======== du2-7001 Personalia 1734-10-31 Elieser b. Schlomo Eljakum'Getschlik SeGaL Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האלוף היקר הר״ר‏‎ ‎‏אליעזר בן מוהר״ר‏‎ ‎‏שלמה אליקום‏‎ ‎‏געטשליק סג״ל מדויסל‏‎ ‎‏דארף נפטר ליל א׳‏‎ ‎‏ד׳ [חש]ון תצ״ה לפ״ק‏‎ ‎‏בדויזבערג תנצב״ה בג״ע‏‎ Übersetzung Hier ist begraben der Vornehme, der Teure, der Meister, Herr Elieser, Sohn unseres Lehrers und Meisters, Herrn Schlomo Eljakum Getschlik SeGaL aus Düssel- dorf, verschieden in der Nacht 1, 4. Cheschvan 495 der kleinen Zählung, in Duisburg. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens im Garten Eden Kommentar Zl 2: Ein Buchstabe (vermutlich ein ‎‏א‏‎) zwischen dem zweiten und dritten Wort der Zeile wurde wieder entfernt, wohl eine Korrektur des Steinmetzen. ======== du2-7005 Personalia 1845-01-24 Jizchak b. Mosche Transkription ‎‏עד הגל הזה ועדה המצבה‏‎ ‎‏לזכר איש צדיק וישר ירא אלהים‏‎ ‎‏יצחק בן משה‏‎ ‎‏נולד ביום עש״ק ג׳ מרחשון‏‎ ‎‏תקכ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏ונפטר בשיבה טובה‏‎ ‎‏ויגוע ויאסף אל עמיו‏‎ ‎‏ביום עש״ק ט״ז שבט‏‎ ‎‏תר״ה לפ״ק‏‎ ‎‏ינוח בשלום על משכבו!‏‎ Hier ruht Isaac Moses gest. 24. Jan. 1845. Übersetzung ›Zeuge dieser Hügel und Zeugin diese Stele‹ dem Gedenken eines gerechten und aufrechten (und) gottesfürchtigen Mannes, Jizchak, Sohn des Mosche, geboren am Rüsttag des heiligen Schabbat, 3. Marcheschvan 526 der kleinen Zählung, und verschieden ›in gutem Greisenalter‹ und hingeschieden und ›versammelt zu seinem Volke‹ am Rüsttag des heiligen Schabbat, 16. Schwat 605 der kleinen Zählung. Er ruhe in Frieden auf seiner Ruhestätte! Zitatapparat Zl 1f: Gen 31,52 Zl 6: Gen 25,8 Zl 7: Gen 25,8 u.ö. Kommentar Dies ist der älteste erhaltene Grabstein, bei dem die hebräische Inschrift durch eine deutsche ergänzt wird, die sich, auf der Rückseite des Grabmals platziert, mit Name und Sterbedatum auf die nötigsten Angaben beschränkt. Die hebräische Inschrift ihrerseits verzichtet zwar auf eine Eulogie, doch wird sie mit einem vor allem im Mittelalter beliebten Genesiszitat eingeleitet und schließt statt mit dem allgemein üblichen, abgekürzten Schlußsegen ‎‏תנצב״ה‏‎ Seine/ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens nach 1 Samuel 25,29 mit einem Segenswunsch, der dem Gebet für verstorbene Verwandte entnommen ist. Auch die Wendungen für das Sterben sind hier recht ausführlich, wobei die Wendung in Zeile 7 sich auf den biblischen Isaak bezieht und hier bei Isaac Moses aufgrund der Namensgleichheit ausgewählt wurde. Als ein Zeichen der Übernahme bürgerlicher Gepflogenheiten ist die Nennung des Geburtsdatums in der hebräischen Inschrift zu sehen, während traditionell nur Sterbe- und Begräbnisdatum Aufnahme in die Grabinschrift fanden. Zl 10: Die abschließende Segensformel wurde dem Gebet zum Gedächtnis verstorbener Verwandter entnommen. ======== du2-7007 Personalia 1860-04-07 Schlomo b. Jehoschua Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש יקר ונכבד עד מאד‏‎ ‎‏ראש פרנס ומנהיג קהלתנו‏‎ ‎‏אשר דרש טוב לעמו‏‎ ‎‏שלמה בן כ״ה יהושע ז״ל‏‎ ‎‏המכונה זלמן פיליפ‏‎ ‎‏שהלך לעולמו ביום ש״ק‏‎ ‎‏יום ראשון של חג פסח‏‎ ‎‏ונקבר בכבוד גדול ביום ב׳‏‎ ‎‏[יום] א׳ דחול המועד‏‎ ‎‏שנת כ+ת+״ר+ לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ein teurer und gar sehr geehrter Mann, Haupt, Vorsteher und Leiter unserer Gemeinde, der ›auf das Beste für sein Volk bedacht‹ war, Schlomo, Sohn des geehrten Herrn Jehoschua, sein Andenken zum Segen, genannt Salman Philip, ›der in seine Welt hinging‹ am Tage des heiligen Schabbat, erster Tag des Pessachfestes, und begraben wurde mit grosser Ehre am Tag 2, 1. Zwischenfeiertag, des Jahres 620 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 4: Est 10,3 Zl 7: Koh 12,5 ======== du2-7008 Personalia 1862-02-12 Gudrat b. Josef Transkription ‎‏לשם ולתפארת‏‎ ‎‏אבן זו מזכרת‏‎ ‎‏האשה פה הנקברת‏‎ ‎‏אשת ליב אברהם‏‎ ‎‏מרת גודראט‏‎ ‎‏בת יוסף‏‎ ‎‏מתה בזקנה‏‎ ‎‏ושבה טובה‏‎ ‎‏ביום ד׳ י״ב‏‎ ‎‏אדר ראשון‏‎ ‎‏ונקברת עש״ק י״ד בו‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung ›Zu Ruf und Ruhm‹ ist dieser Stein ein Denkmal der hier begrabenen Frau, Gattin des Löb Awraham, Frau Gudrat, Tochter des Josef, gestorben ›betagt und in gutem Greisenalter‹ am Tag 4, 12. des ersten Adar, und begraben am Rüsttag des heiligen Schabbat, 14. desselben. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 1: Dtn 26,19 und 1Chr 22,5 Zl 7f: Gen 25,8 Kommentar 1861 war die Witwe noch am Leben. In den Jahrzehnten bis 1900 fiel der 12. Adar I in folgenden Jahren auf einen Mittwoch (Tag 4): 1862 (12.2.), 1872 (21.2.), 1875 (17.2.), 1886 (17.2.) und 1889 (13.2.). Da der Gatte bereits 1848 im Alter von 65 gestorben war und sie selbst 1861 das letzte Mal genannt wird, ist der 12. Februar 1862 als wahrscheinlichstes Sterbedatum anzunehmen. Zln 4-5: Wie häufig in deutschen Inschriften jener Zeit, steht hier der Gattenname vor dem Vor- und Geburtsnamen der Frau, etwa "Frau Löb Abraham geborene Gudrat Josef". Zln 10/11: Bei der Angabe des Todesdatums fehlt die Jahresangabe. ======== du2-7009 Personalia 1868-06-30 Josef b. Jizchak Transkription ‎‏זאת‏‎ ‎‏מצבת איש הולך‏‎ ‎‏תמים נקי כפים ורב‏‎ ‎‏פעלים עושה רצון‏‎ ‎‏קונו ותורתו כל‏‎ ‎‏הימים ה״ה היקר‏‎ ‎‏יוסף בר יצחק‏‎ ‎‏שהלך לעולמו‏‎ ‎‏ביום ג׳ י׳ תמוז‏‎ ‎‏ונקבר ביום ה׳ י״ב בו‏‎ ‎‏תרכ״ח לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Joseph Isaac geb. den 31. März 1804 gest. den 30. Juni 1868. Übersetzung ›Dies ist das Grabmal‹ eines Mannes, der in ›Lauterkeit wandelte‹, ›an Händen rein‹ ›und reich an Werken‹ erfüllte er ›den Willen seines Schöpfers‹ und Seiner Lehre alle Tage, es ist der Teure, Josef, Sohn des Jizchak, ›der in seine Welt hinging‹ am Tag 3, 10. Tammus, und begraben wurde am Tag 5, 12. desselben, 628 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 1f: Gen 35,14 Zl 3: Ps 15,2 | Zl 3: Ps 24,4 Zl 3f: 2. Sam 23,20 Zl 4f: Av 1,5 Zl 8: Koh 12,5 Kommentar Zln 11 + 12: Die Zeile mit dem Sterbejahr und der Schlußsegen wurden in deutlich größeren Buchstaben ausgeführt. ======== du2-7011 Personalia 1873-02-05 Jehuda b. Arje'Gans Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש נדיב הלך בתמים‏‎ ‎‏מעשיו היו באמונה שלמים‏‎ ‎‏צדקתו היו טובים כטל‏‎ ‎‏וכרביבים‏‎ ‎‏משביע ל[ר]עבים לרחוקים‏‎ ‎‏ולקרובים‏‎ ‎‏שמו היה נודע באהבים‏‎ ‎‏ה״ה יהודה בן כהר״ר אריה‏‎ ‎‏גאנס יצ״ו‏‎ ‎‏נפטר ביום ד׳ ח׳ שבט תרל״ג‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Levi Gans geb. den 22. Febr. 1831 gest. den 5. Febr. 1873. Übersetzung Hier ist begraben ein wohltätiger Mann, ›er ging in Lauterkeit‹, seine Taten waren in vollkommener Treue, seine Wohltätigkeiten waren (wohltuend) ›wie Tau und wie Güsse‹, er sättigte Hungernde, die Fernen und die Nahen, sein Name war bekannt in mitten der Frommen, es ist Jehuda, Sohn des geehrten Meisters, Herrn Arje Gans, sein ›Fels und Erlöser‹ behüte ihn, verschieden am Tag 4, 8. Schwat 633 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Nach Ps 84,12 Zl 4f: Dtn 32,2 Zl 10: Ps 19,15 Kommentar Zl 10: Dieser Segenswunsch deutet darauf hin, daß der Vater beim Tode Levi Gans noch am Leben war. ===== du2-4 Personalia 1881-08-17 1908-01-28 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ Nathan // Sybilla Weissfeld // Weissfeld geb. 14.8.1831 // Geb. Defries gest. 17.8.1881 // Geb. 21.1.1836 // Gest. 28.1.1908 ‎‏תנצב״ל‏‎ Übersetzung Hier sind begraben Ihre Seelen seien eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Die Grabmale waren 1943 wie alle anderen Grabsteine dieses Feldes für 100 bzw. 50 Mark an den Steinmetz W. Kleinholz verkauft worden. Sie fanden sich nach Kriegsende noch im Lager und wurden im Herbst 1946 wieder aufgestellt. Zl 7: Der letzte Buchstabe des hebräischen Schlußsegens ist verschrieben (‎‏ל‏‎ statt ‎‏ה‏‎), vermutlich ein Fehler des Steinmetzen. ===== du2-1 Transkription Hier ruht unser Liebling Ernst Frommholz geb. München 12. Okt. 1893 gest. Duisburg 6. Nov. 1897 Kommentar Der Grabstein dieses Kindergrabes steht heute auf einem von drei nebeneinanderliegenden Erbbegräbnisplätzen (Nrn. 108-110), die von der Witwe des 1901 gestorbenen Fritz Bielschowsky nach dem Tod ihres Mannes erworben worden waren, also vier Jahre nach dem Tod dieses Kindes. Auf Nr. 110 liegt Fritz Bielschowsky (Nr. 23) begraben, neben ihm auf der vermutlich für die Witwe reservierten Grabstelle Nr. 109 steht heute das Grabmal von Ernst Frommholz, und daneben wurde 1904 Bielschowskys Schwiegermutter Bertha Hertzmann geb. Schönholz (Nr. 3) beigesetzt. Bielschowskys Witwe wanderte mit ihren beiden kleinen Kindern nach Amerika aus, die für sie reservierte Begräbnisstelle blieb höchstwahrscheinlich unbelegt. Daher ist zu vermuten, daß Ernst Frommholz in einem der unmittelbar angrenzenden Kindergräber beigesetzt wurde (Nrn. 41-60, 61-80) und der (bis auf die drei 1987 in der Karl-Lehr-Straße gefundenen) wie durch ein Wunder einzig erhaltene Reihengrab-Grabstein nach dem Krieg auf dem falschen Grab aufgestellt wurde. ===== du2-2 Transkription Hier ruht mein geliebter Gatte unser guter Vater Fritz Bielschowsky geb. 16. April 1865 gest. 16. Januar 1901 Kommentar Das Grabmal war 1943 an einen Steinmetz verkauft worden, fand sich nach Kriegsende noch im Lager und wurde im Herbst 1946 wieder aufgestellt. ===== du2-3 Transkription Hier schlummert sanft unsere geliebte Mutter Bertha Herzmann geb. Schönholz gest. 19. Juli 1904 77 Jahre alt Kommentar Das Grabmal war 1943 an einen Steinmetz verkauft worden, fand sich nach Kriegsende noch im Lager und wurde im Herbst 1946 wieder aufgestellt. ===== du2-5 Transkription Paula Kolski geb. Wall 14.9.1860 26.9.1909 Max Kolski 4.11.1855 17.12.1927 Kommentar Der ursprüngliche Grabstein für die Eheleute Kolski, ein Obelisk oder eine Pyramide aus schwarz-schwedischem Granit, war 1943 an einen Steinmetzen verkauft und anderweitig verwendet worden. 1956 wurde auf Antrag des Sohnes, Dr. Moritz Kolski, ein neuer, sehr viel schlichterer Grabstein aufgestellt. Die Geburts- und Sterbedaten für Max Kolski auf diesem Grabstein stimmen jedoch nicht mit den Angaben im Verzeichnis der Erbbegräbnisstätten, Feld 22 (Feld 22, Nrn. 17+18) überein: Dort sind seine Lebensdaten mit 4. Oktober 1855 18. November 1927 angegeben. ===== du2-8 Transkription Samuel Goldbaum // Ottilie Goldbaum Justizrat // geb. Franken geb. 3.11.1852 // geb. 8.7.1850 gest. 14.6.1915 // gest. 22.11.1921 Alfred Bonwit geb. 13.8.1910 gest. 23.8.1911 Friede ihrer Asche Kommentar Die drei Grabstätten für die Eheleute Goldbaum und ihres Enkels Alfred Bonwit waren ursprünglich mit Steinen eingefasst und mit Efeu bepflanzt, der Platz um die Gräber mit Kies bedeckt. Das von Leopold Fleischhacker entworfene Grabmal, das im Jahre 1916 für 1.200,- Mark gekauft worden war, wurde - laut Feststellung des Friedhofsamtes vom Februar 1947 - "am 9. November 1938 soweit hier bekannt nicht beschädigt ..., weil das Grabdenkmal wegen seiner Größe (Muschelkalk 2,40 x 1,90) ohne besondere Hilfsmittel nicht zertrümmert werden konnte. Erst nach diesem Zeitpunkt ist bei einem Bombenangriff das Grabzeichen bis auf die Mittelwand (Größe 1,40 x 1,16) beschädigt worden. Dieser unbeschädigte Teil wurde bei der Abräumung des Feldes 22 (Judenfeld) mit den übrigen Grabsteinen an die Fa. Walter Kleinholz, Sternbuschweg Nr. 23a verkauft, die wiederum die Steine nach Umarbeitung an Interessenten weiterverkauft hat. Den Stein von Bonwit hat nach Angabe von Kleinholz dieser durch neu dazugearbeitete Stücke an eine Familie Höing ... für die Familiengrabstätte Höing-Heuvens ... auf dem Friedhof Sternbuschweg verkauft". Auf Antrag von Hugo Bonwit erklärt sich die Stadt 1947 bereit, ein neues Grabmal zu errichten, das Ende April 1948 aufgestellt wurde. Die von Bonwit festgelegte Inschrift unterscheidet sich leicht von der ausgeführten: Hier ruhen: Justizrat Samuel Goldbaum, geboren am 3. November 1852, gestorben am 14. Juni 1915. Frau Ottilie Goldbaum geb. Francken, geboren am 8. Juli 1859, gestorben am 22. November 1921. Alfred Bonwit, geboren am 13. August 1910, gestorben am 23. August 1911. Auf Hugo Bonwits Bitten hin wird die Inschrift des neuen Steines nachträglich um die Worte Friede ihrer Asche ergänzt. Bonwit erbat von der Stadt eine Fotografie des neuen Steines, denn "das von uns bei unserer Flucht mitgenommene Bild der Grabstätte unserer Angehörigen und des von dem Bildhauer Fleischhacker entworfenen Grabdenkmals ist obsolet geworden, infolge insbesondere der von den Nazis veruebten Friedhofsschändung". ===== du2-9 Personalia 1911-11-08 Mosche b. Schmuel Halevi 1917-06-30 Täubchen b. Reuwen Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏משה בר שמואל הלוי‏‎ ‎‏ירא את השם מנעוריו‏‎ ‎‏מת י״ז חשון תרע״ב‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ Moses Kann geb. am 10. Febr. 1851 gest. am 8. Nov. 1911 ‎‏אשה חשובה טייבכן בת ראובן‏‎ Thekla Kann geb. Heimberg geb. am 12. Jan. 1847 gest. am 30. Juni 1917 Übersetzung Hier liegen begraben Mosche, Sohn des Herrn Schmuel Halevi, fürchtet Gott seit seiner Jugend, er verschied am 17. Cheschvan 672 nach kleiner Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens, eine angesehene Frau, Täubchen, Tochter des Reuwen Kommentar Die doppelte Erbbegräbnisstätte (Nrn. 29+30) war von Moses Kann erworben worden. Das Grabmal war 1943 wie alle anderen Grabsteine dieses Feldes abgeräumt und an einen Steinmetz verkauft worden. 1947 wurde es durch die Steinmetzfirma Mahlberg wieder aufgestellt. ===== du2-7 Transkription Jacob Cohen 1841 - 1911 Lina Cohen geb. Heineberg/Heinsbergen 1855 - 1919 Kommentar Das urspüngliche Grabmal für die Eheleute Cohen wurde während der Nazizeit von der Stadt an eine Steinmetzfirma verkauft und weiterverwendet. Es füllte die Rückwand der zweistelligen Grabstätte aus und war aus belgischem Granit, wie es die Schwiegertochter des Paares beschreibt, die im brasilianischen Sao Paulo lebende Hilde Cohen-Kellermann, die 1949 bei einem Besuch feststellen mußte, daß das Grab ihrer Schwiegereltern eingeebnet worden war. In einem Brief an die Stadt Duisburg erklärte sie: Die Wiederherstellung des alten Zustandes wird Ihnen wohl nicht möglich sein. Ich erwarte aber die Gestellung eines guten liegenden Grabsteines aus Naturmaterial mit erhabener Schrift und legte die Art der Beschriftung fest. Die Firma Kleinholz bekam den Auftrag, eine auf dem Friedhof vorhandene Sandsteinplatte entsprechend umzuarbeiten (siehe Abbildung der Entwurfsskizze). ====== du2-10 Personalia 1912-08-18 Sara b. Zwi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה היקרה מ׳ שרה בת ר׳ צבי‏‎ ‎‏באה לראות את בנה וחלתה בביתו‏‎ ‎‏והלכה לעולמה ביום ה׳ אלול תרע״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unsere teure Mutter Sara Löwenberg geb. Simon geb. 31. August 1843 gest. 18. August 1912 = 5. Elul 5672 Ruhe in Frieden! Übersetzung Hier liegt begraben die teure Frau, Frau Sara, Tochter des Herrn Zwi, sie kam, ihren Sohn zu sehen und erkrankte in seinem Haus und ›ging hin in ihre Welt‹ am 5. Elul 672 nach kleiner Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens. Zitatapparat Zl 4: Koh 12,5 Kommentar Das Grabmal auf der durch Siegmund Löwenberg erworbenen Erbbegräbnisstätte Nr. 104 war 1943 an einen Steinmetz verkauft worden, fand sich nach Kriegsende noch im Lager und wurde im Herbst 1946 wieder aufgestellt. ===== du2-6 Transkription Hier ruht meine liebe Gattin unsere gute Mutter Frau Moritz Klestadt Rosa geb. Oster geb. 24. Septemb. 1856 gest. 27. Novemb. 1916 Hier ruht unser teurer Vater Moritz Klestadt geb. 19. Aug. 1846 gest. 9. April 1913 Zur Erinnerung an Eurelie Rosenberg geb. Klestadt 27.10.1880 ermordet in Auschwitz Kommentar Im Verzeichnis der Erbbegräbnisstätten, Feld 22 des Feldes 22 fehlt ein Eintrag für die Eheleute Klestadt, die Nummern 19 und 20 blieben frei. Auf dem ebenfalls aus der Vorkriegszeit stammenden Plan des Feldes sind diese beiden Nummern jedoch mit dem Namen Klestädt gekennzeichnet. Das Grabmal war 1943 an einen Steinmetz verkauft worden, fand sich nach Kriegsende noch im Lager und wurde im Herbst 1946 wieder aufgestellt. ====== du2-11 Transkription Emanuel Loewe Sophie Loewe geb. Freudenberg Siegfried Loewe Hedwig Loewe geb. Hamburger deportiert nach Theresienstadt Erich Loewe deportiert nach Auschwitz Kommentar Das Grabmal war 1943 an einen Steinmetz verkauft worden, fand sich nach Kriegsende noch im Lager und wurde im Herbst 1946 wieder aufgestellt. ====== du2-12 Transkription Hier ruht unsere Freude unser einziges, geliebtes Kind Alfred Marburger geb. 22. September 1906 gest. 23. Februar 1914 Wenn Liebe und Tränen dich könnten erwecken, würd' dich kalte Erde nicht decken. Kommentar Das Grabmal auf der von Carl Marburger für 60 Mark erworbenen Erbbegräbnisstätte Nr. 103 war 1943 an einen Steinmetz verkauft worden, fand sich nach Kriegsende noch im Lager und wurde im Herbst 1946 wieder aufgestellt. ====== du2-13 Transkription Melanie Eichholz geb. Auerbach geb. 22. Mai 1869, gest. 16. Sept. 1914 Salomon Eichholz geb. 4. Dez. 1881, gest. 19. Dez. 1927 Kommentar Das Grabmal auf der für 120 Mark von der Familie Eichholz erworbenen, doppelten Erbbegräbnisstätte (Nrn. 41 + 42) war 1943 an einen Steinmetz verkauft worden, fand sich nach Kriegsende noch im Lager und wurde 1947 durch die Steinmetzfirma Mahlberg wieder aufgestellt. ====== du2-14 Personalia 1915-04-09 Israel Jehuda b. Mosche Josef Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש ירא את ה׳ מנעוריו‏‎ ‎‏חכם ונבון צדיק יסוד עולם‏‎ ‎‏אשר נס בעבור המלחמה‏‎ ‎‏אל בנו בקהילתנו ה״ה מהור״ר‏‎ ‎‏ישראל יהודה בר משה יוסף‏‎ ‎‏וימת ויקבר עש״ק כ״ה ניסן‏‎ ‎‏תרע״ה לפ״ק ׃ נתצב״ה ׃‏‎ J. L. Birnholz aus Nowosielitza Bukowina 1853-1915 Übersetzung Hier liegt begraben ein Mann, gottesfürchtig seit seiner Jugend, weise und klug, ein Gerechter - ein ewiger Grund, der flüchtete wegen des Krieges zu seinem Sohn in unserer Gemeinde, es ist unser Lehrer, der Meister Israel Jehuda, Sohn des Mosche Josef, er starb und wurde begraben am Rüsttag des heiligen Sabbat, 25. Nissan 675 nach kleiner Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens. Kommentar Das Grabmal wurde im Dezember 1987 neben zwei weiteren (Nrn. 15 und 16) bei Bauarbeiten in der nahe des Friedhofs endenden Karl-Lehr-Strasse in Duisburg aufgefunden. Es war zerbrochen, wurde wieder zusammengefügt und auf Feld 22 des Friedhofs neu aufgestellt. Es gehörte wahrscheinlich zu den 1942 abgeräumten Reihengräbern in der Mitte dieses U-förmig von Erbbegräbnisstätten gesäumten Feldes, die heute Rasen deckt. Das Grabmal steht heute auf der nicht belegten Grabstelle Nr. 152 der Erbbegräbnisstätten, neben dem Doppelmal für Jakob und Anna Weissfeld (Nr. 0031). Zl 3a: Vgl. Dtn 4,6 und 1 Kön 3,12 Zl 3b: Spr 10,25 ====== du2-15 Personalia 1915-06-13 Sara b. Jissachar? Seew Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האישה שרה בת‏‎ ‎‏ישרר זאב‏‎ ‎‏א׳ תמוז תרע״ה‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht meine geliebte Gattin unsere treusorgende Mutter Sara Lichten geb. Kramer Geboren 18. Jan. 1866 in Stanislau, Galizien gest. am 13. Juni 1915. Übersetzung Hier ist begraben die Frau Sara, Tochter des Jissachar? Seew, am 1. Tammus 675. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens. Kommentar Der Grabstein von Sara Lichten wurde im Dezember 1987 neben zwei weiteren (Nrn. 0014 und 0016) bei Bauarbeiten in der Karl-Lehr-Strasse aufgefunden und auf Feld 22 des Friedhofs neu aufgestellt. Es gehörte wahrscheinlich zu den 1942 abgeräumten Reihengräbern in der Mitte dieses U-förmig von Erbbegräbnisstätten gesäumten Feldes, die heute Rasen deckt. Das Grabmal steht heute auf der nicht belegten Grabstelle Nr. 151 der Erbbegräbnisstätten, neben dem ebenfalls neu aufgestellten Grabmal von J.L. Birnholz (Nr. 0014). Zl 3: Der erste Vorname des Vaters ‎‏ישרר‏‎ / Jissrar? ist wohl verschrieben und sollte vermutlich ‎‏יששכר‏‎ / Jissachar lauten. ====== du2-16 Personalia 1915-06-21 Abraham b. Moses Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש ישר הלך תמים‏‎ ‎‏ירא אלהים כל ימיו‏‎ ‎‏אברהם בר ר׳ משה‏‎ ‎‏מת בימי עלומיו ט׳‏‎ ‎‏תמוז תרע״ה לפ״ק׃‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Abraham Thau 1871-1915 Übersetzung Hier liegt begraben ein aufrechter Mann, ›der wandelte lauter‹, gottesfürchtig all seine Tage, Abraham, Sohn des Herrn Moses, er starb in den Tagen seiner Blüte, am 9. Tammus 675 nach kleiner Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens. Zitatapparat Zl 2: Ps 101,2 Kommentar Der Grabstein wurde im Dezember 1987 neben zwei weiteren (Nrn. 0014 und 0015) bei Bauarbeiten in der Karl-Lehr-Strasse aufgefunden und auf Feld 22 des Friedhofs neu aufgestellt. Es gehörte wahrscheinlich zu den 1942 abgeräumten Reihengräbern in der Mitte dieses U-förmig von Erbbegräbnisstätten gesäumten Feldes, die heute Rasen deckt. Das Grabmal steht zwischen dem Doppelmal von Jakob und Anna Weissfeld (Nr. 0031) und dem Stein von Henri Heimann (Nr. 0029), an einer Stelle, an der auf dem alten Belegungsplan des Feldes ein Weg eingezeichnet ist. ====== du2-18 Transkription Maria Prostack geb. Brückner 1890 - 1917 Zum Gedenken der im Weltkrieg 1943/44 umgekommenen Adolf Holzer Berthel und Kind Beatrix Jetty Brückner geb. Pfeffer 1862-1928 ihre Töchter Fany-Regine u. Lotte mit Familien Kommentar Die Reihe schloß ursprünglich das Grab eines Kindes des Theaterdirektors S. Lautenburg vom Berliner Residenztheater, das 1899 vom alten Friedhof an der Königstraße umgebettet worden war und im November 1915 nach Berlin überführt wurde (Nr. 107). Der Antrag auf Vergabe dieser Erbbegräbnisstätte hat sich erhalten. Auf der freigewordenen Grabstelle wurde 1917 Maria Prostack beigesetzt. Angrenzend an die vier Gräber dieser Reihe (107-110) lagen 28 von der Stadt zur Verfügung gestellte Grabstellen (Nrn. 111-138) mit Gräbern, die ebenfalls vom alten aufgelassenen Friedhof an der Königstraße überführt worden waren; Grabsteine haben sich nicht erhalten. ====== du2-17 Personalia 1917-05-19 Naftali b. Uri 1932-06-02 Ella b. Mosche Transkription Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot, der ist nur fern. ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏נפתלי בר אורי‏‎ ‎‏מת כ״ז אייר תרע״ז‏‎ ‎‏לפ״ק, תנצב״ה‏‎ Hier ruht mein lieber Mann, unser guter Vater Hugo Philipps geb. am 15. Oktober 1863 gest. am 19. Mai 1917 ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏עללע בת משה‏‎ ‎‏מתה כ״ז אייר תרצ״ב‏‎ ‎‏לפ״ק, תנצב״ה‏‎ Hier ruht unsere Mutter und Grossmutter Elise Philipps, geb. Poli geb. am 3. Dezember 1862 gest. am 2. Juni 1932 Übersetzung Hier ist begraben Naftali, Sohn des Uri, er starb am 27. Ijar 677 nach kleiner Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens. Hier ist begraben sie starb am 27. Ijar 692 Ella, Tochter des Mosche, nach kleiner Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Der deutsche Sinnspruch ist ein Zitat von dem österreichischen Schriftsteller Joseph Christian Freiherr von Zedlitz (1790-1862) (aus: "Der Stern von Sevilla" von 1829, 5. Kapitel, vierter Aufzug, siebter Auftritt: "Wer im Gedächtniß seiner Lieben lebt, ist ja nicht todt, er ist nur fern. - Todt nur ist, wer vergessen wird"). Dieser Sinnspruch, der oft auch Immanuel Kant zugeschrieben wird, hat sich zu einem beliebten Grabspruch entwickelt. Der Grabstein für Hugo Philipps auf der von der Familie Philipps erworbenen, doppelten Erbbegräbnisstätte Nrn. 45 + 46 war 1943 wie alle anderen Grabsteine dieses Feldes abgeräumt und an verschiedene Steinmetzten verkauft worden. 1947 wurde er durch die Steinmetzfirma Mahlberg wieder aufgestellt. ====== du2-22 Personalia 1918-11-29 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ Hier ruht in Gott Max Lewy geb. 13.7.1866 gst. 29.11.1918 Übersetzung Hier ist begraben Kommentar Die zweite Stelle der doppelten Erbbegräbnisstätte (Nrn. 54 + 55) blieb unbelegt. Das Grabmal war 1943 wie alle anderen Grabsteine dieses Feldes abgeräumt und an verschiedene Steinmetzten verkauft worden. 1947 wurde er durch die Steinmetzfirma Mahlberg wieder aufgestellt. ====== du2-21 Personalia 1918-11-03 Fratche 1922-02-25 Elieser b. Schmuel Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה היקרה פרטכה אשת‏‎ ‎‏חיל אליעזר בר שמואל הלוי‏‎ ‎‏אם טובה אל בניה מתה כ״ח‏‎ ‎‏חשון תרע״ט לפ״ק תנצב״ה‏‎ Ricka Kann geb. Rose gestorben am 3. November 1918 70 Jahre alt. ‎‏איש צדיק ירא אלהים‏‎ ‎‏אליעזר בר שמואל הלוי‏‎ ‎‏ה״ל כ״ז שבט תרפ״ב לפ״ק‏‎ Lazarus Kann gest. am 25. Februar 1922. 78 Jahre alt. Übersetzung Hier liegen begraben die teure Frau Fratche, die tüchtige Gattin‹ des El(i)eser, Sohn des Schmuel Halevi, eine gute Mutter ihren Kindern, gestorben am 28. Cheschvan 679 nach kleiner Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens, ein gerechter (und) gottesfürchtiger Mann, Elieser, Sohn des Schmuel Halevi ›er ging hin in seine Welt‹ (am) 27. Schwat 682 nach kleiner Zählung Zitatapparat Zl 2f: Spr 12,4; 31,10 Zl 11: Koh 12,5 Kommentar Der Grabstein für Lazarus und Ricka Kann war 1943 wie alle anderen Grabsteine dieses Feldes abgeräumt und an verschiedene Steinmetzten verkauft worden. 1947 wurde er durch die Steinmetzfirma Mahlberg wieder aufgestellt. ====== du2-19 Transkription Settchen Herz geb. Feist geb. 9. Januar 1848 gest. 5. April 1926 Isaac Feist geb. 29. April 1851 gest. 29. Oktober 1918 Kommentar Das Grabmal auf der von der Familie Feist erworbenen, doppelten Erbbegräbnisstätte Nrn. 47 + 48 war 1943 an einen Steinmetz verkauft worden, fand sich nach Kriegsende noch im Lager und wurde im Herbst 1946 wieder aufgestellt. ====== du2-20 Transkription Familie Sally Schild Sally Schild geb. 17. Mai 1855 gest. 5. Janr. 1932 Richard Schild geb. 18. Janr. 1889 gest. 31. Okt. 1918 ====== du2-23 Transkription Philipp Kaiser 8.3.1849 15.10.1921 Emilie Kaiser geb. Kleefeld 2.4.1855 16.4.1919 Kommentar Das Grabmal auf der von der Familie Kaiser erworbenen, doppelten Erbbegräbnisstätte (Nrn. 60 + 61) war 1943 an einen Steinmetz verkauft worden, fand sich nach Kriegsende noch im Lager und wurde im Herbst 1946 wieder aufgestellt. ====== du2-24 Transkription Frau Joseph Heimann Lina geb. Eichholz geb. 21.4.1853 gest. 20.7.1919 Joseph Heimann geb. 29.9.1853 gest. 18.3.1934 Zum Andenken an unsere im Felde gefallenen Söhne Paul Heimann Vizefw. R. Jäger Batl. 9 geb. 17.11.1881 gef. 5.1.1917 zu Surdial - Greci Rumänien Dr. Ernst Heimann Bat. Arzt GR. Reg 110 geb. 5.5.1885 gef. 8.9.1914 zu Bazien Frankreich Kommentar Das Grabmal auf der von J. Heimann erworbenen, doppelten Erbbegräbnisstätte Nrn. 63 + 64 war 1943 an einen Steinmetz verkauft worden, fand sich nach Kriegsende noch im Lager und wurde im Herbst 1946 wieder aufgestellt. ====== du2-25 Personalia 1920-05-14 Jeschaja b. Jehuda 1927-02-24 Lea b. Baruch Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏גבר תמים ואיש ישר‏‎ ‎‏פרנס ופועל צדק בעדתו‏‎ ‎‏ישעיה בר יהודה‏‎ ‎‏מת כ״ו אייר תר״פ לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Julius Kaufmann geb. am 27. Juli 1849, gest. am 14. Mai 1920 ‎‏האשה החשובה לאה בת ברוך‏‎ ‎‏עטרת בעלה / אם טובה אל בניה /‏‎ ‎‏מתה בשבה כ״ג אדר א׳ תרפ״ז לפ״ק‏‎ Helene Kaufmann geb. Wiener geb. am 28. April 1850, gest. am 24. Februar 1927 Übersetzung Hier sind begraben ein lauterer Herr und aufrechter Mann, Vorsteher ›und Wohltun wirkend‹ in seiner Gemeinde, Jeschaja, Sohn des Jehuda, gestorben (am) 26. Ijar 680 nach kleiner Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens. die angesehene Frau Lea, Tochter des Baruch, ›Krone ihres Gatten‹, eine gute Mutter ihren Kindern, gestorben in hohem Alter (am) 23. des ersten Adar 687 nach kleiner Zählung. Zitatapparat Zl 3: Ps 15,2 Zl 10: Spr 12,4 Kommentar Das Grabmal auf der durch Julius Kaufmann erworbenen doppelten Erbbegräbnisstätte Nrn. 81 und 82 war 1943 an einen Steinmetz verkauft worden, fand sich nach Kriegsende noch im Lager und wurde im Herbst 1946 wieder aufgestellt. ====== du2-26 Transkription Hugo Steinberg 1852 - 1933 Emmi Steinberg geb. Schönfeld 1849 - 1923 Kommentar Das Grabmal auf der doppelten Erbbegräbnisstätte Nrn. 85 und 86 war 1943 an einen Steinmetz verkauft worden, fand sich nach Kriegsende noch im Lager und wurde im Herbst 1946 wieder aufgestellt. ====== du2-27 Transkription Amalie Nachmann geb. Wulf gest. 19. Okt. 1926 Max Nachmann gest. 26. Jan. 1931 Kommentar Das Grabmal auf der durch die Familie Nachmann erworbenen doppelten Erbbegräbnisstätte Nr. 77 und 78 war 1943 an einen Steinmetz verkauft worden, fand sich nach Kriegsende noch im Lager und wurde im Herbst 1946 wieder aufgestellt. ====== du2-28 Transkription Eheleute Oskar Philipps Oskar Philipps 1867 - 1926 Emma Philipps geb. Platz 1870 - 1939 verstorben in Argentinien Kommentar Die zweite Stelle der von Oskar Philipps erworbenen, doppelten Erbbegräbnisstätte (Nrn. 147-148) blieb unbelegt, nur Name und Daten der in der Ferne begrabenen Ehegattin wurden auf dem Familiengrabmal ergänzt. Ob dies 1939 oder erst nach dem Krieg geschah, ist unbekannt. Das Grabmal war 1943 an einen Steinmetz verkauft worden, fand sich nach Kriegsende noch im Lager und wurde im Herbst 1946 wieder aufgestellt. ====== du2-29 Transkription Henri Heimann 19. Mai 1866 5. August 1927 Kommentar Die zweite, für die Gattin reservierte Stelle der doppelten Erbbegräbnisstätte (Nrn. 149-150), die Henri Heimann erworben hatte, blieb unbelegt. Das Grabmal Heimanns war 1943 an einen Steinmetz verkauft worden, fand sich nach Kriegsende noch im Lager und wurde im Herbst 1946 wieder aufgestellt. ====== du2-30 Personalia 1930-08-15 Transkription ‎‏כל אשר תמצא ידך לעשות [ב]כח[ך] עשה‏‎ Rudolf Nussbaum 3.3.1864 - 15.8.1930 Übersetzung ›Alles, was deine Hand, solange du Kraft hast, zu tun vorfindet, das tu!‹ Zitatapparat Zl 1: Koh 9,10 (wiedergegeben nach der Übersetzung von Leopold Zunz) Kommentar Rudolf Nussbaum hatte auf dem Feld 22 eine drei Grabstellen umfassende Erbbegräbnisstätte (Nrn. 25-27) erworben und wurde als erster auf ihr beigesetzt. Die Grabstelle seiner Frau blieb vermutlich unbelegt, auf der dritten Stelle, die 1916 durch die Umbettung des kleinen Alfred Bonwit auf die Familiengrabstätte seines Großvaters Samuel Goldbaum (Nr. 0008) freigeworden war, wurde am 20. November 1939 die am 16. Oktober 1848 geborene Henriette Mendel geb. Eichel aus Wittlich beigesetzt, Rudolf Nussbaums Schwiegermutter. Henriette Mendels Grab wird heute nicht mehr von einem Grabstein markiert, und es ist unbekannt, ob 1939 überhaupt noch ein Grabstein gesetzt wurde. Das Grabmal von Rudolf Nussbaum war 1943 für 150 Mark an den Steinmetz W. Kleinholz verkauft worden, fand sich nach Kriegsende noch im Lager und wurde im Herbst 1946 wieder aufgestellt. Anschließend an diese dreifache Erbbegräbnisstätte befand sich ein Grab (Nr. 28) für eine nicht näher bekannte Person namens Goldschmidt, die 1909 vom alten Friedhof an der Königstraße umgebettet worden war. Ein Grabstein existiert heute nicht mehr. ====== du2-31 Transkription Richard Weissfeld // Jolande Weissfeld geb. 23.10.1893 gest. 12.1.1958 Jakob Weissfeld // Anna Weissfeld geb. 13.12.1861 // geb. 13.5.1859 gest. 12.5.1932 // gest. 10.11.1932 Zur Erinnerung an Hans Weissfeld // Erna Weissfeld geb. 27.1.1925 // geb. Marx // geb. 29.4.1895 ermordet in Dachau Sally Kann, ermordet in Auschwitz ====== du2-32 Transkription Familie Weissfeld Kommentar Vermutlich handelt es sich bei diesem Grabstein um den ursprünglichen Stein für Albert Weissfeld und seine Gattin Agathe Weissfeld geb. Hirsch, die an dieser Stelle des Friedhofs auf der im Jahr 1908 von Albert Weißfeld erworbenen, vier Grabstellen umfassenden Erbbegräbnisstätte (Nrn. 5-8) beigesetzt worden waren. Zwar hatte ihr Neffe Richard Weißfeld 1951 das Fehlen dieses Grabsteins beklagt, eine Friedhofsbegehung durch das Friedhofsamt hatte jedoch ergeben, daß das Grabmal für die Eheleute Albert Weißfeld im April 1951 noch vorhanden war. Möglicherweise im Auftrag von Richard Weißfeld, der auch für die Aufstellung eines neuen Grabsteins für seine Eltern Jakob und Anna Weißfeld gesorgt hatte, wurde die ursprüngliche Inschrift abgeschliffen und durch den Text "Familie Weissfeld" ersetzt. ====== du2-33 Transkription Wilhelm Cohen 29.7.1875 - 10.4.1962 Kommentar Hinter der Erbbegräbnisstätte für Jacob und Lina Cohen (Nrn. 21 + 22) hatte sich ursprünglich die doppelte Erbbegräbnisstätte für David Koopmann und seine Frau befunden (Nrn. 23 + 24). David Koopmann (27.4.1860 - 11.2.1911) stammte aus Uedem und betrieb ein Schuhwarengeschäft auf der Beeckstraße. Das Schicksal seiner Gattin Jeanette geb. Biermann ist unbekannt, die 1892 geborene Tochter Else, die mit dem Bochumer Rechtsanwalt Dr. Siegmund Löwenstein verheiratet war, wurde nach Auschwitz verschleppt und für tot erklärt. Der Grabstein von David Koopmann wurde 1943 verkauft und weiterverwendet. Ein Ersatz wurde nicht gesetzt. Auf der für Koopmanns Gattin reservierten Grabstelle wurde später Wilhelm Cohen beigesetzt. ======== du2-7015 Personalia Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏...‏‎ ‎‏ביום א׳ [...]‏‎ ‎‏שנת ת[...] לפ״ק‏‎ ‎‏[תנ]צב״ה‏‎ Philipp Cohen geb. im [...] 1820 gest. den [11.?] Mai 18[..] Friede seiner Asche Übersetzung Hier ist begraben ... am Tag 1, ... des Jahres ... der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======== du2-7017 Personalia Hindel b. Wolf Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל וטובת שכל‏‎ ‎‏מרת הינדל‏‎ ‎‏בת [...] וואלף‏‎ ‎‏מתה [...]‏‎ ‎‏מ‏‎[...]‏‎ ‎‏...‏‎ Hier ruht Frau [...] Herz geb. Wolff geb. [....au] ... Übersetzung Hier ist begraben ›die Gattin, tüchtig‹ und ›von gutem Verstand‹, Frau Hindel, Tochter des ... Wolf, gestorben ... ... ... Zitatapparat Zl 2: Spr 31,10 | Zl 2: 1Sam 25,3 Kommentar Zl 3: Der Name ist durch größere Buchstaben hervorgehoben.