hertz ‎‏הננא בת שמואל הכהן‏‎ geb. 3. Novbr. 1852, gest. 24. Januar 1893. ‎‏תנצב״ה‏‎ Deine Asche wollen wir stets ehren. Unvergesslich wird uns Deine Liebe sein. Übersetzung Hanna, Tochter des Schmuel Hakohen Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-313 Transkription Hier ruht unser lieber Gatte u. Vater Leopold Vasen ‎‏יהודה בר אשר‏‎ geb. 19. März 1848, gest. 12. Febr. 1893. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Jehuda, Sohn des Ascher Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-314 Transkription ‎‏פ״ט‏‎ Hier ruht uns. liebe Mutter Frau Moritz Leven geb. Devries geb. 13. Mai 1830 gest. 15. Mai 1893 Übersetzung Hier ist geborgen Kommentar Der Stein wurde neu aufgestellt: Das obere Segment mit der Einleitungsabkürzung ‎‏פ״ט‏‎, "Hier ist geborgen", wurde dabei verkehrt aufgesetzt. ======= kre-315 Transkription Hier ruht unser liebes Töchterchen Henriette Leven geb. 25. Oct. 1892, gest. 18. Juli 1893. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Der Doppelgrabstein auf dem neuen Friedhof gibt die Lebensdaten von Adolf Leven mit 1862-1928 an, dem Namen "Julie Leven geb. Hamberg" folgt "gest. in Theresienstadt". Nach Hangebruch (Emigriert – Deportiert, S. 305) wurde sie am 15.8.1859 in Beuel geboren und am 25.7.1942 mit dem sogenannten "Altentransport" nach Theresienstadt deportiert. ======= kre-316 Transkription Hier ruht//Geliebt, Julius//Beweint, Abraham//Betrauert aus//auf imer Speicher//von geb. 27.6.1875,//den Seinen. gest. 21.7.1893. Kommentar Der Tod von Julius Abraham wurde durch die Polizeiverwaltung Crefeld angemeldet. Näheres über die Todesumstände geht aus dem Sterbeeintrag nicht hervor. Grabsteine mit dem Familiennamen Abraham sind auf dem neuen Friedhof nicht vorhanden. Zl. 4: "imer" mit Doppelungsstrich über dem m ======= kre-317 Transkription Hier ruht mein lieber Gatte Herr Sally Blumenthal geb. 27. Oct. 1858, gest. 26. Juli 1893. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-318 Transkription Hier ruht unser lieber Gatte u. Vater David Loewenstein ‎‏דוד בן קלונימוס הלוי‏‎ geb. 19. Mai 1813 gest. 1. Aug. (‎‏י״ט אב‏‎) 1893 ‎‏תנצב״ה‏‎ Im Grabe ist Ruh, Im Leben Schmerz, Drum schlummere sanft, Du edles Herz! Übersetzung David, Sohn des Kalonymos Halevi 19. Aw Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-319 Transkription Frau Michael Loew Johanna geb. Wihl 30.3.1840 26.8.1893. ======= kre-320 Transkription Frau Max//geb. 25. Juni Sternberg//1860 Bertha//gest. 10. Sept. geb. Feldheim//1893. ======= kre-321 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ Hier ruht unser guter, unvergesslicher Gatte und Vater Lazarus Schönbrunn, ‎‏אליעזר בר אשר‏‎ geb. 16. Juli 1840, gest. 22. Sept. (‎‏י״ב תשרי‏‎) 1893. ‎‏תנצב״ה‏‎ Aus der Gattin Armen fort, Und dem Kreis der Kinder. Riss des Todes strenges Wort Unseres Glückes Gründer. Ach, wir sind es uns bewusst, Nichts ersetzt uns den Verlust. Übersetzung Hier ist geborgen Elieser, Sohn des Ascher 12. Tischri Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zln. 12-17: Der gleiche Spruch steht in Soest auf dem Grabstein für den 1873 verstorbenen Meier Rosenbaum aus Sassendorf (Brocke, Der jüdische Friedhof in Soest, S. 149) und ist offensichtlich einem Musterbuch entnommen. In einem solchen von 1921, Lion Wolff, Avne Sikkaron, Grabstein-Inschriften. Hebräisch und Deutsch in Poesie und Prosa für alle vorkommenden Fälle, Leipzig 1921, S. 148, finden sich die ersten vier Zeilen dieses Spruchs (Zln. 12-15), wo es allerdings "Riß des Mächtigen strenges Wort” statt "Todes” heißt – vielleicht eine den Spruch ins Jüdische wendende Variante. ======= kre-322 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש חשוב‏‎ ‎‏ר׳ בנימן בר אלכסנדר‏‎ Benjamin Heilbronn geb. in Lank 11. Oct. 1835 18. Oct. 1893. ‎‏ח׳ חשון‏‎ gest. ‎‏תנצב״ה‏‎ ‎‏ואשתו חוה בת משה‏‎ ‎‏מתה ביום ו׳ אדר שני‏‎ Eva Heilbronn geb. Leven geb. in Crefeld 31. Dez 1836 gest. 8. März 1919. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ein angesehener Mann, Herr Binjamin, Sohn des Alexander 8. Cheschvan Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens und seine Gattin Chava, Tochter des Mosche, gestorben am 6. des Zweiten Adar. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-324 Transkription Hier ruht unsere liebe Mutter Julie Levano geb. Meyer ‎‏גודלא בת מאיר‏‎ geb. 17. März 1817, gest. 7. Nov. 1893. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Gudle, Tochter des Meir Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-328 Transkription Hier ruht in Frieden mein innigst geliebter Gatte, unser treu sorgender Vater Louis Goldstein ‎‏ר׳ אליעזר בן שמואל הלוי‏‎ geb. in Rahden d. 18. Mai 1851, gest. in Crefeld d. 31. Jan. 1894. ‎‏כ״ד שבט‏‎ Schlummre sanft! Übersetzung Herr Elieser, Sohn des Schmuel Halevi 24. Schwat ======= kre-329 Transkription Hier ruht unser liebes Kind Ernst Cats geb. 5. Febr. 1894, gest. 10. Febr. 1894. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-331 Transkription Hier ruht unsere liebe Tochter u. Schwester Regina Berger ‎‏רעכלא בת יהודה‏‎ geb. 7. Oct. 1863, gest. 17. März 1894. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Rechle, Tochter des Jehuda Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-332 Transkription Abraham Stern 23.4.1852 15.4.1894 Sophie Stern geb. Lehmann 8.1.1858 28.1.1899. Dem Auge fern, Dem Herzen ewig nah. Kommentar Somit ist klar, daß die in den 1950er Jahren als Ersatz für die entwendeten Metallbuchstaben eingemeißelten Lebensdaten falsch sind (vgl. Stein D 2). Aus Krefelder Adreßbüchern geht hervor, daß das Ehepaar eine Krawattenfirma besaß: "A. Stern-Lehmann". ======= kre-333 Transkription Hier ruht in Frieden Frau Betty Meyer geb. Schönfeld ‎‏ביילא בת ר׳ שלמה הכהן‏‎ geb. 17. April 1826, gest. 6. Mai 1894. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Beila, Tochter des Herrn Schlomo Hakohen Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-334 Transkription Hier ruht unser liebes Töchterchen Erna Sturmthal geb. 10. Aug. 1893, gest. 15. Mai 1894. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-335 Transkription Hier ruht unser lieb. Kind Kurt Salomons geb. 10. Nov. 1893, gest. 15. Juni 1894. ======= kre-336 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ Philipp Herzberger geb. 11. October 1806, gest. 25. Juni 1894. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-337 Transkription Hier ruht Abraham//Helene Reiss Hertzmann//geb. Herz ‎‏אברהם בן שלמה הלוי‏‎//verwitw. geb. 1. Juni 1839//Hertzmann gest. 6. Sept. 1894//18. Nov. 1842 ‎‏ה׳ אלול‏‎//10. Jan. 1923 ‎‏תנצב״ה‏‎ Die Lieben, die der Tod getrennt, Vereint der Himmel wieder. Übersetzung Awraham, Sohn des Schlomo Halevi 5. Elul Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Der zweite Ehemann von Helene Reiss geb. Herz ist neben seiner ersten Gattin bestattet (D 56). ======= kre-340 Transkription Hier ruht Herr Louis Frank ‎‏יהודה בר שמואל הכהן‏‎ geb. 3. Juni 1811 zu Xanten, gest. 6. März 1895. ‎‏י׳ אדר‏‎ Er liebte die Arbeit, und hasste die Ehrsucht. ‎‏מתים יחיה אל‏‎ ‎‏ברוב חסדו‏‎ Übersetzung Jehuda, Sohn des Schmuel Hakohen 10. Adar Die Toten wird Gott beleben in der Fülle seiner Gnade. Kommentar Zl. 8/9: Der Vers entstammt dem Hymnus Jigdal, der zu den liturgischen Stücken gehört, mit denen der Morgengottesdienst beginnt. Das Jigdal bildet in dichterischer Form die von dem berühmten mittelalterlichen Philosophen Moses Maimonides formulierten dreizehn Glaubensgrundsätze nach, unter die auch die Hoffnung auf die Auferstehung der Toten gehört. Die Verwendung des Verses in einer Grabinschrift ist sehr rar, wenn nicht sogar einmalig. Daß er zudem unterhalb des deutschen Sinnspruchs erscheint, ist recht seltsam. ======= kre-342 Transkription Hier ruht unsere innigstgeliebte, unvergessliche Tochter und Schwester Alice Königsberger, geb. 18. Juni 1885, gest. 18. März 1895. ======= kre-343 Transkription Hier ruht meine geliebte Gattin unsere gute sorgsame Mutter u. Frau Clem[entine] Meyer geb. Davids ‎‏קיילכא בת צבי‏‎ Sie starb im Sanatorium zu Hohenhonnef am 8. April 1895 im Alter von 37 Jahren. Schlummere sanft! Übersetzung Keilche, Tochter des Zwi ======= kre-345 Transkription Hier ruht meine geliebte Tochter und unsere geliebte Schwester Hedwig Philippsthal geb. 27. Mai 1860, gest. 21. Juni 1895. Sanft ruhe ihre Asche. ======= kre-346 Transkription Hier ruht unser herziges Kind Herbert Servos geb. 24. Juni 1895, gest. 9. Juli 1895. Kommentar Die Mutter war zuvor mit Joseph Lübeck verheiratet; siehe Stein Nr. C 72 von 1888 und 1891. ======= kre-347 Transkription Hier ruht unsere liebe Mutter Frau Johanna Ulmer geb. Bender geb. 30. Sept. 1818 gest. 12. Aug. 1895 Sie ruhe in Frieden! ======= kre-351 Transkription Hier ruht unser lieber Gatte u. Vater Joseph Servos geb. 29. Nov. 1829, gest. 30. Jan. 1896. ======= kre-357 Transkription Hier ruht Herr Abraham Portmann ‎‏אברהם בר יהודה הכהן‏‎ geb. 10. Apr. 1857, gest. 10. Mai 1896. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Awraham, Sohn des Jehuda Hakohen Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-358 Transkription Hier ruht Hedwig Heilbronn geb. 27.4.1896, gest. 5.6.1896. ======= kre-359 Transkription Hier ruhen unsere geliebten Eltern Jacob Leven geb. 15. Mai 1842 gest. 30. Juli 1896 Sara Leven geb. Bruckmann geb. 24. Febr. 1848 gest. 23. Dez. 1905 ======= kre-360 Transkription Hier ruht//Hier ruht meine geliebte//unser lieber Gattin//guter Vater unsere gute//Herr Mutter//Gert Gerson Frau//Zondervan Rebecka//‎‏ר׳ גרשון‏‎ Zondervan//‎‏בר משה‏‎ ‎‏ריבקה‏‎//geb. zu ‎‏בת שמואל‏‎//Maastricht geb. Marcus//29. April 1829, geb. 12. Juni 1822,//gest. zu Crefeld gest. 6. Aug. ‎‏כ״ח אב‏‎//4. Mai 1909. 1896.//‎‏תנצב״ה‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung //Herr Gerschon, //Sohn des Mosche Riwka, Tochter des Schmuel 28. Aw //Seine Seele sei eingebunden Ihre Seele sei eingebunden Kommentar Zl. 9: Hier wird der Name Riwka plene geschrieben: ‎‏ריבקה‏‎ statt wie üblich ‎‏רבקה‏‎. ======= kre-361 Transkription Hier ruhen unsere lieben Eltern Aron Meyer geb. 15.11.1857 gest. 27.9.1896. Helene Meyer geb. Hertzmann geb. 19.3.1859 gest. 15.11.1929. ======= kre-364 Transkription Hier ruht meine liebe Frau unsere gute Mutter Frau Amalie Sommer geb. Nathan, ‎‏מאדכא בת שלמה‏‎ geb. 13. Nov. 1854, gest. 19. Nov. ‎‏י״ד כסלו‏‎ 1896. Übersetzung Madche, Tochter des Schlomo 14. Kislev Kommentar ‚Madche‘ ist ein am Niederrhein nicht selten anzutreffender familiärer Kosename, der mit ‚Amalie‘ einhergeht. ======= kre-366 Transkription Hier ruht meine liebe Frau, unsere gute Mutter Sibilla Falk geb. Kaufmann, ‎‏פערלא‏‎ ‎‏בת ר׳ יעקב הכהן‏‎ geb. 15. Sept. 1839, gest. 31. Jan. ‎‏כ״ז טבת‏‎ 1896. (!) ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Perla, Tochter des Herrn Jaakow Hakohen 27. Tewet Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Der gravierende Fehler des Steinmetzen bzw. der Vorlage, den Todesmonat mit "Jan." statt richtig als "Dez." auf dem Stein angebracht zu haben, ist nicht zu erklären. Das angegebene jüdische Datum hingegen stimmt: der 27. Tewet begann am Abend des 31.12.1896. ======= kre-367 Transkription Hier ruht mein geliebter Gatte Lazarus Hirsch geb. 11. Okt. 1848, gest. 26. Jan. 1897. Kommentar Eine extrem knappe Inschrift für einen Synagogendiener, die im Gegensatz zum nebenstehenden Grabstein für seine Gattin (D 102 von 1924) bar jedes hebräischen Wortes ist. Seine Inschrift könnt erneuert worden sein. ======= kre-371 Transkription Hier ruht Julius J. Barsdorf geb. 19. März 1845, gest. 13. März 1897. Kommentar Aus Krefelder Adreßbüchern geht hervor, daß Julius Barsdorf Inhaber eines Commissions- und Exportgeschäfts war. ======= kre-372 Transkription Hier ruht Philipp Cohen geb. 7. April 1860, gest. 25. Mai 1897. ======= kre-373 Transkription Hier ruht unsere liebe unvergessliche Tochter u. Schwester Paula Gerson, ‎‏ביילא בת משה‏‎ geb. 3. Juni 1888, gest. 28. Juli ‎‏כ״ח תמוז‏‎ 1897. Übersetzung Beila, Tochter des Mosche 28. Tammus Kommentar Der Doppelgrabstein der Eltern befindet sich auf dem neuen Friedhof: Moses Gerson, 2.1.1849-6.2.1934, Josefine Gerson, 11.1.1853-30.5.1940. ======= kre-375 Transkription Hier ruht meine liebe Frau Sara Bach geb. Winter ‎‏שרה בת יוסף‏‎ geb. in Glehn 25. Sept. 1866, gest. 4. Sept. 1897. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Sara, Tochter des Josef Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-377 Transkription Hier ruhen unsere innigstgeliebten teuren Eltern Abraham Kramer Henriette Kramer geb. Lion Kommentar Dies ist der einzige Grabstein, der keine Daten aufweist, möglicherweise wurde er später erneuert. Es findet sich kein Sterbeeintrag für Henriette Kramer. ======= kre-379 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ר׳ אליקום בן נתן‏‎ ‎‏נפטר כ״ט מרחשון תרנ״ח לפ״ק‏‎ ‎‏לאשתו עטרת‏‎ ‎‏לבניו תפארת‏‎ ‎‏לעדתו נֵזֶר‏‎ ‎‏לעניים עֵזֶר‏‎ Hier ruht sanft in Frieden mein innigstgeliebter teurer Gatte unser herzensguter sorgsamer Vater Herr Gustav Königsberger geb. 13. April 1843, gest. 25. October 1897. Lisette Königsberger geb. Reifenberg, geb. 20. April 1856, gest. 4. Dezember 1938. Übersetzung Hier ist begraben Herr Eljakim, Sohn des Natan, verschieden 29. Marcheschvan 658 der kleinen Zählung. Seiner Frau eine Krone, seinen Kindern eine Zierde, seiner Gemeinde ein Diadem, den Armen eine Hilfe. Kommentar Lisette Königsberger ist womöglich die letzte Person gewesen, die auf diesem Friedhof bestattet wurde. Zl. 3: Hiernach starb Gustav Königsberger am Mittwoch, 24.11.1897. ======= kre-382 Transkription Hier ruht unser innigstgeliebter teurer Sohn u. Bruder Julius Korytowski geb. 9. Febr. 1877. gest. 3. Febr. 1898. Tief betrauert von den Seinen in der Ferne! ======= kre-383 Transkription Hier ruht unser liebes Söhnchen Hellmuth G[oetz] 1897-1898 Kommentar Dies ist der erste Grabstein auf dem Friedhof, der nur die Jahreszahlen nennt. ======= kre-384 Transkription Hier ruht mein unvergessl. Söhnchen Alfred Götzel geb. 17. Sept. 1896, gest. 3. April 1898. ======= kre-385 Transkription ‎‏ה״ה פיילכה‏‎ ‎‏בת מנחם‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht meine geliebte Gattin, unsere gute unvergessliche Mutter, Frau Sophie Mayer, geb. Blankenstein, geb. 26. Novbr. 1832, gest. 7. April 1898. Übersetzung Es ist Veilche, Tochter des Menachem. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-386 Transkription Israel David geb. 13. Januar 1819, gest. 10. April 1898. Clara David geb. Rosenbaum geb. 19. Febr. 1819, gest. 2. Febr. 1909. ======= kre-387 Transkription Hier ruht Frau Leopold Steinfeld Sophie geb. Israel geb. 18. Juni 1847 gest. 14. Mai 1898. ======= kre-388 Transkription Hier ruht mein theurer Gatte unser geliebter Vater Bernhard Waldbaum ‎‏יעקב בר יצחק‏‎ geb. 2. Mai 1856, gest. 17. Juli ‎‏כ״ז תמוז‏‎ 1898. ‎‏תנצב״ה‏‎ Dem Auge fern, dem Herzen ewig nah'! Übersetzung Jaakow, Sohn des Jizchak 27. Tammus Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-389 Transkription Hier ruht unsere liebe unvergessliche Tochter und Schwester Hedwig Reiss geb. 31. Jan. 1883 gest. 26. Aug. 1898 ======= kre-393 Transkription Hier ruht meine liebe Gattin unsere unvergessliche Mutter Fr. Simon Gottschalk Henriette geb. Behr geb. 26. Mai 1842 gest. 16. Nov. 1898 Ruhe in Frieden! ======= kre-394 Transkription Hier ruht unser lieber Sohn u. Bruder Simon Blankenstein geb. 21. Juni 1881 gest. 23. Nov. 1898 Kommentar Der Doppelgrabstein der Eltern befindet sich auf dem neuen Friedhof: Moritz Blankenstein, 16.1.1852-9.11.1935, Sibylla Blankenstein, geb. Levy, 1853-1939. ======= kre-396 Transkription Hier ruht unsere liebe Tochter u. Schwester Else Leib ‎‏שעבא בת אהרן‏‎ geb. 17. Juli 1889, gest. 3. März 1899. R. i. F. Übersetzung Schewa, Tochter des Aharon Kommentar Zl. 5: Der Name, phonetisch geschrieben, ist eigentümlich, offenbar abgeleitet von dem biblischen Namen Bat Schewa, ‎‏בתשבע‏‎. ======= kre-400 Transkription Hier ruht unser lieber Vater Joseph Falk ‎‏יוסף ב׳ אליעזר‏‎ geb. 10. Jan. 1824 gest. 28. Mai (‎‏י״ט סיון‏‎) 1899. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Josef, Sohn des Elieser (19. Sivan) Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-401 Transkription Hier ruht meine liebe Gattin unsere gute Mutter Frau Henriette Schwarz geb. Cohn ‎‏אסתר בת מיכאל‏‎ geb. 24. Mai 1837, gest. 11. Juni ‎‏ג׳ תמוז‏‎ 1899. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Ester, Tochter des Michael 3. Tammus Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-402 Transkription Hier ruht meine herzensgute Gattin, unsere innigstgeliebte Mutter Frau Meier Markus Fanny geb. Frankfurt ‎‏פעגלכא בת משה‏‎ geb. 13. Aug. 1824, gest. 13. Aug. 8. Elul 1899. ‎‏תנצב״ה‏‎ unser innigstgeliebter Vater Herr Meier Markus ‎‏מאיר בר שמואל‏‎ geb. 13. Mai 1820, gest. 3. Dez. 14. Kisl. 1903. Nur dem Glück der Ihrigen leben, war der Theuren selbstlos Streben. Übersetzung Vögelche, Tochter des Mosche Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Meir, Sohn des Schmuel ======= kre-403 Transkription Hier ruht sanft unser lieber Sohn u. Bruder Isaac Kamp ‎‏יצחק‏‎ ‎‏בר ר׳ אלכסנדר הכהן‏‎ geb. 20. Febr. 1873, gest. 1. Sept. 1899. Betrauert u. beweint von den Seinen. Übersetzung Jizchak, Sohn des Herrn Alexander Hakohen ======= kre-404 Transkription //Hier ruhen //unsere lieben Eltern Julius//Amalie Eichwald Eichwald//geb. Horwitz ‎‏מאטעל בת צבי//יואל בר רפאל‏‎ geb. 27. Dez. 1833,//geb. 24. Mai 1831, gest. 15. Sept. 1899.//gest. 18. Jan. 1908. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Joel, Sohn des Refael//Motel, Tochter des Zwi Ihre Seelen seien eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Es findet sich kein Sterbeeintrag für Amalie Eichwald. Zl. 5: Der Name ist auch als Matel zu lesen. ======= kre-405 Transkription Hier ruht unser lieber Gatte u. Vater Moses Böninger geb. 5. Mai 1833, [ge]st. 5. Oct. 1899. ======= kre-406 Transkription Hier ruhen unsere geliebten Eltern Mathias Reiss geb. 13. 1. 1834, gest. 25. 10. 1899. Bertha Reiss geb. Michels geb. 1. 1. 1845, gest. 20. 1. 1923. ======= kre-408 Transkription Hier ruht//Hier ruht mein lieber Gatte//unsere liebe Mutter unser guter Vater//Frau Salomon//Salom. Cohen Cohen//Henriette geb. 18. April 1814,//geb. Fischbein gest. 19. Dez. 1899.//geb. 29. Okt. 1829, //gest. 30. Aug. 1912. //Ruhet in Frieden! ======= kre-410 Transkription Hier ruht unsere liebe unvergessliche Gattin u. Mutter Sophie Lion geb. Bach geb. 23. Febr. 1829, gest. 21. Febr. 1900. Die Lieben, die der Tod getrennt, vereint der Himmel wieder. ======= kre-411 Transkription //Hier ruht mein innigstgeliebter Gatte unser teurer//unsere liebe unvergesslicher//Mutter Vater//Henriette Siegmund//Bruckmann Bruckmann//geb. Lehmann ‎‏יהשוע‏‎//28.1.1856 ‎‏בן שמואל הכהן‏‎//13.8.1922. geb. 28. Jan. 1842, gest. 25. März (‎‏כ״ד אדר‏‎) 1900. //‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Jehoschua, Sohn des Schmuel Hakohen (24. Adar) Ihre Seelen seien eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-412 Transkription Hier ruht mein lieber Gatte, unser guter Vater, Herr Burghard Horn geb. 10. Febr. 1854, gest. 4. April 1900. Sein Andenken bleibt, uns zum Segen. Kommentar Zln. 9/10: Der Schlußspruch bildet eine leichte Variation des hebräischen "sein Andenken zum Segen". ======= kre-413 Transkription Hier ruht unsere innigstgeliebte Gattin und Mutter Frau Marcus Reiss Betti geb. Hirschland geb. 16. Febr. 1850, gest. 25. April 1900. und unser innigstgeliebter Marcus Reiss geb. 15. Okt. 1844 in Xanten gest. 7. Sept. 1920. ======= kre-415 Transkription Hier ruht Herr Emanuel Hertz geb. 12. Juli 1840, gest. 2. Juni 1900. Frau Selina Hertz geb. Bloch geb. 24. Dezember 1846, gest. 25. Juli 1927. Sein Leben war an Arbeit und an guten Thaten reich. ======= kre-418 Transkription Hier ruht unser liebes Kind Otto Mahler geb. 30. Jan. 1900, gest. 12. Aug. 1900. Kommentar Otto Mahler war das vierte, früh verstorbene Kind des Ehepaars und liegt unweit von den drei vor seiner Geburt gestorbenen Mädchen Clara, Josephine (beide D 144) und Ida Mahler (D 143). ======= kre-422 Transkription Samuel Kohn geb. 1. März 1828, gest. 7. Novbr 1900. Er war in Liebe immer um uns. ======= kre-423 Transkription Hier ruht unser geliebter Sohn u. Bruder Eduard Wyngaard geb. 23. Juni 1874, gest. 30. Nov. 1900. Ein Schatz von Hoffnung sank in die Erde! ======= kre-424 Transkription Hier ruht mein teurer Gatte unser guter Vater Herr Salomon Leven ‎‏שלמה בר אורי‏‎ geb. 8. Juni 1837, gest. 24. Dez. (‎‏ג׳ טבת‏‎) 1900. ‎‏תנצב״ה‏‎ Er ruhe sanft! Übersetzung Schlomo, Sohn des Uri (3. Tewet) Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-426 Transkription Hier ruht unser guter Vater Daniel Meyer ‎‏שמשון בר אברהם‏‎ geb. 22. Sept. 1822, gest. 13. März 1901. Ruhe in Frieden! Übersetzung Schimschon, Sohn des Awraham ======= kre-427 Transkription Hier ruht mein lieber Gatte, unser guter Vater, Jacob Meyer ‎‏יעקב בר מאיר‏‎ geb. 24. April 1823, gest. 5. April (‎‏ג׳ דפסח‏‎) 1901. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Jaakow, Sohn des Meir (3. von Pessach) Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 7: Der 3. von Pessach fällt auf den 17. Nissan. ======= kre-428 Transkription Hier ruht meine geliebte teure Gattin Bertha Rosenzweig geb. Horn geb. 7. Sept. 1870, gest. 9. April 1901. Ruhe in Frieden! ======= kre-430 Transkription Hier ruht unsere innigstgeliebte unvergessliche Mutter, Frau Jettchen Fürth geb. Simon aus Offenbach ‎‏ייטלא בת משה‏‎ geb. 1. Jan. 1833, gest. zu Krefeld 1. Mai 1901. ‎‏תנצב״ה‏‎ Ruhe in Frieden. Übersetzung Jeitla, Tochter des Mosche Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-431 Transkription Arthur Blankenstein geb. 10. März 1856, gest. 5. Mai 1901. Kommentar Der große Grabstein liegt auf dem Boden. Möglicherweise ist auf der Rückseite eine hebräische Inschrift vorhanden. ======= kre-435 Transkription Hier ruht unser liebes Söhnchen, Erich Freund geb. 9. Jan. 1901, gest. 3. Aug. 1901. ======= kre-436 Transkription Hier ruht meine liebe Mutter und Schwiegermutter Frau Marianne Blankenstein geb. Wolf geb. 9.2.1835 gest. 8.11.1901 ======= kre-439 Transkription ‎‏ה״ה יהושע‏‎ ‎‏בן אברהם הכהן‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unser geliebter unvergesslicher Vater Philipp Mayer geb. 27. Nov. 1825, gest. 30. Dez. 1901. Übersetzung Es ist Jehoschua, Sohn des Awraham Hakohen. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-441 Transkription Hier ruht mein innigstgeliebter Gatte, mein teurer Vater Emanuel Mendel ‎‏מנחם בר מנחם הלוי‏‎ geb. 28. Sept. 1871 gest. 25. Febr. 1902. Die Liebe höret nimmer auf Übersetzung Menachem, Sohn des Menachem Halevi Kommentar Zl. 9-10: 1 Korinther 13,8 ======= kre-443 Transkription Hier ruht mein innigstgeliebter Gatte unser guter unvergesslicher Vater ‎‏יהודה‏‎ Joseph ‎‏בר‏‎ Berger ‎‏יוסף‏‎ geb. 4. Sept. 1857, gest. 25. April 1902. ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unsere innigstgeliebte Mutter Alwine Berger geb. Isaac geb. 10. Sept. 1864, gest. 22. Jan. 1931. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Josef, Sohn des Jehuda Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 4: Die Wiedergabe von hebräischen und deutschen Namen in einer Zeile ist ungewöhnlich und hier einmalig; eigentlich würde man dazu auch das hebräische Monatsdatum erwarten. ======= kre-444 Transkription Hier ruht unsere liebe Mutter Frau Dora Markus ‎‏צורקא בת ר׳ רפאל‏‎ geb. Flatauer geb. 3. Aug. 1835, gest. 3. Mai 1902. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Zorka, Tochter des Herrn Refael Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 4: Zorka oder Zurka, eine weitere, slawisch klingende Variation der zahlreichen Kose- und Diminutivformen für Sara. ======= kre-446 Transkription Hier ruht mein innigst geliebter Gatte unser guter Vater Leopold Mendel ‎‏אליעזר בר אשר הלוי‏‎ geb. 6. Novbr. 1859 gest. 22. Mai 1902 Ruhe sanft Übersetzung Elieser, Sohn des Ascher Halevi ======= kre-448 Transkription Hier ruht unser teurer Gatte und Vater Emil Müller geb. 26. März 1873, gest. 29. Mai 1902. In Gedanken mit dem teuren Hingeschiedenen verkehren, in seinem Geiste und Wesen streben, heisst mit ihm vereint sein, mit ihm leben. ======= kre-450 Transkription Hier ruht Frau Fanny Dinkelspiel geb. Nathan geb. 25. Jan. 1848, gest. 5. Juli 1902. Leonh. Dinkelspiel geb. 15. Sept. 1843 gest. 9. Febr. 1929 ======= kre-451 Transkription Hier ruht//Hier ruht mein lieber//unsere Gatte//liebe gute unser guter//Mutter Vater//Frau Herr//Sara Louis//Heilbronn Heilbronn//geb. Cohen geb. 14. Febr. 1833,//geb. 23. Sep. 1841 gest. 7. Juli 1902.//gest. 16. Jan. 1922. //Die Liebe höret //nimmer auf! Kommentar Zln. 11/12: 1 Korinther 13,8 ======= kre-453 Transkription ‎‏אהוב למשפחתו‏‎ ‎‏מחזיק באמונתו‏‎ ‎‏נכבד למכירו‏‎ ‎‏שם רב שכר צדקתו‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Jacob Kaufmann geb. 15. März 1839 z. Uedem gest. 10. Aug. 1902. u. unsere geliebte Mutter Ww Jac. Kaufmann Friederike geb. Cahen geb. 25. Sept. 1850 gest. 16. Dezbr. 1918. Übersetzung Geliebt von seiner Familie, festhaltend an seinem Glauben, geehrt von dem, der ihn kannte, dort (ist) die Fülle des Lohns seines Wohltuns. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Die hebräische Inschrift schließt überraschenderweise das Todesdatum nach dem jüdischen Kalender nicht ein. ======= kre-454 Transkription Hier ruht unsere liebe unvergessliche Mutter, und Grossmutter Wittwe Sal. Meyer ‎‏שרה בת יעקב‏‎ geb. 18. Aug. 1823, gest. 18. Aug. (‎‏ט״ו אב‏‎) 1902. ‎‏ה״ה אשה יראת אלהים‏‎ ‎‏אוהבת שלום כל ימיה‏‎ ‎‏הלכה בדרך תמימה‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Schlummere sanft, edles Herz. Übersetzung Sara, Tochter des Jaakow (15. Aw) Sie war eine Gott ehrfürchtende Frau, friedensliebend all ihre Tage, wandelte sie auf lauterem Weg. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 11: Ps 101,6 ======= kre-456 Personalia Transkription Hier ruht unsere unvergessliche Tochter u. Schwester Emmy van der Reis ‎‏זלפה בת פיקטאר‏‎ geb. in Neuenhaus d. 10. April 1849, gest. in Krefeld d. 6. Jan. 1903. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Silpa, Tochter des Victor Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 6: Der höchst selten verwendete Name Silpa ist biblisch: so hieß die Magd Labans (Gen 29,24). ======= kre-458 Transkription Hier ruht meine liebe Tochter, unsere gute Schwester Rosalie Zondervan ‎‏מ׳ ריסכא‏‎ ‎‏בת גרשון הכהן‏‎ geb. 2. Nov. 1861, gest. 15. März 1903 ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Frau Rös‘che, Tochter des Gerschon Hakohen Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-459 Transkription Hier ruht mein innigstgeliebter Gatte u. Vater Julius Hoffmann ‎‏יצחק בר יעקב‏‎ geb. 18. Juli 1861, gest. 24. April 1903 ‎‏ניסן כ׳׳ז‏‎. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Jizchak, Sohn des Jaakow 27. Nissan Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-460 Transkription Hier ruht//Hier ruht mein lieber Gatte//unsere liebe unser guter//unvergessliche sorgsamer Vater//Mutter Joseph Baum//Sara Baum ‎‏יוסף בן אברהם‏‎//geb. Neugarten geb. 9. Mai 1823,//‎‏שרה בת פינחס‏‎ gest. 7. Mai ‎‏(י׳ אייר)‏‎//geb. 15. Okt. 1826, 1903.//gest. 12. Okt. 1912. ‎‏תנצב״ה//תנצב״ה‏‎ Übersetzung Josef, Sohn des Awraham //Sara, Tochter des Pinchas 10. Ijar Seine Seele sei eingebunden//Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens//in das Bündel des Lebens ======= kre-462 Transkription Hier ruht unsere geliebte Tochter u. Schwester Jenny Kaufmann geb. 4. Oct. 1879, gest. 16. Aug. 1903. ‎‏תנצב״ה‏‎ Sie blühte wie eine Blume. Übersetzung Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 9: Zum deutschen Schlußspruch vgl. Hos 14,6: "Es (Israel) blühe wie die Lilie". ======= kre-463 Transkription Hier ruht unsere gute Tochter u. Schwester Henriette Marx ‎‏יכעבעט בת ברך‏‎ geb. zu Oedt 8. Juni 1864, gest. zu Velbert 6. Nov. 1903. ‎‏תנצב״ה‏‎ Die Liebe höret nimmer auf. Übersetzung Jochewet, Tochter des Bar(u)ch Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 5: Der Name ist eine Schreibvariante des biblischen Namens Jochewed (‎‏יוכבד‏‎), die Mutter des Mose (siehe Ex 6,20); er ist hier nach jüdisch-deutscher Aussprache geschrieben (vgl. auch Stein D 102). Zl. 9/10: 1 Korinther 13,8 ======= kre-464 Transkription //Hier ruht unsere treuliebende//Unser treuliebender fürsorgliche//fürsorglicher Gattin u. Mutter//Vater Henriette Fürst//Jakob Fürst geb. Israel//‎‏יעקב בר יהודה‏‎ ‎‏ייטכא בת אביגדור‏‎ geb. 7. Novbr. 1833,//geb. 13. Sept. 1841, gest. 8. März 1904.//gest. 22. Aug. 1919. ‎‏כ״א אדר//כ״ו אב‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung //Jaakow, Sohn des Jehuda Jeitche, Tochter des Awigdor 21. Adar//26. Aw Ihre Seelen seien eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Der Vater von Jakob Fürst, Leonhard (Jehuda Sohn des Natan) wurde am 8. August 1789 in Butzheim geboren, die 1800 geborene Mutter stammt aus Lechenich. "Die Hochzeit wurde am 1. Mai (Lag Beomer) in Frechen bei Köln gefeiert, in der Nacht schneite es so stark (1. Mai), daß der Bräutigam vor dem Fuhrwerk (Equipagen kannte man damals noch nicht) gehen mußte den Fuhrleuten den Weg zu zeigen." Das Ehepaar hatte 12 Kinder, neun Töchter, von denen vier im Kleinstkindbzw. Kindesalter starben und drei Söhne. In der zweiten Hälfte der 1830er Jahre zog die Familie nach Zons, wo der Vater ein "Spezerei-, Porzellan- und Irdenwaren-Geschäft" wie auch Getreidehandel trieb. Leonhard Fürst starb am 2. Februar 1870 in Zons, seine Gattin dort im Jahre 1884. Der in Zons geborene Sohn Jakob machte eine Lehre im Getreidegeschäft seines Bruders in Steinen-Kribbe, später eine zweite Lehre in einer Zigarrenfabrik. Zwischenzeitlich leitete er das Geschäft des Vaters. In Krefeld hatte er zunächst ein Zigarren-Detailgeschäft, Zigarren-Fabrikation und Zigarrenengros-Handel, in späteren Jahren handelte er nur noch mit Rohtabak. "Ende 1865 hatte mein Bruder, im Auftrage der Familie Coppel in Solingen, ein Geschäft in Krefeld zu liquidieren. Bei dieser Gelegenheit lernte mein Bruder die Familie Viktor Israel in Krefeld kennen, und sagte derselbe einst scherzweise zu den im Laden beschäftigten Töchtern von Israel, er hätte noch einen unverheirateten Bruder, den wolle er einmal zum Besuche schicken, womit dieselben auch einverstanden waren. Auf Veranlassung meines Bruders machte ich dann auch im Februar 1866 einen Besuch bei der Familie. Der Eindruck war gegenseitig ein guter. Nun wurde zwischen den Söhnen von V. I. und meinem Bruder Präliminarien festgesetzt (nach beiderseitiger Erkundigung). Ich wiederholte am 12. März meinen Besuch und verlobte mich am 13. März mit Henriette (Jettchen) die älteste Tochter von V. I. und dessen Frau Zippora (Sofie) geborene Mathias, und heiratete am 27. Juni 1866. Die Hochzeit war in Benrath im Hotel Heße. Herr Heinr. Herzog aus Krefeld, der Vetter meiner Mutter und Freund meiner Schwiegereltern, hielt die Trauung im Garten des Hotels, nach ganz altem Ritus." (S. 37) Seiner Gattin, die 15 Jahre vor ihm starb, schenkte er einen ruhmvollen Nachruf: "Henriette (Jettchen) geboren am 7. November 1833, gestorben am 8. März 1904, besuchte die Tochterschule in Krefeld, war dann im Haushalt der Eltern, die zeitweise 6-8 Klempnergesellen in Kost und Logis hatten, tätig, und da nur ein Dienstmädchen vorhanden war, mußte Jettchen schon von 13 Jahre ab, tüchtig mitarbeiten, was mir, als ich Bräutigam wurde, von deren Nachbarin, Frau Bankier Louis Frank, als besonders gute Eigenschaft für eine junge Hausfrau geschildert wurde, und wahrlich, die Frau Frank hatte recht; denn mein liebes Jettchen übertraf alle Frauen der Nachbarschaft in Häuslichkeit, Fleiß und Properität, was von Jedermann anerkannt wurde. ... Außer im Haushalt war sie auch im Ladengeschäft mit tätig. Fleiß war eine ihrer Haupteigenschaften, außerdem aber auch lieb und aufmerksam Verwandten und Bekannten gegenüber, und ein Muster der Pflichterfüllung zu ihren Kindern. (S. 39) ... im Jahre 1902 erkrankte sie an Influenza mit rechtsseitiger Lungenentzündung, wurde aber mit Gottes Hilfe wieder kuriert, doch war das ganze Nervensystem so stark angegriffen, daß alle ärztliche Kunst ihr keine Besserung brachte, sondern sie immer stärker und mehr litt, bis dieselbe im Oktober 1903 aufs Krankenlager kam. Am 7. November 1903 hatte sie sich soweit erholt, daß sie noch bei ihrem 70. Geburtstage, beim Essen im Familienkreise, auf die Gratulationen eine Dankrede hielt, doch waren die Nerven schon so schwach, daß sie vom 24. Dezember ab wieder fortwährend das Bett hüten mußte, sehr schwer litt und mußte ich Tag und Nacht Pflegerinnen halten, die ich aus dem katholischen Kloster, Private und später von den Johanniterinnen hatte. ... Nach schrecklich schmerzvollem Lager, starb sie am 8. März 1904, morgens gegen 11 Uhr, 21 Tage im Monat Adar. (S. 48) Über seine eigene Tätigkeit innerhalb der Krefelder Gemeinde berichtet Jakob Fürst folgendes: "Im Jahre 1886 im Oktober, wurde ich an Stelle des Vorstehers Herrn A.m. Cohen, der kurz vorher gestorben, zum Vorsteher gewählt. Es machte mir Vergnügen, daß ich im Verein mit meinen Kollegen im Vorstand, den Herren Alex Kamp und Mathias Rieß, die Chebra, die auf 22 Mitglieder gesunken war, wieder emporbrachte. Am 25. Dezember 1890 feierte die Chebra ihr 125. Stiftungsfest und war bis dahin auf 44 Mitglieder und 1 Ehrenmitglied gestiegen (jetzt 205 Mitglieder). Im Oktober vorigen Jahres [= 1911] habe ich mein 25jähriges Jubiläum als Vorsteher der Chebra Kadischa gefeiert. Ich wurde privatim gefragt, was ich mir wünsche; denn man beabsichtigte, mir ein Andenken zu überreichen; darauf gab ich den Wunsch kund, man möge mir zu meinem 70. Geburtstage und zu meinem Jubiläum einen Grundstein zu einem Alterversorgungs- und Genesungsheim schenken. Dies fand den Beifall meiner Kollegen mit der Beschränkung, sich nicht auf obigen Zweck festzulegen, sondern zu einem von der Chebra zu bestimmenden Zwecke. Bei der Festfeier auf ‚Blumenthal’ wurde mir der Grundstein übergeben, dieser trägt die Inschrift: Jakob Fürst Stiftung! Unserem allverehrten Vorsitzenden Herrn Jakob Fürst zu seinem 25 jähr. Jubiläum in Liebe und Dankbarkeit gewidmet. Der israelitische Krankenpflege- und Beerdigungsverein ‚Chebra Kadischa’. Crefeld, den 15. Oktober 1911." ======= kre-466 Transkription Arnold Lehmann geb. 18. März 1899, gest. 16. Dez. 1904. Du warst des Vaters Freude, Der Mutter grösstes Glück, Gingst unter wie die Sonne, Liessest nur den Schmerz zurück. ======= kre-469 Transkription Hier ruht unser lieber Vater Alexander Philippsthal geb. 10. Febr. 1826 zu Güsten i./Anhalt, gest. 14. Novbr. 1905 zu Crefeld. Friede seiner Asche! ======= kre-473 Transkription Leo Ernst Cohn geboren 3. Juli 1903 gestorben 8. März 1906 ======= kre-474 Transkription Hier ruht unsere liebe unvergessliche Mutter, Frau Em. Mendel Julia geb. Blankenstein ‎‏יכט בת מנחם‏‎ geb. 24. Dez. 1830, gest. 23. Jan. 1908. ‎‏תנצב״ה‏‎ Wer in den Herzen seiner Lieben lebt, der ist nicht tot, tot ist der, der vergessen ist. Übersetzung Jachet, Tochter des Menachem Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-476 Transkription Hier ruht unsere liebe Mutter Sophie Meyer geb. Veiten ‎‏פילכא בת משה‏‎ geb. 18. Mai 1818, gest. 13. Juli (‎‏י״ד תמוז‏‎) 1908. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Veilche, Tochter des Mosche 14. Tammus Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-478 Transkription Hans Heumann geb. 26. Juni 1905 gest. 29. Nov. 1910. Geliebt, beweint und unvergessen ======= kre-479 Transkription Hier ruht Erna Klus geb. 16. Nov. 1909, gest. 21. Sept. 1911. Kommentar Den hier angegebenen Namen nach zu urteilen, war die Mutter von Erna Klus mit einem Nichtjuden verheiratet. ======= kre-480 Transkription David Devries 10.4.1837 18.1.1912 Henriette Devries geb. Rosenthal 20.3.1833 (!) 5.1.1906 (!) Kommentar Wie bei Stein C 29 sind auch hier fehlerhafte Lebensdaten eingemeißelt worden. ======= kre-481 Transkription Hier ruht unser lieber unvergesslicher Vater Nathan Lion geb. 16. April 1832, gest. 27. Mai 1912. Die Liebe höret nimmer auf! Kommentar Zl. 8: 1 Korinther 13,8 ======= kre-482 Transkription Hier ruht unser liebes Kind Grete Kiefer geb. 1. Jan. 1912 gest. 16. Juni 1912. ======= kre-483 Transkription Frau Samuel Kohn Emma geb. Marx geb. 23. Janr. 1839, gest. 15. Janr. 1914. Dein Andenken bleibt uns unvergesslich ======= kre-484 Transkription Frau Abraham Marc. Cohen Balbine geb. Philips 18.6.1840 18.11.1916 ======= kre-486 Transkription Ruhestätte Emanuel Goldstein geb. 22. Sept. 1847, gest. 4. Okt. 1920. Frau Johanna Goldstein geb. Levy geb. 26. Dez. 1846, gest. 25. Aug. 1928. ======= kre-489 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ילד ש[עשועים] .. [א]שר (?) בר ישראל‏‎ ‎‏וימת ב[...] תר״ך (?) לפ״ק‏‎ ‎‏נשמתו[...]‏‎ ‎‏ת[...]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ein Kind der L[iebkosungen] ... [A]scher (?) Sohn des Israel, und er starb am […] 620 (?) der kleinen Zählung. Seine Seele [...] [...] Kommentar Zl. 2: Jer 31,20; dank der Häufigkeit dieses Zitats auf Kindergrabsteinen ist die Ergänzung des Fehlenden erlaubt. ======= kre-490 Transkription [...] [...] [...] [...] [...] ‎‏מתה במבחר שנותיה‏‎ ‎‏ביום עש״ק י״ז מרחשון‏‎ ‎‏ותשב אל אדמתה ביום ב׳‏‎ ‎‏כ׳ בו תרכ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung [...] [...] [...] [...] [...] sie starb in ihren besten Jahren am Rüsttag des heiligen Schabbat, dem 17. Marcheschvan, und kehrte zurück zu ihrer Erde am Tag 2, dem 20. desselben, 626 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl. 8: Dan 11,9 ======= kre-491 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה יקרה וצנועה‏‎ ‎‏מרת לאה בת שמואל‏‎ ‎‏אסמ אשת פראנקען.‏‎ ‎‏מֵתה בזקנתה ס״ט שנה,‏‎ ‎‏היא חשבה בכל עת‏‎ ‎‏לעשות רצון אביה‏‎ ‎‏שבשמים באהבה עד‏‎ ‎‏לקח אותה אלהים.‏‎. ‎‏ביום ד׳ ג׳ אייר[...]‏‎ [...] Übersetzung Hier ist begraben die teure und züchtige Frau, Frau Lea, Tochter des Schmuel Issum, Gattin Franken, gestorben in ihrem Alter (mit) 69 Jahren. Zu jeder Zeit gedachte sie den Willen ihres Vaters, der im Himmel ist, in Liebe zu tun, bis Gott sie nahm ... am Tag 4, 3. Ijar [...] [...] ======= kre-492 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה חשובה מרת חוה בת פינחס‏‎ ‎‏אשת כ׳ משה [בלנק]ענשטיין.‏‎ ‎‏היתה עטרת [בעלה וס]רה מרע,‏‎ ‎‏ועשתה ה[טוב בעיני אלהי]ם ואדם.‏‎ ‎‏מתה ביום ג׳ כ״[ד ... ונקב]רה ביום ה׳‏‎ ‎‏כ״ו בו ת[ר..] לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die angesehene Frau, Frau Chava, Tochter des Pinchas, Gattin des geehrten Mosche [Blank]enstein. Sie war die Krone [ihres Gatten und m]ied das Böse, und tat das [Gute in den Augen Gott]es und der Menschen. Sie starb am Tag 3, 2[4. … und wurde] begraben am Tag 5, 26. desselben 6[..] der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= kre-493 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש[...]‏‎ ‎‏וחפצו מאד באל ובמצותיו‏‎ ‎‏הולך (?) בישרים[...]‏‎ [...] ‎‏ה״ה מרדכי בר אברהם‏‎ ‎‏[...]נפטר בי׳ כ״א‏‎ (?) ‎‏[...]לפ״ק נתצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ein Mann [...] und er hatte großes Wohlgefallen an Gott und an seinen Geboten, in Aufrichtigkeit wandelnd (?) [...] [...] es ist Mordechai, Sohn des Awraham, [...] verschieden am 21.(?) [...] der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens