===== lgo-5 Personalia 1878-06-12 Mirjam Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה מרים אשת‏‎ ‎‏ר׳ שלמה קאַטצֶנשטֵן‏‎ ‎‏מתה ביום י״א סיון‏‎ ‎‏תרל״ט‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruhet Frau Mariane Katzenstein geb. Arensberg. geb. 1809. gest. 12. Juni 1878. Übersetzung Hier ist begraben die Frau Mirjam, Gattin des Herrn Schlomo Katzenstein, gestorben am 11. Tag des Sivan 639. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar In der hebräischen Inschrift hat man beim Jahr evtl. versehentlich das Datum des Steinsetzens geschrieben, das in der Regel ein Jahr nach dem Todesdatum stattfindet. Das Sterbejahr müsste, wie im deutschen Text auf der Vorderseite zu lesen, der 12. Juni 1878 gewesen sein, denn dieser Tag entspricht dem 11. Sivan 638. Zl 3: Der Familienname wurde zur besseren Lesbarkeit vokalisiert. ====== lgo-57 Transkription Hier ruht Nathan Meyersberg 1854-1921 Kommentar Ein nur deutsch beschriftetes Grabmal. ===== lgo-1 Personalia 1874-05-02 Josef b. Baruch Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האיש הישר יוסף בן ברוך‏‎ ‎‏מת ביום ט״ו ונקבר ביום י״ו‏‎ ‎‏אייר תרל״ד לפ״ק ׃ נתצב״ה‏‎ Hier ruht in Gott Joseph Sternfeld, gest. 2. Mai 1874 [im ...]sten Lebe{n}sjahre [---] Übersetzung Hier ist begraben der aufrechte Mann, Josef, Sohn des Baruch, gestorben am 15. und begraben am 16. Tag des Ijar 634 der kleinen Zählung. Es sei seine Seele eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl 1: Abgekürzte Einleitungsformel (wird im Folgenden nicht mehr angemerkt, da durchlaufend bei allen Inschriften). Zl 2: Anklang an Ijob 1,8. Zl 4: nach 1 Samuel 25,29 (wird im Folgenden nicht mehr angemerkt, da fast alle Inschriften mit dieser abgekürzten Segensformel enden). ===== lgo-2 Personalia 1877-03-21 Dina b. Aharon Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏א״ח האישה‏‎ ‎‏חשובה דינה‏‎ ‎‏בת אהרן‏‎ ‎‏שנולד׳ ט׳ אלול‏‎ ‎‏תקע״ו‏‎ ‎‏והל׳ לעול׳ ביו׳‏‎ ‎‏ז׳ ניסן תרל״ז לפ״ק‏‎ ‎‏נשמתה‏‎ ‎‏צרורה בגן עדן‏‎ ‎‏אמן‏‎ ‎‏‏‎ Hier ruht die Ehefrau Maiberg, geborne Dina Erda,Dina Maiberg geb. Erda geb. am 6. Sept. 1816, gest. am 21. März 1877 Übersetzung Hier ist begraben ›die tüchtige Gattin‹, die angesehene Frau, Dina, Tochter des Aharon, welche geboren wurde am 9. Elul 576 und ›einging in ihre Welt‹ am 7. Tag des Nissan 637 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei aufbewahrt im Garten Eden, Amen Zitatapparat Zl 2: Spr 31,10 Zl 7: Koh 12,5 Kommentar Das Geburtsdatum nach der hebräischen Inschrift weicht leicht von der Angabe im deutschen Text ab. Es ist davon auszugehen, dass das Geburtsdatum nach dem deutschen Text das korrekte ist und es vermutlich zu einem Fehler bei der Umrechnung in den hebräischen Kalender gekommen ist. Zl 7: Statt "Welt" kann es auch "Ewigkeit" heißen. Zl 8: Ligatur von Lamed-Pe-Kuf wie fast immer bei Lifrat katan ("der kleinen Zählung"; im Folgenden nicht mehr angemerkt): "Kleine Zählung" bedeutet, dass mit dem jüdischen Jahr 5000 (d.i. das Jahr 1240) neu mit der Zählung begonnen wird. Zln 9/10: Hier der verkürzte Segen nach 1 Samuel 25,29, da sich der Wunsch "im Garten Eden" anschließt. Zl 11: ein weit auseinandergezogenes "Amen" ===== lgo-3 Transkription Hier ruht in Gott Moritz Hallenstein geb. 11. Juni 1821 gest. 22. Juli 1877 Kommentar Ein nur deutsch beschriftetes Grabmal. ===== lgo-4 Personalia 1877-09-26 Mirjam Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה היקרה מרת מרים‏‎ ‎‏אשת הרב מ׳ דקטר קליין מתה‏‎ ‎‏ביום ג׳ ח״ה סוכות תרל״ח‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Unserer geliebten Gattin u. Mutter Frau Dr. Marie Klein. geb. 4. August 1829. gest. 26. Sept. 1877. Stiller Tugend Denkmal! Übersetzung Hier ist begraben die teure Frau, Frau Mirjam, Gattin des Rabbiners, Herrn Doktor Klein, gestorben am 3. Zwischenfeiertag von Sukkot 638. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl 4: "Sukkot" ist das Laubhüttenfest, ein Erntefest, an dem man für Schutz und Bewahrung während des Wüstendurchzugs im Rahmen des Exodus dankt. ===== lgo-6 Transkription Hier ruht Frau HechtJette Hecht geb. Sturmthal gest. 15.1.1879 Kommentar Ein nur deutsch beschriftetes Grabmal. Zl 2: Ohne Nennung des Vornames, sondern nur mit der Näherbestimmung "Frau". ===== lgo-7 Personalia 1880-01-25 Jizchak b. Daniel Gans Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבחר יצחק בן‏‎ ‎‏החבר ר׳ דניאל גאנס‏‎ ‎‏נפטר ביום א׳ י״ב שבט‏‎ ‎‏תר״מ לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה .‏‎ Hier ruht Isaak Gans; gest. 25. Januar 1880. Friede seiner Asche! Übersetzung Hier ist begraben der Junggeselle Jizchak, Sohn des toragelehrten Herrn Daniel Gans, verschieden am Tag 1, 12. Schwat 640 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl 2: "Bachur": ein lediger Mann (seltene, nicht plene Schreibweise). Zl 3: "heChawer" kann zu jener Zeit eine Art Ehrentitel sein für die, die in die Synagoge gingen, aber mehr noch ist das Attribut Hinweis darauf, dass der Verstorbene religiös gebildet war. Zl 3: Der Familienname "Gans" ist im Hebräischen nach deutscher Orthographie geschrieben. ===== lgo-8 Personalia 1880-05-04 Fromet b. Jehuda Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה היקרה והצדקת‏‎ ‎‏אשת חיל עקרת הבּית‏‎ ‎‏מרת פרומעט בּת ר׳ יהודה‏‎ ‎‏אשת ר׳ מרדכי שפאניער‏‎ ‎‏נפטרת בּיום ג׳ כ״ג אייר‏‎ ‎‏ונקברת כ״ה אייר תר״מ לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה ׃‏‎ Hier ruht in Gott Frau Fannij Spanier geborne Löwenstein gestorben am 4. Mai 1880 Friede ihrer Asche.Fanny Spanier geb. Löwenstein Übersetzung Hier ist begraben die teure und wohltätige Frau, ›die tüchtige Gattin‹, ›Walterin des Hauses‹, Frau Fromet, Tochter des Herrn Jehuda, Gattin des Herrn Mordechai Spanier, verschieden am Tag 3, 23. Ijar, und begraben 25. Ijar 640 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 3: Spr 31,10 | Zl 3: Ps 113,9 Kommentar Zl 3b: Einerseits ist 'akeret von 'akar (kinderlos) abgeleitet, was aber hier nicht von Relevanz ist. Hier geht es um die Bedeutung 'ikkar, d.h.: Hauptsache, Wichtigstes, Wesentlichstes. Im Midrasch rabba zu Numeri heißt es: "Rachel, die akeret habeit, war der ikkar (die Hauptperson o.ä.) des Hauses Jakobs." ===== lgo-9 Personalia 1880-12-09 Schlomo b. Mosche Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש צדיק וישר כמר‏‎ ‎‏שלמה בן כמר משה‏‎ ‎‏נפטר בשם טוב יום ה׳‏‎ ‎‏ז׳ טבת שנת תרמ״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Salomon Katzenstein gest. am [9.] Dezember 1880 er vollendete sein 70. Lebensjahre [...] Übersetzung Hier ist begraben ein gerechter und aufrechter Mann, der geehrte Herr Schlomo, Sohn des geehrten Herrn Mosche, verschieden ›mit gutem Namen‹ Tag 5, 7. Tewet des Jahres 641 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 4: bBer 17a ====== lgo-11 Transkription Hier ruht Herr Hecht sen.Bendix Hecht gest. [...] 1881. Kommentar Ein nur deutsch beschriftetes Grabmal. Zl 2: Ohne Nennung des Vornamens, sondern nur mit der Näherbestimmung "Herr". ====== lgo-10 Transkription Hier ruht Herr HechtLouis Hecht gest. 5.1.1881 Kommentar Ein nur deutsch beschriftetes Grabmal. Zl 2: Ohne Nennung des Vornames, sondern nur mit der Näherbestimmung "Herr". ====== lgo-12 Transkription Hier ruht Herr SalomonSalomo Salomon gest. 20.4.1883. Kommentar Ein nur deutsch beschriftetes Grabmal. Zl 2: Ohne Nennung des Vornames, sondern nur mit der Näherbestimmung "Herr". ====== lgo-13 Personalia 1886-11-17 Kele b. Aharon Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏לשם ולתפארת‏‎ ‎‏אבן זו מזכרת‏‎ ‎‏האשה חשובה‏‎ ‎‏קעלע בת אהרן‏‎ ‎‏מתה ביום י״ט חשון‏‎ ‎‏תרמ״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה׃‏‎ Karoline Löwenstein geb: Grabe geb: 18. Dez. 1802. gest: 17. Nov. 1886. Übersetzung Hier ist begraben - ›zu Ruhm und zu Pracht‹ sei dieser Stein ein Denkmal - die angesehene Frau, Kele, Tochter des Aharon, gestorben am 19. Tag des Cheschvan 647 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Vgl. Dtn 26,19; 1Chr 22,5 u. Jer 13,11 ====== lgo-14 Personalia 1890-01-05 Jaakow b. Schimschon Transkription Jacob Hochfeld geb. 15. August 1836 gest. 5. Janr. 1890. Ich schlafe, aber mein Herz ist wach ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏יעקב בר שמשון‏‎ ‎‏המכונה האכפֿעלד‏‎ ‎‏נולד בחד׳ אלול‏‎ ‎‏תקצ״ו לפ״ק ונפטר י״ג‏‎ ‎‏טבת תר״נ לפ״ק ׃‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Jaakow, Sohn des Schimschon, genannt Hochfeld, geboren im Monat Elul 596 der kleinen Zählung und verschieden 13. Tewet 650 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Bei diesem Grabmal wird der hebräische Text erstmals auf die Rückseite des Grabmals platziert. Damit gewinnt der deutsche Text an Bedeutung und das Hebräische tritt in den Hintergrund. Zln 7+8: Hohelied 5,2. Im Vergleich zu den anderen deutschen Inschriften mit den üblichen säkularen Wendungen fällt diese Inschrift durch das beschließende Bibelzitat aus dem Rahmen. Zl 11: Der Name Hochfeld ist nach jiddischer Schreibweise mit Alef geschrieben, das hier folglich wie "o" ausgesprochen wird. Über dem "P" befindet sich ein Strich als Hinweis darauf, dass dieses hier einem "f" entspricht. Zl 15: Der Schluss-Segen ist abgesetzt von der vorangegangenen Inschrift. ====== lgo-15 Transkription Hier ruht Herr Löwenstein gest. 29.11?.1890 Kommentar Ein nur deutsch beschriftetes Grabmal. ====== lgo-16 Transkription Hier ruht Frau Fanny Kaufmann gest. 1891 Kommentar Ein nur deutsch beschriftetes Grabmal. ====== lgo-17 Personalia 1892-05-19 Mosche b. Schlomo Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם וענו‏‎ ‎‏משה בן שלמה‏‎ ‎‏נולד ביום כ״ז‏‎ ‎‏ניסן תר״ג לפ׳‏‎ ‎‏ומת ביום כ״ב‏‎ ‎‏אייר תרנ״ב לפ״ק ׃‏‎ ‎‏תנצב״ה ׃‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ein lauterer und demütiger Mann, Mosche, Sohn des Schlomo, geboren am 27. TagMoses Katzenstein des Nissan 603 der Zählung und gestorben am 22. Tag des Ijar 652 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Der hebräische Text wurde, wie bei 0014, auf die Rückseite des Grabmals platziert. Zl 2: Anklang an Hiob 1,8, hier statt jaschar, "aufrecht": anav, "demütig", was mit Mosche in Zusammenhang steht (vgl. Num 12,3). Zl 8: Schluss-Segen abgesetzt und abgegrenzt vom oberen Teil der Inschrift. ====== lgo-18 Transkription Hier ruht Joseph Lenzberg. Geb. 11. November 1816. Gest. 17. September 1892. In Deine Hand befehl' ich meinen Geist; Du erlösest mich, Ewiger, Gott der Wahrheit. Ps. 31.6. Kommentar Ein nur deutsch beschriftetes Grabmal. ====== lgo-19 Transkription Henriette Lenzberg geb. Hirschland geb. am 16. Aug. 1834 gest. am 25. Sept. 1892. Der Gerechten Seelen sind in Gottes Hand, und keine Qual rühret sie an. Weish. Sal. Kap. 3.I. Kommentar Ein nur deutsch beschriftetes Grabmal. ====== lgo-22 Transkription Hier ruht Herr Salomon Da[...] gest. 28.(?)11.(?)1893(?) [...] Kommentar Ein nur deutsch beschriftetes Grabmal. Die Lesung des Sterbedatums bleibt aufgrund der starken Verwitterung unsicher. ====== lgo-20 Personalia 1894-08-29 Jecheskel b. Mosche Transkription Cäsar Kabaker geb. 25. Juli 1880 gest. 29. Aug. 1894. Du überlässest meine Seele nicht der Gruft und Deinen Frommen lässest Du nicht Vernichtung schauen. Psalm 16.10. ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏נער נחמד וירא ה׳‏‎ ‎‏יחזקל בר משה‏‎ ‎‏הנולד ביום י״ז אב‏‎ ‎‏תר״מ ללפ״ק הנפטר‏‎ ‎‏ביום כ״ז אב בש׳‏‎ ‎‏תרנ״ד ללפ״ק ׃‏‎ ‎‏כי לא תעזב נפשי‏‎ ‎‏לשאל לא תתן‏‎ ‎‏חסידיך לראת שחת ׃‏‎ ‎‏תנצב״ה ׃‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ein Knabe, liebenswert und ehrfürchtend den Ewigen, Jecheskel, Sohn des Mosche, der geboren ward am 17. Aw 640 der kleinen Zählung, der verschied am 27. Aw im Jahr 654 der kleinen Zählung. ›Du überlässest meine Seele nicht der Gruft und Deinen Frommen lässest Du nicht Vernichtung schauen‹. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zln 14-16: Ps 16,10 Kommentar Der hebräische Text befindet sich auf der Rückseite des Grabmals. Zln 4-6 und 14-16: Psalm 16,10 nach der Übersetzung des "Catechismus der mosaischen Religionslehre" (Edut Adonai). Dort steht - anders als im Tanach - "deine Frommen"(pl.). Entsprechend hat man wohl den hebräischen Text "korrigiert". Allerdings hat man angesichts des Todes "nur" eines Menschen (entsprechend dem Tanach) im Singular übersetzt und "Leben" durch "Seele" ersetzt. Zl 8: Hier das häufig anzutreffende Attribut "nechmad" (liebenswert) für einen Knaben; das zweite Attribut, "fürchtend den Ewigen" ist der biblischen Weisheitsliteratur entnommen. Zl 9: Ungewöhnliche Schreibweise des Namens Jecheskel ohne Aleph, was dem Namen etwas von seinem theophoren Charakter nimmt. Zln 11+13: Ungewöhnlich der doppelte Hinweis auf die "Zählung": ein Abschreibfehler. ====== lgo-21 Personalia 1895-07-25 Channa b. Mordechai 1895-11-17 Mordechai b. Aharon Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש יהודי מרדכי בר‏‎ ‎‏אהרן נולד בכ״ח תשרי‏‎ ‎‏תקפ״ה לפ״ק ונפטר בר״ח‏‎ ‎‏כסלו תרנ״ו לפ״ק ׃‏‎ ‎‏תנצב״ה ׃‏‎ ‎‏הבתולה חנה בת הח׳‏‎ ‎‏ר׳ מרדכי נולדה בי״ב‏‎ ‎‏חשון תרל״א לפ״ק נפטרה‏‎ ‎‏בד׳ אב תרנ״ח לפ״ק ׃‏‎ ‎‏תנצב״ה ׃‏‎ ‎‏הנאהבים והנעימים בחייהם במותם לא‏‎ ‎‏נפרדו‏‎ :‏‎ Die im Leben so lieb und vertraut ge- wesen, sind auch im Tode nicht getrennt. 2. Sam. 1,23. Johanne // Marcus Spanier, // Spanier, geb. 6. Novbr. 1870 // geb. 20. Oktober 1824 gest. 25. Juli 1895. // gest. 17. Novbr. 1895. Übersetzung Hier sind begraben ein jüdischer Mann, Mordechai, Sohn des Aharon, geboren am 28. Tischri 585 der kleinen Zählung und verschieden am Neumond Kislev 656 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens die Jungfrau Channa, Tochter des toragelehrten Herrn Mordechai, geboren am 12. Cheschvan 631 der kleinen Zählung, verschieden am 4. Aw 658 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ›Die Geliebten und Freundlichen in ihrem Leben sind (auch) in ihrem Tode nicht getrennt‹ Zitatapparat Zl 12f: 2Sam 1,23 Kommentar Doppelstein für Vater und Tochter, die innerhalb eines Jahres verstarben. Zl 2: seltenes Attribut jehudi ("jüdisch"), Hinweis auf vermutl. orthodoxe Tradition. Hier scheint es sich um ein frommes, nicht assimiliertes Mitglied der jüdischen Gemeinde gehandelt zu haben, wofür auch die traditionelle Grabmalgestaltung spricht. Zln 12-16: 2 Samuel 1,23, s. auch im dt. Text. Es sind Worte aus dem Klagelied Davids über den Tod Sauls und seines Sohnes Jonatan - hier: Vater und Tochter! Das Zitat findet man häufig auf Doppelgrabmalen. ====== lgo-23 Transkription Hier ruht in Frieden Herr Bernhard Lenzberg, gest. am 21. Juni 1896 im 69. Lebensjahre. Herr, Gott, Du bist unsere Zuflucht für und für. Ps. 90. V. 1. Kommentar Ein nur deutsch beschriftetes Grabmal. ====== lgo-24 Transkription Hier ruht Jakob Mosberg geb. 3. März 1832 gest. 28. März 1898. Jakob wandelte seiner Wege und Engel Gottes kamen ihm entgegen. 1.B.M.39.1. Kommentar Ein nur deutsch beschriftetes Grabmal. Zl 8: Die Angabe am Ende des Bibelzitats ist nicht korrekt; sie muss lauten: Genesis (= 1. Buch Mose) 32,2. ====== lgo-25 Transkription Hier ruht Pauline Kleeberg gest. 25. 4. 1899(?) Kommentar Ein nur deutsch beschriftetes Grabmal. ====== lgo-26 Transkription Hier ruht mein lieber Vater Gustav Michaelis gest. 24.5.1902 Kommentar Ein nur deutsch beschriftetes Grabmal. ====== lgo-27 Personalia 1902-08-25 Sara b. Naftali Transkription Hier ruht in Gott Frau Selma Spanier, geb. Goldschmidt geb. 1. Sep. 1876 gest. 29. Aug. 1902. ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה היקרה‏‎ ‎‏מרת שרה ב׳ נפתלי‏‎ ‎‏אשת זעלמא שפניער‏‎ ‎‏מתה במבחר שנותיה‏‎ ‎‏ביום כ״ב אב‏‎ ‎‏שנת תרס״ב‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die teure Frau, Frau Sara, Tochter des Naftali, Frau Selma Spanier, gestorben im ihren besten Jahren am 22. Tag des Aw des Jahres 662. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Diskrepanz zum Sterbdatum auf der Vorderseite des Grabmals: danach ist sie am 29. August 1902 gestorben, was dem 26. Aw 5662 entspräche und ein Freitag war. Zl 10: Hier folgt nach der üblichen Wendung "Gattin des..." offensichtlich nicht der Name des Gatten, sondern ihr eigener bürgerlicher Name, Selma, in hebräischen Buchstaben. Daher wurde hier statt mit "Gattin des..." mit "Frau" übersetzt. ====== lgo-28 Transkription Ludwig Weinberg geb. 29. März 1870. gest. 13. April 1903. Es heißt nicht sterben, lebt man im Herzen der Menschen fort, die man verlassen hat. Kommentar Ein nur deutsch beschriftetes Grabmal. ====== lgo-29 Personalia 1903-10-21 Channa b. Heimann Kaufmann Transkription Hier ruht unsere geliebte Mutter Johanne Frenkel geb. Kaufmann geb. 4. Mai 1839. gest. 21. Oktbr. 1903. Wie schlöss ein Raum so eng und klein, die Liebe einer Mutter ein. ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל‏‎ ‎‏תפארת בעלה‏‎ ‎‏פעלה טוב‏‎ ‎‏כל ימיה‏‎ ‎‏מרת חנה בת‏‎ ‎‏הייעמנן קויפמן‏‎ ‎‏אשת מיכאל פרענקל‏‎ ‎‏מת׳ ביום א׳ ר״ח‏‎ ‎‏חשון תרס״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ›die tüchtige Gattin‹, Zierde ihres Gatten, gut ihr Wirken all ihre Tage, Frau Channa, Tochter des Heimann Kaufmann, Gattin des Michael Frenkel, gestorben am Tag 1, Neumond Cheschvan 664 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 11: Spr 31,10 Kommentar Zln 7-9: Aus dem Gedicht "Ein Friedhofbesuch" von Johann Nepomuk Vogl, österreichischer Schriftsteller (1802-1866). Zl 11: Sprüche 31,10. Der Bezug zu dem Gedicht wird des weiteren durch die Erwähnung "ihres Ehemanns" (Be'alah) hergestellt (vgl. Spr. 31,23 u. 28). Zl 16: Vermutlich ist der Vorname "Heimann" (von Chajim), nach dem Deutschen mit zwei Nun am Ende geschrieben. (Eine andere Möglichkeit wäre "Haijemchen", ebenfalls von Chajim, in lokaler Ausprache geschrieben und als Diminutiv). ====== lgo-30 Personalia 1903-12-28 Jizchak b. Schimschon'Hochfeld Transkription Hier ruht mein lieber Gatte unser guter Vater Isaak Hochfeld geb. 7. April 1831, gest. 28. December 1903. Nicht sein Leichenstein, sein Leben kann ein Denkmal sein. ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האיש היקר ונאמן במלאכתו‏‎ ‎‏יצחק בר שמשון‏‎ ‎‏האכפעלד‏‎ ‎‏נולד ביום ט״ו ניסן תקצ״ב‏‎ ‎‏מת ביום ט׳ טבת תרס״ד‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben der teure Mann und verlässlich in seinem Werk, Jizchak, Sohn des Schimschon Hochfeld, geboren am 15. Nissan 592, gestorben am 9. Tewet 664. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Nach dem hebräischen Text: geboren am Sonntag, 15. April 1832, was ein gutes Jahr später als das Geburtsdatum nach dem deutschen Text läge: 7. April 1831. Es ist naheliegend, dass das Datum auf dem deutschen Text das korrekte ist und man sich bei der Umrechnung auf den jüdischen Kalender, der nicht mehr sehr geläufig war, geirrt hat. Das Sterbedatum stimmt im deutschen und hebräischen Text überein. Bei dem Grabmal ist nur die Vorderseite beschriftet. Der hebräische Text befindet sich auf dem Postament. Zl 13: Zur hebräischen Schreibweise und Ausprache des Namens "Hochfeld", s. Nr. 0014. ====== lgo-31 Personalia 1904-08-28 Seew b. David'Rosenheim Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏צעיר בימים‏‎ ‎‏ורב מפעלים‏‎ ‎‏ה״ה זאב בן דוד‏‎ ‎‏ראזענהיים מת‏‎ ‎‏בימי עלומיו ביום‏‎ ‎‏י״ז אלול תרס״ד‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht mein geliebter Mann, unser guter Vater Willy Rosenheim geb. 18. Aug. 1865. gest. 28. Aug. 1904. Auf des Lebens Mittagshöhe rief den Arbeiter der Tod. Übersetzung Hier ist begraben jung an Tagen, doch ›reich an Werken‹, es ist Seew, Sohn des David Rosenheim, gestorben ›in den Tagen seiner Jugendzeit‹ am 17. Elul 664. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 3: vgl. 2Sam 23,20 Zl 6: Ps 89,46 Kommentar Zln 2 u. 6: Hinweis auf einen frühen Tod - Willy Rosenheim starb mit 39 Jahren. Zu Zln 14-15: Möglicherweise hat man sich hier von der Sprache C.G. Jungs (1875-1961) beeinflussen lassen, bei dem es heißt: "Der Tod ist, psychologisch gesehen, nicht ein Ende, sondern ein Ziel, und damit beginnt das Leben zum Tode, sobald die Mittagshöhe überschritten ist." ====== lgo-32 Personalia 1904-10-17 Jehuda b. Mordechai Transkription Hier ruht Louis Spanier geb. 30. Juli 1868 gest. 17. Okt. 1904. Er ruhe in Frieden! ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האיש הטוב והנאמן‏‎ ‎‏יהודה בר מרדכי מת ביום‏‎ ‎‏ב׳ ח׳ חשון תרס״ה תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben der gute und verlässliche Mann, Jehuda, Sohn des Mordechai, gestorben am Tag 2, 8. Cheschvan 665. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Der hebräische Text befindet sich auf der Vorderseite, unterhalb des deutschen Textes. Zl 5: Häufiger Wunsch am Ende von Grabinschriften. (Ursprünglich eine Schlussformel aus der Totenmesse: "Requiescat in pace!"). ====== lgo-33 Transkription Hier ruht unser innigst geliebter Vater Eduard Löwenbach aus Bavenhausen (?) geb. 28. März 1834 gest. 27. Mai 1905 Kommentar Ein nur deutsch beschriftetes Grabmal. Zl 5: Bavenhausen ist ein Ortsteil des nahegelegenen Kalletal. ====== lgo-34 Personalia 1906-09-06 Rös'che b. Seew Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האישה הגבירה‏‎ ‎‏רעזכע בת זאב‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht meine liebe Frau Liesette Rosenheim, geb. Oldenburg geb. 16. Sept. 1827, gest. 6. Sept. 1906. Übersetzung Hier ist begraben die stattliche Frau, Rös'che, Tochter des Seew. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Es überrascht, dass die hebräische Inschrift nicht wenigstens das Sterbedatum nennt. ====== lgo-36 Personalia 1907-07-22 Sprinza Transkription Hier ruht unsere gute Mutter Sophie Hochfeld geb. Fromme geb. d. 8. Februar 1835 gest. d. 22. Juli 1907. Ihr Andenken lebt in ihren Werken und den Herzen ihrer Kinder. ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל תפארת בעלה‏‎ ‎‏בניה וביתה ה״ה מ׳ שפרינצה‏‎ ‎‏אשת יצחק האכפלד נפמרה‏‎ ‎‏ביום י״א נקברה בי״ד אב תרס״ז‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ :‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ›die tüchtige Gattin‹, Zierde ihres Gatten, ihrer Kinder und ihres Hauses, es ist Frau Sprinza, Gattin des Jizchak Hochfeld, verschieden am 11., begraben am 14. Aw 667. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 11: Spr 31,10 Kommentar Zln 7-9 des deutschen Textes, die ihre "Werke" und ihre "Kinder" ansprechen, erinnern im weitesten Sinn noch einmal an Zln 2 und 3 der hebräischen Inschrift und damit an das "Lied der tüchtigen Gattin", Sprüche 31,10ff. Zl 11: Vgl. Inschrift Nr. 0029, Zln 2/3. Zl 12: Hier ist sie nicht nur - wie bei Channa (0029) - Zierde ihres Ehemanns, sondern in Anlehnung an Sprüche 31,10ff werden auch ihre Kinder und ihr Haus, d.h. ihre Familie, genannt. Zl 13 Der Name "Hochfeld" ist hier im Hebräischen, im Gegensatz zu Nrn. 0014 und 0030, in der zweiten Silbe ohne 'Ajin geschrieben. (Zur hebräischen Schreibweise und Ausprache des Namens "Hochfeld", s. Nr. 0014). Zl 13: Schreibfehler beim letzten Wort: ‎‏נפמרה‏‎ statt ‎‏נפטרה‏‎, der Steinmetz hat offensichtlich die sehr ähnlichen Buchstaben ‎‏מ‏‎ und ‎‏ט‏‎ verwechselt. Zl 14: Die Monatstage wurden durch eine kleinere Schrift vom übrigen Text abgesetzt. ====== lgo-35 Transkription Hier ruht unser geliebtes Söhnchen Hermann Berghausen, geb. 20. Octb. 1907, gest. 26. Janr. 1909. ====== lgo-37 Personalia 1909-07-28 Riwka Rosenbaum b. Jaakow Transkription Hier ruht meine geliebte Gattin die teuere Mutter, Frau Bertha Rosenbaum, geb. Hony, gest. am 28. Juli 1909, im 35. Jahre ihres Lebens. Es heißt nicht sterben, Lebt man in den Herzen der Menschen fort, die man verlassen hat. ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה החשובה והיקר׳‏‎ ‎‏עטרת בעלה ובנה ה״ה‏‎ ‎‏רבקה בת יעקב רזנבום‏‎ ‎‏שנפטרה ביום י׳ אב‏‎ ‎‏בשנת תרס״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ :‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die angesehene und teure Frau, ›Krone ihres Gatten‹ und ihres Sohnes, es ist Riwka Rosenbaum, Tochter des Jaakow Rosenbaum, die verschieden ist am 10. Aw im Jahr 669 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 14: Spr 12,4 Kommentar Der hebräische Text befindet sich auf der Rückseite des Grabmals. Zln 9-11: Nach Samuel Smiles, schottischer Moralschriftsteller (1812-1904). Die zweite Zeile wurde auf dem Grabmal mit einem Großbuchstaben angesetzt und am Ende heißt es im Original statt "verlassen hat" "verlassen muss". Zl 15: "Bat" (Tochter) ist klein von der übrigen Schrift abgesetzt, da sich "Tochter" nur auf Jaakow bezieht. In Bezug auf den Namen Rosenbaum müsste es "'Eschet" (Gattin) heißen. Hier hat man (vielleicht aus Platzgründen) eine Kontraktion vorgenommen: Riwka war die Tochter von Jaakow (Hony) und hat dann später einen Herrn Rosenbaum geheiratet. ====== lgo-38 Transkription Erlöst bist Du und ruhst in Frieden, Erlöst von jeder Erdenpein: Doch trostlos bleiben wir hienieden Und unvergesslich wirst Du sein. Hier ruht mein geliebter Mann, der teure Vater Herr Ephraim Bachrach gestorben am 1. Dezember 1909 im 81. Jahre seines tatenreichen und gesegneten Lebens. Kommentar Ein nur deutsch beschriftetes Grabmal. Zl 11: Der Familienname "Bachrach" ist geläufiger in der Form "Bacharach". ====== lgo-39 Personalia 1910-03-22 Bella b. Jaakow Mosberg Transkription Hier ruht in Gott Bertha Mosberg geb. 24. Sept. 1882 gest. 22. März 1910. Nach langem Leiden, bangem Schmerz, fand Ruhe nun dein gutes Herz. ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתולה חמודה‏‎ ‎‏ונעימה בילה בת‏‎ ‎‏יעקב מזברג שמת׳‏‎ ‎‏בשנת כ״ח לחיה‏‎ ‎‏שהיא שנת תר״ע‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ :‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die Jungfrau, anmutig und anmutsvoll, Bella, Tochter des Jaakow Mosberg, welche starb in ihrem 28. Lebensjahr, welches dem Jahr 670 (entspricht). Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Der hebräische Text befindet sich auf der Rückseite des Grabmals. Zln 5-7: Dem deutschen Text ist zu entnehmen, dass Berthas Tod ein langes Leiden vermutlich durch Krankheit vorausging. Zln 9-10: Die Attribute "anmutig und anmutsvoll" sind zugleich Hinweis auf ihr noch jüngeres Alter, in dem sie starb. Zln 11-13: Auch die besondere Weise der Datierung hebt ihren frühen Tod hervor. ====== lgo-40 Personalia 1911-01-16 Pera Hallenstein b. Jehuda Transkription Hier ruht in Gott unsere liebe Mutter Frau Pauline Hallenstein geb. Ries, geb. 30. Dezb. 1832, gest. 16. Jan. 1911. Wozu des Steines Klagen. Wenn dich das Herz beweint. Und hört dies auf zu schlagen. Dann sind wir ja vereint. ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האישה היקרה‏‎ ‎‏הישרה פירה בת‏‎ ‎‏יהודה הללנשטיין‏‎ ‎‏שנפטרה ביום‏‎ ‎‏ט״ז טבת תרע״א‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ :‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die teure aufrechte Frau, Pera Hallenstein, Tochter des Jehuda Hallenstein, die verschieden ist am 16. Tewet 671. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Der hebräische Text befindet sich auf der Rückseite des Grabmals. Zln 8-11: Der vierzeilige Text mit Wechselreim ist wegen starker Verwitterung nicht mehr vollständig zu lesen, konnte aber durch Abgleich mit anderen Grabinschriften rekonstriert werden (siehe z.B. her,0098, dds,0545 oder rex,0707). Zln 14-15: "Tochter" bezieht sich nur auf den Vater Jehuda (Ries). Der Name Hallenstein bezieht sich dagegen auf den Gatten, so dass es statt "bat" (Tochter) "'eschet" (Gattin) heißen müsste. Also auch hier wieder eine Kontraktion von dem Namen des Vaters und dem des Ehegatten, wie es wohl dem lokalen Stil entsprach (s. auch Nrn. 0037 und 0044). Zl 15: Ungewöhnliche Schreibweise des "He" von Hallenstein (Doppelstrich). ====== lgo-41 Personalia 1911-01-26 Michael b. Uri Michaelis Transkription Hier ruht unser geliebter Vater, Herr Emil Michaelis gestorben am 26. Januar 1911 im 78.(?) Jahre seines Lebens [...]ere in [...] Liede So von uns beweint Deines Himmels Friede [...] wieder wir vereint. ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האיש הטוב והנאמן מיכאל‏‎ ‎‏בר אורי מיכאלית שמת ביום‏‎ ‎‏כ״ו טבת בשנת תרע״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה ׃‏‎ Übersetzung Hier ist begraben der gute und verlässliche Mann, Michael, Sohn des Uri Michaelis, welcher starb am 26. Tewet im Jahr 671 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Der hebräische Text befindet sich auf der Vorderseite des Grabmals auf dem Postament. Zl 6: Das Geburtsjahr ist nicht zweifelsfrei zu ermitteln, da nicht eindeutig zu erkennen ist, ob Emil Michaelis im 68. oder im 78. Jahr seines Lebens verstarb. Nach dem Trauregister, das seinen Geburtstag in das Jahr 1835 datiert, wäre er im 76. Jahr seines Lebens verstorben. Von daher scheint es naheliegender, dass er (wie seine Frau) im Jahr 1833 geboren wurde. Zl 7-10: Der deutsche, vierzeilige gereimte Sinnspruch konnte aufgrund der starken Verwitterung leider nicht mehr rekonstruiert werden. ====== lgo-42 Personalia 1911-07-04 Enschel b. Jaakow Grüneberg Transkription Hier ruht Adolf Grüneberg geb. 3. Nov. 1872, gest. 4. Juli 1911. ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האיש הטוב והישר‏‎ ‎‏ענשל בר יעקוב גרוינעברג‏‎ ‎‏שמת בימי פועלו ביום ח׳‏‎ ‎‏בתמוז בשנת תרע״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ :‏‎ Übersetzung Hier ist begraben der gute und aufrechte Mann, Enschel, Sohn des Jaakow Grüneberg, welcher verstarb in den Tagen seines Schaffens, am 8. Tag im Tammus im Jahr 671 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Der hebräische Text befindet sich auf der Vorderseite des Grabmals, unter der deutschen Inschrift, auf einer eigenen Schrifttafel. Zl 9: Der Hinweis, dass Adolf Grüneberg "in den Tagen seines Schaffens starb", ist Ausdruck seines frühen Todes. Enschel starb mit 38 Jahren. ====== lgo-43 Transkription Hier ruht unsere geliebte Mutter Frau Rosette Bachrach geb. Steinberg, geb. d. 14. Aug. 1834, gest. d. 22. März 1912. Du hütest Deinen Fuss vor bösem Weg, Dein Herz war rein von jedem Flecken frei. Kommentar Ein nur deutsch beschriftetes Grabmal. ====== lgo-44 Personalia 1912-11-22 Sara Kabaker b. Jehuda Transkription Der unvergeßlichen Gattin und Mutter Frau Sara Kabaker geb. Löwenstein Hier nicht, teuerer Gatte, nicht hier geliebteste Kinder. Sucht die Entschwundene, hier harret vergeblich ihr - nein. In Euerem Herzen sucht mich, ich hoff' es, dort bin ich zu finden! War's doch mein einzig Ziel, dort mir ein Denkmal zu setzen. ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה שרה בת יהודה‏‎ ‎‏קאבאקער שנולדה ביום ב׳‏‎ ‎‏טבת בשנת תר״ג שנפטרה‏‎ ‎‏ביום י״ב כסלו בשנת תרע״ג לפ״ק‏‎ ‎‏עטרת בעלה אם טובה אל בניה‏‎ ‎‏לאביונים משענה. יש שכר‏‎ ‎‏לפעולתה ׃‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die Frau Sara Kabaker, Tochter des Jehuda Kabaker, welche geboren wurde am 2. Tewet im Jahr 603, welche verschied am 12. Kislev im Jahr 673 der kleinen Zählung. ›Krone ihres Gatten‹, eine gute Mutter ihren Kindern, den Bedürftigen eine Stütze. ›Es wird Lohn geben für ihr Werk‹ Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 19: Spr 12,4 Zl 20f: Jer 31,15 Kommentar Die hebräische Eulogie auf der Rückseite des Grabmals geht höchstwahrscheinlich auf eine Vorlage zurück, denn sie findet sich in identischer Form auch andernorts auf Grabmalen (Vgl. z.B. Siegburg sgb,0368, Heilbronn hnn,0302 oder Dortmund-Dorstfeld dor,0403). Zln 15-16: "Tochter" bezieht sich nur auf den Vater Jehuda (Löwenstein). Der Name Kabaker bezieht sich dagegen auf den Gatten, so dass es statt "bat" (Tochter) "'eschet" (Gattin) heißen müsste. Also auch hier wieder eine Kontraktion von dem Namen des Vaters und dem des Ehegatten, wie es wohl dem lokalen Stil entsprach (s. auch Nrn. 0037 und 0040). ====== lgo-45 Transkription Hier ruht Frau Minna Lenzberg geb. Elsberg, geb. 5. Februar 1829, gest. 4. Februar 1913. Dem Schoß der Erde ist zurückgegeben, Zu unserm Schmerz, was sterblich war. Doch was du uns gewesen bist im Leben, Bleibt unvergessen, weil unwandelbar. Kommentar Ein nur deutsch beschriftetes Grabmal. ====== lgo-47 Transkription Henriette Hochfeld geb. Weiß, geb. 17. Juni 1840, gest. 24. Juli 1914. Mutter, Dein Leben war Liebe und Güte! Kommentar Ein nur deutsch beschriftetes Grabmal. ====== lgo-49 Personalia 1916-04-06 David Rosenheim Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ה״ה דוד ראזענהיים‏‎ ‎‏מת בשיבה טובה‏‎ ‎‏ביום ג׳ ניסן תרע״ו‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unser lieber Großvater David Rosenheim, geb. 20. Juni 1830, gest. 6. April 1916. [...] Mühen [...] Grabe [...] Übersetzung Hier ist begraben - es ist David Rosenheim, gestorben ›in gutem Greisenalter‹ am 3. Nissan 676. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 3: Gen 25,8 Kommentar Zl 2: Hier wurde der Name in seiner bürgerlichen Form angegeben und auf die traditionelle Nennung des Vatersnamens verzichtet. ====== lgo-50 Personalia 1917-06-15 Mosche b. Jecheskel Transkription Unserem treuen und unvergeßlichen Vater Moritz Kabaker geb. 25. Mai 1852, gest. 15. Juni 1917. Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, Der ist nicht tot, er ist nur fern; Tot ist nur, der vergessen wird. ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש נאמן הפרנס‏‎ ‎‏משה בן יחזקאל‏‎ ‎‏מת ביום כ״ה סיון‏‎ ‎‏בשנת תרע״ז לפ״ק‏‎ ‎‏זכר טובו לא יסוף‏‎ ‎‏עד דור דורים‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ein getreuer Mann, der Vorsteher Mosche, Sohn des Jecheskel, gestorben am 25. Sivan im Jahr 677 der kleinen Zählung. ›Möge das Andenken seiner Güte nicht enden bis zum Ende aller Geschlechter‹ Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 13f: nach Est 9,28 Kommentar Der deutsche Sinnspruch ist ein Zitat des österreichischen Schriftstellers Joseph Christian Freiherr von Zedlitz (1790-1862) (aus: "Der Stern von Sevilla" von 1829, 5. Kapitel, vierter Aufzug, siebter Auftritt: "Wer im Gedächtniß seiner Lieben lebt, ist ja nicht todt, er ist nur fern. - Todt nur ist, wer vergessen wird"). Dieser Sinnspruch, der oft auch Immanuel Kant zugeschrieben wird, hat sich zu einem beliebten Grabspruch entwickelt. Zl 9: "Parnass" bedeutet: Er war ein Gemeindevorsteher. Zl 10: Die hebräische Inschrift bringt hier ganz traditionell nur den religiösen Namen, ohne den Familiennamen. ====== lgo-51 Transkription Max Heineberg geb. 2. Mai 1847, gest. 9. August. 1918. Nicht sein Leichenstein, sein Leben soll ein Denkmal sein! Kommentar Ein nur deutsch beschriftetes Grabmal. ====== lgo-54 Transkription Hier ruht Frau Schönfeld gest. 2.6.1919 Kommentar Ein nur deutsch beschriftetes Grabmal. ====== lgo-58 Transkription Hier ruht Fräulein Paradies gest. 17.4.1922 Kommentar Ein nur deutsch beschriftetes Grabmal. ====== lgo-59 Transkription Hier ruht Mein lieber Mann unser treuer Vater Löser Hamlet 7.9.1870 gest. 26.12.1922 Kommentar Hier wurde vor das Geburtsdatum das geläufige kleine Sternchen für "geboren" gesetzt, das Pendant für "gestorben" jedoch, das übliche Kreuz, wurde aufgrund seiner christlichen Konnotation vermieden und stattdessen "gest." geschrieben. ====== lgo-60 Transkription Hier ruht Frau Calette Kramer gest. 22.6.1923. Kommentar Ein nur deutsch beschriftetes Grabmal. ====== lgo-62 Transkription Ruheplatz meiner heißgeliebten Mutter Sophie Michaelis geb. Geismar geb. 29. Juni 1850 gest. 21. Febr. 1924. Kommentar Ein nur deutsch beschriftetes Grabmal. ====== lgo-69 Transkription Siegmund Hochfeld geb. 11. Juni 1868 gest. 6. August 1924 Unseres Lebens Sonne sank hinab! Zur Erinnerung an unsere im Jahre 1942/45 umgekommene Mutter Paula Hochfeld geb. Salomon geb. 14. Febr. 1880 Kommentar Ein nur deutsch beschriftetes Grab- und Gedenkmal für ein Ehepaar. Der Grabstein war ursprünglich wohl für beide Eheleute gedacht. Da Paula Hochfeld jedoch Opfer des Nationalsozialismus wurde und im Jahr 1942/45 umkam, wurde der ursprünglich gemeinsame Grabstein für sie zum Gedenkstein. ====== lgo-63 Transkription Hier ruht unser innigstgeliebter einziger Sohn Walter Michaelis geb. 10. Juli 1900, gest. 25. Juni 1926. Du warst unser Stolz, Dir galt unser Hoffen - Gott hat es ander's gewollt. Albert Michaelis geb. 23. Juni 1865. gest. 4. Okt. 1934. Kommentar Ein nur deutsch beschriftetes Grabmal für Sohn und Vater, wobei sich die Frage stellt, wo die Mutter begraben liegt. Naheliegend wäre Stein 0062, doch starb Sophie Michaelis bereits zwei Jahre vor Walter Michaelis und wäre in jedem Fall zu alt, um Mutter bzw. Gattin der hier Begrabenen zu sein. - Möglich sind auch verwandtschaftliche Beziehungen zu den Grabmalen 0026 (Gustav Michaelis, gest. 1922?) und 0041 (Emil Michaelis, gest. 1911). ====== lgo-52 Transkription Hier ruht Frau Minna Mannes gest. 31.7.1927 Kommentar Ein nur deutsch beschriftetes Grabmal. ====== lgo-64 Transkription Hier ruht Fräulein Sophie Bachrach geb. 26. August 1887 gest. 2. August 1928 Kommentar Ein nur deutsch beschriftetes Grabmal. ====== lgo-65 Transkription Hier ruht Fräulein Johanne Rothschild genannt Bachrach geb. 11. Juni 1862. gest. 25. Juli 1931. Kommentar Ein nur deutsch beschriftetes Grabmal. ====== lgo-66 Transkription Hier ruht unser lieber Vater Louis Frenkel geb. 21. Oktober 1863 gest. 19. Januar 1934 Kommentar Ein nur deutsch beschriftetes Grabmal. ====== lgo-67 Transkription Hier ruhen unsere geliebten Eltern Elise // Adolf Katzenstein geb. Michaelis //Adolf KatzensteinElise Katzenstein geb. Michaelis geb. 11. Juni 1868 // geb. 26. Mai 1865 gest. 27. Dez. 1936 // gest. 27. Sept. 1936 Kommentar Doppelstein für ein Ehepaar. Der Name Katzenstein erscheint innerhalb der Inschrift mittig und groß geschrieben nur einmal für beide Ehepartner (wie auch die beiden eröffnenden Zeilen beiden Verstorbenen gelten). ====== lgo-68 Transkription Max Lenzberg geb. 1. Juli 1860 gest. 30. November 1936 Zum Gedächtnis Mathilde Lenzberg geb. Hagemann geb. 3. Juni 1867 gest. 17. April 1943 in Theresienstadt Kommentar Der Grabstein war ursprünglich für beide Eheleute gedacht. Da Mathilde Lenzberg jedoch Opfer des Nationalsozialismus wurde und in Theresienstadt umkam, wurde der ursprünglich gemeinsame Grabstein für sie zum Gedenkstein. ====== lgo-70 Transkription Gustav Gumpel geb. 29 1.1883, gest. 6. 1.1937. Kommentar Ein nur deutsch und darüber hinaus sehr karg beschriftetes Grabmal, nur mit dem Namen und den beiden Daten. Diese Kargheit könnte bereits Ausdruck der für die jüdische Gemeinde extrem schwierigen Zeit sein, in der Gustav Gumpel starb. ====== lgo-71 Transkription 1943 Zum Gedächtnis meiner Lieben, die ihr Leben im Dritten Reich lassen mussten: Lina Sternheim geb. Goldstein 72 Jahre alt. Berty Goldschmidt geb. Sternheim 43 Jahre alt. Martin Goldschmidt 19 Jahre alt. Geliebt, beweint, und unvergessen! Hier ruht Adolf Sternheim geb. 14. Sept. 1871 gest. 19. April 1950 Ilse Drucker geb. Sternheim 1904 1994 Kommentar Die drei auf dem Stein zuerst Genannten sind 1943 in der Shoah umgekommen. Danach werden die beiden Familienmitglieder genannt, die die Zeit des Nationalsozialismus überlebten und da, wo der Stein seinen Standort hat, begraben liegen. Oberhalb der Beschriftung, in der Spitze des Grab- und Denkmals, befindet sich ein Magen David, darunter das Jahr, in dem die drei im folgenden genannten Familienmitglieder umkamen. ====== lgo-46 Personalia Hindel? b. Jizchak Transkription ‎‏פ״נ‏‎ Helene Netheim geb. Neufeld ‎‏הינדל? בת יצחק זצ״ל‏‎ geb. 21. Nov. [...] gest. 27. Jan. [...] [---] Übersetzung Hier ist begraben Hindel?, Tochter des Jizchak, das Andenken des Gerechten zum Segen Kommentar Hier wurden erstmals hebräische und deutsche Inschrift kombiniert. Aufgrund der Lage ist ein Sterbejahr zwischen 1912 und 1916 zu vermuten. ====== lgo-72 Transkription Den im Weltkriege gefallenen Soehnen unserer Gemeinde 1914 1918 Ulan Martin Hamlet Landst. Bernh. DavidsohnBernhard Davidsohn Kanonier Simon Abraham Landst. Paul Ostwald Kommentar Gedenkstein für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs