===== fr1-2 Personalia 1777-01-23 Transkription ‎‏[־־־]‏‎ ‎‏נו״נ יו׳ ה׳ ט״ו שבט‏‎ ‎‏תקל״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung [---] verschieden und begraben Tag 5, 15. Schwat 537 der kleinen Zählung. Seine/ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Von diesem Grabmal hat sich nur das untere Teil mit dem Sterbedatum und dem Schlußsegen erhalten. Da die Wendung "verschieden und begraben" abgekürzt wurde, lässt sich nicht mehr bestimmen, ob es sich um das Grabmal eines Mannes oder einer Frau handelt. Verziert ist das Grabmal mit profiliertem Rahmen mit einer fein eingravierten Blüte mit einem langen Stiel, am linken unteren Teil des Grabmals. ===== fr1-1 Personalia 1794-04-11 Jizchak'Eisek Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏א״י ביתו הי׳ פתו׳‏‎ ‎‏לעו״ש ה׳ יצחק‏‎ ‎‏אייזק ג״ה מא׳‏‎ ‎‏הלך לעולמו‏‎ ‎‏ביו׳ ו׳ עש״ק י״א‏‎ ‎‏ונ׳ בש״ט ביו׳ א׳‏‎ ‎‏י״ג ניסן לפ״ק‏‎ ‎‏בזכות ק+ו+ל+ ב+ל+ו+ל+‏‎ ‎‏נ+ש+[מע?] תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen ein aufrechter Mann, sein Haus war geöffnet den Vorbeiziehenden, Herr Jizchak Eisek, Kassenverwalter der Landjudenschaft aus Aldingen, ›er ging hin in seine Welt‹ am Tag 6, Rüsttag des heiligen Schabbat, 11., und wurde begraben ›mit gutem Namen‹ am Tag 1, 13. Nissan der kleinen Zählung: "Zum Verdienst dessen ertönte des nachts eine Stimme" (554). Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 5: Koh 12,5 Zl 7: bBer 17a Kommentar Eine Inschrift mit auffallend vielen Abkürzungen - hier wollte man auf dem begrenzten Raum möglichst viel Information unterbringen. Die Gestaltung der Buchstaben wirkt teilweise entwas ungelenk, dazu kommen unregelmäßige Abstände zwischen Buchstaben bzw. Worten und zeilenübergreifende Schreibweisen, die darauf hindeuten, dass der Steinmetz wenig erfahren war im Umgang mit hebräischen Inschriften. Die Datierung ist nicht gesichert. Das Sterbejahr wurde mit einem Chronogramm angegeben, allerdings ist von der letzten Zeile der Inschrift nur die obere Hälfte erhalten, so dass die Rekonstruktion nicht gesichert ist, insbesondere da es sich nicht um ein wörtliches Zitat zu handeln scheint. Die Markierungen über den Buchstaben sind jedoch noch gut zu erkennen, und für das rekonstruierte Sterbejahr stimmen die in der Inschrift angegebenen Wochen- und Monatstage überein. Zl 9: Möglicherweise wurde hier das Wort ‎‏בליל‏‎, "des nachts", abgeändert zu ‎‏בלול‏‎, um die für die Jahresangabe nötige Zahl zu erreichen (siehe Kommentar oben). Das Wort ‎‏בלול‏‎ bedeutet "gemischt", "vermischt", und macht an dieser Stelle keinen Sinn. ===== fr1-3 Personalia 1801-07-07 Anschel b. Jizchak Eisek Stuttgart Transkription ‎‏[־־־]‏‎ ‎‏הב״ח אנשיל ב״ה‏‎ ‎‏יצחק אייזק שט״ג‏‎ ‎‏נפטר ונקבר בש״ט‏‎ ‎‏ביו׳ ך״ו תמוז תקס״א‏‎ ‎‏[תנצב״ה]‏‎ Übersetzung [---] der angesehene Junggeselle Anschel, Sohn des Herrn Jizchak Eisek Stuttgart, verschieden und begraben ›mit gutem Namen‹ am 26. Tammus 561. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 4: bBer 17a ===== fr1-4 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben [...] Kommentar Aufgrund des abgebildeten Schofars handelt es sich höchstwahrscheinlich um das Grabmal eines Mannes, der an den hohen Feiertagen beim Gottesdienst das Ehrenamt des Schofarbläsers innehatte. Interessant ist, dass bei den Buchstaben der Einleitungsformel auf dem Grabmal noch die Führungslinien zu erkennen sind, die dem Steinmetz bei der richtigen Eingravierung der Buchstaben halfen. Möglicherweise gehört dieses Grabmal zu den jüngeren des Friedhofs und stand nicht allzulange auf seinem Grab, bis es bei der Auflösung des Friedhofs im Jahr 1811 als billiges Baumaterial entwendet und verbaut wurde.