===== pth-1 Personalia 1887-08-10 Ester b. Mosche Ascher Transkription ‎‏[־־־]‏‎ ‎‏בעלה אסתר בת‏‎ ‎‏ר׳ משה אשר אשת‏‎ ‎‏ר׳ אברהם בלאקק‏‎ ‎‏מתה ביום כ׳‏‎ ‎‏מנחם אב שנת‏‎ ‎‏תרמ״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ [---] Ester Block geb. Friede geb. 2. Januar 1800, gest. 10. August 1887. Friede ihrer Asche. Denen, welche zurechtweisen, wird es wohl ergehen, und auf sie kommt der Segen des Guten. Spr. 24[,25] Übersetzung [...] ihres Gatten, Ester, Tochter des Herrn Mosche Ascher, Gattin des Herrn Awraham Block, gestorben am 20. Tag des Menachem Aw des Jahres 646 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl 1: Der Stein ist oben abgebrochen, es fehlen mindesten zwei Zeilen. Das letzte Wort der fehlenden Zeilen müsste ‎‏עטרת‏‎ für Krone, nach den Sprüchen 12,4 "Krone ihres Gatten" oder ‎‏תפארת‏‎ für Zierde als "Zierde ihres Gatten" gewesen sein. Beide Formulierungen stehen sehr häufig auf Grabsteinen für Frauen, ‎‏עטרת‏‎ taucht deutlich häufiger auf, ‎‏תפארת‏‎ steht aber auch in Petershagen auf einem Grabstein, dem für Rosalie Mendel (Grabstein Nr. 0003) Zl 6: Menachem, "Tröster", ist ein euphemistischer Name für den Trauermonat Aw, in dem der Zerstörung des Ersten und Zeiten Jerusalemer Tempel gedacht wird. Zl 13-15: Vermutlich geht dieses Zitat auf die Elberfelder Bibel zurück, eine deutsche Bibelübersetzung, die erstmals 1855 (Neues Testament) bzw. 1871 (Altes Testament) erschien. Sie konnte zwar nie die gleiche Verbreitung wie die Lutherbibel finden, hat aber im Laufe der Zeit wegen ihrer begriffsnahen Übersetzungsweise und Texttreue viele Freunde gewonnen. Die Wörtlichkeit der Übersetzung hat in ihr Vorrang vor sprachlicher Schönheit. In der Übersetzung von Leopold Zunz von 1837/1839 wird der Vers mit "Aber denen, die recht entscheiden, geht es wohl, und auf sie kommt der Segen des Guten." übersetzt. In hebräischen Inschriften für Frauen wird häufig aus den Sprüchen zitiert, allerdings findet sich dieser Vers sonst nicht in der Datenbank. ===== pth-3 Personalia 1905-04-17 Rachel b. Reuwen Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אישה תפארת בעלה ובניה‏‎ ‎‏ישרה ונעימה במעשיה‏‎ ‎‏לעני ולאביון פרשה כפיה‏‎ ‎‏לקחת לביתה בימי נעוריה‏‎ ‎‏מרת רחל בת ראובן‏‎ ‎‏נפטרה [י״]ב ניס[ן תר]ס״ה‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht meine liebe Frau und unsere gute unvergeßliche Mutter Rosalie MendelRosalie Mendel geb. Rothenberg geb. [Roth]enberg geb. [7.] Januar 1871 gest. 17. April 1905 Hier ruht ein Herz, daß nur in Liebe schlug und eine Welt voll Freude in sich trug. Zu früh stand's still, zu jung ist es geschieden. Gott schenke ihm den ew'gen Himmelsfrieden. Übersetzung Hier ist begraben eine Frau, Zierde ihres Gatten und ihrer Kinder, aufrecht und anmutsvoll in ihren Taten, ›dem Armen und den Bedürftigen öffnete sie ihre Hände‹, genommen wurde sie in ihr (ewiges) Hause in den Tagen ihrer Jugend, Frau Rachel, Tochter des Reuwen, verschieden (am) 12. Nissan 665 Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 4: Spr 21,20 Kommentar Zl 1-4: Es handelt sich hierbei um eine Musterinschrift. Sie entspricht in weiten Teilen der "Musterinschrift für eine Frau" im Tozeoth Chajim von S. Baer von 1871. Zl 18: Hier steht "daß" statt "das". ===== pth-2 Personalia 1909-03-02 Rachel b. Jaakow Transkription ‎‏[פ״נ]‏‎ ‎‏[אשה תפארת בע]לה ובניה‏‎ ‎‏[ישרה ונעי]מה במעשיה‏‎ ‎‏לעני ואביון פרשה כפיה‏‎ ‎‏לקחה לעולמה בש״ט‏‎ ‎‏ה״ה רחל בת יעקב‏‎ ‎‏נפט׳ ט׳ אדר תרס״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ [---] Friederike Mendel geb. Stern [geb. S]tern. geb. 3. Oktbr. 1825 gest. 2. März 1909. Du überlässt meine Seele nicht der Gruft und lässest deine Frommen nicht Verwesung schauen. Ps 16,10 Übersetzung [Hier ist begraben] [die Frau, Zierde] ihres Gatten und ihrer Kinder, [aufrecht und anmutsvoll] in ihren Taten, ›dem Armen und Bedürftigen öffnete sie ihre Hände‹, sie wurde geholt in ihre Welt ›mit gutem Namen‹, es ist Rachel, Tochter des Jaakow, verschieden (am) 9. Adar 669 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 4: Spr 21,20 Zl 5: bBer 17a Kommentar Zl 1-4: Es handelt sich hierbei um eine Musterinschrift. Sie entspricht in weiten Teilen der "Musterinschrift für eine Frau" im Tozeoth Chajim von S. Baer von 1871. Die Inschrift konnte anhand dieses Buches und der identisch gestalteten Inschrift für ihre Schwiegertochter vervollständigt werden. Zl 13-16: Das Zitat in der deutschen Inschrift ist wie bei der Schwiegertochter an die Übersetzung der Elberfelder Bibel angelehnt. Bei Zunz wird der Vers "Denn du wirst meine Seele nicht überlassen der Unterwelt, wirst nicht zugeben, daß dein Frommer die Grube schaue." übersetzt. ===== pth-4 Personalia 1930-01-10 David b. Mosche 1931-12-10 Hendelchen b. Schlomo Transkription Ruhestätte unserer geliebten Eltern Johanna Block // David Block ‎‏דוד בר משה // הענדלכין בת שלמה‏‎ geb. 4. Juni 1875 // geb. 5. August 1862 gest. 10. Dez. 1931 // gest. 10. Januar 1930. ‎‏5690 עשרה בטבת // 5692 ראש חדש טבת‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hendelchen, Tochter des Schlomo // David, Sohn des Mosche Neumond Tewet // Zehnter im Tewet Ihre Seelen seien eingebunden in das Bündel des Lebens ===== pth-5 Transkription Eheleute Block Hildegard geb. Kreiser Hildegard Block geb. Kreiser 19.4.1903 13.11.1979 Max Max Block 19.2.1897 16.1.1988 Eheleute Kreiser ======== pth-9000 Transkription Zum Gedächtnis von Max Adler // Heinrich Jokl Max Grunsfeld // Max Oppenheim Hermann Fraenkel // Ludwig Stillmann Hermann Graetz // Fritz Vorreuter Dr. Egon Alexander-Katz und ungezählten Namenlosen die dem N.S.Regime zum Opfer fielen. Kommentar Der Gedenkstein wurde 1949 errichtet.