====== brk-39 Personalia ~1899 Transkription ‎‏פה קבר‏‎ ‎‏איש יהודי‏‎ Übersetzung Hier ist das Grab eines jüdischen Menschen Kommentar Aufgrund der Lage muss es sich um das älteste Grabmal dieses Friedhofs handeln - auf diesem Teil des Friedhofs wurde offensichtlich in strenger chronologischer Reihenfolge bestattet. Da der Friedhof 1895 eingerichtet wurde und der nebenstehende Grabstein vom März 1899 stammt (0040), wurde dieses Grabmal vermutlich im Zeitraum dazwischen errichtet. Wie in zahlreichen Gemeinden so wurden auch in Borken und Gemen die jüdischen Friedhöfe während der NS-Herrschaft verwüstet. Im Zuge der Wiederherrichtung 1961/1962 wurden Ersatzsteine aufgestellt, deren Platzierung wahrscheinlich nicht der tatsächlichen Belegung entsprechen. Bei den Stellvertretern handelt sich um schlichte Stelen aus Kunststein bzw. wurde eine Platte an einem bestehenden Stein angebracht. Oben ist ein Davidstern eingraviert, darunter findet sich eine hebräische Inschrift, die fehlerhaft ist und so keinen Sinn ergibt; es muss von einem Steinmetzfehler ausgegangen werden. Die Ersatztafeln weisen alle denselben Text auf. Sie beginnen mit einer Einleitungsformel, die Buchstaben sind jedoch nicht eindeutig gestaltet. Vermutlich muss die Lesung ‎‏פה קבר‏‎ /"Hier ist das Grab" lauten. (Etwas näher am Schriftbild wäre ‎‏פה חנה‏‎, was ganz frei mit "Hier ruht" übersetzt werden könnte, eine Formulierung, die sich jedoch in der hebräischen Inschriftensprache nirgendwo anders findet.) Die Zeile darunter lautet wörtlich "eines jüdischen Mannes". Da jedoch unwahrscheinlich ist, dass diejenigen, die die Tafeln setzten und offensichtlich die Gräber keiner Person mehr zuordnen konnten, wußten ob es sich um ein Männer- oder Frauengrab handelt, wurde hier einheitlich mit "Dies ist das Grab eines jüdischen Menschen" übersetzt. Aufgrund der Lage muss es sich um das älteste Grabmal dieses Friedhofs handeln - auf diesem Teil des Friedhofs wurde offensichtlich in strenger chronologischer Reihenfolge bestattet. Da der Friedhof 1895 eingerichtet wurde und der nebenstehende Grabstein vom März 1899 stammt, wurde dieses Grabmal vermutlich im Zeitraum dazwischen errichtet. ====== brk-40 Personalia 1899-03.- Transkription ‎‏פה קבר‏‎ ‎‏איש יהודי‏‎ Hier ruht Helena Cossmann geb. Daus gestorben [...] März 1899 im Alter von [...] Jahren Übersetzung Hier ist das Grab eines jüdischen Menschen Kommentar Wie in zahlreichen Gemeinden so wurden auch in Borken und Gemen die jüdischen Friedhöfe während der NS-Herrschaft verwüstet. Im Zuge der Wiederherrichtung 1961/1962 wurden Ersatzsteine aufgestellt, deren Platzierung wahrscheinlich nicht der tatsächlichen Belegung entsprechen. Bei den Stellvertretern handelt sich um schlichte Stelen aus Kunststein bzw. wurde eine Platte an einem bestehenden Stein angebracht. Oben ist ein Davidstern eingraviert, darunter findet sich eine hebräische Inschrift, die fehlerhaft ist und so keinen Sinn ergibt; es muss von einem Steinmetzfehler ausgegangen werden. Die Ersatztafeln weisen alle denselben Text auf. Sie beginnen mit einer Einleitungsformel, die Buchstaben sind jedoch nicht eindeutig gestaltet. Vermutlich muss die Lesung ‎‏פה קבר‏‎ /"Hier ist das Grab" lauten. (Etwas näher am Schriftbild wäre ‎‏פה חנה‏‎, was ganz frei mit "Hier ruht" übersetzt werden könnte, eine Formulierung, die sich jedoch in der hebräischen Inschriftensprache nirgendwo anders findet.) Die Zeile darunter lautet wörtlich "eines jüdischen Mannes". Da jedoch unwahrscheinlich ist, dass diejenigen, die die Tafeln setzten und offensichtlich die Gräber keiner Person mehr zuordnen konnten, wußten ob es sich um ein Männer- oder Frauengrab handelt, wurde hier einheitlich mit "Dies ist das Grab eines jüdischen Menschen" übersetzt. ====== brk-41 Personalia 1900-01-04 Transkription ‎‏פה קבר‏‎ ‎‏איש יהודי‏‎ Hier ruht Philippine Braunstein geb. Jacobsohn geb. 26. October 1819 gest. 4. Januar 1900 Übersetzung Hier ist das Grab eines jüdischen Menschen Kommentar Wie in zahlreichen Gemeinden so wurden auch in Borken und Gemen die jüdischen Friedhöfe während der NS-Herrschaft verwüstet. Im Zuge der Wiederherrichtung 1961/1962 wurden Ersatzsteine aufgestellt, deren Platzierung wahrscheinlich nicht der tatsächlichen Belegung entsprechen. Bei den Stellvertretern handelt sich um schlichte Stelen aus Kunststein bzw. wurde eine Platte an einem bestehenden Stein angebracht. Oben ist ein Davidstern eingraviert, darunter findet sich eine hebräische Inschrift, die fehlerhaft ist und so keinen Sinn ergibt; es muss von einem Steinmetzfehler ausgegangen werden. Die Ersatztafeln weisen alle denselben Text auf. Sie beginnen mit einer Einleitungsformel, die Buchstaben sind jedoch nicht eindeutig gestaltet. Vermutlich muss die Lesung ‎‏פה קבר‏‎ /"Hier ist das Grab" lauten. (Etwas näher am Schriftbild wäre ‎‏פה חנה‏‎, was ganz frei mit "Hier ruht" übersetzt werden könnte, eine Formulierung, die sich jedoch in der hebräischen Inschriftensprache nirgendwo anders findet.) Die Zeile darunter lautet wörtlich "eines jüdischen Mannes". Da jedoch unwahrscheinlich ist, dass diejenigen, die die Tafeln setzten und offensichtlich die Gräber keiner Person mehr zuordnen konnten, wußten ob es sich um ein Männer- oder Frauengrab handelt, wurde hier einheitlich mit "Dies ist das Grab eines jüdischen Menschen" übersetzt. ====== brk-33 Personalia 1902 Transkription ‎‏פה קבר‏‎ ‎‏איש יהודי‏‎ Übersetzung Hier ist das Grab eines jüdischen Menschen Kommentar Aufgrund der Lage muss es sich um ein Grabmal handeln, das im Jahr 1902 errichtet wurde - auf diesem Teil des Friedhofs wurde offensichtlich in strenger chronologischer Reihenfolge bestattet und dieses Grabmal steht zwischen einem Grabstein vom Juni 1902 (0044) und einem Grabstein vom November 1902 (0035). Wie in zahlreichen Gemeinden so wurden auch in Borken und Gemen die jüdischen Friedhöfe während der NS-Herrschaft verwüstet. Im Zuge der Wiederherrichtung 1961/1962 wurden Ersatzsteine aufgestellt, deren Platzierung wahrscheinlich nicht der tatsächlichen Belegung entsprechen. Bei den Stellvertretern handelt sich um schlichte Stelen aus Kunststein bzw. wurde eine Platte an einem bestehenden Stein angebracht. Oben ist ein Davidstern eingraviert, darunter findet sich eine hebräische Inschrift, die fehlerhaft ist und so keinen Sinn ergibt; es muss von einem Steinmetzfehler ausgegangen werden. Die Ersatztafeln weisen alle denselben Text auf. Sie beginnen mit einer Einleitungsformel, die Buchstaben sind jedoch nicht eindeutig gestaltet. Vermutlich muss die Lesung ‎‏פה קבר‏‎ /"Hier ist das Grab" lauten. (Etwas näher am Schriftbild wäre ‎‏פה חנה‏‎, was ganz frei mit "Hier ruht" übersetzt werden könnte, eine Formulierung, die sich jedoch in der hebräischen Inschriftensprache nirgendwo anders findet.) Die Zeile darunter lautet wörtlich "eines jüdischen Mannes". Da jedoch unwahrscheinlich ist, dass diejenigen, die die Tafeln setzten und offensichtlich die Gräber keiner Person mehr zuordnen konnten, wußten ob es sich um ein Männer- oder Frauengrab handelt, wurde hier einheitlich mit "Dies ist das Grab eines jüdischen Menschen" übersetzt. ====== brk-34 Personalia 1902 Transkription ‎‏פה קבר‏‎ ‎‏איש יהודי‏‎ Übersetzung Hier ist das Grab eines jüdischen Menschen Kommentar Aufgrund der Lage muss es sich um ein Grabmal handeln, das im Jahr 1902 errichtet wurde - auf diesem Teil des Friedhofs wurde offensichtlich in strenger chronologischer Reihenfolge bestattet und dieses Grabmal steht zwischen einem Grabstein vom Juni 1902 (0044) und einem Grabstein vom November 1902 (0035). Wie in zahlreichen Gemeinden so wurden auch in Borken und Gemen die jüdischen Friedhöfe während der NS-Herrschaft verwüstet. Im Zuge der Wiederherrichtung 1961/1962 wurden Ersatzsteine aufgestellt, deren Platzierung wahrscheinlich nicht der tatsächlichen Belegung entsprechen. Bei den Stellvertretern handelt sich um schlichte Stelen aus Kunststein bzw. wurde eine Platte an einem bestehenden Stein angebracht. Oben ist ein Davidstern eingraviert, darunter findet sich eine hebräische Inschrift, die fehlerhaft ist und so keinen Sinn ergibt; es muss von einem Steinmetzfehler ausgegangen werden. Die Ersatztafeln weisen alle denselben Text auf. Sie beginnen mit einer Einleitungsformel, die Buchstaben sind jedoch nicht eindeutig gestaltet. Vermutlich muss die Lesung ‎‏פה קבר‏‎ /"Hier ist das Grab" lauten. (Etwas näher am Schriftbild wäre ‎‏פה חנה‏‎, was ganz frei mit "Hier ruht" übersetzt werden könnte, eine Formulierung, die sich jedoch in der hebräischen Inschriftensprache nirgendwo anders findet.) Die Zeile darunter lautet wörtlich "eines jüdischen Mannes". Da jedoch unwahrscheinlich ist, dass diejenigen, die die Tafeln setzten und offensichtlich die Gräber keiner Person mehr zuordnen konnten, wußten ob es sich um ein Männer- oder Frauengrab handelt, wurde hier einheitlich mit "Dies ist das Grab eines jüdischen Menschen" übersetzt. ====== brk-42 Personalia ~1902 Transkription ‎‏פה קבר‏‎ ‎‏איש יהודי‏‎ Übersetzung Hier ist das Grab eines jüdischen Menschen Kommentar Aufgrund der Lage muss es sich um ein Grabmal handeln, das um 1901 errichtet wurde - auf diesem Teil des Friedhofs wurde offensichtlich in strenger chronologischer Reihenfolge bestattet und dieses Grabmal steht zwischen einem Grabstein vom Januar 1900 (0041) und einem Grabstein vom April 1902 (0043). Wie in zahlreichen Gemeinden so wurden auch in Borken und Gemen die jüdischen Friedhöfe während der NS-Herrschaft verwüstet. Im Zuge der Wiederherrichtung 1961/1962 wurden Ersatzsteine aufgestellt, deren Platzierung wahrscheinlich nicht der tatsächlichen Belegung entsprechen. Bei den Stellvertretern handelt sich um schlichte Stelen aus Kunststein bzw. wurde eine Platte an einem bestehenden Stein angebracht. Oben ist ein Davidstern eingraviert, darunter findet sich eine hebräische Inschrift, die fehlerhaft ist und so keinen Sinn ergibt; es muss von einem Steinmetzfehler ausgegangen werden. Die Ersatztafeln weisen alle denselben Text auf. Sie beginnen mit einer Einleitungsformel, die Buchstaben sind jedoch nicht eindeutig gestaltet. Vermutlich muss die Lesung ‎‏פה קבר‏‎ /"Hier ist das Grab" lauten. (Etwas näher am Schriftbild wäre ‎‏פה חנה‏‎, was ganz frei mit "Hier ruht" übersetzt werden könnte, eine Formulierung, die sich jedoch in der hebräischen Inschriftensprache nirgendwo anders findet.) Die Zeile darunter lautet wörtlich "eines jüdischen Mannes". Da jedoch unwahrscheinlich ist, dass diejenigen, die die Tafeln setzten und offensichtlich die Gräber keiner Person mehr zuordnen konnten, wußten ob es sich um ein Männer- oder Frauengrab handelt, wurde hier einheitlich mit "Dies ist das Grab eines jüdischen Menschen" übersetzt. ====== brk-43 Personalia 1902-04-27 Transkription ‎‏פה קבר‏‎ ‎‏איש יהודי‏‎ Hier [ruht] Carl Mendel geb. 28. April 1884, gest. 27. April 1902. Übersetzung Hier ist das Grab eines jüdischen Menschen Kommentar Wie in zahlreichen Gemeinden so wurden auch in Borken und Gemen die jüdischen Friedhöfe während der NS-Herrschaft verwüstet. Im Zuge der Wiederherrichtung 1961/1962 wurden Ersatzsteine aufgestellt, deren Platzierung wahrscheinlich nicht der tatsächlichen Belegung entsprechen. Bei den Stellvertretern handelt sich um schlichte Stelen aus Kunststein bzw. wurde eine Platte an einem bestehenden Stein angebracht. Oben ist ein Davidstern eingraviert, darunter findet sich eine hebräische Inschrift, die fehlerhaft ist und so keinen Sinn ergibt; es muss von einem Steinmetzfehler ausgegangen werden. Die Ersatztafeln weisen alle denselben Text auf. Sie beginnen mit einer Einleitungsformel, die Buchstaben sind jedoch nicht eindeutig gestaltet. Vermutlich muss die Lesung ‎‏פה קבר‏‎ /"Hier ist das Grab" lauten. (Etwas näher am Schriftbild wäre ‎‏פה חנה‏‎, was ganz frei mit "Hier ruht" übersetzt werden könnte, eine Formulierung, die sich jedoch in der hebräischen Inschriftensprache nirgendwo anders findet.) Die Zeile darunter lautet wörtlich "eines jüdischen Mannes". Da jedoch unwahrscheinlich ist, dass diejenigen, die die Tafeln setzten und offensichtlich die Gräber keiner Person mehr zuordnen konnten, wußten ob es sich um ein Männer- oder Frauengrab handelt, wurde hier einheitlich mit "Dies ist das Grab eines jüdischen Menschen" übersetzt. ====== brk-44 Personalia 1902-06-19 Meir b. Mosche Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש יקר שמו‏‎ ‎‏מהולל בשערים‏‎ ‎‏משביע לרעבים‏‎ ‎‏ומבטח לעניים‏‎ ‎‏זכרו לא יסוף לדור‏‎ ‎‏דורים החבר ר׳ מאיר‏‎ ‎‏בן משה מת ביום ה׳ י״ד‏‎ ‎‏סיון ונקבר ביום א׳ י״ז‏‎ ‎‏סיון תרס״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Meyer Haas geb. 1. Juni 1829. gest. 19. Juni 1902. Übersetzung Hier ist begraben ein teurer Mann, ›sein Name gepriesen in den Toren‹, er sättigt die Hungrigen und gab Sicherheit den Armen, ›sein Andenken möge nicht enden‹ ›von Geschlecht zu Geschlecht‹, der toragelehrte Herr Meir, Sohn des Mosche, gestorben am Tag 5, 14. Sivan, und begraben am Tag 1, 17. Sivan 662 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2f: Spr 31,31 Zl 6: Est 9,28 Zl 6f: Jes 51,8 ====== brk-35 Personalia 1902-11-21 Schlomo b. Simcha Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם וישר‏‎ ‎‏הלך תמים ופעל‏‎ ‎‏צדק ירא אלהים כל‏‎ ‎‏ימיו צדיק באמונתו‏‎ ‎‏חיה ה״ה ר׳ שלמה בר‏‎ ‎‏ר׳ שמחה מת בזקנה‏‎ ‎‏ושיבה טובה ביום ו׳‏‎ ‎‏אור לשבת קדש כ״א‏‎ ‎‏חשון ונקבר ביום ג׳‏‎ ‎‏כ״ה חשון תרס״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Salomon Windmüller geb. in Borken am 30. October 1816, gest. in Gelsenkirchen am 21. November 1902. Übersetzung Hier ist begraben ›ein lauterer und aufrechter Mann‹, ›er wandelte lauter und wirkte Wohltat‹, gottesfürchtig all seine Tage, ›ein Gerechter, der in seinem Glauben lebte‹. Es ist Herr Schlomo, Sohn des Herrn Simcha, gestorben ›betagt und in gutem Greisenalter‹ am Tag 6, zu Beginn des heiligen Schabbat, 21. Cheschvan, und begraben am Tag 3, 25. Cheschvan 663 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Ijob 1,8 Zl 3f: Ps 15,2 Zl 5f: Hab 2,4 Zl 7f: Gen 25,8 Kommentar Die aus beliebten Zitaten zusammengesetzte Eulogie wurde vermutlich einem Musterbuch entnommen, sie findet sich in fast identischer Form zum Beispiel in Schalom ha-Cohens 1820 in Wien erschienenen Briefsteller Ketav joscher (Nr. mu1,0001) und im Sefer Hachajim, dem "Israelitischen Andachtsbuch" von Salomon Ephraim Blogg (erste Auflage Hannover 1848, vierte verbesserte Auflage Hannover 1866/67, S. 311, Nr. mu3,0001: Grabschrift "für einen tugendhaften Greis"). ====== brk-36 Personalia 1903 Transkription ‎‏פה קבר‏‎ ‎‏איש יהודי‏‎ Übersetzung Hier ist das Grab eines jüdischen Menschen Kommentar Aufgrund der Lage muss es sich um ein Grabmal handeln, das Ende des Jahres 1902 oder im Jahr 1903 errichtet wurde - auf diesem Teil des Friedhofs wurde offensichtlich in strenger chronologischer Reihenfolge bestattet und dieses Grabmal steht zwischen einem Grabstein vom November 1902 (0035) und einem Grabstein vom August 1903 (0037). Wie in zahlreichen Gemeinden so wurden auch in Borken und Gemen die jüdischen Friedhöfe während der NS-Herrschaft verwüstet. Im Zuge der Wiederherrichtung 1961/1962 wurden Ersatzsteine aufgestellt, deren Platzierung wahrscheinlich nicht der tatsächlichen Belegung entsprechen. Bei den Stellvertretern handelt sich um schlichte Stelen aus Kunststein bzw. wurde eine Platte an einem bestehenden Stein angebracht. Oben ist ein Davidstern eingraviert, darunter findet sich eine hebräische Inschrift, die fehlerhaft ist und so keinen Sinn ergibt; es muss von einem Steinmetzfehler ausgegangen werden. Die Ersatztafeln weisen alle denselben Text auf. Sie beginnen mit einer Einleitungsformel, die Buchstaben sind jedoch nicht eindeutig gestaltet. Vermutlich muss die Lesung ‎‏פה קבר‏‎ /"Hier ist das Grab" lauten. (Etwas näher am Schriftbild wäre ‎‏פה חנה‏‎, was ganz frei mit "Hier ruht" übersetzt werden könnte, eine Formulierung, die sich jedoch in der hebräischen Inschriftensprache nirgendwo anders findet.) Die Zeile darunter lautet wörtlich "eines jüdischen Mannes". Da jedoch unwahrscheinlich ist, dass diejenigen, die die Tafeln setzten und offensichtlich die Gräber keiner Person mehr zuordnen konnten, wußten ob es sich um ein Männer- oder Frauengrab handelt, wurde hier einheitlich mit "Dies ist das Grab eines jüdischen Menschen" übersetzt. ====== brk-37 Personalia 1903-08-15 Schimon b. Meir Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏שמעון בר מאיר‏‎ ‎‏נאסף אל עמו בשבה טובה‏‎ ‎‏ביום ש״ק כ״ב אב תרס״ג‏‎ ‎‏ונטמן ארונו ביום כ״ה בו‏‎ ‎‏ש*לם בדרכו‏‎ ‎‏מ*היר במלאכתו‏‎ ‎‏ע*תיק בגבורתו‏‎ ‎‏ו*תיקיו אומרים לו‏‎ ‎‏נ*תצב״ה‏‎ Hier ruht mein geliebter Gatte, unser unvergesslicher teurer Vater Simon Jonas geb. 9. Septbr. 1824, gest. 15. August 1903. Übersetzung Hier ist begraben Schimon, Sohn des Meir, ›versammelt zu seinem Volke in gutem Greisenalter‹ am Tage des heiligen Schabbat, 22. Aw 663, und sein Sarg wurde geborgen am 25. Tag desselben. Vollkommen auf seinem Weg, ›flink in seinem Werk‹, prächtig in seiner Stärke, seine Erfahrenen sagen für ihn: Es sei seine Seele eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 3: Gen 25,8 Zl 7: Spr 22,29 ====== brk-38 Personalia 1903-12-21 Josef b. Mosche Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏כ״ה יוסף בר ר׳ משה‏‎ ‎‏במעשיו התנכר כי‏‎ ‎‏זך וישר מעשהו אך!‏‎ ‎‏הה פתאום אבדה תקות‏‎ ‎‏הוריו כי עודנו באבו‏‎ ‎‏קטפהו המות ביום ב׳ ב׳‏‎ ‎‏טבת ונקבר ביום ד׳ ד׳‏‎ ‎‏טבת תרס״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Friedrich Haas geb. 3. August 1888 gest. zu Hamburg 21. Dez. 1903. Übersetzung Hier ist begraben der geehrte Herr Josef, Sohn des Herrn Mosche, ›in seinen Taten ließ er erkennen, dass rein und aufrecht sein Tun war‹, ach!, wehe, plötzlich ›schwand die Hoffnung‹ seiner Eltern, denn ›noch in seiner Blüte pflückte‹ ihn der Tod am Tag 2, 2. Tewet, und er wurde begraben am Tag 4, 4. Tewet 664 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 3f: nach Spr 20,11 Zl 5: vgl. Spr 11,7 Zl 6f: Ijob 8,12 Kommentar Der Sterbetag fiel auf den letzten Tag des Chanukkafestes. Die aus beliebten Zitaten zusammengesetzte Eulogie wurde vermutlich einem Musterbuch entnommen, sie findet sich in identischer (aber längerer) Form zum Beispiel in Schalom ha-Cohens 1820 in Wien erschienenen Briefsteller Ketav joscher (Nr. mu1,0008) und im Sefer Hachajim, dem "Israelitischen Andachtsbuch" von Salomon Ephraim Blogg (erste Auflage Hannover 1848, vierte verbesserte Auflage Hannover 1866/67, S. 311, Nr. mu3,0002). ====== brk-27 Personalia ~1907 Transkription ‎‏פה קבר‏‎ ‎‏איש יהודי‏‎ Übersetzung Hier ist das Grab eines jüdischen Menschen Kommentar Aufgrund der Lage muss es sich um ein Grabmal handeln, das um 1905 errichtet wurde - auf diesem Teil des Friedhofs wurde offensichtlich in strenger chronologischer Reihenfolge bestattet und dieses Grabmal steht zwischen einem Grabstein vom Dezember 1903 (0038) und einem Grabstein von Ende Juni 1907 (0028). Wie in zahlreichen Gemeinden so wurden auch in Borken und Gemen die jüdischen Friedhöfe während der NS-Herrschaft verwüstet. Im Zuge der Wiederherrichtung 1961/1962 wurden Ersatzsteine aufgestellt, deren Platzierung wahrscheinlich nicht der tatsächlichen Belegung entsprechen. Bei den Stellvertretern handelt sich um schlichte Stelen aus Kunststein bzw. wurde eine Platte an einem bestehenden Stein angebracht. Oben ist ein Davidstern eingraviert, darunter findet sich eine hebräische Inschrift, die fehlerhaft ist und so keinen Sinn ergibt; es muss von einem Steinmetzfehler ausgegangen werden. Die Ersatztafeln weisen alle denselben Text auf. Sie beginnen mit einer Einleitungsformel, die Buchstaben sind jedoch nicht eindeutig gestaltet. Vermutlich muss die Lesung ‎‏פה קבר‏‎ /"Hier ist das Grab" lauten. (Etwas näher am Schriftbild wäre ‎‏פה חנה‏‎, was ganz frei mit "Hier ruht" übersetzt werden könnte, eine Formulierung, die sich jedoch in der hebräischen Inschriftensprache nirgendwo anders findet.) Die Zeile darunter lautet wörtlich "eines jüdischen Mannes". Da jedoch unwahrscheinlich ist, dass diejenigen, die die Tafeln setzten und offensichtlich die Gräber keiner Person mehr zuordnen konnten, wußten ob es sich um ein Männer- oder Frauengrab handelt, wurde hier einheitlich mit "Dies ist das Grab eines jüdischen Menschen" übersetzt. ====== brk-28 Personalia 1907-06-30 Egle b. Aharon KaZ Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה צנועה בכל‏‎ ‎‏דרכיה ישרה ותמימה‏‎ ‎‏במעשיה דרשה טוב‏‎ ‎‏כל ימי חייה והדריכה‏‎ ‎‏למישרים את בניה ה״ה‏‎ ‎‏מרת עגלה בת אהרן כ״ץ‏‎ ‎‏אשת ר׳ שלמה מתה‏‎ ‎‏אור ליום ב׳ י״ט תמוז‏‎ ‎‏ונקברה ביום ד׳ כ״א תמוז‏‎ ‎‏תרס״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruhtEgline Windmüller geb. Oster Frau Salomon Windmüller Egline geb. Oster geb. in Alpen am 5. Oktober 1824. gest. in Gelsenkirchen am 30. Juni 1907. Übersetzung Hier ist begraben eine Frau, züchtig auf all ihren Wegen, aufrecht und lauter in ihren Taten, auf das Gute bedacht alle Tage ihres Lebens und sie führte zur Redlichkeit ihre Kinder. Es ist Frau Egle, Tochter des Aharon KaZ, Gattin des Herrn Schlomo, gestorben zu Beginn des Tages 2, 19. Tammus, und begraben am Tag 4, 21. Tammus 667 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Die aus beliebten Wendungen zusammengesetzte Eulogie wurde vermutlich einem Musterbuch entnommen, sie findet sich in fast identischer Form zum Beispiel in Salomon Baers 1871 in Rödelheim erschienenen Tozeoth Chajim, dem "vollständigen Gebet- und Erbauungsbuch zum Gebrauche bei Kranken, Sterbenden, während der Trauer und auf dem Friedhofe" (Nr. mu2,0019), einem der beliebten und weit verbreiteten Kompendien, die oft auch Musterinschriften enthielten. ====== brk-29 Personalia 1908-02-24 Fradche b. Meir Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתולה צנועה‏‎ ‎‏יראת אלהים‏‎ ‎‏כל ימיה מרת‏‎ ‎‏פראדכה בת ר׳‏‎ ‎‏מאיר מתה בזקנה‏‎ ‎‏ושיבה טובה ביום‏‎ ‎‏ב׳ כ״ב אדר ראשון‏‎ ‎‏ונקברה בשם טוב‏‎ ‎‏[ביו]ם ה׳ כ״ה בו תרס״ח‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Fratchen Jonas. geb. am 3. Juli 1822. gest. am 24. Febr. 1908. Übersetzung Hier ist begraben das züchtige Fräulein, ›gottesfürchtig‹ all ihre Tage, Frau Fradche, Tochter des Herrn Meir, gestorben ›betagt und in gutem Greisenalter‹ am Tag 2, 22. des ersten Adar, und begraben ›mit gutem Namen‹ am Tag 5, 25. desselben 668 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 3: Vgl. Spr 31,10 Zl 6f: Gen 25,8 Zl 9: bBer 17a ====== brk-30 Personalia ~1912 Transkription ‎‏פה קבר‏‎ ‎‏איש יהודי‏‎ Übersetzung Hier ist das Grab eines jüdischen Menschen Kommentar Aufgrund der Lage muss es sich um ein Grabmal handeln, das um das Jahr 1910 errichtet wurde - auf diesem Teil des Friedhofs wurde offensichtlich in strenger chronologischer Reihenfolge bestattet und dieses Grabmal steht zwischen einem Grabstein vom Februar 1908 (0029) und einem Grabstein vom Mai 1912 (0031). Wie in zahlreichen Gemeinden so wurden auch in Borken und Gemen die jüdischen Friedhöfe während der NS-Herrschaft verwüstet. Im Zuge der Wiederherrichtung 1961/1962 wurden Ersatzsteine aufgestellt, deren Platzierung wahrscheinlich nicht der tatsächlichen Belegung entsprechen. Bei den Stellvertretern handelt sich um schlichte Stelen aus Kunststein bzw. wurde eine Platte an einem bestehenden Stein angebracht. Oben ist ein Davidstern eingraviert, darunter findet sich eine hebräische Inschrift, die fehlerhaft ist und so keinen Sinn ergibt; es muss von einem Steinmetzfehler ausgegangen werden. Die Ersatztafeln weisen alle denselben Text auf. Sie beginnen mit einer Einleitungsformel, die Buchstaben sind jedoch nicht eindeutig gestaltet. Vermutlich muss die Lesung ‎‏פה קבר‏‎ /"Hier ist das Grab" lauten. (Etwas näher am Schriftbild wäre ‎‏פה חנה‏‎, was ganz frei mit "Hier ruht" übersetzt werden könnte, eine Formulierung, die sich jedoch in der hebräischen Inschriftensprache nirgendwo anders findet.) Die Zeile darunter lautet wörtlich "eines jüdischen Mannes". Da jedoch unwahrscheinlich ist, dass diejenigen, die die Tafeln setzten und offensichtlich die Gräber keiner Person mehr zuordnen konnten, wußten ob es sich um ein Männer- oder Frauengrab handelt, wurde hier einheitlich mit "Dies ist das Grab eines jüdischen Menschen" übersetzt. ====== brk-31 Personalia 1912-05-20 Transkription ‎‏פה קבר‏‎ ‎‏איש יהודי‏‎ Isack Braunstein geb. 29. Nov. 1831, gest. 20. Mai 1912. Übersetzung Hier ist das Grab eines jüdischen Menschen Kommentar Wie in zahlreichen Gemeinden so wurden auch in Borken und Gemen die jüdischen Friedhöfe während der NS-Herrschaft verwüstet. Im Zuge der Wiederherrichtung 1961/1962 wurden Ersatzsteine aufgestellt, deren Platzierung wahrscheinlich nicht der tatsächlichen Belegung entsprechen. Bei den Stellvertretern handelt sich um schlichte Stelen aus Kunststein bzw. wurde eine Platte an einem bestehenden Stein angebracht. Oben ist ein Davidstern eingraviert, darunter findet sich eine hebräische Inschrift, die fehlerhaft ist und so keinen Sinn ergibt; es muss von einem Steinmetzfehler ausgegangen werden. Die Ersatztafeln weisen alle denselben Text auf. Sie beginnen mit einer Einleitungsformel, die Buchstaben sind jedoch nicht eindeutig gestaltet. Vermutlich muss die Lesung ‎‏פה קבר‏‎ /"Hier ist das Grab" lauten. (Etwas näher am Schriftbild wäre ‎‏פה חנה‏‎, was ganz frei mit "Hier ruht" übersetzt werden könnte, eine Formulierung, die sich jedoch in der hebräischen Inschriftensprache nirgendwo anders findet.) Die Zeile darunter lautet wörtlich "eines jüdischen Mannes". Da jedoch unwahrscheinlich ist, dass diejenigen, die die Tafeln setzten und offensichtlich die Gräber keiner Person mehr zuordnen konnten, wußten ob es sich um ein Männer- oder Frauengrab handelt, wurde hier einheitlich mit "Dies ist das Grab eines jüdischen Menschen" übersetzt. ====== brk-32 Personalia ~1913 Transkription ‎‏פה קבר‏‎ ‎‏איש יהודי‏‎ Übersetzung Hier ist das Grab eines jüdischen Menschen Kommentar Aufgrund der Lage muss es sich um ein Grabmal handeln, das um Jahr 1912 oder 1913 errichtet wurde - auf diesem Teil des Friedhofs wurde offensichtlich in strenger chronologischer Reihenfolge bestattet und dieses Grabmal steht zwischen einem Grabstein vom Mai 1912 (0031) und einem Grabstein vom Juni 1913 (0020). Wie in zahlreichen Gemeinden so wurden auch in Borken und Gemen die jüdischen Friedhöfe während der NS-Herrschaft verwüstet. Im Zuge der Wiederherrichtung 1961/1962 wurden Ersatzsteine aufgestellt, deren Platzierung wahrscheinlich nicht der tatsächlichen Belegung entsprechen. Bei den Stellvertretern handelt sich um schlichte Stelen aus Kunststein bzw. wurde eine Platte an einem bestehenden Stein angebracht. Oben ist ein Davidstern eingraviert, darunter findet sich eine hebräische Inschrift, die fehlerhaft ist und so keinen Sinn ergibt; es muss von einem Steinmetzfehler ausgegangen werden. Die Ersatztafeln weisen alle denselben Text auf. Sie beginnen mit einer Einleitungsformel, die Buchstaben sind jedoch nicht eindeutig gestaltet. Vermutlich muss die Lesung ‎‏פה קבר‏‎ /"Hier ist das Grab" lauten. (Etwas näher am Schriftbild wäre ‎‏פה חנה‏‎, was ganz frei mit "Hier ruht" übersetzt werden könnte, eine Formulierung, die sich jedoch in der hebräischen Inschriftensprache nirgendwo anders findet.) Die Zeile darunter lautet wörtlich "eines jüdischen Mannes". Da jedoch unwahrscheinlich ist, dass diejenigen, die die Tafeln setzten und offensichtlich die Gräber keiner Person mehr zuordnen konnten, wußten ob es sich um ein Männer- oder Frauengrab handelt, wurde hier einheitlich mit "Dies ist das Grab eines jüdischen Menschen" übersetzt. ====== brk-20 Personalia 1913-07-04 Kalonymos b. Josef Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש טוב הלך בתמתו‏‎ ‎‏עמל עד בא חליפתו‏‎ ‎‏במסחר רב היתה יגיעתו‏‎ ‎‏אשתו ובניו בוכים על מותו‏‎ ‎‏בבטחה והשקט מנוחתו‏‎ ‎‏עד עת ייקץ משנתו‏‎ ‎‏ה״ה קלונימוס בר יוסף‏‎ ‎‏מת בליל שבת קדש א׳‏‎ ‎‏דר״ח תמוז ונקבר ביום ב׳‏‎ ‎‏ב׳ תמוז תרע״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Carl Cossmann geb. 23. April 1854, gest. 4. Juli 1913. Übersetzung Hier ist begraben ein guter Mann, er wandelte in seiner Lauterkeit, ›er mühte sich ab, bis seine Entlohnung kam‹, im Handel war groß seine Mühsal, seine Gattin und seine Kinder beweinen seinen Tod, ›in Vertrauen und Ruhe‹ sei seine seine Ruhestatt, bis zu der Zeit, da ›er auferstehen möge von seinem Schlaf‹. Es ist Kalonymos, Sohn des Josef, gestorben in der Nacht des heiligen Schabbat, 1. des Neumonds Tammus, und begraben am Tag 2, 2. Tammus 673 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 3: Ijob 14,14 Zl 6: Jes 30,15 Zl 7: Ri 16,14 u. 16,20 ====== brk-21 Personalia 1914 Transkription ‎‏פה קבר‏‎ ‎‏איש יהודי‏‎ Übersetzung Hier ist das Grab eines jüdischen Menschen Kommentar Aufgrund der Lage muss es sich um ein Grabmal handeln, das um das Jahr 1914 errichtet wurde - auf diesem Teil des Friedhofs wurde offensichtlich in strenger chronologischer Reihenfolge bestattet und dieses Grabmal steht zwischen einem Grabstein vom Juli 1912 (0020) und einem Grabstein vom Dezember 1915 (0022). Wie in zahlreichen Gemeinden so wurden auch in Borken und Gemen die jüdischen Friedhöfe während der NS-Herrschaft verwüstet. Im Zuge der Wiederherrichtung 1961/1962 wurden Ersatzsteine aufgestellt, deren Platzierung wahrscheinlich nicht der tatsächlichen Belegung entsprechen. Bei den Stellvertretern handelt sich um schlichte Stelen aus Kunststein bzw. wurde eine Platte an einem bestehenden Stein angebracht. Oben ist ein Davidstern eingraviert, darunter findet sich eine hebräische Inschrift, die fehlerhaft ist und so keinen Sinn ergibt; es muss von einem Steinmetzfehler ausgegangen werden. Die Ersatztafeln weisen alle denselben Text auf. Sie beginnen mit einer Einleitungsformel, die Buchstaben sind jedoch nicht eindeutig gestaltet. Vermutlich muss die Lesung ‎‏פה קבר‏‎ /"Hier ist das Grab" lauten. (Etwas näher am Schriftbild wäre ‎‏פה חנה‏‎, was ganz frei mit "Hier ruht" übersetzt werden könnte, eine Formulierung, die sich jedoch in der hebräischen Inschriftensprache nirgendwo anders findet.) Die Zeile darunter lautet wörtlich "eines jüdischen Mannes". Da jedoch unwahrscheinlich ist, dass diejenigen, die die Tafeln setzten und offensichtlich die Gräber keiner Person mehr zuordnen konnten, wußten ob es sich um ein Männer- oder Frauengrab handelt, wurde hier einheitlich mit "Dies ist das Grab eines jüdischen Menschen" übersetzt. ====== brk-22 Personalia 1915-12-03 Uri b. Zwi Hakohen Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם וישר ירא‏‎ ‎‏אלהים וסר מרא‏‎ ‎‏צדקות עשה בישראל‏‎ ‎‏פזר נתן לאביונים‏‎ ‎‏יסד ותקן דבר טוב‏‎ ‎‏ה״ה אורי ב״ר צבי הכהן‏‎ ‎‏מת ביום ב׳ דחנוכה‏‎ ‎‏ונקבר ביום ד׳ דחנוכה‏‎ ‎‏תרע״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unser lieber Bruder Philipp Hirsch geb. 28. Okt. 1858 gest. 3. Dez. 1915 Übersetzung Hier ist begraben ›ein lauterer und aufrechter Mann, Gott ehrfürchtend und das Böse meidend‹, ›Wohltaten wirkte er in Israel‹, ›großzügig gab er den Bedürftigen‹, er gründete und richtete aus eine gute Sache. Es ist Uri, Sohn des Herrn Zwi Hakohen, gestorben am 2. Tag von Channuka und begraben am 4. Tag von Channuka 676 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2f: Ijob 1,8; 2,3 Zl 4: vgl. Dtn 33,21 Zl 5: Ps 112,9 Kommentar Zl 3: Schreibfehler: ‎‏מרא‏‎ statt ‎‏מרע‏‎. Zl 6: Eine "gute Sache" steht im Hebräischen für eine Stiftung. ====== brk-23 Personalia 1917-01-01 Jona b. Meir Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏י*רא שמים מגזע ישרים‏‎ ‎‏ו*הנהיג ביתו ועדתו‏‎ ‎‏במישרים‏‎ ‎‏נ*פטר בחדש טבת ז׳‏‎ ‎‏ימים‏‎ ‎‏ה×״ה ר׳ יונה בן ר׳ מאיר‏‎ ‎‏עליו השלום‏‎ ‎‏ב*שנת תרע״ז שבק לו‏‎ ‎‏חיים‏‎ ‎‏נ×ודע שמו לתהלה‏‎ ‎‏בשערים‏‎ ‎‏מ*שביע לרעבים ומבטח‏‎ ‎‏לעניים‏‎ ‎‏א*והב הבריות ומואס‏‎ ‎‏מעשקים‏‎ ‎‏י*מי שנותיו שמונים שנים‏‎ ‎‏ר*ק זכרו לא יסוף לעולם‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Jonas Meier Jonas geb. 7.12.1836. gest. 1.1.1917. Übersetzung Hier ist begraben ein Himmelsfürchtiger vom Stamme der Aufrechten, und er leitete sein Haus und seine Gemeinschaft in Geradheit, verschieden im Monat Tewet, (am) 7. Tag, es ist Herr Jona, Sohn des Herrn Meir, Friede über ihn, im Jahr 677 ›ließ er das Leben‹, rühmlich ›bekannt sein Name in den Toren‹, sättigte die Hungrigen und gab Sicherheit den Armen, ›liebte die Geschöpfe‹ und verschmähte Bedrücker, seine Lebensjahre betrugen achtzig Jahre, allein ›sein Andenken möge nicht enden‹ in Ewigkeit. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 9f: bBer 61b Zl 11f: Spr 31,23 Zl 15: Av 1,12 Zl 18: Est 9,28 Kommentar Zl 2: D.h. ein gottesfürchtiger Mann (Himmel als der Sitz Gottes, vgl. Dan 4,23). ====== brk-25 Personalia 1917-03-14 Gerschon b. Awraham Gans Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש ישר‏‎ ‎‏צדקות אהב‏‎ ‎‏רב להושיע‏‎ ‎‏לעזרת דל ואביון‏‎ ‎‏בלב שלם השפיע‏‎ ‎‏משוש אשתו‏‎ ‎‏הוד בניו ואחיו‏‎ ‎‏אהוב ונכבד‏‎ ‎‏בכל משפחתו ומכיריו‏‎ ‎‏גרשון בן אברהם גאנס‏‎ ‎‏הלך לעולמו‏‎ ‎‏ביום ה׳ כ״א אדר‏‎ ‎‏תרע״ז לפ״ק‏‎ ‎‏ונקבר בכבוד גדול‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Carl Gans geb. 25. Janr. 1845 gest. 14. März 1917. Übersetzung Hier ist begraben ein aufrechter Mann, ›die Wohltaten liebte er‹, ›Macht hatte er, zu helfen‹, ein Beistand dem Geringen und Bedürfigen, mit ganzem Herzen stiftete er, Wonne seiner Gattin, Glanz seiner Kinder und Geschwister, geliebt und geehrt bei seiner ganzen Familie und seinen Bekannten, Gerschon, Sohn des Awraham Gans, ›er ging hin in seine Welt‹ am Tag 5, 21. Adar 677 der kleinen Zählung, und wurde begraben mit grosser Ehre. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 3: Ps 11,7 u.ö.; vgl. Av, 6,6 Zl 4: Jes 63,1 Zl 12: Koh 12,5 ====== brk-26 Personalia 1918-11-03 Sara b. Mosche Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה ישרה‏‎ ‎‏תמימה בדרכיה‏‎ ‎‏כפה פרשה לעני‏‎ ‎‏ולכל דורשיה‏‎ ‎‏הרבתה חסד‏‎ ‎‏לחולים ולמתים‏‎ ‎‏בכל כחיה‏‎ ‎‏שרה בת משה‏‎ ‎‏אלמנת אברהם ונדמוללער‏‎ ‎‏ושם אמה מערלא‏‎ ‎‏נשמתה עלתה למרום‏‎ ‎‏ביום א׳ כ״ח כסלו‏‎ ‎‏שנת ע+ט+ר+ת+ לפ״ק‏‎ ‎‏ונקברה בכבוד גדול‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Sara Windmüller geb. Elkan geb. 17. April 1824 gest. 3. Nov. 1918 Übersetzung Hier ist begraben eine aufrechte Frau, lauter auf ihren Wegen, ›ihre Hand öffnete sie dem Armen‹ und allen, die sie darum baten, sie vermehrte Liebeswerke für Kranke und für Tote mit all ihrer Kraft, Sara, Tochter des Mosche, Witwe des Awraham Windmüller, und der Name ihrer Mutter ist Merle, ihre Seele ›stieg auf zur Höhe‹ am Tag 1, 28. Kislev des Jahres "Krone" (679) der kleinen Zählung, und sie wurde begraben mit grosser Ehre. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 4: Spr 31,20 Zl 12: Ps 68,19 Kommentar Das Sterbedatum fiel nicht in den Kislev, wie in der hebräischen Inschrift angegeben, sondern auf den 28. Cheschvan. ====== brk-13 Personalia 1918-11-04 Binjamin b. Josef Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבחור המפואר‏‎ ‎‏בנימן בן יוסף‏‎ ‎‏נתבקש למעלה אור לר״ח‏‎ ‎‏כסלו תרע״ט באבו נקטף‏‎ ‎‏בן כ״ח שנה ׃‏‎ ‎‏ב*ן שעשועים‏‎ ‎‏נ*טע נאמנים‏‎ ‎‏י*מיו חרוצים‏‎ ‎‏מ*מותי חללים‏‎ ‎‏נ*שמתו עדנים‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unser heissgeliebter einziger Sohn und Bruder Walter Feith geb. am 28. August 1890 gest. im Lazarett zu Wismar i. M. am 4. November 1918. Übersetzung Hier ist begraben der prächtige Junggeselle, Binjamin, Sohn des Josef, in die Höhe gebeten zu Beginn des Neumonds Kislev 679, ›noch in seiner Blüte gepflückt‹ im Alter von 28 Jahren. Ein Sohn der Liebkosungen, ein Spross Getreuer, seine Tage waren fleißig, einer der Gefallenen, seine Seele sei in Eden Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 5: Ijob 8,12 Kommentar Der 4. November 1918 ist der 29., der letzte Tag des Monats Cheschvan des Jahres 5679. Da der jüdische Tag aber bereits am Vorabend beginnt, ist der Abend des 4.11.1918 der Beginn des Neumondes des Monats Kislev, d.h. der erste Kislev 5679. ====== brk-14 Personalia 1919 Transkription ‎‏פה קבר‏‎ ‎‏איש יהודי‏‎ Übersetzung Hier ist das Grab eines jüdischen Menschen Kommentar Aufgrund der Lage muss es sich um ein Grabmal handeln, das um das Jahr 1919 errichtet wurde - auf diesem Teil des Friedhofs wurde offensichtlich in strenger chronologischer Reihenfolge bestattet und dieses Grabmal steht zwischen einem Grabstein vom November 1918 (0013) und einem Grabstein vom Januar 1920 (0015). Wie in zahlreichen Gemeinden so wurden auch in Borken und Gemen die jüdischen Friedhöfe während der NS-Herrschaft verwüstet. Im Zuge der Wiederherrichtung 1961/1962 wurden Ersatzsteine aufgestellt, deren Platzierung wahrscheinlich nicht der tatsächlichen Belegung entsprechen. Bei den Stellvertretern handelt sich um schlichte Stelen aus Kunststein bzw. wurde eine Platte an einem bestehenden Stein angebracht. Oben ist ein Davidstern eingraviert, darunter findet sich eine hebräische Inschrift, die fehlerhaft ist und so keinen Sinn ergibt; es muss von einem Steinmetzfehler ausgegangen werden. Die Ersatztafeln weisen alle denselben Text auf. Sie beginnen mit einer Einleitungsformel, die Buchstaben sind jedoch nicht eindeutig gestaltet. Vermutlich muss die Lesung ‎‏פה קבר‏‎ /"Hier ist das Grab" lauten. (Etwas näher am Schriftbild wäre ‎‏פה חנה‏‎, was ganz frei mit "Hier ruht" übersetzt werden könnte, eine Formulierung, die sich jedoch in der hebräischen Inschriftensprache nirgendwo anders findet.) Die Zeile darunter lautet wörtlich "eines jüdischen Mannes". Da jedoch unwahrscheinlich ist, dass diejenigen, die die Tafeln setzten und offensichtlich die Gräber keiner Person mehr zuordnen konnten, wußten ob es sich um ein Männer- oder Frauengrab handelt, wurde hier einheitlich mit "Dies ist das Grab eines jüdischen Menschen" übersetzt. ====== brk-15 Personalia 1920-01-15 Fradche b. Binjamin Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏פ*אר תפארת בעלה‏‎ ‎‏ר*צון קונה עשתה לרצונה‏‎ ‎‏א*שה לטובה הדריכה את זרעה‏‎ ‎‏ד*רכי נועם היו כל דרכיה‏‎ ‎‏כ*פה פרשה לעני‏‎ ‎‏ה×יא שלחה לאביון ידיה‏‎ ‎‏ב*תה היתה פתוחה לרווחה‏‎ ‎‏ת×מיד כל ימיה‏‎ ‎‏ב*כה תבכה כל משפחה כי‏‎ ‎‏נ*פלה עטרת ראשה‏‎ ‎‏י*מי חייה היו ס״א שנים‏‎ ‎‏מ*תה אור לעש״ק כ״ה טבת‏‎ ‎‏נ*קברה כ״ח טבת תר״פ לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frau Friederike Jonas geb. Isaac, geb. 3. März 1858, gest. 15. Januar 1920. Übersetzung Hier ist begraben eine Pracht, Zierde ihres Gatten, ›den Willen ihres Schöpfers‹ machte sie zu ihrem Willen, eine Frau, zum Guten leitete sie ihre Nachkommen, ›Wege der Lieblichkeit waren all ihre Wege‹, ›ihre Hand öffnete sie den Armen, sie reichte dem Bedürftigen ihre Hände‹, ›ihr Haus war weit geöffnet‹ stets, all ihre Tage.FradcheBinjamin ›Es weinte sehr‹ die ganze Familie, denn ›gefallen ist die Krone ihres Hauptes‹, die Tage ihres Lebens betrugen 61 Jahre. Gestorben zu Beginn des Rüsttags des heiligen Schabbat, 25. Tewet, begraben 28. Tewet 680 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 3: Av 5,20 Zl 5: Spr 3,17 Zl 6f: Spr 31,20 Zl 8: Av 1,5 Zl 10: nach 1Sam 1,10 Zl 11: Klgl 5,16 Kommentar Der jüdische Name ist nur im Akrostichon angegeben. ====== brk-16 Personalia 1921 Transkription ‎‏פה קבר‏‎ ‎‏איש יהודי‏‎ Übersetzung Hier ist das Grab eines jüdischen Menschen Kommentar Aufgrund der Lage muss es sich um ein Grabmal handeln, das um das Jahr 1921 errichtet wurde - auf diesem Teil des Friedhofs wurde offensichtlich in strenger chronologischer Reihenfolge bestattet und dieses Grabmal steht zwischen einem Grabstein vom Januar 1920 (0015) und einem Grabstein vom Mai 1922 (0017). Wie in zahlreichen Gemeinden so wurden auch in Borken und Gemen die jüdischen Friedhöfe während der NS-Herrschaft verwüstet. Im Zuge der Wiederherrichtung 1961/1962 wurden Ersatzsteine aufgestellt, deren Platzierung wahrscheinlich nicht der tatsächlichen Belegung entsprechen. Bei den Stellvertretern handelt sich um schlichte Stelen aus Kunststein bzw. wurde eine Platte an einem bestehenden Stein angebracht. Oben ist ein Davidstern eingraviert, darunter findet sich eine hebräische Inschrift, die fehlerhaft ist und so keinen Sinn ergibt; es muss von einem Steinmetzfehler ausgegangen werden. Die Ersatztafeln weisen alle denselben Text auf. Sie beginnen mit einer Einleitungsformel, die Buchstaben sind jedoch nicht eindeutig gestaltet. Vermutlich muss die Lesung ‎‏פה קבר‏‎ /"Hier ist das Grab" lauten. (Etwas näher am Schriftbild wäre ‎‏פה חנה‏‎, was ganz frei mit "Hier ruht" übersetzt werden könnte, eine Formulierung, die sich jedoch in der hebräischen Inschriftensprache nirgendwo anders findet.) Die Zeile darunter lautet wörtlich "eines jüdischen Mannes". Da jedoch unwahrscheinlich ist, dass diejenigen, die die Tafeln setzten und offensichtlich die Gräber keiner Person mehr zuordnen konnten, wußten ob es sich um ein Männer- oder Frauengrab handelt, wurde hier einheitlich mit "Dies ist das Grab eines jüdischen Menschen" übersetzt. ====== brk-17 Personalia 1922-05-16 Fradche b. Ascher Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל ויראת ה׳‏‎ ‎‏לטוב הדריכה את [בניה]‏‎ ‎‏תמימה וישרה במעשיה‏‎ ‎‏מ׳ פראדכה בת ר׳ אשר‏‎ ‎‏מתה י״ח אייר תרפ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht in Frieden Frau Fanny Friedmann geb. Frank geb. 6.1.1842 in Berkach gest. 16.5.1922 in Borken i.W. Übersetzung Hier ist begraben ›die tüchtige Gattin‹, den Ewigen ehrfürchtend, zum Guten leitete sie ihre Kinder, lauter und aufrecht in ihren Taten, Frau Fradche, Tochter des Herrn Ascher, gestorben 18. Ijar 682 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Spr 31,10 ====== brk-19 Personalia 1923-09-24 Transkription ‎‏פה קבר‏‎ ‎‏איש יהודי‏‎ Frau Carl JonasRieckchen Jonas geb. Braunstein Rieckchen geb. Braunstein geb. 16. April 1847 gest. 24. Sept. 1923 Übersetzung Hier ist das Grab eines jüdischen Menschen Kommentar Wie in zahlreichen Gemeinden so wurden auch in Borken und Gemen die jüdischen Friedhöfe während der NS-Herrschaft verwüstet. Im Zuge der Wiederherrichtung 1961/1962 wurden Ersatzsteine aufgestellt, deren Platzierung wahrscheinlich nicht der tatsächlichen Belegung entsprechen. Bei den Stellvertretern handelt sich um schlichte Stelen aus Kunststein bzw. wurde eine Platte an einem bestehenden Stein angebracht. Oben ist ein Davidstern eingraviert, darunter findet sich eine hebräische Inschrift, die fehlerhaft ist und so keinen Sinn ergibt; es muss von einem Steinmetzfehler ausgegangen werden. Die Ersatztafeln weisen alle denselben Text auf. Sie beginnen mit einer Einleitungsformel, die Buchstaben sind jedoch nicht eindeutig gestaltet. Vermutlich muss die Lesung ‎‏פה קבר‏‎ /"Hier ist das Grab" lauten. (Etwas näher am Schriftbild wäre ‎‏פה חנה‏‎, was ganz frei mit "Hier ruht" übersetzt werden könnte, eine Formulierung, die sich jedoch in der hebräischen Inschriftensprache nirgendwo anders findet.) Die Zeile darunter lautet wörtlich "eines jüdischen Mannes". Da jedoch unwahrscheinlich ist, dass diejenigen, die die Tafeln setzten und offensichtlich die Gräber keiner Person mehr zuordnen konnten, wußten ob es sich um ein Männer- oder Frauengrab handelt, wurde hier einheitlich mit "Dies ist das Grab eines jüdischen Menschen" übersetzt. Die Inschrift für Frau Jonas wurde vermutlich später nachgetragen. ====== brk-18 Personalia 1924-06-02 Hindle b. Josef Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתולה הענוה היקרה והצנועה‏‎ ‎‏שבטחה ביי כל ימיה‏‎ ‎‏מ׳ הינדלא בת ר׳ יוסף‏‎ ‎‏מתה כ״ט אייר תרפ״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht in Frieden Jettchen Cossmann geb. 22. März 1858, gest. 2. Juni 1924. Übersetzung Hier ist begraben das bescheidene, teure, züchtige Fräulein, die ›auf den Ewigen vertraute‹ all ihre Tage, Frau Hindle, Tochter des Herrn Josef, gestorben 29. Ijar 684 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 3: Vgl. Ps 115,9 u.a. ===== brk-6 Personalia 1925 Transkription ‎‏פה קבר‏‎ ‎‏איש יהודי‏‎ Übersetzung Hier ist das Grab eines jüdischen Menschen Kommentar Aufgrund der Lage muss es sich um ein Grabmal handeln, das zwischen 1923 und 1928 errichtet wurde - auf diesem Teil des Friedhofs wurde offensichtlich in strenger chronologischer Reihenfolge bestattet und dieses sowie drei weitere anonymisierte Grabmale stehen zwischen einem Grabstein vom September 1923 (0019) und einem Grabstein vom April 1928 (0010). Wie in zahlreichen Gemeinden so wurden auch in Borken und Gemen die jüdischen Friedhöfe während der NS-Herrschaft verwüstet. Im Zuge der Wiederherrichtung 1961/1962 wurden Ersatzsteine aufgestellt, deren Platzierung wahrscheinlich nicht der tatsächlichen Belegung entsprechen. Bei den Stellvertretern handelt sich um schlichte Stelen aus Kunststein bzw. wurde eine Platte an einem bestehenden Stein angebracht. Oben ist ein Davidstern eingraviert, darunter findet sich eine hebräische Inschrift, die fehlerhaft ist und so keinen Sinn ergibt; es muss von einem Steinmetzfehler ausgegangen werden. Die Ersatztafeln weisen alle denselben Text auf. Sie beginnen mit einer Einleitungsformel, die Buchstaben sind jedoch nicht eindeutig gestaltet. Vermutlich muss die Lesung ‎‏פה קבר‏‎ /"Hier ist das Grab" lauten. (Etwas näher am Schriftbild wäre ‎‏פה חנה‏‎, was ganz frei mit "Hier ruht" übersetzt werden könnte, eine Formulierung, die sich jedoch in der hebräischen Inschriftensprache nirgendwo anders findet.) Die Zeile darunter lautet wörtlich "eines jüdischen Mannes". Da jedoch unwahrscheinlich ist, dass diejenigen, die die Tafeln setzten und offensichtlich die Gräber keiner Person mehr zuordnen konnten, wußten ob es sich um ein Männer- oder Frauengrab handelt, wurde hier einheitlich mit "Dies ist das Grab eines jüdischen Menschen" übersetzt. ===== brk-7 Personalia 1925 Transkription ‎‏פה קבר‏‎ ‎‏איש יהודי‏‎ Übersetzung Hier ist das Grab eines jüdischen Menschen Kommentar Aufgrund der Lage muss es sich um ein Grabmal handeln, das zwischen 1923 und 1928 errichtet wurde - auf diesem Teil des Friedhofs wurde offensichtlich in strenger chronologischer Reihenfolge bestattet und dieses sowie drei weitere anonymisierte Grabmale stehen zwischen einem Grabstein vom September 1923 (0019) und einem Grabstein vom April 1928 (0010). Wie in zahlreichen Gemeinden so wurden auch in Borken und Gemen die jüdischen Friedhöfe während der NS-Herrschaft verwüstet. Im Zuge der Wiederherrichtung 1961/1962 wurden Ersatzsteine aufgestellt, deren Platzierung wahrscheinlich nicht der tatsächlichen Belegung entsprechen. Bei den Stellvertretern handelt sich um schlichte Stelen aus Kunststein bzw. wurde eine Platte an einem bestehenden Stein angebracht. Oben ist ein Davidstern eingraviert, darunter findet sich eine hebräische Inschrift, die fehlerhaft ist und so keinen Sinn ergibt; es muss von einem Steinmetzfehler ausgegangen werden. Die Ersatztafeln weisen alle denselben Text auf. Sie beginnen mit einer Einleitungsformel, die Buchstaben sind jedoch nicht eindeutig gestaltet. Vermutlich muss die Lesung ‎‏פה קבר‏‎ /"Hier ist das Grab" lauten. (Etwas näher am Schriftbild wäre ‎‏פה חנה‏‎, was ganz frei mit "Hier ruht" übersetzt werden könnte, eine Formulierung, die sich jedoch in der hebräischen Inschriftensprache nirgendwo anders findet.) Die Zeile darunter lautet wörtlich "eines jüdischen Mannes". Da jedoch unwahrscheinlich ist, dass diejenigen, die die Tafeln setzten und offensichtlich die Gräber keiner Person mehr zuordnen konnten, wußten ob es sich um ein Männer- oder Frauengrab handelt, wurde hier einheitlich mit "Dies ist das Grab eines jüdischen Menschen" übersetzt. ===== brk-8 Personalia 1925 Transkription ‎‏פה קבר‏‎ ‎‏איש יהודי‏‎ Übersetzung Hier ist das Grab eines jüdischen Menschen Kommentar Aufgrund der Lage muss es sich um ein Grabmal handeln, das zwischen 1923 und 1928 errichtet wurde - auf diesem Teil des Friedhofs wurde offensichtlich in strenger chronologischer Reihenfolge bestattet und dieses sowie drei weitere anonymisierte Grabmale stehen zwischen einem Grabstein vom September 1923 (0019) und einem Grabstein vom April 1928 (0010). Wie in zahlreichen Gemeinden so wurden auch in Borken und Gemen die jüdischen Friedhöfe während der NS-Herrschaft verwüstet. Im Zuge der Wiederherrichtung 1961/1962 wurden Ersatzsteine aufgestellt, deren Platzierung wahrscheinlich nicht der tatsächlichen Belegung entsprechen. Bei den Stellvertretern handelt sich um schlichte Stelen aus Kunststein bzw. wurde eine Platte an einem bestehenden Stein angebracht. Oben ist ein Davidstern eingraviert, darunter findet sich eine hebräische Inschrift, die fehlerhaft ist und so keinen Sinn ergibt; es muss von einem Steinmetzfehler ausgegangen werden. Die Ersatztafeln weisen alle denselben Text auf. Sie beginnen mit einer Einleitungsformel, die Buchstaben sind jedoch nicht eindeutig gestaltet. Vermutlich muss die Lesung ‎‏פה קבר‏‎ /"Hier ist das Grab" lauten. (Etwas näher am Schriftbild wäre ‎‏פה חנה‏‎, was ganz frei mit "Hier ruht" übersetzt werden könnte, eine Formulierung, die sich jedoch in der hebräischen Inschriftensprache nirgendwo anders findet.) Die Zeile darunter lautet wörtlich "eines jüdischen Mannes". Da jedoch unwahrscheinlich ist, dass diejenigen, die die Tafeln setzten und offensichtlich die Gräber keiner Person mehr zuordnen konnten, wußten ob es sich um ein Männer- oder Frauengrab handelt, wurde hier einheitlich mit "Dies ist das Grab eines jüdischen Menschen" übersetzt. ===== brk-9 Personalia 1925 Transkription ‎‏פה קבר‏‎ ‎‏איש יהודי‏‎ Übersetzung Hier ist das Grab eines jüdischen Menschen Kommentar Aufgrund der Lage muss es sich um ein Grabmal handeln, das zwischen 1923 und 1928 errichtet wurde - auf diesem Teil des Friedhofs wurde offensichtlich in strenger chronologischer Reihenfolge bestattet und dieses sowie drei weitere anonymisierte Grabmale stehen zwischen einem Grabstein vom September 1923 (0019) und einem Grabstein vom April 1928 (0010). Wie in zahlreichen Gemeinden so wurden auch in Borken und Gemen die jüdischen Friedhöfe während der NS-Herrschaft verwüstet. Im Zuge der Wiederherrichtung 1961/1962 wurden Ersatzsteine aufgestellt, deren Platzierung wahrscheinlich nicht der tatsächlichen Belegung entsprechen. Bei den Stellvertretern handelt sich um schlichte Stelen aus Kunststein bzw. wurde eine Platte an einem bestehenden Stein angebracht. Oben ist ein Davidstern eingraviert, darunter findet sich eine hebräische Inschrift, die fehlerhaft ist und so keinen Sinn ergibt; es muss von einem Steinmetzfehler ausgegangen werden. Die Ersatztafeln weisen alle denselben Text auf. Sie beginnen mit einer Einleitungsformel, die Buchstaben sind jedoch nicht eindeutig gestaltet. Vermutlich muss die Lesung ‎‏פה קבר‏‎ /"Hier ist das Grab" lauten. (Etwas näher am Schriftbild wäre ‎‏פה חנה‏‎, was ganz frei mit "Hier ruht" übersetzt werden könnte, eine Formulierung, die sich jedoch in der hebräischen Inschriftensprache nirgendwo anders findet.) Die Zeile darunter lautet wörtlich "eines jüdischen Mannes". Da jedoch unwahrscheinlich ist, dass diejenigen, die die Tafeln setzten und offensichtlich die Gräber keiner Person mehr zuordnen konnten, wußten ob es sich um ein Männer- oder Frauengrab handelt, wurde hier einheitlich mit "Dies ist das Grab eines jüdischen Menschen" übersetzt. ====== brk-10 Personalia 1928-04-15 Fradchen b. Schmuel'Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה חשובה תמימה‏‎ ‎‏כל כבודה פנימה‏‎ ‎‏עטרת בעלה‏‎ ‎‏ותפארת בניה‏‎ ‎‏ה״ה מרת‏‎ ‎‏פראדכען בת שמואל‏‎ ‎‏הלוי‏‎ ‎‏נפטרת בש״ט‏‎ ‎‏יום כ״ה ניסן תרפ״ח לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Frau Verona Cossmann geborene Zanders geboren 7. Januar 1862 gestorben 15. April 1928. Übersetzung Hier ist begraben eine angesehene und lautere Frau, ›all ihre Ehre ist im Innern‹, ›Krone ihres Gatten‹ ›und Zierde ihrer Kinder‹, es ist Frau Fradchen, Tochter des Schmuel Halevi, verschieden ›mit gutem Namen‹ am 25. Nissan 688 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 3: Ps 45,14 Zl 4: Spr 12,4 Zl 5: Spr 17,6 Zl 9: bBer 17a ====== brk-11 Personalia 1929 Transkription ‎‏פה קבר‏‎ ‎‏איש יהודי‏‎ Übersetzung Hier ist das Grab eines jüdischen Menschen Kommentar Aufgrund der Lage muss es sich um ein Grabmal handeln, das um das Jahr 1929 errichtet wurde - auf diesem Teil des Friedhofs wurde offensichtlich in strenger chronologischer Reihenfolge bestattet und dieses Grabmal steht zwischen einem Grabstein vom April 1928 (0010) und einem Grabstein vom Mai 1930 (0012). Wie in zahlreichen Gemeinden so wurden auch in Borken und Gemen die jüdischen Friedhöfe während der NS-Herrschaft verwüstet. Im Zuge der Wiederherrichtung 1961/1962 wurden Ersatzsteine aufgestellt, deren Platzierung wahrscheinlich nicht der tatsächlichen Belegung entsprechen. Bei den Stellvertretern handelt sich um schlichte Stelen aus Kunststein bzw. wurde eine Platte an einem bestehenden Stein angebracht. Oben ist ein Davidstern eingraviert, darunter findet sich eine hebräische Inschrift, die fehlerhaft ist und so keinen Sinn ergibt; es muss von einem Steinmetzfehler ausgegangen werden. Die Ersatztafeln weisen alle denselben Text auf. Sie beginnen mit einer Einleitungsformel, die Buchstaben sind jedoch nicht eindeutig gestaltet. Vermutlich muss die Lesung ‎‏פה קבר‏‎ /"Hier ist das Grab" lauten. (Etwas näher am Schriftbild wäre ‎‏פה חנה‏‎, was ganz frei mit "Hier ruht" übersetzt werden könnte, eine Formulierung, die sich jedoch in der hebräischen Inschriftensprache nirgendwo anders findet.) Die Zeile darunter lautet wörtlich "eines jüdischen Mannes". Da jedoch unwahrscheinlich ist, dass diejenigen, die die Tafeln setzten und offensichtlich die Gräber keiner Person mehr zuordnen konnten, wußten ob es sich um ein Männer- oder Frauengrab handelt, wurde hier einheitlich mit "Dies ist das Grab eines jüdischen Menschen" übersetzt. ====== brk-12 Personalia 1930-05-16 Jechiel b. Schlomo Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אבינו היקר‏‎ ‎‏איש תם וישר‏‎ ‎‏הולך בדרך תמים‏‎ ‎‏יחיאל בר שלמה‏‎ ‎‏נפטר ה׳ י״ח אייר תר״צ‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Herr Moritz Hahn Übersetzung Hier ist begraben unser teurer Vater, ›ein lauterer und aufrechter Mann‹, ›er wandelte auf makellosem Weg‹, Jechiel, Sohn des Schlomo, verschieden (Tag) 5, 18. Ijar 690. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 3: Ijob 1,8 Zl 4: Ps 101,6 Kommentar Obwohl es sich augenscheinlich um denselben Stein handelt, fehlte der Vorname "Moritz", als der Grabstein 1985 fotografiert wurde (und siehe auch bei der Gattin). ===== brk-1 Personalia 1930-06-27 Schlomo b. Zwi Hakohen Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם וישר וירא אלהים‏‎ ‎‏פעל טוב עשה צדקה בעמו‏‎ ‎‏רדף צדק עד אחריתו‏‎ ‎‏עליו ספדה מאד אשתו‏‎ ‎‏כאשר הלך לעולמו‏‎ ‎‏ה״ה שלמה בן צבי הכהן‏‎ ‎‏הנפטר בש״ט בן ע״ד שנה‏‎ ‎‏יום א׳ לחדש תמוז תר״צ לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Salomon Hirsch geb. 5 Febr. 1856. gest. 27. Juni 1930 Übersetzung Hier ist begraben ›ein Mann, lauter und aufrecht und gottesfürchtig‹. Er bewirkte Gutes und ›erwies Wohltat‹ in seinem Volke, ›er strebte nach Gerechtigkeit‹ bis sein Ende. Um ihn trauerte sehr seine Frau, als er ›in seine Welt hinging‹. Es ist Schlomo, Sohn des Zwi Hakohen, der verschied ›mit gutem Namen‹ im Alter von 74 Jahren 1. Tag des Monats Tammus 690 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Ijob 1,1, Zl 3: Ps 106,3 Zl 4: Jes 51,1 Zl 6: Koh 12,5 Zl 8: bBer 17a Kommentar Zl 3: Vgl. auch Est 10,3. ===== brk-2 Personalia 1931-01-20 Chajim b. Meir Seew Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ח*זן היה בימים נוראים‏‎ ‎‏י*מו רש בקר בצדק ובתמים‏‎ ‎‏י*קרבוך מעשיך אל כסא השמים‏‎ ‎‏מ*פריס תקנה בצל עץ החיים‏‎ ‎‏הר״ר חיים בר מאיר זאב‏‎ ‎‏שהלך לעולמו בשם טוב‏‎ ‎‏יום ב׳ שבט תרפ״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Heimann Stern geb. 20.XII.1871. gest. 20.I.1931. Übersetzung Hier ist begraben - Vorsänger war er an den hohen Feiertagen, sein Lebtag besuchte er die Geringen in Gerechtigkeit und Lauterkeit, Deine Taten werden Dich dem himmlischen Thron nahebringen, Besserungen trägt er vor im Schatten des Lebensbaum, der Meister, Herr Chajim, Sohn des Meir Seew, ›der in seine Welt hinging‹ ›mit gutem Namen‹ am 2. Schwat 681 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 7: Koh 12,5 | Zl 7: bBer 17a ===== brk-3 Personalia 1931-04-01 Meir b. Mosche Transkription ‎‏פּ״נ‏‎ ‎‏הבּחור {רך} בּשנים וזקן‏‎ ‎‏בּחכמה ובּקי בּרפואות‏‎ ‎‏עיני אבותיו יורדות‏‎ ‎‏דמעות על שאבדו אוצר‏‎ ‎‏הטוב הרבה טובות עשה‏‎ ‎‏עם חולאים והטובות‏‎ ‎‏יהי׳ לו למליצים טובים‏‎ ‎‏ה״ה מאיר ז״ל בּן ר׳ משה‏‎ ‎‏נולד ביום ד׳ כּ״ב סיון תּרנ״ג‏‎ ‎‏נפטר ונקבּר בּערב פּסח תּרצ״א‏‎ ‎‏תּנצב״ה‏‎ .‏‎ Dr. Martin Haas geb. 5. Juli 1893. gest. zu Bonn 1. April 1931. Übersetzung Hier ist begraben der Junggeselle, ›zart an Jahren‹ und betagt an Weisheit und kundig in Heilkunde, die Augen seiner Eltern vergossen Tränen über den Verlust eines Schatzes an Güte, viel Gutes erwies er Kranken und diese guten (Taten) seien ihm gute Fürsprecher, es ist Meir, sein Andenken zum Segen, Sohn des Herrn Mosche, geboren am Tag 4, 22. Sivan 653, verschieden und begraben am Vorabend von Pessach 691. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: BerR 90,3 Kommentar Fehler in der Angabe des Geburtsdatums nach dem jüdischen Kalender: Der 5. Juli 1893 fiel auf Mittwoch, Tag 4, den 21. Tammus (!) 653. Der 22. Sivan dagegen fiel auf Dienstag (Tag 3), den 6. Juni 1893. Zl 2: Hier fehlt ein Wort. ===== brk-5 Personalia 1931-10-09 Gelle b. Jaakow Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה מהוללה ויקרה‏‎ ‎‏מוכתרת בכל מדה ישרה‏‎ ‎‏צערה על מות בעלה‏‎ ‎‏גרם תחלת חליה‏‎ ‎‏ה״ה מרת געלא בת יעקב‏‎ ‎‏נפטרה ביום כ״ח תשרי‏‎ ‎‏נקברה ביום א׳ דר״ח מרחשון תרצ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Frau Julie Hahn Übersetzung Hier ist begraben eine gepriesene und teure Frau, bekrönt mit jeder aufrechten Eigenschaft, ihr Schmerz über den Tod ihres Gatten führte zum Beginn ihrer Krankheit. Es ist Frau Gelle, Tochter des Jaakow, verschieden am 28. Tag des Tischri und begraben am 1. Tag von Neumond Marcheschvan 692 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Obwohl es sich augenscheinlich um denselben Stein handelt, fehlte der Vorname "Julie", als der Grabstein 1985 fotografiert wurde (und siehe auch beim Gatten). ===== brk-4 Personalia 1932-07-29 Jizchak b. Mosche Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש אמונים וישר‏‎ ‎‏שנגאל מחליו‏‎ ‎‏ביום מיתתו‏‎ ‎‏ה״ה יצחק בר משה‏‎ ‎‏נפטר ביום כ״ה תמוז‏‎ ‎‏ונקבר ביום כ״ח תמוז תרצ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unser lieber Bruder Isidor Metzger geb. 13.6.1869 gest. 29.7.1932 Übersetzung Hier ist begraben ›ein Mann von Treuen‹ und aufrecht, der erlöst wurde von seiner Krankheit am Tag seines Todes. Es ist Jizchak, Sohn des Mosche, verschieden am 25. Tag des Tammus und begraben am 28. Tag des Tammus 692 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Spr 20,6 ====== brk-51 Personalia 1936-05-13 Mosche b. Meir Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש יקר חכם ונבון‏‎ ‎‏שמו נודע בשערים‏‎ ‎‏בעצתו עזר לרבים‏‎ ‎‏וגמל חסדים טובים‏‎ ‎‏ה״ה הנגיד החבר ר׳‏‎ ‎‏משה בן החבר ר׳ מאיר‏‎ ‎‏יצאה נשמתו פתאום‏‎ ‎‏ביום כ״א אייר ונקבר‏‎ ‎‏ביום כ״ג אייר תרצ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Moses Haas 6.6.1862 13.5.1936 Übersetzung Hier ist begraben ein teurer Mann, ›weise und einsichtig‹, sein Name war ›bekannt in den Toren‹, durch seinen Rat half er Vielen ›und erwies gute Liebeswerke‹. Es ist der Fürst, der toragelehrte Herr Mosche, Sohn des toragelehrten Herrn Meir, seine Seele ging plötzlich aus am 21. Tag des Ijar und er wurde begraben am 23. Tag des Ijar 696 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Gen 41,33 Zl 3: Spr 31,23 Zl 5: Vgl. Av 1,2 ====== brk-50 Personalia 1938-08-24 Merle b. Awraham Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל בנשים גברת‏‎ ‎‏לבעלה ולבניה היתה תפארת‏‎ ‎‏לעני ולאביון פרשה כפיה‏‎ ‎‏לגמול חסד ואמת כל ימיה‏‎ ‎‏ה״ה מרת מרלה בת אברהם‏‎ ‎‏מתה בשיבה טובה‏‎ ‎‏ביום כ״ז אב ונקברה‏‎ ‎‏ביום כ״ט אב תרצ״ח לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unsere liebe Mutter Frau Carl GansAmalie Gans geb. Windmüller Amalie geb. Windmüller geb. am 31. Dezbr. 1857 gest. am 24. August 1938 Übersetzung Hier ist begraben ›die tüchtige Gattin‹, unter den Frauen eine Herrin, ›ihrem Gatten und ihren Kindern war sie Zierde‹, ›dem Armen und dem Bedürftigen öffnete sie ihre Hände‹, ›wahrhaftiges Liebeswerk zu erweisen all ihre Tage‹. Es ist Frau Merle, Tochter des Awraham, gestorben ›in gutem Greisenalter‹ am 27. Tag des Aw und begraben am 29. Tag des Aw 698 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Spr 31,10 Zl 3: Vgl. Spr 12,4 Zl 4: Spr 31,20 Zl 5: Vgl. Gen 24,49 u. ARN 4. Zl 7: Gen 25,8 ====== brk-45 Personalia 1938-10-10 Buna b. Efraim 1942-04-09 Jona b. Meir Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה החשובה והטובה‏‎ ‎‏מרת בונה בת ר׳ אפרים ז״ל‏‎ ‎‏תמיד פתחה ידי׳ לעניים‏‎ ‎‏בעלה ובניה בוכים על שאבדו‏‎ ‎‏את האוצר הטוב פרחה נשמתה‏‎ ‎‏ביום א׳ דסכּות תרצ״ט‏‎ ‎‏מורנו ורבנו החסד‏‎ ‎‏ר׳ יונה בן החבר ר׳ מאיר‏‎ ‎‏דמעות זלגו על האבן‏‎ ‎‏הזאת למותקדושים של‏‎ ‎‏משפחתי בעלת י׳ נפשות‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה החשובה והטובה‏‎ ‎‏מרת בונה בת ר׳ אפרים ז״ל‏‎ ‎‏תמיד פתחה ידי לעניים‏‎ ‎‏בעלה ובניה בוכים על שאבדו‏‎ ‎‏את האוצר הטוב פרחה נשמתה‏‎ ‎‏ביום א׳ דסכות תרצ״ט‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Berta Haas geb. Heimann geb. 17.11.1871 gest. 10.10.1938. ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏מורנו ורבנו החבר‏‎ ‎‏ר׳ יונה בן החבר ר׳ מאיר‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unser teurer unvergeßlicher Vater Jonas Haas geb. 16. Juni 1865. gest. 22. Nissan 5702 9. April 1942. Übersetzung Hier ist begraben die angesehene und gute Frau, Frau Buna, Tochter des Herrn Efraim, sein Andenken zum Segen, stets öffnete sie ihre Hände den Armen, ihr Gatte und ihre Kinder weinen darum, dass sie verloren haben den guten Schatz. Ihre Seele entflog am 1. Tag des Laubhüttenfestes 699. Unser Lehrer und unser Meister, der mildtätige Herr Jona, Sohn des toragelehrten Herrn Meir. Tränen fließen auf ›diesen Stein‹ über den Tod der Märtyrer meiner zehnköpfigen Familie. Ihre Seelen seien eingebunden in das Bündel des Lebens Hier ist begraben die angesehene und gute Frau, Frau Buna, Tochter des Herrn Efraim, sein Andenken zum Segen, stets öffnete sie ihre Hände den Armen, ihr Gatte und ihre Kinder weinen darum, dass sie verloren haben den guten Schatz. Ihre Seele entflog am 1. Tag des Laubhüttenfestes 699. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Hier ist begraben unser Lehrer und unser Meister, der toragelehrte Herr Jona, Sohn des toragelehrten Herrn Meir. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 10f: Gen 28,22 Kommentar Nach Kriegsende gesetzter Ersatzstein mit einer Gedenkinschrift für die deportierten Familienangehörigen. Auf dem Gedenkstein ist das Ehepaar Haas genannt, für die jeweils auch eigene Schrifttafeln in dieser und in einer anderen Grabeinfassung liegen. ====== brk-52 Personalia 1939-10-26 Transkription ‎‏פה קבר‏‎ ‎‏איש יהודי‏‎ Simon van Cleeff geb. 3. Juli 1874 gest. 26. Okt. 1939 Übersetzung Hier ist das Grab eines jüdischen Menschen Kommentar Wie in zahlreichen Gemeinden so wurden auch in Borken und Gemen die jüdischen Friedhöfe während der NS-Herrschaft verwüstet. Im Zuge der Wiederherrichtung 1961/1962 wurden Ersatzsteine aufgestellt, deren Platzierung wahrscheinlich nicht der tatsächlichen Belegung entsprechen. Bei den Stellvertretern handelt sich um schlichte Stelen aus Kunststein bzw. wurde eine Platte an einem bestehenden Stein angebracht. Oben ist ein Davidstern eingraviert, darunter findet sich eine hebräische Inschrift, die fehlerhaft ist und so keinen Sinn ergibt; es muss von einem Steinmetzfehler ausgegangen werden. Die Ersatztafeln weisen alle denselben Text auf. Sie beginnen mit einer Einleitungsformel, die Buchstaben sind jedoch nicht eindeutig gestaltet. Vermutlich muss die Lesung ‎‏פה קבר‏‎ /"Hier ist das Grab" lauten. (Etwas näher am Schriftbild wäre ‎‏פה חנה‏‎, was ganz frei mit "Hier ruht" übersetzt werden könnte, eine Formulierung, die sich jedoch in der hebräischen Inschriftensprache nirgendwo anders findet.) Die Zeile darunter lautet wörtlich "eines jüdischen Mannes". Da jedoch unwahrscheinlich ist, dass diejenigen, die die Tafeln setzten und offensichtlich die Gräber keiner Person mehr zuordnen konnten, wußten ob es sich um ein Männer- oder Frauengrab handelt, wurde hier einheitlich mit "Dies ist das Grab eines jüdischen Menschen" übersetzt. ====== brk-46 Transkription Hier ruht Hannchen Cohen geb. 1.12.1868 gest. 9.2.1941 ====== brk-47 Personalia Jizchak b. Jona Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש ירא שמים ומוקיר רבנן‏‎ ‎‏שמו הטוב נודע בין נדיבי־לב‏‎ ‎‏ניהל עסקו באמונה וביושר‏‎ ‎‏ר׳ יצחק ב״ר יונה‏‎ ‎‏נפטר ביום ט׳ בטבת תשכ״ח‏‎ Hier ruht mein unvergesslicher Mann Erich Haas geb. 3. Febr. 1897 gest. 10. Jan. 1968 ‎‏תנצנ״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ein Mann, ehrfürchtend den Himmel und ehrend die Gelehrten, sein guter Name war bekannt inmitten der von Herzen Wohltätigen, er führte sein Werk in Treue und in Aufrichtigkeit, Herr Jizchak, Sohn des Herrn Jona, verschieden am 9. Tag des Tewet - 728 Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl 2: Beim Begriff "himmelsfürchtig"/"den Himmel ehrfürchtend" wird das Wort Gott ("gottesfürchtig") im Anklang an Dan 4,23 durch Himmel als den gedachten Thronort Gottes ersetzt. ====== brk-48 Transkription Sally Landau 1893-1959 ====== brk-53 Transkription ‎‏פה קבר‏‎ ‎‏איש יהודי‏‎ Übersetzung Hier ist das Grab eines jüdischen MenschenLothar Haas Kommentar Wie in zahlreichen Gemeinden so wurden auch in Borken und Gemen die jüdischen Friedhöfe während der NS-Herrschaft verwüstet. Im Zuge der Wiederherrichtung 1961/1962 wurden Ersatzsteine aufgestellt, deren Platzierung wahrscheinlich nicht der tatsächlichen Belegung entsprechen. Bei den Stellvertretern handelt sich um schlichte Stelen aus Kunststein bzw. wurde eine Platte an einem bestehenden Stein angebracht. Oben ist ein Davidstern eingraviert, darunter findet sich eine hebräische Inschrift, die fehlerhaft ist und so keinen Sinn ergibt; es muss von einem Steinmetzfehler ausgegangen werden. Die Ersatztafeln weisen alle denselben Text auf. Sie beginnen mit einer Einleitungsformel, die Buchstaben sind jedoch nicht eindeutig gestaltet. Vermutlich muss die Lesung ‎‏פה קבר‏‎ /"Hier ist das Grab" lauten. (Etwas näher am Schriftbild wäre ‎‏פה חנה‏‎, was ganz frei mit "Hier ruht" übersetzt werden könnte, eine Formulierung, die sich jedoch in der hebräischen Inschriftensprache nirgendwo anders findet.) Die Zeile darunter lautet wörtlich "eines jüdischen Mannes". Da jedoch unwahrscheinlich ist, dass diejenigen, die die Tafeln setzten und offensichtlich die Gräber keiner Person mehr zuordnen konnten, wußten ob es sich um ein Männer- oder Frauengrab handelt, wurde hier einheitlich mit "Dies ist das Grab eines jüdischen Menschen" übersetzt. Dieser kleine Stein ist jedoch kein Grabstein, sondern ein Gedenkstein für ein deportiertes Kind: Das Rätsel der drei Kindergräber (Nr. 53-55) wurde während eines Interviews aufgeklärt, das Hartmut Bringmann und Dr. Norbert Fasse mit Nachfahren von Erich Haas am 22.01.2017 geführt haben: Erich Haas ließ 1960 drei Kindergrabsteine im Gedenken an seine drei Söhne Lothar, Bernd und Edmond aufstellen, die gemeinsam mit ihrer Mutter Ruth Haas 1942 in Majdanek ermordet wurden. ====== brk-54 Transkription ‎‏פה קבר‏‎ ‎‏איש יהודי‏‎ Übersetzung Hier ist das GrabBernd Haas eines jüdischen Menschen Kommentar Wie in zahlreichen Gemeinden so wurden auch in Borken und Gemen die jüdischen Friedhöfe während der NS-Herrschaft verwüstet. Im Zuge der Wiederherrichtung 1961/1962 wurden Ersatzsteine aufgestellt, deren Platzierung wahrscheinlich nicht der tatsächlichen Belegung entsprechen. Bei den Stellvertretern handelt sich um schlichte Stelen aus Kunststein bzw. wurde eine Platte an einem bestehenden Stein angebracht. Oben ist ein Davidstern eingraviert, darunter findet sich eine hebräische Inschrift, die fehlerhaft ist und so keinen Sinn ergibt; es muss von einem Steinmetzfehler ausgegangen werden. Die Ersatztafeln weisen alle denselben Text auf. Sie beginnen mit einer Einleitungsformel, die Buchstaben sind jedoch nicht eindeutig gestaltet. Vermutlich muss die Lesung ‎‏פה קבר‏‎ /"Hier ist das Grab" lauten. (Etwas näher am Schriftbild wäre ‎‏פה חנה‏‎, was ganz frei mit "Hier ruht" übersetzt werden könnte, eine Formulierung, die sich jedoch in der hebräischen Inschriftensprache nirgendwo anders findet.) Die Zeile darunter lautet wörtlich "eines jüdischen Mannes". Da jedoch unwahrscheinlich ist, dass diejenigen, die die Tafeln setzten und offensichtlich die Gräber keiner Person mehr zuordnen konnten, wußten ob es sich um ein Männer- oder Frauengrab handelt, wurde hier einheitlich mit "Dies ist das Grab eines jüdischen Menschen" übersetzt. Dieser kleine Stein ist jedoch kein Grabstein, sondern ein Gedenkstein für ein deportiertes Kind: Das Rätsel der drei Kindergräber (Nr. 53-55) wurde während eines Interviews aufgeklärt, das Hartmut Bringmann und Dr. Norbert Fasse mit Nachfahren von Erich Haas am 22.01.2017 geführt haben: Erich Haas ließ 1960 drei Kindergrabsteine im Gedenken an seine drei Söhne Lothar, Bernd und Edmond aufstellen, die gemeinsam mit ihrer Mutter Ruth Haas 1942 in Majdanek ermordet wurden. ====== brk-55 Transkription ‎‏פה קבר‏‎ ‎‏איש יהודי‏‎ Übersetzung Hier ist das GrabEdmond Haas eines jüdischen Menschen Kommentar Wie in zahlreichen Gemeinden so wurden auch in Borken und Gemen die jüdischen Friedhöfe während der NS-Herrschaft verwüstet. Im Zuge der Wiederherrichtung 1961/1962 wurden Ersatzsteine aufgestellt, deren Platzierung wahrscheinlich nicht der tatsächlichen Belegung entsprechen. Bei den Stellvertretern handelt sich um schlichte Stelen aus Kunststein bzw. wurde eine Platte an einem bestehenden Stein angebracht. Oben ist ein Davidstern eingraviert, darunter findet sich eine hebräische Inschrift, die fehlerhaft ist und so keinen Sinn ergibt; es muss von einem Steinmetzfehler ausgegangen werden. Die Ersatztafeln weisen alle denselben Text auf. Sie beginnen mit einer Einleitungsformel, die Buchstaben sind jedoch nicht eindeutig gestaltet. Vermutlich muss die Lesung ‎‏פה קבר‏‎ /"Hier ist das Grab" lauten. (Etwas näher am Schriftbild wäre ‎‏פה חנה‏‎, was ganz frei mit "Hier ruht" übersetzt werden könnte, eine Formulierung, die sich jedoch in der hebräischen Inschriftensprache nirgendwo anders findet.) Die Zeile darunter lautet wörtlich "eines jüdischen Mannes". Da jedoch unwahrscheinlich ist, dass diejenigen, die die Tafeln setzten und offensichtlich die Gräber keiner Person mehr zuordnen konnten, wußten ob es sich um ein Männer- oder Frauengrab handelt, wurde hier einheitlich mit "Dies ist das Grab eines jüdischen Menschen" übersetzt. Dieser kleine Stein ist jedoch kein Grabstein, sondern ein Gedenkstein für ein deportiertes Kind: Das Rätsel der drei Kindergräber (Nr. 53-55) wurde während eines Interviews aufgeklärt, das Hartmut Bringmann und Dr. Norbert Fasse mit Nachfahren von Erich Haas am 22.01.2017 geführt haben: Erich Haas ließ 1960 drei Kindergrabsteine im Gedenken an seine drei Söhne Lothar, Bernd und Edmond aufstellen, die gemeinsam mit ihrer Mutter Ruth Haas 1942 in Majdanek ermordet wurden.