====== kwr-21 Personalia 1798-12-10 David b. Schmuel Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש הישר בנדיבים אשר‏‎ ‎‏הלך בדרך טובים מלחמו‏‎ ‎‏נתן לרעבים מכוסו רויה‏‎ ‎‏לתאבים .רבה ישן גופך‏‎ ‎‏בגן עדן תשמח נשמתך ה״ה‏‎ ‎‏כ׳ דוד בר שמואל נפטר‏‎ ‎‏ביום ב׳ טבת תקנ״ט לפ״ק‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ein Mann, der Aufrechte inmitten der Wohltäter, welcher den Weg der Guten ging, von seinem Brot gab er den Hungrigen, von seinem Becher sättigte er die Durstenden, .... schlummert dein Leib, im Garten Eden freuet sich deine Seele, es ist der geehrte David, Sohn des Schmuel, verschieden am 2. Tag des (Monats) Tewet 559 nach kleiner Zählung Kommentar Das Grabmal für David ist der älteste erhaltene Stein auf dem Friedhof. Er ist in Material, Form und Gestaltung nahezu identisch mit dem Grabmal seiner Frau. Vermutlich war es derselbe Steinmetz, der beide Steine angefetigt hatte, auch wenn der Grabstein für die Gattin Schönle 27 Jahre später erstellt wurde. Die Eulogie für David hebt seine Wohltätigkeit hervor und wünscht ihm den (himmlichen) Lohn für sein Verhalten auf Erden. Die guten Taten von David werden in der dritten Person beschrieben, sein Lohn, in direkter Anrede. Eine Schlußformel fehlt in der Inschrift für David, ebenso wie sie bei seiner Gattin fehlt. Zl 3: Vgl. Spr 2,20. Zl 3b/4a: Ez 18,16. ====== kwr-22 Personalia 1814-12-16 Chaiche Transkription ‎‏[פ]״נ‏‎ ‎‏האשה חשובה הצנוע[ה]‏‎ ‎‏שביתה ה[י]ה פתוח לרוחה‏‎ ‎‏לעניים ופת[ה] היה מצוי׳‏‎ ‎‏לעברי דרכים חייכה בת‏‎ ‎‏ציבכה אשת כמר יצחק‏‎ ‎‏הלכה לעלמא דאתי‏‎ ‎‏בעש״ק ג׳ טבת תקע״ה לפ״ק‏‎ ‎‏ונשמתה תהא בצרור החיים‏‎ ‎‏ולהחיותה בתחיית המתים‏‎ ‎‏עם שאר צדיקים שבג״ע אמן‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die angesehene Frau, die Züchtige, deren Haus weit geöffnet war den Armen, und ihr Brot war vorhanden für die, die des Weges vorbeiziehen, Chaiche, Tochter der Zipche, Gattin des geehrten Herrn Jizchak, sie ging hin in jene Welt am Rüsttag des heiligen Schabbat, 3. Tewet 575 nach kleiner Zählung. Und ihre Seele sei (eingebunden) im Bündel des Lebens, und sie möge auferweckt werden bei der Erweckung der Toten, mit den übrigen Gerechten, die im Garten Eden, Amen Kommentar Die Eulogie beschreibt die Wohltätigkeit von Chaiche, besonders den Armen und den Vorbeiziehenden gegenüber. Der Wunsch, sie möge mit den übrigen Gerechten auferstehen, mag ein Hinweis auf ihren frühen Tod sein. Vielleicht starb sie an den Folgen der Geburt ihres (1814 geborenen) Sohnes Herz. Die Erwähnung der Mutter in einer Grabinschrift ist ungewöhnlich. Es mag ein Kompromis gewesen sein, zwischen der Nennung des früh verstorbenen Vaters Hirz und des Stiefvaters Lazarus, dessen Namen sie vielleicht annahm. In ihrer Sterbeurkunde wird sie Haigen Hirtz genannt, so auch in den Sterbeurkunden ihres Gatten (1848) und ihres Sohnes Nathan (1867). Die Sterbeurkunde ihres Sohnes Herz (1854) nennt sie Johanna Lazarus. Zl 3/4a: Av 1,5 Zl 4/5: Vgl. jBer 4a man soll am Rüsttag des Schabbat Brot backen, damit es für die Armen vorhanden ist. Zl 7: "jene Welt", bChag 15b, aramäische Ausdruck für die künftige Welt. ====== kwr-12 Personalia 1819-11-18 Elieser b. Ascher Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏הבחור הזה עשה כל‏‎ ‎‏ימיו מצות אבותיו‏‎ ‎‏עד עת תש כותו ונס !‏‎ ‎‏ליחו ה״ה כ״ה אליעזר‏‎ ‎‏בן כ״ה אשר מק״וו‏‎ ‎‏הכ׳ ליפמאן נפטר‏‎ ‎‏ונקבר א׳ ר״ח כסלו‏‎ ‎‏תקפי״ט(?) לפ״ק תנצב״ה‏‎ ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏הבחור הזה עשה כל‏‎ ‎‏ימיו מצות אבותיו‏‎ ‎‏עד עת ... כוחו ונס‏‎ ‎‏ליחו ה״ה [כ״ה] ..לינמן‏‎ ‎‏בן כ״[ה אשר מ]ק״וו‏‎ ‎‏הכ׳ לי... [נ]פטר‏‎ ‎‏יו׳ ונקב[ר] .. [חשו]ן‏‎ ‎‏תקפי״ט(?) לפ״ק תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen. Dieser Junggeselle tat all seine Tage die Gebote seiner Väter, bis daß seine Kraft ihn verließ und entfloh seine Frische, es ist der geehrte Herr Elieser, Sohn des geehrten Herrn Ascher aus K(önigs)w(inter), der genannt wird Lipman, verschieden und begraben 1. Tag(?) des Neumonds Kislev 580(?) nach kleiner Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Hier ist geborgen. Dieser Junggeselle, tat all seine Tage die Gebote seiner Väter, bis daß seine Kraft ... und entfloh seine Frische, es ist der geehrte Herr ..linman, Sohn des geehrten Herrn Ascher aus K(önigs)w(inter), der genannt wird Li..., verschieden Tag und begraben ... Cheschvan 580(?) nach kleiner Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zum Datum: Die Angabe des Todesjahres ist nicht ganz eindeutig und erschwert eine genaue Datierung. Eine Sterbeurkunde, die das Datum belegt, komnnte nicht gefunden werden. Zwei mögliche Lesungen des Todesjahres boten sich an, 589 (1828/29) und 520 (1819/20). Wegen der Angabe, daß Elieser am "1. Tag des Neumonds Kislev" starb, konnte die erste Möglichkeit ausgeschlossen werden. Diese Angabe gibt den Hinweis darauf, daß Elieser an einem "überzähligen Jahr" starb, ein Jahr in dem es einen 1. und 2. Neumondstag Kislev gibt. Ein solches Jahr war 520 (1819/20). Das Jahr 589 (1828/29) war ein "regelmäßiges Jahr", ein Jahr in dem es nur einen Neumondstag Kislev gibt. Die Seite, die hier mit Rückseite bezeichnet wird, sollte ursprünglich die beschriftete Seite sein. Dieser Text ist teilweise verloren, doch zeigen die lesbaren Stellen Fehler im Namen und Datum. Die Vermutung liegt nahe, daß der Steinmetz die Inschrift ein zweites mal fertigen mußte. Dazu verwendete er die bis dahin unbeschriftete Seite. So ist der beidseitig beschriftete Stein geblieben, der die mißglückte und die endgültige Version der Inschrift enthält. Zl 4/5: vgl. Deuteronomium 34,7 und Talmud Bavli Berachot 32a, von Mose gesagt. ===== kwr-6 Personalia 1826-1-26 Schönle b. Feissel Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל צדקה עשתה‏‎ ‎‏כאביגיל צנועה היתה‏‎ ‎‏בדבורה מעשיה היה‏‎ ‎‏נעימה היא האשה החכמה‏‎ ‎‏עלת׳ נשמתה למרומה‏‎ ‎‏שינלה בת פיסל הלכה לעלמה !‏‎ ‎‏ונפטרה י״ח שבט תקפ״ו לפ״ק‏‎ Übersetzung Hier ist begraben. Tüchtige Gattin, Wohl tat sie wie Awigail, züchtig war sie in ihrem Reden, ihre Taten waren wohlgetan, sie, die weise Frau, es stieg ihre Seele auf zu ihrer Höhe, Schönle, Tochter des Feissel, sie ging hin in ihre Welt und verschied (am) 18. Schwat 586 nach kleiner Zählung Kommentar Die Inschrift hebt die Wohltaten und die züchtige Lebensführung der weisen Schönle hervor. Der Name des Ehegatten wird nicht genannt, obwohl er schon tot war als sie starb. Die Schlußformel, der Wunsch, ihre Seele möge eingebunden sein in das Bündel des Lebens, fehlt in Schönles Inschrift, genauso wie auf dem Grabmal ihres Gatten. Zl 2: Spr 31,10 Zln 2/3: über Awigails Großzügigkeit s. 1Sam 25. Zln 4/5: vgl. Midrasch RutR über Rut 2,5. Zl 5: 2Sam 14,2. Zl 6: vgl. Ps 68,19. ====== kwr-23 Personalia 1834-9-29 Schimon Schmuel b. Jehuda Löb Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם וישר הלך תמים‏‎ ‎‏ופעל צדק ירא ה׳ כל ימיו‏‎ ‎‏צדיק באמונתו חיה ה״ה‏‎ ‎‏היקר כ״ה שמעון שמואל‏‎ ‎‏בן כ״ה יהודה ליב ממינשטראייפל‏‎ ‎‏נפטר ונקבר בש״ט ביום‏‎ ‎‏ב׳ כ״ה אלול תקצ״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ein Mann, lauter und aufrecht, er wandelte lauter und wirkte Wohltat den Ewigen ehrfürchtend all seine Tage, ein Gerechter, der in seinem Glauben lebte, es ist der Teure, der geehrte Herr Schimon Schmuel, Sohn des geehrten Herrn Jehuda Löb aus Münstereifel, verschieden und begraben mit gutem Namen am Tag 2, 25. Elul 594 nach kleiner Zählung.Simon Wolf Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl 2a: Ijob 1,1 Zl 2b/3a: Ps 15,2 Zl 3b: Vgl. Jer 32,39 Zl 4: Hab 2,4 ====== kwr-38 Personalia 1841-7-18 Sorle b. Ascher Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏נטמנת אשת חיל צדקה עשתה‏‎ ‎‏צנועה היתה בדבורה מלחמה‏‎ ‎‏נתנה לאביונים והיא היתה מקדמ[ה]‏‎ ‎‏ומאחרה בבית הכנסת כל ימה!‏‎ ‎‏הלכה בדרך ישרה מצות ה׳ שמרה‏‎ ‎‏שרלה בת אשר אשת משה‏‎ ‎‏כ״ץ מתה ב״ה יום ער״ח ונקברת‏‎ ‎‏ר״ח אב תר״א לפ״ק תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen. Geborgen wurde die tüchtige Gattin, Wohl tat sie, züchtig war sie in ihrem Reden, von ihrem Brot gab sie den Darbenden, und war früh und spät in der Synagoge, all ihre Tage ging sie den geraden Weg, die Gebote des Ewigen wahrte sie, Sorle, Tochter des Ascher, Gattin des Mosche KaZ gestorben am Tage des Vorabends des Neumonds und begraben am Neumond Aw 601 nach kleiner Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl 2a: "tüchtige Gattin", Sprüche 31,10 Zl 2b: vgl. Ps 106,3; die häufige Fortsetzung, der Vergleich mit der wohltätigen Awigail (1Samuel 25) fehlt hier, vielleicht weil er allgemein bekannt war und von jedem leicht zu ergänzen. Zl 3b/4a: vgl. Ez 18,16 Zl 4b/5a: vgl. BM 7,1. Der regelmäßige Synagogenbesuch gehört nicht zu den unbedingten Pflichten der Frau. Seine Erwähnung in einer Fraueninschrift ist ein um so größeres Lob. Zl 5b/6a: vgl. Ps 107,7, Verschreiber. Zl 6b: vgl. Dtn 5,26 u.ö. Zl 8: Vermutlich ein Verschreiber. An der mit Punkten gekennzeichneten Stelle müßte entweder "mit gutem Namen", oder "am Tag 1" stehen. ====== kwr-36 Personalia 1842-2-2 ...el b. Elieser Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏איש [...]מים‏‎ ‎‏אשר [...]‏‎ ‎‏צד[קתו ...]‏‎ ‎‏אל. ... [עת]ה בא[רץ?]‏‎ ‎‏הח[יים? יאכל פרי] מע[לליו]‏‎ ‎‏ה״ה ...ל ב[ן]‏‎ ‎‏כ״ה אל[יעזר] ... [ליפמ]אן [מק״וו?]‏‎ ‎‏נפטר ב ... שבט‏‎ ‎‏ונקבר ביום ה׳ כ״[ב ש]בט תר״[ב]‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen ein Mann, ... welcher ... seine Gerechtigkeit? ... ... nun im Lande? des Lebens? wird er genießen die Frucht seiner Werke, es ist ...el, Sohn des geehrten Herrn Elieser .... Lipman aus K(önigs)w(inter) verschieden am ... Schwat und begraben am Tag 5, 22. Schwat 602. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Der Monatstag und das Todesjahr wurden nach der Sterbeurkunde ergänzt. Zl 5b/6: vgl. Jesaja 3,10 und Mischna Pea 1,1, wo gesagt wird, daß ein Gerechter ein Teil seines Lohns für die guten Taten in dieser Welt erhält, doch den Hauptlohn, die Frucht seiner Werke, erhält er in der künftigen Welt. ====== kwr-34 Personalia 1842-11-21 Zipche b. Naftali Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏אשה דרכיה היה נועם ו[כל]‏‎ ‎‏נתיבותיה שלום כפה פרש[ה]‏‎ ‎‏לעני וידיה שלחה לאביון‏‎ ‎‏היא האשה הצנועה והחסודה‏‎ ‎‏המהוללה מרת צביכה בכ״ה‏‎ ‎‏נפתלי אשת כ״ה ליזר ז״ל‏‎ ‎‏מדאלדארף נפטרת בש״ט‏‎ ‎‏ביום ב׳ ח״י כסלו ונקברת‏‎ ‎‏למחרתו תר״ג לפ״ק תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen eine Frau, ihre Wege waren Lieblichkeit und all ihre Steige Friede, ihre Hand öffnete sie dem Armen und ihre Hände reichte sie dem Bedürftigen, sie, die züchtige und anmutsvolle Frau, die Gepriesene, Frau Zipche, Tochter des geehrten Herrn Naftali, Gattin des geehrten Herrn Lejser, sein Andenken zum Segen, aus Dolendorf, sie verschied mit gutem Namen am Tag 2, 18. Kislev und ward begraben am Tag darauf, 643 nach kleiner Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl 2/3b: vgl. Spr 3,17 Zl 3b/4a: Spr 31,20 Zl 6: Die Inschrift gibt den Namen der Verstorbenen mit Zwiche an. Vielleicht ein Verschreiber, denn die Verstorbene hieß Zipche, eine Koseform von Zippora, Sephora, vgl. auch bei 0023. Zl 9: Die Buchstaben des Monatstages sind umgestellt, um das Wort chai , lebendig zu bilden. ====== kwr-46 Personalia 1847-9-12 Gelche b. Aberle Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏האשה צנועה וחסודה היא‏‎ ‎‏היתה עטרת לבעלה ומקונן‏‎ ‎‏על שהפרידה ממנו בעודה‏‎ ‎‏באיבה ה״ה מרת געלכה בת‏‎ ‎‏כ״ה אברלי מבונא אשת כ״ה‏‎ ‎‏ליב נפטרת ביום א׳ ב׳ דר״ה‏‎ ‎‏ונקברת בש״ט ביום ב׳ צום‏‎ ‎‏גדליהו תר״ח לפרט קטן‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Juliane Löb. geb. Goldschmidt geb. 3. Mai 1790 gest. 12. September 1847 Übersetzung Hier ist geborgen die züchtige und anmutsvolle Frau, sie war Krone für ihren Gatten, der wehklagt, daß sie von ihm Abschied nahm, als sie noch erblühte, es ist Frau Gelche, Tochter des geehrten Herrn Aberle aus Bonn, Gattin des geehrten Herrn Löb, sie verschied am Tag 1, 2. Tag des Neujahrsfestes und ward begraben mit gutem Namen am Tag 2, Gedaljahu-Fasten 608 nach kleiner Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Der Wunsch des trauernden Gatten, seiner verstorbenen Frau ein besonderes Denkmal zu setzen, ist deutlich spürbar. Der Stein ist aus gutem Material angefertigt und ist auch heute noch sehr gut erhalten. Die Verzierung mit Rosen Muscheln mögen diesem Grabstein einen individuellen Charakter verleihen. Die Eulogie, zeigt den tiefen Schmerz des Gatten über den Tod seiner Gattin, die er mit einer Blume vergleicht, die in voller Blüte steht. Zl 3: Spr 12,4 Zl 4b/5a: Ijob 8,12 entnommenes Zitat findet sich häufig in Grabinschriften für Jungverstorbene. Zl 9: Gedaljahu-Fasten ist ein Fastentag am 3. Tischri zur Erinnerung an die Ermordung des Gedaljahu, Sohn des Achikam, des judäischen Statthalters nach der Zerstörung Jerusalems 586 vor der allgemeinen Zeitrechnung. ====== kwr-45 Personalia 1848-3-17 Mosche b. David KaZ Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏א[יש י]שר וירא אלקים כמר‏‎ ‎‏משה בר דוד כ״ץ שהלך כל‏‎ ‎‏ימיו בדרך ישר נפטר בזקנה‏‎ ‎‏ובשיבה עש״ק י״ב אדר תר״ח‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ Moses Cahn geboren im Februar 1752, gestorben 17. Mhrz 1848. Übersetzung Hier ist geborgen ein aufrechter Mann und den Ewigen ehrfürchtend, der geehrte Herr Mosche, Sohn des David KaZ, welcher wandelte all seine Tage auf geradem Wege, er verschied bejahrt und im Greisenalter (am) Rüsttag des heiligen Schabbat, 12. Adar 608 nach kleiner Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl 2: Ijob 1,1 und 1,8 Zl 3b/4a: vgl. Jer 31,8; KaZ, Abkürzung für Kohen Zedek, Priester der Gerechtigkeit, die zum Familiennamen wurde. Zl 4b/5a: vgl. Ps 71,18 Zl 5: Das Jahr 608 (1848) war ein Schaltjahr, in dem es einen ersten und zweiten Adar gibt. Mosche starb am 12. des zweiten Adar. Auf eine genauen Monatsangabe wurde hier verzichtet. ====== kwr-44 Personalia 1848-5-22 Jizchak b. Natan Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏איש תם וישר ׃ הולך תמים‏‎ ‎‏ופעל צדק ודבר אמת‏‎ ‎‏בלבבו ׃ פזר נתן לאביונים ׃‏‎ ‎‏צדקתו עמדת לעד ׃ ה״ה‏‎ ‎‏כ׳ יצחק בר נתן זצ״ל מכפר‏‎ ‎‏אברדאללענדארף ׃ אשר‏‎ ‎‏גוע ׃ ונאסף אל עמו בשם‏‎ ‎‏טוב ׃ י״ט אייר תר״ח לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen ein lautererer und aufrechter Mann, er wandelt(e) lauter, wirkte Wohltat und sprach Wahrheit aus seinem Herzen, er gab großzügig den Bedürftigen, seine Gerechtigkeit besteht auf ewig, es ist der geehrte Jizchak, Sohn des Natan, das Andenken des Gerechten sei zum Segen, aus dem Dorf Isaac Nathan Leubsdorf Oberdollendorf, welcher schied hin und ward versammelt zu seinem Volke mit gutem Namen (am) 19. Ijar 608 nach kleiner Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl 2: Ijob 1,1 und 1,8 Zln 2-4a: Ps 15,2 Zl 4b: Ps 112,9 Zl 5: Ps 111,3 Zl 8: vgl. Gen 35,29, vom Erzvater Isaak gesagt, womit eine Anspielung auf dem Namen des Verstorbenen gegeben ist. Zl 8b/9a: "mit gutem Namen", bBer 17a, gemeint ist ein guter Ruf. ====== kwr-83 Personalia 1850 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה צנועה וחסודה‏‎ ‎‏דרכיה דרכי נועם ‏‎ ‎‏עטרת בעלה ..‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben eine züchtige und anmutsvole Frau, ihre Wege, Wege der Lieblichkeit, Krone ihres Gatten .... [...] ====== kwr-33 Personalia 1854-11-23 Naftali b. Jizchak'Leubsdorf Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏אי[ש י]רא א[ל]הים‏‎ ‎‏מת[הל]ך בתומו עד‏‎ ‎‏תו[מו(?)] החבר רבי‏‎ ‎‏נפתלי המכונה‏‎ ‎‏הערץ בר יצחק‏‎ ‎‏לייב[ס]דאר[ף מ]דאל‏‎ ‎‏לענ[דא]רף [נש]מתו‏‎ ‎‏על[תה למרום] יום ה׳ ב׳‏‎ ‎‏כס[ליו וגויתו] הובלה‏‎ ‎‏לקב[ר] יום [א]׳ ה׳ בו תרט״ו‏‎ ‎‏בצ[ל] ש[די י]תלונן‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen ein gottesfürchtiger Mann, in seiner Lauterkeit wandelnd bis an sein(?) Ende(?), der toragelehrte Herr Naftali, genannt Herz, Sohn des Jizchak Leubsdorf aus Dollendorf, seine SeeleHerz Isaac Leubsdorf stieg auf nach Oben (am) Tag 5, 2. Kislev, und sein Leib ward getragen zu Grabe (am) Tag 1, 5. desselben 515. Im Schatten des Allmächtigen werde er weilen Kommentar Zl 2: Ijob 1,1 und 1,8. Zl 3: Vgl. Ps 26,1. Zl 8b/9a: vgl. Ps 68,19. Zl 12: Ps 91,1. ====== kwr-49 Personalia 1857-12-8 Edelche Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏האשה הצנו[ע]ה‏‎ ‎‏תפארת בעלה ובנ[יה]‏‎ ‎‏וכפה פרשה לעניים‏‎ ‎‏ה״ה מ׳ עדלכה אשת‏‎ ‎‏ר׳ אשר הכהן‏‎ ‎‏מתה ביום [ג]׳ כ״א‏‎ ‎‏ונקברת ביום ד׳ כ״ב‏‎ ‎‏כסליו תרי״ח‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Emielie Cahn ge[b.] Kaiser gest. am 8. De[cbr.] 1857 [im] Alter vo[n 70 J]ahr. Übersetzung Hier ist geborgen die züchtige Frau, Zierde ihres Gatten und ihrer Kinder, ihre Hand öffnete sie den Armen, es ist Frau Edelche, Gattin des Herrn Ascher Hakohen, gestorben am Tag 3, 21. und begraben am Tag 4, 22. Kislev 618. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl 3: vgl. Spr 12,4 und 17,6 Zl 4: vgl. Spr 31,20 Zl 13: Ergänzung des Alters nach der Heiratsurkunde von Edelche. ====== kwr-52 Personalia 1860-8-28 Anschel b. Mosche Hakohen Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש אמ[וני]ם הו[לך]‏‎ ‎‏תמים מעש[יו] ... [טו]בים‏‎ ‎‏[ו]שלמים שמו הו[א] נוד[ע]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏אנש[י]ל בן [ר׳] מש[ה ה]כהן ‏‎ ‎‏נפטר ביום ג׳ יו״ד ונקבר‏‎ ‎‏ביום ד׳ י״א אלול תר״ך ל׳‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ein Mann von Treue, lauter wandelnd, seine Taten ... gut und vollkommen, sein Name, er war bekannt ... Anschel, Sohn des Herrn Mosche Hakohen, verschieden am Tag 3, zehnter und begraben am Tag 4, 11. Elul 620 nach kleiner Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Nach der Sterbeurkunde starb Mosche abends, sodaß der jüdische Kalender bereits Dienstag zählte. Vermutlich folgten der hebr. Inschrift 1-2 Zeilen mit deutschem Text. Zl 2.3a: Zusammengesetztes Zitat aus Spr 20,6 und Spr 28,18. Zl 4b/5: "sein Name, er war bekannt" mit der Fortsetzung "in den Toren" ist häufig in Eulogien zu finden. Es ist ein leicht verändertes Zitat aus Spr 31,23. ====== kwr-54 Personalia 1864-11-6 Jehuda b. Mosche Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש הולך תמים [הי]ה‏‎ ‎‏צדיק באמונתו חיה‏‎ ‎‏אהב הצד[ק ו]המישרים‏‎ ‎‏היטיב לקרוביו גם לזרים‏‎ ‎‏ה״ה כ״ה יהודה המכונה ליב‏‎ ‎‏בר מש[ה] מקעניגזווינטער‏‎ ‎‏הלך לעולמו ליל ב׳ ח׳ מרחשון‏‎ ‎‏ונקבר בשם טוב י׳ בו תרכ״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה א׳‏‎ M. Löb geb. 1784 gest 186[4] Übersetzung Hier ist begraben. Ein Mann, der lauter wandelt war er, ein Gerechter, der in seinem Glauben lebte, er liebte Gerechtigkeit und Geradheit, tat Gutes denen, die ihm nahe und auch Fremden, es ist der geehrte Herr Jehuda, genannt Löb, Sohn des Mosche aus Königswinter, er ging hin in seine Welt in der Nacht 2, 8. Marcheschvan und ward begraben mit gutem Namen (am) 10. desselben 625 nach kleiner Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens, Amen Kommentar Der hebräische Name Jehuda Löb, Sohn des Mosche wird zum Alltagsnamen Moses Löb. Zl 2: Ps 15,2 Zl 3: Hab 2,4 Zl 4: vgl. Jes 45,19 Zl 8a: vgl. Koh 12,5 ====== kwr-43 Personalia 1867-7-23 Natan b. Jizchak Transkription ‎‏פ״[נ]‏‎ ‎‏איש תם וישר ה[לך]‏‎ ‎‏תמים ופעל צדק ה״ה‏‎ ‎‏ר׳ נתן בר יצחק מאבר‏‎ ‎‏דאללנדארף הלך‏‎ ‎‏לעולמו יום ג׳ כ׳ תמוז‏‎ ‎‏תזכ״ר לפ״ק ונקבר בשם טוב‏‎ ‎‏בכ״ב בו תנצב״ה‏‎ Nathan Isaac L[eubsdorf] Übersetzung Hier ist begraben ein Mann, lauter und aufrecht, er wandelte lauter und wirkte Wohltat, es ist Herr Natan, Sohn des Jizchak aus Oberdollendorf, er ging hin in seine Welt (am) Tag 3, 20. Tammus 627 nach kleiner Zählung und ward begraben mit gutem Namen am 22. desselben. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Das Grabmal für Natan ist zweisprachig verfaßt, doch sind die Gewichte deutlich verteilt. Der achtzeilige hebräische Text ist auf der Vorderseite, während sich der einzeilige deutsche Text auf der Rückseite befindet. Es zeigt insgesamt die Anfänge der deutschsprachigen Beschriftung von Grabmalen auf jüdischen Friedhöfen. Die Eulogie wird allgemein gehalten. Ein Hinweis auf eine kaufmännische Tätigkeit von Natan fehlt ebenso, wie die Erwähnung seines Amtes als Repräsentant. Zl 2a: Ijob 1,1 und 1,8. Zl 2b/3: Ps 15,2. Zl 7: Die Buchstaben des Todesjahres sind umgestellt und bilden so das hebräische Wort "erinnere dich". ====== kwr-61 Personalia 1870-3-1 Sara b. Mosche Hakohen Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה החשובה‏‎ ‎‏והצנועה מרת שרה בת‏‎ ‎‏ר׳ משה הכהן אלמנת ר׳ נתן‏‎ ‎‏בר אלכסנדר הלוי מכפר‏‎ ‎‏אבלרדאללענדארף !‏‎ ‎‏דרכיה דרכי נעם וכל‏‎ ‎‏נתיבתיה שלום הלכה !‏‎ ‎‏לעולמה יום ג׳ כ״ח אדר‏‎ ‎‏ראשון ותשב אל אדמתה‏‎ ‎‏יום ה׳ ר״ח אדר שני תר״ל לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die angesehene und züchtige Frau, Frau Sara, Tochter des Herrn Mosche Hakohen, Witwe des Herrn Natan, Sohn des Alexander Halevi aus dem Dorf Oberdollendorf, ihre Wege, waren Wege der Lieblichkeit und all ihre Steige Friede, sie ging hin in ihre Welt (am) Tag 3, 28. des ersten Adar und sie kehrte zu ihrer Erde zurück (am) Tag 5, Neumond des zweiten Adar 630 nach kleiner Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zln 7/8a: Spr 3,17 Zln 8b/9a: Koh 5,12 Zl 10b: vgl. Ps 146,4 ====== kwr-29 Personalia 1873 Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏שרה(?) [...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏ניסן תרל״ג(?) לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung [...] Sara(?) [...] [...] [...] [...] Nissan 633(?) nach kleiner Zälhung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Das Todesjahr ist nicht sicher, es könnte auch März/April 1876 (Nissan 5636 der jüdischen Zeitrechnung) sein. ====== kwr-60 Personalia 1873-3-14 Fraddche b. Ascher Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏האשה חשובה ויקרה‏‎ ‎‏כל ימיה [הל]כה בדרך‏‎ ‎‏ישר[ה כפה] פ[ר]שה לעני‏‎ ‎‏מצ... [ב]שביל‏‎ ‎‏ל?... [הא]שה‏‎ ‎‏[מ]רת פרא[כה ב]ת כ״ה‏‎ ‎‏אשר מק״וו אשת כ״ה‏‎ ‎‏צבי ב׳ יהוד׳ הכ׳ הירש‏‎ ‎‏נפטרת ט״ו אדר ונקברת‏‎ ‎‏י״ח אדר תרל״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen die angesehene und teure Frau, all ihre Tage ging sie den geraden Weg, ihre Hand öffnete sie dem Armen, ... für ... die Frau, Frau Fraddche, Tochter des geehrten Herrn Ascher aus K(önigs)w(inter), Gattin des geehrten Herrn Zwi, Sohn des Jehuda, genannt Hirsch, sie verschied (am) 15. Adar und wurde begraben (am) 18. Adar 633 nach kleiner Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl 3/4a: vgl. Jer 31,8. Zl 4b: Spr 31,20. Zl 10: Fradche starb an einem Freitag. Der Rüsttag des heiligen Schabbat ist ein besonderer Wochentag, der hier aber nicht erwähnt wird. ====== kwr-59 Personalia 1873-8-17 Uri b. Simcha Transkription ‎‏[פ״ט]‏‎ ‎‏א[יש תם וי]שר‏‎ ‎‏וירא אל[הי]ם‏‎ ‎‏אורי בר‏‎ ‎‏שמחה נפטר‏‎ ‎‏בליל א׳ כ״ד‏‎ ‎‏אב ונקבר‏‎ ‎‏ביום ב׳ כ״ה בו‏‎ ‎‏תרל״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Ferd. Kaufmann Übersetzung Hier ist geborgen ein Mann, lauter, aufrecht und gottesfürchtig, Uri, Sohn des Simcha, er verschied in der Nacht 1, 24. Aw und wurde begraben am Tag 2, 25. desselben 633 nach kleiner Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Der hebräische Name Uri wurde häufig zum Alltagsnamen Feist, Feibesch, hier wird er zu Ferdinand. Zln 2/3: Ijob 1,1 und 1,8. ====== kwr-14 Personalia 1878-3-7 Uri b. Ascher Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם וישר ה״ה אורי‏‎ ‎‏ב״ר אשר נפטר ביום ה׳‏‎ ‎‏ב׳ אדר שני תרל״ח לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht der wohlachtbare Herr Philipp Anschel, gest. 6. März 1878. Übersetzung Hier ist begraben ein Mann, lauter und aufrecht, es ist Uri, Sohn des Herrn Ascher, verschieden am Tag 5, 2. des zweiten Adar 638 nach kleiner Zählung Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Die hebräische Inschrift gibt den Todestag um einen Tag später an, als die deutsche. Vermutlich starb Uri am Abend, sodaß der jüdische Kalender bereits den nächsten Tag zählte. Zl 2: Ijob 1,1 und 1,8 ====== kwr-13 Personalia 1878-4-16 Terese b. Jehuda Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏בתולה טובת שכל ונעימ׳‏‎ ‎‏מרת טערעזה בת יהודה‏‎ ‎‏נפטרה י״ג ניסן תרל״ח לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht in Frieden Therese Löb geb. 27. Feb. 1827, gest. 16. April 1878. Übersetzung Hier ist begraben eine Jungfer von gutem Verstand und wohlgefällig, Frau Terese, Tochter des Jehuda, verschieden (am) 13. Nissan 638 nach kleiner Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ===== kwr-9 Personalia 1881-7-12 Mosche b. Awraham Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבחור החשוב‏‎ ‎‏רב פועל‏‎ ‎‏משה בן אברהם‏‎ ‎‏מת בחצי ימיו‏‎ ‎‏בן ל״ה שנה‏‎ ‎‏ביום ג׳ ט״ו תמוז‏‎ ‎‏תרמ״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruhet unser innigstgeliebter Sohn u. Bruder Moses Sommer geb. 20. Januar 1846, gest. 12. Juli 1881. Friede seiner Asche. Übersetzung Hier ist begraben der angesehene Junggeselle, reich an Tat, Mosche, Sohn des Awraham, gestorben zur Hälfte seiner Tage, 35 Jahre alt am Tag 3, 15. Tammus 641 nach kleiner Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl 3: 2Samuel 23,20. Zl 5: vgl. Jeremja 17,11. ===== kwr-8 Personalia 1886-2-3 Transkription ‎‏ [...]‏‎ ‎‏ [...]‏‎ ‎‏ [...]‏‎ ‎‏הישר כל ימיו‏‎ ‎‏מת ביום ד׳(?) כ״ח‏‎ ‎‏שבט תרמ״ו(?) לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung [...] [...] [...] des Aufrechten all seine Tage, gestorben am Tag 4(?), 28. Schwat 646(?) nach kleiner Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Die Sterbedaten sind teilweise verwittert. Nach Überprüfung auf Übereinstimmung von Wochen- und Monatstag, bleiben als mögliche Todestage: Mittwoch, 28. Schwat 646, oder Montag, 28. Schwat 643. Sie entsprechen den o.a. Daten. ===== kwr-5 Personalia 1887-7-1 Jaakow b. Mordechai Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏יעקב ב״ר מרדכי‏‎ ‎‏מת בשם טוב‏‎ ‎‏ביום ו׳ ט׳ תמוז‏‎ ‎‏ונקבר י״ב תמוז‏‎ ‎‏תרמ״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ru[h]t [in] Frieden unser lieb[er] Bruder Jakob Kullmann aus Simmern gest. den [1.] Juli 1887. im Alter von 58 Jahren. Übersetzung Hier ist begraben Jaakow, Sohn des Herrn Mordechai, gestorben mit gutem Namen am Tag 6, 9. Tammus und begraben (am) 12. Tammus 647 nach kleiner Zählung Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Deutliche Trennung der Sprachen auf dem Stein. Der Hebräische Text gibt die religiös wichtigen Daten an, den Synagogennamen, den Todes- und den Begräbnistag. Aus dem deutschsprachigen Text erfährt man den Ledigenstatus, den Herkunftsort und das Alter des Verstorbenen. ====== kwr-69 Transkription Hier ruht unsere theure unvergessliche Gattin u. Mutter Fanny Cahn geb. Süskind geb. am 14. Sept. 1827. gest. am 1. Aug. 1[88]8. Wer segnend wir[kt] So lang die Kraft nicht brich[t] Dann liebend stirbt O: Den vergisst man nicht Kommentar Die Eulogie ist vom Einfluß der Umgebung bestimmt. Traditionell jüdische Elemente fehlen. ===== kwr-4 Personalia 1888-10-6 Alexander b. Natan'Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש ישר ונאמן‏‎ ‎‏אלכסנדר בן נתן‏‎ ‎‏הלוי מת ביום א׳‏‎ ‎‏מרחשון תרמ״ט‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ Hier ruht unser Vater theurer Gatte u. A Süskind Ob. Dollendorf. Übersetzung Hier ist begraben ein Mann, lauter und getreu, Alexander, Sohn des Natan Halevi, gestorben am 1. Tag des Marcheschvan 649 nach kleiner Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Der hebräische und der deutsche Text ergänzen einander indem sie unterschiedliche Daten mitteilen. Der hebräische Teil gibt den Synagogennamen und das Sterbedatum von Alexander an, auch wenn der besondere Todestag am Schabbat und Monatsanfang nicht mehr hervorgehoben wird. Der deutsche Text nennt Alltagsnamen und Herkunftsort des Verstorbenen und teilt indirekt mit, daß Alexander Ehefrau und Kind(er) hinterließ. Sein Amt als Repräsentant der Gemeinde wird nicht erwähnt. ====== kwr-67 Personalia 1891-1-1 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ Hier ruht unser ..... Va[ter] David Cahn geb. 1[6] Juli 1818. gest. 1.(?) Jan.(?) 1891. Übersetzung Hier ist begraben Kommentar Der deutsche Text ist auf der Rückseite des Steins. Die Vorderseite trug eine Schrifttafel vermutlich mit hebräischem Text. Das Geburtsdatum wurde aus der Geburtdurkunde ergänzt, das Todesdatum ist nicht ganz sicher. ===== kwr-3 Personalia 1891-4-22 Arje b. Schalom Hakohen Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם וישר דרש טוב‏‎ ‎‏ועשה צדקה בכל עת‏‎ ‎‏כ׳ אריה בן הח״ר שלום הכהן‏‎ ‎‏ז״ל מקעניגזווינטער‏‎ ‎‏בן מ״ח שנה נאסף אל עמיו‏‎ ‎‏ביום ד׳ ערב פסח תרנ״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht in Frieden unser geliebter Gatte u. Vater Marx Cahn geb. 5. Mai 1843, gest. 22. April 1891 Übersetzung Hier ist begraben ein Mann, lauter und aufrecht, erstrebte Gutes und tat Wohl zu jeder Zeit, der geehrte Arje, Sohn des toragelehrten, Herrn Schalom Hakohen, sein Andenken zum Segen, aus Königswinter, im Alter von 48 Jahre wurde er versammelt zu seinem Volke am Tag 4, Vorabend des Pessachfestes 651 nach kleiner Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl 1: Ijob 1,1 und Est 10,3. Zl 2: Ps 106,3. Zl 6: Num 20,24, von Aharon, dem Bruder Mose und erster Hohepriester, auf den sich Träger der Namen Kohen, Cahn u.ö. zurückführen. ===== kwr-1 Personalia 1891-11-5 Susmann b. Jehuda Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבחור היק[ר] ה[ול]ך בדרך‏‎ ‎‏תמים ת ... אבותיו‏‎ ‎‏ה״ה זוס[מאן ב]ר יהודה‏‎ ‎‏נולד בשנת [ה׳ תר]כ״ה והלך‏‎ ‎‏לעולמו ביו[ם ה׳ ד׳] מרחשון‏‎ ‎‏ה׳ תרנ״ב [לפ״ק ת]נצב״ה‏‎ Hier ruht in Gott Siegmund Loeb geb. 1. Oct. 1864, gest. 5. Nov. 1891. Übersetzung Hier ist begraben der teure Junggeselle, er ging auf makellosem Weg, .... .. seine Väter, es ist Susmann, Sohn des Jehuda, geboren im Jahre 5625 und ging hin in seine Welt am Tag 5, 4. Marcheschvan 5652 nach kleiner Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Der hebräische Text gibt den Namen des Verstorbenen mit Susmann an, der Alltagsname für das Hebräische Elieser. Im deutschen Text erfährt dieser Name eine zweite Veränderung und wird zu Siegmund. ===== kwr-2 Personalia 1891-9-8 Mosche b. Awraham 1888-10-6 Transkription ‎‏ ...‏‎ ‎‏משה בר אברהם‏‎ ‎‏נפטר .. אלול‏‎ ‎‏תרנ״א‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ unser(?) [...] [...] Hier ruht(?) .... Herr Moritz Horn geb. am 10.? Jan. 1832, gest. am 8. Sept. 1891. Ruhe sanft ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש ישר ונאמן‏‎ ‎‏אלכסנדר בן נתן‏‎ ‎‏הלוי מת ביום א׳‏‎ ‎‏מרחשון תרמ״ט‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ Hier ruht unser Vater theurer Gatte u. A Süskind Ob. Dollendorf. Übersetzung .... Mosche, Sohn des Awraham, verschieden .. Elul 651. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Hier ist begraben ein Mann, lauter und getreu, Alexander, Sohn des Natan Halevi, gestorben am 1. Tag des Marcheschvan 649 nach kleiner Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Der hebräische und der deutsche Text ergänzen einander indem sie unterschiedliche Daten mitteilen. Der hebräische Teil gibt den Synagogennamen und das Sterbedatum von Alexander an, auch wenn der besondere Todestag am Schabbat und Monatsanfang nicht mehr hervorgehoben wird. Der deutsche Text nennt Alltagsnamen und Herkunftsort des Verstorbenen und teilt indirekt mit, daß Alexander Ehefrau und Kind(er) hinterließ. Sein Amt als Repräsentant der Gemeinde wird nicht erwähnt. ====== kwr-66 Transkription Hier ruht in Frieden Fräul. Marianne Löb geb. 31 Dez. 1804. in Mühlheim an der Ruhr gest. 11. Sept. 1892 in Oberdollendorf. ====== kwr-70 Transkription Hier ruht in Frieden Sophie Süskind geboren zu Oberdollendorf den 6. Decbr. 1850. gest. den 6.(?) Mai 1893. Familie David Süskind. Kommentar Die Inschrift ist nach einem Foto von 1982 wiedergegeben. Sie war bereits damals teilweise verwittert. Das Geburtsdatum konnte aus der Geburtsurkunde ermittelt werden, das Sterbedatum ist nicht ganz sicher. ====== kwr-71 Personalia 1895-5-11 Lea Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏לאה אשת אלכסודר (!)‏‎ ‎‏זוסקינד נפט׳ בשם‏‎ ‎‏טוב י״ז אייר תרנ״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unsere geliebte Mutter Frau Alexander Süskind geb. Stock geb. 17. Dez. 1817. gest. 11. Mai 1895 Übersetzung Hier ist begraben Lea, Gattin des Alexander Süskind, verschieden mit gutem Namen (am) 17. Ijar 655 nach kleiner Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Der besondere Todestag, am Schabbat, wird nicht mehr erwähnt. Im Hebräischen stehen über den Buchstaben vav in dem Namen Süskind Schrägstriche, die darauf aufmerksam machen wollen, daß man hier anders als im Hebräischen gewohnt zu lesen und auszusprechen hat. ====== kwr-74 Personalia 1896-4-8 Jeschaja b. Natan Transkription Hier ruht mein innigstgelieber Gatte uns. guter Vater u. Grossvater Josef Marx aus Oberdollendorf geb. 11. Sept. 1834 gest. 8. April 1896. ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האיש ישעיה ב״ר נתן מת ביום ד׳ כ״ה ניסן‏‎ ‎‏בן ס״א שנה ונקבר ביום כ״ז ניסן תרנ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben der Mann Jeschaja, Sohn des Herrn Natan, gestorben am Tag 4, 25. Nissan im Alter von 61 Jahren und begraben am 27. Tag (des Monats) Nissan 656 nach kleiner Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ====== kwr-75 Transkription Hier ruht in Gott Jakob Löb geb. 18. Juli 1825, gest. 6. Mai 1897. ====== kwr-77 Personalia 1900 Josef b. Awraham Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבחור החשוב‏‎ ‎‏רב פועל‏‎ ‎‏יוסף בן אברהם‏‎ ‎‏מת בשם טוב‏‎ ‎‏בן מ״[ח(?) ש]נה‏‎ ‎‏ביום ה׳ כ׳ ... ‏‎ ‎‏תרס״[א? ].. ‏‎ ‎‏ת[נצב״ה]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben der angesehene Junggeselle, reich an Tat, Josef, Sohn des Awraham, gestorben mit gutem Namen 48(?) Jahre alt am Tag 5, 2... 661(?) ... Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Eine sichere Datierung ist wegen des schlechten Zustands der Inschrift nicht möglich. Der Ergänzungsvorschlag 661 (1900/1) für das Todesjahr berücksichtigt die vermuteten Buchstabenreste der Jahresangabe. Die Ergänzung der Altersangabe beruht auf dem Geburtsdatum und dem vermutlichen Todesjahr. Zl 3: vgl. 2Sam 23,20 ====== kwr-81 Personalia 1903-10-5 Channa Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתולה חנה בת‏‎ ‎‏לאה מתה בשם‏‎ ‎‏טובה יום י״ט תשרי (!)‏‎ ‎‏תרס״ג ל״ק תנצב״ה (!)‏‎ Johanna Levy geb. 30. Jan. 1831, gest. 5. Oktb. 1903. aus Obercassel. Übersetzung Hier ist begraben die Jungfer Channa, Tochter der Lea, gestorben mit gutem Namen am 19. Tischri 663 nach kleiner Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Der hebräische Text enthält einige Fehler. Sie zeigen die nachlassenden Kenntnisse der hebräischen Sprache, sowie den nicht mehr selbstverständlichen Umgang mit dem jüdischen Kalender. Die Datums-angabe im hebräischen und im deutschen Text stimmen nicht überein. Die Umrechnung aus dem hebräischen Text ergibt Montag, dem 20.10.1902. Es liegt nahe, das allgemeine Datum als das korrekte Todesdatum anzunehmen. Die Inschrift gibt den Namen der Mutter und nicht, wie üblich den des Vaters an. Diese Angabe ist selten, wenn auch nicht einmalig auf diesem Friedhof (s. Nr. 0020) und mag hier auf Unkenntnis der Bräuche beruhen, wonach der Name des Vaters Bestandteil des Synagogennamen ist, sowohl bei Männern, als auch bei Frauen. Es gibt zwar Abweichungen von diesem Brauch, doch geben die Daten aus der Geburtsurkunde keinen Anlaß, auf ungewöhnliche Familienverhältnisse zu schließen. ====== kwr-82 Personalia 1904-6-14 Meir b. Elieser Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש יקר מאיר בר‏‎ ‎‏אליעזר מת ביום א׳‏‎ ‎‏תמוז תרס״ד ל״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Meyer Levy geb. 19. Juni 1824, gest. 14. Juni 1904. aus Obercassel. Übersetzung Hier ist begraben ein teurer Mann, Meir, Sohn des Elieser, gestorben am 1. Tag (des Monats) Tammus 664 nach kleiner Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Der besondere Todestag, der Neumond Tammus, wird nicht mehr hervorgehoben. ====== kwr-73 Personalia 1907-10-23 Adelheid b. Aharon Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה יקרה ונעימה‏‎ ‎‏הלכה כל ימיה בדרך‏‎ ‎‏ישרה ור(ה)יתה עטרת‏‎ ‎‏בעלה ותא(פ)רת בניה מ׳‏‎ ‎‏אדעלהייד בת הרב‏‎ ‎‏אדמו״ה אהרן אשת ה׳‏‎ ‎‏אריה הכהן ע״ה בת ס׳‏‎ ‎‏שנה הלכה לעולמה‏‎ ‎‏ביום ד׳ ט״ו חשון תרס״ח‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ Hier ruht uns. liebe Mutter Adelheid Cahn geb. Auerbach geb. 22. Aug. 1847, gest. 23. Oct. 1907. Übersetzung Hier ist begraben eine teure und liebenswüige Frau, all ihre Tage ging sie den geraden Weg, sie war die Krone ihres Gatten und Zierde ihrer Kinder, Frau Adelheid, Tochter des Rabbiners, unseres Herrn, unseres Lehrers und unseres Meisters, Herrn Aharon, Gattin des Herrn Arje Hakohen, Friede über ihn, im Alter von 60 Jahren ging sie hin in ihre Welt am Tag 4, 15. Cheschvan 668 nach kleiner Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Adelheid starb laut Todesanzeige am Mittwoch, dem 23.10.1907 um 21.45, ein Zeitpunkt an dem der jüdische Kalender bereits Tag 5 zählte. Die hebräische Inschrift aber gibt Tag 4 an und paßt sich so dem allgemeinen Kalender an. Zl 3/4a: vgl. Ps 107,7 Zl 4b/5: Zusammengesetztes Zitat aus Spr 12,4 und (verändert) 17,6. Zl 9: vgl. Koh 12,5. ====== kwr-65 Transkription Hier ruht unser geliebtes herzensgutes Kind u. treues Schwesterchen Else Süskind geb. 16. Mai 1897. gest. 16. Mai 1909. ====== kwr-64 Personalia 1909-9-6 Mosche b. David Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏משה בר דוד הלוי‏‎ ‎‏נפטר יום כ׳ אלול‏‎ ‎‏תרס״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht mein geliebter unvergesslicher Gatte unser treusorgender guter Vater Max Süskind geb. den 14. Sept. 1854. gest. den 6. Sept. 1909. Müh, und Arbeit war Dein Leben, Familienglück, Dein einzig Streben Dein Herz voll Güte ungemessen Uns bleibst Du ewig unvergessen. Übersetzung Hier ist begraben Mosche, Sohn des David Halevi, verschieden am 20. Elul 669 nach kleiner Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Der hebräische Text befindet sich in dem oberen Bereich des Grabmals. Der deutsche Text enthält mehr Zeilen. An Stelle einer hebräischen Eulogie tritt eine deutsche, die keinen traditionellen Bezug aufweist, vielmehr sich den Geschmack der Zeit anpaßt. ====== kwr-58 Personalia 1910-12-24 Zwi b. Jehuda Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏צבי בן יהודה ז״ל‏‎ ‎‏נפטר יום ש״ק כ״ג כסלו‏‎ ‎‏ונקבר כ״ה כסלו תרע״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht mein lieber Gatte u. unser Vater Hermann Wolff aus Oberdollendorf, geb. 31.Mai 1847, gest. 24. Dez. 1910. Übersetzung Hier ist begraben Zwi, Sohn des Jehuda, sein Andenken zum Segen, er verschied (am) Tage des heiligen Schabbat, 23. Kislev und wurde begraben (am) 25. Kislev 671 nach kleiner Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ====== kwr-56 Transkription Hier ruht uns. liebe Schwester Schwägerin u. Tante Frl. Wilhelmine Mendel geb. 18. April 1842. gest. 10. Nov. 1911. ====== kwr-48 Personalia 1914-1-29 Ester b. Awraham Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתולה הצנועה והישרה‏‎ ‎‏מרת אסתר בת אברהם‏‎ ‎‏מתה ביום ב׳ שבט תרע״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unsere innigstgeliebte Schwester Eva Sommer geb. 30. Novbr. 1844 gest. 29. Janr. 1914. Friede ihrer Asche! Übersetzung Hier ist begraben die züchtige und aufrechte Jungfer, Frau Ester, Tochter des Awraham, gestorben am Tag 2 (des Monats) Schwat 574 nach kleiner Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ====== kwr-47 Personalia 1914-3-3 Mindle b. Binjamin Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏מינדלע בת בנימין הלוי‏‎ ‎‏האשה החשובה אם טובה בניה!‏‎ ‎‏מתה בזקנה ביום ג׳ ה׳ אדר‏‎ ‎‏תרע״ד לפ״ק ויבך אחריה בניה!‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht in Frieden unsere liebe unvergessliche Mutter Wilhelmine Horn, geb. Wolf, aus Oberkassel, geb. 8. Sept. 1836, gest. 3. März 1914. Übersetzung Hier ist begraben Mindle, Tochter des Binjamin Halevi, die angesehene Frau, gute Mutter (ihrer) Kinder, gestorben bejahrt am Tag 3, 5. Adar 674 nach kleiner Zählung. Und es weinten ihr nach ihre Kinder. Ihre Seele sei eigebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Der hebräische Teil der Inschrift ist grammatisch nicht immer korrekt, eine Folge der nachlassenden hebräischen Sprachkenntnisse bei Juden im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Inschrift läßt die Liebe der Kinder zu ihrer Mutter erkennen. Von ihrer Güte berichtet sowohl der deutsche, als auch der hebräische Text, die Trauer der Kinder wird ausdrücklich erwähnt. Zl 5b: vgl. 2Samuel 3,16 ====== kwr-42 Personalia 1915-3-17 Ester b. Elieser Transkription ‎‏פ״נ אסתר ב׳ אליעזר‏‎ ‎‏נפטרה בש״ט יום ב׳‏‎ ‎‏ניסן תרע״ה לפ״ק תנצב״ה‏‎ Hier ruht unsere liebe unvergessliche Mutter Frau Ww. Jos. Marx Eva geb. Wolf, aus Oberdollendorf, geb. 11. Juli 1836, gest. 17. März 1915. Übersetzung Hier ist begraben Ester, Tochter des Elieser, verschieden mit gutem Namen (am) 2. Tag des Nissan 675 nach kleiner Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Der deutsche Text überwiegt in Anzahl der Zeilen und ist dem allgemeinen Stil seiner Zeit angepaßt. Dennoch ist die Bemühung um jüdische Elemente unverkennbar. über dem deutschen Text sind außer dem schon erwähnten Davidstern drei hebräische Zeilen angebracht. ====== kwr-41 Personalia 1915-6-9 Transkription ‎‏פ״ט‏‎ Hier ruht unsere innigstgeliebte unvergessliche Tochter, unser einziges Kind Frieda Apfel aus Oberdollendorf gest. den 9. Juni 1915 im Alter von 26 Jahren Uns Eltern warst Du Lieb' und Glück im Leben, Fleiss und Arbeit war Dein Streben. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ====== kwr-55 Transkription Hier ruhen unsere lieben Eltern Louis Süskind 1848 - 1917 Rosalie Süskind geb. Tiefenthal 1856 - 1918 Kommentar Die mehrjährige Tätigkeit von Louis Süskind als Vorsteher in Oberdollendorf und im Vorstand der Synagogengemeinde des Sieg-Kreises wird in der Inschrift nicht erwähnt. ====== kwr-57 Personalia 1917-9-6 Edel b. David Hakohen Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏אדיל בת דוד הכהן‏‎ ‎‏מתה כ׳ אלול תרע״ז‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unsere innigstgeliebte herzensgute Mutter Amanda Süskind geb. Cahn geb. den 10. Febr. 1860. gest. den 6. Sept. 1917. Ihr Leben war Liebe Ihre Liebe unser Glück. Übersetzung Hier ist geborgen Edel, Tochter des David Hakohen, gestorben 20. Elul 677. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Der hebräische Text gibt den 20. Elul als Todestag an, der Freitag, dem 7.9. entspricht. Da der Tag 6 nach dem jüdischen Kalender bereits begonnen hatte, wird Edel Donnerstagabend gestorben sein. ====== kwr-40 Personalia 1919-4-23 Jettchen b. Alexander Halevi Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏יעדכן בת אלכסנדר הלוי‏‎ ‎‏מתה כ״ג ניסן תרע״ט‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht meine herzensgute treusorgende Gattin Henriette Apfel geb. Süsskind aus Oberdollendorf geb. 20. Mai 1850 gest. 23. April 1919. Ihr Leben galt nur den Ihrigen. Übersetzung Hier ist geborgen Jettchen, Tochter des Alexander Halevi, gestorben (am) 23. Nissan 679. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ====== kwr-28 Personalia 1925-12-3 Transkription Hier Ruhet in Frieden Dipl. ing. Leo Cemach geb. 8. Mai 1880 gest. 3. Dez. 1925 ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung ‎‏סּ^=ינ^= סּ^=^=ל^= ס^=י ^=ינג^=בונד^=נ ינ דאס בּ^u‏‎ndel des Lebens ====== kwr-20 Transkription Hier ruht mein treuer Gatte unser lieber Vater Ferdinand Freudenburg 28.1.1848 9.6.1926 ====== kwr-19 Transkription Hier ruht mein lieber Mann unser guter Vater Louis Stern geb. 28.II.1861 gest. 13.XI.1927. ====== kwr-32 Transkription Hier ruht in Frieden Sophie Hermanns geb. Süskind geb. 3.IV.1856 gest. 21.IX.1928 ====== kwr-17 Personalia 1931-9-13 Zwi b. Ascher 1928-11-23 Transkription Hier ruht unser unvergesslicher Bruder u. Onkel Justizrat Dr. Georg Benfey geb. 3.XII.1854 gest. 13.IX.1931 ‎‏צבי בר אשר‏‎ Hier ruht in Frieden mein innigstgeliebter Gatte Hermann Israel geb. 1.VIII.1856 gest. 23.XI.1928 ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Zwi, Sohn des Ascher. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Dr. Georg Benfey starb am zweiten Tag des Neujahrsfestes, was in der nur deutsch verfaßten Inschrift keine Erwähnung findet. ====== kwr-30 Transkription Adele Cahn geb. Hartoch geb 17.9.1884 geb. Hartoch gest. 9.6.1931 Albert Cahn geb. 5.6.1877 gestorben 4.2.1957 in England ====== kwr-16 Personalia 1932-5-29 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ Hier ruht meine lb. Gattin Frau J. Keller Sophie geb. Meyer geb. 22.5.1875, gest. 29.5.1932. Übersetzung Hier ist begraben ====== kwr-63 Transkription Hier ruht Ludwig Süskind geb. 3. Mai 1894 gest. 10. Sept. 1951 Unvergessen ! ===== kwr-7 Transkription Friede seiner Asche ====== kwr-26 Transkription Bernhard Sommer ====== kwr-35 Personalia Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]ו‏‎ ‎‏[...]ת‏‎ ‎‏[...]ם‏‎ ‎‏[...]ה‏‎ ‎‏[...]ל‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung [...] [...] [...] [...] [...] [...] [...] [...] [...] [...] Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Die Inschrift trug vielleicht den Namen eines Angehörigen der Familie Leubsdorf. ====== kwr-62 Transkription ‎‏ [־־־] ‏‎ ====== kwr-68 Transkription ‎‏[־־־]‏‎ Kommentar Dieses Grabmal besteht nur noch aus dem Aufsatz und den Sockel. Die Form des Aufsatzes ist den Nrn. 67 und besonders 69 sehr ähnlich. Es war wohl ein Stein für einen Familien-Angehörigen der Cahns ====== kwr-72 Transkription Ihr ganzes Leben war Liebe für die Ihrigen. ====== kwr-76 Transkription Friede Ihrer Asche