======== hgl-1140 Personalia 1803-01-06 ... b. Se... Transkription ‎‏פ[ה]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏זע[...]‏‎ ‎‏ש[...]‏‎ ‎‏ה׳ י״ב טבת ת׳‏‎ ‎‏קס״ג לפ״ק ת׳‏‎ ‎‏נצב״ה וה{וא}‏‎ ‎‏ראשון לקבר‏‎ Übersetzung Hier (Ist geborgen) ... Se... [...] [...] Donnerstag, den 12. Tewet 400+ 163 nach der kleinen Zahl. Seine Seele Isaak Seligmann UlmannSei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Und er Ist der Erste zum Grabe. Kommentar In der letzten Zeile findet sich der Hinweis darauf, dass es sich bei diesem Grab um das erste und älteste auf dem Haigerlocher jüdischen Friedhof im Haag handelt. Dieser Hinweis in der letzten Zeile ist in kleineren Buchstaben ausgeführt und scheint nachträglich angebracht worden zu sein. Als erster wurde hier am 6. Januar 1803 Isaak Seligmann Ulmann bestattet, so dass der in der Inschrift nicht mehr erhaltene Name ergänzt werden kann. ======= hgl-451 Personalia 1805-10./11.- Mosche b. Schmuel Transkription ‎‏משה‏‎ ‎‏מת מי לא ימות‏‎ ‎‏{פ}ה נקבר איש ח׳‏‎ ‎‏{משה בר ש}מואל‏‎ ‎‏ל[...]ר‏‎ ‎‏נ[...]ון‏‎ ‎‏תקס״ו ל[...] ת‏‎ ‎‏נצב״[ה ע]״ש‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Mosche Starb; wer wird nicht sterben? Hier ist begraben ein bedeutender Mann: Mosche, Sohn des Schmuel, [...] [...] Cheschvan 566 nach der kleinen Zahl. Es sei Eingebunden seine Seele in das Bündel der Lebenden mit den übrigen [...] Kommentar Der Cheschvan im jüdischen Jahr (5)566 ging von Donnerstag, dem 24. Oktober bis zu Donnerstag, dem 21. November 1805. Die Abschlussformel muss in der letzten Zeile so ergänzt werden: "gerechten Frauen und Männern im Garten Eden. Amen!" Zln 1-2: "Mosche starb ..." wie schon bei Stein 0350. ======= hgl-292 Personalia 1805-11-06 Schimon b. Pinchas Ullmann Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש חשוב שמעון‏‎ ‎‏בר פנח{ס אול}מן‏‎ ‎‏נפט{ר ביום ה׳ י״ד}‏‎ ‎‏{[...]ס״ו}‏‎ ‎‏{[...]כ}‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Ein bedeutender Mann, Schimon, Sohn des Pinchas Ullmann. Er verschied am Donnerstag, dem 14. [...]66 [...] Kommentar Die "66" in der 5. Zeile dürfte zu der Jahreszahl gehören, die wegen des Aussehens des Steines kaum zu "(5)666" = 1905/06 ergänzt werden kann, sondern eher zu "(5)566" = 1805/06. Am Anfang derselben 5. Zeile sind Buchstabenreste zu erkennen, die man entweder zu "Tischri" oder "Cheschvan" vervollständigen könnte: der 14. Tischri (5)566 ist Montag, der 7. Oktober 1805, der 14. Cheschvan (5)566 ist Mittwoch, der 6. November 1805. Letzteres Datum käme noch am ehesten in Frage, da der 14. Tischri höchstwahrscheinlich als "Vorabend des Lauhüttenfestes" angegeben worden wäre. Störend ist in beiden Fällen der von der Inschrift abweichende Wochentag ("Donnerstag"). ======= hgl-235 Personalia 1806-05-11 Awraham b. Mosche Transkription ‎‏{וא}ברהם שב‏‎ ‎‏למקומו מקום קדוש‏‎ ‎‏ביום א׳ כ״ג אייר ת׳‏‎ ‎‏קס״ו לפ״ק ה״ה אברדם‏‎ ‎‏בר משה ז״ל אשר‏‎ ‎‏יראת ה׳ תריע בלבו‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[ת]נצבה ב[...]‏‎ Übersetzung ›Und Awraham kehrte zurück An seinen Ort‹, einen heiligen Ort, Am Sonntag, dem 23 Iyyar 400 [und] 166 nach der kleinen Zahl. War dies nicht Awraham, Sohn des Mosche, sein Andenken gereiche zum Segen, der Gottesfurcht lässt in seinem Herzen weiden [...] Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 1f: Gen 18,33 Kommentar Zl 2: ‎‏אברדם‏‎ statt ‎‏אברהם‏‎. ======= hgl-305 Personalia 1807-06-21 Hendle b. Zwi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הדור אתם ראו ותמהו על‏‎ ‎‏האי שופרא דארעא בלעה‏‎ ‎‏{כל ימי׳ הלכה בדרך ישרה}‏‎ ‎‏{מצות יי שמרה מרת}‏‎ ‎‏{הענדלה בת צבי אשת}‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏ביו[ם] {א׳ ט״ו} סיון תקס״ז‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben: ›Alle Welt, schauet ihr‹ und staunet ›über Jene Schönheit, die die Erde verschlang‹. All ihre Tage ›wandelte sie auf dem geraden Wege‹; Die Gebote des Ewigen hütete sie. Frau Hendle, Tochter des Zwi, Gattin des [..., gestorben] Am Sonntag, dem 15. Sivan 567 Nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2: Jer 2,31 Zl 2f: bBer 5b Zl 4: Nach Ps 107,7 Kommentar Die Inschrift konnte mithilfe der Aufnahme des Jüdischen Zentralarchivs in Heidelberg von 1990 ergänzt werden. ======= hgl-373 Personalia 1807-07-24 Sprinzl b. Zwi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אלכה וירתי על‏‎ ‎‏ההרים ואבכה‏‎ ‎‏על בתולי אנכי‏‎ ‎‏ורעיתי היא הב״י‏‎ ‎‏מ׳ שפרינצל‏‎ ‎‏בת צבי נפטר‏‎ ‎‏ונקבר ב{יו׳ ו׳ ע}ש״ק‏‎ ‎‏ח״י תמוז תקס״[ז לפ״ק]‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ›Ich werde hingehen auf Die Berge und beweinen Meine Jungfernschaft, ich Und meine Freundinnen‹. Sie ist die aufrechte unverheiratete Frau, Frau Sprinzl, Tochter des Zwi. Sie verschied Und wurde begraben am Freitag, dem Vorabend zum heiligen Sabbat, Dem 18. Tammus 567 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zln 2-5: Ri 11,37 Kommentar Zln 2 - 5: Ri 11,37. Es ist die Rede von der Tochter Jephthas, des Gileaditers, die von ihrem Vater jungfräulich geopfert wurde, weil dieser gelobt hatte, er würde im Falle des Sieges über seine Gegner dem Ewigen als Brandopfer das darbringen, was ihm bei seiner Rückkehr als Erstes entgegenkomme. In unserer Inschrift soll es den frühen Tod der geliebten Tochter ausdrücken. Zl 2: ‎‏וירתי‏‎ statt korrekt ‎‏וירדתי‏‎. Zl 7 und Zl 8: ‎‏נפטר‏‎ und ‎‏נקבר‏‎, wie so oft, statt richtig ‎‏נפטרת‏‎ und ‎‏נקברת‏‎. Wahrscheinlich wurde nur das Abkürzungszeichen vergessen. Zl 9: Die Zahl 18 ist nicht ‎‏י״ח‏‎, sondern ‎‏ח״י‏‎ geschrieben, was als Adjektiv gelesen "lebendig" bedeutet. Diese Umstellung ist üblich. ======= hgl-372 Personalia 1807-07-26 Zwi b. Awraham'Weil Transkription ‎‏במשוך היובל‏‎ ‎‏ה״ה איש ישר כ׳‏‎ ‎‏צבי בן אברהם‏‎ ‎‏ווייל שהיה זה‏‎ ‎‏שנת םמשים‏‎ ‎‏שנה בעל תוקע‏‎ ‎‏ועלתה נשמתו‏‎ ‎‏ל[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏ך׳ תמוז תקס״ז‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ Übersetzung ›Wenn der Schofar lange erschallen wird‹ Es ist ein aufrechter Mann, der ehrsame Zwi, Sohn des Awraham Weil, welcher war diese Ganze Zeit fünfzig Jahre Schofarbläser. Und es stieg empor seine Seele zu [...] [...] 20. Tammus 567 Nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 1: Ex 19,13 Kommentar Gemeindestellung: Schofarbläser Zl 1: Ex 19,13, wo es heißt: "... Wenn aber das Widderhorn lange ertönen wird, dann soll man auf den Berg steigen". Es ist die Rede von göttlichen Anweisungen, die ergingen, bevor die Zehn Gebote auf dem Berge Sinai verkündet wurden. Zl 5: ‎‏םמשים‏‎ ist höchstwahrscheinlich zu ‎‏חמשים‏‎ zu emendieren. ======= hgl-242 Personalia 1807-10-03 Mingle b. Awraham Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏מ*י*נ*ג*ל*ה× שבחך‏‎ ‎‏ב*ת×ם ויושר מהלכך‏‎ ‎‏כ*ה*ר*ר×י אל צדקתך‏‎ ‎‏א*ב*ר*ה*ם× מקורך‏‎ ‎‏א*ש*ת× לפידות פארך‏‎ ‎‏ר*ב*י×ם זכויותיך‏‎ ‎‏ר*פ*א* ל*נשמתך‏‎ ‎‏ביו׳ ש״ק א׳ דר״ה גויותך‏‎ ‎‏וביום ב׳ דר״ה קבורותך‏‎ ‎‏תקס״ח ל׳ תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben: MingleWer offenbahrt dein Lob; In Redlichkeit und Aufrichtigkeit ist dein Wandel; ›Wie die Berge Gottes steht deine Gerechtigkeit‹; Awraham ist dein Ursprung; ›Frau des Lapidoth‹ ist dein Schmuck; RefaelZahlreich sind deine Verdienste. Er heilte deine Seele. Am heiligen Sabbat-Tage, dem 1. Tag des Neuen Jahres schiedst du hin Und am 2. Tag des Neuen Jahres war dein Begräbnis. 568 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 4: Ps 36,7 Zl 6: Ri 4,4 Kommentar Die ersten 8 Zeilen weisen ein Akrostichon auf, das sich freilich in allen Fällen mehr oder weniger ins Zeileninnere fortsetzt. Es ergibt sich diese Lesung: "Mingle bat KHRR Awraham eschet rabbi Refael" zu deutsch: "Mingle, Tochter des ehrsamen Herrn, des Herrn Awraham, Gattin des Rabbiners Refael". (Rabbiner Raphael Zivi 1820-1836 in Haigerloch). Zl 6: "Die Frau des Lapidoth" (Jdc 4,4) ist die Prophetin Debora, die Sisera, den Feldhauptmann des Königs der Kanaaniter, besiegte und dafür in dem bekannten Debora-Lied als "eine Mutter in Israel" (Jdc 5,7) verherrlicht wurde. Hier ist die Wendung im Sinne von "eine tatkräftige Fau" zu verstehen. Zl 7: Statt ‎‏רבים‏‎ sollte stehen ‎‏רבות‏‎, da das Substantiv ‎‏זכות‏‎ weiblich ist. Zln 8 und 9: Die Formen ‎‏גויותך‏‎ und ‎‏קבורותך‏‎ sind Pluralformen und somit falsch geschrieben; heißen müsste es ‎‏גויותיך‏‎ und ‎‏קבורותיך‏‎. ======= hgl-433 Personalia 1807-12-14 Glerle b. Meir Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתולה גלערלה‏‎ ‎‏בת מאיר נפטר‏‎ ‎‏ונקבר ביום ב׳‏‎ ‎‏י״ג כסליו‏‎ ‎‏תקס״ח לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Die unverheiratete Frau Glerle, Tochter des Meir. Sie verschied Und wurde begraben am Montag, Dem 13. Kislev 568 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der 13. Kislev (5)568 ist Montag, der 14. Dezember 1807. Die Angabe: Fr, 4.12.1807 bei Frau Zumbroich beruht auf einem Versehen. Zln 3-4: ‎‏נפטר‏‎ und ‎‏נקבר‏‎ statt korrekt ‎‏נפטרת‏‎ und ‎‏נקברת‏‎. ======= hgl-425 Personalia 1807-12-24 Jehuda b. Schmuel Zwi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש חושב יהודא‏‎ ‎‏בר שמואל צבי‏‎ ‎‏נפטר ונקבר יום‏‎ ‎‏ה׳ כ״ג כסליו‏‎ ‎‏תקס״ח לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Ein bedeutender Mann: Jehuda, Sohn des Schmuel Zwi. Er verschied und wurde begraben am Donnerstag, dem 23. Kislev 568 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 2: Verschreiber: ‎‏חושב‏‎ statt ‎‏חשוב‏‎. ======= hgl-363 Personalia 1809-04-04 Mei[r] b. Zwi Transkription ‎‏ה[...][מ]ר‏‎ ‎‏מ[א]י[...][י]ב‏‎ ‎‏צבי נ[...][ט]ר‏‎ ‎‏ונקב{ר ב}יום [ג]׳ ב׳‏‎ ‎‏{דחו}ל המועד‏‎ ‎‏{דפ}סח ת[ק]ס״[ט]‏‎ ‎‏[ל]פ״ק [תנצב]{״ה}‏‎ Übersetzung [...] Mei[r] [...] Zwi [...]. Er verschied Und wurde begraben am Dienstag, dem 2. Halbfeiertag Von Pessach 569 Nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-424 Personalia 1810-10-19 Pinchas b. Nathan Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבח׳ פנחס המ‏‎ ‎‏כונה זעליגמן‏‎ ‎‏בר נתן הלוי‏‎ ‎‏נפטר ונקבר‏‎ ‎‏ביו[ם עש״]ק‏‎ ‎‏הוש{ענ[ה רב]א}‏‎ ‎‏תקע״{א} לפ״ק‏‎ ‎‏תנ[צ]ב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Der Junggeselle Pinchas, ge- Nannt Seligmann, Sohn des Nathan Halevi. Er verschied und wurde begraben am Vorabend des heiligen Sabbat-Tages, Hoschana Rabba 571 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Hoschana Rabba ist der siebte und drittletzte Tag des Laubhüttenfestes (= Sukkot), also der 21. Tischri. Der fiel im Jahr (5)571 auf Freitag, den 19. Oktober 1810. Zln 2-3: Aus Platzmangel in der ersten Zeile hat der Steinmetz das Wort ‎‏המכונה‏‎ getrennt. ====== hgl-94 Personalia 1810-10-29 Refael b. Jehuda Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבחור חשוב כמר‏‎ ‎‏רפאל בן פ״ו כ׳ יהודא‏‎ ‎‏המכונה {ליב מ}אפהוי‏‎ ‎‏זין נפ{טר ונקבר} ביום‏‎ ‎‏ב׳ {ר״ח חשון תק}ע״א‏‎ ‎‏ל‏‎[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Der bedeutende Junggeselle, der ehrsame Herr Refael, Sohn des Parnass und Leiters, des Herrn Jehuda, Genannt Löb, aus Aufhau- sen. Er verschied und wurde begraben am Tage 2 des Neumondes des Cheschvan 571 nach der kleinen Zahl ... Kommentar Die Inschrift konnte mithilfe der Aufnahme des Jüdischen Zentralarchivs in Heidelberg von 1990 ergänzt werden. ======= hgl-423 Personalia 1811-09-10 Natan b. [...] Halevi Transkription ‎‏פ״{נ}‏‎ ‎‏ה[...]‏‎ ‎‏נ°ת°ן° ג״{[ח]} [...] [ת]ן‏‎ ‎‏בר [...]י‏‎ ‎‏נפ[טר ...]{כ}״א‏‎ ‎‏א[לול תקע״. לפ״ק]‏‎ ‎‏ושבע ימים‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Der [...] Er gab Liebeswerke, Natan, Sohn des [...] Halevi. Er verschied [...] 21. Elul 57[.] nach der kleinen Zahl. Und satt an Tagen Kommentar Leider ist die Jahreszahl nicht mehr vollständig erhalten. Da der Stein zur Linken aus dem Jahr 1812 (Schwat 5572) stammt, der zur Rechten aus dem Jahr 1810 (Tischri 5571), dürfte nur das Jahr 1811 in Frage kommen. Der 21. Elul (5)571 ist Dienstag, der 10. September 1811. Zl 4: Wegen der Levitenkanne wurde das Schluss-Yod zu Halevi ergänzt. ======= hgl-422 Personalia 1812-01-17 Gittl b. Pinchas,'Genannt Seligmann Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה חשובה‏‎ ‎‏גיטל בת פנחס‏‎ ‎‏המכונה זעלגמן‏‎ ‎‏אשת {כ׳ נ}תן סג״ל‏‎ ‎‏נ{פטר ונקב}ר‏‎ ‎‏ב{יו[...] ב}טבת‏‎ ‎‏{ת[ק]ע״ב לפ}״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Die bedeutende Frau Gittl, Tochter des Pinchas, Genannt Seligmann, Gattin des ehrsamen Natan SeGal. Sie verschie[d] und wurde begraben Am Tag [...] im Tewet, [5]72 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Die Jahreszahl muss ergänzt werden zu (5)572. Der Schwat in diesem Jahr ging von Mittwoch, dem 15. Januar, bis zu Donnerstag, dem 13. Februar 1812. Frau Zumbroich gibt nach RSA 1256,3 den 17.1.1812 als Tag des Todes und der Beerdigung an. Das ist ins jüdische Datum umgesetzt: Freitag, der 3. Schwat 5572. Zl 5: ‎‏נפטר ונקבר‏‎ statt ‎‏נפטרת ונקברת‏‎. ======= hgl-306 Personalia 1812-10-17 Kele b. Menachem, genannt'Mendel Transkription ‎‏[פ]״נ‏‎ ‎‏האשה חשובי קילה‏‎ ‎‏בת מנחם המכונה‏‎ ‎‏מענדל אשת כ׳ שמואל‏‎ ‎‏ב׳ א׳ נפטר ביום ש״ק י״א‏‎ ‎‏מרחשון ונקבר ביום‏‎ ‎‏א׳ י״ב בו תקע״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Die bedeutende Frau Kele, Tochter des Menachem, genannt Mendel, Gattin des ehrsamen Schmuel, Sohn des A. Sie verschied am heiligen Sabbat, dem 11. Marcheschvan und wurde begraben am Sonntag, dem 12. desselben [Monats] 573 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 2: Das Abkürzungszeichen hinter ‎‏חשוב׳‏‎ ist eindeutig - und fehlerhaft als Jod (‎‏י‏‎) ausgeführt. Zl 5: ‎‏נפטר‏‎ statt korrekt ‎‏נפטר‏‎. Zl 6: ‎‏נקבר‏‎ statt richtig ‎‏נקברה‏‎. ======= hgl-421 Personalia 1814-01-09 Jettle b. Jizchak, genannt'Eisik Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה יטלא ב[ת]‏‎ ‎‏יצחק המכונה‏‎ ‎‏אייזק נפטרת יום‏‎ ‎‏א׳ ונקברת בי{ו}ם ב׳‏‎ ‎‏י״ח טב[ת] {ת[ק]}ע״ד ל׳‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Die Frau Jettle, Tochter des Jizchak, genannt Eisik. Sie verschied am Sonntag und wurde begraben am Montag, Dem 18. Tewet 574 nach der kleinen Zahl. [...] Kommentar Der 17. Tewet (5)574 ist Sonntag, der 9. Januar 1814. Der zweite Buchstabe der Jahreszahl fehlt, aber es kann nur ‎‏ק‏‎ = 100 in Frage kommen, denn ergänzt man ‎‏ר‏‎ = 200, käme man auf 1914. Der Stein kann aufgrund seiner Machart und seiner hebräischen Inschrift nicht so jung sein. ======= hgl-432 Personalia 1816-02-24 Zwi b. [Jaakow]'Weil Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏א[...]‏‎ ‎‏בן [...]‏‎ ‎‏וויי[ל ... ביום]‏‎ ‎‏ש״ק כ״ה שבט‏‎ ‎‏תקע״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung [...] Ein Mann [...], ZwiSohn des [Jaakow] Weil [...] am Heiligen Sabbat, dem 25. Schwat 576 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der 25. Schwat (5)576 ist Samstag, der 24. Februar 1816. In RSA 1256,3 ist als Todesdatum sowie als Datum des Begräbnisses Samstag, der 24.2.1816, angegeben. Dass ein Jude am Sabbat begraben wird, halte ich für gänzlich ausgeschlossen. Der rituelle Name des Verstorbenen ist nicht mehr erhalten. In RSA 1256,3 ist er als Hirsch Weil (Vatersname: Jakob) eingetragen, daher meine Rekonstruktion: Zwi ben Jaakow; denkbar wäre auch: Zwi ha-mekhunne Hirsch ben Jaakow. ======= hgl-434 Personalia 1816-08-31 Aharon'Mosche b. Pinchas Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש חש{וב אהר}ן‏‎ ‎‏משה ב{ר פנח}ס‏‎ ‎‏נפטר ביו{ם ש}״ק‏‎ ‎‏ז׳ אלול ו{נקב[ר ...]}‏‎ ‎‏א׳ ת{קע״ו ל[פ״ק]}‏‎ ‎‏{תנ[צב״ה]}‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Ein bedeutender Mann: Aharon Mosche, Sohn des Pinchas. Er verschied am heiligen Sabbat, Dem 7. Elul, und wurde begraben Am Sonntag (5)576 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-547 Personalia 1817-08-28 Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]ד נכז נפטר‏‎ ‎‏[ב]יום ה׳ ט״ז אלול‏‎ ‎‏מ+ור+יד ש+א+ו+ל+‏‎ ‎‏ויעל לפ״ק‏‎ Übersetzung [...] [...] [...] verschied Am Donnerstag, dem 16. Elul ›Senkt in die Gruft Und hebt empor‹ (577) nach der kleinen Zahl. Zitatapparat Zl 5f: 1Sam 2,6 Kommentar Der 16. Elul (5)577 ist Donnerstag, der 28. August 1817. Die Jahreszahl ergibt sich aus dem Chronogramm der vorletzten Zahl. In den letzten beiden Zeilen wird 1 Sam 2,6b zitiert. Der ganze Vers lautet: "(Der Ewige tötet und macht lebendig,) senkt in die Gruft und hebt empor". Die punktierten Lettern in der vorletzten Zeile ergeben die Summe 577. Leider ist der Name des Kindes nicht mehr erhalten. In der dritten Zeile von unten sind in dem Wort ‎‏אלול‏‎ die Lettern ‎‏א‏‎ und ‎‏ל‏‎ als Ligatur geschrieben. ======= hgl-275 Personalia 1818-02-01 Awraham b. Jaakow'Halevi Transkription ‎‏ב״ק‏‎ ‎‏א*וי מה היה ל{נו} מאמ‏‎ ‎‏ב*חצי היום שקעה השמ‏‎ ‎‏ר*ץ למצות מ[יל]ה צפרא ורמש‏‎ ‎‏ה*איש א{שר קרא שנא} ושמ׳‏‎ ‎‏מ*{צות ג״ח מאתו ל}א ימו׳‏‎ ‎‏ה״{ה החבר ר׳ א[בר]הם ב}ר יעק׳‏‎ ‎‏[ה]{לוי׳ נפ[...]} כ״ב‏‎ ‎‏[ו]{נקב[ר ...]} תרמ״ח‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist die Grabstätte (?) - O weh, was für ein Urteilsspruch erging über uns! Mitten am Tag ging die Sonne unter. Es eilte zum Gebot der Beschneidung morgens und abends Der Mann, der rief, dass geschrieben steht "›Es wird bewahren‹". Die Gebote der Erweisung von Liebeswerken wich nicht von ihm. War dies nicht der Chawer Awraham, Sohn des Jaakow Halevi? Er verschied [...] 22. Und wurde begraben [...] 578. [...] Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 5: Dtn 7,12 Kommentar Laut Sterberegister starb Awraham bar Jaakow Halevi am 1. Februar 1818, was dem 25. Schwat (5)578 (Sonntag) entspricht. Das deckt sich nicht ganz mit der Zahlenangabe "22" am Ende von Zl 8 überein. Die Jahreszahlen stimmen jedoch überein. Gemeindestellung: Beschneider (Mohel) Zln 1 und 2: Die Schlusskonsonanten der beiden letzten Wörter fehlen jeweils; vom Sinn her ist in Zl 1 ein ‎‏ר‏‎ ‎‏(מאמר)‏‎ zu ergänzen, in Zl 2 ein ‎‏ש‏‎ ‎‏(שמש)‏‎. Möglicherweise war in beiden Fällen ein Abkürzungszeichen vorhanden gewesen. Zl 4: ‎‏צפרא ורמש‏‎ (morgens und abends) ist aramäisch. Zl 5: Wahrscheinlich: ‎‏שנאמר ושמר‏‎ / wie geschrieben steht: "Es wird dir bewahren der Ewige, dein Gott, den Bund ..." (Dtn 7,12). ======= hgl-362 Personalia 1818-06-07 Baruch b. Jehuda Hakohen Transkription ‎‏ב*ר*ו*ך× ה{בא בשם} דמותך‏‎ ‎‏ב*ן× חביב היית לאבותך‏‎ ‎‏כ*מ*ר×ה ולענה פרידתך‏‎ ‎‏י*ה*ו*ד*א× וישראל נהנה מברכת‏‎ ‎‏ה*כ*ה*נ×ים כאשר צויתך‏‎ ‎‏ביום א׳ ג׳ סיון מויתך‏‎ ‎‏ולמחרתו ביום ב׳ קבורת׳‏‎ ‎‏בשנת ב+ר+ו+ך+ ה+ב+א+ ב+ש+ם+‏‎ ‎‏{ל[פ״ק]}‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung ›Gelobt sei, der da kommt im Namen‹ deines Ebenbildes. Ein geliebter Sohn bist du deinen Eltern gewesen: ›Wie Traurigkeit und Bitterkeit‹ [war] dein Abschied. Jehuda und Jisrael erfreuten sich am Segen Der Kohanim, wie ich ihn dir anbefahl. Am Sonntag, dem 3. Sivan, [war] dein Tod Und am Tage darauf, am Montag, [war] deine Beisetzung Im Jahre: ›Gelobt sei, der da kommt im Namen‹ (578) Nach der kleinen Zahl. Baruch Jehuda Hakohen Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 1: Ps 118,26 Zl 3: Nach Spr 5,4 Zl 8: Ps 118,26 Kommentar Die Jahreszahl geht aus dem Chronogramm in Zl 8 hervor, und zwar ergibt die Addition der Zahlenwerte der überpunkteten Lettern die Summe: 578. Unser Kohen starb also am 3. Sivan (5)578 und das ist Sonntag, der 7. Juni 1818. In Zl 1 und in Zl 8 wird Vers 26 aus Psalm 118 zitiert, der hier besonders passend ist, da er mit dem Wort "baruch" (=gelobt, gepriesen) beginnt, was gleichzeitig auch der Name dieses Kohens ist. Zln 4 und 5 sind hier wohl so zu deuten: Jehuda (der Vater) und Jisrael (= Israel), die Gemeinschaft der (Haigerlocher) Juden, erfreuten sich an dem Priestersegen, den er an den Hohen Feiertagen über sie sprach und den der Vater ihm beigebracht hatte. Zl 2: ‎‏אבותך‏‎ statt korrekt ‎‏אבותיך‏‎. Zl 4: ‎‏נהנה‏‎ statt grammatisch ‎‏נהנו‏‎. Zl 6: ‎‏מויתך‏‎ kann eigentlich nur ‎‏מותיך‏‎ sein. Zl 9: Hier kann nur noch ‎‏לפ״ק‏‎ / "Nach der kleinen Zahl" gestanden haben. ======= hgl-393 Personalia 1818-09-07 Riwka b. Menachem, genannt Mendl Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה חשובה‏‎ ‎‏מרת רבקה בת כ׳‏‎ ‎‏מנחם המכונה מענד׳‏‎ ‎‏אשת כ׳ יהודה המכונה‏‎ ‎‏ליב נפטר ביום ב׳ וי״ו‏‎ ‎‏אלול ונקבר ביום ג׳ ז׳ בו‏‎ ‎‏בשנת ו+י+ב+א+ מ+ב+ש+ר+ ט+ו+ב+‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Die bedeutende Frau, Frau Riwka, Tochter des ehrsamen Menachem, genannt Mendl, Gattin des ehrsamen Jehuda, genannt Leb. Sie verschied am Montag, dem 6. Elul, und wurde begraben am Dienstag, dem 7. desselben [Monats], Im Jahre "Und es wird kommen ›einer, der Gutes kündet‹ (578)" [...] Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 8: Jes 52,7 Kommentar Die Jahreszahl ergibt sich aus dem Chronogramm der 8. Zeile; die Addition der betreffenden Lettern ergibt: 578. Der 6. Elul (5)578 ist Montag, der 7. September 1818. Zl 4: ‎‏מענד׳‏‎ ist zu ‎‏מענדל‏‎ zu ergänzen. ZZl 6 u.7: ‎‏נפטר‏‎ und ‎‏ונקבר‏‎ lauten ganz klar korrekt ‎‏נפטרת‏‎ und ‎‏ונקברת‏‎. Zl 8: Einer, der Gutes kündet ist wohl an Jes 52,7 angelehnt. Dieser Vers wird auch am Ende des Gebetes ( ‎‏רבון העולמים‏‎) gesagt, mit dem die Hawdala-Zeremonie am Sabbatausgang beschlossen wird. Derjenige, der Gutes kündet ist der Prophet Elias. In dem "Elias-Lied" (‎‏אליהו הנביא‏‎) vor der Hawdala wird er als der Mann, eingesetzt für alle gute Nachrichten bezeichnet. Der Prophet Elias gilt als Herold und Verkünder des Messias; vgl. dazu Mal 3,23 . ======= hgl-435 Personalia 1818-12-25 Rechl b. Jizchak Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה חשובה מ‏‎ ‎‏רעכ{ל} בת {כ״ה [יצ]ח}ק‏‎ ‎‏ז״ל אשת כמ״ר משה‏‎ ‎‏ז״ל נפטר ונקבר ביום‏‎ ‎‏וי״ו ערב שבת קודש‏‎ ‎‏[כ״ז?] כסליו תקע״ט‏‎ ‎‏[תנצב״ה]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Die bedeutende Frau, Frau Rechl, Tochter des ehrsamen Herrn Jizchak, Sein Andenken gereiche zum Segen, Gattin des ehrsamen Herrn, des Herrn Mosche, Sein Andenken gereiche zum Segen. Sie verschied und wurde begraben am Tag 6, dem Vorabend zum heiligen Sabbat, Dem 27. Kislev 579. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Das Datum ist nicht klar zu erkennen. Ich meine in der 7. Zeile am Anfang in der 2. Position ein Sajin (Zahlenwert 7) zu erkennen. Dann könnte in der 1. Position nur ein Kaf (Zahlenwert 20) gestanden haben, weil der 17 (das wäre die Alternative) des Monats nicht auf einen Freitag fiel. Der 27. Kislev (5)579 ist Freitag, der 25. Dezember 1818. Frau Zumbroich dachte an Freitag, den 20. Kislev 5579 = Freitag 18.12.1818. Zln 4 und 5: Die Formel: "Sein Andenken ..." bedeuten, dass die Personen, auf deren Namen sie folgt, bereits das Zeitliche gesegnet haben. Rechel war also bei ihrem Tod Waise und Witwe. Zl 5: ‎‏נפטר ונקבר‏‎ sollte sein ‎‏נפטרת ונקברת‏‎. ======= hgl-237 Personalia 1818-12-31 Brendl b. Mosche Transkription ‎‏[פ]{״נ}‏‎ ‎‏הא{שה חשוב}ה מ׳‏‎ ‎‏ברע[... מ]שה‏‎ ‎‏אשת כ״ה משה נפט׳‏‎ ‎‏ונקבר ביום ה׳ ג׳ טבת‏‎ ‎‏תקע״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Die bedeutende Frau, Frau Brendl, Tochter des Mosche, Gattin des Mosche. Sie verschied Und wurde begraben am Donnerstag, dem 3. Tewet 579 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 6: ‎‏ונקבר‏‎ statt ‎‏ונקברה‏‎ ======= hgl-436 Personalia 1819-01-20 Jizchak b. Awraham Transkription ‎‏ידו פתוחה לעניים‏‎ ‎‏ויצא י°צ°ח°ק° לשוח בשדי‏‎ ‎‏תפוחים ׃ השושנה אשר בין‏‎ ‎‏החוחים ׃ מגן היה לדורו ׃‏‎ ‎‏בדמו ובבשר ׃ ביתו היתה‏‎ ‎‏פתוחה לרווחה ׃ ושלחנו לכל‏‎ ‎‏נערכה ׃ ערום ראה ותכסהו‏‎ ‎‏מכיסו לא סר ידיהן ׃ ה״ה‏‎ ‎‏איש שר ונגיד כ״ה‏‎ ‎‏יצחק בר אברהם נפטר‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[תקע״ט ל׳ תנצב״ה]‏‎ Übersetzung Seine Hand war für die Armen geöffnet. ›Und Jizchak ging hinaus zu beten aufs Feld‹ Der Äpfel. ›Die Rose, welche zwischen Den Dornen [ist]‹, war Schild für seine Generation, Mit seinem Blute und mit seinem Fleische. ›Sein Haus war Weit geöffnet‹; und sein Tisch für alle Gedeckt. Einen Nackten sah er und er kleidete ihn. Von seinem Geldbeutel hielt er ihre Hände nicht ab. Es ist Ein Mann, ein Edler und Fürst, der ehrsame Herr Jizchak, Sohn des Awraham. Er verschied [...] 579 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2: Gen 24,63 Zl 3f: Hld 2,2 Zl 5f: Av 1,5 Kommentar Das jüdische Jahr (5)579 entspricht dem christlichen 1818/19. Lt. RSA 1256,5 ist das Todesdatum der 20. Januar 1819 und das ist Mittwoch, der 23. Tewet (5)579. Gemeindestellung: Handelsmann und Hoffaktor lt. RSA 1256,5. Auf seine Stellung als Hoffaktor verweist wohl das hebräische ‎‏שר ונגיד‏‎ / "Edler und Fürst". Zl 1: Die erste Zeile ist kleiner als der Rest ausgeführt; dazwischen - vor dem letzten Wort - ist die ausgestreckte und geöffnete Hand gleichsam als Illustration des Gesagten eingemeißelt. Zl 2: Angelehnt an Gen 24,63. Mit Feld der Äpfel ist offensichtlich das Jenseits gemeint, also eine poetische Umschreibung für "er starb"; die Wendung kann hier aber auch als Hinweis darauf gedeutet werden, dass Jizchak sich durch eine strenge Sabbatheiligung ausgezeichnet hatte, denn auch der Kabbalist Jizchaq Luria ging am Sabbatabend in Safed mit seinen Jüngern hinaus auf den "chaqal tappuchin qaddishin" (das "Feld der heiligen Äpfel"). Auf jeden Fall wird es kein Zufall sein, dass diese Wendung in Haigerloch zweimal vorkommt, jeweils bei Verstorbenen namens Jizchak - hier versteckt sich sicherlich ein Hinweis auf den berühmten Namensvetter Isaak Luria. Vgl. Stein 0463. Die Zln 3-4 spielen an auf Hld 2,2-3: "die Rose unter den Dornen", die Geliebte des Hohenliedes, wird mit dem Volk Israel gleichgesetzt; der Geliebte ist Gott selber, der in Vers 3 mit einem "Apfel[baum] unter den Bäumen des Waldes" verglichen wird. Zln 5-6: Av I,5; vgl. Steine 0209, 0251 und 0368. Zl 7: Jes 58,7 nachempfunden. Dieser Vers ist Teil der Haftara für den Morgen des Versöhnungstages (Jes 57,14 - 58,14). Zl 8: Statt ‎‏ידיהן‏‎ wäre ‎‏ידיהם‏‎ angebrachter. ======= hgl-189 Personalia 1819-05-28 Awraham b. Naftali Transkription ‎‏פ״{נ}‏‎ ‎‏איש חושב כמר‏‎ ‎‏אברהם בן כמר‏‎ ‎‏נפתלי נפטר‏‎ ‎‏ביום ו׳ עש״ק ד׳‏‎ ‎‏סיון ונקבר יום‏‎ ‎‏א׳ ב׳ דש{[בע]}ות‏‎ ‎‏תק{ע״ט} לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Ein bedeutender Mann, der ehrsame Herr Awraham, Sohn des ehrsamen Herrn Naftali. Er verschied Am Freitag, dem Vorabend zum heiligen Sabbat, dem 4. Sivan, und wurde begraben am Sonntag, dem 2. (Tag) des Wochenfestes 579 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der 4. Sivan (5)579 ist Freitag, der 28. Mai 1819. Ein Problem taucht bei der Angabe des Begräbnisdatums auf: der Sonntag war nicht, wie angegeben, der zweite Tag des Wochenfestes (Schawuot), sondern der erste. Am ersten Tag eines Festes darf ein Toter nicht von Juden begraben werden, wohl aber kann dies durch Nicht-Juden vorgenommen werden. Am zweiten Tag eines Festes sollte das ebenfalls durch Nicht-Juden geschehen; wenn jedoch keine vorhanden sind, dürfen Juden ihren Toten selber begraben (s. Kizzur Schulchan Aruch 200, 13). Am Sabbat und am Versöhnungstag darf übrigens ein Toter überhaupt nicht bestattet werden (ebd. 200, 10). Zl 2: ‎‏חושב‏‎ falsch für ‎‏חשוב‏‎. Wenn man dennoch ‎‏חושב‏‎ als korrekt ansehen wollte, würde es heißen: ein denkender Mann, was ich bei einer Grabinschrift für wenig wahrscheinlich halte. Die falsche Schreibung kann durch die jüdisch-deutsche Aussprache choschev des Wortes chaschuv provoziert worden sein. Zln 2 und 7: Die Lettern ‎‏א‏‎ jeweils am Zeilenanfang sind größer ausgeführt als die darauf folgenden Buchstaben der beiden Zeilen. ======= hgl-461 Personalia 1819-09-26 Telzle b. J.'Weil Transkription ‎‏[פ]״נ‏‎ ‎‏הא[שה] [ח]שוב[ה]‏‎ ‎‏{מ׳ [טי...ה] בת כ״ה י׳}‏‎ ‎‏{ווייל} א׳ כ׳ {ב}ענ{דיט}‏‎ ‎‏{ווייל נפטר׳ ו}[נ]ק{בר׳}‏‎ ‎‏{יום א׳ ז׳} [ת]ש[ר]י [ת]ק[״ף]‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Die bedeutende Frau, Frau Telzle, Tochter des ehrsamen Herrn J. Weil, Gattin des ehrsamen Bendit Weil. Sie starb und wurde begraben Dorothäa ­WeilAm Sonntag, dem 7. Tischri 580 [---] Kommentar Zumbroich gibt lt. RSA den Vatersnamen mit "Jakob" an. Der Name "Telzle" ist nicht gesichert. Da als bürgerlicher Name in RSA 1256, 5 "Dorothäa" angegeben ist und 1. dem bürgerlichen "Dorothea" in der Regel "Telz, Telzl, Telzle" entspricht sowie 2. nach dem ‎‏מ‏‎ (=Frau [vor dem Namen]) ein ‎‏ט‏‎ und dananch ein ‎‏י‏‎ zu erkennen ist, dazu ein ‎‏ה‏‎ am Schluss, habe ich mich für die Rekonstruktion "Telzle" entschieden. ======= hgl-392 Personalia 1819-12-14 Edel b. Jaakow Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏א״ח מ׳ עדיל‏‎ ‎‏בת כ׳ יעקב אש׳‏‎ ‎‏כ׳ שמואל משה‏‎ ‎‏ב׳ פ׳ נפטר ביום‏‎ ‎‏ג׳ כ״ו כסליו‏‎ ‎‏ו{נקבר ביום} ד׳‏‎ ‎‏[כ...] ל׳‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ›Die tüchtige Frau‹, Frau Edel, Tochter des ehrsamen Jaakow, Gattin des Ehrsamen Schmuel Mosche, Sohn des P. Sie verschied am Dienstag, dem 26. Kislev, Und wurde begraben am Mittwoch, Dem 2[...] nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2: Spr 12,4; 31,10 Kommentar Der 26. Kislev fiel 1843, 1839, 1832, 1829, 1828, 1826, 1825, 1822, 1819 und 1805 auf einen Dienstag. Im Sterberegister existiert kein Eintrag zu dieser Person. Wegen des Steines zur Linken aus dem Jahr 1818, der auch sehr ähnlich gearbeitet ist, favorisiere ich als Sterbedatum den 26. Kislev (5)580 = Dienstag, der 14. Dezember 1819. Das P (Name des Schwiegervaters) könnte Pinchas oder Feitel sein. Zl 5 u. 7: ‎‏נפטר‏‎ und ‎‏ונקבר‏‎ müssen emendiert werden zu ‎‏נפטרת‏‎ und ‎‏ונקברת‏‎. ======= hgl-133 Personalia 1820-06-15 Zippor b. Josef Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הילדה‏‎ ‎‏צפור בת‏‎ ‎‏כ׳ יוסף ב׳ מ׳‏‎ ‎‏נפטר ביו׳‏‎ ‎‏ד׳ ג׳ תמוז‏‎ ‎‏תק״ף ל׳‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Das Kind Zippor, Tochter des Ehrsamen Josef, Sohn des M. Sie verschied am Mittwoch, dem 3. Tammus 580 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Die Datumsangabe ist problematisch. Ich lese: ‎‏תקף‏‎; wenn das korrekt ist, so haben wir als Jahresangabe "(5)80" = "1820"; die Nachbargräber stammen jedoch alle aus dem Zeitraum von 1857 bis 1867. Allerdings befindet sich fast am Ende dieser Reihe das älteste Grab unseres Friedhofs (6. Januar 1803). Das zweite Problem besteht darin, dass der 3. Tammus des genannten Jahres kein Mittwoch, sondern in Wirklichkeit ein Donnerstag ist, und zwar Donnerstag, der 15. Juni 1820. Zl 5: ‎‏נפטר‏‎ statt ‎‏נפטרה‏‎. ======= hgl-317 Personalia 1821-06-03 Meir b. Jizchak'Hilb Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש ישר כמר‏‎ ‎‏מאיר בר יצחק‏‎ ‎‏הילב נפטר ביום‏‎ ‎‏א׳ ג׳ סיון תקפ״א‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Ein aufrechter Mann, der ehrsame Herr, Herr Meir, Sohn des Jizchak Hilb. Er verschied am Sonntag, dem 3. Sivan 581 Nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-371 Personalia 1821-12-27 Bele Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת לפידות‏‎ ‎‏שגדלה פתילות‏‎ ‎‏לבה״כ מרת בילא‏‎ ‎‏אשת כ׳ צבי ב׳ א׳‏‎ ‎‏ווייל נפטר ביום‏‎ ‎‏ה׳ ג׳ טב{ת תקפ״}ב ל׳‏‎ ‎‏תנ{צ}ב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ›Die Frau des Lapidoth‹, Die Dochte spann Für die Synagoge. Frau Bele, Gattin des ehrsamen Zwi, Sohn des A[vraham] Weil. Sie verschied am Donnerstag, dem 3. Tewet 582 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2: Ri 4,4 Kommentar Zl 4: Die Frau des Lapidoth ist die Prophetin Debora, die in Ri 4,4 so genannt wird. Dieser Ausdruck dient als Bezeichnung für eine herausragende Frau. Vgl. Stein 0242. Zl 3: Das Spinnen von Dochten für die Kerzen im Gotteshaus galt als ein großes Verdienst. ======= hgl-462 Personalia 1824-10-01 Baruch b. Efrajim Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏[ה]איש חשוב [כ׳]‏‎ ‎‏{ב}רוך המכונה‏‎ ‎‏{ב}ענדיט בר‏‎ ‎‏אפרים נפטר‏‎ ‎‏בליל צום כפור‏‎ ‎‏ונקבר ביום א׳‏‎ ‎‏י״א ת{ש[רי] ת}קפ״ה‏‎ ‎‏[ת]{[נ]צב}״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Der bedeutende Mann, der ehrsame Baruch, genannt Bendit, Sohn des Efrajim. Er verschied In der Nacht zum Fasttag des [Jom] Kippur Bendit ­WeilUnd wurde begraben am Sonntag, Dem 11. Tischri 585. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Die Nacht zum Jom Kippur ist der Abend des 10. Tischri bis um Mitternacht sowie die ganze Nacht bis zum Morgen; dieser ganze Zeitraum (wie auch der nachfolgende Tag bis zum Abend) gehört zum 10. Tischri, dem Versöhnungstag. Starb Baruch vor Mitternacht, so geschah das nach dem christlichen Datum am Freitag, dem 1. Oktober 1824; starb er jedoch nach Mitternacht, so war das am Samstag, dem 2. Oktober 1824. Begraben wurde er auf jeden Fall am Sonntag, dem 11. Tischri (5)585 = 3.10.1824. ======= hgl-272 Personalia 1825-07-16 Treile b. Elieser Transkription ‎‏לא נוסיף בשבחות‏‎ ‎‏פה בבית הקברות‏‎ ‎‏חובתך עשית‏‎ ‎‏ומעשיך כלית‏‎ ‎‏הכל יודוך‏‎ ‎‏[והכל ישב]חיך‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה צנועה טריילא בת‏‎ ‎‏אליעזר אשת בן ציון לעוושטיין‏‎ ‎‏ונפטרת ביום ה׳ י״ג אב תרל״ו לפ״ק‏‎ ‎‏ונקברת ביום ו׳ עש״ק תנצב״ה‏‎ Zu was so vieler Worte An diesem Friedensorte: Du thatest deine Pflicht Das ists was Jeder von dir spricht. Hier ruht Therese Löwenstein [...] Januar 1813. gest. 3. Aug. [1876] Übersetzung Häufen wir keine Lobpreisungen an Hier auf dem Totenacker! Du tatest deine Pflicht Und deine Werke hast du vollendet. Alle danken dir Und alle preisen dich. Hier ist begraben Die züchtige Frau Treile, Tochter des Elieser, Gattin des Ben Zion Lewstein, Und sie verschied am Donnerstag, dem 13. Aw 636 nach der kleinen Zahl Und wurde begraben am Freitag, dem Vorabend zum heiligen Sabbat. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Die Zeilen 1-6 sind im Original ein Gedicht mit dem Reimschema aa bb cc. Die ersten 5 Zeilen auf der Rückseite sind eine freie Nachdichtung dieses hebräischen Poems (oder umgekehrt). Der Hausname "Löwenstein" ist im hebräischen Text offensichtlich verschrieben. Es hätte da stehen sollen: ‎‏לעווענשטיין‏‎. Zl 6: ‎‏ישבחיך‏‎ falsch für korrekt ‎‏ישבחוך‏‎. ======= hgl-273 Personalia 1825-07-16 Dina b. Awraham Halevi Transkription ‎‏ותצא דינה בת ח׳‏‎ ‎‏אברהם הלוי אשת‏‎ ‎‏כ׳ {אברהם הלו}י‏‎ ‎‏בש{בת מטות מ}עלמא‏‎ ‎‏דא לעלמא {דק}שוט‏‎ ‎‏ביום ר׳ ח׳ אב מ+צ+א+‏‎ ‎‏א+ש+ה+ מ+צ+א+ ט+ו+ב+ לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung ›Und es ging hinaus Dina‹, Tochter des Chawer Awraham Halevi, Gattin des Ehrsamen Awraham Halevi, Am Sabbat Mattot aus dieser Welt in die Welt der Wahrheit Am Neumondstag des Aw: "›Wer fand Eine Frau, hat Gutes gefunden‹" (585) nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 1: Gen 34,1 Zl 6f: Spr 18,22 Kommentar Die Jahreszahl ergibt sich aus dem Chronogramm der Zeilen 6 und 7. Der Vers aus Prov 18,22, der in der revidierten Lutherbibel (Stuttgart 1977) übersetzt wird mit: "Wer eine Ehefrau gefunden hat, der hat etwas Gutes gefunden ...", ist im hebräischen Original überpunktet, das heißt ein jeder Buchstabe muss mit seinem Zahlenwert addiert werden, wobei sich die Summe 585 ergibt, also das Jahr (5)585. Der Neumondstag des Aw ist der 1. Aw und der fiel im genannten Jahr auf Samstag, den 16. Juli 1825. An diesem Sabbat wurde der Tora-Abschnitt "Mattot" (Nu 30,2 - 32,42) zusammen mit dem Abschnitt "Masej" (Nu 33,1 - 36,13) gelesen. Den das Chronogramm bildenden Vers hat sicher der hinterbliebene Ehemann seiner verstorbenen Gattin gewidmet. Die 1. Zeile ist angelehnt an Gn 34,1, wo es heißt: "Dina aber, Leas Tochter, ... , ging aus, die Töchter des Landes zu sehen." Zln 4-5: Zeile 4 ab dem letzten Wort sowie die ganze Zeile 5 sind in aramäischer Sprache abgefasst. Zl 5: "Die Welt der Wahrheit", aramäische Wendung aus den Midraschim und dem Sohar. ======= hgl-375 Personalia 1826-01-09 Zihrl b. Jaakow Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה חשובה מרת‏‎ ‎‏ציהרל בת כ׳ יעקב‏‎ ‎‏אשת כ׳ יעקב ווייל‏‎ ‎‏נפטרת ביום כ׳ ראש‏‎ ‎‏חרדש שבט תקפ״ו‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ ‎‏ת[נצב״ה]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Eine bedeutende Frau, Frau Zihrl, Tochter des ehrsamen Jaakow, Gattin des ehrsamen Jaakow Weil. Sie verschied am Montag, dem Neu- Mondstag des Schwat 586. Nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 5: ‎‏כ׳‏‎ falsch statt richtig: ‎‏ב׳‏‎. Zl 6: ‎‏חרדש‏‎ verhauen für recte ‎‏חודש‏‎. ======= hgl-361 Personalia 1827-01-07 Resl b. Baruch Transkription ‎‏פ״ט שוש|צּנה‏‎ ‎‏ר*י*ז*ל× בת ברוך אינ|נה‏‎ ‎‏ב*ת× ג״ח נדדה מקי|נה‏‎ ‎‏ב*ר*ו*כ×ה מצויה בגי|נה‏‎ ‎‏א*ש*ת× חיל מי ימצא|נה‏‎ ‎‏י*ה*ו*ד*ה× וישראל ישבח|נה‏‎ ‎‏כ*ה*נ×ה ירבה בקהל מימ|נה‏‎ ‎‏צ*ד*ק×ה עשתה לשכ|נה‏‎ ‎‏יום א׳ פתאום זיוה פ|נה‏‎ ‎‏ח׳ טבת עלתה למעו|נה‏‎ ‎‏תקפ״ז לפר׳ טקט|^=נה‏‎ Rosine Katz geb. Weil geb. 8 Mai 1773 gest. 7 Jan. 1827. Übersetzung Hier ist geborgen: Schoschanna Resl, Tochter des Baruch, ist nicht mehr. Die Tochter von Liebeswerken: ›sie zog fort aus ihrem Nest‹. Als Gesegnete wurde sie gefunden im Garten. ›Eine tüchtige Frau - wer wird sie finden?‹ Jehuda KaZ und Jisrael werden sie preisen. Priesterschaft wachse in der Gemeinde aus ihr heraus. Almosen gab sie ihrer Nachbarschaft. Am Sonntag verflog plötzlich ihr Glanz, Am 8. Tewet stieg sie hinauf in ihre Wohnstätte. 587 nach der kleinen Zahl. Zitatapparat Zl 3: Nach Spr 27,8 Zl 5: Spr 31,10 Kommentar Zl 6: "Jehuda und Jisrael" bezeichnet "alle Juden". So heißt es im Nachsegen zum "Schma" am Morgen: "... und erlöse nach Deinem Ausspruch Jehuda und Jisrael". Zl 7 könnte ein Hinweis darauf sein, dass es in Haigerloch zwar sehr viele Leviten, aber so gut wie keine Kohanim gab: Es wird der Wunsch geäußert, Rosine möge viele Söhne gebären, damit dem Mangel an Kohanim abgeholfen werde. Zl 7: Statt ‎‏ירבה‏‎ muss es heißen: ‎‏תרבה‏‎. Zl 11: ‎‏לפק‏‎ ist ausgeschrieben, mit fehlerhafter Worttrennung und grammatisch sehr freizügig: ‎‏קטנה‏‎ statt ‎‏קטן‏‎. ======= hgl-243 Personalia 1827-02-20 Jettel b. Mosche Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל עטרת‏‎ ‎‏בעלה מרת ייטיל‏‎ ‎‏בת ה׳ משה אשת‏‎ ‎‏כ׳ א[...]{ב׳} נ׳ סג״ל‏‎ ‎‏נפט[רת ביו]ם ג׳ כ״ג‏‎ ‎‏שבט תקפ״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ›Eine tüchtige Fau, die Krone Ihres Gatten‹, Frau Jettel, Tochter des Herrn Mosche, Gattin des Ehrsamen A[...], Sohn des N. SeGal. Sie verschied am Dienstag, dem 23. Schwat 587 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2f: Spr 12,4 Kommentar Vom Namen des Ehegatten der Jettel ist leider nur der Anfangsbuchstabe "Alef" zu erkennen, der zu "Awraham" bzw. "Aharon" ergänzt werden könnte. Das folgende "SeGal" (Abkürzung für "segan levajja") ist gleichbedeutend mit "Halevi". ======= hgl-318 Personalia 1827-05-08 Edel b. Josef Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל מרת‏‎ ‎‏אידל בת כמר יוסף‏‎ ‎‏אשת כמ״ר מאיר‏‎ ‎‏הילב נפטרת ביום‏‎ ‎‏ג׳ י״א אייר תקפ״ז ל׳‏‎ ‎‏[תנצב״ה]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ›Eine tüchtige Frau‹, Frau Edel, Tochter des ehrsamen Herrn, des Herrn Josef, Gattin des ehrsamen Herrn, des Herrn Meir Hilb. Sie verschied am Dienstag, dem 11. Ijar 587 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2: Spr 12,4; 31,10 ======= hgl-437 Personalia 1827-12-13 Pinchas b. Jizchak Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏הב{ח[...]ס} המכונ{ה}‏‎ ‎‏{זע[ל... י]}צחק‏‎ ‎‏[...]ר‏‎ ‎‏יום ה׳ כ״ד ונקבר ביום‏‎ ‎‏ב׳ כ״ח כסליו תקפ[״ח]‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen Der Junggeselle [Pinchas], genannt Seligmann, Sohn des Jizchak, [...] Er verschied am Donnerstag, dem 24., und wurde begraben am Montag, dem 28. Kislev 588 Nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der 24. Kislev (5)588 ist Donnerstag, der 13. Dezember 1827. Die Beisetzung fand am 28. Kislev (5)588 statt, das ist Montag, der 17. Dezember 1827. Der große Abstand zwischen den beiden Tagen ist sicher darauf zurückzuführen, dass am Freitag, dem 14.12., das Lichterfest (=Chanukka) begann und der 15.12. ein Sabbat war, ein Feier- und Ruhetag, an dem nicht beerdigt werden darf. ======= hgl-138 Personalia 1829-05-29 Dosset b. Dow Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתולה מרת‏‎ ‎‏דוסט בת כמר‏‎ ‎‏דוב נפטרת‏‎ ‎‏ביום ו׳ עש״ק‏‎ ‎‏כ״ו אייר תקפ״ט‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Die unverheiratete Frau Dosset, Tochter des ehrsamen Herrn Dow. Sie verschied Am Freitag, dem Vorabend zum heiligen Sabbat, Dem 26. Ijar 589 Nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei gebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-232 Personalia 1829-07-22 Dosset b. Natan Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה החכמ עלדה‏‎ ‎‏נשמתה למרומה כל‏‎ ‎‏ימיה הלכה בדרך‏‎ ‎‏ישרה מצות ה׳ שמרה‏‎ ‎‏מרת דוסט בת פ״ו ה׳‏‎ ‎‏נתן אשת כ׳ נתן אריה‏‎ ‎‏נפטרת יום ד׳ כ״א‏‎ ‎‏תמוז תקפ״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Eine weise Frau. Es stieg hinauf Ihre Seele in die Höhe. Alle Ihre Tage wandelte sie auf dem Wege, Dem Geraden. Die Gebote des Ewigen hütete sie. Frau Dosset, Tochter des ehrsamen Gemeindevorstehers Natan, Gattin des ehrsamen Natan Arje. Sie verschied am Mittwoch, dem 21. Tammus 589 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 2: ‎‏עלדה‏‎ statt ‎‏עלתה‏‎, ‎‏הכחמ‏‎ ohne Abkürzungszeichen. ======= hgl-463 Personalia 1830-01-16 Jizchak b. Pinchas Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ויצא יצחק לשדה‏‎ ‎‏ת[פ]וחי[ם ל]טייל ע[ם]‏‎ ‎‏[נש]מות צדיקים‏‎ ‎‏[ל]{ק}בל שכרו על‏‎ ‎‏מ{ע}שים טובים‏‎ ‎‏ה״[ה] כ׳ יצחק המכונה‏‎ ‎‏א{[ייזק ב]ר [פ]נח[ס]}‏‎ ‎‏נפט[ר]{ביום א׳ [כ״ב] טבת}‏‎ ‎‏תק״צ לפ״ק תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben: ›Jizchak ging hinaus aufs Feld‹ Der Äpfel, um zu spazieren mit Den Seelen von Gerechten, Zu empfangen seinen Lohn für Gute Werke. War dies nicht der ehrsame Jizchak, genannt E[isek], Sohn des Pinchas? Er verschied am Sonntag, dem [22.] Tewet Eisik ­Ullmann590 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2: Nach Gen 24,63 Kommentar Lt. RSA 1256, 9 fiel der Todestag auf den 16.1.1830. Das ist umgerechnet Samstag, der 21. Tewet (5)590. Da der Abend des Samstags nach dem jüdischen Kalender bereits zum "Sonntag" gehört, ist die Angabe Sonntag in der Inschrift so zu verstehen, dass unser Jizchak am Samstag nach Sonnenuntergang das Zeitliche segnete. Im hebräischen Text hat dann wohl gestanden: am Sonntag, dem 22. Tewet; auf dem Foto des Jüdischen Zentralarchivs Heidelberg von 1990 glaube ich - durchgedrückt mit Mühe und Not - die Lettern ‎‏כב‏‎ = 22 erkennen zu können. Zln 2-3: Mit dem "Apfelfeld" ist wohl das Jenseits gemeint; die Wendung kann hier aber auch als Hinweis darauf gedeutet werden, dass Jizchak sich durch eine strenge Sabbatheiligung ausgezeichnet hatte, denn auch der Kabbalist Jizchaq Luria ging am Sabbatabend in Safed mit seinen Jüngern hinaus auf den "chaqal tappuchin qaddishin" (das "Feld der heiligen Äpfel"). Auf jeden Fall wird es kein Zufall sein, dass diese Wendung in Haigerloch zweimal vorkommt, jeweils bei Verstorbenen namens Jizchak - hier versteckt sich sicherlich ein Hinweis auf den berühmten Namensvetter Isaak Luria. Vgl. Nr. 0436. ======= hgl-186 Personalia 1831-07-20 Zihrl b. Jizchak Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה חשובה מרת‏‎ ‎‏ציהרל ב״ה יצחק‏‎ ‎‏אשת כ׳ אברהם‏‎ ‎‏הילב נפטרת ביום‏‎ ‎‏ד׳ יו״ד מנח[ם] תקצ״[א]‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Eine bedeutende Frau, Frau Zihrl, Tochter des ehrsamen Herrn Jizchak, Gattin des ehrsamen Awraham Hilb. Sie verschied am Mittwoch, dem 10. Menachem 591 Nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der Trauermonat Aw wird auch "Menachem = Tröster" genannt. Zl 6: Statt des Buchstabens "Jod" mit dem Zahlenwert 10 ist der Name des Buchstabens ausgeschrieben worden. ======= hgl-137 Personalia 1831-07-30 Rechl b. Naftali Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏רעכל בת נפתלי‏‎ ‎‏אשת כ׳ דוב המכונה‏‎ ‎‏בעער נפטרת‏‎ ‎‏ביום ש״ק כ׳ מנחם‏‎ ‎‏תקצ״א [לפ״]{ק}‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Rechl, Tochter des Naftali, Gattin des ehrsamen Dow, genannt Beer. Sie verschied Am heiligen Sabbat-Tage, dem 20. Menachem 591 nach der kleinen Zahl. [Ihre Seele sei gebunden in das Bündel der Lebenden] Kommentar Der Trauermonat "Aw" - am 9. desselben gedenkt man der Zerstörung des Ersten und des Zweiten Tempels wie auch der Vertreibung der Juden aus Spanien - wird euphemisch "Menachem" = "Tröster" genannt. ======= hgl-191 Personalia 1831-09-21 Rachel Transkription ‎‏מנעי קולך מבכיה‏‎ ‎‏רחל מבקש על בניה‏‎ ‎‏ויש שכר לפעולתיה‏‎ ‎‏להניח ברכה אחריה‏‎ ‎‏אשת חיל עטרת בעלה‏‎ ‎‏מרת רחל בת אפרים‏‎ ‎‏אשת כמ״ר יהודה‏‎ ‎‏המכונה ליב הילב‏‎ ‎‏נפטרת ביום ד׳ ערב‏‎ ‎‏סונות תקצ״ב {לפ״}ק‏‎ ‎‏תנ{צב״ה}‏‎ Rachel Hilb geb. Bloch geb. 9. Aug. 1762, gest. 21. Sept. 1831. Übersetzung ›Halt ab deine Stimme vom Weinen‹: ›Rachel sucht nach ihren Kindern‹ ›Und es wird einen Lohn geben für ihre Mühe‹, Um einen Segen zurückzulassen nach ihr. ›Eine tüchtige Frau ist die Krone ihres Gatten‹. Frau Rachel, Tochter des Efrajim, Gattin des ehrsamen Herrn Jehuda, Genannt Leb Hilb. Sie verschied am Mittwoch, dem Vorabend Zum Laubhüttenfest 592 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 1: Jer 31,16 Zl 2: Nach Jer 31,15 Zl 3: Jer 31,16 Zl 5: Spr 12,4 Kommentar Die ersten drei Zeilen - wie auch die vierte halbrund angeordnet - sind Bibelversen nachgebildet: Zl 1 "Lass dein Schreien und Weinen" (Jeremias 31,16); dann Zl 2 leicht abgewandelt von "Rachel weint über ihre Kinder" (Jer. 31,15) (‎‏מבקש‏‎ statt ‎‏מבכה‏‎) und Zl 3 "denn deine Mühe wird noch belohnt werden" (Jer. 31,16). Die 5. Zeile hingegen ist ein unverändert aus den Sprüchen Salomos (Proverbia) 12,4 übernommenes Zitat. Zl 2: ‎‏מבקש‏‎ statt korrekt ‎‏מבקשת‏‎. Zl 10: ‎‏סונות‏‎ falsch für ‎‏סוכות‏‎. ======= hgl-231 Personalia 1831-09-21 David b. Jaakow Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש ישר הלך‏‎ ‎‏בתמים מעשיו‏‎ ‎‏היו באמונה שלמים‏‎ ‎‏כ׳ דוד המכונה טיבל‏‎ ‎‏בר יעקב נפטר‏‎ ‎‏ביום ה׳ ערב סוכות‏‎ ‎‏תקצ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Ein aufrechter Mann; er wandelte Vollkommen. Seine Werke Geschahen in vollkommener Verlässlichkeit. Der ehrsame David, genannt Tevl, Sohn des Jaakow. Er verschied Am Donnerstag, am Vorband zumLaubh üttenfest 592 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der Vorabend zum Laubhüttenfest (Sukkot) ist der 14. Tischri, welcher im jüdischen Jahr (5)592 auf Mittwoch, den 21. September 1831, fiel. Die Angabe "Donnerstag" des hebräischen Textes ist somit nicht korrekt. ======= hgl-499 Personalia 1831-11-11 Elijahu b. Zwi Weil Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הב{חור} כמר אלי׳‏‎ ‎‏בן כמ״ר צבי ווייל‏‎ ‎‏נפטר ביום ו׳ עש״ק‏‎ ‎‏ונקבר ביום א׳ ח׳‏‎ ‎‏כסליו תקצ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Der Junggeselle, der ehrsame Herr, Herr Elijahu, Sohn des ehrsamen Herrn, des Herrn Zwi Weil. Er verschied am Freitag, dem Vorabend zum heiligen Sabbat, Und wurde begraben am Sonntag, dem 8. Elias ­WeilKislev 592 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Den in der Inschrift abgekürzten Namen "Eli..." ergänze ich zu "Elijahu", weil sich in RSA 1256, 9 die Angabe "Elias" findet. Das Begräbnisdatum fiel auf den 8. Kislev (5)592, das ist Sonntag, der 13.11.1831. Gestorben ist Elias Weil an einem Freitag; das müsste dann der 6. Kislev bzw. der 11. November 1831 sein. Mit den Datumsangaben liegen hier auch andernorts Probleme vor: Lt. RSA 1256 starb er am 12.11.1830, also ein ganzes Jahr früher! Interessant ist eine weitere Diskrepanz, nämlich die, dass er in seiner Inschrift als KMR (= "ehrsamer Herr, Herr") apostrophiert wird, aber nach RSA 1256, 9 sein Beruf als "Bettler" angegeben wird. ======= hgl-187 Personalia 1831-11-21 N[...] Schlomo b. N. Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש חשוב‏‎ ‎‏כנ[...] שלמה‏‎ ‎‏ב׳ נ׳ נפטר ונקבר‏‎ ‎‏ביום ד׳ ח״י כסלו‏‎ ‎‏[ת]קצ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Ein bedeutender Mann, Der ehrsame N[...] Schlomo, Sohn des N.. Er verschied und wurde begraben Am Mittwoch, dem 18. Kislev 592 nach der kleinen Zahl. ... Kommentar Der Stein ist eingesunken, so dass die Zeile mit der Jahreszahl nur noch halb zu sehen ist. Anhand der Oberkante der Buchstaben, im Vergleich mit den Nachbarsteinen und mit der Angabe von Wochen- und Monatstag ließ sich das Jahr (5)592 jedoch sicher rekonstruieren. Dass der Name des Vaters nur mit dem Anfangsbuchstaben angegeben wird, ist durchaus unüblich. Das vorhandene "N" steht möglicherweise für "Natan". Das Begräbnis fand am Todestag statt. Zl 5: Statt ‎‏יח‏‎ = 18 steht in umgekehrter Reihenfolge ‎‏חי‏‎, ein durchaus übliches Verfahren, da ‎‏חי‏‎ als Wort gelesen "lebendig" bedeutet. Zl 7: Wahrscheinlich folgt noch eine Zeile mit dem üblichen Schlusssegen. ======= hgl-464 Personalia 1833-07-21 Fratl b. Elchanan,'Genannt Liebermann Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏{אשה חשובה} מרת‏‎ ‎‏פראטל ב״ה אלחנן‏‎ ‎‏המכונה ליברמן אשת‏‎ ‎‏כ׳ אייזק אולמן נפט‏‎ ‎‏ביום א׳ ה׳ אב תקצ״ג‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Eine bedeutende Frau, Frau Fratl, Tochter des Herrn Elchanan, Genannt Liebermann, Gattin des Ehrsamen Eisek Ullmann. Sie verschied Am Sonntag, dem 5. Aw 593 Nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-465 Personalia 1834-03-26 Sprinz b. Eisek Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏על האי {ש[ופר]}א דבלע‏‎ ‎‏בעפר{א [...]}א היא‏‎ ‎‏אשה [... אש]ת‏‎ ‎‏חיל [...] מרת‏‎ ‎‏שפרינץ בת כ״[.] אייזק‏‎ ‎‏אשת ר׳ זעליגמן אולמן‏‎ ‎‏נפטרת ביום ד׳ שושן‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben: ›Über diese Schönheit, die verschlungen wurde Im Staub‹ [...] sie ist eine Frau [...] ›die Frau, die tüchtige‹ [...] Frau Sprinz, Tochter des ehrsamen [...] Eisek, Gattin des Herrn Seligmann Ullmann Verschied am Mittwoch, SchuschanSophie Ullmann [---] Zitatapparat Zl 2f: bBer 5b Zl 4f: Spr 12,4; 31,10 Kommentar Lt. RSA 1256, 13 ist das Sterbedatum der 26.3.1834. Das entsprach Mittwoch, dem 15. Adar Scheni (5)594 und das war in der Tat "Schuschan Purim", der Tag nach Purim. Zl 3: Das aramäische Zitat aus dem Traktat Berachot des babylonischen Talmuds (5b) wurde hier wahrscheinlich fortgeführt wie dort mit ‎‏קא בכינא‏‎ / "weine ich". ======= hgl-239 Personalia 1834-12-26 Henle b. Mosche ­Burgauer Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה ובני׳ צועקים‏‎ ‎‏בל{ב מ}ר שנטל הנבה‏‎ ‎‏נשי{י}ר המרה ה״ה עטרת‏‎ ‎‏ראשינו הזיוה והדרה‏‎ ‎‏כ׳ אלחנן המכונה‏‎ ‎‏ה{ינ}לא ב״ר משה בורגויער‏‎ ‎‏נפט{[ר ביום ו׳]} עש״ק {כ״ד}‏‎ ‎‏כסליו תקצ״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben: Eine Ehefrau und Kinder schreien auf Mit bitterem Herzen, dass es [ihnen] die Sprache verschlagen hat: Es bleibt uns die Bitterkeit über. War dies nicht ›die Krone Unseres Hauptes‹, ›die leuchtende und die strahlende‹? Der ehrsame Elchanan, genannt Henle, Sohn des Herrn Mosche ­Burgauer. Er verschied am Freitag, dem Vorabend zum heiligen Sabbat, dem 24. Kislev 594 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 4f: Klgl 5,16 | Zl 5: Nach Dan 4,33 Kommentar Zl 2: ‎‏בני׳‏‎ abgekürzt für ‎‏בנים‏‎. Zl 5: ‎‏הזיוה‏‎ und ‎‏הדרה‏‎ sind möglicherweise ungrammatisch von den Nomina ‎‏זיו‏‎ und ‎‏הדר‏‎ abgeleitete Adjektive. ======= hgl-404 Personalia 1835-01-09 Mehrle Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האש{ה} חש{ו}בה‏‎ ‎‏מ{ע}הרלא אשת‏‎ ‎‏פ״ו כהר״ר יעקב‏‎ ‎‏וויי{ל מתה בי}ום‏‎ ‎‏ו׳ ח׳ טבת תקצ״ה‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Die bedeutende Frau Mehrle, Gattin des Vorstehers und Leiters, des ehrsamen Herrn, des Herrn Jaakow Weil. [Sie starb] am Freitag, dem 8. Tewet 595 Nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Die teilweise verwitterte Inschrift konnte nach der Aufnahme des Jüdischen Zentralarchivs in Heidelberg vom August 1990 ergänzt werden. ======= hgl-244 Personalia 1835-10-29 Mosche b. A... Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש נדיב {הלך} בתמים‏‎ ‎‏מעשי{ו היו בא}מונה‏‎ ‎‏של{מים אכל} מיגיע‏‎ ‎‏כ{פו [עמד בצד]כ}תו‏‎ ‎‏ע{ד [אסופו] ר׳ מש}ה ב׳‏‎ ‎‏{א[... ב]}יום‏‎ ‎‏ה׳ ו׳ חשון תקצ״ו‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Ein freigiebiger Mann; er wandelte in Vollkommenheit. ›Seine Werke waren an Verlässlichkeit Vollkommen‹; ›er ernährte sich vom Verdienst Seiner Hände‹, er war standhaft in seiner Gerechtigkeit, Bis an sein Ende, Herr Mosche, Sohn des A..., [...] am Donnerstag, dem 6. Cheschvan 596 Nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel Lebenden! Zitatapparat Zl 3f: Nach Ps 33,4 Zl 4f: Gen 31,42 u.a. Kommentar Die heute stark verwitterte Inschrift konnte mithilfe einer Aufnahme des Jüdischen Zentralarchivs in Heidelberg vom August 1990 teilweise ergänzt werden, weitere Ergänzungen ergaben sich aus dem Zusammenhang der beliebten Wendungen, aus denen die Eulogie zusammengesetzt ist. ======= hgl-195 Personalia 1835-12.- Mosche b. Naftali Transkription ‎‏[פ״נ]‏‎ ‎‏מש[ה מת מי לא] ימות‏‎ ‎‏ה״ה [... נפ]תלי‏‎ ‎‏נפט[ר ...]‏‎ ‎‏כסל[יו ...] ביום‏‎ ‎‏ב׳ תקצ״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Mosche starb; wer stirbt dann nicht? Es ist [Mosche, Sohn des] Naftali. Er verschied am [...] Kislev [und wurde begraben] am Montag, 595 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Es ist wenig an Text erhalten, jedoch geben die Bruchstücke mannigfaltige Hinweise: Wenn ich in der zweiten Zeile am Anfang als Namen des Verstorbenen "Mosche" entziffern kann und am Ende derselben Zeile "stirbt", dann ist klar, dass hier der in damaligen Zeitläuften beliebte Spruch "Mosche starb; wer stirbt dann nicht?" gestanden hat. Am Ende der dritten Zeile lese ich "-tali", was nur zu "Naftali" ergänzt werden kann, also hieß er "Mosche ben Naftali" mit seinem jüdischen Namen. Die Angabe des Sterbetages ist leider gänzlich verschwunden (nur der Monat "Kislev" ist zu lesen), aber wenn vor der erhaltenen Jahreszahl (5)595 "am Montag" zu erkennen ist, nachdem zwei Zeilen höher schon stand "er verschied", so kann in der Zeile darunter nur gestanden haben: und wurde begraben am / Montag, wobei hier der Monat nicht nochmals genannt werden muss. Im Klartext: unser Mosche ben Naftali wurde an einem Montag im Monat Kislev (5)595 beigesetzt - in Frage kommen die folgenden vier Montage: (1) 6. Kislev = 8.12.; (2) 13. Kislev = 15.12.; (3) 20. Kislev = 22.12. und endlich (4) der 27. Kislev = 29.12. im Jahre 1835. ======= hgl-340 Personalia 1836 Schenle Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏א*ש×[...] בניה‏‎ ‎‏ש*נ*[... מ]מתיה‏‎ ‎‏ל*א× [...] מעשיה‏‎ ‎‏א*ש*[ת× ...] לפיה‏‎ ‎‏מ*ה*ר*[ר× ...]ה כפיה‏‎ ‎‏ר*פ*א*[ל× ... ] נשמתיה‏‎ ‎‏ז*ל* ל[...]‏‎ ‎‏לפרט [...]תהלל‏‎ Übersetzung [...] Frau [...] ihrer Kinder [...] Nicht [...] ihre Taten. Schenle, Gattin [...] in ihren Mund Rabbiner [...] ihre Hände Refael [...] ihre Seele Sein Andenken gereiche zum Segen [...] der Zählung [...] sie wird gepriesen. Kommentar Aus dem Akrostichon auf der rechten Seite geht klar hervor, dass die Verstorbene die (zweite?) Gattin des Rabbiners Rafael Zivi war: "Frau Schenle, Gattin des Rabbiners Rafael, sein Andenken gereiche zum Segen". Er starb wahrscheinlich im Jahr 1836 und war schon tot, als seine Gattin starb, so dass sie einige Jahre nach 1836 dahinging. ======= hgl-466 Personalia 1836-01-25 Edel b. Mosche Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏בנת ישראל יקוננו עליך‏‎ ‎‏פנה זיו{ה פנ[ה הד]}רה‏‎ ‎‏מעליך בת אל בשמים‏‎ ‎‏כבודה נער{ה ידיד}ה‏‎ ‎‏{בתו}לה יפיפ{י[ה...]}לה‏‎ ‎‏{עדי[ל ...]}‏‎ ‎‏בת משה נפטרת ביום‏‎ ‎‏ב׳ ו׳ שבט תקצ״ו‏‎ ‎‏א״ס‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Töchter Israels wehklagten um dich. ›Es schwand ihr Glanz, es schwand ihre Pracht‹. Von dir fort, Tochter Gottes im Himmel, Ihre Ehre, eine liebreiche junge Frau, Eine wunderschöne Jungfrau [...] Edel [...] Tochter des Mosche. Sie verschied am Montag, dem 6. Schwat 596. Amen Sela Zitatapparat Zl 3: BerR 68,6 Kommentar Der Name "Edel" ist relativ sicher zu erschließen. ======= hgl-468 Personalia 1836-06-19 Kel b. Refael Zifi Transkription ‎‏קיל בת ר׳ רפאל ציפי [נ]פטרת יום‏‎ ‎‏א׳ ד׳ תמוז תקצ״ו ל׳‏‎ ‎‏בעודנה בְאִבֵּךְ בימי נעורך‏‎ ‎‏ירדת יוֹקֶרֶת מהר לקברך‏‎ ‎‏יליל וקינה נשמעים על דרך‏‎ ‎‏אַחְרֵךְ ממנו בשובך לעפרך ׃‏‎ ‎‏רם ונשא מִבָּמָתך‏‎ ‎‏תעוף עתה נשמתך‏‎ ‎‏באבר כיונה בעלת כנפים‏‎ ‎‏מגויתך אל השמים‏‎ ‎‏רחצו דמעות עיני[כ]ם‏‎ ‎‏על פרי{דת} [...]ם‏‎ ‎‏{על} יקשור [...] בנפשכם‏‎ ‎‏[ה]א[...] בני מלככם‏‎ In der Jugend Frühlings=Tagen Sankst Du, Theure! schon ins Grab; Unser wehmuthsvollen Klagen Folgten dir zur Gruft hinab. . Doch weit überm Grabes Hügel Schwebt iezt dein befreiter Geist, Der mit leicht beschwingtem Flügel Seiner Hülle sich entreißt. . Darum Vater laß das Weinen, Den̄ verloren ist sie nicht: Gott wird Dich mit ihr vereinen Droben einst im ewigen Licht. Übersetzung Kel, Tochter des Herrn Refael Zifi. Sie verschied am Sonntag, dem 4. Tammus 596 nach der kleinen Zahl. Wie du ›noch in Blüte‹ standest in den Tagen deiner Jugend Stiegst du, Teuere, schnell hinab in dein Grab. Jammer und Wehklage wurden auf dem Wege vernommen Deinetwegen durch uns, als du zurückkehrtest zu deinem Staube. ›Hoch und erhaben‹ über deinem (Grabes)hügel Fliegt nun deine Seele ›Beflügelt wie eine fluggewandte Taube‹ Heraus aus deinem Leib zum Himmel hin. Tränen wässerten euere Augen Über die Trennung [...] Nicht binde [...] an euere Seele [...] Kinder eueres Königs. Zitatapparat Zl 3: Nach Ijob 8,12 Zl 7: Jes 57,15 Zl 9: Nach Ps 55,7 Kommentar Syntaktisch schwerfällig ist die Konstruktion in Zln 5 und 6. Hätte ich nicht zeilengerecht übersetzen wollen, hätte ich geschrieben: Jammer und Wehklagen ließen wir deinetwegen auf deinem Wege vernehmen .... Einige Wörter des hebräischen Textes sind - wohl als Verständnishilfe - punktiert. Das deutsche Gedicht, das sich inhaltlich an den hebräischen Text anlehnt, besteht aus drei Strophen zu je vier Versen mit diesem Reimschema: abab cdcd efef. Der Anfang einer jeden Strophe ist durch die eingerückte erste Teile kenntlich gemacht. Zl 3: Statt ‎‏בעודנה‏‎ am Zeilenanfang sollte aus syntaktischen Gründen besser ‎‏בעודך‏‎ stehen. In der Übersetzung habe ich diesen Fehler korrigiert. Der Ausdruck noch in der Blüte ist angelehnt an Hi 8, 12 (Vgl. Nrn. 0205 und 0217). Da ‎‏נעורים‏‎ (das letzte Wort in der Zeile) ein Plurale tantum ist, müsste es korrekt heißen: ‎‏נעוריך‏‎. Zl 7: Grammatisch korrekt wären hier die Feminin-Formen der Adjektive, also ‎‏רמה ונשאת‏‎. Zl 9 musste ich sehr frei wiedergeben; wörtlich steht da: "Mit einem Flügel wie eine Taube, Herrin der Flügel". ======= hgl-230 Personalia 1837-02-20 Jehuda b. David'Schlomo Transkription ‎‏אל תירא כי גאלתיך‏‎ ‎‏קראתי בשמך לי‏‎ ‎‏אתה יהודה בר דוד‏‎ ‎‏שלומה הלך בדרך‏‎ ‎‏כל ארץ ביום יד‏‎ ‎‏אדר תקצ״זל לפ״ק‏‎ Fürchte dich nich[t]{,} den ich hab[e] Dich erlöset, ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Jes. {43,1} Leopold Hilb gest 20. Feb{r.} 1837. Leopold Hilb geb. 25. Dez. 1763, gest. 20. Feb. 1837. Übersetzung ›Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; Ich habe dich bei deinem Namen gerufen; mein Bist du‹. Jehuda, Sohn des David Schlomo. ›Den Weg ging er Aller Welt‹ am 14. Adar 597 nach der kleinen Zahl. Zitatapparat Zln 1-3: Jes 43,1 Zl 4f: 1 Kön 2,2 Kommentar Das Datum ist nicht sauber angegeben; das jüdische Jahr (5)597 war ein Schaltjahr, folglich gab es einen Adar I und einen Adar II. Im deutschen Text wird der 20. Februar 1837 genannt, der ist allerdings umgerechnet Montag, der 15. Adar I (5)597. Zl 5: ‎‏שלומה‏‎ statt üblicherweise ‎‏שלמה‏‎. Zl 6: Bei der Jahreszahl ist das ‎‏ל‏‎ am Schluss zu streichen. Zl 7: In der 1. Zeile des deutschen Textes ist kein Dehnungszeichen (mehr) über dem "n" von "denn" zu erkennen. ======= hgl-407 Personalia 1837-10-02 Kele Transkription ‎‏קילא אשת כ׳ איסרלה סג״ל נפטרת‏‎ ‎‏ביום צום גדלי׳ תקצ״ח‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ ‎‏על אלה אני בוכיה ועיני‏‎ ‎‏ירדה מים שלקחת ממני‏‎ ‎‏מחמד {עיני זה אשת נע}ורי‏‎ ‎‏דמיון [כחי ...] היא‏‎ ‎‏אשתי ה׳נ׳ל שהיתה אשה‏‎ ‎‏חשובה עקרת הבית‏‎ ‎‏נפטרת ביום הנ״ל‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Karolina Levi Übersetzung Kele, Gattin des ehrsamen Isserle SeGal. Sie verschied Am Fasttag Gedaljas 598 Nach der kleinen Zahl. ›Darüber weine ich so und mein Auge Fließt von Tränen‹, ›dass du von mir genommen bist, Die Wonne meines Auges‹, sie, ›die Gattin meiner Jugend‹, Die Vorstellung meiner Kraft [...] sie. Meine oben genannte Gattin, und sie war eine Frau, Eine bedeutende, ›die Herrin des Hauses‹. Sie verschied am oben genannten Tage. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 4f: Klgl 1,16 Zl 5f: Nach Ez 24, 16 | Zl 6: Spr 5,18 Zl 9: Ps 113,9 Kommentar Zln 4/5: Klgl 16,1. Von diesem Stein existiert auch eine Aufnahme aus dem Jahre 1970 von Richard Klotz; die Ergänzungen in Zeilen 5 und 6 stammen teilweise davon. Zl 6: Statt ‎‏זה‏‎ sollte grammatisch korrekt ‎‏זאת‏‎ stehen. ======= hgl-356 Personalia 1838-06-19 David b. Jizchak Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הישיש דוד בן כ״ה‏‎ ‎‏יצחק ז״ל נפטר יום ג׳‏‎ ‎‏כ״ו סיון תקצ״ח לפ״ק ׃‏‎ ‎‏שמענו ותרגז בטננו‏‎ ‎‏לקול צללו שפתינו‏‎ ‎‏כי ל{[...] א}להינו‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Der Greis David, Sohn des ehrsamen Herrn Jizchak, sein Andenken gereiche zum Segen. Er verschied Dienstag, Dem 26. Sivan 598 nach der kleinen Zahl. ›Wir hörten [dies] und unser Leib erbebte; Von dem Geschrei zitterten unsere Lippen‹. Denn bei allem [...] unser Gott [...] Zitatapparat Zl 5f: Nach Hab 3,16 Kommentar Die Zeilen 5 und 6 sind Habakkuk 3, 16 nachgebildet und spielen vermutlich auf Davids Amt als Schofarbläser an. Die nicht mehr ganz erhaltene Folgezeile (7) gehört nicht dazu. Ich kann nicht erkennen, wie viele Zeilen darunter noch vorhanden gewesen waren. ======= hgl-236 Personalia 1838-09-06 Mer(le) b. Awraham Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏האשה ח{שובה}‏‎ ‎‏מער {בת אברהם}‏‎ ‎‏אש{ת כ״מ יעקב}‏‎ ‎‏המכו{נה קאפל נפטר׳}‏‎ ‎‏ביום ה׳ {ט״ו אלול ונקב׳}‏‎ ‎‏ביום {ו׳ עש״ק י״ז בו}‏‎ ‎‏ת{קצ״ח לפ״ק}‏‎ ‎‏ת[נצב״ה]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen Die bedeutende Frau, Mer(le), Tochter des Awraham, Gattin des ehrsamen Herrn Jaakow, Genannt Koppl. Sie verschied Am Donnerstag, dem 16. Elul, und wurde begraben Am Freitag, dem Vorabend zum heiligen Sabbat, dem 17. desselben, 598 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Die heute fast völlig zerstörte Inschrift konnte mithilfe der Aufnahme des Jüdischen Zentralarchivs in Heidelberg vom August 1990 ergänzt werden. Den Namen der Verstorbenen - im Original steht "Mer" ohne erkennbares Abkürzungszeichen - ergänze ich zu "Merle", der gut belegt ist und auch in Haigerloch vorkommt (Steine 0010; 0084). ======= hgl-339 Personalia 1839-05-11 Brendel Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏זאת מצבת קבורת‏‎ ‎‏האשה החשובה‏‎ ‎‏מ׳ ב[ר]ענדלא אשת‏‎ ‎‏אמנוא[ל] נפטרת ביום‏‎ ‎‏ז׳ {ש״ק כ״ז א}ייר תקצ״ט ל׳‏‎ ‎‏נתצב״{ה עש״צ בג}ע״ה‏‎ ‎‏א״ס‏‎ Übersetzung Hier ist begraben: Dies ist ›der Denkstein auf der Grabstätte‹ Der bedeutenden Frau, Der Frau Brendel, Gattin des Imanuel. Sie verschied am 7. Wochentag, dem heiligen Sabbat, dem 27. Ijar 599 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden mit den übrigen Gerechten im oberen Garten Eden! Amen Sela. Zitatapparat Zl 2: Gen 35,20 Kommentar Zl 5: ‎‏אמנואל‏‎ falsch statt korrekt ‎‏עמנואל‏‎. ======= hgl-201 Personalia 1839/40 Pinchas [...] Ullmann Transkription ‎‏{פ״נ}‏‎ ‎‏פינ[...]{ל}מ{א}ן‏‎ ‎‏מת [...]{ת}‏‎ ‎‏תר[...]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Pinchas [...] Ullmann. Er starb [...] 6.. [...] Kommentar Wenigstens der Name ist erhalten: Pinchas (~Seligmann) Ullmann, und dass er nach 1839/40 starb. ======= hgl-291 Personalia 1840-04-29 Riwka b. Chajjim'Seew Transkription ‎‏פ״[נ]‏‎ ‎‏[א]שה חשובה‏‎ ‎‏[רב]קה בת כ׳ ח[יי]ם‏‎ ‎‏[זא]ב ז״ל אשת כ׳ מא[י]ר‏‎ ‎‏[...] מנחם הלוי המכונה‏‎ ‎‏[..ע]פשטיין נפטרת‏‎ ‎‏[ב]יום ד׳ כ״ו ניסן ת״ר ל׳‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Eine bedeutende [F]rau, Riwka, Tochter des ehrenwerten Chajjim Seew, sein Andenken gereiche zum Segen, Gattin des ehrenwerten Meir, (Sohn des) ehrenwerten Menachem Halevi, genannt Eppstein. Sie verschied Am Mittwoch, dem 26. Nissan 600 nach der kleinen Zahl. [...] ======= hgl-457 Personalia 1840-06-07 Baruch b. Schimon Transkription ‎‏(ברוך אתה \ וברוך אתה)‏‎ ‎‏(בבואך \ בצאתך)‏‎ ‎‏איש תם וישר הש״ץ והנאמן‏‎ ‎‏אשר שבחו הרבה מלספר‏‎ ‎‏כהר״ר ברוך בר שמעון מת‏‎ ‎‏ביום א׳ דשבועות בשנת‏‎ ‎‏ק+ו+ל+ו+ ה+יה+ ע+ר+ב+ ו+נ+ע+י+ם+‏‎ ‎‏ש{הוא ת״ר} לפ״ק‏‎ ‎‏{[תנצב]״ה}‏‎ Übersetzung (›Gesegnet seist du bei deinem Eingang, gesegnet seist du bei deinem Ausgang‹) Ein redlicher und aufrechter Mann, der Vorbeter und Vertrauter, Dessen Lob nicht zu schildern ist. Der ehrsame Herr, der Herr Baruch, Sohn des Schimon. Er starb Am 1. Tag des Wochenfestes im Jahre "Seine Stimme war angenehm und lieblich", Das ist 600 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 1f: Dtn 28,6 Kommentar Der 1. Tag des Wochenfestes (=Schawuot) ist der 6. Sivan, der im Jahre (5)600 auf Sonntag, den 7. Juni 1840 fiel. Das Chronogramm in Zl 5 hat den Zahlenwert 600. Der Vers auf dem aufgeschlagenen Buch stammt aus Dt 28,6. Das darin zweimal vorkommende Wort baruch (=gesegnet) ist natürlich Anspielung auf den Namen des Verstorbenen. Gemeindestellung: Vorbeter, Vorsinger (Schaz); Gemeindefunktionär (Neeman) ======= hgl-469 Personalia 1840-07-30 Meir b. Mosche'Ullmann Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבח׳ כ׳ מאיר בר משה‏‎ ‎‏אולמ{אן [...] נפ}טר ביום‏‎ ‎‏{ה׳} כ״ט {תמוז} ת״ר לפ״ק‏‎ ‎‏ונקבר ביום {ו׳} עש״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Der Junggeselle, der ehrsame Meir, Sohn des Mosche Ullmann [...] Er verschied am Donnerstag, dem 29.Tammus 600 nach der kleinen Zahl Und wurde begraben am Freitag, dem Vorabend zum heiligen Sabbat. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-229 Personalia 1840-09-27 Jeschaja b. Naton Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏י*פי פרי תאר קרא ד׳ שמך‏‎ ‎‏ש*ם טוב משמן עזבת לבניך‏‎ ‎‏ע*זרת לעניים מה טוב חלקך‏‎ ‎‏י*תום היית עוזר אלמנ׳ ישבחוך‏‎ ‎‏ה×בטחת בד׳ ועזבת אליו יגיעך‏‎ ‎‏ב×ן פרנס היית ונוהג בקהלתך‏‎ ‎‏נ*תון לך אלהים בכסאו מושבך‏‎ ‎‏ה׳ ישעי ב׳ נתון מת ביום‏‎ ‎‏כ״ט אלול בער״ה בשנת‏‎ ‎‏פ+ר+נ+ס+ ו+מ+נ+ה+ג+ א+ב+י+נ+ו+ ז+ל+ שהוא‏‎ ‎‏תר״א ל׳ תנצב״ה‏‎ Hier ruht Barnas Isaias Hilb Übersetzung Hier ist begraben ›Der Ewige nannte dich einen grünen, schönen, fruchtbaren Ölbaum‹. ›Einen guten Ruf, besser als Salbe‹ hast du deinen Kindern hinterlassen. Den Armen halfest du, wie schön ist dein Anteil! Ein Waisenkind warst du, doch halfest du den Witwen; man rühmet dich dafür. ›Auf den Ewigen vertrautest du und überließest ihm deine Sorgen!‹ Sohn des Gemeindevorstehers warst du, und [selbst] Leiter in deiner Gemeinde! ›Verliehen sei dir‹ [von] Gott an seinem Thron deine Stätte! 'Der Ewige ist meine Hilfe' Jeschaja, Sohn des Naton. Er starb am 29. Elul am Vorabend des Neuen Jahres, im Jahre "Vorsteher und Leiter, unser Vater, sein Andenken gereiche zum Segen", das ist 601 nach der kleinen Zahl. Möge seine Seele eingebunden sein in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2: Jer 11,16 Zl 3: Koh 7,1 Zl 6: Ijob 39,11 Zl 8: Est 3,11 und 2 Chr 2,11 Kommentar Der 29. Elul (5)600 ist Sonntag, der 27. September 1840, der Tag vor dem Neujahrsfest des jüdischen Jahres (5)601. In der letzten Zeile ist als Jahr allerdings 601 angegeben (der 29. Elul [5]601 ist Mittwoch, der 15. September 1841). Ich denke aber, dass dem Chronogramm (s.u.) in der vorletzten Zeile der Vorzug zu geben ist. Das Wort "Barnas" in der zweiten Zeile des deutschen Textes auf der Rückseite ist der Titel des Isaias Hilb; es bedeutet "Gemeindevorsteher" (hebr. "Parnass"). Zl 3: Am Anfang der Zeile steht ein Zitat aus dem Prediger Salomo (Kohelet) 7,1. Der ganze Vers lautet: "Ein guter Ruf ist besser als gute Salbe und der Tag des Todes besser als der Tag der Geburt." Zl 4: Der Ausdruck "wie schön ist dein Anteil" ist an die Formulierung im täglichen Morgengebet angelehnt, wo es in dessen ersten Teil (den "Birkhot ha-Shchar" = den Segenssprüchen am Morgen) heißt: "Heil uns, wie schön ist unser Anteil, wie lieblich unser Los und wie schön unser Erbe". In Zl 9 wird es ganz kunstvoll: Das Wort "meine Hilfe" (auf Hebräisch: jischi) kann auch gelesen werden "Jischaj" und das ist dann die Kurzform des Namens "Jeschajahu (=Isaias, Jesaja)", des Namens des Gemeindevorstehers Isaias Hilb. Wie es zu der Form "Naton" des Vatersnamens kommt, ist mir allerdings nicht klar; die normale judendeutsche Form zu "Natan" ist nämlich "Nossn". Möglicherweise geht die Form auf ein Bibelzitat zurück (s.o.). In Zl 11 ist "Vorsteher und Leiter, unser Vater, sein Andenken gereiche zum Segen" mit diakritischen Zeichen versehen - ein Hinweis darauf, dass hier ein sog. Chronogramm vorliegt; addiert man die so gekennzeichneten Lettern, so ergibt sich als Summe "600", das Sterbejahr des Isaias Hilb. ‎‏מנהג‏‎ ist hier defektiv geschrieben (für normales ‎‏מנהיג‏‎), weil sonst das Chronogramm statt "600" die Summe "610" ergäbe. ======= hgl-320 Personalia 1840-10-03 Natan b. Meir,'Genannt Feitel Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏נתן בר מאיר‏‎ ‎‏המכונה פייטל‏‎ ‎‏מת ביום ש״ק וי״ו‏‎ ‎‏תשרי תר״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Uns wirst Du unvergeßlich sein! Du [...] [...] Wen̄ wir Dir nach zum Vater geh'n Übersetzung Hier ist begraben Natan, Sohn des Meir, Genannt Feitel. Er starb am heiligen Sabbat, dem 6. Tischri 601 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-185 Personalia 1842-07/08- Natan b. Sch[...] Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבח{ר נ}תן בן‏‎ ‎‏ש[... נפ]טר‏‎ ‎‏ב[...]‏‎ ‎‏ונק[בר ...]ם‏‎ ‎‏תר״ב לפ״ק‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Der Junggeselle Natan, Sohn des Sch[...] Er verschied Am [...] Und wurde begraben [...]m 602 nach der kleinen Zahl. [...] Kommentar Die Inschrift ist wegen der starken Verwitterung kaum zu lesen. Das "Schluss-Mem" in Zeile 5 könnte der letzte Buchstabe des Monats "Menachem (Aw)" sein. Der Aw ging im Jahr (5)602 vom 8. Juli bis zum 6. August 1842. ======= hgl-467 Personalia 1843-11-21 Transkription ‎‏צ[יו]ן ל[...]‏‎ ‎‏ילד [שעשועים]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏נפטר ביום ג׳ כ״ח‏‎ ‎‏מרחשון [תר]״ד [לפ״ק]‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung Denkstein für [...] ›Ein Kind des Ergötzens‹ [...] [...] [...] [...] Verschieden am Dienstag, 28. Cheschvan 604 nach der kleinen Zahl. [...] Zitatapparat Zl 2: Jer 31,19 Kommentar Zl 2: Nach ‎‏ילד‏‎ sind noch die oberen Reste einiger Lettern zu erkennen, die die Vermutung gestatten, das dort ‎‏שעשועים‏‎ gestanden hat, weswegen ich es in die Übersetzung verdeutscht aufgenommen habe. ======= hgl-391 Personalia 1843-11-22 Jachet Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הא״ח מ׳ יאכט אשת כ׳ וואלף‏‎ ‎‏סג״ל נפטר ביום ד׳ א׳ דר״ח‏‎ ‎‏כסליו תר״ד ל׳ יליל וקינה‏‎ ‎‏אשא במרה כי פנה זיוה‏‎ ‎‏פנה הדרה כפך לעני‏‎ ‎‏פרשת וידך לאביון‏‎ ‎‏שלחת אהה משוש לבי‏‎ ‎‏ממנו נס[ע עד הנחת] הטהור‏‎ ‎‏אשת [בנימן תעמד ל]גורלו‏‎ ‎‏[לקץ הימין] תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ›Die tüchtige Frau‹, Frau Jachet, Gattin des ehrsamen Wolf SeGal. Sie verschied am Mittwoch, dem 1. Neumondstag des Kislev 604 nach der kleinen Zahl. Jammer und Wehklage Werde ich anstimmen in Bitterkeit, denn ›geschwunden ist ihr Glanz, Geschwunden ist ihre Pracht‹. ›Deine Hand hast du dem Armen Ausgebreitet und deine Hand hast du dem Bedürftigen Gereicht‹. O weh, die Freude meines Herzens Ist von uns gegangen hin zu der reinen Ruhe. Die Gattin des Binjamin ›erstehe auf zu ihrem Los, Am Ende der Tage‹. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2: Spr 12,4; 31,10 Zl 5f: BerR 68,6 Zln 6-8: Nach Spr 31,20 Zl 10f: Dan 12,13 Kommentar Der 1. Neumondstag des Kislev ist der 30. Cheschvan, der im jüdischen Jahr (5)604 auf Donnerstag, den 23. November 1843 fiel. Die Angabe Mittwoch im hebräischen Text ist also auf den ersten Blick falsch. Im Sterberegister (RSA 1256, 23) ist als Todesdatum Mittwoch, der 22. November (= 29. Cheschvan), angegeben. Bedenkt man jedoch, dass der 30. Cheschvan am Abend des 22. November nach Einbruch der Dunkelheit begann, so lassen sich beide Angaben harmonisieren. Zl 3: ‎‏נפטר‏‎ statt richtig ‎‏נפטרת‏‎. Zl 9: Die Lesung ‎‏ממנו נסע עד הנחת‏‎ ist nicht ganz sicher; störend ist dabei auch, dass das Nomen femininum ist. Zl 10: ‎‏גורלו‏‎ statt grammatisch korrekt ‎‏גורלה‏‎. ======= hgl-246 Personalia 1843-11-25 Transkription ‎‏[...] ‎‏איש הישר [...] בר מנחם‏‎ ‎‏אשר הלך בדרך טובים‏‎ ‎‏צדיק וישר כל מעשיו עשה‏‎ ‎‏[בכו]שר בה׳ דבק נפשו‏‎ ‎‏ביושר היה מן המקשיבים‏‎ ‎‏לקול תורה ותפלה‏‎ ‎‏משכימים ומעריבים‏‎ ‎‏נפטר ביום ב׳ ונקבר‏‎ ‎‏ביום ד׳ כסלו תר״ד לפ״ק‏‎ Übersetzung [...] Ein aufrechter Mann, Awraham?, Sohn des Menachem, Welcher wandelte auf dem Weg der Guten, Gerecht und aufrecht; alle seine Werke verrichtete er In Tüchtigkeit; ›an den Ewigen heftete er seine Seele In Aufrichtigkeit‹; er war unter denen, die da achten Auf die Stimme der Tora und des Gebets, Die früh aufstehen und spät abends heimkommen. Er verschied am 2. und wurde begraben Am 4. Kislev 604 nach der kleinen Zahl. Zitatapparat Zl 5f: Vgl. Dtn 30,20 Kommentar Die Lesung des Namens "Awraham" ist sehr unsicher - man glaubt noch ein Schluss-Mem zu erkennen. Ob eine Zeile vor dem Text mit der rituellen Formel ‎‏פ׳נ‏‎ vorhanden gewesen ist, lässt sich wegen der starken Verwitterung des Giebels nicht mehr feststellen. Eine abschließende Zeile mit der rituellen Schlussformel ‎‏תנצב׳ה‏‎ war jedenfalls nicht vorhanden. Zl 7: Mit der Ausdrucksweise: "Die früh aufstehen und spät abends heimkommen" sind diejenigen gemeint, die sich früh vor ihrem Tageswerk schon zum Morgengebet in die Gemeinde begeben und nach getaner Arbeit ebenfalls mit der Gemeinde (in der Synagoge) ihr Abendgebet verrichten. ======= hgl-135 Personalia 1843-11-26 Zirle Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל מ׳ צירלא‏‎ ‎‏אשת ר׳ מאיר בר דוד‏‎ ‎‏שלמה שהלכה בכל‏‎ ‎‏ימיה ב{דרך ישר}ה‏‎ ‎‏מצו[ת ... ה]לכה‏‎ ‎‏ל[...]ע‏‎ ‎‏ש[... כס]לו‏‎ ‎‏ונקברת ביום א׳ ג׳ כסלו‏‎ ‎‏תר״ד לפ״ק תנצב״ה‏‎ Zerline, Ehefrau des Maier Hilb. geb. 12. Juni 1780, gest. 26. Novb. 1843. Übersetzung Hier ist begraben ›Die tüchtige Frau‹, Frau Zirle, Gattin des Herrn Meir, Sohn des David Schlomo, welche wandelte in allen Ihren Tagen auf dem geraden Weg. Die Gebote [des Ewigen wahrte sie, sie] ging [...] [...] Kislev Und wurde begraben am Sonntag, dem 3. Kislev 604 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei gebunden in das Bündel der Lebenden Zitatapparat Zl 2: Spr 12,4; 31,10 ======= hgl-188 Personalia 1843-12-11 Schlomo b. Meir Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבחור כ׳ שלמה בר‏‎ ‎‏מאיר נפטר ביום ב׳‏‎ ‎‏ח״י כסלו ונקבר‏‎ ‎‏ביום ג׳ תר״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Der Junggeselle, der ehrsame Schlomo, Sohn des Meir. Salomon HilbEr verschied am Montag, Dem 18. Kislev, und wurde begraben Am Dienstag 604 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 5: ‎‏ח״י‏‎ statt ‎‏י״ח‏‎ wie in Inschrift 0187. ======= hgl-389 Personalia 1843/44 Ester Transkription ‎‏כפה פרשה לעני‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏א*הה נפלה ממנו עטרת פליה‏‎ ‎‏ס*פדה העיר ומשפחת לויה‏‎ ‎‏ת*עו בעלה ובניה בעניה‏‎ ‎‏ר×נו דלים אור נהפך לבכיה‏‎ ‎‏א*ש*ת× חיל אשרוה בניה‏‎ ‎‏{נ*ת*נ*ה} טרחה והלכה לפניה‏‎ ‎‏{א*}נ[...]ה מפרי מעשיה‏‎ ‎‏[ל×...] לנו [..]יותיה‏‎ ‎‏[...] לפ״ק‏‎ Übersetzung ›Ihre Hand breitete sie aus zum Armen‹ Hier ist begraben: O weh, gefallen ist von uns die herrliche Krone! Getrauert hat die Stadt und die Familie der Leviten. Es irrten umher ihr Gatte und ihre Kinder im Elend. Es jammerten die Bedürftigen; Licht wandelte sich in Weinen. ›Eine tüchtige Frau‹, ihre Kinder priesen sie. Sie gab ihre Mühsal und es wandelte vor ihr her [...] von der Frucht ihrer Taten. [...] uns [...]Ester Gattin ... [...] nach der kleinen Zahl. Zitatapparat Zl 1: Spr 31,20 Zl 7: Spr 12,4; 31,10 Kommentar Der vollständige Name dieser Wohltäterin aus dem Geschlecht der Leviten ist leider nicht erhalten. Möglich wäre aufgrund der Anfänge von Zeilen 8-9 als Gattenname im Akrostichon der Name "Netanel", allerdings sind aufgrund der starken Verwitterung keine Markierungen mehr über den Buchstaben zu erkennen. Damit könnte die hier begrabene Ester eine erste Frau des Daniel Levi gewesen sein, mit Synagogalname Netanel ben Israel Halevi und der Einzige in Haigerloch mit dem Namen Netanel. Auch ihr Todesdatum hat sich nicht erhalten. Für nicht ausgeschlossen halte ich es, dass vor dem gut erhaltenen ‎‏לפ״ק‏‎ diese Lettern - schemenhaft durchgedrückt - gestanden haben: ‎‏תר״ד‏‎, das ist (5)604 = 1843/44. Der Vers auf dem Querbalken ist Zitat aus Prov 31, 20. ======= hgl-376 Personalia 1844-28-07 Jentle Transkription ‎‏[פ״ט]‏‎ ‎‏א״ח כאסתר וכאביגיל‏‎ ‎‏יענטלה אשת אברהם‏‎ ‎‏ארי׳ ש[הל]כ[ה] לע[למא]‏‎ ‎‏דקשוט בי[ום ד׳ כ״ב באב]‏‎ ‎‏בשנת ת[ר״ד לפ״ק]‏‎ ‎‏[תנצ]ב״[ה]‏‎ V[er]gessen wirst der E[rd]e Leiden. Im Genuss [von] [Himme]ls Fr[eu]den. Übersetzung Hier ist geborgen ›Eine tüchtige Frau‹ wie Ester und wie Abigail: Jentle, Gattin des Awraham Arje, die einging in die Welt Der Wahrheit am Mittwoch, dem 22. im Aw, Im Jahre 604 nach der kleinen Zahl.. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2: Spr 12,4; 31,10 Kommentar Die Lesung des Datums ist aufgrund der Verwitterung sehr unsicher. Möglich wäre auch ‎‏ביום ד׳ כ״ד שבט תר״ל‏‎ / "Mittwoch, der 24. Schwat 630", das war der 26. Januar 1870. Mit Ester (Zl 2) ist an Königin Esther aus dem gleichnamigen Buch der hebräischen Bibel gedacht: Esther, die das jüdische Volk vor der Vernichtung im Perserreich bewahrte; Abigail aus 1Sam 25, die ihre Familie vor König Davids Zorn rettet. Abigail spricht im Vers 29 eben dieses Kapitels die Worte, die als rituelle Formel, so gut wie jede jüdische Grabinschrift beschließt: "Und wenn sich ein Mensch erheben wird, dich [sc. König David] zu verfolgen und dir nach dem Leben zu trachten, so soll das Leben meines Herrn eingebunden sein im Bündlein der Lebendigen bei dem HERRN, deinem Gott, aber das Leben deiner Feinde soll er fortschleudern mit der Schleuder." Die Namen beider Frauen stehen symbolisch für eine besonders kluge und tatkräftige Frau. Zl 4: Die Lesung ‎‏ארי‏‎ ist unsicher. ======= hgl-403 Personalia 1845-03-22 Jaakow b. Awraham Weil Transkription ‎‏{איש}‏‎ ‎‏שוכ{ן ומתענג} א{יש}‏‎ ‎‏פ{ו״ם} אף שעל פ״ק‏‎ ‎‏חזר [א]בל על מצות‏‎ ‎‏ממון פיזר וקנה מקומו‏‎ ‎‏מהונו לקבורת הקדשים‏‎ ‎‏אשר פה שוכנה כ״ה יעקב בן‏‎ ‎‏אברהם נפטר בש״ק‏‎ ‎‏ונקבר ביו[ם] {[א׳] י״ד אד}ר‏‎ ‎‏{ש[נ]י [ת]} [...] ת[נ]צב״ה‏‎ ‎‏וקנה בית החיי‏‎ Übersetzung Ein Mann ruht und vergnügt sich, ein Mann, Vorsteher und Leiter, auch Aufseher des Friedhofswesens??. Er kehrte zurück trauernd (?) über Gebote. Geld gab er aus und kaufte seinen Platz Von seinem Vermögen zum Begräbnis der Heiligen, Die hier ruhen. Der ehrsame Herr Jaakow, Sohn des Awraham Weil. Er verschied am heiligen Sabbat-Tage Und wurde begraben am Sonntag, dem 14. Adar Scheni [..]. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Und er hat den Friedhof gekauft. Kommentar Für einen Sabbat am 13. Adar Scheni (= Adar II) kommen die Jahre 1824, 1845, 1848, 1859, 1862, 1872, 1875 und 1886 in Frage. Die Gattin des Vorstehers Jakob, Mehrle Weil, starb am 9. Januar 1835, beider Sohn, Elias Weil, am 25. August 1845 (Grab 402). So könnte das Sterbdatum des Jakob Weil irgendwo dazwischen liegen; möglich wäre demnach also nur der 13. Adar II (5)605 = Samstag, der 22. März 1845. Gemeindestellung: Vorsteher (PUM) ======= hgl-408 Personalia 1845-05-03 Jisrael b. Binjamin SeGaL Transkription ‎‏זאת העבודה אשר ללוים‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏י*ש*ר*א*ל× נושע, תשועת רבים‏‎ ‎‏ה*מ*כ*ו*נ*ה× לרחם, כאב על בנים‏‎ ‎‏א*י*ס*ר*=ל*א× אוה, הלך במשרים‏‎ ‎‏ב*ן× תשעים בשנים, כנער לַפשָעים‏‎ ‎‏כ*ה× ברכו הש״ץ, מאבירי ההרים‏‎ ‎‏ב*נ*י*מ*י*ן× אביו, מלומדי החקים‏‎ ‎‏ס*ג*ל× אלההם, ביראה מעריצים‏‎ ‎‏יצא מבית לוי, לקשוס דעולמים‏‎ ‎‏ביום ש״ק כ״ו ניסן תר״ה לפ״ק‏‎ ‎‏ל+ו+ קר+ב+ לנ+ו+ ג+א+ו+ל+ה+ ו+ה+צ+ל+ה+‏‎ ‎‏תנצב״ה א׳‏‎ Israel Levi Übersetzung ›Das ist der Dienst, der den Leviten zusteht‹. Hier ist begraben: ›Jisrael Isserle wurde gerettet durch vielfältige Rettung‹; Er, der bereit war, ›sich zu erbarmen wie ein Vater über Kinder‹. Geld begehrte er nicht, er wandelte in Geradheit. Als Neunzigjähriger war er [noch] wie ein Knabe [frei von] Freveln. So preiset nun den Vorbeter von den mächtigen Bergen aus. Binjamin SeGaL war sein Vater, beschlagen waren sie in den Vorschriften. Den Erwählten ihres Gottes verherrlichen sie in Ehrfurcht. Er verließ das Haus Levis hin zur ewigen Wahrheit Am heiligen Sabbat-Tage, dem 26. Nissan 605 nach der kleinen Zahl. "Er bringe uns nahe Erlösung und Errettung" (605). Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebendigen! Amen! Zitatapparat Zl 1: Nach Num 8,24 Zl 3: Nach Jes 45,17 Zl 4: Nach Ps 103,13 Kommentar Die Schwierigkeit bei dieser Inschrift besteht in erster Linie darin, dass der in den Zln 3-9 akrostichisch angezeigte, also sozusagen senkrecht zu lesende Name des Verewigten auch waagerecht in einer jeden der betreffenden Zeilen zu lesen und mitunter in anderer Bedeutung zu verstehen ist. Ich erläutere dies: In Zl 3 fungiert Israel als Name des Verstorbenen, als eigentlich Jisrael und als Israel wie in dem betreffenden Bibelvers (Jes 45, 17) in der Bedeutung "Gesamtheit der Juden". Das erste Wort ‎‏המכונה‏‎ am Beginn der 4. Zeile ist als Bestandteil des Namens zu verstehen als ha-mekhunne = "(der auch) genannt (wird)" und waagerecht zu lesen als ha-mekhanne = "der bereit ist", wobei man sich das Waw nun geflissentlich als nicht vorhanden denken muss. Ganz kompliziert wird es in Zl 5: Isserle ist die judendeutsche Form des Namens Jisrael, der, waagerecht gelesen, gedeutet wird als issar lo (iwwa) = "einen Issar (= kleine Münze) hat er nicht gewollt". Der Verfasser hat diese letztere Deutung dadurch nahegelegt, dass er zwischen ‎‏איסר‏‎ und ‎‏לא‏‎ ein Trennungszeichen eingefügt hat sowie am Ende ein ‎‏א‏‎ verwendet. In der Inschrift der Gattin wird sein Namen nämlich so geschrieben: ‎‏איסרלה‏‎. In Zl 7 wird senkrecht ‎‏כ׳ה׳‏‎ gedeutet als "der ehrsame Herr", waagerecht als "so" usw. Dies ist alles genau nachzulesen bei F.G. Hüttenmeister, (s.u.). Zl 1 ist Num 8,24 nachgebildet. Der Dienst der Leviten, zu denen der Verstorbene ja gehörte, besteht heute darin, dass sie den Kohanim, bevor diese den Priestersegen sprechen, die Hände im Vorraum der Synagoge waschen. Daher das Waschgeschirr (Kanne und oft zusätzlich eine Schüssel) auf ihren Grabsteinen. Zl 6: ‎‏לפשעים‏‎: Das letzte Wort ist teilweise vokalisiert. Zl 8: ‎‏החקים‏‎ statt normal ‎‏החוקים‏‎. Zl 10: ‎‏לקשוס‏‎ statt richtig ‎‏לקשוט‏‎ (der Verfasser der Inschrift glaubte gewiss, das Wort werde am Ende mit ‎‏ת‏‎ / tav geschrieben, das bei den Aschkenasen ohne Dagesch natürlich als [s] realisiert wird). Zl 12: Die ganze Zeile ist ein Chronogramm und ergibt als Summe 605. also nochmals die Jahreszahl (5)605 = 1845. Über den Lettern ‎‏ק‏‎ (2. Wort) und ‎‏ל‏‎ (3. Wort) fehlt das Diakritikon; sie müssen aber bei der Addition mit berücksichtigt werden. ======= hgl-402 Personalia 1845-08-25 Elijahu b. Jaakow Weil Transkription ‎‏[א*]ש{א על}יו קינה ועיני יורדה מ{ים}‏‎ ‎‏[ל*]א {ימוש כ}ל ימיו מדברי אלהים חיים‏‎ ‎‏י*ודו {בניו כי} הוא למד אותם דת ימים‏‎ ‎‏ה*נה {ש}כר פעולתו לעה״ב קיים‏‎ ‎‏ו*יע{ל} אליהו ב׳ כ״ה יעקב ווייל‏‎ ‎‏בשערה השמים‏‎ ‎‏נפטר ביום ב׳ כ״ב מנחם ונקבר‏‎ ‎‏{ביו}ם ד׳ כ״ד בו תר״ה ל׳‏‎ ‎‏{ת}נצב״ה‏‎ Übersetzung ›Ich werde Wehklage über ihn anstimmen‹ ›und mein Auge fließt vor Tränen‹. ›Er wich nicht‹, all seine Tage, von den Worten des lebendigen Gottes. Es danken seine Kinder, denn er lehrte sie den uralten Glauben. Siehe, der Lohn seines Wirkens ist aufbewahrt für die zukünftige Welt. ›Und es stieg auf Elijahu‹, Sohn des ehrsamen Herrn Jaakow Weil, ›Zum Tor des Himmels‹. Er verschied am Montag, dem 22. Menachem, und wurde begraben Am Mittwoch, dem 24. desselben [Monats] 605 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 1: Nach Amos 5,1 | Zl 1: Klgl 1,16 Zl 2: Jos 1,8 Zl 5: 2Kö 2,11 Zl 6: 2Kö 2,11 Kommentar Zl 4: Der Ausdruck ist der Zeile aus dem ersten Teil des Morgengebets (‎‏ברכות השחר‏‎) nachempfunden, wo es heißt: "Von folgenden Dingen genießt der Mensch die Früchte in dieser Welt, und der vollkommene Lohn bleibt ihm aufbewahrt für die zukünftige Welt. (‎‏... והקרן קימת לו לעולם הבא‏‎)". ======= hgl-471 Personalia 1845-09-29 Menachem b. Awraham Weil Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏ילד {ש[עשו]י}ם מנחם ב{ר}‏‎ ‎‏כ׳ה {א[ברה]}ם ווייל נפטר‏‎ ‎‏ביום ב׳ [...] אלול תר״ה לפ״ק‏‎ ‎‏אהא הרחיק ממני מ{נחם}‏‎ ‎‏משיב נפשי בני {בני}‏‎ ‎‏אשר נפשי {נקשרתי}‏‎ ‎‏בנפשו גופו מושכב {ארצה}‏‎ ‎‏ורוחו עלה לשמים‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen ›Ein Kind des Ergötzens‹, Menachem, Sohn des Ehrsamen Herrn Awraham Weil. Er verschied Am Montag, dem .. Elul 605 nach der kleinen Zahl. Oh weh, ›entfernt hat sich von mir Menachem, der Tröster, Der meine Seele erquickt, mein Sohn‹, mein Sohn, ›An dessen Seele ich knüpfte Meine Seele‹, sein Leib wurde in die Erde gelegt Und sein Geist stieg hinauf in den Himmel Emanuel ­WeilSeine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2: Jer 31,19 Zl 5f: Nach Klgl 1,16 Zl 7f: Nach Gen 44,30 Kommentar Lt. RSA 1256, 25 starb Emanuel Weil am 29.9.1845. Das ist umgerechnet Montag, der 27. Elul (5)605. ======= hgl-409 Personalia 1845-11-16 Jaakow b. Binjamin SeGaL Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏י*ע*ק*ב× איש תם ישב אהלים‏‎ ‎‏ב*צומות ענה והכניס אורחים‏‎ ‎‏ר×חש לבו קטנתי מהחסדים‏‎ ‎‏ב*נ*י*מ*י*ן× אביו מלמדו משרים‏‎ ‎‏ס*למו בארץ וראשה לקרטונים‏‎ ‎‏ג*מולו יתניהו חונן ידידים‏‎ ‎‏ל×א {תיר}א יעקב נויך בקדושים‏‎ ‎‏נפ[ט...] {א׳ ט״[ז] מ[רח]שון}‏‎ ‎‏שנת ו+י+ב+א+ י+ע+ק+ב+ {ש+ל+ם+ ל+ה+}‏‎ ‎‏תר״ו לפ״ק {תנצ}ב״ה‏‎ Jakob Levi Übersetzung Hier ist begraben: ›Jaakow, ein redlicher Mann, er saß in Zelten‹. An den Kreuzwegen sprach er [sie] an und führte [sie als] Gäste ins Haus. ›Sein Herz flüsterte‹: ›Ich bin zu gering für die Liebeswerke‹! Binjamin SeGaL, sein Vater, lehrte ihn Geradheit. Seine Leiter [stand] auf der Erde und ihre Spitze zu den Kreidefelsen (?). Seinen Lohn wird Er ihm geben, der, der sich der Lieben erbarmt. Fürchte dich nicht, Jaakow, deine Aue ist bei den Heiligen. Er verschied am Sonntag, dem 16. Marcheschvan des Jahres: "›Und es kam Jaakow wohlbehalten‹ zum Ewigen (606). 606 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2: Gen 25,27 Zl 4: Ps 45,2 | Zl 4: Gen 32,11 Zl 10: Gen 33,18 Kommentar Vom Patriarchen Abraham wird im Midrasch Bereschit Rabba erzählt, er habe stets nach Gästen Ausschau gehalten. Den Vers Gn 18,1: "Und der HERR erschien ihm im Hain Mamre, während er an der Tür seines Zeltes saß, als der Tag am heißesten war" kommentiert Raschi: "Am Eingang seines Zeltes - um zu sehen, ob Leute von da und von dort kämen, und sie in sein Haus zu bringen. Um die heiße Zeit des Tages - der Heilige, gelobt sei Er, ließ die Sonne aus ihrer Hülle heraustreten, um ihn nicht von Wanderern belästigen zu lassen [Abraham war noch von der kurz zuvor erfolgten Beschneidung ermattet und der Herr gedachte, ihm einen Krankenbesuch abzustatten]; weil er aber sah, wie er sich grämte, dass keine Wanderer kamen, brachte Er die Engel zu ihm in der Gestalt von Männern (Bab. Mez. 86b)." Raschi hat diese Interpretation, wie sein Verweis zeigt, dem Talmud entnommen, und zwar dem Traktat Babba Mezia, f. 86b. Zl 1: Gn 25,27 nachgebildet, wo die Rede vom Stammvater Jakob und seinen gesitteten Eigenschaften im Vergleich zu seinem Bruder Esau, dem wilden Jäger, ist. Zl 6: Die Leiter dürfte eine Anspielung auf die Himmelsleiter sein, die der Stammvater Jakob im Träume sah (Gn 28, 12). Wie der Rest zu verstehen ist, kann ich nicht sagen. Zl 7: Mit den Lieben = ‎‏ידידים‏‎ sind die Juden gemeint. Zl 8: Die "Aue der Heiligen" ist dichterische Umschreibung für Friedhof (Vgl. Inschrift 0403, wo der Gottesacker "Begräbnis der Heiligen" genannt wird). In Zeile 10 ist durchgedrückt das Chronogramm, das als Summe 606 ergibt, noch zu erkennen; der Wortlaut ist Gn 33,18 entnommen. Zln 2-8: Akrostichon Jaakob bar Binjamin SeGal. Zl 6: Statt ‎‏ראשה‏‎ erwartet man eher ‎‏ראשו‏‎ mit maskulinem Possessivsuffix. Zl 10: Das Chronogramm in dieser Zeile ergibt die Jahreszahl 606, die eine Zeile darunter wiederholt wird. ======= hgl-411 Personalia 1845/46 Jetle Transkription ‎‏{ז}את מ{צ}[...]‏‎ ‎‏{אל א}[...]‏‎ ‎‏שה{לכ}ה ל[ע...]ורים שנת‏‎ ‎‏תר״ו [ל]פ״ק [תנצב״ה]‏‎ ‎‏{א*וי} מה היה {לנו}[...]‏‎ ‎‏ש*מה בתוך עמי{נ}[...]‏‎ ‎‏ת×מים ובמישר הי[...]‏‎ ‎‏ח*י*ל× כיולדה אחוה ב[...]‏‎ ‎‏מ*ר*ת× נפש על פרצ[...]‏‎ ‎‏י*דיה שלחה לאביון ול[...]‏‎ ‎‏ט*רם השחר יעיר אל [...]‏‎ ‎‏ל*שמוע דברי חכמי{[ם]} [...]‏‎ ‎‏[א×]ל [נ]א יוסף ה׳ לה [ע]ור[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[ל]פ[״ק] [...]‏‎ ‎‏ב[...]על במע[...]‏‎ Übersetzung Dies ist der Grabstein [...] [...] Welche einging in ihre Ewigkeit [...]urim des Jahres 606 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! O weh, was geschah uns [...] Ihr Name inmitten unseres Volkes [...] Vollkommen und in Aufrichtigkeit waren [...] Kraft als Frau im Kindbett, brüderliche Liebe in [...] Seelenbitternis über [...] ›Ihre Hände breitete sie aus zum Bedürftigen‹ und zum [...] Bevor die Morgenröte leuchtete zu [...] JetleZu hören die Worte von Weisen [...] Nicht möge der Ewige ihr vermehren [...] [...] [...] nach der kleinen Zahl. [...] [...] Zitatapparat Zl 10: Spr 31,20 Kommentar Der Name ist nur teilweise und nur im Akrostichon erhalten: "Die tüchtige Gattin, Frau Jetle". Das Sterbedatum ist nicht vollständig erhalten. Jetle starb entweder am Versöhnungstag ("Jom Hakippurim") oder an Purim des Jahres 606, also am 11. Oktober 1845 oder am 12. März 1846. Nicht ganz ausgeschlossen werden kann die Lesung ‎‏תר״י‏‎ / (5)610, dann wäre Jetle am 26. September 1849 oder am 26. Februar 1850 gestorben. Frau Zumbroich glaubt auf dem Foto des Jüdischen Zentralarchivs Heidelberg von 1990 möglicherweise zwei ineinander greifende Hände zu erkennen. ======= hgl-472 Personalia 1846-01-11 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הי[לד ...]‏‎ ‎‏ל[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[נפ]טר ביום א׳ י״ג טבת‏‎ ‎‏תר״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה א׳‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Das Kind [...] [...] [...] Er verschied am Sonntag, dem 13. Tewet 606 nach der kleinen Zahl. Isaak Weil Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Amen! ======= hgl-184 Personalia 1846-08-28 Gutl b. Meir Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הנערה [...]טל בת מאיר‏‎ ‎‏מתה ב[...] עש״ק ו׳ אלול‏‎ ‎‏תר״ו לפ״ק‏‎ ‎‏ת[נצב״ה]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Das Mädchen Gutl, Tochter des Meir. Sie starb am Vorabend zum heiligen Sabbat, dem 6. Elul 606 nach der kleinen Zahl.Auguste Hilb Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Die Konjektur "Gutl" ist nicht hundertprozentig sicher. Zl 2: Der Vorname ist wahrscheinlich zu ‎‏גוטל‏‎ zu ergänzen. ======= hgl-247 Personalia 1846-09-04 Sara b. Mosche Transkription ‎‏אשה חשובה מרת שרה בת משה‏‎ ‎‏מתה ביום ו׳ עש״ק י״ג אלול תר״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ ‎‏ש*או כל עברי דרך את עיניכם על היקרה‏‎ ‎‏ר*אה דרכיה הסתכל בה וחכם בהנא‏‎ ‎‏ה×לא סבלה יסורין כמה שנים באהבה רבה‏‎ ‎‏א*ש*ת× י*ו*ס*ף× היתה וכל ימיה בצרה ואמחה‏‎ ‎‏ג*ו*פה ינוח בחדוה ובשלום בקבר ובשמחה‏‎ ‎‏ג*ן* עדן שם תהא נשמתה בצרור חיים‏‎ ‎‏צרורה‏‎ ‎‏ה*י*י*מ*ר* [...] ...ה‏‎ ‎‏[...]ץ‏‎ Sa[ra] ­Gugenheimer Übersetzung Eine bedeutende Frau, Frau Sara, Tochter des Mosche. Sie starb am Freitag, dem Vorabend zum heiligen Sabbat, am 13. Elul 606 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Hebet auf alle, die ihr des Weges geht, euere Augen zu der Teueren: Sieh ihre Wege und betrachte sie ... Hat sie nicht Schmerzen ertragen etliche Jahre in großer Liebe? Die Gattin des Josef Gugenheimer war sie und all ihre Tage waren in Kummer und Klagen. Ihr Leib ruhe in Wohlgefallen und Friede im Grabe, und mit Freude [Im] Garten Eden sei dort ihre Seele im Bündel der Lebenden! Eingebunden. ... ... Kommentar Zl 5: Das letzte Wort in dieser Zeile ‎‏בהנא‏‎ ist klar zu erkennen, aber ergibt keinen Sinn. Vielleicht fehlt der Buchstabe ‎‏ה‏‎ am Schluss, für den am Zeilenende kein Platz mehr war. Zl 7: Das letzte Wort dieser Zeile ist trotz des Sprunges in der Mitte ziemlich deutlich als ‎‏ואמחה‏‎ zu lesen, aber existiert ebenfalls nicht. Hat der Steinmetz sich verhauen und es hätte ‎‏ואנחה‏‎ (=und Stöhnen) heißen sollen? ======= hgl-456 Personalia 1846-10-01 Schmuel b. Baruch Transkription ‎‏ש*מ*ו* מפואר בעדת קהלתנו‏‎ ‎‏א*ל× נאדר בהדר תפלתנו‏‎ ‎‏ב*ן× ב*ר*ו*ך× בבואו ובצאתו‏‎ ‎‏ש*ץ× ו*נ*א*מ*ן× לעדתו‏‎ ‎‏ועתה לרמה תשובתו‏‎ ‎‏ה״ה המשורר הגדול‏‎ ‎‏והמלמד להועיל לה׳‏‎ ‎‏שמואל בכ״ח ברוך ש״ץ‏‎ ‎‏הנפטר יום ה׳ א״ח של י׳ כפור‏‎ ‎‏בשנת תר״ז לפ״ק תנצב״ה‏‎ Samuel Neuburger Lehrer u. Vorsinger Treu als Lehrer warst du bis ans Ende, Treu als Gatte und Vatter bis zur Gruft, Treu dem Gott der zu höhrem Lohne Nun den treu bewährten Dulder ruft. Zum Andenken von der traurenden Gattin u. Kinder. Übersetzung Sein Name ist berühmt in der Gemeinschaft unserer Gemeinde. Gott wird verherrlicht durch die Pracht unseres Gebetes. Ein gesegneter Sohn ›bei seinem Eingang und seinem Ausgang‹, Der Vorbeter und Vertrauter seiner Gemeinschaft. Und nun ist er in die Höhe zurückgekehrt. War dies nicht der große Sänger Und der Lehrer, der dem Ewigen zu Nutzen war? Schmuel, Sohn des ehrsamen Chawer Baruch, des Vorbeters, Der verschied am Donnerstag, dem Issru Chag des Jom Kippur Im Jahre 607 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 3: Nach Dtn 28,6 Kommentar Im deutschen Text "Vatter" statt "Vater" und in der letzten Zeile "Kinder" statt korrekt "Kindern". Gemeindestellung: Lehrer; Vorbeter und Gemeindefunktionär (=‎‏נאמן‏‎ = Neeman) Issru Chag (Zl 9) ist der Tag nach einem mehrtägigen Fest wie beispielsweise Pessach oder Sukkot. Der Versöhnungstag (=Jom Kippur, 10. Tischri) ist aber nur ein Tag. Gemeint ist hier natürlich der 11. Tischri; offensichtlich wollte der Verfasser der Inschrift den höchsten Feiertag des jüdischen Jahres erwähnen und dies gelang ihm, durch den ungewöhnlichen Kunstgriff, dem Jom Kippur einen hier nicht statthaften Issru Chag anzuhängen. Der 11. Tischri (5)607 ist Donnerstag, der 1. Oktober 1846. Zl 3: Angelehnt an Dt 28,6. ======= hgl-370 Personalia 1846-10-16 Bele Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה חשובה מרת בילא‏‎ ‎‏אשת יהודה הכהן נפטרת ביום‏‎ ‎‏[...]{כ״}ו תשרי תר״ז לפ״[ק]‏‎ ‎‏[תנ]צב״ה‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏מצויה מא+ד בכש+ר+ות היתה‏‎ Babette Katz geb. Weil geb. 12 Juni 1798 gest. 16 Okt. 1846 Würdi{ge} Mutter War{[um]} schiedst {du} Von uns, deinen Ki[ndern so] früh. Wenig und kurz [...] de{s} Leben[...] Das stets du [...]i[.] s{ie}. Übersetzung Hier ist begraben Die bedeutende Frau, Frau Bele, Gattin des Jehuda Hakohen. Sie verschied am [...], dem 26. Tischri 607 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! [...] [...] [...] Sehr beschlagen in der Kaschrut war sie. Kommentar In der letzten Zeile, in der die Kenntnisse der Gattin des Jehuda Katz in den Speisegesetzen gerühmt werden, scheint ein Chronogramm vorzuliegen. ======= hgl-439 Personalia 1846-10-31 Awraham Josef b. Mosche Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏א*ב* ליתומים ידיד לאלמנות‏‎ ‎‏ר*חם על עני ואביון ופזר מתנות‏‎ ‎‏ה*וא רץ לשמוע בדברי תורה‏‎ ‎‏מ×אוד חשק לקיים מצות הבורא‏‎ ‎‏י*מיו מעטים רבים וטובים מעשיו‏‎ ‎‏ו*ישלם ה׳ משכורתו כפי מעלוליו‏‎ ‎‏ס*ופו כראשיתו עומד בצדקתו‏‎ ‎‏פ×יהו כלבבו יעץ לכל בעצתו‏‎ ‎‏ה״ה כ׳ אברהם יוסף בר משה‏‎ ‎‏{[הל]ך [ל]עולמו בש״ט בש״ק י}״א‏‎ ‎‏{[מר]חשון ת[ר]״ז לפ״ק תנצב״ה}‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Ein Vater der Waisen, ein Freund der Witwen. Er erbarmte sich über Arme und Bedürftige und verteilte Gaben. Er eilte, den Worten der Tora zu lauschen. Sehr begehrte er, die Gebote des Schöpfers zu erfüllen. Wenig waren seine Tage, viel und gut seine Werke. Und zahlen möge [ihm] der Ewige seinen Lohn nach seinen Taten. Sein Ende [war] wie sein Anfang, beständig in seiner Gerechtigkeit. Sein Mund wie sein Herz berieten einen jeden mit seinem Rat. War dies nicht Herr Awraham Josef, Sohn des Mosche? Er ging ein in seine Ewigkeit, ›gut beleumundet‹, am heiligen Sabbat, dem 11. Marcheschvan 607 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 11: bBer 17a Kommentar Zl 7: Das letzte Wort in der Zeile ist falsch geschrieben: statt ‎‏מעלוליו‏‎ sollte richtig stehen ‎‏מעלליו‏‎. ======= hgl-228 Personalia 1846-12-19 Brendle Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה חשובה מרת ברענדלא אשת‏‎ ‎‏שמואל הכהן נפטרת ביום ש״ק ש״ח‏‎ ‎‏א׳ דר״ח טבת פ׳ מקץ קץ לימיה‏‎ ‎‏ושנותיה שנת תר״ז ל׳ תנצב״ה‏‎ ‎‏ב*כה בניה ומשפחתה על האשה ישרה‏‎ ‎‏ר*אה ה׳ כי צר לי מעי חמרמרו‏‎ ‎‏ע*מל ועני היתה פרי מעשיה וצרה‏‎ ‎‏נ*פלה מררגה רמה לבירה‏‎ ‎‏ד*חקה לה השעה מחיים לקבורה‏‎ ‎‏ל×א׳ עליכם כל עברי דרך יהיה זאת החרה‏‎ ‎‏א*ש* ה׳ תבאר בם היא הרי אף הגדולה‏‎ ‎‏ת×אכל עקרת הבית ברגע מעטה‏‎ ‎‏ש*מ*ו* א*ל* נא לה׳ ככ׳ה׳ן׳ המשמש בפנימה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Die bedeutende Frau, Frau Brendle, Gattin des Schmuel Hakohen. Sie verschied am heiligen Sabbat-Tage, dem Sabbat von Chanukka, Dem 1. Neumondstag des Tewet, Paraschat "Am Ende, dem Ende ihrer Tage Und ihrer Jahre", des Jahres 607 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Es weinten ihre Kinder und ihre Familie über die aufrechte Frau. ›Ach, Ewiger, sieh doch, wie bange ist mir, dass mirs im Leibe davon weh tut!‹ Mühe und Leiden war die Frucht ihrer Taten sowie Kummer: Sie fiel von einem hohen Dach in eine tiefe Grube. Es stieß sie die eine Stunde vom Leben zum Begräbnis. Nicht über euch alle, die ihr vorübergeht, sei diese Scheiße! Das Feuer des Ewigen, es loderte gegen sie, siehe, auch [seine] Größe Verzehrte ›die Herrin des Hauses‹ in einem winzigen Augenblick. Babette ­HilbSein Name, Ewiger, sei ihr doch wie ein Priester, der im Inneren [des Heiligtums] dient. Zitatapparat Zl 7: Klgl 1,20 Zl 13: Ps 113,9 Kommentar An diesem Sabbat wurde der Tora-Abschnitt (die Parascha bzw. die Perikope) "Am Ende (=Mi-Kez)", d. h. Genesis 41,1 - 44,17 in der Synagoge gelesen. Der betreffende Abschnitt fängt mit den Worten an: "Wa-jhi mi-kez schnatajim jamim" wörtlich: "Und es geschah am Ende von zwei Jahren Zeit (=es geschah nach zwei Jahren)". So kommt es zu dem Wortspiel in den Zln 4 und 5: "Parascha 'Am Ende' und das war das Ende ihrer Tage und ihrer Jahre". Zl 6: ‎‏בכה‏‎ statt richtig ‎‏בכוה‏‎. Zl 8: ‎‏היתה‏‎ Statt besser ‎‏היו‏‎. Zl 9: ‎‏מררגה‏‎ statt korrekt ‎‏מדרגה‏‎. Zl 9: Der Ausdruck ist eine sprichwörtliche Redeweise in aramäischer Sprache und lautet wortwörtlich: "von einem hohen Dach in eine tiefe Grube (~einen tiefen Brunnen) fallen" in der Bedeutung: "urplötzlich vom Glück ins Unglück geraten". Man muss also nicht unbedingt annehmen, dass Brendle (Babette Hilb mit bürgerlichem Namen) wirklich von einem Dach herunterfiel. Im Sterberegister heißt es allerdings: "Hirnerschütterung in Folge eines Falles hier [sc. in Haigerloch] den 19. Dezember früh 7 Uhr" - leider ohne weitere Spezifikationen. Was soll die Dame an einem Sabbatmorgen im Winter wohl auf einem Dach getrieben haben? Zl 11: Überaus ungewöhnlich, ja geradezu schockierend, für eine Grabinschrift ist die Vokabel "chara" (=merda), noch dazu vor der Erwähnung des Heiligen Namens in der darauffolgenden Zeile. Sollte das krasse Wort auf einen Tatbestand verweisen, den man sich kaum vorzustellen wagt: der tödliche Fall erfolgte in eine - sit venia verbo - Fäkaliengrube? Wäre dann etwa auch der weiter oben erwähnte "sprichwörtliche" Fall in eine "Grube" als ein diesbezüglicher Hinweis zu verstehen? Zl 11: ‎‏יהיה‏‎ statt richtig ‎‏תהיה‏‎. Zln 12-13: Hier wird der zweite Teil des Verses Numeri (= 4. Buch Mose) 11,1 nachgebildet. "Gegen sie" bedeutet "contra eos", das Pronomen "sie" ist also Plural und bezieht sich nicht auf "die Herrin des Hauses". Zl 12: ‎‏תבאר‏‎ statt richtig ‎‏תבער‏‎. Zl 13: ‎‏מעטה‏‎ statt korrekt ‎‏מעט‏‎. ======= hgl-197 Personalia 1847-12-26 Jehuda b. Mosche Transkription ‎‏[פ]״נ‏‎ ‎‏הבחר יהודה ב׳ {משה}‏‎ ‎‏נפטר ביום א׳ {י״ט}‏‎ ‎‏טב{ת} תר״ח ל{פ״ק}‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Der Junggeselle Jehuda, Sohn des Mosche, Er verschied am Sonntag, dem 19. Tewet 608 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-405 Personalia 1848-01-01 Jettl Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל מרת יטל‏‎ ‎‏אשת מאיר אולמן‏‎ ‎‏נ[פטרת ביום ש״ק כ״ה]‏‎ ‎‏טבת תר״ח לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ›Eine tüchtige Frau‹, Frau Jettl, Gattin des Meir Ullmann. Sie verschied am heiligen Sabbat-Tage, dem 25. Tewet 608 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2: Spr 12,4; 31,10 ====== hgl-98 Personalia 1848-02-17 Kele b. Awraham Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏קילא בת כ׳ אברהם‏‎ Karolina Hilb wurde Beerdigt den 17t Febr. ‎‏תר״ח לפ״ק‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Kele, Tochter des ehrsamen Awraham 608 nach der kleinen Zahl. Kommentar Der 17. Februar (5)608 ist Donnerstag, der 13. Adar Rischon 1848. Die Datumsangabe mit dem bürgerlichen Monat und dem jüdischen Jahr ist mehr als ungewöhnlich. ======= hgl-440 Personalia 1848-08-18 Pinchas b. Mosche Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏פ*ה שומה ונקבר‏‎ ‎‏נ*דכה לב ונשבר‏‎ ‎‏ח*כם בעסקי הציבור‏‎ ‎‏ס*ובל ייסורים עד שב לעפר‏‎ ‎‏פנחס ב׳ מש[ה] נפטר ביום‏‎ ‎‏ו׳ עש״ק י״ט מנחם תר״ח ל׳‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben: Hier ist behütet und begraben Einer mit bedrücktem Herzen, ein Gebrochener; Weise in Angelegenheiten der Gemeinde, Erduldend Schmerzen, bis zur Rückkehr zum Staube: Pinchas, Sohn des Mosche. Er verschied an Freitag, dem Vorabend zum heiligen Sabbat, dem 19. Menachem 608 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 2: ‎‏שומה‏‎ müsste wohl zu ‎‏שמור‏‎ verbessert werden. ======= hgl-410 Personalia 1848-10-07 Wolf b. Jehuda Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תמים דרכו וואלף‏‎ ‎‏בר יהודא יום מותו ׃ שבת‏‎ ‎‏שר המנוחה וי״כ המיוחד‏‎ ‎‏בשנת תר״ט ׃ בנימן ידיד ה׳‏‎ ‎‏לבטח תשכון ׃ כי כל עת‏‎ ‎‏הלכת בדרך נכון ׃‏‎ ‎‏באהבה סבלת כל‏‎ ‎‏מכ{אוביך ׃ לכן ב}ג״ע ישמח‏‎ ‎‏ל{בך תנצב״ה}‏‎ [...] [...] Jes. 44, 22 Übersetzung Hier ist begraben Ein Mann ›von untadeligem Wandel‹, Wolf, Sohn des Jehuda. Sein Todestag: ein Sabbat Der Ruhe und Jom Kippur, der besondere, Im Jahre 609. ›Binjamin, der Liebling des Ewigen‹, ›Möge in Sicherheit ruhen‹, denn zu jeder Zeit Gingst du auf dem rechten Weg. In Liebe ertrugst du alle Deine Krankheiten. Daher möge sich im Garten Eden freuen Dein Herz. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2: Ps 18,31 Zl 5: Nach Dtn 33,12 Zl 6: Jer 33,16 Kommentar Der Versöhnungstag (=Jom Kippur) fiel im jüdischen Jahr (5)609 auf Samstag, den 7. Oktober des Jahres 1848. Sabbat und Versöhnungstag, die höchsten jüdischen Feiertage, fielen also zusammen, was auch in der Inschrift (Zln 2-3) deutlich hervorgehoben wird. Deswegen wird der Verstorbenen in Zl 5 auch "Liebling des Ewigen" genannt, weil es ihm vergönnt war, an einem Jom Kippur zu sterben, der auf einen Sabbat fiel. Auf dem Sockel befanden sich noch zwei Zeile auf Deutsch: Die obere sicher mit dem bürgerlichen Namen des Verstorbenen und die zweite mit Geburts- und Sterbedatum. Der Vers Jes 44, 22 lautet: "Ich habe gelöscht, wie Dunst, deine Missetaten, und wie ein Gewölk deine Sünden; kehre zurück zu mir, denn ich habe dich erlöst." (L. Zunz). Dieser Vers ist auch Teil der Liturgie des Jom Kippur. Zl 4: ‎‏שר‏‎ offensichtlich falsch für ‎‏של‏‎ Zl 10: Vor dem ‎‏לפ״ק‏‎ kann ich in Zl 9 kein Chronogramm erkennen, das 609 als Quersumme hätte; das ‎‏לפ״ק‏‎ dürfte sich demnach auf die in Zl 5 ausgeschriebene Jahreszahl beziehen. ======= hgl-459 Personalia 1849-02-06 Jettle Transkription ‎‏במקום‏‎ ‎‏הטהור הזה נקברת האשה הצנועה‏‎ ‎‏וה{יוקר}ת שהיתה לבעלה עטרת‏‎ ‎‏לבניה ולבנותיה כבוד ותפארת‏‎ ‎‏יטללה אשת כה אליהו‏‎ ‎‏ווייל נפטרת ביום ג׳ י״ד שבט‏‎ ‎‏ונקבר׳ יום ד׳ חמשה עשר‏‎ ‎‏בשבט בשנת תר״ט לפ״ק ׃‏‎ ‎‏תנצב״ה ׃‏‎ {J}a ihres Mannes {Krone} Tritt [...]r Gottes Throne Übersetzung An dem Ort, An diesem reinen (Ort) ist begraben die züchtige Frau, Die teuere, welche ihres Mannes Krone gewesen, Ihren Söhnen und ihren Töchtern Ehre und Zierde. Jettle, Gattin des ehrsamen Herrn Elijahu Weil. Sie verschied am Dienstag, dem 14. Schwat, Und wurde begraben am Mittwoch, dem fünfzehnten Im Schwat, im Jahre 609 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der 14. Schwat (5)609 ist Dienstag, der 6. Februar 1849. In Zl 7 ist im hebräischen Text die Zahl 15 ausgeschrieben, weswegen das auch in der Übersetzung so gehandhabt wurde. Der Grund dafür liegt sicher darin, dass der 15. Schwat, wenn schon kein Festtag, so doch ein besonderer Tag ist, nämlich das Neujahrsfest der Bäume, der Tag, an dem im Himmel über das Wachstum der Bäume entschieden wird (Tu-Bischwat). An diesem Tag soll man 15 verschiedene Baumfrüchte kosten. Die beiden Gesetzestafeln - unjüdisch - mit römischen Zahlen beschrieben statt der zu erwartenden Buchstaben von ‎‏א‏‎ bis ‎‏י‏‎. Allerdings ist die Aufteilung wiederum jüdisch: auf der ersten Tafel befinden sich die Gebote I bis V, auf der zweiten die von VI bis X. In der christlichen Ikonographie ist die Aufteilung anders, nämlich: I - III und dann IV - X. ======= hgl-500 Personalia 1849-02-28 Refael b. Menachem Transkription ‎‏{פ״}נ‏‎ ‎‏הבחור רפאל {ב}ן מנחם ז״ל‏‎ ‎‏מת {ו׳ אדר} ונק{בר} ח׳ בו שנת‏‎ ‎‏תר״ט לפ״ק תנ{צ״ב הח׳ ׃}‏‎ Hier ruht Raphael Wolf, gest. {28}. Febr., beerdigt den 2. März 1849 {Oft d}iente deine Heiterkeit Den Leuten hier zum Zeitvertreib. Armuth und Noth ertrugest du, Bis Gott di{r gab} die ew'ge Ruh. {Nun setzt dir diese}n Leichenstein, Ber{[...] vergessen Dei}n. Übersetzung Hier ist begraben Der Junggeselle Refael, Sohn des Menachem, sein Andenken gereiche zum Segen. Er starb am 6. Adar und wurde begraben am 8. desselben [Monats] des Jahres 609 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-419 Personalia 1849-04-15 Kele Transkription ‎‏פ״{נ}‏‎ ‎‏האשה חשובה מרת‏‎ ‎‏קילא אשת מאיר אולמן‏‎ ‎‏שהלכה לעלמא דקשט‏‎ ‎‏ביו{ם א׳ כ׳[...] ת}ר״ט ל׳‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ ‎‏הָייתָ אֵם הַבָּנִים‏‎ ‎‏וּמַעֲשֵךְ הָיוּ הַגוּנִים‏‎ ‎‏נַפְשֵךְ עָלְתָה לְרוֹם חֶבְיוֹן‏‎ ‎‏לְיוֹשֵב בּסֵתֶר עֶלְיוֹן‏‎ ‎‏אוֹתָנוֹ עָזַבְתְ לְאֳנַחוֹת‏‎ ‎‏וְאַתְ נָסַעֲתְּ לִמְנוּחוֹת‏‎ Karoline Ulman Übersetzung Hier ist begraben Die bedeutende Frau, Frau Kele, Gattin des Meir Ulman, Die einging in die Welt der Wahrheit Am Sonntag, dem 2[...] 609 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ›Eine Mutter warst du der Kinder‹ Und deine Werke waren angesehen. Deine Seele stieg hinauf in die verborgene Höhe Zu dem, ›der in der Geborgenheit des Höchsten weilt‹; Uns ließest du mit Jammer zurück, Du aber brachest auf zur Ruhe! Zitatapparat Zl 7: Ps 113,9 Zl 10: Ps 91,1 Kommentar Frau Zumbroich liest Sonntag, der 23. Nissan (5)609, was ich auf dem Foto des Jüdischen Zentralarchivs Heidelberg allerdings nicht erkennen kann. Umgerechnet entspricht das Sonntag, dem 15. April 1849. Zln 7-12 sind ein Gedicht mit Endreim (aa bb cc); die Wörter sind samt und sonders punktiert (=vokalisiert). Zl 7: ‎‏היית‏‎ ist "hajjita" vokalisiert, richtig ist "hajjit". Zl 8: Statt ‎‏ומעשך‏‎ sollte da stehen: ‎‏ומעשיך‏‎. ======= hgl-460 Personalia 1849-04-24 Bel Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה חשובה‏‎ ‎‏מרת ביל אשת‏‎ ‎‏צבי הילב‏‎ ‎‏נפטרת ביום‏‎ ‎‏ג׳ ב׳ אייר תר״ט‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Eine bedeutende Frau, Frau Bel, Gattin des Zwi Hilb. Sie verschied am Dienstag, dem 2. Ijar 609 Nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-449 Personalia 1849-07-29 Bel b. Awraham Transkription ‎‏{פ״נ}‏‎ ‎‏{האשה צנועה}‏‎ ‎‏{ביל בת אברהם}‏‎ ‎‏{אשת ליבלה}‏‎ ‎‏{המכונה יהודה}‏‎ ‎‏{נפטר ביום א׳ י׳ אב}‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏{[תנצב״ה]}‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Die züchtige Frau Bel, Tochter des Awraham, Gattin des Lebla, Genannt Jehuda. Sie verschied am Sonntag, dem 10. Aw [...] [...] Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Nach RSA 1256, 30 ist das Sterbedatum der Bel der 29.7.1849. Das ist nach dem jüdischen Kalender: Sonntag, der 10. Aw (5)609. Zl 6: ‎‏נפטר‏‎ statt richtig ‎‏נפטרת‏‎. ====== hgl-96 Personalia 1850-04-19 Elieser'Arje b. Jizchak'Hochstetter Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבחור אליעזר‏‎ ‎‏אריה ב׳ כ״ה יצחק‏‎ ‎‏האכשטעטר‏‎ ‎‏המ{דו}כה ביסורים‏‎ ‎‏נפטר ביום ו׳ ז׳ אייר‏‎ ‎‏תר״י ל{פ״ק תנ}צב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Der Junggeselle Elieser Arje, Sohn des ehrsamen Herrn Jizchak Hochstetter, Der von Schmerzen geplagt wurde. Er verschied am Freitag, dem 7. Ijar 610 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Die Inschrift konnte mithilfe der Aufnahme des Jüdischen Zentralarchivs in Heidelberg von 1990 noch etwas ergänzt werden. ======= hgl-474 Personalia 1850-05-14 Aharon b. Awraham Weil Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏בכ״ה א׳ברהם ווייל נפ[טר]‏‎ ‎‏ביום ג׳ ג׳ סיון לפרט‏‎ ‎‏ו+י+ד+ם+ א+ה+ר+ן+ ב+י+ס+ו+ר+י+ו+‏‎ ‎‏בשנת תר״י לפ״ק תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben [...] [...],Aharon Sohn des ehrsamen Herrn Awraham Weil. Er verschied Am Dienstag, dem 3. Sivan nach der Zahl: ›"Und es schwieg Aharon‹ bei seinen Schmerzen" (610). Im Jahre 610 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 6: Lev 10,3 Kommentar In Zl 6 wird die Jahreszahl als Chronogramm schon vorweg angegeben: Die Addition der überpunkteten Lettern ergibt als Summe 610. Außerdem ist der Vornamen des verstorbenen Knaben (10 Jahre alt lt. RSA 1256, 31), der in der verwitterten Zeile 3 gestanden hat, durch dieses Chronogramm gerettet worden. ======= hgl-400 Personalia 1850-12-27 David b. Mosche Burgauer Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש {ח}שו{ב דוד בר}‏‎ ‎‏{כ״ה משה בורגאור}‏‎ ‎‏ש{הלך לולמו}‏‎ ‎‏ונ{פטר} ב׳ {שבעים}‏‎ ‎‏{יום ו׳ עש״ק כ״ב טב}ת‏‎ ‎‏{תרי״א לפ״ק} תנ{צב״ה}‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Ein bedeutender Mann, David, Sohn des Ehrsamen Herrn Mosche Burgauer. Welcher einging in seine Ewigkeit Und verschied als Siebzigjähriger. Am Freitag, dem Vorabend zum heiligen Sabbat, dem 22. Tewet 611 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Die stark verwitterte Inschrift konnte teilweise nach der Aufnahme des Jüdischen Zentralarchivs in Heidelberg vom August 1990 gelesen werden. ======= hgl-441 Personalia 1851-06-03 Ele b. Jizchak Transkription ‎‏{פ״נ}‏‎ ‎‏ה{אשה צנועה עלא}‏‎ ‎‏{בת יצחק אשת שמעון}‏‎ ‎‏{אולמאן}‏‎ ‎‏{שנפ[טר]ת ביום ג׳ ג׳ סיון}‏‎ ‎‏{[ת... ת]נצב״ה}‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Die züchtige Frau Ele, Tochter des Jizchak, Gattin des Schimon Ullmann, Welche verschied am Dienstag, dem 3. Sivan [...]. Ihre Seele [sei] eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Ein Großteil der Inschrift konnte nach der Aufnahme aus dem Jüdischen Zentralarchiv Heidelberg von 1990 gelesen werden. Nach RSA 1256, 32 ist das Todesdatum der 3.6.1851. Das ist umgerechnet Dienstag, der 3. Sivan (5)611. ======= hgl-145 Personalia 1851/52 Pinchas b. Jizchak Transkription ‎‏פ״{נ}‏‎ ‎‏פינחס ב{ר} יצחק‏‎ ‎‏המכונה {זע}[...]‏‎ ‎‏נפטר ביום [...]‏‎ ‎‏תרי״ב ל[פ״ק]‏‎ ‎‏תנ[צב״ה]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Pinchas, Sohn des Jizchak, Genannt Seligmann. Er verschied am [...] 612 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-398 Personalia 1852-01-14 Awraham b. Jisrael Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש {הישר אברה}ם‏‎ ‎‏בר {ישראל הל}וי‏‎ ‎‏נפט{ר ביום ד׳ [כ״ב]}‏‎ ‎‏ונקב{ר ...}‏‎ ‎‏טבת [..]י״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Der aufrechte Mann Awraham, Sohn des Jisrael Halevi. Er verschied am Mittwoch, dem 22., Und wurde begraben am [...] Tewet [...]12 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Leider ist im Sterberegister kein Eintrag vorhanden. Das Todesdatum lässt sich jedoch mit einiger Sicherheit erschließen, und zwar auf den 22. Tewet 5612, und das ist Mittwoch, der 14. Januar 1852. ======= hgl-442 Personalia 1852-03-19 Gelchle Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה יראת יי הללו בשערים מעשיה‏‎ ‎‏שלום לן בביתה ושלום עשתה בסבריה‏‎ ‎‏תמכה לעני ולאביון בסתר נתנה ברכתיה‏‎ ‎‏חגרה {בעוז} מתניה ערב ובקר ללכת לבית תפלה‏‎ ‎‏{יסורי}ם מרים וקשיה קבלה באהבה ובחבה לפניה‏‎ ‎‏לא כ{ב}ה נרה נרות שעוה שעשתה לכבוד בראה‏‎ ‎‏{[מ׳ ג]}ע{ל}כלא אשת מאיר סג״ל נפטרת‏‎ ‎‏{[ב]יום וי״ו [עש״ק] כ״[ח] א[דר ת]}רי״ב ל[פ]״ק‏‎ ‎‏{[תנצ]ב[״ה]}‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen ›Eine Frau, die den Höchsten fürchtet.‹ ›Lobet in den Toren ihre Werke!‹ Friede weilte in ihrem Haus, Frieden schuf sie durch ihre Erscheinung. Sie stützte den Armen und Bedürftigen; heimlich teilte sie ihre Segnungen aus. ›Sie gürtete mit Macht ihre Lenden‹ morgens und abends, um in das Bethaus zu gehen. Bittere und schwere Leiden nahm sie an in Liebe und Zuneigung. ›Ihr Licht verlöschte nicht‹; die Wachskerzen, die sie herstellte zu Ehren ihres Schöpfers, Gelchle, Gattin des Meir SeGal. Sie verschied Am Freitag, dem Vorabend zum heiligen Sabbat, dem 28. Adar (6)12 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2: Nach Spr 31,30 | Zl 2: Spr 31,31 Zl 5: Spr 31,17 Zl 7: Nach Spr 31,18 Kommentar Der 28. Adar (5)612 ist Freitag, der 19. März 1852. An der Leerstelle vor dem ‎‏ר‏‎ = 200 kann natürlich nur ein ‎‏ת‏‎ = 400 gestanden haben, so dass ich die Angabe auf 612 hochrechnen darf. Zl 2: Der Ausdruck "in den Toren" ist biblischer Provenienz und soll besagen: "in der Öffentlichkeit". Zl 4: Statt ‎‏ברכתיה‏‎ sollte gewiss ‎‏ברכותיה‏‎ stehen. Zl 6: Statt ‎‏קשיה‏‎ sollte es wohl ‎‏קשים‏‎ heißen. ====== hgl-99 Personalia 1852-03-20 Ester Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏[...]תר א[...]‏‎ ‎‏{ש}למ{ה} [...]‏‎ ‎‏נפטרת ביום שבת {ק}דש‏‎ ‎‏כ״ט אדר תרי״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ... Ester, Gattin des Schlomo .... Sie verschied am heiligen Sabbat-Tage, Dem 29. Adar 612 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Die Lesung des Namens "Ester" ist freilich leicht hypothetisch. ======= hgl-572 Personalia 1853-01-11 Jehoschua b. Awraham Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הילד יהושע‏‎ ‎‏בן אברהם הילד‏‎ ‎‏מת ביום כ״ג תבת‏‎ ‎‏תרנ״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Sigfrid Hilb geb. 28. Aug. 1892 gest. 11. Jäner 1893. Übersetzung Hier ist begraben Das Kind Jehoschua, Sohn des Awraham. Das Kind Starb am 23. Tewet 653 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 4: ‎‏תבת‏‎ statt ‎‏טבת‏‎. ======= hgl-427 Personalia 1853-06-22 Meir b. David'Schlomo Transkription ‎‏({תהלים})‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש הישר מ{איר בר׳ ד}וד‏‎ ‎‏ש{למה הלך ב[דרך] טובים}‏‎ ‎‏צ{דיק וי[שר כל מעשיו]}‏‎ ‎‏{עשה בכושר נהנה מיגי}ע‏‎ ‎‏כפו {עמד בצדקתו עד}‏‎ ‎‏{אסופו} נפטר ביו[ם] {ד׳} ט״{ז}‏‎ ‎‏ונ[...] ביו[ם] ו׳ עש״ק י״ח סיון‏‎ ‎‏שנת תרי[״ג] לפ״ק תנצב״ה‏‎ Übersetzung (Psalmen) Hier ist begrabenMaier Hilb Der aufrechte Mann Meir, Sohn des Herrn David Schlomo; er wandelte auf dem Weg der Guten. Gerecht und aufrecht, all seine Taten tat er mit Tüchtigkeit, er genoß ›den Verdienst Seiner Hand‹, beständig in seiner Gerechtigkeit Bis an sein Ende. Er verschied am Mittwoch, dem 16., Und wurde begraben am Freitag, dem Vorabend zum heiligen Sabbat, dem 18. Sivan Des Jahres 613 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 6f: Gen 31,42 u.a. ======= hgl-379 Personalia 1853-09-17 Ester b. Jehoschua Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏א[...]‏‎ ‎‏ש[..]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏אש[...][שו]שנה‏‎ ‎‏היא אס[תר בת] כ׳ {יהושע}‏‎ ‎‏הנפטר[ת] בש״{[ק] י״ד א[ל]ול}‏‎ ‎‏בשנת [...]‏‎ ‎‏אסתר לבוא אל ה[מלך]‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung [...] [...] [...] [...] [...] Sie war Ester, Tochter des ehrsamen Jehoschua, Die verschieden ist am heiligen Sabbat, dem 14. Elul, Im Jahre ... [...] Ester ›zu kommen zum König‹. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 9: Est 4,8 Kommentar Der 14. Elul fiel in den Jahren 1849, 1853 und 1860 auf einen Sabbat. Am wahrscheinlichsten erscheint mir noch wegen der Nachbarsteine das Jahr 1853. Der 14. Elul fällt in diesem Jahr auf Samstag, den 17. September, also 17.9.1853 = Schabbat 14. Elul (5)613. Das Sterbejahr war in Zeile 8 durch ein Chronogramm angegeben, das zumindest teilweise aus einem Zitat aus dem Buch Ester zusammengesetzt war. ======= hgl-100 Personalia 1853-10-06 Dosset b. Jeschaja Hilb Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתולה דוסט בת‏‎ ‎‏כ״ה ישעיה הילב‏‎ ‎‏נפטרת ביום ה׳ ד׳‏‎ ‎‏תשרי תרי״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Die unverheiratete Frau Dosset, Tochter Des ehrsamen Herrn Jeschaja Hilb. Sie verschied am Donnerstag, dem 4. Tischri 614 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-101 Personalia 1853-12-25 [..]ntle b. Elieser'[Heil?]bronner Transkription ‎‏אהה בתי הכר[...] רעתנו‏‎ ‎‏כי היי[...]שב[...]תנו‏‎ ‎‏רוחך [...]יב‏‎ ‎‏ועיני [... ע]{ל פטי}רת‏‎ ‎‏בתי [..]{נטלא בת אליע}זר‏‎ ‎‏[...]בראנר שנפטרת ביום‏‎ ‎‏א׳ כ״ד כסלו תרי״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung O weh, meine Tochter [...] unsere Gefährtin, Denn [...] Dein Geist [...] Und mein Auge [...] über das Hinscheiden Meiner Tochter [..]ntle, Tochter des Elieser [Heil?]bronner, welche verschied am Sonntag, dem 24. Kislev 614 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Die Inschrift konnte mithilfe der Aufnahme des Jüdischen Zentralarchivs in Heidelberg aus dem Jahr 1990 noch etwas ergänzt werden. ======= hgl-522 Personalia 1854-09-15 Ester b. David Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הילדה אסתר בת‏‎ ‎‏דוד הלוי נפטרת בי[...]‏‎ ‎‏ז׳ עש״ק כ״[ג] אלול‏‎ ‎‏תר{י״ד} לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Das Kind Ester, Tochter Des David Halevi. Sie verschied am Freitag, dem Vorabend zum heiligen Sabbat, dem 23. Elul 614 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Das Datum ist nicht korrekt: der 23. Elul (5)614 ist Samstag, der 16. September 1854, nicht Freitag. Es steht zwar deutlich "am Vorabend des heiligen Sabbats (= Freitag)" da, aber statt "Freitag" (‎‏ו‏‎) lesen wir deutlich "Samstag" (‎‏ז‏‎). Ich habe trotzdem mit Freitag übersetzt! Zl 4: Das ‎‏ז‏‎ / "7" = Samstag (statt ‎‏ו‏‎ / "6" = Freitag) am Zeilenanfang ist so deutlich zu sehen, dass ich nicht an einen durch Verwitterung verursachten Querstrich glauben möchte. Es dürfte sich um einen Steinmetzfehler handeln. ======= hgl-523 Personalia 1854-09-15 [...] b. Awraham Transkription ‎‏[פ]״נ‏‎ ‎‏היל[ד ...] כ״ה‏‎ ‎‏אבר[...]רת‏‎ ‎‏ביום [... א]לול‏‎ ‎‏תרי״ד לפ״ק ת{נצ}ב״ה‏‎ Trennun[g] schmerzt : Wiedersehen tröstet Karoline Weil: Übersetzung Hier ist begraben Das Kind [...] des ehrsamen Herrn Awraham [...]. Sie verschied Am [...] Elul 614 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der Elul des Jahres (5)614 ging vom 25. August bis zum 22. September 1854. Nach RSA 1256, 35 starb das Kind am 15. September 1854; das ist Freitag, der 22. Elul (5)614. ======= hgl-378 Personalia 1854-10- Ester b. Refael Transkription ‎‏{הא[שה ... א]שת כ׳ [...]}‏‎ ‎‏{דחה״[מ ש ...] תרט״ו [לפ״ק ...]}‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אבל גדול לידידים מיתתה‏‎ ‎‏שמשה שקע פתאם בלידתה‏‎ ‎‏קראו למקוננות ותבואינה‏‎ ‎‏ותשנה נהי ותרדנה עני דמעה‏‎ ‎‏על איש חיקה וילדיה העזבים את היקרה‏‎ ‎‏אשר נפשם בנפשה קשר חזק היה קשורה‏‎ ‎‏היא אסתר בת רפ׳אל העשתה צוואת ביתה‏‎ ‎‏בנעוריה בת שלשים שנים בהיתה‏‎ ‎‏את מאמר המלך אסתר עשה‏‎ ‎‏לא נפל דבר מכל אשר דבר ארצה‏‎ ‎‏ויאהב המלך את אסתר וצוה להרימה‏‎ ‎‏ותלקח אסתר אל המלך אל החצר הפנימה‏‎ ‎‏להראות לאסתר שהוא אל א{מו} נה‏‎ ‎‏{[.]ל[...]לה שכר פעולתה בשלימ[ה]}‏‎ Ernestina Levi Ehe[...] d. Wolf J[...] Levi. Übersetzung Die Frau Ester, Gattin des ehrsamen [...] der Halbfeiertage von Pessach 615 nach der kleinen Zahl [...] Hier ist begraben: ›Eine große Trauer für die Freunde‹ [ist] ihr Tod . Ihre Sonne ging plötzlich unter, als sie gebar. ›Man rief die Klageweiber und sie kamen‹ ›Und der Jammer ward doppelt und meine Augen flossen vor Tränen‹ ›Über den Mann in ihren Armen und ihre Kinder‹, die (von der) Teueren verlassen waren, ›Deren Seelen mit ihrer Seele durch ein festes Band verbunden war‹. Es ist Ester, Tochter des Refael, die da ›ihr Haus bestellt hatte‹ In ihrer Jugend mit dreißig Jahren, die sie war. ›Den Befehl des Königs führt Ester aus‹: ›Nicht ein Wort von allen, die er sagte, fiel‹ zu Boden [= war vergebens]. ›Und der König gewann Ester lieb‹ und er befahl, dass man sie erhöhe, ›Und Ester wurde gebracht zum König‹ in den inneren Hof, Um Ester zu zeigen, dass Er ›ein Gott der Treue‹ ist, ihr [zu zahlen] ›den Lohn ihres Tuns‹ zur Gänze. Zitatapparat Zl 4: Nach Est 4,3 Zl 6: Jer 9,16 Zl 7: Jer 9,17 Zl 8: Dtn 28,56 Zl 9: Nach Gen 44,30 Zl 10: Nach Jes 38,1 Zl 12: Kombiniert aus Est 1,15 und 2,20 Zl 13: Jos 21,43; 1Kön 8,56 und Est 6,10 Zl 14: Est 2,17 Zl 15: Est 2,16 Zl 16: Dtn 32,4 Zl 17: Nach Jer 31,15 Kommentar Das Datum ist auf der Aufnahme von R. Klotz (1970) noch bruchstückhaft zu erkennen; durch Ergänzen gelange ich entweder zu Halbfeiertag von Pessach (5)615 oder zu 4. Halbfeiertag von Pessach (5)615. Die Halbfeiertage von Pessach gingen im Jahr (5)615 von Mittwoch, dem 4. April, bis zu Sonntag, dem 8. April 1855. Der 4. Halbfeiertag von Pessach war in dem betreffenden Jahr Samstag, der 7. April 1855. Die letztere Deutung ist nicht so wahrscheinlich, weil das ‎‏ד׳‏‎, das als Zahlzeichen 4 bedeutet, wohl eher zu ‎‏חול המועד‏‎ gehört, also ‎‏דחול המועד‏‎, was ja auch im Übrigen die normale Ausdrucksweise ist. Statt Pessach wäre auch die Ergänzung Sukkot nicht gänzlich von der Hand zu weisen: Die Halbfeiertage davon gingen in diesem Jahr von Sonntag, dem 8. Oktober, bis Donnerstag, dem 12. Oktober 1854. Da die im Kindbett verstorbene Frau mit ihrem jüdischen Vornamen Esther gerufen wurde, bot sich der Rekurs auf das biblische Esther-Buch an, und so ist die Eulogie u.a. aus vielen Zitaten aus dem Ester-Buch zusammengesetzt. Zu beachten ist freilich, dass sich das Nomen König unseres Epitaphs nicht wie im Esther-Buch auf den König Ahasverus, sondern auf Gott bezieht. Zl 6 ist ganz stark an Jer 9,16 angelehnt; im Original heißt es: "... und rufet die Klageweiber, dass sie kommen ...". Es handelt sich also um einen Appell (Imperativ); ich zog es vor, die Form der Inschrift als Perfektform zu deuten. Zl 8: "den Mann in ihren Armen" ist wörtlich übersetzt "den Mann ihres Busens" (= ‎‏איש חיקה‏‎) und steht so in Dtn 28,57. Zl 5: ‎‏שקע‏‎ statt grammatisch richtig ‎‏שקעה‏‎; ‎‏פתאם‏‎ statt normal ‎‏פתאום‏‎. Zl 6: ‎‏תבואינה‏‎ statt recte ‎‏תבואנה‏‎. Allerdings steht die "falsche" Form so im Original bei Jer 9,1 und kommt auch in Est 4,4 vor, wo sie allerdings masoretisch als Ketiv gekennzeichnet wird mit dem dazugehörenden Qere ‎‏תבואנה‏‎. Zl 7: ‎‏עני‏‎ statt richtig ‎‏עיני‏‎. Zl 9: ‎‏היה‏‎ statt korrekt ‎‏היתה‏‎. Zl 10: Mir ist nicht klar, wieso der Name Refael mit einem Abkürzungszeichen in der Mitte versehen wurde. Zl 12: ‎‏עשה‏‎ ist mit Esther 2,20 als ‎‏עושה‏‎ (Partizip Präsens Femininum) zu lesen. ======= hgl-443 Personalia 1854-11-01 Jentle Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הא״ח בעלת חן יענטלה‏‎ ‎‏אשת {י}עקב ווייל כי ותקש‏‎ ‎‏בלד{ת}ה מתה ביום {ד׳ [י׳]} מר‏‎ ‎‏חשון ת{ר}ט״ו לפק״ ׃ יליל וקינה‏‎ ‎‏ב[קול מר א]רים ׃ ע[ל מ]ותה‏‎ ‎‏מ[ר...] כי‏‎ ‎‏צבי [תב...]ה‏‎ ‎‏היתה ׃ בזכות זה בצ[רור החיי]ם‏‎ ‎‏תצרור נשמתה ׃ ול[...]‏‎ ‎‏ויצב יעקב מצבה על קברתה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ›Eine tüchtige Frau‹, eine liebreizende Frau, Jentle, Gattin des Jaakow Weil. Denn weil ›sie eine schwere Geburt hatte‹, starb sie am Mittwoch, dem [10]. Mar- Cheschvan 615 nach der kleinen Zahl. Jammer und Wehklage Erhebe ich mit bitterer Stimme über ihren Tod [...], denn Hirsch [...] War sie. Wegen dieses Verdienstes sei im Bündel der Lebenden Eingebunden ihre Seele und [...] ›Und Jaakow stellte eine Säule auf ihr Grab‹ auf ihr Grab. Zitatapparat Zl 2: Spr 12,4; 31,10 Zl 3f: Gen 35,16 Zl 11: Gen 35,20 Kommentar Der 10. (Mar)cheschvan (5)615 ist Mittwoch, der 1. November 1854. Der Tag im Monat ist auf dem Stein nicht mehr zu erkennen und wurde deshalb nach RSA 1256, 35 errechnet, wo der 1.11.1854 angegeben ist. Zln 2-3: Gen 35,16; in diesem Kapitel wird der Tod der Stammmutter Rahel geschildert, die kurz vor Bethlehem bei der Geburt ihres jüngsten Sohnes Benjamin stirbt. Aus demselben Kapitel wird Vers 20 in Zl 10 zitiert; der Stammvater setzt seiner im Kindbett verstorbenen Gattin einen Grabstein. Zln 4 - 5: Der Monatsname ‎‏מרחשון‏‎ ist getrennt worden und erscheint auf zwei Zeilen verteilt. Möglicherweise war dies beabsichtigt: das ‎‏מר‏‎ am Ende von Zl 4 bedeutet alleine "bitter" und könnte als Hinweis auf den für den Gatten bitteren Todestag der jungen Gemahlin verstanden werden. ‎‏חשון‏‎ am Anfang von Zl 5 ist für sich alleine genommen ein vollgültiger Name für den betreffenden Monat. Zl 11: ‎‏קברתה‏‎, das letzte Wort dieser Zeile, ist defektiv - ohne ‎‏ו‏‎ geschrieben wie im biblischen Text. ======= hgl-369 Personalia 1855-01-15 Elchanan b. Jisrael Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש חשוב אלחנן בר ישראל הלוי‏‎ ‎‏הלך לעלמא דקשט ביום ב׳ כ״ה‏‎ ‎‏טבת תרט״ו לפ״ק תנצב״ה‏‎ ‎‏א*ל*=ח°נ°ן° להשפר בנועם נחלתו‏‎ ‎‏ח*ן וחסד תגמלוהו כפי מעלתו‏‎ ‎‏נ*גיד וראש המדברים והקצינים בעדתו‏‎ ‎‏נ×פלה עטרת ראשנו וכדאי הוא לספדו‏‎ ‎‏ב×שתי ידיו היה מחזיק ידי עניי עירו‏‎ ‎‏י*ש*ר* וצדק מלוה לעני בשעת דחקו‏‎ ‎‏{א*ל× [.]ב״ד דבר ע[ד] יו[ם] מותו}‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]בל[...]ת [הב]תי[ם] [...]‏‎ Heinrich Levi. Übersetzung Hier ist begraben Ein bedeutender Mann, Elchanan, Sohn des Jisrael Halevi. Er ging ein in die Welt der Wahrheit am Montag, dem 25. Tewet 615 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Gott war gnädig und verschönte mit Huld sein Erbe. Gnade und Barmherzigkeit werden ihm vergolten werden seinem Werte gemäß. Leiter und Oberhaupt der Wortführer und der Mächtigen [war er] in seiner Gemeinschaft. ›Es fiel die Krone unseres Hauptes‹ und würdig ist es, um ihn zu trauern. Mit beiden Händen pflegte er die Hände der Armen seiner Stadt zu stützen: Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit begleiten den Armen ›in der Stunde seiner Not‹ Zu ... sprach er bis zum Tage seines Todes. [...] [...] Zitatapparat Zl 8: Klgl 5,16 Zl 10: Av 2,3 ======= hgl-414 Personalia 1855-04-03 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏נפטרת ביום א׳ של פסח‏‎ ‎‏ט״ו ניסן תרט״ו לפ״ק תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben [...] [...] Sie verschied am 1. Tag von Pessach, Dem 15. Nissan 615 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-536 Personalia 1855-11-23 S[ara? b. Mosche Meir Transkription ‎‏{פ״.}‏‎ ‎‏{... ש[...]}‏‎ ‎‏{..נה ותמת ש[...]}‏‎ ‎‏{משה מאיר בק[...]}‏‎ ‎‏{[...] עש״ק י״ג}‏‎ ‎‏{כס[ליו ...]}‏‎ ‎‏{ת[...]}‏‎ Dort wahre Ruh und Ewigkeit! geb. 13. Sept. 1847, gest. 23. Nov. 1855. Übersetzung Hier ist begraben [...] [...] ›Und es starb S[ara?‹, (Tochter des)] Mosche Meir in [...] [...] am Vorabend zum heiligen Sabbat, dem 13. Kislev [...] [Ihre Seele] sei [eingebunden in das Bündel der Lebenden] Zitatapparat Zl 3: Gen 23,2 ======= hgl-227 Personalia 1855-12-21 Akiwa b. Jeschajahu Hilb Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש חשוב עקיבא ב״כ ישעיהו הילב נפטר‏‎ ‎‏{ביום} ו׳ עש״ק י״ב טבת תרט״ז לפ״ק‏‎ ‎‏ע*ל אלה אני בוכיה עני ירדה מים‏‎ ‎‏ק*בר ירדת מהר וכל ימי עני רעים‏‎ ‎‏י*ום יום לרבות ליל אמרת ספר תהילים‏‎ ‎‏ב*וטח בה׳ היית עד הלכת בית עולמים‏‎ ‎‏א*תה עקיבא ששמך הולך עד סוף עולמים‏‎ ‎‏איך היתה אשתך אלמנה ובניך יתומים‏‎ ‎‏מי יתן שתהא נפשך צרורה בצרור החיים‏‎ In [...] r[...] Übersetzung Hier ist begraben Ein bedeutender Mann, Akiwa, Sohn des ehrsamen Jeschajahu Hilb, er verschied Am Freitag, dem Vorabend zum heiligen Sabbat, dem 12. Tewet 616 nach der kleinen Zahl. ›Darüber weine ich; mein Auge fließt von Tränen‹. Ins Grab stiegst du rasch hinab und ›alle Tage des Leidens waren böse‹. Tag für Tag bis in die Nacht sprachst du das Buch der Psalmen. Vertrautest stets auf den Ewigen, bis du ins ewige Haus eingingst. Du bist Akiwa, dein Name reicht bis ans Ende der Zeiten. Wie wurde deine Frau zur Witwe und deine Kinder zu Waisen! Möge deine Seele eingebunden sein in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 4: Klgl 1,16 Zl 5: Spr 15,15 Kommentar Zl 4: ‎‏עני‏‎ statt korrekt ‎‏עיני‏‎ Zl 6: "...und sprachst das Buch der Psalmen." - Dazu muss man wissen, dass es unter Juden üblich war, regelmäßig Psalmen zu rezitieren ("Tillim sogen"). Man war bestrebt, im Laufe einer Woche, alle 150 Psalmen aufzusagen, und das Woche für Woche. Psalmen sagte man, um ein Unglück abzuwenden, um eine Krankheit zu lindern oder zu heilen oder auch um Trost zu schöpfen. Unser Akiwa Hilb, so scheint es, sagte wohl in einer Nacht, und das immer wieder, alle 150 Psalmen, um von einer hier nicht genannten Krankheit, an der auch möglicherweise früh verstarb, Heilung zu suchen. ======= hgl-279 Personalia 1856-02-02 Elijahu b. Baruch Weil Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש חשוב כ״ה אליהו ב׳ ברוך ווייל נפטר ביום ש״ק‏‎ ‎‏כ״ו שבט שנת תרט״ז לפ״ק ׃‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ ‎‏א*יש תם וישר וירא אלהים‏‎ ‎‏ל*ו נאה ולו יאה מ׳ש׳פט הבחירים‏‎ ‎‏י*שאל צרכנו לפני התיבד ביום הכפורים‏‎ ‎‏ה*וא ירה את ריח הניחח של דת יומים‏‎ ‎‏ו×היה בוטח בה׳ ומאנשי בטוחים‏‎ ‎‏ב*בית {ד}יין בחגים דרו ראהו ושמחים‏‎ ‎‏נ×א ש{א}ו לנ[ו] משיר החרוז מאתו שאלים‏‎ ‎‏ב*ר*ו*ך* ויהי אדונינו אלי אח{רי מינעני}ם‏‎ ‎‏כי {לכל איך אמ[.] את אשר בלבבו מו}‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Ein bedeutender Mann, der ehrsame Herr Elijahu, Sohn des Baruch Weil. Er verschied am heiligen Sabbat-Tage, Dem 26. Schwat des Jahres 616 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ›Ein redlicher, aufrechter und gottesfürchtiger Mann‹. Ihm geziemt, ihm gebührt das Urteil der Erwählten. Er bittet um unsere Nöte vor der Lade am Versöhnungstag; Er häufte den lieblichen Weihrauch des uralten Glaubens an ›Und vertraute auf den Ewigen‹ und von den Männern von Vertrauten; Im Hause des Richters weilten sie an den Festtagen; er sah ihn und die Fröhlichen: Stimmt uns doch ein Lied an, das von ihm gereimt ist, das erbeten wir Gesegnet und er war unser Herr [...], Denn allen [...] Zitatapparat Zl 5: Ijob 1,8; 2,3 Zl 9: Ijob 39,11 Kommentar Ein dunkler Text mit vielen Anspielungen auf den historischen und gegenwärtigen Ablauf des Jom Kippur: das Weihrauchopfer, das der Hohepriester im Tempel zu Jerusalem darbrachte; die Frommen verbrachten die Nacht des Versöhnungstages in der Synagoge, dem "Haus des Richters" usw. Zl 6: Aus dem Gebet zur Begrüßung des Schabbats. Zl 7: ‎‏תיבד‏‎ falsch statt richtig ‎‏תיבה‏‎. ======= hgl-542 Personalia 1856-02-20 Efrajim Mosche b. Jaakow Reutlinger Transkription ‎‏{פ״נ}‏‎ ‎‏{הב[ן] י[ק]יר לי [אפ]רים אם}‏‎ ‎‏{[י]לד שעשועים [כי] מדי [ד]ברי}‏‎ ‎‏{בו זכר אזכרנו [עוד ע]ל כן} המו‏‎ ‎‏מעי לו ר{חם [ארחמנו]} הילד רך‏‎ ‎‏אפרים משה ב{ר} יעקב רייט‏‎ ‎‏לינגער נאסף אל עמיו ביום‏‎ ‎‏ד׳ י״ד אדר ראשון שנת תרט״ז‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ Ach! ein schäzbarer Sohn warst du mir Efra[i]m, ein Kind des Ergözens warst du mir, den̄ während ich von dir rede, denke ich im̄erwährend an di[ch]. Darum regt sich mein In̄eres für Dich. Möge sich doch der Allbarmherzige Deiner erbarmen. Übersetzung Hier ist begraben: ›Ist mir nicht ein teurer Sohn Efrajim oder Ein Kind der Liebkosung, dass, so oft ich von ihm rede, Ich seiner fürder gedenke? Darum ist Mein Inneres für ihn rege; erbarmen will ich mich sein‹. Das zarte Kind Efrajim Mosche, Sohn des Jaakow Reutlinger. ›Es wurde eingesammelt zu seinem Volke‹ am Mittwoch, dem 14. Adar Rischon des Jahres 616 Nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zln 2-5: Jer 31,19 Zl 7: Gen 49,29 Kommentar In den Zln 2-5 wird Jer 31,20 zitiert; es fehlt allerdings der Schluss: "ist der Spruch des Ewigen". Die Lücken des Textes habe ich in der Übersetzung nach Leopold Zunz nicht kenntlich gemacht; außerdem ist die Übertragung nicht zur Gänze zeilengerecht mit dem hebräischen Original. Man beachte, dass Leopold Zunz das Syntagma ‎‏ילד שעשועים‏‎ mit "Kind der Liebkosung" übersetzt (nicht: "Kind des Ergötzens"). Der deutsche Text wiederholt das Zitat. Der 14. Adar Rischon (= Adar I) des Jahres (5)616 ist Mittwoch, der 20. Februar 1856. Dieser Tag ist "Kleinpurim" (‎‏פורים קטן‏‎), d.h. Purim selber wird im Schaltjahr einen Monat danach, am 14. Adar Scheni (= Adar II), gefeiert. ======= hgl-412 Personalia 1856-03-05 Jachtle Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה חשובה אשת חיל מרת יאכטלא אשת‏‎ ‎‏אלחנן הלוי הלכה לעלמא דקשט ביום‏‎ ‎‏כ״ח אדר ר׳ תרט״ז לפ״ק‏‎ ‎‏י*ללה וקינה אשא בדמעות על לחים‏‎ ‎‏א*יך השליך תפארת בית לוי משמים‏‎ ‎‏כ*י עבדת ושמרת מצות ה׳ כל הימים‏‎ ‎‏ט*רם השמש באה הלכת בית עולמ{ים}‏‎ ‎‏ל*ב״ה רצת כצבי ערב ובקר וצ{הריים}‏‎ ‎‏א*ש{ת} ל{פידות עשית למקדש פתילים}‏‎ ‎‏דר{שת צמר ופשתים לזכות בה הרבים}‏‎ ‎‏{לשמך [לו]לא ב}[...]‏‎ ‎‏[...] כי [...]א[...]פשר צ[...]ם‏‎ Jetti Levi Ehefrau des Heinrich Levi Übersetzung Hier ist begraben Die bedeutende Frau, ›eine tüchtige Frau‹, Frau Jachtle, Gattin des Elchanan Halevi. Sie ging ein in die Welt der Wahrheit am 28. Adar Rischon 616 nach der kleinen Zahl. Wehgeschrei und Wehklage werde ich erheben unter Tränen über die Wangen. Wie ›hat Er hingeworfen‹ ›die Zierde des Hauses‹ Levi ›vom Himmel herab‹, Obwohl du gedient und gehütet hast die Gebote des Ewigen alle Tage. Bevor die Sonne unterging, gingst du in das ewige Haus. Zur Synagoge ›eiltest du wie ein Hirsch‹ abends, morgens und mittags. ›Die Frau des Lapidot‹ - du machtest für das Heiligtum Dochte; ›Du suchtest Wolle und Flachs‹, um viele damit zu schmücken, Für deinen Namen, wenn nicht [...] [...] Zitatapparat Zl 2: Spr 12,4; 31,10 Zl 6: Klgl 2,1 | Zl 6: Sach 12,7 | Zl 6: Klgl 2,1 Zl 9: Nach Av 5,20 Zl 10: Ri 4,4 Zl 11: Spr 31,13 Kommentar Zl 8: "Bevor die Sonne unterging, ..." bedeutet, dass sie vor der Zeit gestorben ist. Zl 9: "Du eiltest wie ein Hirsch ..." ist Anspielung auf Av V, 23, wo Juda ben Tema sagt, man solle eilig sein wie Hirsch, den Willen seines Vaters im Himmel zu erfüllen. Frau Jachtle versäumte keine der drei täglichen Gebetszeiten. Zl 10: "Frau des Lapidot" als Bezeichnung für eine herausragende Frau hatten wir schon bei den Steinen 0242 und 0371. Dochte für die Kerzen des Bethauses herzustellen, galt als großes Verdienst. ======= hgl-413 Personalia 1856-03-17 Mirjam Transkription ‎‏מרי[ם א]ש{ת יחיא[ל נפ]ט}רת ביום‏‎ ‎‏ב׳ י׳ א[דר] שני תרט״ז {[לפ״]ק}‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ ‎‏{[מ*]רים} אמנו ו[ג]פה נק{בר}‏‎ ‎‏ר*ו{ב ימ}י ואם ב+ג+ב+ו+ר+ו+ת+ ח+ש+[...]ע‏‎ ‎‏י*לד{ות}ה וזקנתה היה כ{ד[ו]}נג‏‎ ‎‏מ×פני דאגת בני אדם שהם ב[ט]בע‏‎ ‎‏ב*נערותה עזב מאביה ארך זמן‏‎ ‎‏ת×שקע שכלה ומראה בזקנתה עז‏‎ ‎‏צ*ער גדול בנים בלא איש ואב‏‎ ‎‏ב*שעת מלחמה ובשעה שהוא בדוחקו‏‎ ‎‏י×וסיף ה׳ לה שכרה על שכר‏‎ ‎‏א*ף {מ}כסה למי שאין לו גג‏‎ ‎‏ש*[ל] [...] {נע}לה מעל רגלה לנד {ונע}‏‎ ‎‏{ת×[... גמ]לה חסד} [ל...]{ר}‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung Mirjam, Gattin des Jechiel. Sie verschied am Montag, dem 10. Adar Scheni 616 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Mirjam ist unsere Mutter und ihr Leib ist begraben. Die meisten ihrer Tage "Und wenns hoch kommt", Gott behüte; ... Ihre Kindheit und ihr Alter war wie Wachs Wegen der Sorge um die Menschenkinder, die der Natur unterworfen sind. In ihrer Jugend verließ sie ihren Vater eine lange Zeit. Sie versank, verwaiste und zeigt in ihrem Alter Stärke: Groß (war der) Kummer der Kinder ohne Mann und Vater Zur Kriegszeit und in der Zeit, als er in seiner Bedrängnis war. Möge der Ewige ihr ihren Lohn mehren zu dem Lohn hinzu, dass Sie auch bedeckte den Obdachlosen; Sie zog ihr Schuhwerk vom Fuße für den Vagabunden. [...] sie erwies Barmherzigkeit [...] [...] Kommentar Die Inschrift ist im Ganzen ziemlich unverständlich: der heutige Leser kann, nicht nur wegen der Lücken und Versehen des Textes, inhaltlich nicht allzu viel damit anfangen, weil er die Lebensumstände der Verstorbenen nicht kennt und diese zu summarisch skizziert werden. Klar wird freilich, dass sie ihre Kinder - zumindest eine Zeitlang - ohne Vater aufzog und dass sie vor allem eine große Wohltäterin war, die Obdachlose (wörtlich heißt es in Zl 12: "dem, der kein Dach hat") kleidete und unstet umherziehende Betteljuden mit Schuhwerk versah. Zl 4: Das Wort ‎‏בגבורות‏‎ ist punktiert, weil es offenbar als Chronogramm dienen soll. Allerdings ist sein Zahlenwert 619, wohingegen das in Zl 2 angezeigte Todesdatum 616 ist. Möglicherweise soll die Überpunktung nur auf den Umstand hinweisen, dass das ganze Syntagma ‎‏ואם בגבורות‏‎ aus Ps 90,10 genommen ist, wo es heißt: "Unser Leben währet siebzig Jahre, und wenns hoch kommt, so sinds achtzig Jahre, ...". Hier soll offenbar gesagt werden, dass Mirjams Leben Mühe und Arbeit gewesen ist und das sie wohl das hohe Alter von 80 Jahren erreichte. Zl 4: Ich ergänze sinngemäß ‎‏ימי‏‎ zu ‎‏ימיה‏‎. Zl 5: ‎‏היה‏‎ statt korrekt ‎‏היתה‏‎. Zl 7: ‎‏עזב‏‎ dürfte wahrscheinlich zu ‎‏עזבה‏‎ zu verbessern sein. Zl 13: Statt ‎‏נד ונע‏‎ heißt es in Gn 4,12 und 14 umgekehrt: ‎‏נע ונד‏‎. ======= hgl-280 Personalia 1856-04-03 Jehuda Seew b. Jaakow'Reutlinger Transkription ‎‏איש חשוב יהודה זאב ב׳ יעקב‏‎ ‎‏רייטלינגער נפטר ביום ה׳ כ״ז אדר‏‎ ‎‏שני תרט״ז לפ״ק תנצב״ה‏‎ ‎‏י*זלו עינינו דמעות מים‏‎ ‎‏ה*תררו בכי על חשוב שבכשרים‏‎ ‎‏ו*י׳רד יהודה מ׳ת וחייו לסיים‏‎ ‎‏ד*רך אמונה אף במסתרים‏‎ ‎‏ה×שקיט בב׳ה׳ יום יומים‏‎ ‎‏ז*א*ב× דרס ואכל פירות היוצרים‏‎ ‎‏ב*ן× שמונים שנה עלה לשמים‏‎ ‎‏י*ע*ק*ב* אביו ישמח בכינורים‏‎ Wolf Reutlinger Übersetzung Ein bedeutender Mann, Jehuda Seew, Sohn des Jaakow Reutlinger. Er verschied am Donnerstag, dem 27. Adar Scheni 616 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Es rinnen unsere Augen mit nassen Tränen, Brecht in Weinen aus über einen Bedeutenden unter den Tüchtigen. ›Und Jehuda zog hinab‹ (und) starb (und) beschloss sein Leben (Sein) Weg war verlässlich, auch im Verborgenen. Er kam zur Ruhe in der Synagoge Tag für Tag, (wie) ein Wolf ergriff er und verzehrte die Früchte der Christen(???). Mit 80 Jahren stieg er hinauf in den Himmel. Jaakow, sein Vater, wird sich mit Harfen freuen. Zitatapparat Zl 6: Gen 38,1 Kommentar Zl 6: Das dem Zitat folgende Wort ist möglicherweise markiert, weil es sich noch an das im Zitat folgende Wort ‎‏מאת‏‎ / "von (seinen Brüdern)" anlehnt, aber hier als ‎‏מת‏‎ in der Bedeutung "starb" steht. Die ersten 3 Zeilen sind halbrund ausgeführt. ======= hgl-543 Personalia 1856-04-04 Zwi b. Refael Löw[ens]tein Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏צבי המכונ{ה הערש[ל.]}‏‎ ‎‏בר {רפאל לע[וו...]טיין}‏‎ ‎‏{נפטר [...]}ה‏‎ ‎‏{[...] לפ״ק}‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Zwi, genannt Herschl[e], Sohn des Refael Löw[ens]tein. Verschieden [...] [...] nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-544 Personalia 1856-05-08 Gitle b. Jaakow Hakohen Transkription ‎‏{פ״נ}‏‎ ‎‏{הילדה גיטלא}‏‎ ‎‏בת יע{קב הכהן}‏‎ ‎‏נפטרת {ביום ה׳ ג׳}‏‎ ‎‏אייר תר{ט״ז} לפ״ק‏‎ ‎‏תנ{[צב״]ה}‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Das Mädchen Gitle, Tochter des Jaakow Hakohen. Sie verschied am Donnerstag, dem 3. Ijar 616 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden!. ======== hgl-2498 Personalia 1856-06-08 Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...כ...א...]‏‎ ‎‏[...כ...]‏‎ ‎‏[...] לו אלהים [...]‏‎ ‎‏[ב]י[ום] א׳ ערב שבועות הוא‏‎ ‎‏ח[מש] סיון תרט״ז לפ״ק תנצב״ה‏‎ Wenig u: betrüb[t] waren die [T]a[ge] [m]eines Lebe[ns und er]reichte nich[t] die Jahre meiner Vore[l]tern. 1. B. [...] 4[7] [V] 9 Übersetzung [...] [...] [...] [...] ihm Gott [...] Am Sonntag, dem Vorabend zum Wochenfest, das ist der Fünfte Sivan 616 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Ich habe "Seine Seele ..." geschrieben, weil der Stein da steht, wo in den Reihen darunter Männer begraben sind. Das deutsche Zitat stammt aus Gn 47,9. ======= hgl-282 Personalia 1856-07-15 Zwi b. Meir Hilb Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אש הישר צב{י ב}ר‏‎ ‎‏מא{יר ה}ילב נפטר ביום‏‎ ‎‏ג׳ י״ב ת{מוז} [תר...] לפ״ק‏‎ ‎‏[ת]{נצב״ה}‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Der aufrechte Mann Zwi, Sohn des Meir Hilb. Er verschied am Dienstag, dem 12. Tammus 6[...] nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zumbroich liest als Sterbedatum: Dienstag, 12. Tammus 5676 (recte: 5616) und das ist der 15. Juli 1856. Zl 2: ‎‏אש‏‎ falsch für richtig ‎‏איש‏‎. ======= hgl-130 Personalia 1857-01-06 Jehuda b. Schmuel Hirsch Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הילד יהודה המכונה‏‎ ‎‏ליב ב״ר שמואל הירש‏‎ ‎‏נפטר ביום ג׳ עשרה‏‎ ‎‏בטבת תרי״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Das Kind Jehuda, genannt Leb, Sohn des Herrn Schmuel Hirsch. Er verschied am Dienstag, dem Zehnten Im Tewet 617 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der "Zehnte" ist gewiss deshalb ausgeschrieben, weil es sich um einen besonderen Tag handelt, nämlich um einen Fasttag, an dem man der Tatsache gedenkt, dass an ihm die Belagerung Jerusalems durch die Römer begann, eine Belagerung, an deren Ende die Zerstörung des Zweiten Tempels stand (70 n.d.Z.). ======= hgl-125 Personalia 1858-04-15 Zwi b. Akiwa'Hilb Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הנער צבי בר עקיבא‏‎ ‎‏הילב הטבע בנהר ביום‏‎ ‎‏ה׳ א׳ אייר לפרט ה+ו+ש+י+ע+נ+י+‏‎ ‎‏אלקים כי ב+א+ מ+י+ם+ ע+ד+‏‎ ‎‏נפש לפ״ק ונקבר ביום‏‎ ‎‏ו׳ עש״ק ב׳ אייר‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ ‎‏שנת ח+י+ר+ת+ לפ״ק‏‎ Ich werde zu meinem Sohne trau ernd hinab fahren in die Gruft. 1. B.M. 37.35 H. Hilb Übersetzung Hier ist begraben Der Knabe Zwi, Sohn des Akiwa Hilb, der im Fluss ertrank am Donnerstag, dem 1. Ijar nach der Zahl: "›Hilf mir doch, Gott, denn das Wasser geht mir bis An den Hals‹" nach der kleinen Zahl und er wurde begraben am Freitag, dem Vorabend zum heiligen Sabbat, dem 2. Ijar. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Des Jahres 618 nach der kleinen Zahl. Zitatapparat Zln 4-6: Ps 69,2 Kommentar Der deutsche Text ist ein Bibelvers, und zwar wie angegeben 1. B.M (1. Buch Moses = Gn) 37,35. In den Zln 4 bis 6 wird ein Psalmvers zitiert, und zwar Ps 69,2. Einige Buchstaben dieses Verses sind überpunktet, was, zusammen mit dem Hinweis "nach der Zahl (~Zählung)" davor und der Abkürzung "LPK" dahinter, bedeutet, dass es sich um ein Chronogramm handelt, d.h. die gekennzeichneten Buchstaben müssen mit ihrem Zahlenwert genommen und insgesamt addiert werden. Aus dieser Addition ergibt sich die Jahreszahl 618. Der 1. Ijar des Jahres (5)618 ist nun Donnerstag, der 15. April 1858. Zl 5: ‎‏אלקים‏‎ statt ‎‏אלהים‏‎: ein übliches Verfahren, um die Profanierung des sakralen Terminus zu vermeiden. Zl 5: ‎‏בא‏‎ statt ‎‏באו‏‎ korrekt. Zl 9: Die Jahreszahl erscheint statt ‎‏תרי״ח‏‎ als ‎‏חיר״ת‏‎. Bei dieser Anordnung (umgekehrte Reihenfolge der Lettern) kann man die ersten beiden Lettern als "chaj" lesen, was sinnigerweise "lebendig" bedeutet. ======= hgl-283 Personalia 1858-05-26 Awraham b. Jaakow Transkription ‎‏[פ]״נ‏‎ ‎‏א{יש ת}מים דרכ{ו}‏‎ ‎‏א{בר}הם בר יעק{ב}‏‎ ‎‏מת ביום ד׳ י״ג סיון ת{יר״}ח‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ Leicht sei ihm die müt- terliche Erde, Sa{nft ruh er in} sein- e{r stillen Gruft,} {Bis der Herr} durch {sein allmächtig} Werde, [ihn ins] neue [Leb]en ruft. [---] [---] Übersetzung Hier ist begraben Ein Mann ›von untadeligem Wandel‹: Awraham, Sohn des Jaakow. Er starb am Mittwoch, dem 13. Sivan 618 Nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2: 2Sam 22,31; Ps 18,31 ======= hgl-102 Personalia 1858-10/11- [...]dl b. David Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏[...]דל בת דוד‏‎ ‎‏[נפט]רת ביום ב׳‏‎ ‎‏[... חש]ון {ת}ר{י}״ט‏‎ ‎‏{לפ״ק} תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben [...]dl, Tochter des David. Sie verschied am Montag, dem ... Cheschvan 619 Nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei gebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Wenn die Lesung Cheschvan korrekt ist, dann kommen die folgenden Montage in Frage: der 11.10. / 18.10. / 25.10. und der 1.11. 1858. Der Vorname der Verstorbenen ist nur verstümmelt erhalten: Mindl, Hindl, Fradl, Schendl, Edl ...? ======= hgl-383 Personalia 1859-04-25 Minke b. Jaakow Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל מרת מינקה בת‏‎ ‎‏יעקב אשת נפתלי נפטרת‏‎ ‎‏בשם טוב ביום אחרון של‏‎ ‎‏פסח {תר}י״ט ל{פ״ק} תנצב״ה‏‎ ‎‏בג״ע [ה]{ע}ליון {א״ס}‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ›Eine tüchtige Frau‹, Frau Minke, Tochter des Jaakow, Gattin des Naftali. Sie verschied ›Gut beleumundet‹ am letzten Tag von Pessach 619 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden Im höchsten Garten Eden. Amen Sela! Zitatapparat Zl 2: Spr 12,4; 31,10 Zl 4: bBer 17a ======= hgl-151 Personalia 1859-07-16 Jaakow'David b. Natan Arje Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבחור חשוב יעקב‏‎ ‎‏דוד ב״ר נתן אריה‏‎ ‎‏אשר חפצו בתורה‏‎ ‎‏יום ולילה נפטר ביום‏‎ ‎‏שבת קדש י״ד תמוז‏‎ ‎‏תרי״ט לפ״ק תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Der bedeutende Junggeselle Jaakow David, Sohn des Herrn Natan Arje, ›Dessen Verlangen nach der Lehre war Tag und Nacht‹. Er verschied am Heiligen Sabbat-Tage, dem 14. Tammus 619 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 4f: Ps 1,2 Kommentar Zln 3-b sind Psalm 1, 2 nachgebildet, wo es heißt: "sondern hat Lust am Gesetz des HERRN und sinnt über seinem Gesetz Tag und Nacht!". ======= hgl-284 Personalia 1859-08-30 Awraham b. Natan SeGal Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אברהם בר נתן סג״ל‏‎ ‎‏איש תם וישר וירא שמים‏‎ ‎‏אשר לא עזב חסדו מן המתים ומן החיי{ם}‏‎ ‎‏הלוך ונסוע בית אל בכל יום פעמים‏‎ ‎‏מת בדרך בשובו מבית החיי[ם]‏‎ ‎‏ב{נפילת ארצה מן עגלה}‏‎ ‎‏{ויכל שנותיו בבהלה}‏‎ ‎‏{ב... אלול}‏‎ ‎‏{...}‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Awraham, Sohn des Natan SeGal, ›Ein redlicher, aufrechter und gottesfürchtiger Mann‹, ›Der seine Barmherzigkeit nicht abwandte‹ weder von den Toten noch von den Lebenden. ›Er ging hin und zurück‹ zum Hause des Herrn an einem jeden Tag zwei Male. Er starb auf dem Wege, als er vom Friedhof zurückkam, Indem er von einem Wagen auf die Erde fiel ›Und beendete seine Jahre überstürzt‹. [...] Elul [...] Zitatapparat Zl 3: Nach Ijob 1,8; 2,3 Zl 4: Gen 24,27 Zl 5: Gen 12,9 Zl 8: Nach Ps 78,33 Kommentar Aufschlussreich ist der Hinweis in Zl 5: wir ersehen daraus, dass um die Mitte des vorigen Jahrhunderts in Haigerloch auch während der Woche morgens und abends ein Minjan (= Quorum von 10 gesetzesfähigen Männern) vorhanden war, so dass an jedem Alltag der Morgengottesdienst sowie der am Abend (Mincha und Arwit) in der Synagoge stattfinden konnte. Der Verstorbene war gewiss Mitglied der Chewra Kaddischa, da sich seine Barmherzigkeit auch auf die Toten erstreckte (Zl 4). Der Wagen, von dem er bei seiner Rückkehr vom Friedhof so unglücklich stürzte, war vermutlich der Leichenwagen. Laut Sterberegister (RSA XXXXX) starb Awraham bar Natan SeGal am 1. Neumondstag des Elul 5619. Das ist der 30. Aw 5619, umgerechnet Dienstag, der 30. August 1859. Gemeindestellung: Mitglied der Chewra Kaddischa Zl 4: Das Genesis-Zitat bezieht sich auf den biblischen Abraham. Zl 5: Auch dieses Zitat aus der Genesis bezieht sich auf den biblischen Abra(ha)m. ======= hgl-119 Personalia 1859-12-09 Pinchas Mosche b. Awraham'Ullmann Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏פינחס משה בר אברהם‏‎ ‎‏אולמאן נפטר ביום‏‎ ‎‏{ו׳ עש״ק} י״ג כסליו תר״ך‏‎ ‎‏{לפ״[ק תנ]צב״ה}‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Pinchas Mosche, Sohn des Awraham Ullmann. Er verschied am Freitag, dem Vorabend zum heiligen Sabbat, dem 13. Kislev 620 Nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Die Inschrift konnte mithilfe der Aufnahme des Jüdischen Zentralarchivs in Heidelberg von 1990 ergänzt werden. ======= hgl-120 Personalia 1859-12-25 Jachtle Sara b. Meir Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הילד איננו ואני אנה‏‎ ‎‏אני בא י{א}כטלא שרה‏‎ ‎‏בת מ{איר} הלוי הלכה‏‎ ‎‏לעל{מ}[א דק]שט ביום‏‎ ‎‏א׳ כ״{ט כ}[סליו] תר״ך‏‎ ‎‏ל[פ״ק] תנצב״ה‏‎ Jete M. H. Levi Übersetzung Hier ist begraben ›Das Kind ist nicht da! Wo Soll ich hin?‹ Jachtle Sara, Tochter des Meir Halevi. Sie ging ein In die "Welt der Wahrheit" am Sonntag, dem 29. Kislev 620. Nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2f: Gen 37,30 Kommentar Ich kann bei dem Monatsnamen auf dem Foto des Jüdischen Zentralarchivs in Heidelberg vom August 1990 am Anfang deutlich ein "Kaf" erkennen; da "Kislev" der einzige Monat ist, der mit diesem Buchstaben beginnt, muss es sich um den betreffenden Monat handeln. Frau Zumbroich gibt in der Kurzdokumentation zu unserem Friedhof auch "Kislev" an, und liest bei der Zahl des Monatstages "29", einer Deutung, der ich mich anschließe. Umgerechnet ergibt dies Sonntag, den 25. Dezember 1859. Zln 2-3: Hier liegt ein Bibelzitat vor, und zwar Gn 37,30. So spricht Ruben, als er seinen Bruder Josef, den die übrigen Brüder in der Zwischenzeit nach Ägypten verkauft hatten, nicht mehr im Brunnen vorfindet. Im Original steht "jeled", eine maskuline Form, die in der deutschen Bibel denn auch mit "Knabe" wiedergegeben wird. Da dies schlecht auf den Grabstein eines Mädchens passt, habe ich zu "Kind", das sich auf beide Genera beziehen kann, abgeändert. Zl 5: "Welt der Wahrheit", aramäische Wendung (siehe auch Stein 0110). ======= hgl-285 Personalia 1859-12-25 [...] b. Elchanan Heilb[ronner] Transkription ‎‏פ״[נ]‏‎ ‎‏[האיש] הישר [א...] בר‏‎ ‎‏[^=ל]חנן היילב[...] נפטר‏‎ ‎‏ביום א׳ כ״ט {כ}סליו‏‎ ‎‏ת{ר}״כ לפ״ק תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Der aufrechte Mann [...], Sohn des Elchanan Heilb[ronner]. Er verschied Am Sonntag, dem 29. Kislev 620 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der Familienname des Verstorbenen ist gewiss zu "Heilbronner" zu ergänzen. Von seinem Vornamen ist nur noch der Buchstabe "Alef" erhalten: in Frage kommen könnten "Aharon, Awraham, Elieser, Elasar ...". ======= hgl-438 Personalia 1860-05-16 [...] b. Jizchak Transkription ‎‏[־־־]‏‎ ‎‏[...]ה[...]חק [..]‏‎ ‎‏[נ]קור ומתה ביום ד׳ כ״ד‏‎ ‎‏אייר תר״כ ל[פ״ק]‏‎ ‎‏[תנ]צב״ה א׳‏‎ Übersetzung [...] [...] Jizchak [...] [...] und sie starb am Mittwoch, dem 24. Ijar 620 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Amen! Kommentar [Jiz]chak ist entweder der Name des Vaters oder des Ehegatten. ======= hgl-384 Personalia 1860-12-13 Chava Transkription ‎‏במקום הט{הור} ה[ז]ה ננקברת‏‎ ‎‏האשה צנועה {[חו]ה} אשת‏‎ ‎‏פינחס המכונה זעליגמאן‏‎ ‎‏נפטרת ביום ה׳ כ״ט כסליו‏‎ ‎‏תרכ״א לפ״ק תנצב״ה אמן‏‎ Der Liebe Quell, des Lebens Freude Warst Du uns hier, bist's uns auch dort; Du schiedst von uns zu großem Leide, Gingst hin zu ihm, der Liebe Hort W[...] {uns dem} [...]eden [... d]roben [---] Übersetzung An diesem reinen Ort ist begraben Die züchtige Frau Chava, Gattin des Pinchas, genannt Seligmann. Sie verschied am Donnerstag, dem 29. Kislev 621 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden. Amen! Kommentar Der Vorname ist nicht mehr genau zu lesen: Es könnte auch Chaja dort gestanden haben, was ebenfalls mit Eva korrelieren könnte. Zl 1: ‎‏ננקברת‏‎ statt richtig ‎‏נקברת‏‎. ======= hgl-385 Personalia 1861-03-06 Kele Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏{הא}שה חשוב{ה מ[רת]}‏‎ ‎‏{קע}לא אש{ת א[בר]הם}‏‎ ‎‏ה{לו}י הלכה לעל{מ[א]}‏‎ ‎‏{דק}שט ביום ד׳ כ״ד‏‎ ‎‏{א}דר תרכ״א לפ״ק ת{נצב״ה}‏‎ {[..]hres Lebens harte} [...] [...] [...] [...] [...]icht Übersetzung Hier ist begraben Die bedeutende Frau, Frau Kele, Gattin des Awraham Halevi. Sie ging ein in die Welt Der Wahrheit am Mittwoch, dem 24. Adar 621 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Die Lesung des Vornamens als Kele erscheint mit nicht völlig sicher. ======= hgl-104 Personalia 1861-03-17 Schimon b. Meir Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבחור שמעו[ן] בן‏‎ ‎‏כהר״ר מאיר הלוי‏‎ ‎‏נפטר ביום א׳ ו׳ נ[י]סן‏‎ ‎‏תרכ״א לפ״ק תנצ[ב״]ה‏‎ ‎‏אמן‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Der Junggeselle Schimon, Sohn des Rabbiners Meir Halevi. Er verschied am Sonntag, dem 6. Nissan 621 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Amen! Kommentar Für Rabbiner steht im hebräischen Text eine der üblichen Abkürzungen für diesen Titel, nämlich: ‎‏כהר״ר‏‎: ‎‏כבוד הרב רבי‏‎, der geehrte Meister, Herr. ======= hgl-386 Personalia 1862-11-24 Sile Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏{האש}ה ח׳ מרת זילא אשת‏‎ ‎‏{מא}יר סג״ל הלכה לאלמא‏‎ ‎‏ד{ק}שט ביום ש״ק כ״ט חשון‏‎ ‎‏{ונ}קבר ביום ב׳ ב׳ כסלו‏‎ ‎‏ת{ר}כ״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Die bedeutende Frau, Frau Sile, Gattin des Meir SeGal. Sie ging ein in die Welt Der Wahrheit am heiligen Sabbat, dem 29. Cheschvan, Und wurde begraben am Montag, dem 2. Kislev 623 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 3: ‎‏לאלמא‏‎ falsch für korrekt ‎‏לעלמא‏‎. Zl 5: ‎‏נקבר‏‎ falsch statt richtig ‎‏נקברת‏‎. ======= hgl-111 Personalia 1862/63 Mordechai b. Jehuda'Hilb Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏מרדכי בר יהודה‏‎ ‎‏הילב מת ביום‏‎ ‎‏ש״ק ד׳ [...] תרכ״ג‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Mordechai, Sohn des Jehuda Hilb. Er starb am Heiligen Sabbat, dem 2. (? 4.?) ... 623 [...] Kommentar Die Lesung des Sterbejahres ist nicht gesichert. ======= hgl-287 Personalia 1863-03-22 Mordechai b. Elieser Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏מרדכי בר אליעזר‏‎ ‎‏נפטר ביום א׳ ב׳ ניסן תרכ״ג לפ״ג‏‎ ‎‏ונקבר ביום ב׳ ג׳ רבו‏‎ ‎‏כי מרדכי שליח ציבור נאמן היה‏‎ ‎‏בשכננו במקום רחוב שלום שמר‏‎ ‎‏השם בעזרו כי הוא שברו‏‎ ‎‏את אלהים התהלך [...]‏‎ ‎‏לכו הלה לפ‏‎[...]‏‎ [...]rzing[er] [...]iedrich [Levi] [...]2[...]1[...]3 [...], der Kinder Freude [...]echt; [...]er wie in Leiden, [...]ht. Übersetzung Hier ist begraben Mordechai, Sohn des Elieser. Er verschied am Sonntag, dem 2. Nissan 623 nach der großen Zahl, Und wurde begraben am Montag, dem 3. desselben [Monats]. Denn Mordechai war ein verlässslicher Vorbeter; Mit unseren Nachbarn wahrte er in der Öffentlichkeit Frieden. ›Der Herr ist sein Beistand, denn Er ist seine Hoffnung‹. ›Mit Gott wandelte er‹ [...] [...] Zitatapparat Zl 7: Nach Ps 146,5 Zl 8: Gen 6,9 Kommentar Der 2. Nissan (5)623 ist Sonntag, der 22. März 1863. Warum nach der Jahreszahl die Angabe "nach der großen Zahl" erscheint, ist mir unklar, da der Tausender doch nicht genannt ist. Der bürgerliche Namen unseres Vorbeters ist möglicherweise zu "Friedrich Levi" zu ergänzen, aber die Lesung ist unsicher. Gemeindestellung: Vorbeter ( ‎‏שליח צבור‏‎) Zl 4: Was soll ‎‏רבו‏‎ statt ‎‏בו‏‎? Zl 5: Der Beginn der Zeile ("Denn Mordechai...") ist vermutlich eine Anspielung auf Est 10,3, dem letzten Vers des Ester-Buches: "Denn Mordechai, der Jehudi, war der Zweite nach dem König Achaschwerosch, und groß unter den Juden, und beliebt bei der Menge seiner Brüder; er förderte das Wohl seines Volkes und redete zum Heil all seiner Nachkommen". ======= hgl-155 Personalia 1863-04-06 David b. Menachem Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבחר דוד בן מנחם נפטר‏‎ ‎‏ביום ב׳ א׳ דחה״מ של פסח‏‎ ‎‏תרכ״ג לפ״ק תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Der Junggeselle David, Sohn des Menachem. Er verschied Am Montag, dem 1. Halbfeiertag von Pessach 623 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 2: ‎‏הבחר‏‎ statt richtig ‎‏הבחור‏‎ ======= hgl-294 Personalia 1863-06-18 Elies[er] b. Mosche Schwab Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש הישר אליע[זר]‏‎ ‎‏בר משה שוואב‏‎ ‎‏הלְך לעולמו ביום‏‎ ‎‏ה׳ ב׳ דר״ח תמוז‏‎ ‎‏[ת]רכ״ג לפ״ק ת[...]‏‎ ‎‏בג״ע העליון [אמן]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Der aufrechte Mann Elies[er], Sohn des Mosche Schwab. Er ging ein in seine Ewigkeit am Donnerstag, dem 2. Neumondstag des Tammus 623 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden Im oberen Garten Eden! Amen. ======= hgl-198 Personalia 1863-08-20 ... Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏נפטר [...]‏‎ ‎‏ה׳ אלול תר״כ?[. ...]‏‎ ‎‏תנצב[״ה]‏‎ Übersetzung [...] Er verschied am [...] 5. Elul 62 [...] Seine/ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Frau Zumbroich glaubt, als Sterbedatum den 5. Elul 5623 ausmachen zu können, der umgerechnet Donnerstag, dem 20. August 1863 entspricht. ======= hgl-295 Personalia 1863/64 Jehoschua b. Natan'Arje Transkription ‎‏{פ״נ}‏‎ ‎‏איש נבון מאד יתפר‏‎ ‎‏הלן למשפחתו [...]‏‎ ‎‏[...פל]‏‎ ‎‏בדרן כ[ל האר]ץ‏‎ ‎‏[...]של‏‎ ‎‏אשר נ[פ...]‏‎ ‎‏ג[...]ח‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏כפי ט׳[...]‏‎ ‎‏ה״ה יהושע ב׳ נתן‏‎ ‎‏אריה‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...] תרכ״ד‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Ein sehr verständiger Mann, [...] Daraufhin zu seiner Familie [...] [...] ›Den Weg aller W[el]t‹ [...], Welcher ver[schied] [...] [...] [...] Gemäß [...] War dies nicht Jehoschua, Sohn des Natan Arje [...] [...] [...][400] 24 Nach der kleinen Zahl. Zitatapparat Zl 5: 1Kön 2,2 Kommentar Das Todesjahr dürfte wohl (5)624 sein, gleich 1863/64. Das passt durchaus zu Stein 0294, rechts davon aus dem Jahr 1863, der auch sehr ähnlich gearbeitet ist. Zl 3: ‎‏הלן‏‎ statt ‎‏הלך‏‎. Zl 5: Ich lese ‎‏בדרן‏‎, was "Unterhalter, Komödiant" bedeutet und kaum zu erwarten ist; wahrscheinlich verschrieben für ‎‏בדרך‏‎, "auf dem Wege". ======= hgl-108 Personalia 1864-01-03 Jentle b. Jaakow Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הילד יענטלה‏‎ ‎‏בת כ״ה {יע}קב [...]‏‎ ‎‏[.]{ע}[...] מת ביום‏‎ ‎‏כ״ד חשון תרכ״ד‏‎ ‎‏[תנצב״]ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Das Mädchen Jentle, Tochter des ehrsamen Herrn Jaakow ... [...]. Sie starb am 24. Cheschvan 624 Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 5: Aufgrund der starken Verwitterung ist der Sterbetag nicht ganz sicher zu lesen. Möglich wäre auch der 25. (‎‏כ״ה‏‎) oder 28. (‎‏כ״ח‏‎) Cheschvan, der 4. bzw. 7. Januar 1864. ======= hgl-415 Personalia 1864-05-14 Fromet Transkription ‎‏הא״ח אשה חשובה מרת פראמט אשת‏‎ ‎‏מאיר סג״ל הלכה לעלמא דקשט ביום‏‎ ‎‏ש״ק ח׳ אייר תרכ״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ ‎‏פ*לגי מים יורדי עני על מיתתה‏‎ ‎‏ר*בות בנות עשו חיל ועל כלנו עליתה‏‎ ‎‏א*שה יראת ה׳ ראוי לתהללה‏‎ ‎‏מ*תוקה שנת העובד עם מעט עם הרבה‏‎ ‎‏ט×עמה כי טוב סחרה בחצי היום כבה נרה‏‎ ‎‏א*ש*ת× חיל מי ימצא ורחק מפנינים מכרה‏‎ ‎‏מ*א*י*ר× ה׳ בגן עדן העליון נשמתה‏‎ ‎‏ה*ל*ו*י× שתגן עלינו זכותה‏‎ Fanni Maier Levi Übersetzung ›Die tüchtige Frau‹, die bedeutende Frau, Frau Fromet, Gattin des Meir SeGal. Sie ging ein in die Welt der Wahrheit am Heiligen Sabbat, dem 9. Ijar 624 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ›Wasserbäche strömen meine Augen herab‹ ob ihres Todes. ›Es sind wohl viele tüchtige Frauen, aber du übertrafest uns alle‹. ›Eine gottesfürchtige Frau, es steht ihr zu, dass sie sich rühme‹. ›Süß ist der Schlaf des Arbeiters, er habe wenig oder viel [sc. gegessen]‹. ›Sie spürt, wie ihr Erwerb gut ist‹, mitten am Tage ›verlöschte ihr Licht‹. ›Eine tüchtige Frau, wer findet sie? - denn schwerer zu erwerben ist sie als Perlen‹. Erstrahlen läßt der Ewige ihre Seele im oberen Garten Eden O möge doch ihr Verdienst über uns ein Schutzschild sein! Zitatapparat Zl 1: Spr 12,4; 31,10 Zl 5: Ps 119,136 Zl 6: Spr 31, 29 Zl 7: Spr 31,30 Zl 8: Koh 5,11 Zl 9: Spr 31,18 | Zl 9: Nach Spr 31,18 Zl 10: Spr 31,10 Kommentar Abgesehen von den ersten vier Zeilen, von denen die oberen drei im Halbrund angeordnet sind und die in erster Linie die biographischen Daten wie Namen und Todesdatum der Verstorbenen enthalten, ist der Rest der Inschrift ab Zl 5 ein Gedicht mit Endreim und das - was auffälliger ist - fast ganz aus Zitaten bzw. Zitatoiden (d.h. Anlehnungen an Zitate) besteht. In den letzten beiden Zeilen finden wir ein ähnliches Verfahren wieder wie bei Stein 0408. In den Zln 11 und 12 erscheint der Name des Ehemannes jeweils am Zeilenanfang (Meir in Zl 11 und Halevi in Zl 12). In Zl 12 muss der Name Halevi gelesen werden als halewaj und dieses Morphem ist ein Konjunktiv-Indikator (utinam, o dass doch). Zl 6: An Spr 31,29 angelehnt, der Anfang des Verses ist sogar wörtlich zitiert. Zl 7 erinnert stark an Spr 31,30. Zl 8: (fast) wörtlich der Anfang von Koh 5,11 (im Original ist ‎‏עובד‏‎ defektiv geschrieben); Zl 9: Hier ist der Anfang auch ein wörtliches Zitat (Spr 31,18); die zweite Vershälfte lautet im Original (übersetzt): "ihr Licht verlischt des Nachts nicht". Hier wurde der zweite Versteil leicht abgewandelt und spielt so auf den frühen Tod von Fromet an. Zl 5: ‎‏יורדי עני‏‎ ist syntaktisch eine etwas gewagte Konstruktion; wörtlich: die Herabfließenden meines Auges ~ meiner Augen. Statt ‎‏עני‏‎ sollte ‎‏עיני‏‎ im Text stehen. Zl 6: ‎‏עליתה‏‎ statt des korrekten ‎‏עלית‏‎ steht nur des Reimes wegen. Zl 7: Statt ‎‏לתהללה‏‎ sollte man ‎‏להתללה‏‎ erwarten. ======= hgl-129 Personalia 1864-08-02 Refael Transkription ‎‏[.] נ‏‎ ‎‏[...][ר]פאל‏‎ ‎‏[...]בא‏‎ ‎‏כ״ט תמוז תרכ״ד ל׳‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung [...] ist begraben [...] Refael [...] 29. Tammus 624 nach der kleinen Zahl [...] Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-109 Personalia 1864-09-14 Jettle b. Jaakow ... Arje Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הילדה {י}טלא בת‏‎ ‎‏יעקב נ[...] אריה‏‎ ‎‏נפטר[ת ביו]ם ד׳ י״ג‏‎ ‎‏אלול [תרכ]״ד לפ״ק‏‎ ‎‏[תנצ]ב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Das Mädchen Jettle, Tochter des Jaakow ... Arje. Sie verschied am Mittwoch, dem 13. Elul [62]4 nach der kleinen Zahl. [Ihre Seele sei eingebunden] in das Bündel der Lebenden! Kommentar Die Angabe des Sterbedatums ist aufgrund der fortgeschrittenen Verwitterung nicht mehr vollständig zu lesen, aufgrund der Lage des Steines zwischen einem Stein vom Januar 1864 (Nr. 0108) und einem vom 16. September 1864 (Nr. 0110) ist die Datierung jedoch relativ sicher. ======= hgl-110 Personalia 1864-09-16 Elieser b. Mosche Meir Guggenh[eim] Transkription ‎‏{אליעזר} / ב״כ / משה מאיר גוגענה‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏על [אלה אני בוכיה]‏‎ ‎‏עיני עיני ירדה מים‏‎ ‎‏על פטירת בני‏‎ ‎‏אליער גוגענהיים‏‎ ‎‏שהלך לעלמא‏‎ ‎‏דקשט ביום ו׳ עש״ק‏‎ ‎‏טו״ אלול ונקבר ביום‏‎ ‎‏א׳ י״ז בו תרכ״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Mitten auf der Rosenbahn, Hielt der Tod den Jüngling an Übersetzung Elieser, Sohn des ehrsamen Mosche Meir Guggenh[eim] Hier ist begraben - ›Darüber weine ich so, Und mein Auge fließt von Tränen‹, Über den Fortgang meines Sohnes Elieser Guggenheim, Der einging in die Welt der Wahrheit am Freitag, am Vorabend zum heiligen Sabbat, Dem 15. Elul, und er wurde begraben am Sonntag, dem 17. desselben, 624 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 3f: Klgl 1,16 Kommentar In der ersten Zeile lässt sich der nicht mehr vollständig erhaltene Vorname, der mit Auslassung eines Buchstabens in Zl 5 noch einmal vorkommt, eindeutig wiederherstellen; zudem ist er auf dem Foto des Jüdischen Zentralarchivs in Heidelberg von 1990 noch vorhanden. Der in Zl 1 abgekürzte Familienname ist in Zl5 ausgeschrieben vorhanden. In den Zln 2 und 3 liegt ein Bibelzitat vor, und zwar Klagelieder (Threni) 1, 16a. Die Zl 2 ist kaum noch zu erkennen, aber durch den Fortgang des Verses in der nächsten Zeile konnte ich sie mit Sicherheit wiedergewinnen. Zl 5: ‎‏אליער‏‎ statt korrekt ‎‏אליעזר‏‎. Zln 6-7: "Die Welt der Wahrheit", aramäische Wendung aus den Midraschim und dem Sohar. ======= hgl-476 Personalia 1864-11-17 Gutl Transkription ‎‏{פ״ט}‏‎ ‎‏האשה מרת גוטל אשת כמ{״ר}‏‎ ‎‏אהרן ווייל אשר מתה ונאספה {אל}‏‎ ‎‏עמה ביום ה׳ י״ח מרחשון שנת תרכ״ה לפ״ק‏‎ ‎‏והיתה אשת חיל יקרה ונעימה‏‎ ‎‏ב{על}ת יראה וגומלי חסודה‏‎ ‎‏בין [נ]דיבות נדיבה‏‎ ‎‏בין ד[כ]אי רוח שחוחה‏‎ ‎‏פ{יה} [פתחה] בחכמה וחולים {שמעו}‏‎ ‎‏קו[ל ...]תה אם מ[...]‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Die Nacht des Grabes wird verschwinden dies mindert unsere Traurigkeit wir werden sich einst wieder finden Im Lande der Glükseligkeit. Übersetzung Hier ist geborgen Die Frau, Frau Gutl, Gattin des ehrsamen Herrn, des Herrn Aharon Weil, die starb und ›eingesammelt wurde zu Ihrem Volke‹ am Donnerstag, dem 18. Marcheschvan des Jahres 625 nach der kleinen Zahl. Und sie war ›eine tüchtige Frau‹, teuer und lieblich, Voller Gottesfurcht und eine? Wohltäterin, Unter den Freigiebigen eine Freigiebige, Unter den im Geiste Niedergedrückten eine Gebeugte. ›Ihren Mund öffnete sie in Weisheit‹ und Kranke hörten [Ihre] Stimme [...] sie war eine Mutter [...] [---] Zitatapparat Zl 3f: Gen 49,29 Zl 5: Spr 12,4; 31,10 Zl 9: Spr 31,26 Kommentar Im deutschen Text auf der Sockel-Vorderseite sind bei "des" (Zl 1) und bei "dies" (Zl 2) die Buchstaben "s" jeweils spiegelverkehrt ausgeführt. Glükseligkeit in der letzten Zeile schreibt sich hier ohne "c" vor dem "k". Zln 7-9a: Der Eulogie lag zumindest teilweise eine Vorlage zugrunde. Diese seltenen Formulierungen findet sich zum Beispiel in einem Briefsteller aus dem Jahr 1827, in dem auch Beispiele für Grabinschriften enthalten sind: "Ebräischer und deutscher Briefsteller von M.S. Neumann, Prag 1827 (S. 119). ======= hgl-159 Personalia 1864-11-22 David b. Jeschajahu Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבחור דוד בן כ״ה ישעיה‏‎ ‎‏ז״ל זכה להכניס בברית ה׳‏‎ ‎‏הרבה ילדים מורגל בחיי‏‎ ‎‏העמל והצער לסבל‏‎ ‎‏הכל בענוה וישכב דוד‏‎ ‎‏עם אבתיו כ״ג דחשון‏‎ ‎‏תרכ״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ David Isai{a} [...] Hilb gest. 22. Novbr. 1884 Übersetzung Hier ist begraben Der Junggeselle David, Sohn des ehrsamen Herrn Jeschajahu Seligen Angedenkens. Er ward gewürdigt, einzuführen in den Bund des Herrn Viele Kinder. Gewohnt, in einem Leben Der Mühsal und des Kummers, zu ertragen Das alles in Demut. ›Und David legte sich Zu seinen Vätern‹ am 23. des Cheschvan 625 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 6f: 1Kön 2,10 Kommentar Gemeindefunktion: Beschneider (Mohel) Der 23. Cheschvan (5)625 ist Dienstag, der 22. November 1864. Im deutschen Text heißt es jedoch: 22. November 1884. Dies ist allerdings falsch (s. Register). Die Übersetzung ist hier syntaktisch zu holperig, da ich zeilengerecht übersetzen wollte. Sonst hätte man nämlich gesagt: Er wurde gewürdigt, viele Kinder in den Bund des Herrn einzuführen. In einem Leben voll Mühsal und Kummer war er es gewohnt, dies alles in Demut zu ertragen. Zl 2: ‎‏אבתיו‏‎ statt korrekt ‎‏אבותיו‏‎. Zl10: Der Vatersname dürfte zu "Isaias" zu ergänzen sein. ======= hgl-160 Personalia 1864-11-22 Jaakow b. Dow Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ה{בחו}ר יעקב ב״ר‏‎ ‎‏ד{וב מת} בשם טוב‏‎ ‎‏בי{ום ג׳} כ״ג חשון‏‎ ‎‏ת{ר}כ״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Der Junggeselle Jaakow, Sohn des ehrsamen Herrn Dow. Er starb gut beleumundet am Dienstag, dem 23. Cheschvan 625 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der 23. Cheschvan (5)625 ist Dienstag, der 22. November 1864. Der Todestag ist identisch mit dem des Mohels (= Beschneiders) David Isaias Hilb (vgl. Stein 0159). ======= hgl-134 Personalia 1865-05-15 Klerle b. Pinchas, genannt'Seligmann Ullmann Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הילדה קלערלא‏‎ ‎‏בת פינחס המכונה‏‎ ‎‏זעליגמאן אולמאן‏‎ ‎‏מת׳ ביום ב׳ י״ט אייר‏‎ ‎‏תרכ״ה לפ״ק‏‎ ‎‏{תנ}צב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Das Kind Klerle, Tochter des Pinchas, genannt Seligmann Ullmann. Sie starb am Montag, dem 19. Ijar 625 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-477 Personalia 1865-08-01 Jentle Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏א*ש*ת× ח*י*{[ל× ...] עשתה} ביד רמה‏‎ ‎‏י*ע*ן* וב{[...]בה טובה ו}ישרה‏‎ ‎‏ט*וב {[של...] מכל ס[...]} ומפז יקרה‏‎ ‎‏ל*א× ל{ר[...]לאל[...]}ה דיבורה‏‎ ‎‏ח*י*י*ה× {ל[...]שר על רע[.]} דורה‏‎ ‎‏לכן {ל[...]}ה מש{פ}ט הבחירה‏‎ ‎‏שב[ח ...] מעשיה‏‎ ‎‏היא {הי[...]בה} מרת‏‎ ‎‏יענט{[ל ...] יהודה} זאב‏‎ ‎‏הלכה {לע[... ביו]}ם ג׳‏‎ ‎‏ט׳ אב {יום מ[...]}ת‏‎ ‎‏שנת תרכ״[ה] לפ״ק תנ[צב״ה]‏‎ Jetta Reutlinger geb. 8. März 1795 gest. 1. Aug. 1865 Übersetzung Hier ist begraben ›Eine tüchtige Frau‹ [...] ›mit erhobener Hand handelte‹, Ganz und gar weil [...] gut und aufrecht. Gut [...] als alles [...] teuerer als Feingold. Nicht [...] ihre Rede. Lebendig [...] ihre Generation. Daher [...] das Urteil der Erwählung. Lobpreis [...] ihre Taten. Sie war [...] Frau Jentle [...] Jehuda Seew. Sie ging ein in [ihre] Ewigkeit am Dienstag, 9. Aw, am Tag [...] Des Jahres 625 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2: Spr 12,4; 31,10 | Zl 2: Num 15,30 ======= hgl-179 Personalia 1865-09-21 Jittel b. David Halevi Transkription [...] Levi [...] ‎‏הילד שעשועים‏‎ ‎‏גוף נחמד ונעים‏‎ ‎‏ייטיל בת דוד הלוי‏‎ ‎‏מת ביום א׳ ה׳ א׳‏‎ ‎‏ד{ר}[א]ש השנה‏‎ ‎‏תרכ״ו לפ״ק תנצב״ה‏‎ Übersetzung ›Das Kind des Ergötzens‹, Ein lieblicher und angenehmer Leib! Jittel, Tochter des David Halevi. Wehe - Sie starb am ersten Tag, am Donnerstag, dem 1. (Tag) von Neujahr 626 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 3: Jer 31,20 Kommentar Die Datumsangabe ist ein wenig ungewöhnlich, und zwar stört der Hinweis "am ersten Tag". Wenn es sich nicht um einen Steinmetzfehler handelt, soll wahrscheinlich darauf hingewiesen werden, dass sie am allerersten Tag des neuen Jahres hinweggerafft wurde. Das Neujahrsfest dauert in der Diaspora zwei aufeinanderfolgende Tage. Der 1. Tag Neujahrstag am Eingang des Jahres (5)626 war Donnerstag, der 21. September 1865. Es könnte sich aber auch um ein Wortspiel handeln, denn die Abkürzung läßt sich auch als "Aah" = "Wehe!" lesen. Zl 3: "Ein Kind des Ergötzens" nach Jeremias 31,20. Zl 6: ‎‏מת‏‎ statt richtig ‎‏מתה‏‎. ======= hgl-176 Personalia 1865-09-23 ... Transkription ‎‏[פ״]נ‏‎ ‎‏[...] ל[.]ב‏‎ ‎‏[...]צה‏‎ ‎‏[...]ב‏‎ ‎‏[...] מש״ק‏‎ ‎‏צום גדליה‏‎ ‎‏תרכ״ו לפ״ק תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben [...] Löb? [...] [...] Er/sie starb am Ausgang des heiligen Sabbat, Gedalja-Fasten 626 nach der kleinen Zahl. Seine/ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Am Ende der 2. Zeile könnte der Name "Löb" stehen. Das Gedalja-Fasten wird nach dem Neujahrsfest begangen, wäre aber in jenem Jahr 626 auf einen Schabbat gefallen und wurde daher auf den folgenden Tag, Sonntag, verschoben. Das Kind starb am Samstag abend, nach Ausgang des Schabbat, zu Beginn des neuen jüdischen Tages, den 4. Tischri. ======= hgl-297 Personalia 1865-09-28 Schlomo b. Jizchak Transkription ‎‏{פ״נ}‏‎ ‎‏{[של]מה המכונה}‏‎ ‎‏{.[ל...] יצחק}‏‎ ‎‏{[...]}‏‎ [Salomon Ul.mann] gest. den 28. September 1865. Übersetzung Hier ist begraben Schlomo, genannt Ullmann [...] Jizchak [...] Kommentar Die heute völlig verwitterte hebräische Inschrift konnte mithilfe der Aufnahme des Jüdischen Zentralarchivs in Heidelberg vom August 1990 teilweise ergänzt werden. ======= hgl-298 Personalia 1865-10-16 Schmuel b. Jehud[a]'Kohen Transkription ‎‏איש ישר וכהן צדק‏‎ ‎‏אשר הלך בדרך דמים‏‎ ‎‏הביא כמה ילדים‏‎ ‎‏תחת כנפי נשרים‏‎ ‎‏ה״ה כ׳ שמואל ב״כ יהוד׳‏‎ ‎‏כהן ז״ל ויגוע וימות‏‎ ‎‏כ״ו תשרי תרכ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏[ת]נצב״ה ׃‏‎ Übersetzung Ein aufrechter Mann, ein gerechter Kohen, Der auf dem Wege des Blutes ging. Er brachte etliche Kinder Unter ›die Flügel von Adlern‹. Es ist der ehrsame Schmuel, Sohn des ehrsamen Jehud[a] Kohen, sein Andenken gereiche zum Segen. ›Und er starb dahin und verstarb‹ Am 26. Tischri 626 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 4: Ex 19,20 Zl 6: Gen 25,8,17 Kommentar Man hätte auf dem Grabstein eines Kohens beide Hände im Segensgestus erwartet wie auch ein Beschneidemesser bei seiner Tätigkeit als Mohel. Zl 2: Was hier - angelehnt an Ps 15,2 bzw. Spr 28,18 - gemeint ist ("auf dem Wege des Blutes"), ist nicht so ohne weiteres klar. Ich vermute aber, dass er Beschneider (Mohel) gewesen ist. So kann man dann auch das Folgende verstehen: "er brachte etliche Kinder unter die Flügel von Adlern", d.h. er führte sie ein in den Bund, machte sie zu Juden. Zl 5: ‎‏יהוד׳‏‎ abgekürzt statt voll ‎‏יהודה‏‎, obwohl am linken Rand noch genügend Platz vorhanden war. Zl 6: ‎‏כהן‏‎ statt normalem ‎‏הכהן‏‎. ======= hgl-126 Personalia 1865-10-22 Jachdle b. Refael'Löwenstein Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הילדה שעשועים‏‎ ‎‏גוף נחמד ונעים‏‎ ‎‏יאכדלא בת רפאל‏‎ ‎‏לעווענשטיין מת‏‎ ‎‏ביום א׳ ב׳ חשון‏‎ ‎‏תרכ״ו לפ״[ק] תנצב״ה‏‎ Raphael Löwenstein. Übersetzung Hier ist begraben ›Ein Kind des Ergötzens‹, Ein lieblicher und angenehmer Leib. Jachdle, Tochter des Refael Löwenstein. Sie starb Am Sonntag, dem 2. Cheschvan 626 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2: Jer 31,20 Kommentar Obwohl es sich um das Grab eines Mädchens handelt, ist in der deutschen Namenszeile ganz am Ende nur der Name des Vaters genannt.e In Zl 2 ist der Ausdruck "Kind des Ergötzens", genommen von Jeremias 31,20, wie häufig bei Kindergräbern, verwendet worden. Zl 5: ‎‏מת‏‎ statt korrekt ‎‏מתה‏‎ ======= hgl-123 Personalia 1865-11-08 Jisrael b. Meir'Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ישראל בר מאיר‏‎ ‎‏הלוי מת ביום‏‎ ‎‏ד׳ י״ט חשון תרכ״ו‏‎ ‎‏לפ״[ק] תנצב״ה‏‎ Julius M. Levi Übersetzung Hier ist begraben Jisrael, Sohn des Meir Halevi. Er starb am Mittwoch, dem 19. Cheschvan 626 Nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei ein-gebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-122 Personalia 1865-11-12 Schmuel b. Jaakow'Hohenemser Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הילד שְמֹאל‏‎ ‎‏בן כ״ה יעקב‏‎ ‎‏הָעֶנֶמְזרֶ מת‏‎ ‎‏יום א׳ כ״ג חשון‏‎ ‎‏תרכ״ו תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Das Kind Schmuel, Sohn des ehrsamen Herrn Jaakow Hohenemser. Es starb Sonntag, dem 23. Cheschvan 626. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar In Zl 2 ‎‏שמאל‏‎ statt korrekt ‎‏שמואל‏‎. Deswegen ist das Wort im Original punktiert worden, um die richtige Aussprache anzuzeigen. Ebenso ist der Familienname "Hohenemser" in Zl 4 verkehrt geschrieben, daher auch hier die Vokalisierung, die ebenfalls verkorkst ist, aber die richtige Lesung bei genügender Kombinatorik seitens des kundigen Lesers immerhin gestattet. ======= hgl-445 Personalia 1865-11-24 Hane b. Jisrael SeGal Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה היוקרת שהיתה‏‎ ‎‏לבעלה עטרת ולבניה‏‎ ‎‏תפארת כל ימיה בטח בה‏‎ ‎‏לב בעלה ושכרה צפון‏‎ ‎‏לה למעלה ה״ה א״ח האנה‏‎ ‎‏בת ישראל סג״ל אשת יהושע‏‎ ‎‏הילב מתה בשם טוב ביום‏‎ ‎‏ו׳ עש״ק ו׳ כסליו ונקברת בו‏‎ ‎‏בשנת תרכ״ו לפ״ק תנצב״ה‏‎ Hanna Hilb. Übersetzung Hier ist begraben Die teuere Frau, die gewesen ist Ihrem Gatten eine Krone und ihren Kindern Eine Zierde. All ihre Tage ›verließ sich auf sie Das Herz ihres Gatten‹ und ihr Lohn ist verborgen Für sie oben [im Himmel]. War dies nicht die tüchtige Frau Hane, Tochter des Jisrael SeGal, Gattin des Jehoschua Hilb? Sie starb, ›gut beleumundet‹, am Freitag, dem Vorabend zum heiligen Sabbat, dem 6. Kislev, und wurde in ihm begraben Im Jahre 626 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 4f: Spr 31,11 Zl 8: bBer 17a Kommentar Zln 4-5: Spr 31,11. In den Zln 2 - 5 stellen wir einen selten vorkommenden Binnenreim fest (Endreim ist bei den Haigerlocher Inschriften relativ häufig). Zln 9-10: Das Syntagma ‎‏בשנת / בו‏‎ "in eben diesem Jahr" erscheint nicht sehr sinnvoll. Aus RSA 1256, 49 geht hervor, dass sie zwei Tage nach ihrem Tod beigesetzt wurde, also am Sonntag, dem 26. November 1865. ======= hgl-121 Personalia 1866-05-01 Mosche b. Jechiel SeGal Transkription ‎‏משה מת מי לא ימות‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הילד החביב משה‏‎ ‎‏בר יחיאל סג״ל משה‏‎ ‎‏עלה למרום יום ג‏‎ ‎‏ט״ז אייר תרכ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Mori{z} Levi gebor. 10. Febr. 1866, gestorb. 1. Mai 1866. Übersetzung Mosche starb; wer wird nicht sterben? Hier ist begraben Der liebliche Knabe Mosche, Sohn des Jechiel SeGal. ›Mosche Stieg auf in die Höhe‹ am Dienstag, Dem 16. Ijar 626 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 4f: bBM 86b ======= hgl-128 Personalia 1866-06-07 Transkription ‎‏ם ק‏‎ Ernestine H. Levi, geb. 12 Feb. 1866, gest. 24. Sivan. Übersetzung Stätte des Begräbnisses ======= hgl-132 Personalia 1866-07-04 ... b. ... Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏ה[י][...]ט[...]‏‎ ‎‏בת [...]ל[...]‏‎ ‎‏מת [ביו]ם ד׳ כא‏‎ ‎‏ת[מו ז תר]כ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung [...] Das Kind [...] Tochter des [...] Sie starb am Mittwoch, dem 21. Tammus [5]26 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Wenn die Jahreszahl zu 626 ergänzt wird, was auch durch die Datierung der Nachbarsteine wahrscheinlich gemacht wird, so erhalten wir: 21. Tammus (5)626 und das ist Mittwoch, der 4. Juli 1866. ======= hgl-299 Personalia 1866-11-30 Meir b. Jisrael Halevi Transkription ‎‏{פ״נ}‏‎ ‎‏איש ישר מ[א]יר בן‏‎ ‎‏ישראל הלוי נפטר‏‎ ‎‏והלך לעולמו ביום‏‎ ‎‏ו׳ עש״ק כ״ב כסליו‏‎ ‎‏ונקבר ביום א׳ כ״ד‏‎ ‎‏בו תרכ״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצ{ב״ה}‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Ein aufrechter Mann, Meir, Sohn des Jisrael Halevi. Er verschied Und ging ein in seine Welt am Freitag, dem Vorabend zum heiligen Sabbat, dem 22. Kislev, Und wurde begraben am Sonntag, dem 24. Desselben [Monats] 627 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-118 Personalia 1866-12-07 Jizchak b. Binjamin,'Genannt Wolf,'Weil Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏יצחק בר בנימן‏‎ ‎‏המכונה וואלף‏‎ ‎‏ווייל נפטר ביום‏‎ ‎‏ו׳ עש״ק כ״ט כסליו‏‎ ‎‏תרכ״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Jizchak, Sohn des Binjamin, Genannt Wolf, Weil. Er verschied am 6., dem Vorabend zum heiligen Sabbat, dem 29.Kislev 627 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-180 Personalia 1867-04-30 Lea b. Dow,'Genannt Ber Reutlinger Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הנערה לאה בת דוב‏‎ ‎‏המכונה בער רייטלינגער‏‎ ‎‏מת ביום ב׳ י״ז אייר תרל״ז‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Lea Reutlinger gest. 30. April 1877. Übersetzung Hier ist begraben Das Mädchen Lea, Tochter des Dow, Genannt Ber Reutlinger. Sie starb am Montag, dem 17. Ijar 637 Nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Ungewöhnlich ist die Doppelsetzung der Schlussformel. Zl 6: ‎‏מת‏‎ statt richtig ‎‏מתה‏‎. ======= hgl-117 Personalia 1867-06-11 Frumet b. Jaakow P"H Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הילדה ורומט בת‏‎ ‎‏יעקב פ״ה מת ביום‏‎ ‎‏ג׳ ח׳ סיון תרכ״{ז}‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben das Mädchen Frumet, Tochter des Jaakow P"H. Sie starb am Dienstag, dem 8. Sivan 627 Nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 3: ‎‏מת‏‎ statt korrekt ‎‏מתה‏‎ ======= hgl-300 Personalia 1867-08-17 Aharon b. Eli Weil Transkription ‎‏איש חשוב כ״ה א°ה°ר°ן° ב°׳ א°ל°י° ווייל הלך לעלמא‏‎ ‎‏דקשט ביום ש״ק ט״ז מנחם ונקבר בי״ח‏‎ ‎‏בו שנת תרכ״ז לפ״ק תנצב״ה‏‎ ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏כ*ה*ר*ר×י אל צדקתך‏‎ ‎‏א*יכה יועם זהב בביתך‏‎ ‎‏ה*וי שתיראנה עיני בקברך‏‎ ‎‏ר*צת כצבי לעשות רצון קונך‏‎ ‎‏נ*אמן מנהיג ומגן לעדתך‏‎ ‎‏וגם מיוחד שביואצי עירך‏‎ ‎‏דרשת טוב ושלום לעמך‏‎ ‎‏גמילת חסד שעשית יגמלוך‏‎ ‎‏צר לי אחי א°ה°ר°ן° עליך‏‎ ‎‏נ{[עמת נפלאת] לי} אהבתך‏‎ ‎‏[...]אל‏‎ Aron Weil jung geb. 14 Apr. 1803 gest. 17 Aug. 1867. Übersetzung Ein bedeutender Mann, der ehrsame Herr Aharon, Sohn des Eli Weil. Er ging in die Welt Der Wahrheit am heiligen Sabbat, dem 16. Menachem, und wurde begraben am 18. Desselben [Monats] des Jahres 627 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Hier ist geborgen: ›Wie die Berge Gottes steht deine Gerechtigkeit‹. ›Wie ist so ganz dunkel geworden das Gold‹ in deinem Hause! O weh, dass meine Augen dein Grab erschauen! ›Du warst flink wie ein Hirsch, den Willen deines Schöpfers zu erfüllen‹. Gemeindebeamter, Führer und Schild deiner Gemeinschaft Wie auch ein Besonderer unter den Ratgebern deiner Stadt. ›Du suchtest das Wohl und den Frieden für dein Volk‹. Die Liebeswerke, die du vollbrachtest, geben sie dir zurück. ›Es ist mir weh um dich, mein Bruder‹ Aharon; Angenehm warst du mir und wunderbar war mir deine Liebe! [...] Zitatapparat Zl 5: Ps 36,7 Zl 6: Klgl 4,1 Zl 8: Av 5,23 Zl 11: Nach Est 10,3 Zl 13: 2Sam 1,26 Kommentar Die Inschrift ist gespickt mit biblischen Anspielungen. Gemeindestellung: Vorsteher Zl 8: "Du warst flink wie ein Hirsch, .." stammt aus PA (=Vätersprüche), einem kleinen Mischnatraktat, wo es in Kap. V, 23 heißt: "Juda, Sohn von Tema, sagte: Sei dreist wie ein Leopard, rasch wie ein Adler, eilig wie ein Hirsch und stark wie ein Löwe, den Willen deines Vaters im Himmel zu erfüllen". Zl 13 - 14: "Es tut mir weh um dich, .." ist der anrührenden Wehklage König Davids über den Tod seines Freundes Jonathan aus 2. Samuel 1,26 nachgeformt. Es heißt dort: "Es ist mir leid um dich, mein Bruder Jonathan, ich habe große Freude und Wonne an dir gehabt; deine Liebe ist mir wundersamer gewesen, als Frauenliebe ist". Zl 1 und 13: Hier wird der Name "Aharon" beide Male durch Überpunktung hervorgehoben. Zl 7: ‎‏שתיראנה‏‎ statt korrekt ‎‏שתראנה‏‎. Zl 10: ‎‏שביואצי‏‎ statt richtig ‎‏שביועצי‏‎. ======= hgl-416 Personalia 1867-12-20 Resle Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל ויקרה צנועה‏‎ ‎‏היתה בדבורה מעשיה‏‎ ‎‏הי׳ נעימה כל כבודה‏‎ ‎‏בת מלך פנימה היא‏‎ ‎‏האשה ריזלא אשת‏‎ ‎‏יצחק בערנהיים הלכה‏‎ ‎‏לעולמה ונפטרת יום וי״ו‏‎ ‎‏עש״ק כ״ג כסליו ונקברת‏‎ ‎‏כ״ה בו תרכ״ח לפ״ק תנצב״ה‏‎ Rösli Bernheim Übersetzung Hier ist begraben ›Ein tüchtige Frau‹, und teuer; züchtig War sie in ihrem Reden. Ihre Werke Waren lieblich. ›Ganz Herrlichkeit weilt Die Königstochter im inneren Gemache‹. Sie ist Die Frau Resle, Gattin des Jizchak Bernheim. Sie ging ein In ihre Ewigkeit und verschied am Freitag, Dem Vorabend zum heiligen Sabbat, dem 23. Kislev, und wurde begraben Am 25. desselben [Monats] 628 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2: Spr 12,4; 31,10 Zl 4f: Ps 45,14 Kommentar Zln 4/5: Ps 45,14; Man findet diesen Vers häufig in Grabinschriften; damit wird auf eine tüchtige Hausfrau hingewiesen. Zl 4: ‎‏נעימה‏‎ muss gebessert werden zu ‎‏נעימים‏‎. ======= hgl-387 Personalia 1868-03-18 Lea b. Jehuda Seew Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ותצא לאה מן העולם הזה‏‎ ‎‏לבא אל שכרה לעולם‏‎ ‎‏הבה היא האשה חשובה‏‎ ‎‏מרת לאה בת יהודה זאב‏‎ ‎‏אשת אברהם צבי הלכה‏‎ ‎‏לעולמה ביום ד׳ כ״ד אדר‏‎ ‎‏ונקברת ביום ה׳ ד״ה אדר‏‎ ‎‏תרכ״ח לפ״ק תנצב״ה‏‎ Lena Zivi g. Reitlinger Übersetzung Hier ist begraben: ›Und es ging hinaus Lea‹ aus dieser Welt, Um zu ihrem Lohn zu kommen in der Welt, Der zukünftigen. Sie ist die bedeutende Frau, Frau Lea, Tochter des Jehuda Seew, Gattin des Awraham Zwi. Sie ging ein In ihre Welt am Mittwoch, dem 24. Adar, Und wurde begraben am Donnerstag, dem 25. Adar 628 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2: Gen 30,16 ======= hgl-241 Personalia 1868-04-29 Elchanan b. Jaakow'Hochstetter Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אלחנן בר יעקב‏‎ ‎‏האכזטעטער נפטר‏‎ ‎‏ביום ד׳ ז׳ אייר תרכ״ח‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה ׃‏‎ [...]868. [...] Übersetzung Hier ist begraben Elchanan, Sohn des Jaakow Hochstetter. Er verschied Am Mittwoch, dem 7. Ijar 628 Nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-113 Personalia 1868-07-22 Natan b. Elchanan Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הילד נתן בר‏‎ ‎‏אלחנן הלוי מת‏‎ ‎‏ביום ד׳ ג׳ אב‏‎ ‎‏תרכ״ח לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Das Kind Natan, Sohn des Elchanan Halevi. Er starb Am Mittwoch, dem 3. Aw 628 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-446 Personalia 1869-01-11 Vogel b. Natan Arje Transkription ‎‏בעוד לילה קמת‏‎ ‎‏וטרף לביתך נתת‏‎ ‎‏וחק לנערתיך שמת‏‎ ‎‏הליכת ביתך צופית‏‎ ‎‏ולא לחם עצלות אכלת‏‎ ‎‏עכ קמו בניך ויאשרוך‏‎ ‎‏בלבם שמורה זכרונך‏‎ ‎‏היא האשה הצנואה מרת‏‎ ‎‏פאגל בת נתן אריה אשת‏‎ ‎‏כ״ה אהרן ווייל הלכה לעולמה‏‎ ‎‏{[...]נר}‏‎ Hier ruht Fan̄i Weil Ehefrau des Aron Weil geb. 14 Ap. 1803 gest. 11 Jan. 1869. Übersetzung ›Wenn noch Nacht war, standest du auf Und gabst Speise deinem Hause Und das Tagwerk für deine Mägde legtest du fest‹. ›Den Gang deines Hauses überwachtest du, Und nicht aßest du das Brot der Trägheit‹, ›Daher erheben sich deine Kinder und preisen dich‹. In ihrem Herzen ist das Gedenken an dich aufbewahrt. Sie ist die züchtige Frau, Frau Vogel, Tochter des Natan Arje, Gattin des ehrsamen Herrn Aharon Weil. Sie ging ein in ihre Ewigkeit [...] Zitatapparat Zln 1-3: Nach Spr 31,15 Zl 4f: Nach Spr 31,27 Zl 6: Nach Spr 31,28 Kommentar Zln 1-3: leichte Abwandlung von Spr 31,15. Zln 4-5: stark angelehnt an Spr 31,27. Zl 6: Spr 31,28 nachempfunden. Zl 8: ‎‏צנואה‏‎ falsch statt richtig ‎‏צנועה‏‎. ======= hgl-142 Personalia 1869-10-07 Naftali b. Mosche Transkription ‎‏ספר תהל[ים]‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האיש הישר נפתלי‏‎ ‎‏בר משה הלך בדרך‏‎ ‎‏כל הארץ יום ה׳ ב׳ חשון‏‎ ‎‏ונקבר ביום וי״ו עש״ק ג׳ בו‏‎ ‎‏שנת תר״ל לפ״ק תנצב״ה‏‎ Übersetzung (Buch der Psalmen) Hier ist begraben Der aufrechte Mann Naftali, Sohn des Mosche. ›Er ging dahin den Weg Aller Welt‹ am Donnerstag, dem 2. Cheschvan, Und wurde begraben am Freitag, am Vorabend zum heiligen Sabbat, dem 3. desselben (Monats) Des Jahres 630 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden. Zitatapparat Zl 4f: 2Kön 2,2 Kommentar Von diesem Stein existiert eine Aufnahme von R. Klotz (ca. 1970); darauf ist mit Ausnahme des sicher zu ergänzenden Textes auf dem Psalmenbuch die Inschrift noch zur Gänze erhalten. Die Wiedergabe hier folgt der alten Aufnahme. ======= hgl-143 Personalia 1869-12-26 Menachem b. Mosche'Meir Guggenheim Transkription ‎‏{ר}אה ה׳ והביטה למי עו[לל]ת‏‎ ‎‏כה על אלה אני בוכיה עיני‏‎ ‎‏עיני ירדה מים כי רחק ממני‏‎ ‎‏מ°נ°ח°ם° משיב נפשי שבת‏‎ ‎‏משוש לבי נפלה עטרת‏‎ ‎‏ראשי ה״ה מנחם ב׳ משה‏‎ ‎‏מאיר גוגענהיים שהלך בחצי‏‎ ‎‏{ימיו לעולמו ביום א׳ כ״ב}‏‎ ‎‏{טבת ונקבר כ״ג בו שנת תר״ל}‏‎ ‎‏{לפ״ק תנצב״ה}‏‎ {Emanuel Guggenheim} Übersetzung ›Herr, schaue und sieh doch, wen du so verderbt Hast‹. ›Darüber weine ich so, und mein Auge, Mein Auge fließt von Tränen, denn ferne von mir ist Der Tröster, der meine Seele erquicke‹. ›Ein Ende hat Meines Herzens Freude‹. ›Gefallen is die Krone Meines Hauptes‹. Es ist Menachem, Sohn des Mosche Meir Guggenheim, der einging in der Mitte Seiner Tage in seine Ewigkeit am Sonntag, dem 22. Tewet, und begraben wurde am 23. desselben des Jahres 630 Nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden. Zitatapparat Zl 1f: Klgl 2,20 Zln 2-4: Klgl 1,16 Zl 4f: Klgl 5,15 Zl 5f: Klgl 5,16 Kommentar Die Inschrift ist reich an Zitaten. In Zl 1 (einschließlich des ersten Wortes der 2. Zeile) haben wir Klagelieder (Threni) 2,20; dann in Zl 2 bis Zl 4 ebd. 1,16 und in Zl 4 (ab dem letzten Wort) bis Zl 5 lesen wir ebd. 5,15 und der Rest der 5. Zeile (ab dem 3. Wort) bis in die 6. Zeile ist genommen aus ebd. 5,16. Die letzten beiden Zitate sind leicht verändert worden, und zwar steht im Original das Possessivum in der 1. Pluralis ("unser") und nicht in der 1. Singularis ("mein"). Auch von diesem Stein gibt es ein Foto von R. Klotz (ca. 1970), auf dem die Zln 9-11 noch vorhanden und hier mit eingeflossen sind. Zl 4: ‎‏מנחם‏‎ / Menachem = "Tröster" wurde hervorgehoben, um darauf hinzuweisen, dass der Verstorbene auch so heißt. ======= hgl-417 Personalia 1870-03-07 Brendl Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה חשובה מרת‏‎ ‎‏ברענדל אשת בנימן סג״ל‏‎ ‎‏הלכה לעלמא דקשט ביום‏‎ ‎‏ב׳ ד׳ אדר שני ונקברת ה׳ בא‏‎ ‎‏שנת תר״ל לפ״ק תנצב״ה‏‎ Babette Levi geb. Klein Übersetzung Hier ist begraben Die bedeutende Frau, Frau Brendl, Gattin des Binjamin SeGal. Sie ging ein in die Welt der Wahrheit am Montag, dem 4. Adar Scheni, und wurde begraben den 5. desselben [Monats] Des Jahres 630 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 5: ‎‏בא‏‎ falsch statt richtig ‎‏בו‏‎. ======= hgl-388 Personalia 1870-04-03 Brendle b. Bel Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל האשה‏‎ ‎‏החכמה עלתה נשמ{תה}‏‎ ‎‏למרומה כל ימיה הלכ{ה}‏‎ ‎‏בדרך ישרה מצות ה׳‏‎ ‎‏שמרה ברענדלא בת‏‎ ‎‏ביל אשת לוי הילב‏‎ ‎‏נפטרת ביום ו׳ עש״ק‏‎ ‎‏כ״ט ואדר ונקברת‏‎ ‎‏ביום א׳ ב׳ ניסן תר״ל‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ Babett Hilb geb: 13ten Sept: 1807 gest: 1 Aprill 1870 Übersetzung Hier ist begraben ›Eine tüchtige Frau‹, die Frau, Die weise. Es stieg auf ihre Seele In die Höhe. All ihre Tage wandelte sie Auf dem geraden Wege. Die Gebote des Ewigen Hütete sie. Brendle, Tochter der Bel?, Gattin des Levi Hilb. Sie verschied am Freitag, dem Vorabend zum heiligen Sabbat, Dem 29. We-Adar und wurde begraben Am Sonntag, dem 2. Nissan 630 Nach der kleinen Zahl. Zitatapparat Zl 2: Spr 12,4; 31,10 Kommentar Frau Zumbroich vermutet, dass Bel verschrieben sei für Zwi. Die Lesung Bel ist eindeutig, der Name existiert und dass der Name der Mutter statt dem des Vatersnamens angegeben wird, kommt ebenfalls vor, ist aber eher selten. Möglich wäre auch, dass der Steinmetz hier den Namen in der falschen Reihenfolge - also wie er es gewohnt war - von links nach rechts statt von rechts nach links einmeißelte, und der Name eigentlich ‎‏ליב‏‎ / "Löb" lauten müsste. ======= hgl-199 Personalia 1871-02-01 Jizchak b. Schlomo Salman Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏יצחק ב״ר שלמה זלמאן מת‏‎ ‎‏ביום ד׳ י׳ שבט תרל״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ ‎‏בחיים השפה נמנעה ממך‏‎ ‎‏{ונגד בראך לא} התאונן לבך‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‏‎[...]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Jizchak, Sohn des Herrn Schlomo Salman. Er starb Am Mittwoch, dem 10. Schwat 631 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Im Leben ist dir die Sprache versagt gewesen, Aber über deinen Schöpfer hat sich dein Herz nicht beklagt. [...] [...] Kommentar Offenbar ist, wie auch Frau Zumbroich mutmaßt, Jizchak stumm gewesen. Vgl. Stein 0177. Leider fehlen die beiden letzten Zeilen des hebräischen Gedichtes. ======= hgl-171 Personalia 1871-03-14 Awraham b. Elchanan Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אברהם בר אלחנן הלוי‏‎ ‎‏מת ביום ג׳ כ״א אדר תרל״א‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Awraham, Sohn des Elchanan Halevi. Er starb am Dienstag, dem 21. Adar 631 Nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-114 Personalia 1871-04-12 Transkription ‎‏[פ״נ]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...] מת ביום‏‎ ‎‏ד׳ שביעי של‏‎ ‎‏פסח תרל״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben [...] [...] verschieden am Mittwoch, den siebten Tag Des Pessach-Festes 631 nach der kleinen Zahl. Seine [~ihre] Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-396 Personalia 1871-04./05.- Elieser Transkription ‎‏א*ל* נא זכור תזכור‏‎ ‎‏י*ע*ן הלך דרך הישר‏‎ ‎‏ז*ה ע״ח שנים לך סבר‏‎ ‎‏ר*ץ לשמוע אמרי שפר‏‎ ‎‏תנוח עצמתיך בקבר‏‎ ‎‏עד {יבא אליהו ויבשר}‏‎ ‎‏{ה״ה אלי[עזר ...]}‏‎ ‎‏{[...]א[..] ביום [ד׳ י״ט?] א[ייר]}‏‎ ‎‏תרל״א לפ״ק תנצב״ה‏‎ Übersetzung Ach, Gott, du wirst doch dessen gedenken: Weil er auf dem geraden Weg wandelte 78 Jahre lang, ist Dir Hoffnung. Er eilte, ›Worte der Schönheit‹ zu hören. Es mögen ruhen deine Gebeine im Grabe, bis kommen wird Elias und kündet [Gutes]. Es ist Elieser, [...] [...] am [Mittwoch?, den 19.?] Ijar 631 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 4: Gen 49,21 Kommentar Die Lesung des Datums ist nicht ganz sicher. Wenn der Monatsname mit Ijar korrekt gelesen ist, dann lässt sich das Todesdatum zwischen Samstag, dem 22. April, und Samstag, dem 20. Mai 1871, ansetzen. Vor dem Monatsnamen scheint man noch den Buchstaben ‎‏ט‏‎ erkennen zu können, vielleicht auch ‎‏י״ט‏‎, dann wäre der Todestag auf Mittwoch, den 10. Mai 1871 gefallen. Zl 6: Mit Elias ist der Prophet Elias gemeint, der als Verkünder und Vorläufer des Messias angesehen wird. Im Tischgebet heißt es beispielsweise: "Der Barmherzige, er schicke uns den Propheten Elija, zum Guten sei seiner gedacht, dass er uns gute Nachrichten, Heil und Trost verkünde (= ‎‏ויבשר‏‎)". Es liegt hier gewiss eine Anspielung auf die messianische Zeit vor, in der auch die Auferstehung der Toten stattfinden soll. Vgl. Stein 0393. Zl 5: ‎‏עצמתיך‏‎ falsch für ‎‏עצמותיך‏‎. Dann müsste das Verb auch im Plural stehen: ‎‏תנוחנה‏‎. Zl 4: "Worte der Schönheit" (=‎‏אמרי שפר‏‎) werden im Jakobssegen in Gn 49,21 erwähnt in Bezug auf Naftali. Hier sind damit wohl die Worte der Tora gemeint, die der Verstorbene in der Synagoge so gerne hörte. ======= hgl-144 Personalia 1871-05-01 Awraham b. Schmuel Transkription ‎‏א*ב* לשבעה בנים‏‎ ‎‏ר*ץ לב״ה כל הימים‏‎ ‎‏[ה*]שער סגר לשבעים שנים‏‎ ‎‏מ*י יתן ל[ר]אשי מים‏‎ ‎‏כה יאמרו אב על בנים‏‎ ‎‏{א}[ברהם] {ב״ר} שמואל {ש}[.]‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Abraham Ullman geb. 6. Aug. 1808 gest. 1. Mai 1871. Übersetzung Ein Vater von sieben Söhnen; Er eilte in die Synagoge alle Tage. Das Tor schloss er mit siebzig Jahren. ›Wäre doch mein Kopf ein Gewässer‹ So wird man sagen: Ein Vater über Söhne [Awraham, Sohn des Herrn] Schmuel [...] [---] Zitatapparat Zl 4: Jer 8,23 Kommentar Auf der Aufnahme von R. Klotz (ca. 1970) ist noch die ganze 5. Zeile sowie der Vorname des Vaters des Verstorbenen in der 6. Zeile zu erkennen: (Awraham ben) Schmuel. Zl 4: Der Vers aus Jeremija wird fortgesetzt mit: und meine Augen ein Tränenquell, dass ich beweinen könnte Tag und Nacht .... ======= hgl-426 Personalia 1871-05-24 Elieser b. Jizchak'Ullmann Transkription ‎‏א*ל* נא יכפר שגגתו‏‎ ‎‏י*ע*ז*ר* לו בתפילתו‏‎ ‎‏להנתן נפשו בשאלתו‏‎ ‎‏מת[ת]ו [ת]הי[ה כ]פרתו‏‎ ‎‏[ה ... ח]{ק}‏‎ ‎‏[אול]מן הלך [ב...]‏‎ ‎‏האר[ץ ביום ד׳ ד׳ סיון]‏‎ ‎‏ונקבר ערב שבועות‏‎ ‎‏תרל״א לפ״ק תנצב״ה‏‎ Übersetzung Herr, sühne doch sein Vergehen! Er stehe ihm bei wegen seines Gebetes, ElieserDass zurückgegeben werde seine Seele durch seine Bitte. Sein Tod möge seine Sühne sein! [...] Jizchak Ullmann ›ging den Weg aller Welt‹ am Mittwoch, dem 4. Sivan, Und wurde begraben am Vorabend des Wochenfestes 631 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 6f: Jos 23,14; 1Kö 2,2 ======= hgl-116 Personalia 1872-02-07 ... b. Efrajim Transkription ‎‏{פ״נ}‏‎ ‎‏[...] {בת}‏‎ ‎‏אפרים ב{ר נ}[...]‏‎ ‎‏רייטלנגע{[ר] נפטרת}‏‎ ‎‏ביום ד׳ כ״[ח?] שב[ט] [ת]{רל}״ב ל׳‏‎. ‎‏{תנצב״[ה]}‏‎ Übersetzung Hier ist begraben [...] Tochter des Efrajim, Sohn des N[...] Reutlinger. Sie verschied Am Mittwoch, den 28. Schwat 632 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Die Lesung des Sterbedatums, die mithilfe der Aufnahme des Jüdischen Zentralarchivs in Heidelberg von 1990 noch ergänzt werden konnte, ist aufgrund der starken Verwitterung nicht ganz sicher. Die Lesung des Familiennamens als "Reutlinger" ist eine Konjektur. ======= hgl-455 Personalia 1872-07-30 Jehoschua b. Schmuel Ulmann Transkription ‎‏פתאום באה עת הפרידה‏‎ ‎‏מר לי מאד אי אפשר להגידה‏‎ ‎‏אהבתי אותך בלי מידה‏‎ ‎‏י*ה׳ ה*ו*שעך מלהחרידה‏‎ ‎‏בזכות שאתה בב״ה ראשון‏‎ ‎‏ש*ינת עריבה גופך תישון‏‎ ‎‏ע*ד יבא צמח וגואלך האדון‏‎ ‎‏ה״ה יהושע ב׳ שמואל אולמן‏‎ ‎‏מת ביום ג׳ כ״ד תמוז ונקבר‏‎ ‎‏יום ד׳ כ״ה בו תנצב״{ה}‏‎ Josua Ulmann geboren 11 März 1807 gestorben 30 Juli 1872. Übersetzung Plötzlich kam die Zeit der Trennung; ›Sehr bitter ist mir zumute‹; es nicht zu sagen! Geliebt habe ich dich grenzenlos. Der Ewige möge dir helfen, keine Furcht zu empfinden, Um des Verdienstes willen, dass du im Bethaus der Erste warst. Den Schlaf der hereingebrochenen Nacht möge dein Leib schlafen, Bis komme der "Spross" und der Herr dich erlöse. War dies nicht Jehoschua, Sohn des Schmuel Ulmann? Er starb am Dienstag, dem 24. Tammus, und wurde begraben Am Mittwoch, dem 25. desselben [Monats]. Seine Seele eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2: Rut 1,13 Kommentar In der hebräischen Inschrift ist das Todesjahr nicht erwähnt worden. Ausgehend von dem auf dem Sockel angegebenen bürgerlichen Datum (30. Juli 1872) lässt sich das exakte jüdische Datum mit Dienstag, dem 24. Tammus (5)632, errechnen. Als Erster eines Minjans im Gotteshaus zu sein gilt als großes Verdienst (Zl 5); es ist hier keine gottesdienstliche Funktion gemeint. Dass jemand der Erste im Bethaus ist, wird beispielsweise häufig auf den Steinen des altehrwürdigen Friedhofs am Börneplatz in Frankfurt am Main hervorgehoben. Der in Zl 7 erwähnte "Spross" ist der Messias, bei dessen Ankunft die Auferstehung der Toten stattfinden wird. In der 15. Bitte des Achtzehnbitten-Gebetes (das Hauptgebet, das dreimal täglich gesagt wird) heißt es eingangs: "Den Spross deines Knechtes David lass rasch emporsprießen ...". Der Messias ist ein Nachkomme des Königs David. Zl 3: Ich habe ‎‏בלי מידה‏‎ mit "grenzenlos" übersetzt; wörtlich heißt es: "ohne Maß, maßlos", das im Deutschen freilich auch negativ besetzt sein kann. Zl 6: Statt ‎‏תישון‏‎ sollte grammatisch korrekt ‎‏יישון‏‎ da stehen. ======= hgl-115 Personalia 1872-09-01 Jisrael b. Meir Transkription ‎‏על זאת דוה {לב}[נו]‏‎ ‎‏כי ה׳ לקחך ממנו‏‎ ‎‏אך עודך חי בלבנו‏‎ ‎‏וה׳ תקותנו הוא צורנו‏‎ ‎‏ישראל בר מאיר הלוי מת‏‎ ‎‏ביום א׳ כ״ח אב תרל״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Julius Levi gebor. 8. Mai 18[...] [...] Die Liebe meint, sie hat verloren Dich liebes Kind, das Gott erkoren; Du bleibst uns nah, lebst ewig bei uns fort, Und unser Trost: "Der Herr ist unser Hort!" Übersetzung ›Darüber ist krank unser Herz‹, Denn der Ewige hat dich von uns genommen. Doch bist du noch lebendig in unserem Herzen. Und der Ewige ist unsere Hoffnung, er ist unser Hort. Jisrael, Sohn des Meir, gestorben Am Sonntag, dem 28. Aw 632 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 1: Klgl 5,17 Kommentar In Zeile 1 liegt ein leicht veränderter Bibelvers vor, und zwar Klagelieder (Threni) 5,17a. ======= hgl-162 Personalia 1872-09-06 Transkription Hier ruht das Kind {...ah[...]}en [...] [...] ‎‏מת יום [ו] עשק ג׳ אלול‏‎ ‎‏ת׳ר׳ל׳{ב׳} לפק תנצבה‏‎ Übersetzung Es starb am Vorabend zum Heiligen Sabbat, 3. Elul 632 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Die Lesung des Sterbedatums ist aufgrund der fortgeschrittenen Verwitterung nicht ganz sicher. Zl 5: Wenn die hebräische Verbform ‎‏מת‏‎ korrekt gelesen ist, handelt es sich um einen Jungen, der hier beigesetzt ist. ======= hgl-418 Personalia 1873-03-12 Faje b. David Holländer Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏{האשה חש}שובה ו{צנעה מרת}‏‎ ‎‏{פאיה בת} דוד האלענדר‏‎ ‎‏{אשת א}ברהם הלוי‏‎ ‎‏{הלכה} [ב]דרך ישרה‏‎ ‎‏{[נפ]טרת ביו}ם ד׳ י״ג אדר‏‎ ‎‏[...] {ונקבר}ת‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung [...] Die bedeutende und züchtige Frau, Frau Faje, Tochter des David Holländer, Gattin des Awraham Halevi. Sie wandelte auf dem geraden Wege. Sie verschied am Mittwoch, dem 13. Adar, [...] und wurde begraben [...] Kommentar Lt. Frau Zumbroich ist das Todesdatum Mittwoch, der 13. Adar (5)633 = 12. März 1873, das sie nur RSA 1256, 57 entnommen haben kann. Der 13. Adar ist das sog. Esther-Fasten, der Tag vor Purim. Zl 2: Statt ‎‏צנעה‏‎ muss es heißen: ‎‏צנועה‏‎. ======= hgl-147 Personalia 1873-03-23 Jaakow b. Jaakow Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏יעקב בר יעקב מת‏‎ ‎‏ביום ש״ק כ״ג אדר‏‎ ‎‏תרל״ג לפ״ק תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Jaakow, Sohn des Jaakow. Er starb Am heiligen Sabbat-Tage, dem 23. Adar 633 nach der [kleinen] Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Dass Vater und Sohn denselben rituellen Namen ("Aufrufnamen") tragen, ist äußerst selten. ======= hgl-397 Personalia 1873-03-23 Baruch'Arje b. Jaakow'Hochstetter Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏איש הישר ברוך‏‎ ‎‏אריה ב״ר יעקב‏‎ ‎‏האכשטעטר נפטר‏‎ ‎‏ביום [...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏{תנ[צב״ה]}‏‎ Übersetzung [...] Ein aufrechter Mann, Baruch Arje, Sohn des Herrn Jaakow Hochstetter. Er verschied Am [...] [...] Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Die heute völlig verwitterte Inschrift konnte teilweise nach der Aufnahme des Jüdischen Zentralarchivs in Heidelberg vom August 1990 gelesen werden. Lt. Sterberegister (RSA 1256, 57) - so die Angaben von Frau Zumbroich - wurde Baruch Hochstetter am Sonntag, dem 23. März 1873, begraben. Das kommt mir seltsam vor, da der Stein wesentlich älter aussieht. ======= hgl-309 Personalia 1874-10-05 Elchanan b. Mordechai Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏{[א]לחנן [ב]ן ה[ר]ב מ[ר]דכ[י]}‏‎ ‎‏[...]‏‎ [...] gest. d. 5. Oct: 1874. Wen̄ Alles wankt u. weichet Wir lieben Dich fortan. hast uns [...]as[...] [...] Übersetzung [...] Elchanan, Sohn des Rabbiners Mordechai [...] ======= hgl-310 Personalia 1874-11-30 Transkription ‎‏[.]פי מעלות טובובת לך עלי[...]‏‎ ‎‏[...]א אליך תמיד תורתנ[ו]‏‎ ‎‏[...]ם בשמחת גן עדנך‏‎ ‎‏[...]וכח עניך ועמלך‏‎ ‎‏[...]‏‎ Wolf Abr. Levi geb: 22 Sept: 1810 gest 30 Nov: 1874. Nim̄ unsern Dank für Deine Plagen, In trüben mühevollen Tagen Mög' dir in Eden [w]ohl {gefallen,} Wen̄ wir {allhier} [in] Ehren w{allen.} Übersetzung [...] gute Eigenschaften dir [...] [...] dir stets unsere Lehre [...] in der Freude deines Gartens Eden [...] vergessen? deine Not und deine Müh [...] Kommentar Zl 1: ‎‏טובובת‏‎ falsch für ‎‏טובות‏‎. ======= hgl-148 Personalia 1875-02-07 Awraham b. Baruch'Arje Hochstetter Transkription ‎‏פ״[.]‏‎ ‎‏הבוחר אבר[הם ...] ברוך‏‎ ‎‏אריה האכש[ט]עטער‏‎ ‎‏הלך לעולמו ביום א׳ ב׳‏‎ ‎‏אדר ראשון תר{ל}״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier (ist begraben) Der Junggeselle Awraham [...] Baruch Arje Hochstetter. Er ging ein in seine Ewigkeit am Sonntag, dem zweiten Adar I 6{3}5 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Die Lesung des Sterbejahres ist nicht eindeutig. Der 2. Adar I (= Adar Rischon) (5)605 ist Sonntag, der 9. Februar 1845. Zumbroich liest: 2. Adar I 5635 = Sonntag, der 7.2.1875. Der Nachbarstein Nr. 0147 (unmittelbar rechts daneben) stammt aus dem Jahr 1873. Da beide Steine identisch gearbeitet sind (hochrechteckig; Giebel mit profiliertem Rand, halbrund mit Hörnern rechts und links, an beiden Seiten leicht überstehend; Mohnblumen im Giebel-Halbrund; Inschriftenfeld randlos) verwundert der chronologische Abstand: 1845 vs. 1873. Ich vermute, dass die Jahreszahl verschrieben ist: der Steinmetz hat den Buchstaben ‎‏ל‏‎ / Lamed (Zahlenwert = 30) schlicht und einfach vergessen bzw. die Buchstaben ‎‏ר‏‎ und ‎‏ל‏‎ ineinander geschrieben; somit können wir die Konjektur von Frau Zumbroich als angemessen übernehmen. Der Familienname ist mit Sicherheit zu ergänzen zu "Hochstetter" (vgl. Stein 0096 des Junggesellen Elieser Arje Hochstetter, gest. 1850). Zl 2: ‎‏הבוחר‏‎ statt des korrekten ‎‏הבחור‏‎; möglicherweise nach der deutsch-jüdischen Aussprache dieses Wortes als "bocher". ======= hgl-480 Personalia 1875-03-19 Kele Transkription ‎‏הים הפרידך מעמנו‏‎ ‎‏והמות לקחך מתוכנו‏‎ ‎‏אך עזה כמות אהבתנו‏‎ ‎‏שם נשמח ונגל בך אמנו‏‎ ‎‏ש[...אב]ל ופחד‏‎ ‎‏ש{[ם ...מך]} נתיחד‏‎ ‎‏{[...] מ׳} קילא‏‎ ‎‏[אשת דוד בורגא{ו}ער מ]ת‏‎ ‎‏ביום ו׳ עש״ק י״ב אדר שני‏‎ ‎‏ונקבר יום א׳ פורים תרל״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצבה‏‎ Caroline Burgauer geb. 10 Mai 1806 gest: 19 März 1875 Das Meer hat uns geschied en Der Tod hat uns getren̄t Von dir; doch nur hinieden, Den̄ Liebe nim̄t kein End. Wir werden uns vereinen Im schönen Edenland, Wo aufhört Alles Weinen An lieber Mutterhand. Übersetzung Das Meer hat dich von uns getrennt Und der Tod hat dich aus unserer Mitte herausgenommen. ›Doch stark wie der Tod ist unsere Liebe‹. Dort werden wir uns freuen und frohlocken mit dir, unsere Mutter. [...] Trauer und Furcht. Dort [...] werden wir uns mit dir vereinen. [...] Frau Kele, Gattin des David Burgauer. Sie starb Am Freitag, dem Vorabend zum heiligen Sabbat, dem 12. Adar Scheni, Und wurde begraben am Sonntag, Purim 635 nach der kleinen Zahl. Zitatapparat Zl 3: Nach Hld 8,6 Kommentar Zln 8 und 10: Statt ‎‏מת‏‎ und ‎‏ונקבר‏‎ muss es heißen ‎‏מתה‏‎ und ‎‏ונקברה‏‎. ======= hgl-153 Personalia 1875-09-20 Pinchas Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏הילד פ[ינחס ה]מכונה‏‎ ‎‏זעליגמאן ב[...]‏‎ ‎‏נפטר ביום ב׳ [כ׳] אלול‏‎ ‎‏תרל״ה לפ״ק תנצב״ה‏‎ Seligmann Maier H. Levi [geb]. d. 28. Mai 18[7]{5} [gest.] [d]. [2]0. Sept. 18[75] Seligmann M. H. Levi Übersetzung Das Kind Pinchas, genannt Seligmann, [...] Es verschied am Montag, dem 20. Elul 635 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Nach Ausweis des deutschen Textes dürfte in Zl 2 der Name des Kindes durch "(Pinchas Seligmann), ben Meir Halevi" zu ergänzen sein. ======= hgl-311 Personalia 1875-12-04 Meir Arje b. Schimon Ullmann Transkription ‎‏תחת השמש חלקך צער ויגון‏‎ ‎‏מנתך שם תהי רק הצלחה וששון‏‎ ‎‏מאיר אריה בר שמעון אולמן‏‎ ‎‏הלך לעולמו ביום ש״ק‏‎ ‎‏ו׳ כסלו תרל״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Maier Löb Ullman̄ geb. d. 7 März 1816 gest. d. 4 Decb. 1875 Das Leben tat [dir ...]h an, Du wandeltest auf hart[e]r Bahn Der Him̄el möge dirs versüße n Glückseligkeit mögst du genies sen Übersetzung Unter der Sonne [war] dein Anteil Kummer und Leid; Dein Teil dort sei Gelingen und Freude! Meir Arje, Sohn des Schimon Ullmann, Ging ein in seine Welt am heiligen Sabbat-Tage, Dem 6. Kislev 636 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-150 Personalia 1876-01-10 Klara b. Meir Arje Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]ם אב[...]‏‎ ‎‏[.]נ[...]הם [...]אל‏‎ ‎‏קל{א}רא בת מאיר אריה‏‎ ‎‏נפטרה ביום ב׳ י״ג טבת‏‎ ‎‏תרל״ו לפ״[ק] [ת]נצב״ה‏‎ {[K]lara Ullmann} {[ge]b. d. 10. Novb.} 1843 gest. {d. 10.} Janr. 1876. [...] [...]ucht dir Gottes Segen Übersetzung [...] [...] [...] [...] [...] [...] Klara, Tochter des Meir Arje. Sie verschied am Montag, dem 13. Tewet 636 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-448 Personalia 1876-02-11 Resle b. Meir Ullman Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה צנועה ריזלא בת‏‎ ‎‏מאיר אולמאן אשת זלמן‏‎ ‎‏אולמאן הלכה לעולמה‏‎ ‎‏ביום ו׳ עש״ק ט״ז שבט‏‎ ‎‏תרל״ו לפ״ק תנצב״ה‏‎ Rosa Ullman. Übersetzung Hier ist begraben Die züchtige Frau Resle, Tochter des Meir Ullman, Gattin des Salman Ullman. Sie ging ein in ihre Ewigkeit Am Freitag, dem Vorabend des heiligen Sabbat, dem 16. Schwat 636 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-312 Personalia 1876-05-07 Jehoschua b. Jehuda Transkription ‎‏אהבת עולם {אה}בנו{ך}‏‎ ‎‏בלב ונ{פש} כבדנוך‏‎ ‎‏{האב}בן {הזאת} הציבו בני{ך}‏‎ ‎‏{לת}וד{ה ולת}תעוד{ה}‏‎ ‎‏{כי} זכרנו דרכיך‏‎ ‎‏{[י]הושע בר} יהודה נפטר‏‎ ‎‏ביום {א׳ .. אייר} ונ{קבר}‏‎ ‎‏ביום ג׳ ט״ו בו תרל{״. לפ״ק}‏‎ Dem treuen, guten Vater Setzt Liebe diesen Stein. Es schließen de[n] Be{r}ather {V}oll {Lieb ins} H{erz hinein} Die dankbaren Kind[er] Hier ruht Josua Hirsch Kaufmann Übersetzung Mit ewiger Liebe haben wir dich geliebt; Mit Herz und Seele haben wir dich geehrt. Diesen Stein haben deine Kinder aufgestellt Zum Dank und zum Zeugnis, Denn wie erinnerten uns an deine Wege. Jehoschua, Sohn des Jehuda. Er verschied Am Sonntag, dem .. Ijar, und er wurde begraben Am Dienstag, dem 15. desselben [Monats] 63[6?] nach der kleinen Zahl. Kommentar Ich konnte die Jahreszahl nicht zur Gänze lesen; Frau Zumbroich liest 5636, danach wäre der Sterbetag der 13. Ijar (5)636 und das wiederum ist Sonntag, der 7. Mai 1876. Beruf: Kaufmann Zl 1: Die Wendung erinnert stark an den Anfang des zweiten Segensspruches vor dem Schma Jisrael des Abendgebets; dort heißt es: "Mit ewiger Liebe hast du das Haus Israel, dein Volk, geliebt." ======= hgl-481 Personalia 1876-05-28 Zippora Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה צפרה‏‎ ‎‏אשת בנימין ווייל‏‎ ‎‏הלכה לעולמה ונפטרת‏‎ ‎‏ביום א׳ ע[רב שבו]עות ה סיון תרל{״ו}‏‎ ‎‏לפ״ק [ונ... תנצ..] ‏‎ Hier ruht Isabella Weil Ehef: des Wolf Weil Mezger geb. den 24 Jan. 1826 gest. den 28 Mai 1876. Mußtest früh auch von uns Scheiden, Bist du d[enn]och uns {recht} nah. Du warst's, die in Freud u. Leiden Auch im Leben auf uns sah. Übersetzung Hier ist begraben Die Frau Zippora, Gattin des Binjamin Weil. Sie ging ein in ihre Ewigkeit und verschied Am Sonntag, dem Vorabend des Wochenfestes, 5. Sivan 636 Nach der kleinen Zahl [...] Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der 5. Sivan (5)636 ist Sonntag, der 28. Mai 1876. Es sieht so aus, als sei die Verstorbene am Sterbetag selber beerdigt worden, obwohl das damals schon nicht mehr gestattet war. Da an den beiden Folgetagen jedoch das zweitägige Wochenfest (Schawuot) stattfand, wurde möglicherweise eine Sondergenehmigung erteilt. Zl 2: Defektivschreibung des Namens ‎‏צפרה‏‎ statt ‎‏צפורה‏‎. ======= hgl-271 Personalia 1876-09-13 Brendl b. Elieser Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏[... ב]רענדל בת[...]‏‎ ‎‏[...]{ע}ר אשת יצח[...]‏‎ ‎‏ה{לכה ל}עולמה ונפט[רת]‏‎ ‎‏ב{יום} כ״ד אלול תרל״ו ל[פ״ק]‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ ‎‏אשת חיל תחת האבן הזאת נטמנה‏‎ ‎‏משמר חברת הנשים היא תמיד שמרה‏‎ ‎‏נודב היתה לחולים ישועה‏‎ ‎‏וכלכלה לעניים‏‎ ‎‏שערי הצלכה וגן עדן לה נפתחים‏‎ Hier ruht Babette Hilb geb. den 21 Feb. 1820 gest. den 13 Sept. 1876. Ein bieder Weib ruht unter diesem Steine {U}nd treue Dienerin war sie dem Fraunvereine, Bracht Kranken, Hilfe, Trost u. Pflege Zum Him̄elsglück stehn offen ihr die Wege. Übersetzung Hier ist begraben Brendl, Tochter des [...] Elieser, Gattin des Jizchak. Sie ging ein in ihre Ewigkeit und verschied Am 24. Elul 636 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ›Eine tüchtige Frau‹ ist unter diesem Steine geborgen. Die Aufsicht des Frauenvereins hat sie stets gehütet. Den Kranken pflegte sie Hilfe zu spenden Und Unterhalt den Armen. Die Tore des Glücks und des Gartens Eden stehen ihr offen. Zitatapparat Zl 7: Spr 12,4; 31,10 Kommentar Die Verstorbene war Vorsteherin des Frauenvereins ("Chevrat Ha-Naschim"), der in erster Linie Bedürftige und Kranke unterstützte. Ab Zeile 7 ist die Inschrift in Gedichtform abgefasst; dieses Gedicht findet sich in deutscher Sprache frei übersetzt auf der Rückseite des Steines wieder. Zl 9: ‎‏נודב‏‎ statt korrekt ‎‏נודבת‏‎. Zl 22:: Das "Z" am Zeilenanfang ist spiegelverkehrt. ======= hgl-313 Personalia 1877-04-17 Elchanan b. Netanel Halevi Transkription ‎‏ספר תהלים‏‎ ‎‏גם אם נסעת מעמנו‏‎ ‎‏אהבתנו ואמתנו ממך לא פנו‏‎ ‎‏אותך תמיד נזכיר בקרבנו‏‎ ‎‏ועליך כל היום דוה לבנו‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אלחנן בר נתנאל הלוי נפטר‏‎ ‎‏ביום ג׳ ונקבר ביום ד׳ אייר‏‎ ‎‏תרל״ז לפ״ק תנצב״ה‏‎ Hier ruht Heinerich Levi geb. d. 3 Mai 1834 gest. d. 17 Apr. 1877. Du bist von uns geschie= den, Doch bleiben wir dir treu; Dein denken wir hinieden, Der Schmerz ist ewig neu. Übersetzung (Buch der Psalmen) Auch wenn du von uns fortgegangen bist, So sind unsere Liebe und unsere Treue von dir nicht gewichen. Allzeit gedenken wir dein in unserer Mitte Und deinetwegen ›ist traurig unser Herz‹ den ganzen Tag. Hier ist begraben Elchanan, Sohn des Netanel Halevi. Er verschied Am Dienstag und wurde begraben am Mittwoch, [5.] Ijar 637 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 5: Klgl 5,17 Kommentar Der 17. April 1877 ist Dienstag, der 4. Ijar (5)637. Es sind ganz offenkundig die Monatstage vergessen worden; es hätte heißen müssen: Er verschied / Am Dienstag, dem 4. Ijar und wurde begraben am Mittwoch, dem 5. Ijar. Die ersten vier Zeilen sind ein Reimgedicht mit dem Schema: aa bb, wobei der Reim nur dann perfekt ist, wenn man das Hebräische so ausspricht, wie es seinerzeit die deutschen Juden taten. Inhaltlich entspricht das hebräische Gedicht auf der Vorderseite in etwa dem auf der Rückseite in deutscher Sprache. ======= hgl-270 Personalia 1878-01-22 Jettle Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏{האש}ה צנועה יטלא אשת שמען‏‎ ‎‏{הירש} נפטרת ביום ג׳ י״ח שבט תרל״ח‏‎ ‎‏{ל[פ״ק ת]נצב״ה}‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ Hier ruht Jetta Hirsch geb. Dettelbach geb. 17. Aug. 1819. gest 22. Jan. 1878. Dir war wohl Gunst, kaum Glük beschieden Doch kehrst du fromm zum lieben Gott zurük! So ruhe sanft, ja ruh' in Frieden Laß segnend ruh'n auf uns den Mutterblik. Übersetzung Hier ist begraben Die züchtige Frau Jettle, Gattin des Schimon Hirsch. Sie verschied am Dienstag, dem 18. Schwat 638 Nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! [...] [...] [...] [...] [...] [...] [...] Kommentar Zl 2: ‎‏שמען‏‎ falsch für ‎‏שמעון‏‎. ======= hgl-161 Personalia 1878-03-22 (Ma?)]te b. [...] Halevi Transkription ‎‏[...]‎‏ ‎‏[הילדה] [...]טא בת‏‎ ‎‏[...] הלוי מת‏‎ ‎‏ביום ו׳ עש״ק י״ז‏‎ ‎‏אדר שני תרל״ח‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ Mathilde Levie geb. 14 Okt. 1877 gest. 22 Feb. 1878. Übersetzung [...] Das Kind [(Ma?)]te, Tochter des [...] Halevi, gestorben Am Freitag, dem Vorabend zum heiligen Sabbat, dem 17. Adar II 638 Nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Die Angabe des Sterbedatums im deutschen Text unterscheidet sich um genau einen Monat von der Angabe im hebräischen Text. ======= hgl-322 Personalia 1878-09-16 Jehuda b. Jehoschua Hirsch Transkription ‎‏ברית כרתנו לעולמים‏‎ ‎‏לב עם לב אב אם ובנים‏‎ ‎‏המות הפירה ולקחו מצדינו‏‎ ‎‏על באת דוה לבנו‏‎ ‎‏ונזלה דמעתנו‏‎ ‎‏שלח עזר ונוחם על לבנו‏‎ ‎‏אבי יתומים ודין אלמנות‏‎ ‎‏רחמנו כרחם אב על בנים ובנות‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏יהודה בר יהושע הירש מת ביום‏‎ ‎‏ב׳ י״ח אלול ונקבר ביום ג׳ בא‏‎ ‎‏תרל״ח לפ״ק תנצב״ה‏‎ Leopold Hirsch Kaufmann geb. d. 20 Feb. 1842. gest. d. 16 Sept. 1878. Was Gott zusam̄en hat gefügt Der Tod hat es getren̄t; Wo sonst sich Herz ans Herz gesch miegt Da ist nun Schmerz ohne End. O Gott sie gnädig nun herab, Tröst mich, die Kinderlein Und schik uns auf das Grab herab Die Linderung süß und rein. Übersetzung Einen Bund schlossen wir für alle Ewigkeit - Herz an Herz: Vater, Mutter und Kinder. Der Tod machte ihn zunichte und nahm ihn hinweg von unserer Seite. ›Darüber ist betrübt unser Herz‹ Und es floss unsere Träne. Schicke Hilfe und tröste uns, ›Vater der Waisen und Richter der Witwen‹ Erbarme Dich unser, ›wie sich ein Vater erbarmt über Söhne‹ und Töchter! Hier ist begraben Jehuda, Sohn des Jehoschua Hirsch. Er starb am Montag, dem 18. Elul, und wurde begraben am Dienstag desselben 638 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 4: Nach Klgl 5,17 Zl 7: Ps 68,6 Zl 8: Ps 103,13 Kommentar Bei der Angabe "wurde begraben am Dienstag desselben" liegt nicht nur ein Schreibfehler vor ( ‎‏בא‏‎ für richtig ‎‏בו‏‎), sondern es fehlt auch die Datumsangabe; es hätte heißen müssen: "am Dienstag, dem 19. desselben [Monats]". Beruf: Kaufmann Zl 3 ist so zu verstehen: "Der Tod machte ihn (sc. den Bund) zunichte und nahm ihn (den Verstorbenen) hinweg...". Zl 4: ‎‏באת‏‎ verhauen für ‎‏זאת‏‎. Zl 21: "sie" statt richtig "sieh". Zl 23: "schik" statt richtig "schick". ======= hgl-269 Personalia 1878-09-21 Sißl Transkription ‎‏{[פ]״נ}‏‎ ‎‏{[...]ועה זיס[ל^=...]}‏‎ ‎‏{[...]לינגער [...]}‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Sophie Reutlinger geb. den 2 Feb. 1822 gest den 21 Sept. 1878 In Krankheit lerntest du Gedul[d] Und lebst auch from̄, vom Haus die Seele: Drum wird des lieben Gottes Huld Dir zugetheilt, daß dort nichts fehle. Übersetzung Hier ist begraben Die züchtige Frau Sißl [...] [...] Reutlinger [...] [...] Kommentar Der Anfang der heute völlig zerstörten hebräischen Inschrift konnte mithilfe der Aufnahme des Jüdischen Zentralarchivs in Heidelberg von 1990 teilweise ergänzt werden. Die Ergänzung des Vornamens zu "Sißl" erscheint sinnvoll; der Name hat denselben Anfangsbuchstaben wie ihr bürgerlicher Name "Sophie". ======= hgl-200 Personalia 1878-11-20 Awraham b. Jehuda Seew Reutlinger Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבחור חשוב אברהם בן‏‎ ‎‏יהודה זאב רייטלינג׳ר‏‎ ‎‏נפטר ביום ד׳ כ״ד חשון‏‎ ‎‏ונקבר כ״ו בו שנת תרל״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Abraham Reutlinger geb. den 1{2}. März 1820 gest. den 20 Nov. 1878. Übersetzung Hier ist begraben Der bedeutende Junggeselle Awraham, Sohn des Jehuda Seew Reutlinger. Er verschied am Mittwoch, dem 24. Cheschvan, Und wurde begraben am 26. desselben des Jahres 639 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 3: Der Hausname "Reutlinger" ist auf dem "Gimmel" mit einem Abkürzungszeichen versehen; wohl um darauf hinzuweisen, dass das "Ayin" zu Bezeichnung des Vokals "e" keinen Platz mehr fand; man sollte die Schreibung: ‎‏רייטלינגער‏‎ erwarten. ======= hgl-323 Personalia 1878-12-31 Jaakow b. Elijahu Weil Transkription ‎‏[ספר / תהלים]‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש חשוב יעקב בן‏‎ ‎‏אליהו ווייל הלך לעולמו‏‎ ‎‏ביום ג׳ ה׳ טבת ונקבר‏‎ ‎‏ז׳ בא שנת תרל״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Jakob Elias Weil geb. den 21 Dezbr 1816 gest. den 31 Dezbr 1878 Übersetzung (Buch / der Psalmen) Hier ist begraben Ein bedeutender Mann, Jaakow, Sohn des Elijahu Weil. Er ging ein in seine Ewigkeit Am Dienstag, dem 5. Tewet, und wurde begraben Am 7. desselben [Monats] des Jahres 639 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 5: ‎‏בא‏‎ falsch für ‎‏בו‏‎. ======= hgl-324 Personalia 1879-01-16 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏פרנס ומנהיג קהילותינו כמה שנים‏‎ ‎‏מעשיו היה הגונים‏‎ ‎‏הכניס בברית ילדים קטנים‏‎ ‎‏משביע לרעבים עשרת מונים‏‎ ‎‏נתן במתנה קברת ארץ לאחוזז קבר‏‎ ‎‏רץ כצבי ו{[ק]ל היה כנ}שר‏‎ ‎‏גו{פו [יישן ארצה]}‏‎ ‎‏{ו[נשמתו לגן עדן] נרצה}‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[... ביו]ם ה׳ כ״א טבת שנת‏‎ ‎‏תרל״ט לפ״ק תנצב״ה‏‎ Hier ruht Wolf Israel Levi geb. den 26 März 1801 gest. den 16 Jannr. 1879. O Vater deine gute Lehren Vergessen deine Kinder nicht Un[...] [...] [W]ie es [...] pflicht. Übersetzung Hier ist begraben Der Vorsteher und Leiter unserer Gemeinden etliche Jahre lang. Seine Taten waren ehrenwert. Er führte kleine Kinder ein in den Bund. Er sättigte Hungrige ›zehnfach‹. Er gab als Geschenk ein Stück Boden zum Erbbegräbnis. ›Er war flink wie ein Hirsch und rasch wie ein Adler‹. Sein Leib ruhe [in der Erde] und [seine Seele sei im Garten Eden] willkommen [...] [...] am Donnerstag, dem 21. Tewet des Jahres 639 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 5: Gen 31,7+41 Zl 7: Av 5,20 Kommentar Vermutlich hat Wolf Israel Levi ein Stück Land für die jüdische Gemeinde zum Zweck der Friedhofserweiterung gekauft. Gemeindefunktionen: Vorsteher (Parnas) und Beschneider (Mohel) Zl 2: Was heißt hier "unserer Gemeinden" (im Plural)? Es handelt sich natürlich um die beiden jüdischen Gemeinden Haigerloch und Dettensee, die seit 1836 nach dem Beschluss der Fürstlichen Regierung von Hohenzollern-Sigmaringen durch Bezirksrabbiner Maier Hilb (Stein 0453) gemeinsam betreut wurden. Zl 3: ‎‏היה‏‎ grammatisch falsch statt ‎‏היו‏‎. Zl 6: ‎‏אחוזז‏‎ verschrieben für ‎‏אחוזת‏‎. Zln 8-9: Da es sich hier um eine beliebte Wendung handelt, konnte sie aufgrund der erhaltenen oder auf der Aufnahme des Jüdischen Zentralarchivs in Heidelberg von 1990 noch erkennbaren Buchstabenreste mit einiger Sicherheit rekonstruiert werden. Zl 16: Auf der Rückseite in Zeile 4 der deutschen Inschrift steht "Jannr" statt entweder "Jänner" bzw. "Januar". ======= hgl-178 Personalia 1879-02-12 Sprinz b. Meir Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתולה שברינץ בת‏‎ ‎‏מאיר הלוי נפטרת ביום‏‎ ‎‏ד׳ י״ט ונקברת ביום ו׳ ערב‏‎ ‎‏ש״ק י״א שבט תרל״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Die unverheiratete Frau Sprinz, Tochter Des Meir Halevi. Sie verschied am Mittwoch, dem 19., und wurde begraben am Freitag, dem Vorabend Zum heiligen Sabbat, dem 11. Schwat 639 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 2: ‎‏שברינץ‏‎ statt üblich ‎‏שפרינץ‏‎ Zl 5: Die Angabe "11. Schwat" ist offensichtlich falsch - es muss heißen "21. Schwat". ======= hgl-325 Personalia 1879-03-24 Pinchas b. Schmuel'Ulmann Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האי{ש פ}ינחס בר שמואל‏‎ ‎‏או{למא}ן מת ביום ב׳ כ״ט‏‎ ‎‏א{דר [ו]ניק[בר]} ביום ג׳ ר״ח‏‎ ‎‏ניסן תרל״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Seligman̄ Samuel Ulman̄ geb. den 18 Januar 1801 gest. den 24 März 1879. Er ging der lieben Heimat zu, Wo Seligkeit und ew'ge Ru[h']. Übersetzung Hier ist begraben Der Mann Pinchas, Sohn des Schmuel Ulmann. Er starb am Montag, dem 29. Adar und wurde begraben am Dienstag, dem Neumondstag Des Nissan 639 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 4: ‎‏וניק[בר]‏‎ statt richtig ‎‏ונק[בר]‏‎. ======= hgl-149 Personalia 1879-11-01 Seew b. Menachem Transkription ‎‏פ״[.]‏‎ ‎‏הבחר זאב בר‏‎ ‎‏מנחם [...] ביום‏‎ ‎‏ש״ק ט[...]ון‏‎ ‎‏תר[.] לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Wolf Emanuel Übersetzung Hier ist begraben Der Junggeselle Seew, Sohn des Menachem [...] am Heiligen Sabbat-Tage, dem [...] Cheschvan 6[..] nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zumbroich glaubt das Todesdatum als "Sa, 15. [Chesch]van 5640 = 1.11.1879" lesen zu können, fügt aber hinzu, dass die Jahreszahl nicht gesichert sei. In der 4. Zeile ist noch deutlich ein "Tet" zu erkennen (Zahlenwert: 9), dahinter hätte entweder ein "Waw" (9+6 = 15) oder ein "Sajin" (9+7 = 16) stehen können. Zl 2: ‎‏הבחר‏‎ statt korrekt ‎‏הבחור‏‎. ======= hgl-268 Personalia 1879-11-21 Madle Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה חשובה‏‎ ‎‏מרת מדלה‏‎ ‎‏אשת שראגא‏‎ ‎‏המכונה פייתלה‏‎ ‎‏לעפי מתה בזקנה‏‎ ‎‏ושיבה טובה ביום‏‎ ‎‏ו׳ כסלו ונקברה‏‎ ‎‏ביום ח׳ שנת‏‎ ‎‏תר״ם לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Mathilde Levi geb. Regensburger geb. den 23 Febr. 1804 gest. den 21 Novb. 1879. Übersetzung Hier ist begraben Eine bedeutende Frau, Frau Madle, Gattin des Schraga, Genannt Feisle Lefi. Sie starb in hohem und Erfülltem Greisenalter am 6. Kislev und wurde begraben Am 8. (Kislev) des Jahres 640 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 5: Der Rufname ‎‏פייתלה‏‎ ist mit aschkenasischer Aussprache des ‎‏ת‏‎ als [s] geschrieben. Zl 6: ‎‏לוי‏‎ mit judendeutscher Lautung als [lefi], daher ‎‏לעפי‏‎ geschrieben. ======= hgl-177 Personalia 1879-11-25 Zirle b. Naftali,'Genannt Hirschle Schwab Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הנערה צירלא בת נפתלי‏‎ ‎‏המכונה הירשלה שוואַב‏‎ ‎‏נפטרת ביום ג׳ י׳ כסלו‏‎ ‎‏תר״מ לפ״ק תנצב״ה‏‎ Hier ruht Sidonia Schwab geb. 11 Okt. 1827 gest. 25 Nov. 1879. Warst nicht verstanden du von Allen, Gott ken̄et ja das Herz; Er höret auch der Kinder Lallen, Und stillet allen Schmerz. Die Sprache ward dir nicht gegeb en; Doch viel der Liebe Dir; Du hattest doch ein glücklich Leben, Warst unsere gute Zier. Übersetzung Hier ist begraben Das Mädchen Zirle, Tochter des Naftali, Genannt Hirschle Schwab. Sie verschied am Dienstag, dem 10. Kislev 640 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Frau Schwab ist, worauf auch Frau Zumbroich hinweist, zu Lebzeiten stumm gewesen. Vgl. Stein Nr. 0199. Eine über fünzigjährige Frau wie hier im hebräischen Text als "Mädchen" zu bezeichnen, ist eher ungewöhnlich, wird dieser Begriff in der Regel doch für noch nicht heiratsfähige Mädchen verwendet. Hier ist er daher wahrscheinlich nicht nur im Sinne von "die Ledige", sondern vielleicht auch im Sinne von "die Kindliche" zu verstehen. ======= hgl-164 Personalia 1879-12-03 ... Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏הי[...]‏‎ ‎‏א[מ...]ת‏‎ ‎‏ג[...]‏‎ [geb. 1]{5}. Juni 1879 [ge]st. 3. Dez. 1879. Übersetzung [...] Das K[ind] [...] [...] [...] ======= hgl-265 Transkription Fanie Reutlinger geb. den 1{8 Dec. 18}20 gest. {den 10 ...1}880 Du hast [...]ieden Des [...]eit. Gest[...]n Ei[...]id Du ha[...]gen Gehst zu [dem] Vater ein Hast alles Leid bezwungen Der Kinder Lieb ist dein. ======= hgl-267 Personalia 1880-01-20 Transkription ‎‏פ[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[ש]בט [תר]״ם לפ[״ק]‏‎ ‎‏[ת]נצב״ה‏‎ Hier ruht Adelhaid Löwengardt {.eb} [...] geb. den 7. {Feb.} 1843 gest. den 20. {J[an]} 1880. Übersetzung Hier [...] [...] [...] [...] [...] [...] Schwat 640 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-168 Personalia 1880-01/02- ... Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]ב[...]‏‎ ‎‏[...] שבט [..״]מ ל[פ״ק]‏‎ ‎‏[...] ואנחה [....]‏‎ ‎‏[...]לקנו בחיים [...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben [...] [...] [...] Schwat [.]40 nach [...] Und Wehklagen [...] Unser Teil im Leben [...] ... Kommentar Bei der Jahreszahl glaube ich noch ein "Mem" = 40 erkennen zu können, was dann das Jahr (5)640 = 1879/80 ist, die Lesung ist jedoch sehr unsicher. Der Schwat im jüdischen Jahr (5)640 ging vom 14. Januar bis zum 12. Februar 1880. ======= hgl-175 Personalia 1880-02-17 Jachetle b. Jaakow'Reutlinger Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הנערה יאכטלא בת יעקב‏‎ ‎‏רייטלינגער נפטרת ביום‏‎ ‎‏ג׳ ה׳ אדר תר״מ לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Ruhe sanft in Frieden Du liebe Tochter mein; Du warst mein Lieb hienieden Auch Jenseits wirst dus sein. In Unschuld from Gemüthe Zogst du in Eden ein; Dir wird der selige Friede Du liebe Tochter mein. Jette Reutlinger geb. 20. Okt. 1860 Gest. 17. Feb. 1880. Übersetzung Hier ist begraben Das Mädchen Jachetle, Tochter des Jaakow Reutlinger. Sie verschied am Dienstag, dem 5. Adar 640 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-453 Personalia 1880-06-16 Rabbiner Meir Hilb Transkription Zum 100sten Geburtstag. ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הרב מה[ו]ר״ר מאיר הילב‏‎ ‎‏אב״ד דק״ק האיגערלאך‏‎ ‎‏ודע[ט]טענזעע‏‎ ‎‏מ*נהל ומאי[ר] באור תורתו‏‎ ‎‏א*ת בני עמו ה[ס]רים למשמעתו‏‎ ‎‏י*שר ואוהב [ש]לום הלך דרכו‏‎ ‎‏ר×ועה נאמן היה לבני עדתו‏‎ ‎‏ה*ילילו אוהביו ומשפחתו‏‎ ‎‏י*ום לקח אלהי[ם] אתו‏‎ ‎‏ל*השביע בשבע שמחות נפשו‏‎ ‎‏ב×שנת מ״ד לעמדו על משמרתו‏‎ ‎‏ובשנת ע״ג לשנות חלדו‏‎ ‎‏ביום ד׳ ז׳ ת[מ]וז תר״ם לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier befindet sich das Grab des Gelehrten Maier Hilb Rabbiner Der Gemeinden Haigerloch u. Dettensee. Geb. zu Haigerloch den 24 November 1807. 1821 - 1825 Talmudschule Hechingen, 1825 - 1830 Lyceum Karlsruhe, 1830 - 1833 Universität Heidelberg, 1833- 1835 Universität Tübingen. M*it der Lehre Licht hat leitend er gelehrt A*lle, welche lauschend auf sein Wort gehört; I*n Geradheit, friedlich, gieng er seinen Pfad, E*in höchst treuer Hirt war er mit Rath u. That. R×uheloser Schmerz ergriff der Seinen Zahl, H*öh'rer Will' ihn abrief aus dem Erdenthal, I*hm zu gön̄en ew'gen Lebens Seelenfreud' L*iebend vierundvierzig Jahr' dem Amt er weiht' B*is zu Dreiundsieb'zig ihn der Tod befreit am 16 Juni 1880. Übersetzung Hier ist begraben Der Rabbiner, Rabbiner Meir Hilb, Vorsitzender des Rabbinatsgerichts der Heiligen Gemeinden Haigerloch Und Dettensee. Er leitete und erleuchtete mit dem Licht seiner Lehre Die Kinder seines Volkes, die seiner Weisung folgten. Aufrecht und den Frieden liebend wandelte er seines Weges. Er war ein verlässlicher Hirte den Kindern seiner Gemeinschaft. Es wehklagten, die ihn liebten, und seine Familie, An dem Tage, da Gott ihn fortnahm, Um seine Seele mit der Fülle der Freuden zu sättigen, Im 44. Jahre seiner Amtszeit Und im 73. Jahre seiner Lebenszeit Am Mittwoch, dem 7. Tammus 640 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Eigenartigerweise ist in der hebräischen Inschrift nicht der volle jüdische Name (es fehlt der Vatersname) des Rabbiners angegeben. Zl 10: ‎‏אתו‏‎ statt normalem ‎‏אותו‏‎. Zl 12: Was ich prosaisch mit Amtszeit wiedergegeben habe, lautet wörtlich übersetzt: "Im Jahre 44 seines Stehens auf seiner Wacht". Zl 13: Hier heißt es statt "Lebenszeit" etwas poetischer: "Und im Jahre 73 von den Jahren seiner Erdenzeit". ======= hgl-167 Personalia 1880-08-31 Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏אלול תר״מ [...]‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Wolf, Söhnlein dem Abraham Löwen- stein. geb. 8. April 1880, gest. 31. August 1880 Übersetzung [...] [...] [Elu]l 640 [...] Seine Seele sei eingebunden in das das Bündel der Lebenden! ======= hgl-163 Personalia 1881-02-20 ... Transkription ‎‏פ״[.]‏‎ ‎‏הי[...]אל {יש}[...]‏‎ ‎‏[...]ל {מ}[ת]‏‎ ‎‏ב[יום] {א׳} כ״א {א}[...]‏‎ ‎‏[ת]ר{מ}״א לפ״ק‏‎ ‎‏[ת]{נצ}ב״{ה}‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Das Kind [...] [...], gestorben Am Sonntag, 21. A[...] 641 nach der kleinen Zahl. Seine/ihre Seele [sei] eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Die Lesung der Jahreszahl ist unsicher, da der vorletzte Buchstabe nicht mehr richtig zu erkennen ist. Wenn (5)641 stimmt, dann handelt es sich um das bürgerliche Jahr 1881. Es gibt mehrere Monate, deren hebräischer Name mit dem Buchstaben ‎‏א‏‎ anfängt, doch nur am 21. Adar I fiel der Monatstag auf einen Sonntag: am 20. Februar 1881. ======= hgl-174 Personalia 1881-03-26 Fradle b. Jaakow Natan'Arje Transkription ‎‏בעוד השגת חצי נעוריך‏‎ ‎‏אהה המות ארב עליך‏‎ ‎‏ורוחך שמימה מהרה עלתה‏‎ ‎‏בתם ובטהר דרכך כלתה‏‎ ‎‏ועתה צמאה נפשנו אחריך‏‎ ‎‏ואת תתענג בנונם אלהיך‏‎ ‎‏וראדלא בת יעקב נתן‏‎ ‎‏אריה מת ביום שבת קדש‏‎ ‎‏פ׳ שמיני כ״ה אדר שני‏‎ ‎‏תרמ״א לפ״ק תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frida Weil geb. den 28. Juni 1865 gest. den 26. März 1881. Es trat im Mai der Jugend Der Tod an dich heran; Dein Geist in reiner Tugend, Er schwebte him̄elan Du ließest uns zurüke In tiefem Elternschmerz; Mit deinem Him̄elsglüke Zieht Ruh' in unser Herz. Übersetzung Nachdem du die Hälfte deiner Jugendjahre erreicht hattest, Hat dir, o weh, der Tod aufgelauert Und dein Geist stieg schnell in den Himmel hinauf. In Geradheit und Reinheit ging dein Weg zu Ende Und nun dürstet unsere Seele nach dir, Aber du erfreust dich an der Huld deines Gottes. Fradle, Tochter des Jaakow Natan Arje, starb am heiligen Sabbat-Tage, Perikope Schemini, den 25. Adar II. 641 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Die Perikope (hebr. Parascha; Wochenabschnitt der Tora) "Schemini" steht im 3. Buch Mose (Lv) 9,1- 11,47 und sie wurde tatsächlich an dem erwähnten Sabbat in dem fernen Jahr 1881 in der Synagoge verlesen! Zl 6: Statt des deutlich zu lesenden, aber nicht existenten Wortes ‎‏בנונם‏‎ schlage ich vor ‎‏בנועם‏‎ zu lesen. Zl 8: ‎‏מת‏‎ statt korrekt ‎‏מתה‏‎. ======= hgl-332 Personalia 1881-07-24 Awraham Zwi b. Refael Zivi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש חשוב אברהם צבי בן‏‎ ‎‏מורינו רב ר׳ רפאל ציבי זצ״ל‏‎ ‎‏הלך לעולמו ביום א׳ כ״ז תמוז‏‎ ‎‏ונקבר כ״ח בו שנת תרמ״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Abraham Zivi. Übersetzung Hier ist begraben Ein bedeutender Mann, Awraham Zwi, Sohn Unseres Lehrers, des Rabbiners, des Herrn Refael Zivi, das Andenken des Gerechten gereiche zum Segen! Er ging ein in seine Welt am Sonntag, dem 27. Tammus Und wurde begraben am 28. desselben [Monats] des Jahres 641 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-166 Personalia 1881-10-06 Binjamin b. Jehuda Hirsch Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ב[נימין] בר יהודה ה[...]‏‎ ‎‏מ[ת] ביום ה׳ י״ג תשרי ת[..]״ב‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ ‎‏בבאך תשמח נפשינו‏‎ ‎‏בלכתך דוה לבנו‏‎ ‎‏לך שמחת גן עדן תנתן [...]ם‏‎ ‎‏נ[פשינו] בך דבקה עד ע[ולם]‏‎ Wilhelm Hirsch geb. den 18. Juni 1874. Es hat der Zahn der Zeit Genagt an der Schrift, Drum hat sie Die erneut Die Mutter schwer geprüft. Ist kalt auch dieser Stein Und todt die Worte drauf, Ihr bleibt im Herze mein Die Liebe hört nie auf. Übersetzung Hier ist begraben Binjamin, Sohn des Jehuda Hirsch. Er starb am Donnerstag, dem 13. Tischri [64]2 Nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Bei deinem Kommen freut sich unsere Seele, Bei deinem Fortgang ist traurig unser Herz. Dir steht offen der Garten Eden; es wird dir gegeben [...] Unsere Seele haftet an dir bis in alle Ewigkeit. Kommentar Bei der Konjektur der Jahreszahl schließe ich mich dem Vorschlag von Frau Zumbroich an: der 13. Tischri (5)642( = ‎‏תרמ״ב‏‎) ist in der Tat ein Donnerstag; umgerechnet ist dies der 6. Oktober 1881. Die Endziffer "Bet" = 2 ist erhalten, am Anfang ist die erste Hunderterstelle ("Taw" = 400) vorhanden; es fehlt jedoch die zweite Hunderterstelle: dort kann aber nur "Resch" = 200 gestanden haben, da der Junge nach 1839/40 geboren wurde, also im jüdischen 7. Jahrhundert des 6. Jahrtausends = (5)600; der darauf folgende Zehner ist ebenfalls nicht vorhanden; da, wir gesehen haben, das Jahrhundert festliegt, kann ich nur mit der Zehnerzahl variieren: ziehe ich von dem oben erschlossenen Datum einen Zehner ab und setze den 13. Tischri (5)632 an, so erhalte ich zwar auch einen Donnerstag, aber am 28. September 1871 war der Knabe Binjamin laut deutschem Text noch nicht auf der Welt. Erhöhe ich das eingangs konjizierte Datum um einen Zehner, dann bekomme ich Donnerstag, den 13. Tischri (5)652 = 15. Oktober 1891. Da wäre der Verstorbene immerhin schon 17 Jahre alt gewesen, mithin ein junger Bursche und kein Kind mehr: er bekam aber einen Kindergrabstein gesetzt (kleines Format). Folglich bleibt es beim 6.10.1881. Zl 13: Im deutschen Text sollte statt "Die" möglicherweise "Dir" stehen (beachte die Großschreibung). ======= hgl-169 Personalia 1882-01-06 Jehuda b. Jaakow Halevi Transkription ‎‏יהודה ב[ר] יעקב הלוי‏‎ ‎‏מת ביום ו׳ ע׳ש׳ק טו טבת‏‎ ‎‏תרמב לפק ת׳נ׳צ׳ב׳ה׳‏‎ Leopold Levi geb. 30. Juni 1881 gest. 6. Januar 1882 Übersetzung Jehuda, Sohn des Jaakow Halevi. Er starb am Freitag, dem Vorabend zum heiligen Sabbat, dem 15. Tewet 642 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-264 Personalia 1882-04-27 Fradl Transkription ‎‏({ס׳} ת / לים)‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה חשובה מרת וראדל‏‎ ‎‏אשת אליעזר בערנדיים‏‎ ‎‏הלכה לעולמה ביום ה׳‏‎ ‎‏ח׳ אייר ונקברת יום ו׳‏‎ ‎‏עש״ק תרמ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Fanni Bernheim geb: Höchstetter. geboren 18. April 1801 gestorben 27. April 1882. Viele wünschen sich auf Erden Alt, wie du, Verewigte{r}, zu werden; Gingen Alle doch auch so, wie du, Hochgeachtet, hochgeliebt zur Ruh'! Übersetzung (B[uch] der Psal / men) Hier ist begraben Eine bedeutende Frau, Frau Fradl, Gattin des Elieser Bernheim. Sie ging ein in ihre Ewigkeit am Donnerstag, Dem 8. Ijar, und wurde begraben am Freitag, Am Vorabend zum heiligen Sabbat 642 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 1: Auf Aufnahme des Jüdischen Zentralarchivs in Heidelberg vom August 1990 ist noch gut zu erkennen, dass der 1. Buchstabe auf dem aufgeschlagenen Buch ein ‎‏ס‏‎ ist. Die darauffolgende Form ‎‏תלים‏‎ statt des zu erwartendem ‎‏תהלים‏‎ ist wahrscheinlich durch die geläufige judendeutsche Aussprache "Tillim" bedingt. Zl 3: ‎‏וראדל‏‎ eine ältere Schreibung statt des späteren ‎‏פראדל‏‎. Zl 4: ‎‏בערנדיים‏‎ statt richtig ‎‏בערנהיים‏‎. Zl 14: "Verewigter" steht sinnwidrig statt "Verewigte" im deutschen Text auf der Rückseite (Steinmetzfehler). ======= hgl-333 Personalia 1882-11-27 Netanel b. Jisrael Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש ישר אשר הלך בתמים‏‎ ‎‏משאו ומתנו היו באמונה שלמים‏‎ ‎‏גם טרח לעבודת בוראו ערב ובקר וצהרים‏‎ ‎‏עומד לפני משמר לעבוד בתוך הלוים‏‎ ‎‏עתה הלך זקן ושבע ימים בארץ החיים‏‎ ‎‏ה׳ יתן לו שכרו כפליים‏‎ ‎‏היקר נתנאל בר ישראל הלוי ז״ל‏‎ ‎‏עלה למרום ביום ב׳ ט״ז כסלו‏‎ ‎‏תרמ״ג לפ״ק תנצ״ב הח׳‏‎ Daniel Israel Levi geb. den 1. Juli 1793 gest. den 27. Nov. 1882. Übersetzung Hier ist begraben Ein aufrechter Mann, der in Vollkommenheit wandelte. Sein Handel und Wandel geschah in vollkommener Verlässlichkeit. Auch mühte er sich um den Dienst an seinem Schöpfer abends, morgens und mittags. Er stand auf der Wacht, den Dienst inmitten der Leviten zu versehen. Nun ging er, betagt und lebenssatt, ein in das Land des Lebens. Der Ewige schenke ihm seinen Lohn zwiefach. Der teuere Netanel, Sohn des Jisrael Halevi, sein Angedenken gereiche zum Segen! ›Er stieg hinauf in die Höhe‹ am Montag, dem 16. Kislev 643 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 9: Nach Ps 68,19 Kommentar Zl 4: Er beachtete die drei täglichen Gebetszeiten. Zl 5: Der "Dienst der Leviten" besteht darin, dass sie den Kohanim, bevor diese an gewissen Feiertagen den Priestersegen (Num 6,24 - 27) über die Gemeinde sprechen, im Vorraum der Synagoge die Hände waschen; daher auch die Kanne als Symbol ihres Standes auf ihren Grabsteinen. ======= hgl-334 Personalia 1882-12-18 Pinchas b. Schlomo, genannt'Salman Ulman Transkription ‎‏(ספר ­ תהלים)‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האיש פינחס ב״ר שלמה המכונה‏‎ ‎‏זאלמן אולמאן מת ביום‏‎ ‎‏ב׳ ח׳ טבת תרמ״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Seligman Ulman gest: 18. Dezbr. 1882. Übersetzung (Buch / der Psalmen) Hier ist begraben Der Mann Pinchas, Sohn des Herrn Schlomo, genannt Salman Ulman. Er starb am Montag, dem 8. Tewet 643 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-170 Personalia 1883-03-13 [..]se[.] b. Jizchak Ulman Transkription ‎‏[פ]״[נ]‏‎ ‎‏הי[...]‏‎ ‎‏[.]ס[.] בר יצחק אלמן‏‎ ‎‏מת ביום ג׳ ד׳ אדר שני‏‎ ‎‏תרמ״ג לפ״ק תנצב״ה‏‎ Joseph Isak Ulmann geb. 7. Febr. 1883 gest. 13. März 1883. Übersetzung Hier ist begraben Das Kind [...] [..]se[.], Sohn des Jizchak Ulman. Es starb am Dienstag , dem 4. Adar II 683 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-226 Personalia 1883-03-17 Ester Transkription ‎‏(תהילים / תחינות)‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ברוכה אסתר בעדי וגם עקיבא זכור לטוב‏‎ ‎‏מתה ביום ש׳ק ח׳ אדר שני ו+ת+שא+־ח+ן+ וח+סד+ ל+פ+נ+י+ו+ לפ״ק‏‎ ‎‏א*בקשה את שאהבה נפשי ולא מצאתיה‏‎ ‎‏ס*ר שמשך אמי על כן נפשי במר תבכה‏‎ ‎‏ת*קבר אצל בעלך והיתה בקשתך מאל‏‎ ‎‏ר*בות אנחותייך ומשך דוייך תחרישי כאיוב‏‎ ‎‏את מאמר המלך אסתר עשה בחכמה פתחה פיה‏‎ ‎‏שפתיה נעות יום ולילה ברנה ותפלה‏‎ ‎‏כל מכיריה יהללו מעשיה צדקה הלכה לפניה‏‎ ‎‏ויאהב המלך את אסתר וצוה לשלם לה שכרה‏‎ ‎‏ותלקח אסתר אל המלך אל החצר הפנימה‏‎ ‎‏בשנת תרמ״ג תנצב״ה׃‏‎ Esther Hilb. Theure Mutter! Wer Dich gekannt mit redlichem Gemüthe, Mit Deinem Herzen so voll sanfter Güte, Mit Deinem stillen, gottergeb'nen Sinn, Du schwergeprüfte, edle Dulderin, Der gönnet Dir die stille sel'ge Ruh. Wohl dem, der stirbt, wenn er gelebt, wie Du! Ein schön'res Los ward Dir in Gottes Höhen! Schlaf süß und sanft, bis wir uns wiedersehen! Esther Hilb, geborne Königsberger aus Weikersheim, Wittwe des hier neben ruhenden seligen Ekieva. geboren den 24 Oktober 1819, gestorben den 10 März 1883. Übersetzung (Psalmen / Frauengebete) Hier ist begraben Gepriesen sei Ester durch mich und auch des Akiwa sei gedacht zum Guten! Sie starb am heiligen Sabbat-Tage, dem 8. Adar II, ›und sie fand Gnade und Gunst bei ihm‹ nach der kleinen Zahl. ›Ich will [die] suchen, die meine Seele liebt‹, ›aber ich fand sie nicht‹. Deine Sonne, meine Mutter, verblich, darob ›weinet bitter meine Seele‹. Du bist begraben neben deinem Gemahl, wie es›dein Wunsch war von Gott‹. ›Viel waren deine Seufzer‹ und die Dauer deiner Krankheiten, doch du schwiegst wie Hiob. Und Ester ›tut nach dem Geheiß des Königs‹; ›mit Weisheit öffnete sie ihren Mund‹. ›Ihre Lippen bewegten sich‹ Tag und Nacht im Lobpreis und im Gebet. All ihre Bekannten loben ihre Werke; ›Gerechtigkeit wandelte vor ihr her‹. ›Und der König gewann Ester lieb‹ und befahl, ihr ihren Lohn auszuzahlen. ›Und Ester ward zum König geholt‹ ›in den innersten Hof hinein‹ Im Jahre 643. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 4: Est 2,17 Zl 5: Hld 3,2 | Zl 5: Gen 38,22 Zl 6: Nach Ez 27,31 Zl 7: Nach Ps 104,21 Zl 8: Klgl 1,22 Zl 9: Est 1,15 | Zl 9: Spr 31,26 Zl 10: 1Sam 1,13 Zl 11: Nach Ps 85,14 Zl 12: Est 2,17 Zl 13: Est 2,8 | Zl 13: Nach Est 4,11 Kommentar Der 8. Adar II (5)643 ist Samstag, der 17. März 1883. Die Datumsangabe des deutschen Textes auf der Rückseite (10. März) dürfte falsch sein. Auf dem aufgeschlagenen Buch lesen wir links "Frauengebete". Der hebräische Terminus ist "Techinnot", womit ein Gebetbuch gemeint ist, das Bittgebete zumeist in judendeutscher Sprache (genannt Iwretajtsch oder auch Weibertajtsch) für alle Gelegenheiten und Nöte des Lebens enthält. Die Sprache dieser Gebete wird im Laufe des 19. Jahrhunderts immer mehr dem Hochdeutschen angelehnt, immer aber wird die hebräische Schrift verwendet. Die wenigen Gebete in hebräischer Sprache bieten einen Paralleltext auf "Iwretajtsch". Der volle Titel dieser ungemein volkstümlichen Frauengebetbücher war: "Seder techinnot u-vaqashot". Diese Gebetbücher waren, wie der deutsche Terminus sagt, in erster Linie für Frauen bestimmt, die meistens kein Hebräisch zu lesen verstanden. Da der Vorname der Verstorbenen "Ester" ist, bot es sich an, bei der Abfassung der Inschrift auf das biblische Esther-Buch zurückzugreifen. Das ist der Fall in Zl 3, wo Esther 2,17 zitiert wird; hier sind einzelne Buchstaben des Verses punktiert, was besagt, dass man sie auch nach ihrem Zahlenwert beachten soll: Addiert man nun alle in Frage kommenden Lettern, so erhält man als Summe 653 nach "der kleinen Zahl", dies ist, wie unten in der letzten Zeile nochmals konventionell geschrieben, das jüdische Jahr (5)643 = 1882/83. Wenn ein Jahr nach dem Verfahren in Zl 3 angegeben wird, spricht man von einem Chronogramm. Zl 7: Statt ‎‏אנחותייך‏‎ und ‎‏דוייך‏‎ sollte es heißen: ‎‏אנחותיך‏‎ und ‎‏דויך‏‎. ======= hgl-172 Personalia 1883-04-05 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ידיד נפשנו {ו[...]ת א[...] ל}בנו!‏‎ ‎‏רץ בגרן ושם {ל[...]צו [תופר] מ}ספוא‏‎ ‎‏הה! חיש מ{קצר רגלו ומר}וב עצבניו‏‎ ‎‏מת הנער {אהרן בר [יע?]קב} ווייל‏‎ ‎‏ביום ה׳ כ״[ז ... ל]פ״ק ׃‏‎ ‎‏תנצ[ב]{״ה}‏‎ Ach Gott! Zur Futterschneid maschin Führt Schicksal unsern Liebling hin. Schnell schnitt sie ihm ein Füßchen ab; Dies brachte ihn so jung ins Grab. Alfr[ed] Weil geb. den 16. Jan. 1876 gest. den 5. April 1883. Übersetzung [Hier ist begraben] Der Liebling unserer Seele und [...] unseres Herzens! Er rannte auf die Tenne und dort [...] ihn der Futterschneider. Oh! Schneidet schnell ab seinen Fuß und nach vielen Schmerzen Starb der Knabe Aharon, [...] Jaakow Weil Am Donnerstag, dem 27. [Adar II 643] nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Die hebräische und die deutsche Inschrift sind weitgehend identisch aufgebaut. Zl 3: In den Zeiten vor der Neubelebung des Hebräischen bedurfte es einer gewissen Kunstfertigkeit, um einen Terminus wie "Futterschneidmaschine" (siehe den deutschen Text der Rückseite) in die Heilige Sprache zu übersetzen weder Sache noch Wort waren in biblischen oder talmudischen Zeiten bekannt. Unser Übersetzer hat sich so aus der Affäre gezogen: Er nahm das in der postbiblischen Literatur vorhandene Wort für "Schneider" (einer, der Kleider macht!) und bastelte daraus: "Schneider des Futters" - philologisch eine etwas pennälerhafte Methode, aber immerhin! ======= hgl-173 Personalia 1883-05-08 Aharon b. Natan Refael'Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הילד אהרן בר נתן רפאל‏‎ ‎‏הלוי מת ביום ג׳ ב׳ דר״ח אייר‏‎ ‎‏תרמ״ג לפ״ק תנצב״ה‏‎ Ahron Nathan Levi geb. 24. Febr. 1883 gest. 8. Mai 1883 Übersetzung Hier ist begraben Das Kind Aharon, Sohn des Natan Refael Halevi. Er starb am Dienstag, dem 2. Neumondstag des Ijar 643 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-335 Personalia 1884-02-01 Chajjim b. Jechiel Transkription ‎‏(ספר / תהלים)‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏חיים בר יחיאל זקן‏‎ ‎‏ושבע ימים ירא אלהים‏‎ ‎‏כל ימיו צדיק באמונתו‏‎ ‎‏חיה התחזק ביוצרו התהלך‏‎ ‎‏בתמים והשכים והעריב‏‎ ‎‏לתפלה ורננים ידו פתח‏‎ ‎‏לאביונים מת ביום ה׳ שבט‏‎ ‎‏ונקבר ביום ז׳ {שנת תרמ״ד לפ״ק}‏‎ ‎‏תנ{צב״ה}‏‎ Hier {ruht} Heinrich Reg{e}nsburger geb. 4.Juni 1810 gest. 1. Febr. 1884 Übersetzung (Buch / der Psalmen) Hier ist begraben Chajjim, Sohn des Jechiel, ›betagt Und satt an Jahren‹, gottesfürchtig Alle seine Tage. ›Gerecht in seinem Glauben Lebte er‹; er stärkte sich an seinem Schöpfer; er wandelte In Vollkommenheit. Früh am Morgen und spät am Abend [ging er] Zu Gebet und Lobgesang. Seine Hand öffnete er Den Armen. Er starb am 5. Schwat Und wurde begraben am 7. [im] Jahre 644 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 3f: Gen 35,29 u.a. Zl 5f: Hab 2,4 Kommentar Zl 6: Dass Chajjim "früh am Morgen und spät am Abend zu Gebet ..." ging, besagt, dass er morgens und abends zum Gebet in die Synagoge ging, um dort mit einem Minjan zu beten. ======= hgl-336 Personalia 1884-04-02 Elijahu Refael b. Aharon Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏היקר אליה רפאל בן כה אהרן ז״ל נפטר‏‎ ‎‏ביום ד׳ ז׳ ניסן תרמ״ד לפ״ק ׃‏‎ ‎‏איש נאמן רוח לתפארת ביתו‏‎ ‎‏לכבוד עדתו בשלום ינוח‏‎ ‎‏למעלה נחמד ולמטה נכבד‏‎ ‎‏כי אהב תורה ובלבו יראה‏‎ ‎‏עומד על משמר בנעימת קול‏‎ ‎‏ל{תת גדולה לאל} יוצר הכל‏‎ ‎‏{תנצב״ה}‏‎ Elias Raphael Weil geb. 10. Juni 1817 gest. 2. April 1884. Kaum hat der Tod dem Ahronssohne Die treue Gattin erst geraubt, Und ach, er selbst, des Hauses Krone Ins Grab sank bald sein theures Haupt O, Gott! In neun und dreißig Tagen Vater und Mutter zu bekla{agen} Hilf uns den Kum̄er still ert{ragen.} Übersetzung Hier ist begraben Der teuere Elijahu Refael, Sohn des ehrsamen Herrn Aharon, sein Angedenken gereiche zum Segen. Er verschied Am Mittwoch, dem 7. Nissan 644 nach der kleinen Zahl. Ein verlässlicher Mann, bedacht auf die Zierde seines Hauses, Auf die Ehre seiner Gemeinschaft. In Frieden ruhe er. Dort oben angenehm und hier unten angesehen, Denn er liebte die Tora und in seinem Herzen [war] Gottesfurcht. Er stand auf der Wacht mit lieblicher Stimme, Zu preisen die Größe Gottes, des Allschöpfers. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der Verstorbene betete offensichtlich vor (Zln 8-9); ob er dies jedoch berufsmäßig tat, kann ich nicht feststellen. Zl 9: Die Ausdrucksweise "zu preisen die Größe Gottes, des Allschöpfers" ist angelehnt an den Wortlaut des bekannten "Alenu-Gebets", mit dem jeder Alltags-Gottesdienst schließt. Dort heißt es: "(An uns ist es, zu preisen den Herrn des Alls,) Huldigung darzubringen dem Schöpfer des Anbeginns, ..." (=‎‏לתת גדולה ליוצר בראשית‏‎). Die Zln 4-7 kommen so auch auf Stein 0251 vor (siehe dort). ======= hgl-331 Personalia 1884-06-22 Awraham Arje b. Aharon? Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם וישר‏‎ ‎‏הלך תמים ופעל‏‎ ‎‏צדק ירא אלהים‏‎ ‎‏כל ימיו ה״ה‏‎ ‎‏אברהם אריה‏‎ ‎‏בר ח׳ ר׳ אהרן‏‎ ‎‏מת בזקנה‏‎ ‎‏ושיבה טובה‏‎ ‎‏ביום א׳ כ״ט סיון‏‎ ‎‏ונקבר ביום ב׳‏‎ ‎‏שנת תרמ״ד לפ״[ק]‏‎ ‎‏תנצ{ב״ה}‏‎ Hier ruht Abr. Löw Weil geb. 7. Decbr. 1799 gest. 22. Juni 1884 Übersetzung Hier ist begraben ›Ein redlicher und aufrechter Mann‹; ›Er wandelte vollkommen dahin und übte Gerechtigkeit‹, gottesfürchtig Alle seine Tage. War dies nicht Awraham Arje, Sohn des Chawer, des Herrn Aharon? Er starb in hohem und Erfülltem Greisenalter Am Sonntag, dem 29. Sivan, Und wurde begraben am Montag [Im] Jahr 644 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2: Ijob 1,8; 2,3 Zl 3f: Ps 15,2 ======= hgl-262 Personalia 1884-06-23 Jachet Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל בנשים גברת‏‎ ‎‏האשה היקרה והצדקת‏‎ ‎‏עמה מתה מנשים הדרת‏‎ ‎‏ה״ה הגברתנית מרת יאכעט‏‎ ‎‏אשת החבר ר׳ אברהם ווייל‏‎ ‎‏הלכה לעולמה ביום א׳ דר״ח‏‎ ‎‏תמוז שנת תרמ״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצ״ב הח׳‏‎ Jette Weil geb. den 12. Sept. 1808 gest. den 24. Juni 1884. Ach, wie sind wir so verlassen Auf der Welt so ganz allein! Seit der Tod dich ließ erblassen Und du giengst ins Jenseits ein. Nun bet' vereint mit unser'm sel'gen Vater, Daß Gott uns sei Versorger und Berather. Übersetzung Hier ist begraben ›Eine tüchtige Frau‹, unter den Frauen eine Herrin, Die teuere Frau und die Gerechte. Mit ihr starb unter den Frauen der Glanz. War dies nicht die herausragende Frau, Frau Jachet, Gattin des Chawer, des Herrn Awraham Weil? Sie ging ein in ihre Ewigkeit am Montag,am 1. Neumondstag des Tammus des Jahres 644 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2: Spr 12,4; 31,10 Kommentar Der 1. Neumondstag des Tammus ist der 30. Siwan, der im Jahr (5)644 auf Montag, den 23. Juni 1884 fiel. Das bürgerliche Datum auf dem Sockel weicht um einen Tag hiervon ab (Dienstag, der 24. Juni). Worin die herausragende Bedeutung dieser Frau bestand, wird leider nicht gesagt. Zu dem Titel "Chawer" ihres Gemahls siehe Steine 0210 und 0238. ======= hgl-261 Personalia 1884-09-07 Sara b. Awraham'Ullmann Transkription ‎‏(אשת / חיל‏‎ ‎‏מי / ימצא)‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה חשוה מרת‏‎ ‎‏שרה בת אברהם‏‎ ‎‏אולמאן אשת נתן‏‎ ‎‏הלוי אשר הלכה‏‎ ‎‏בדרך טובה מת‏‎ ‎‏בשם טוב ביום א׳‏‎ ‎‏י״ז אלול תרמ״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Sara Levi geb. Ullmann geboren 23. Febr. 1858 gestorben 7. Septbr. 1884 Ein bieder Weib, wer es gefunden, Gleich Perlen ist sein Werth! Ein solches Weib hab ich verloren, Drum öd' ist Haus und Herd. Mög' dir der Herr vergelten Dein' Lieb in andern Welten. Übersetzung (›Wem eine tüchtige Frau beschert ist‹) Hier ist begraben Die bedeutende Frau, Frau Sara, Tochter des Awraham Ullmann, Gattin des Natan Halevi, welche wandelte Auf dem guten Wege. Sie starb ›Gut beleumundet‹ am Sonntag, Dem 17. Elul 644 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 1f: Spr 31,10 Zl 9: bBer 17a Kommentar Auf dem aufgeschlagenen Buch im Giebel steht der Anfang des Verses aus Prov 31,10 ("Lob der tüchtigen Hausfrau"). Am Anfang des deutschen Gedichtes auf der Rückseite ist dieses Vers in den ersten beiden Zeilen wiederholt. Zl 2: ‎‏חשוה‏‎ statt richtig ‎‏חשובה‏‎. Zl 6: ‎‏מת‏‎ statt korrekt ‎‏מתה‏‎. ======= hgl-341 Personalia 1885-05-10 Pinchas b. Schmuel'Zwi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏פינחס בר שמואל‏‎ ‎‏צבי זקן ושבע‏‎ ‎‏ימים התחזק‏‎ ‎‏ביוצרו התהלך‏‎ ‎‏בתמים ושם ביי‏‎ ‎‏מבטחר שומר‏‎ ‎‏אמונים עד בא‏‎ ‎‏בגבורות שמונים‏‎ ‎‏ימי זקונים מת בוום‏‎ ‎‏א׳ כ״ה אייר תרמ״ה‏‎ ‎‏לפ״ק ׃‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Seligmann Hochstädter geb: 20 Sept: 1796 gest: 10 Mai 1885 Übersetzung Hier ist begraben Pinchas, Sohn des Schmuel Zwi, ›betagt und satt An Jahren‹; er stärkte sich An seinem Schöpfer; er wandelte In Vollkommenheit dahin und ›setzte auf den Herrn Seine Zuversicht‹; ›er wahrte Die Treue‹, bis er ›kam Mit Mühe zu achtzig‹ Jahren Des Greisenalters. Er starb am Sonntag, dem 25. Ijar 645 Nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 3f: Gen 35,29 u.a. Zl 6f: Ps 40,5 Zl 7f: Jes 26,2 Zl 8f: Ps 90,10 Kommentar Das Syntagma "er wahrte die Treue" (Zln 7-8) stammt aus Jes 26,2 (‎‏פתחו שערים ויבא גוי צדיק שמר אמונים‏‎). Zln 8-10: Die Ausdrucksweise "bis er kam mit Mühe ..." ist an Ps 90,10 angelehnt. Vgl. Stein 0210, wo sie schon einmal vorkommt; letztere Inschrift weist auch noch andere Übereinstimmungen mit der vorliegenden auf. Zl 7: Bei ‎‏מבטחר‏‎ hat sich der Steinmetz verhauen; richtig muss es ‎‏מבטחו‏‎ heißen. Zl 10: Auch bei ‎‏בוום‏‎ liegt ein Steinmetzfehler vor; richtig ist ‎‏ביום‏‎. Wahrscheinlich war die Vorlage für den Steinmetzen nicht deutlich genug ausgeführt, so dass letzterer, der ja kein Hebräisch konnte, entschuldigt ist. Im Übrigen kann man sagen, dass Fehler dieser Art in Haigerloch äußerst selten vorkommen. ======= hgl-342 Personalia 1885-06-21 Binjamin b. Jehuda Seew Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏בנימין בר יהודה זאב‏‎ ‎‏פה תנפש תנוח מדרד עצבך‏‎ ‎‏גלי היגון והמחלה עברו על ראשך‏‎ ‎‏בתום וביושר הלכת יראת ה׳ אוצרך‏‎ ‎‏יהבך על ה׳ השלכת צדק מלאה ימינך‏‎ ‎‏דוה לבנו כי נגזרת במבחר שנותיך‏‎ ‎‏הלכת למנוחה ולנו הצער והאנחה‏‎ ‎‏מת ביום א׳ ח׳ תמוז‏‎ ‎‏תרמ״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Benjamin Reutlinger geb. den 14. März 1825 gest. den 21. Juni 1885. Übersetzung Hier ist begraben Binjamin, Sohn des Jehuda Seew. Hier ruhe und erhole dich von deinem mühseligen Wege. Die Wogen des Kummers und der Krankheit schlugen über deinem Haupte zusammen. In Redlichkeit und Aufrichtigkeit wandeltest du; ›Gottesfurcht [war] dein Reichtum‹. ›Deine Last warfest du auf den Ewigen‹; ›Gerechtigkeit erfüllte deine Rechte‹. ›Betrübt ist unser Herz‹, denn in der Blüte deiner Jahre wurdest du abgeschnitten. Du gingst zur Ruhe, und uns [bleiben] Kummer und Seufzer. Er starb am Sonntag, dem 8. Tammus 645 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 5: Jes 33,6 Zl 6: Ps 55,23 | Zl 6: Ps 48,11 Zl 7: Klgl 5,17 Kommentar Die Eulogie geht vermutlich auf eine Vorlage zurück; ein fast identischer Text findet sich z.B. auf einem Grabstein des Jahres 1892 im saarländischen Ottweiler (Grabstein Nr. sb0,0023). Zl 3: ‎‏מדרד‏‎ muss verbessert werden zu ‎‏מדרך‏‎. ======= hgl-344 Personalia 1886-01-02 Schlomo b. Zwi Hilb Transkription ‎‏(ס[פר] \ ת[היל]ים)‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏[כ׳] [של]מה ב״ר צבי הי{ל}ב‏‎ ‎‏ה[ל]ך לע{ולמ}ו ביום ש״ק‏‎ ‎‏פ׳ {וארא} כ״ה טבת תרמ{״ו}‏‎ ‎‏ל{פ״ק נשמתו ינח בגן עדן}‏‎ ‎‏אמ{ן תנצ}ב״ה‏‎ Hier [ruht] Salom{on} Hilb geb. 16. Se[p... ge]st. 2. Jan. 1886 Ruhe sanf{t, D[es L]eben}s Kummer Drükt nic{h[t] mehr de}in from̄es Herz Dich umf{ä[ngt] de}s Grabes Schlūmer. Uns {[...]b der} [S]c[hm]erz! Übersetzung (Buch / der Psalmen) Hier ist begraben Der ehrsame Schlomo, Sohn des Herrn Zwi Hilb. Er ging ein in seine Ewigkeit am heiligen Sabbat, Parasche Wa-Era, dem 25. Tewet 646 Nach der kleinen Zahl. Seine Seele ruhe aus im Garten Eden. Amen! Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Die "Parasche" (=Perikope, Tora-Abschnitt) "Wa-Era" befindet sich im 2. Buch Moses (Ex 6,2 - 9,35). Dieser Abschnitt wurde tatsächlich an dem betreffenden Sabbat im Gottesdienst der Synagoge vorgelesen. Die einzelnen der 54 Paraschen sind in der Regel nach dem ersten Wort des ersten Verses benannt; wenn dieses ein zu banales oder häufiges Wort ist, wird ein weiter hinten stehendes genommen. In unserem Fall ist "Wa-era" gar das erste Wort des zweiten Verses des Wochenabschnittes: "und ich bin erschienen (=wa-era) Abraham, Isaak und Jakob als der allmächtige Gott, aber mit meinem Namen 'Herr' habe ich mich ihnen nicht offenbart". In dem deutschen Gedicht verso steht wirklich "drükt". Zl 5: Statt ‎‏ינח‏‎ muss es grammatisch und orthographisch korrekt heißen: ‎‏ינוח‏‎. ======= hgl-579 Personalia 1886-01-29 Transkription ‎‏{פ״נ}‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Abraham Weil geb. 8. Mai 1885 gest. 29. Jan. 1886. Übersetzung Hier ist begraben [---] ======= hgl-589 Transkription Heinrich Levi geb. den 18. Januar 1874 gest. den 11. {Febr}uar 1886. Zwölf Jahre nur war'n Dir beschieden, Für Deine frohe Jugendzeit Magst selig werden Du hinieden Wir denken Dein in Ewigkeit. ======= hgl-345 Personalia 1886-04-07 Meir b. Jizchak Ullmann Transkription ‎‏(ספר / תהילים)‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏מאיר ב״ר יצחק אולמאן‏‎ ‎‏והלכת בדרך ישרה‏‎ ‎‏כל ימי חייך והלך לעולמו‏‎ ‎‏ביום ד׳ ב׳ ניסן ונקבר ביום‏‎ ‎‏ה׳ בא תרמ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier [ru]ht Maier Isak Ullmann geb. 22. Dez. 1806 gest. 7 April 1886 Übersetzung (Buch der Psalmen) Hier ist begraben Meir, Sohn des Herrn Jizchak Ullmann. Und du wandeltest auf einem geraden Wege Alle Tage deines Lebens. Und er ging ein in seine Ewigkeit Am Mittwoch, dem 2. Nissan, und wurde begraben am Donnerstag desselben [Monats] 646 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Beim Begräbnisdatum ist ein Fehler passiert: Nach "Donnerstag" müsste noch der Monatstag stehen, also "dem 3. desselben [Monats]". Wollte man das ‎‏ה‏‎ (=5) als Monatstag deuten ("am 5. Nissan"), so ergibt sich das Problem, dass der 5. Nissan in jenem Jahr ein Sabbat war und an einem Sabbat finden keine Bestattungen statt. Folglich bleibt es bei der ersten Deutung des ‎‏ה‏‎ als "Donnerstag". Zl 7: ‎‏בא‏‎ statt korrekt ‎‏בו‏‎. Warum es mit Abkürzungszeichen geschrieben wurde, ich mir nicht klar. ======= hgl-260 Personalia 1886-04-15 Serle Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה צנועה זערלא‏‎ ‎‏אשת יעקב הכהן הלכה‏‎ ‎‏לעולמה ביום ה׳ י׳ ניסן‏‎ ‎‏ונקבר ביום א׳ י״ג בו‏‎ ‎‏תרמ״ו לפ״ק תנצב״ה‏‎ Sara Katz geb. Levi geb. 26. Okt. 1817 g[es]t. 15. April 18[8]6. Rin̄en auch der tiefsten Schmerzen Zähren Deiner Kinder an dem Grabe hier! In des Him̄els grambefreiten Sphären Naht kein Kum̄er, keine Sorge Dir. Gott der Herr rief Dich zu seinem Frieden. Wir klagen nicht - Gott hat es so beschieden. Übersetzung Hier ist begraben Die züchtige Frau Serle, Gattin des Jaakow Hakohen. Sie ging ein In ihre Ewigkeit am Donnerstag, dem 10. Nissan, Und wurde begraben am Sonntag, dem 13. desselben [Monats], 646 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 5: ‎‏ונקבר‏‎ statt korrekt: ‎‏ונקברה‏‎. ======= hgl-365 Personalia 1886-10-27 Pesle b. Elchanan'Halevi Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏הבח[ורא ...]עזלא בת [אל]חנן‏‎ ‎‏הלוי מת בחצי ימיו ביום‏‎ ‎‏ד׳ כ״ח תשרי תרמ״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Bertha Levi gebt. 14. Okt. 1870 gest. 27.Okt. 1886. Am Morgen blüht, und prankt die Blume Und fällt oft schon vor Abend ab, So sinkt der Mensch im Glük u. Ruhme, Bevor er's denkt in's stille Grab. Übersetzung [...] Die unverheiratete Frau Pesle, Tochter des Elchanan Halevi. Sie starb in der Mitte ihrer Tage am Mittwoch, dem 28. Tischri 647 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 3: ‎‏מת‏‎ statt richtig ‎‏מתה‏‎; ‎‏ימיו‏‎ statt korrekt ‎‏ימיה‏‎. Zl 7: Bei "gebt" hat sich der Steinmetz vertan; er hatte erst "gest." gemeißelt und hat dann versucht, aus dem "s" ein "b" zu machen, konnte aber das "t" nicht tilgen. Zl 14: Auf der Rückseite steht im deutschen Text in Zl 6v "Glük" statt "Glück". ======= hgl-590 Personalia 1887-01-14 Awraham Zwi b. Refael Zwi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הילד אברהם צבי‏‎ ‎‏ב״ר רפאל צני מת‏‎ ‎‏ביום ו׳ עש״ק {י״ח}‏‎ ‎‏טבת תר{ם}״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Das Kind Awraham Zwi, Sohn des Herrn Refael Zwi. Es starb Am Freitag, dem Vorabend zum heiligen Sabbat, dem 18. Tewet 647 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-584 Personalia 1887-03-29 Gudle b. Dow, genannt Ber'Reutlinger Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתולה מרת גודלא‏‎ ‎‏בת דוב המכונה בער‏‎ ‎‏רייטלינגער מת ביום ד׳‏‎ ‎‏ניטן תרמ״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Augu[st]e Reutlinger [---] Übersetzung Hier ist begraben Die unverheiratete Frau, Frau Gudle, Tochter des Dow, genannt Ber Reutlinger. Sie starb am 4. Nissan 647 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 4: ‎‏מת‏‎ statt korrekt ‎‏מתה‏‎. Zl 5: ‎‏ניטן‏‎ statt richtig ‎‏ניסן‏‎. ======= hgl-288 Personalia 1887-09-10 Mordecha]i b. Jechiel Transkription ‎‏[פ]״נ‏‎ ‎‏[...]שר עטרת‏‎ ‎‏[...]יו פעל‏‎ ‎‏[...]מיו גלי‏‎ ‎‏[...]ו על‏‎ ‎‏[...] המות‏‎ ‎‏[...]ם לתוגת‏‎ ‎‏[...] ובניו‏‎ ‎‏[...]י בר יחיא[ל]‏‎ ‎‏[... כ״]א אלול [...]‏‎ ‎‏[...] לפ[״ק]‏‎ ‎‏[תנצ]ב[״ה]‏‎ Hier ruht Max Regensburger, geb. 11. Juni 1819 gest. 10. Sept. 1887 In Liebe der Gattin den Kindern ergeben [...] Du ihr Freund u. Beschützer zugleich [...] unermüdlich im Leben [...]h warst im Geist du reich [...] der Armuth ein Hort [...]stets das ... du hoch [...] Du auch ... Übersetzung Hier ist begraben [...] Krone [...] wirkte [...] ... [...] auf [...] der Tod [...] zum Kummer [...] und seiner Söhne [Mordecha]i, Sohn des Jechiel [... 1]1. Elul [...] [...] nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Die hebräische Inschrift auf der Vorderseite ist mittlerweile ganz verschwunden; die Reste waren auf der Aufnahme des Jüdischen Zentralarchivs in Heidelberg vom August 1990 noch zu lesen. Die rückseitige Inschrift war so wie oben noch 2003 zu erkennen. Zl 9: Der rituelle Name des Max Regensburger könnte wohl, wie es Frau Zumbroich vermutet: "[Mordecha]j bar Jechie[l]"" gelautet haben. ======= hgl-592 Personalia 1887-12-16 Jischmael b. '[Ullm]ann Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏{ה[ילד]} ישמעאל ב״ר ישראל‏‎ ‎‏{א[למ]אן נפטר ביום} ו׳ ע״ש‏‎ ‎‏{[...] ת}ר{מ״ח}‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Das Kind Jischmael, Sohn des Herrn Jisrael [Ullm]ann. Samuel ­UllmannEs verschied am Freitag, dem Vorabend zum Sabbat, [...] 648. [...] ======= hgl-258 Personalia 1888-11-23 Brendle b. Jehoschua Transkription ‎‏(תהילים)‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הגבירה המהוללה‏‎ ‎‏אשת חיל תפארת‏‎ ‎‏בניה והצניעה לכת‏‎ ‎‏כל ימיה יראת אלוקים‏‎ ‎‏וחוננת דלים מרת‏‎ ‎‏ברינדלה בת יהושע‏‎ ‎‏מתה ביום ו׳ י״ט כסלו‏‎ ‎‏ונקברה ביום א׳ כ״א‏‎ ‎‏בו שנת תרמ״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Babette Ullmann geb. Hilb. geb. den 16. Juni 1816 gest. den 23. Nov. 1888. [...] übte sie bescheiden Und li{nderte der Armen L}eiden, Demütig war sie, brav u. bieder Drum hochgeachtet von hoch u. nieder War groß u. fest im Gottvertrauen, Ein Ideal der from̄en Frauen. So hat sie durch ihr from̄es Leben Ein Muster für edle Frauen gegeb[e]n. Übersetzung (Psalmen) Hier ist begraben Die hochgelobte Herrin, ›Eine tüchtige Frau‹, die Zierde Ihrer Kinder und ›von züchtigem Wandel‹. All ihre Tage fürchtete sie Gott Und erbarmte sich der Notdürftigen. Frau Brendle, Tochter des Jehoschua. Sie starb am Freitag, dem 19. Kislev, Und wurde begraben am Sonntag, dem 21. Desselben, [im] Jahre 649 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 4: Spr 12,4; 31,10 Zl 5: Micha 6,8 Kommentar Zl 4: ‎‏והצניעה‏‎ statt korrekt ‎‏והצנע‏‎. ======= hgl-225 Personalia 1889-01-01 Sbrinzle b. Baruch Najburger Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה צנועה שברינצלה‏‎ ‎‏בת ברוך נייבורגער‏‎ ‎‏אשת ברוך אריה הלכה‏‎ ‎‏{ל}עולמה ונפטרת ביום‏‎ ‎‏ג׳ כ״ח [ט]בת תרמ״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Sophie Hochstäter gest. 1. Jan. 1889 Übersetzung Hier ist begraben Die züchtige Frau Sbrinzle, Tochter des Baruch Najburger, Gattin des Baruch Arje. Sie ging ein In ihre Ewigkeit und verschied am Dienstag, dem 28. Tewet 649 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-301 Personalia 1889-01-02 Jaakow Natan'Arje b. Aharon Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם וישר וירא‏‎ ‎‏אלהים וחונן דלים‏‎ ‎‏עטרת חיינו שכול‏‎ ‎‏וגלמוד עזבתנו ואיך‏‎ ‎‏נמצא מזור לגודל‏‎ ‎‏שברנו כ״ה יעקב נתן‏‎ ‎‏אריה בר ח׳ ר׳ אהרון‏‎ ‎‏מת במבחר שנותיו ביום‏‎ ‎‏ד׳ כ״ט טבת וישב אל‏‎ ‎‏אדמתו ביום ע״ש קודש‏‎ ‎‏שנת תרמ״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Veit Jacob Weil geb. den 15. April 1838 gest. den 2. Jan. 1889. In der Vollkraft seiner Jahre Legt der Tod ihn auf die Bahre. Thränen unsre Augen weinen, Und betrübt ist unser Herz, Denn die Krone ist gefallen Von unserm Haupte, u. der Schmerz Wird empfunden von uns Allen. Doch die Hoffnung bleibt bestehen Auf ein einstiges Wiedersehen. Übersetzung Hier ist begraben ›Ein redlicher und aufrechter Mann; er fürchtete Gott‹ ›und erbarmte sich der Notdürftigen‹. Die Krone unseres Lebens: verwaist Und allein hast du uns zurückgelassen und wie Werden wir Heilung finden für die Größe Unseres Unglücks? Der ehrsame Herr Jaakow Natan Arje, Sohn des Chawer, des Herrn Aharon. Er starb in der Blüte seiner Jahre am Mittwoch, dem 29. Tewet ›und kehrte zurück zur Erde‹ am Vorabend zum heiligen Sabbat Des Jahres 649 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2f: Ijob 1,8; 2,3 | Zl 3: Nach Spr 28,8 Zl 10f: Nach Gen 3,19 ======= hgl-207 Personalia 1889-03-01 Efrajim b. Jehuda'Seew Transkription ‎‏(ספר / תהלים)‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש אמונים צדיק‏‎ ‎‏וישר ירא אלהים‏‎ ‎‏וסר מרע בתום וביושר‏‎ ‎‏הלכת דוה לבנו כי‏‎ ‎‏נגזרת במבר שנותיך‏‎ ‎‏כ״ה אפרים בר יהודה‏‎ ‎‏זאב מת ביום ו׳ כ״ח‏‎ ‎‏אדר ראשון ונקבר‏‎ ‎‏ביום א׳ שנת תרמ״ט‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ Hier ruht Salomon Reutlinger geb. den 3. Nov. 1828 gest. den 1. März 1889. Ein Biederman̄ in ächter Weise Verehrt, geschätzt in seinem Kreise Betrat schon früh in seiner Jugend Den Pfad der Fröm̄ikeit u. Tugend Lebte einträchtig u. zufrieden Mit seinem Nächsten stets hienieden Der güt'ge Schöpfer aller Welten Wird seinen Lohn jenseits vergelten Übersetzung (Buch / der Psalmen) Hier ist begraben Ein Mann, zuverlässig, ›gerecht Und aufrecht‹, ›er fürchtete Gott Und wandte sich ab vom Bösen‹. In Redlichkeit und Aufrichtigkeit Gingst du einher. ›Betrübt ist unser Herz‹, denn Du wurdest verurteilt in der Blüte deiner Jahre. Der ehrsame Herr Efrajim, Sohn des Jehuda Seew; er starb am Freitag, dem 28. Adar I, und wurde begraben Am Sonntag des Jahres 649 Nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 3f: Dtn 32,4 Zl 4f: Spr 3,7 Zl 6: Klgl 5,17 Kommentar Zl 6: ‎‏במבר‏‎ fälschlich für ‎‏במבחר‏‎. ======= hgl-249 Personalia 1889-03-19 Binjamin b. Netanel Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏בנימין בר נתנאל הלוי‏‎ ‎‏התחזק ביוצרו התהלך‏‎ ‎‏בתמים עמוס בעול‏‎ ‎‏פרנסה ימי חייו היו‏‎ ‎‏מעטים ורעים לאביון‏‎ ‎‏פרשת כפיך תמכתו‏‎ ‎‏לעתות בצרה מת‏‎ ‎‏ביום ג׳ ט״ז אדר שני‏‎ ‎‏ונקבר ביום ה׳ שנת‏‎ ‎‏תרמ״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Wolf Daniel Levi geb. den 24. Mai 1829 gest. den 19. März 1889. Geschätzt von Allen, die ihn kan̄ten, Verehrt von seinen Nahverwandten. Von Herzen gut, an Tugend reich, War er den from̄en Män̄er gleich, Die durch ihr Wirken hier erstreben Das wahre, gute, ewige Leben. Die Armen nie vergebens baten, War stets bereit zu guten Thaten. Übersetzung Hier ist begraben Binjamin, Sohn des Netanel Halevi. Er hielt fest an seinem Schöpfer; er wandelte dahin In Vollkommenheit, belastet mit dem Joch Des Broterwerbs. ›Die Tage seines Lebens waren Wenige und schlechte‹. Dem Bedürftigen Reichtest du deine Hände dar und unterstütztest ihn Immer wieder in der Not. Er starb Am Dienstag, dem 16. Adar II, Und wurde begraben am Donnerstag des Jahres 649 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 5f: Gen 47,9 Kommentar Zln 5-6: Die Wendung ist der Antwort des Patriarchen Jakob auf die Frage des Pharao nach seinem Alter im 1. Buch Mose (= Gn) 47,9 nachgebildet. ======= hgl-580 Personalia 1889-05-01 [...] b. Jehuda Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏הילד [...]‏‎ ‎‏יהוד[...]‏‎ ‎‏{ל׳ א׳ דר״ח אייר} תר{מ״ט}‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ ge[b...] Febr{uar} 1889 gest {1 Mai 1889.} Übersetzung [...] Das Kind [...] Jehuda [...] 30., 1. Neumondstag des Ijar 649, Nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-208 Personalia 1889-07-19 Levi b. Jehuda Hilb Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האיש אמונים תם וישר‏‎ ‎‏ה״ה כ״ה לוי בן יהודה הילב‏‎ ‎‏הלך לעולמו בשם טוב‏‎ ‎‏זקן ושבע ימים‏‎ ‎‏כבן תשעים ושלש שנים‏‎ ‎‏נפטר עש״ק כ׳ תמוז‏‎ ‎‏ונקבר יום א׳ כ״ב תמוז תרמ״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Lewi Hilb geb. den 8. Ijar 5556 gest. den 20. Tammus 5649. Zu was so viele Worte An diesem Friedensorte 94 zählte deine Jahre Ruhe sanft in deinem Grabe. Übersetzung Hier ist begraben Der zuverlässige Mann, der redliche und aufrechte. es ist der ehrsame Herr Levi, Sohn des Jehuda Hilb Er ging ein in seine Ewigkeit, ›gut beleumundet‹, ›Betagt und lebenssatt‹ an Jahren Als Dreiundneunzigjähriger. Er verschied am Vorabend zum heiligen Sabbat, dem 20. Tammus, Und wurde begraben am Sonntag, dem 22. Tammus 649 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 4: bBer 17a Zl 5: Gen 35,29 u.ö. Kommentar Zl 8: ‎‏לפ׳ק‏‎ ist als Ligatur geschrieben, und zwar so, dass ‎‏פ‏‎ und ‎‏ק‏‎ verschmolzen sind. Zl 16: Im deutschen Text sind zwei Fehler vorhanden: Enmal sollte es wohl heißen "94 zählten deine Jahre" und zum Anderen ist Lewi Hilb im Alter von 93 Jahren verstorben (16.5.1796 - 19.7.1889). ======= hgl-224 Personalia 1889-08-12 Gelle b. Schimon Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה הישרה‏‎ ‎‏אשת חיל תפארת‏‎ ‎‏בניה מרת געללא‏‎ ‎‏בת שמעון אשת‏‎ ‎‏אפרים בר יהודה‏‎ ‎‏זאב מתה ביום ב׳‏‎ ‎‏ט״ו אב ונקברה‏‎ ‎‏ביום ג׳ ט״ז שנת‏‎ ‎‏תרמ״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Klara Reutlinger geb. Degginger geb. den 7. Nov. 1830 gest. den 12. Aug. 1889. So ruht Ihr nun im Frieden Vereint in Ewigkeit, Die Ihr von hier geschieden In kurzer Spanne Zeit. In einem einz'gen Jahre Nach wenigen Monden schon Die Mutter folgt dem Vater Vor Gottes Him̄elsthron. Übersetzung Hier ist begraben Die aufrechte Frau, ›Eine tüchtige Frau‹, die Zierde Ihrer Kinder, Frau Gelle, Tochter des Schimon, Gattin des Efrajim, Sohn des Jehuda Seew. Sie starb am Montag, Dem 15. Aw und wurde begraben Am Dienstag, dem 16, des Jahres 659 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 3: Spr 12,4; 31,10 ======= hgl-581 Personalia 1889-08-30 Michle b. Jaakow'Natan Arje Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏נערה בתולה‏‎ ‎‏מיכלה בת יעקב‏‎ ‎‏נתן אריה מתה‏‎ ‎‏ביום ערב שבת‏‎ ‎‏קודש ג׳ אלול‏‎ ‎‏ונקברה ביום א׳‏‎ ‎‏שנת תרמ״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Mina Weil geb. den 7. Juni 1872 gest. den 30. Aug. 1889. Du gingst noch jung an Jahren Zum ew'gen Leben ein, Und weilst nun bei dem Vater Und bei der Schwester dein. Übersetzung Hier ist begraben Das unverheiratete Mädchen Michle, Tochter des Jaakow Natan Arje. Sie starb Am Vorabend zum heiligen Sabbat, dem 3. Elul, Und wurde begraben am Sonntag des Jahres 649 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Die 1. Zeile der Vorderseite ist auf den Stein gemeißelt, die restlichen Zeilen befinden sich auf einer Marmortafel. ======= hgl-209 Personalia 1890-01-04 Transkription ‎‏{תה / לים}‏‎ ‎‏{פ״נ}‏‎ ‎‏{איש ישר אשר הלך בתמים}‏‎ ‎‏{בוטח בה׳ עד הלכת בית עולמים}‏‎ ‎‏{ביתו פתוח לרו[חה] ובני ביתו [...]ים‏‎ ‎‏[...]לע[...]‏‎ ‎‏[־־־]}‏‎ {Hier ruht} {Wolf W}eil M{etzger} {geb. de}n 10 Dez. 182{1} {gest. am} 4 Jan. 189{0} I[...]m[...] K[...] Jetzt b[...] Aufgeho[...] Weint nicht, in den lichten Höhen Werden wir uns wieder sehen Übersetzung (Psalmen) Hier ist begraben Ein aufrechter Mann, der vollkommen wandelte. Vertrauend auf den Ewigen, bist du gingst ins ewige Haus. ›Sein Haus war weit geöffnet‹ und seine Angehörigen [...] [...] [...] Zitatapparat Zl 5: Av 1,5 Kommentar "Dein Haus (war) weit geöffnet" ist eine Anspielung auf den Ausspruch des Jose, Sohn von Jochanan, des Mannes von Jerusalem (Sprüche der Väter [Pirke Avot] I,5), der da lautet: "Dein Haus sei weit geöffnet, mögen Arme Kinder deines Hauses sein ..." Die Vorderseite der Inschrift ist inzwischen vollkommen verwittert, nur -lim von tehillim = Psalmen ist noch zu sehen. Mit der Rückseite sieht es nicht viel besser aus, weswegen ich auch hier die Aufnahme des Jüdischen Zentralarchivs in Heidelberg vom August 1990 heranzog. Allerdings hat man seinerzeit vergessen das deutsche Gedicht weiter unten mit zu fotografieren, das bruchstückhaft noch im Sommer 2004 vorhanden war, wie auf der Aufnahme von Marek Leszczyski zu erkennen ist. Zl 3: Mit dem Ausdruck "ins ewige Haus" (wörtlich: "Haus der Ewigkeiten") ist das Grab gemeint. ======= hgl-593 Personalia 1890-02-11 Jehoschua b. Jisrael Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הילד יהושע‏‎ ‎‏[ב][...] ישראל [...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ Siegfried Ullmann geb. 10. Okt, 1881, gest. 11. Feb. 1890. Dir Engel war dein Leben kurz gewesen Noch lange folgen meine Thränen Dir, [A]ch nim̄er nim̄er werd' ich Dein vergeßen [... un]d theuer warst du mir Übersetzung Hier ist begraben Das Kind Jehoschua [...] [...] Jisrael [...] [...] ======= hgl-583 Personalia 1890-02-15 Fradle b. Pinchas, genannt Seligmann'Ullmann Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתולה וראדלא בת‏‎ ‎‏פינחס המכונה זעליגמַן‏‎ ‎‏אולמאן אשר הלכה בדרך‏‎ ‎‏כל העולם מעט ורעים‏‎ ‎‏היה חיך נפ{טר}ת ביום ז׳‏‎ ‎‏ש״ק כ״{ה שבט תר״נ} לפ״ק‏‎ ‎‏{ת[נצ]}ב״ה‏‎ gest. {de[...]} 1890. Fan̄i Ullman̄. Übersetzung Hier ist begraben Die unverheiratete Frau Fradle, Tochter Des Pinchas, genannt Seligmann Ullmann, welche ›ging den Weg All der Welt‹; ›wenig und schlecht‹ War dein Leben. Sie verschied am Samstag, Dem heiligen Sabbat-Tage, dem 25. Schwat 650 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 4f: Nach 1Kön 2,2 | Zl 5: Gen 47,9 Kommentar Zln 4-5: " ... ging den Weg / All der Welt ..."; ist der Ausdrucksweise in 1 R 2,2 nachgebildet. Der darauffolgende Text (Zln 5-6): "wenig und schlecht / War dein Leben" lehnt sich an Gn 47,9 an. Zl 6: "Samstag", hebräisch ‎‏יום ז‏‎ (=siebenter Tag), ist äußerst selten. Zl 6: ‎‏היה חיך‏‎ unrichtig für korrekt ‎‏היו חייך‏‎. ======= hgl-585 Personalia 1890-02-25 Hine b. Awraham'Hohenemser Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתולה הינא‏‎ ‎‏בת אברהם‏‎ ‎‏הָעֶנֶמְזֶר מֵת ביום‏‎ ‎‏ג׳ ד׳ אדר ראשון‏‎ ‎‏ונקבר ביום ד׳ בו תר״נ‏‎ ‎‏לפ״ק. תנצב״ה.‏‎ {Ihre Seele sei [...]}‏‎ {gen[...]en} d{es} {ewi[gen ...]} Hi[e]r {r}[u]ht Helene Hohenemser gestorb. den 25. Feb. 1890, in einem Alter von 66 Jahren. Ruhe nun in sanftem Schlum̄er In der Erde kühlem Schoos, Hier en{tw}ichen allem Kum̄er, Ist der Fri{ede nu}n dein {Loos.} Übersetzung Hier ist begraben Die unverheiratete Frau Hine, Tochter des Awraham Hohenemser. Sie starb am Dienstag, dem 4. Adar Rischon, Und wurde begraben am Mittwoch desselben [Monats] 650 Nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Das Datum ist nicht korrekt, da es im (5)650 keinen Adar Rischon (= Adar I) gab, dieses Jahr war kein Schaltjahr. Der 4. Adar im betreffenden Jahr war Montag, der 24. Februar 1890. Lt. RSA 1256, 65 und der deutschen Inschrift auf der Rückseite starb Frau Hine am 25. Februar 1890; das ist Dienstag, der 5. Adar. Zl 4: Der Name ‎‏הענמזר‏‎ ist vokalisiert. Statt ‎‏מת‏‎ muss es korrekt lauten: ‎‏מתה‏‎; das Wort ist übrigens auch vokalisiert. Zl 6: ‎‏נקבר‏‎ statt richtig ‎‏נקברה‏‎. ======= hgl-366 Personalia 1890-06-11 Fradle b. Meir'Salman Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏[הנ]ערה וראדלא בת מאיר‏‎ ‎‏זלמאן הלכה לעולמה‏‎ ‎‏ונפטרת ביום ד׳ כ״ג סיון‏‎ ‎‏ונקבת ביום ו׳ בו תר״נ‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ Hier ruht Fanni Maier Ullmann gest. den 11. Juni 1890. Übersetzung [...] [...] die junge Frau Fradle, Tochter des Meir Salman. Sie ging ein in ihre Ewigkeit Und verschied am Mittwoch, dem 23. Sivan, Und wurde begraben am Freitag desselben [Monats] 650 Nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 5: ‎‏נקבת‏‎ verschrieben für korrekt ‎‏נקבת‏‎. Zl 5: Unklar ist, warum ‎‏בו‏‎ mit Abkürzungsstrichlein geschrieben wurde. ======= hgl-256 Personalia 1890-06-12 Gudl b. Naftali'Schwab Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה צנוע גודל בת נפתלי‏‎ ‎‏שוואב עלתה נשמתה‏‎ ‎‏למרומה כל ימיה הלכה‏‎ ‎‏בדרך ישרה הלכה‏‎ ‎‏לעולמה ונפטרת מת‏‎ ‎‏ביום א׳ כ״ה תמוז ונקברת‏‎ ‎‏ביום ב׳ כ״ו ב״ז תנצב״ה‏‎ Hier ruht Auguste Schwab geb. Schwab geb. den 2{4.} Mai 1824 gest. den 12. Juni 1[8]90. {Sie war ein from̄es} gutes Weib Unser ganzer Stolz unsere Seligkeit Geduldig trug sie ihre Leiden, Bis ach zu früh, sie mußte scheiden Von allem Leid hienieden Ruhe sie jetzt in sanftem Frieden. Übersetzung Hier ist begraben Die züchtige Frau Gudl, Tochter des Naftali Schwab. Ihre Seele stieg hinauf In die Höhe. All ihre Tage wandelte sie Auf einem geraden Wege. Sie ging ein In ihre Ewigkeit und verschied; sie starb Am Sonntag, dem 25. Tammus, und wurde begraben Am Montag, dem 26. Zum Lohn dessen sei ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! (650) Kommentar Die Jahreszahl fehlt im hebräischen Text. Im Jahr 1890 fiel der 25. Tammus auf den 12. Juli und nicht den 12. Juni, wie in der deutschen Inschrift angegeben. Hier wurde also entweder der bürgerliche oder der jüdische Monat falsch angegeben. Zl 2: ‎‏צנוע‏‎ statt richtig ‎‏צנועה‏‎. Zl 6: ‎‏מת‏‎ statt richtig ‎‏מתה‏‎. ======= hgl-257 Personalia 1890-07-03 Minkle Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה חשובה‏‎ ‎‏מרת שנלה בת‏‎ ‎‏מנקלה אשת פינחס‏‎ ‎‏בר שמואל צבי‏‎ ‎‏מתה בזקנה ושיבה‏‎ ‎‏טובה ביום ה׳ ט״ז‏‎ ‎‏תמוז ונקברה ביום‏‎ ‎‏{א׳} י״ח שנת תר״נ לפ״ק‏‎ ‎‏{תנצב״ה}‏‎ Hier ruht Frau Jeanette Hochstädter geb. 23. Sept. 1806 gest. 3. Juli 1890 AusgeKämpfet, ausgerungen Selig in {der} Sel'gen Schaar Hast du {dich empor geschwungen} Zu dem [Lich ...] Übersetzung Hier ist begraben Die bedeutende Frau, Frau Schenle, Tochter der Minkle, Gattin des Pinchas, Sohn des Schmuel Zwi. Sie starb in einem hohen und erfüllten Greisenalter am Donnerstag, dem 16. Tammus, und wurde begraben am Sonntag, dem 18, des Jahres 650 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der 16. Tammus (5)650 war kein Donnerstag, sondern ein Freitag. Durch den Vergleich mit dem bürgerlichen Sterbedatum wird klar, dass es 15. Tammus hätte heißen müssen, denn der entspricht Donnerstag, dem 3. Juli 1890. Das Datum der Beisetzung ist mit Sonntag, dem 18. Tammus korrekt angegeben. Zl 16: "AusgeKämpfet" in Zl 6v des deutschen Textes mit großem "K". ======= hgl-255 Personalia 1890-09-27 Fegle b. Jehoschua Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הנערה הבתולה‏‎ ‎‏פיגלא בת יהושע‏‎ ‎‏הלכה לעולמה‏‎ ‎‏ביום שבת קודש‏‎ ‎‏י״ג תשרי ונקברה‏‎ ‎‏ביום א׳ ערב‏‎ ‎‏סכו{ת שנת} תרנ״א‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ Hier ruht Fan̄i Hilb geb. d. 9 Dezb. 1826 gest. d. 27 Sept 1890. Übersetzung Hier ist begraben Die junge Frau, die unverheiratete Frau Fegle, Tochter des Jehoschua. Sie ging ein in ihre Ewigkeit Am heiligen Sabbat, Dem 13. Tischri, und wurde begraben Am Sonntag, dem Vorabend zum Laubhüttenfest, des Jahres 651 Nach der kleinen Zahl. Kommentar Dass Fegle in Zeile 2 als "junge Frau" (hebr. "naara") bezeichnet wird, ist angesichts ihres Alters von 63 Jahren einigermaßen verwunderlich. Einen ähnlichen, allerdings nicht ganz so krassen Fall hatten wir schon bei Stein 0216: Dort wurde die 48jährige Ida Hilb als "naara" bezeichnet. Ich vermute, dass letztlich der deutsche Ausdruck "altes Mädchen (=ältere, unverheiratete Frau)" den Anlass für die Wahl des hebräischen Substantivs "naara" = "Mädchen, junge Frau" gegeben hat. Sara wird ja auch als "betula = unverheiratete Frau" bezeichnet. Man hätte die Zeile 2 altertümlich auch übersetzen können: "Das alte Mädchen, die Jungfer / Fegle ...". ======= hgl-204 Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏ה[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏ז[...]‏‎ ‎‏בי[...]‏‎ ‎‏גי[...]{ל}‏‎ ‎‏ע[ם] [...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ Heinrich Maier Levi gest. 23. Nov. 1890.‏‎ Kommentar Wenn wir auf der Rückseite als bürgerlichen Namen des Verstorbenen "Heinrich Maier Levi" lesen, so dürfen wir zumindest vermuten, dass er mit seinem jüdischen Namen "Chajjim ben Meir Halevi" geheißen hat. ======= hgl-254 Personalia 1891-03-12 Sara b. Netanel Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה היקרה‏‎ ‎‏מרת שרה בת‏‎ ‎‏נתנאל הלוי עלתה‏‎ ‎‏נשמתה למרומה‏‎ ‎‏ביום ה׳ ב׳ ואדר‏‎ ‎‏ונקברה ביום ו׳‏‎ ‎‏שנת תרנ״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Sara Ullmann geb. Levi geb. den 10. April 1823 gest. den 12 März 1891. Die Du zärtlich uns umschlangest, Mit uns teiltest Weh u. Wohl, Mit uns kämpftest, mit uns rangest, Ruhe, Mutter, ruhe wohl! Friede mit Dir! Ausgerungen, Ausglitten hast Du nun; Dich empor zu Gott geschwungen, Wo der Frommen Seelen ruh'n. Übersetzung Hier ist begraben Die teuere Frau, Frau Sara, Tochter des Netanel Halevi. Es stieg hinauf Ihre Seele in die Höhe Am Donnerstag, dem 2. Adar II, Und sie wurde begraben am Freitag Des Jahres 651 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 20: In Zeile 11 des deutschen Textes steht wirklich "Ausglitten" statt korrektem "Ausgelitten". ======= hgl-223 Personalia 1891-03-22 Riwka b. Meir Transkription ‎‏(תהילים)‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה הישרה מרת‏‎ ‎‏רבקה בת מאיר‏‎ ‎‏אשת ישראל בר‏‎ ‎‏שמעון צנועה היתה‏‎ ‎‏בדבורה מתה בזקנה‏‎ ‎‏ושיבה טובה ביום‏‎ ‎‏א׳ י״ב ואדר ונקברה‏‎ ‎‏ביום ג׳ י״ד פורים‏‎ ‎‏שנת תרנ״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Ricke Ullmann geb. Harburger geb. den 20. Aug. 1816 gest. den 22. März 1891. Schlum̄re sanft im friedevollen Grabe! Gottergeben war dein Sinn. Nim̄ der treuen Liebe letzte Gabe Noch in einer Thräne hin Du teure hingeschiedene O blick auf mich herab! Die sonst so leicht Zufrieden, Deine Tochter beweint dein Grab. Übersetzung (Psal / men) Hier ist begraben Die aufrechte Frau, Frau Riwka, Tochter des Meir, Gattin des Jisrael, Sohn des Schimon. Züchtig war sie Bei ihrem Reden. Sie starb in Hohem und erfülltem Greisenalter am Sonntag, dem 12. Adar II., und wurde begraben Am Dienstag, dem 14., an Purim (Im) Jahre 651 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-222 Personalia 1891-04-17 Gelle b. Schmuel Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה היקרה מרת‏‎ ‎‏געללא בת שמואל‏‎ ‎‏אשת יהודה בר מנחם‏‎ ‎‏מתה במבחר שנותיה‏‎ ‎‏ביום ו׳ ט׳ ניסן ויבך‏‎ ‎‏אחריה אשה ובניה‏‎ ‎‏ותשב אל אדמתה‏‎ ‎‏ביום א׳ י״א שנת‏‎ ‎‏תרנ״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frau Gella Speier geb. Stern geb. 5. Juni 1840 gest. 17. Apr. 1891. Ich weiß. was ich in Dir verlohr, Um die so tief ich leide Du, die mein liebend Herz erkor, Warst meines Lebens Freude Vergaltst mir liebreich jede Müh, Und sorgtest treulich spät und fr[ü]h Für mich und meine Lieben. Übersetzung Hier ist begraben Die teuere Frau, Frau Gelle, Tochter des Schmuel, Gattin des Jehuda, Sohn des Menachem. Sie starb in der Blüte ihrer Jahre Am Freitag, dem 9. Nissan, und es weinten Ihr nach ihr Gatte und ihre Kinder. Und sie kehrte zurück zur Erde Am Sonntag, dem 11., des Jahres 651 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 4: ‎‏יהוהה‏‎ statt ‎‏יהודה‏‎ (Steinmetzfehler). Zl 7: ‎‏אשה‏‎ statt korrekt ‎‏אישה‏‎. In Zl 8 heißt es wörtlich: "Und sie kehrte zurück zu ihrer Erde." ======= hgl-205 Personalia 1891-06-17 Elieser b. Jaakow Natan Arje Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏יפה נוף בחור נחמד‏‎ ‎‏משכיל כ״ה אליעזר‏‎ ‎‏בר יעקב נתן אריה‏‎ ‎‏אך הה פתאום אבדה‏‎ ‎‏תקות אמו כי עודנו‏‎ ‎‏באבו קטפהו המות‏‎ ‎‏ביום ד׳ י״ב סיון‏‎ ‎‏ונקבר ביום ו׳ י״ג‏‎ ‎‏שנת תרנ״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Louis Weil geb. 26. März 1875 gest. 17. Juni 1891. In des Jugend{lebens} [s]chönster Blüte Brach dein Herz voll Freundlichkeit u. {Gü}te Lebewohl {d}ie Hand des frühen Todes Führe dich im Glanz des Mor{g}enrotes Treu hinan ins ewige Vaterhaus Dort im Hafen lächelt dir der Friede [...] [a]m kurzen Lauf schon [...]de In dem Arm [...]ngega[...] Übersetzung Hier ist begraben ›der Wohlgestaltete‹, ein angenehmer Jüngling, Ein verständiger, der ehrsame Herr Elieser, Sohn des Jaakow Natan Arje. Wahrlich - oh! Plötzlich ›ging verloren Die Hoffnung‹ seiner Mutter, denn, ›wie er noch stand In seiner Blüte, pflückte ihn‹ der Tod ab Am Mittwoch, dem 12. Sivan, Und er wurde begraben am Freitag, dem 13. Des Jahres (5)651 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2: Ps 48,3 Zl 5f: Ez 19,5; 37,11 Zl 6f: Ijob 8,12 Kommentar Der 12. Sivan fiel allerdings nicht auf Mittwoch, sondern auf Donnerstag und entspricht dem 18. Juni 1891. Möglicherweise hat der Steinmetz das Häkchen vergessen, das aus einem "Daleth" (= 4 = Mittwoch) ein "He" (= 5 = Donnerstag) gemacht hätte. Vermutlich starb Louis Weil am späten Abend des Mittwochs, als der 12. Sivan bereits begonnen hatte. Zl 16: Im letzten Wort wurde der Buchstabe "n" zunächst vergessen und kleiner über die Zeile gesetzt. ======= hgl-250 Personalia 1891-06-26 Natan b. Pinchas Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש אמונים הולך תמים‏‎ ‎‏נפשו דבק באלקים חיים‏‎ ‎‏ה״ה נתן בר פינחס הלוי‏‎ ‎‏פתאום בא אידו וימת בחצי‏‎ ‎‏ימיו עליו יבכו אלמבתו‏‎ ‎‏ושני בניו הרכים גם אביו‏‎ ‎‏ואמו אחיו ואחותיו‏‎ ‎‏הלך לעולמו כ׳ סיון‏‎ ‎‏תרנ״א לפ״ק‏‎ ‎‏[ת]נצב״ה‏‎ Hier ruht Nathan Seligman̄ Levi geb. 28 Jan. 1854 gest 26 Juni 1891. Ein Man̄ in besten Jahren Ruht hier in seiner Bahren; Von Eltern Weib u. Kinder fort Ruft ihn der Tod an diesen Ort. Drum Wanderer: Gottesfriden Erwirb durch Gutesthun hin ieden. Übersetzung Hier ist begraben ›Ein zuverlässiger Mann‹, ›der vollkommen wandelte‹. Seine Seele heftete er an den lebendigen Gott. War dies nicht Natan, Sohn des Pinchas Halevi? ›Plötzlich kam ein Unglück über ihn‹ und er starb in der Mitte Seiner Tage. Über ihn weinen seine Witwe Und seine zwei zarten Kinder, ebenfalls sein Vater Und seine Mutter, seine Brüder und seine Schwestern. Er ging ein in seine Ewigkeit am 20. Sivan 651 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2: Spr 20,6 | Zl 2: Ps 15,2 Zl 5: Spr 6,15 Kommentar Zl 3: ‎‏באלקים‏‎ statt ‎‏באלהים‏‎ ist häufig: die verschriebene Form dient dazu, eine Profanation der heiligen Begriffe zu vermeiden. Zl 6: ‎‏אלמבתו‏‎ statt korrekt ‎‏אלמנתו‏‎; hier hat sich der Steinmetz wahrscheinlich vertan. ======= hgl-501 Personalia 1891-06-28 Binjamin b. Bele Reutlinger Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ילד שעשועים אהוב מאמו‏‎ ‎‏ומכל מכירין ה״ה‏‎ ‎‏בנימן בן בילא רייטלינגער‏‎ ‎‏נפטר בן ארבעה‏‎ ‎‏וחצי שנים יום א׳‏‎ ‎‏כ״ב סיון תרנ״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Benno Reutlinger geb. 10 Jan. 1887 gest. 28 Juni 1891. Ein Kind im zarten Alter, Die Freude seiner Mutter, Geliebt von Allen, die ihn kan̄ten er starb am 22 Siwan 5651 Seine Seele genießt die him̄lischen Freuden. Übersetzung Hier ist begraben ›Ein Kind des Ergötzens‹, geliebt von seiner Mutter Und von allen seinen Bekannten. War dies nicht Binjamin, Sohn der Bele Reutlinger? Er verschied als Vier- Einhalbjähriger am Sonntag, dem 22. Sivan 651 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2: Jer 31,19 Kommentar Der Gebrauch der Präposition ‎‏מ־‏‎ in Zln 2 und 3 ist deutschem syntaktischen Gebrauch nachgebildet ("geliebt von"). Zl 3: ‎‏מכירין‏‎ statt sinnvollerem ‎‏מכיריו‏‎. ======= hgl-221 Personalia 1891-09-09 Jachet Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה חשובה מרת‏‎ ‎‏יאכעט אשת ישעיה‏‎ ‎‏ציבי‏‎ ‎‏הלכה לעולמה יום ד׳‏‎ ‎‏ו׳ אלול ונקברה‏‎ ‎‏ע״ש קודש ח׳ אלול‏‎ ‎‏תרנ״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Jette Zivi geb. den 2. Aug. 1813 gest. den 9. Sept. 1891. Ruhe in Frieden. Übersetzung Hier ist begraben Eine bedeutende Frau, Frau Jachet, Gattin des Jeschajahu Zivi. Sie ging ein in ihre Ewigkeit am Mittwoch, Dem 6. Elul und wurde begraben Am Vorabend zum heiligen Sabbat, dem 9. Elul 651 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 7: Über den letzten beiden Lettern des ausgeschriebenen Wortes ‎‏קודש‏‎ befindet sich eine Schlangenlinie als Hervorhebung. ======= hgl-502 Personalia 1891-09-12 Jachtle b. Jehuda Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הילד יאכטלא ב{ת}‏‎ ‎‏יהו{ד}ה הלוי מתה ביום‏‎ ‎‏ט׳ אלול תרנ״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Jette L{evi} {geb. 9 Feb. 1891} [...] Übersetzung Hier ist begraben Das Kind Jachtle, Tochter des Jehuda Halevi. Sie starb am 9. Elul 651 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-220 Personalia 1891-09-22 Kele Transkription ‎‏(ספר ת/ הלים)‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה היקרה אשת חיל‏‎ ‎‏מרת קילא אשת שמעאל‏‎ ‎‏הכהן תפארת לבעלה‏‎ ‎‏יראת אלוהים כל ימיה‏‎ ‎‏מתה בשם טוב ביום ג׳‏‎ ‎‏י״ט אלול תרנ״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Karlina Katz geb. Rosenfeld geb. den 2. Aug.1819 gest. den 22. Sept. 1891. Ruhe sanft Du theure Mutter Bis ein schöner Morgen wacht, Den auf diesem Erdenleben Hat viel Glück Dir nie gebracht. Wen̄ Tugend u: Gerechtigkeit Mit Fröm̄igkeit vereint Im Jenseits bringen Seligkeit Dan̄ hast Dus recht gemeint Möge Dir der Herr vergelten Deine Lieb in andern Welten. Übersetzung (Buch der Ps / almen) Hier ist begraben Die teuere Frau, ›eine tüchtige Frau‹, Frau Kele, Gattin des Schmael Hakohen, eine Zierde für ihren Gatten, Gottesfürchtig all ihre Tage. Sie starb, ›gut beleumundet‹, am Dienstag, Dem 19. Elul 651 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 3: Spr 12,4; 31,10 Zl 7: bBer 17a Kommentar Der Name ihres Ehemannes "Schmael" ist, sofern kein Schreibfehler, vorliegt, ungewöhnlich. Es könnte sich jedoch um eine Variante zu "Jischmael" handeln, der im Übrigen auch so gut nie vorkommt. Sein Familienname "Katz" (aus Kohen Tzedek) ist die Entsprechung zu dem "Hakohen" des hebräischen Textes. Zl 5: ‎‏אלוהים‏‎ - ungewöhnliche Plene-Schreibung für normales ‎‏אלהים‏‎. ======= hgl-577 Personalia 1891-10-05 Bela b. Elijahu Weil Transkription Isab{ella} Weil geb[. ...] 18[.]1. {[... 1]8}91. Elias [W]eil Me{t}zger ‎‏הילד {בילה} בת‏‎ ‎‏אליהו ווייל הלכה‏‎ ‎‏לעולמה ביום‏‎ ‎‏ב׳ צום גדליה‏‎ ‎‏תרנ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Das Kind Bela, Tochter des Elijahu Weil. Sie ging ein In ihre Ewigkeit am Montag, dem Gedalja-Fasten 652 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-576 Personalia 1891-11-21 Bele b. Elieser Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הילד בילה בת‏‎ ‎‏אליעזר הלכה‏‎ ‎‏לעולמה ביום ש״ק‏‎ ‎‏כ׳ חשון ונקברה‏‎ ‎‏ביום ב׳ כ״ב תרנ״ב‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Bella Behr geb. 21. Dez.1890. gest. 21. Nov. 1891 Du [.]nt[...]ch von uns [...s]chieden, J[...] Grab, I[m]m[...] du auch [... F]rieden Und [...] hinab. Übersetzung Hier ist begraben Das Kind Bele, Tochter des Elieser. Sie ging ein In ihre Ewigkeit am heiligen Sabbat-Tage, Dem 20. Cheschvan, und wurde begraben Am Dienstag, dem 22., 652 Nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-575 Personalia 1891-11-27 Gitle b. Elieser Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הנערה גיטלה בת‏‎ ‎‏אליעזר עלתה‏‎ ‎‏נשמתה למרומה‏‎ ‎‏ביום ו׳ כ״ו חשון‏‎ ‎‏ונקברה ביום א׳‏‎ ‎‏כ״ח תרנ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Auguste Behr geb. 13. März 1885. gest. 27. Nov. 1891. Wir bliken [...] diese[s] Grab Von unser[...r]n ni[e]der Wer tro[k...] Thr[ä]nen ab? Wer br[... T]oten wieder? Sie war [...]s so wert, so lieb! Wo sin[d ...]nun[...] Vater gieb, Dass wir nicht angst[v]oll zagen. Übersetzung Hier ist begraben Das Mädchen Gitle, Tochter des Elieser. Es stieg hinauf Ihre Seele in die Höhe Am Freitag, dem 26. Cheschvan, Und sie wurde begraben am Sonntag, Dem 28., 652 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Das deutsche Gedicht auf dem Sockel ist wohl so zu ergänzen: "Wir blicken ... auf dieses Grab / Von unsern Kindern nieder. / Wer trocknet uns die Tränen ab? / Wer bringt uns die Toten wieder? / Sie waren uns so wert, so lieb! / Wo sind sie nun? Guter Vater gib, / Dass wir nicht angstvoll zagen". Rechts von diesem Grab ist Augustes Schwester Emilie begraben und links von ihr ein drittes Schwesterchen mit dem Namen Bella, die alle kurz nacheinander verstarben. Die drei Gräber waren mit einem Eisengitter, das noch zum Teil erhalten ist, umgeben Im deutschen Text "bliken, trok[net]" statt "blicken, trock[net]". ======= hgl-574 Personalia 1891-12-16 Mamerl b. Elieser Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הנערה מאמערל‏‎ ‎‏בת אליעזר שבה‏‎ ‎‏אל אדמתה ביום‏‎ ‎‏ד׳ ט״ו כסלו ונקברה‏‎ ‎‏ביום ו׳ י״ח תרנ״ב‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Emilie Behr geb. 13. Dez. 1879. gest. 16. Dez. 1891. Geliebte Eltern! s[t]il[lt] die Thränen, Die ihr an meinem Grabe weint, Was hilft euch euer banges Sehnen! Gott hat es mit mir gut gemeint. Nehmt doch die gröste Tröstung an, Was Gott thut, das ist wohlgethan. Übersetzung Hier ist begraben Das Mädchen Mamerl, Tochter des Elieser. ›Sie kehrte zurück Zur Erde‹ am Mittwoch, dem 15. Kislev, und wurde begraben am Freitag, dem 18., 652 Nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 3f: Nach Dan 11,9 Kommentar Der 15. Kislev (5)652 ist Mittwoch, der 16. Dezember 1891. Bei dem Begräbnisdatum liegt ein Fehler vor: der 18. Kislev des betreffenden Jahres ist kein Freitag, sondern ein Sabbat. Da an einem Sabbat normalerweise nicht begraben werden darf, sollte es heißen: "am Freitag, dem 17". ======= hgl-219 Personalia 1891-12-17 Jettle Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה חשובה מרת‏‎ ‎‏יטלא אשת משה מהרם‏‎ ‎‏גוגענהיימער‏‎ ‎‏הלכה לעולמה יום ה׳‏‎ ‎‏ט״ז כסלו ונקברה יום ו׳‏‎ ‎‏י״ז כסלו תרנ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Jette Guggenheimer geb. 4. April 1814, gest. 17. Dez. 1891. Treu in der Liebe Dauernd im Fleiß, Erangst im Getriebe Der Welt, du den Preis! Stark in der Prüfung In Freundschaft u. Lieb' Errangst in der Duldung Der Frömigkeit Sieg. Übersetzung Hier ist begraben Eine bedeutende Frau, Frau Jettle, Gattin des Mosche Maharam Guggenheimer. Sie ging ein in ihre Ewigkeit am Donnerstag, Dem 16. Kislev, und wurde begraben am Freitag, Dem 17. Kislev 652 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 6: Der Monatname "Kislev" wurde mit Pünktchen über jedem Buchstaben hervorgehoben. Zln 18-19: "Erangst" im deutschen Text sowie "Frömigkeit" sind ohne Doppelungsstrich geschrieben. ======= hgl-348 Personalia 1892-01-23 Transkription ‎‏(ספר ת\הלים)‏‎ Hier ruht Israel Ullmann geb. 14. Sept. 1824 gest. 23. Jan. 1892. Als Muster des Fleißes, Ein Priester des Friedens, In schlichtem biedern Sin̄ Wandelte er durchs Leben hin. Doch ach! in einem Augenblicke Ereilte ihn das tra[gisch]e Geschicke, Zertr[...] d[e] Hufen [...] Übersetzung (Buch der Ps/almen) Kommentar Es sieht so aus, als sei Israel durch einen Unglücksfall ums Leben gekommen, indem er von Pferdehufen zertreten wurde. ======= hgl-573 Personalia 1892-02-01 Elasar b. Awraham Hilb Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏היל{[ד א]ל}עז{ר [ב]ן}‏‎ ‎‏א{ב[רה]ם הי[ל]ב}‏‎ ‎‏מ{[ת ב]יום} ש״{[ק ..]} שבט‏‎ ‎‏{[ת]רנ״ב לפ״ק}‏‎ ‎‏{תנצב״ה}‏‎ {[L]ouis [H...]}Louis Hilb g[...] [---] Übersetzung Hier ist begraben Das Kind [...] Elasar, Sohn des Awraham Hilb. Es starb am [heiligen] Sabbat-Tage, [...] Schwat [6]52 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Im Schwat des Jahres (5)652 gab es 4 Sabbate, und zwar: den 30. Januar, den 6., 13. und den 20. Februar 1892. ======= hgl-218 Personalia 1892-03-08 Channa Transkription ‎‏(ספר ת / הלים)‏‎ ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏אשה יקרה וישרה במעשיה‏‎ ‎‏יראת ה׳ בכל דרכיה‏‎ ‎‏לעני ואביון שלחה ידיה‏‎ ‎‏טרחה ויגעה בביתה יום ולילה‏‎ ‎‏דרכיה במידות ישרות מאד נתעלה‏‎ ‎‏על כן כל מכיריה כבדוה‏‎ ‎‏ויהללו ויבך אחריה בני משפחתה‏‎ ‎‏ה״ה מרת חנה אשת יעקב וואלף ז״ל‏‎ ‎‏מבייסינגען הלכה לעולמה ביום ג׳‏‎ ‎‏ט׳ אדר בשנת תרנ״ב לפ״ק ׃‏‎ ‎‏תנצב״ה ׃‏‎ Hier ruht Johanna Wolf geb. Regensburger geb. den 1. März 1808 gest. den 8. März 1892 Viel Freud und Leid hast Du erfahren In 86 langen Jahren. Des Guten übtest viel auf Erden, D'rum ließ auch Gott so alt Dich werden. Nun schlum̄re sanft, bis wir uns wiederfinden, Uns ewig dan̄ mit Dir verbinden. Übersetzung (Buch der Ps / almen) Hier ist geborgen Eine teuere Frau, aufrecht in ihren Taten, Eine Gottesfürchtige auf all ihren Wegen. ›Zum Armen und Bedürftigen breitete sie ihre Hände aus‹. Sie mühte sich und war fleißig in ihrem Hause Tag und Nacht. Ihre Wege mit guten Eigenschaften; sehr erhoben ward sie. Daher ehrten sie alle ihre Bekannten Und es priesen und weinten ihr nach die Angehörigen ihrer Familie. Es ist Frau Channa, Gattin des Jaakow Wolf, sein Andenken gereiche zum Segen, Aus Baisingen. Sie ging ein in ihre Ewigkeit am Dienstag, Dem 9. Adar im Jahre 652 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 5: Nach Spr 31,20 Kommentar Zl 4: Die Wendung "Zum Armen und Bedürftigen breitete sie ihre Hände aus" ist Prov. 31,20 nachgebildet. Zl 8: "Und es priesen und weinten ihr nach ..." ist so zu verstehen: "Noch nach ihrem Tode priesen sie und weinten ihretwegen die Angehörigen ihrer Familie". Zl 6: ‎‏נתעלה‏‎ statt richtig ‎‏נתעלתה‏‎. ======= hgl-349 Personalia 1892-05-24 Naftali b. Elieser Transkription ‎‏(ספר ת\הלים)‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם וישר הלך‏‎ ‎‏תמים ופעל צדק ירא‏‎ ‎‏אלקים כל ימיו צדיק‏‎ ‎‏באמונתו חיה עמוס‏‎ ‎‏בעול פרנסה ה״ה נפתלי‏‎ ‎‏בר אליעזר ויקח המות‏‎ ‎‏בפתע פתאום ביום‏‎ ‎‏ג׳ כ״ח אייר ונקבר‏‎ ‎‏ביום ה׳ כ״ט תרנ״ב‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Hirsch Schwab geb. den 4. Juni 1819 gest. den 24. Mai 1892 Stets heiter, mit Deinem Los zufrieden, Warst Du stets der Deinen Freud u. Glück, Doch auch Duldung war Dir schwer be- schieden U. zur Heimat rief Dich G. zurück. So schlum̄'re nun in Frieden, Sei Ruhe Dir beschieden, Bis in den lichten Höh'n Wir einst uns wiedersehn. Übersetzung (Buch der Ps / almen) Hier ist begraben ›Ein redlicher und aufrechter Mann‹.› Er wandelte Vollkommen und übte Gerechtigkeit‹. Er fürchtete Gott all seine Tage. ›Gerecht In seinem Glauben lebte er‹, belastet Unter dem Joch des Broterwerbs. Es ist Naftali, Sohn des Elieser. Und es nahm [ihn] der Tod hinweg Ganz plötzlich am Dienstag, dem 28. Ijar, und er wurde begraben Am Donnerstag, dem 29., 652 Nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 3: Ijob 1,8; 2,3 Zl 3f: Ps 15,2 Zl 5f: Hab 2,4 Kommentar Das Sterbedatum ist nicht in Ordnung; richtig muss es heißen: "Dienstag, der 27. Ijar", und der ist im Jahr (5)652 Dienstag, der 24. Mai 1892. Die aus beliebten Zitaten zusammengesetzte Eulogie wurde vermutlich einem Musterbuch entnommen, sie findet sich in identischer (etwas kürzerer) Form zum Beispiel in Schalom ha-Cohens 1820 in Wien erschienenen Briefsteller Ketav joscher und im Sefer Hachajim, dem "Israelitischen Andachtsbuch" von Salomon Ephraim Blogg (erste Auflage Hannover 1848, vierte verbesserte Auflage Hannover 1866/67, S. 311: Grabschrift "für einen tugendhaften Greis"). ======= hgl-217 Personalia 1892-06-25 Vogel b. Jaakow Natan Arje Transkription ‎‏מצבת‏‎ ‎‏קבוורת נערה בתולה‏‎ ‎‏צנוצה וחמודה מרת‏‎ ‎‏פוגל בת יעקב נתן אריה‏‎ ‎‏כשושנה עודה בעבה‏‎ ‎‏קטפה המות ביום ש״ק‏‎ ‎‏ל׳ סיון א׳ דר״ח תמוז‏‎ ‎‏לדאבון אמה ונקברה‏‎ ‎‏ביום א׳ א׳ תמוז ב׳ דר״ח‏‎ ‎‏תרנ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Fanni Weil geb. d. 6 April 1871 gest. d. 25 Juni 1892 Du bist dem Erdenschmerz enthoben Und weilst in Seligkeit da droben, Das Mutterherz jedoch hier unten Hat Trost u. Ruh noch nicht gefunden. Wer kan̄ unsern Schmerz ermessen: Du bleibst uns ewig unvergessen. Übersetzung Denkstein Auf der Grabstätte der jungen Frau, der unverheirateten Frau, Der Züchtigen und Beliebten, Frau Vogel, Tochter des Jaakow Natan Arje. Wie eine Lilie, ›noch in ihrer Blüte‹, Pflückte sie der Tod ab am heiligen Sabbat-Tage, Dem 30. Sivan, dem 1. Neumondstag des Tammus, Zum Leidwesen ihrer Mutter und sie wurde begraben Am Sonntag, dem 1. Tammus, dem 2. Neumondstag, 652 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 5: Ijob 8,12 Kommentar Der Ausdruck "noch in ihrer Blüte" ist Hiob 8,12 nachgebildet (vgl. Stein 0205). Zl 2: ‎‏קבוורת‏‎ statt richtig ‎‏קבורת‏‎. Zl 3: ‎‏צנוצה‏‎ falsch statt richtig ‎‏צנועה‏‎. ======= hgl-216 Personalia 1892-08-23 Jettle b. Schlomo Hilb Transkription ‎‏הנערה יטלא בת‏‎ ‎‏שלמה הילב‏‎ ‎‏מת ביום ג׳ ר׳ חדש‏‎ ‎‏אלול ונקברה יום ה׳‏‎ ‎‏ב׳ אלול תרנ״ב‏‎ ‎‏לפק״ תנצב״ה‏‎ Hier ruht die Jungfrau Ida Hilb geb. 8 Mai 1844 gest. 23. Aug. 1892. Die Liebe dauert fort Drum bleibt sie ewig nun Der Herr er bleibt dein Hort Und ich dir ewig treu! Gewidmet von deinem Bruder Joseph. Übersetzung Die junge Frau Jettle, Tochter des Schlomo Hilb. Sie starb am Dienstag, am [ersten] Neumondstag Des Elul, und wurde begraben am Donnerstag, Dem 2. Elul 652 Nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Die Bezeichnung der Jettle als "junge Frau" (=hebr. "naara") wirkt bei ihren 48 Jahren leicht befremdlich. Da im deutschen Text "Jungfrau" steht, was damals schlicht und einfach "unverheiratete Frau" bedeutete, könnte man daran denken, dass hier "naara" statt des üblichen "betula"(=ledige Frau) verwendet wurde (vgl. aber Stein 0255). Zl 3: ‎‏מת‏‎ statt korrekt ‎‏מתה‏‎. Zl 14: Das letzte Wort dieser Zeile "Hort" fand keinen Platz mehr und wurde daher geschrieben: "Ho / rt", d.h. die Buchstaben "rt" befinden sich unter den Lettern "Ho". ======= hgl-586 Personalia 1892-09-24 Ele b. Jaakow'Natan Arje Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הנערה עלא בת יעקב‏‎ ‎‏נתן אריה קוננו אתי‏‎ ‎‏על שושנה פורחת מעט‏‎ ‎‏ימיה וה והנה בורחת שבה‏‎ ‎‏אל אדמתה ביום שבת‏‎ ‎‏תשובה ג׳ תשרי ונקברה‏‎ ‎‏ביום א׳ ד׳ תשרי תרנ״ג‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Elsa Weil geb. den 5. August 1881 gest. den 24. Sept. 1892. Wie ein Engel, der kurz nur weilet Unter Menschen, sie hoch beglücket, Bist von hinnen Du schnell geeilet, Wardst als Knospe schon gepflückt. Leicht sei die Erde Dir, die Dich deckt, Bis Gott Dich einst zum Leben erweckt. Übersetzung Hier ist begraben Das Mädchen Ele, Tochter des Jaakow Natan Arje. Trauert mit mir Um die blühende Lilie. Wenig Waren ihre Tage und siehe: sie fliehet dahin. ›Sie kehrte zurück Zur Erde‹ am Schabbat Schuva, dem 3. Tischri, und wurde begraben Am Sonntag, dem 4. Tischri 653 Nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 5f: Nach Dan 11,9 Kommentar Der 3. Tischri, der Tag nach den beiden Tagen des jüdischen Neujahrsfestes (Rosch Ha-Schana), ist ein Fasttag (Zom Gedalja = das Gedalja-Fasten). Da er in diesem Jahr auf einen Sabbat fiel (an einem Sabbat darf nicht gefastet werden), wurde das Fasten auf den folgenden Tag, nämlich auf Sonntag, den 4. Tischri, verschoben. Der Sabbat hinwieder zwischen dem Neujahrsfest und dem Versöhnungstag (Jom Kippur am 10. Tischri) heißt "Schabbat Schuva", d.h. Sabbat "Kehre um", weil an ihm Hosea 14, 2-10 vorgelesen wird ("Kehre um, Israel, zum Herrn, deinem Gott, ..."). Im hebräischen Text steht in Zln 6-7: ‎‏שבת תשובה‏‎; das ist ein Versehen, das ich bei der Übersetzung korrigiert habe. Zl 4: Die Lilie ist eine Metapher für Israel, für die gesamte Judenheit. Zl 5: "sie fliehet dahin" bezieht sich auf die blühende Lilie. Zl 5: Hier liegt offenbar eine Dittographie vor: ‎‏וה והנה‏‎; die ersten beiden Lettern ‎‏וה‏‎ müssen getilgt werden. Zl 7: ‎‏תשובה‏‎ steht, wie oben schon erläutert, falsch für ‎‏שובה‏‎. ======= hgl-215 Personalia 1892-10-23 Channa Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה היקרה אשת‏‎ ‎‏חיל ה״ה מרת חנה‏‎ ‎‏אשת דוד הלוי‏‎ ‎‏מתה ביום א׳ ב׳ חשון‏‎ ‎‏ונקברה ביום ג׳ ד׳ חשון‏‎ ‎‏תרנ״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Dem theuren Andenken der lieben Gattin u. Mutter Hanna Levi geb. 1. Novb. 1817 gest. 23. Okt. 1892. Fröm̄igkeit u. Tugend waren ihre Gedanken, Gerechtigkeit u. Friede ihre Worte Liebe u. Barmherzigkeit ihre Werke. Übersetzung Hier ist begraben Die teuere Frau, ›eine Frau, Eine tüchtige‹. Es ist Frau Channa, Gattin des David Halevi. Sie starb am Sonntag, dem 2. Cheschvan, Und wurde begraben am Dienstag, dem 4. Cheschvan 653 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2f: Spr 12,4; 31,10 Kommentar Zln 2-3: Zu "eine Frau, / Eine tüchtige" siehe Stein 0214. ======= hgl-214 Personalia 1892-12-06 Sara Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה היקרה אשת‏‎ ‎‏חיל ה״ה מרת שרה‏‎ ‎‏אשת שלומה הילב‏‎ ‎‏מתה ביום ג׳ י״ז כסלו‏‎ ‎‏וניקבה יום ה׳ י״ט כסלו‏‎ ‎‏תרנ״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Sara Sal. Hilb geb. 10. Nov. 1815 gest. 6. Dez. 1892. Es ist eine heilige Pflicht, Zu setzen Dir diesen Stein, Er spricht: Vergiß mein nicht Mein Herz ist im̄er Dein. Übersetzung Hier ist begraben Die teuere Frau, ›eine Frau, Eine tüchtige‹. War dies nicht Frau Sara, Gattin des Schlomo Hilb? Sie starb am Dienstag, dem 17. Kislev, Und wurde begraben am Donnerstag, dem 19. Kislev 653 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2f: Spr 12,4; 31,10 Kommentar Zln 2-3: "eine Frau, / Eine tüchtige" ist das schon aus anderen Inschriften bekannte "eine tüchtige Frau" (nach Prov. 31,10). Wegen der Zeilengerechtigkeit zwischen Original und Übersetzung habe ich das Syntagma auseinandergerissen. Zl 4: ‎‏שלומה‏‎ statt üblichem ‎‏שלמה‏‎. Zl 6: ‎‏וניקבה‏‎ völlig falsch für ‎‏ונקברה‏‎. ======= hgl-193 Personalia 1892-12-17 Sara b. [...] Hilb Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏הב[תולה ...]ה והיקרה‏‎ ‎‏ה[...] תמימה‏‎ ‎‏ל[...] מפרי ידיה‏‎ ‎‏כ[...]ה שרה‏‎ ‎‏ב[...] הילב‏‎ ‎‏נפ[טרה ...]ה‏‎ ‎‏כבת ש[...] שנה‏‎ ‎‏בש״ק [... תר]נ״ג לפ״ק‏‎ ‎‏[...]‏‎ Hier ruht Sara Hilb gest. in einem Alter von fast 85 Jahren am 28. Kislev 5653. Friede ihrer Asche. Übersetzung ... Die unverheiratete Frau [...] die Teuere, [...] die Vollkommene, [...] ›von der Frucht ihrer Hände‹. [...] Sara, Tochter des [...] Hilb. Sie verschied [und wurde begraben in hohem Alter?], Im Alter von [fünfund]achtzig Jahren Am heiligen Sabbat, [28. Kislev 6]53 nach der kleinen Zahl. [...] Zitatapparat Zl 4: Spr 31,31 Kommentar Der Wunsch "Friede ihrer Asche" in der letzten Zeile des deutschen Textes auf der Rückseite bedeutet natürlich nicht, dass es sich um eine Urnenbestattung handelt, die bei orthodoxen Juden ohnehin verboten ist, sondern "Asche" ist im Sinne von "sterbliche Überreste" zu verstehen. So verstümmelt uns die Inschrift auch erhalten ist, so entnehmen wir ihr doch immer noch eine Menge an Fakten, nämlich dass es sich bei allen Abstrichen, die man bei den Lobpreisungen einer Sepulkralinschrift zu machen hat, um eine tüchtige, ja eine besondere Frau gehandelt hat, die, obwohl unverheiratet lebend, ihren Lebensunterhalt selber bestritt ("von der Frucht ihrer Hände" , d.h. sie ernährte sich vom Ertrag ihrer eigenen Arbeit); sie starb hochbetagt (mehr als 80 Jahre alt) an einem Sabbat im Jahre (5)653 (=1891/92) und nannte sich Sara Hilb. Soviel zur verstümmelten hebräische Vorderseite. Die Rückseite in deutscher Sprache wiederholt den Namen und gibt, was ungewöhnlich ist, das Sterbedatum nach dem jüdischen Kalender an: 28. Kislev 5653, was umgerechnet Samstag, der 17. Dezember 1892, ist. Zl 7: Die folgende Ergänzung wäre denkbar: ‎‏נפטרה ונקברה בזקנה טובה‏‎. ======= hgl-350 Personalia 1893-03-06 Mosche Meir b. Josef Transkription ‎‏(תפלה למשה)‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏מ*שה מת מי לא ימות‏‎ ‎‏ש*ם טוב קנה כּאיש אמונים‏‎ ‎‏ה×לך תמים וחונן דלים‏‎ ‎‏מ*ת בשיבה טובה ורב מפעלים‏‎ ‎‏א*הב תורה ובלבו יראה‏‎ ‎‏י*גע בנקי כפים‏‎ ‎‏ר*ב טוב באור החיים‏‎ ‎‏היקר משה מאיר בן יוסף ז״ל‏‎ ‎‏עלה למרום בּיום בּ׳ י״ח אדר‏‎ ‎‏תרנ״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצ״ב הח׳‏‎ Hier ruht Marx Guggenheimer geb. den 17. Okt. 1808 gest. den 6. März 1893 Schlum̄'re sanft, Du guter Vater Nach Deines Lebens harter Mü[h] Du warst uns Schutz u. treuer Rat{er} Ach! wir vergessen Deiner nie. Voll Lieb und Dank erflehen w[ir] Des Him̄els Lohn u. Frieden D{ir.} Übersetzung (Ein Gebet / des Mose) Hier ist begraben: Mosche starb; wer wird nicht sterben? ›Einen guten Namen erwarb er‹ als ›zuverlässiger Mann‹. ›Er wandelte vollkommen‹ und ›erbarmte sich der Notdürftigen‹. ›Er starb im Greisenalter‹ und reich an Taten. Er liebte die Tora und Gottesfurcht war in seinem Herzen. Er erwarb ›mit reinen Händen‹ Großes Gut im Lichte des Lebens. Der teuere Mosche Meir, Sohn des Josef, sein Andenken gereiche zum Segen. Er stieg hinauf in die Höhe am Montag, dem 18. Adar 653 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 4: Av 2,7 | Zl 4: Spr 20,6 Zl 5: Ps 15,2 | Zl 5: Spr 28,8 Zl 6: 1Chr 29,28 Zl 8: Ps 24,4 ======= hgl-351 Personalia 1893-03-28 David b. Mosche Klein? Transkription ‎‏(ספר \ תהלים)‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש אמונים ירא אלקים‏‎ ‎‏הלך תמיד בדרך טובים‏‎ ‎‏אהב תורה צדק ומישרים‏‎ ‎‏וכל מעשיו היו לשם שמים‏‎ ‎‏ה״ה כ״ה דוד בן משה קליין‏‎ ‎‏נפטר בשם טוב ובשיבה טובה‏‎ ‎‏י״א ניסן תרנ״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht David Klein geb. in Mühlen a. Neckar gest. am 11. Nissan 5653 in einem Alter von fast 86 Jah: Möge er im Jenseits für seinen from̄en Wandel hinieden den schönsten Lohn genießen. Glaubenstreu u. gottergeben War er stets auf Erden hier, Nach dem Guten war sein Streben, Lieb' zur Thora seine Zier. Gottes Ehre galt sein Thun, Drum ist guter Ruf sein Lohn. Übersetzung (Buch / der Psalmen) Hier ist begraben ›Ein zuverlässiger Mann‹, er fürchtete Gott. Er wandelte stets auf dem Weg der Guten; Er liebte die Tora, Gerechtigkeit und Geradheit Und alle seine Taten geschahen um Gotteslohn. War dies nicht der ehrsame Herr David, Sohn des Mosche Klein? Er verschied, gut beleumundet und im Greisenalter, Am 11. Nissan 653 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 3: Spr 20,6 Kommentar Das Sterbedatum ist auch in der deutschen Inschrift hinten more judaico angegeben, was als ein Indiz für die "Jüdischkeit" des Verstorbenen betrachtet werden kann. Seine Frömmigkeit wird auch deutlich in beiden Inschriften, der hebräischen und der deutschen, betont. ======= hgl-352 Personalia 1893-09-21 Jizchak b. Elieser Bernheim Transkription ‎‏(ספר \ תהלים)‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם וישר הלך‏‎ ‎‏תמים ופעל צדק ירא‏‎ ‎‏אלהים כל ימיו נפשו‏‎ ‎‏דבק באלקים חיים ה״ה‏‎ ‎‏יצחק בר אליעזר בערנהיים‏‎ ‎‏מת ביום ה׳ י״א תשרי‏‎ ‎‏ונקבר יום ו׳ י״ב תשרי‏‎ ‎‏תרנ״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Isak Bernheim geb. 6. April 1824 gest. 21. Sept. 1893. Ein Biederman̄ in echter Weise Verehrt, geschätzt in weitem Kreise Gerecht u. from̄ auf allen Wegen. Sein Angedenken sei zum Segen. Deine Stunde schlug Du mustest scheid den Der Herr b[richt d]ienen Wandrstab Schlaf wohl g[elie]bter Vater es beglei{te[n]} Der K[inder ...] Dich ins Grab Übersetzung (Buch der Psalmen) Hier ist begraben ›Ein redlicher und aufrechter Mann‹. ›Er wandelte Vollkommen und übte Gerechtigkeit‹. Er fürchtete Gott all seine Tage; seine Seele Heftete er an den lebendigen Gott. War dies nicht Jizchak, Sohn des Elieser Bernheim? Er starb am Donnerstag, dem 11. Tischri, Und wurde begraben am Freitag, dem 12. Tischri 653 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 3: Ijob 1,8; 2,3 Zl 3f: Ps 15,2 Kommentar Der 11. Tischri (5)653 ist Sonntag, der 2. Oktober 1892. Das Datum auf der Rückseite ist freilich "21. Sept. 1893". Und letzteres Datum ergibt umgerechnet: "Donnerstag, 11. Tischri (5)654". Es ist also im hebräischen Text bei der Jahreszahl ein ‎‏ד‏‎ mit einem ‎‏ג‏‎ vertauscht worden. Zl 22: "[D]ienen Wandrstab" steht wirklich so da! ======= hgl-353 Personalia 1894-03-21 Jaakow b. Naftali Schwab Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש אמונים צדיק‏‎ ‎‏וישר ירא אלהים בדרך‏‎ ‎‏טובים ואהב לזכר שמו‏‎ ‎‏לברכה פרנס קהילותינו‏‎ ‎‏כ״ה שנים ה״ה יעקב בר‏‎ ‎‏נפתלי שואב מת ביום‏‎ ‎‏ד׳ תענית אסתר י״ג ואדר‏‎ ‎‏ונקבר בכבוד גדול ט״ו ואדר‏‎ ‎‏תרנ״ד לפ״ק‏‎ ‎‏ואתה תבוא אבתיך בשלום‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Jakob Schwab geb. den 26. Juli 1833 gest. den 21. März 1894. Du warst ein ganzer Man̄ Im Haus, Familie u. Gemeinde, Die Liebe Dich mit ihnen fest vereinte. Du thatest was die Kraft, das Herze kan̄. Drum sei die Lieb an Dich gebunden Bis wir im Jenseits uns gefunden. Übersetzung Hier ist begraben ›Ein zuverlässiger Mann‹, ›gerecht Und aufrecht‹, [auch] gottesfürchtig; [er wandelte] ›auf dem Wege der Guten‹ und liebte [die Tora]. Das Andenken an seinen Namen gereiche Zum Segen. [Er war] Vorsteher unserer Gemeinden 25 Jahre lang. Es ist Jaakow, Sohn des Naftali Schwab. Er starb am Mittwoch, dem Esther-Fasten, am 13. We-Adar Und wurde begraben mit großer Ehre am 15. We-Adar 654 nach der kleinen Zahl. ›Und du sollst fahren [zu] deinen Vätern mit Frieden‹. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2: Spr 20,6 Zl 2f: Dtn 32,4 Zl 3f: Spr 2,20 Zl 11: Gen 15,15 Kommentar Der 13. We-Adar (=Adar II, Adar Scheni) im Jahre (5)654 fiel auf Mittwoch, den 21. März 1894. Dieser Tag war der Tag vor Purim, an dem man zum Gedenken an das Fasten der Königin Esther ebenfalls fasten soll. In einem Schaltjahr - an dem eingeschalteten Monat We-Adar zu erkennen - wird das Losfest (= Purim) nicht am 14. Adar begangen, sondern am 14. We-Adar. Diese Inschrift ist ungewöhnlich fehlerhaft: die Wörter, die ich in der Übersetzung in eckige Klammern gesetzt habe, fehlen im hebräischen Original; ergänzt man sie nicht, so hat man Anakoluthe. Es gibt noch andere Fehler: bei ‎‏לזכר‏‎ ist die Präposition ‎‏ל‏‎ überflüssig und sinnentstellend; die Jahreszahl ist falsch als ‎‏תרנ׳ר‏‎ (d.h. ‎‏ר‏‎ anstatt ‎‏ד‏‎ am Schluss) geschrieben. Zl 5: "Vorsteher unserer Gemeinden" = die beiden Gemeinden Haigerloch und Dettensee (vgl. Stein 0324). Zl 7: ‎‏שואב‏‎ ungewöhnliche Schreibung für normales ‎‏שוואב‏‎. Zl 11: Es handelt sich um die Verheißung an den Stammvater Abraham beim "Bund zwischen den Stücken". ======= hgl-587 Personalia 1894-03-23 Gidle b. Schimon Ullmann Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הילד גידלא בת‏‎ ‎‏שמעון אולמאן‏‎ ‎‏מת ביום ו׳ ט״ו ואדר‏‎ ‎‏ונקברה ביום א׳ י״ז ואדר‏‎ ‎‏תרנ״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Zita Ullmann geb. 2[8]. Juni 1891 gest. 23. März 1894. Ich ward als zarte Blüte Vom To{de} Euch geraubt; Nun hat mich Gottes G[ü]te Au{f festen G[run]nd gebaut.} Übersetzung Hier ist begraben Das Kind Gidle, Tochter des Schimon Ullmann. Sie starb am Freitag, dem 15. We-Adar, Und wurde begraben am Sonntag, dem 17. We-Adar 654 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 4: ‎‏מת‏‎ falsch statt korrekt ‎‏מתה‏‎. ======= hgl-213 Personalia 1894-03-28 Bat Zion Transkription ‎‏מ[...]‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה היקרה מרת‏‎ ‎‏בת ציון אשת יהודה‏‎ ‎‏הילב הלכה לעולמה‏‎ ‎‏מת[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ Hier ruht Babette Hilb geb. 10. Okt. 182[8] gest. 28 März 1894 Sanft u. ruhig sei dein Schlum̄er In der Erde kühlem Schooß : Nach des Lebens Müh' [u.] Kum̄er Ward dir nun [...] Übersetzung Hier ist begraben Die aufrechte Frau, Frau Bat Zion, Gattin des Jehuda Hilb. Sie ging ein in ihre Ewigkeit; Sie starb [...] [...] ======= hgl-212 Personalia 1894-04-21 Adel b. Pinchas Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתולה אדיל בת פינחס‏‎ ‎‏הלכה לעולמה ביום ש״ק‏‎ ‎‏יום א׳ של פסח ותשב אל‏‎ ‎‏אדמתה ביום ב׳ שנת‏‎ ‎‏[תר]{נ״ד} לפ״[ק]‏‎ ‎‏{תנצב״ה}‏‎ Hier ruht Lotte Ullmann geb. d. 23. April 1832 gest. d. 21. April 1894. Übersetzung Hier ist begraben Die unverheiratete Frau Adel, Tochter des Pinchas. Sie ging ein in ihre Ewigkeit am heiligen Sabbat, Dem 1. Tag von Pessach, und kehrte zurück zu Ihrer Erde am Montag des Jahres 654 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zln 4-5: "und kehrte zurück zu ihrer Erde" - gemeint ist natürlich, dass der Leib der Verstorbenen in die Erde ihres Grabes gebettet wurde. ======= hgl-210 Personalia 1894-04-22 Jaakow b. Aharon Transkription ‎‏({בעל תפלה})‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏יעקב בר חבר רבי אהרן‏‎ ‎‏זקן ושבע ימים התחזק‏‎ ‎‏ביוצרו התהלך תמים‏‎ ‎‏ושם בה׳ מבטחו שומר‏‎ ‎‏אמונים והשכים והעריב‏‎ ‎‏לתפלה ורננים עד בא‏‎ ‎‏בגבורות שמונים ימי‏‎ ‎‏זקונים מת ביום א׳ ב׳‏‎ ‎‏של פסח ונקברה ביום‏‎ ‎‏ג׳ י״ח ניסן תרנ״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Jakob Aron Weil geb. den 23. Juni 1809 gest. den 22. April 1894. Ein redlich Schaff{en, e}in emsig Str{eb}en, {Das war ihm eigen durc}hs g{anze Leb}en. {Ein Leben, das der Pflicht geweiht} {Beim Ewigen F[...][ns] wieder [...]} [...] [...] Vor Gott, den Herrn getrost hintreten, Verzeihung, Gnade zu erbeten. Übersetzung (Meister des Gebetes) Hier ist begraben Jaakow, Sohn des Chaver, Herrn Aharon, ›Betagt und lebenssatt‹ an Jahren erstarkte er An seinem Schöpfer. Er wandelte lauter ›Und setzte seine Zuversicht auf den Ewigen‹, ›und er wahrte Die Treue‹. ›Früh stand er auf und spät am Abend noch ging er Zu Gebet und Lobgesang‹, bis er ›mit Mühe hochkam an die achtzig‹ Jahre, die Tage Des Greisenalters. Er starb am Sonntag, dem zweiten [Tag] Von Pessach, und wurde begraben am Dienstag, dem 18. Nissan 654 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 4: Gen 35,29 u.ö. Zl 6: Ps 40,5 Zl 6f: Jes 26,2 Zl 7f: bShab 31a Zl 9: Ps 90,10 Kommentar Die Eulogie geht wahrscheinlich auf eine Musterinschrift zurück, wie sie oft den beliebten Kompendien mit Gebeten rund um Krankenbesuch, Sterbebegleitung, Trauer und Gedenken beigegeben waren, denn sie findet sich in fast identischer Form z.B. auch auf einem Grabstein aus dem Jahr 1889 im saarländischen Homburg (Grabstein Nr. hos,0007). Die heute nicht mehr erhaltene Aufschrift auf dem aufgeschlagenen Buch "Meister des Gebetes" dürfte der Titel eines Gebetbuches sein oder könnte auch darauf hinweisen, dass er als gelegentlicher Vorbeter fungierte. Dass Jakob Weil ein professioneller Vorbeter gewesen sei, wie Frau Zumbroich vermutet, glaube ich trotz der Aufschrift "Meister des Gebetes" und des Schofars im Giebel des Grabsteines nicht: Er war gewiss ein frommer Jude, dem die Ehre zuteil wurde, ab und zu vorzubeten und am Neujahrsfest den Schofar zu blasen. Wäre das Vorbeten sein Beruf gewesen, wäre das sicher in der Inschrift ausdrücklich erwähnt worden. Zl 2: Der Titel "Chaver" bleibt unübersetzt, da er zu vieldeutig ist: Es kann sich um das Mitglied irgendeines jüdischen Vereins ("Chevra") wie z.B. Begräbnisbruderschaft, Wohltätigkeit, Torastudium usw. handeln, kann aber auch bedeuten, dass der Betreffende ihn in einem gewissen Alter wegen seines untadeligen Lebenswandels verliehen bekam. Zln 7-8: Was ich mit "bis er mit Mühe hochkam an die achtzig Jahre" übersetzt habe, ist an Psalm 90,10 angelehnt, wo es heißt: "(Unser Leben währet siebzig Jahre,) und wenns hoch kommt, so sinds achtzig Jahre, ...". So versteht es auch ein jüdischer Übersetzer wie Leopold Zunz. Zl 10: ‎‏נקברה‏‎ irrtümlich für ‎‏נקבר‏‎. ======= hgl-571 Personalia 1894-08-08 Vogel b. Jizchak'Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הילד פוגל בת יצחק‏‎ ‎‏הלוי מתה ביום‏‎ ‎‏ש״ק ז׳ אלול ונקברה‏‎ ‎‏יום א׳ ח׳ אלול תרנ״ד‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Das Kind Vogel, Tochter des Jizchak Halevi. Sie starb am Heiligen Sabbat-Tage, dem 7. Elul, und wurde begraben Am Sonntag, dem 8. Elul 654 Nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in des Bündel der Lebenden! ======= hgl-570 Personalia 1894-11-04 Jaakow b. Mosche Schwab Transkription ‎‏פ״{נ}‏‎ ‎‏{הילד} יעקב בר‏‎ ‎‏{משה} שואב מ{ת}‏‎ ‎‏{ביו}ם א׳ ה׳ חשו{ן}‏‎ ‎‏{ונק}בר יום ג׳ ז׳ חשו{ן}‏‎ ‎‏{תרנ״ה לפ״ק}‏‎ ‎‏{תנצב״ה}‏‎ {Jakob S[chwab]} Sohn {des M[oses] Schw}ab Übersetzung Hier ist begraben Das Kind Jaakow, Sohn des Mosche Schwab. Es starb Am Sonntag, dem 5. Cheschvan, Und wurde begraben am Dienstag, dem 7. Cheschvan 655 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Auf der Aufnahme von R. Klotz aus dem Jahr 1970 ist der Text der Inschrift so gut wie vollständig erhalten. ======= hgl-483 Personalia 1895-03-13 Jisrael b. Netanel Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הולך תמים ופועל צדק ומשרים‏‎ ‎‏היטיב לקרוביו וגם לזרים‏‎ ‎‏כ׳ י°ש°ר°א°ל° ב°ר° נ°ת°נ°א°ל° ה°ל°ו°י°‏‎ ‎‏מת יום י״ז אדר תרנ״ה לפ״ק .‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ ‎‏בחור נחמד ידיד משפחתו‏‎ ‎‏יקר במעלותיו ומהיר במלאכתו‏‎ ‎‏הלך ב[ד]רך כל הארץ בחצי ימיו‏‎ ‎‏כי ל[ק]ח אותו ה׳ למרומיו‏‎ Hier ruht Julius Daniel Levi. geb. 12. April 1860, gest. 13. März 1895. 17. Adar 5655. Män̄lich fest im Charakter Edelherzig im Sinn, Fleißig in seinem Berufe Wandelte er dahin. Und so wird sein Andenken Leben im Herzen der Seinen, Lange noch über das Grab Das ihn so früh umgab. Übersetzung Hier ist begraben Der, ›der vollkommen wandelte und Gerechtigkeit übte‹ und Geradheit. Er tat Gutes an seinen Verwandten und auch an Fremden: Der ehrsame Jisrael, Sohn des Netanel Halevi. Er starb am 17. Adar 655 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Ein angenehmer Junggeselle, der Liebling seiner Familie, Teuer durch seine guten Eigenschaften und ›flink bei seiner Arbeit‹. ›Er ging hin den Weg aller Welt‹ in der Mitte seiner Tage, ›Denn hinweg nahm ihn der Ewige‹ in seine Himmelshöhen. Zitatapparat Zl 2: Ps 15,2 Zl 8: Spr 22,29 Zl 9: 1Kön 2,2 Zl 10: Gen 5,24 Kommentar Der Name des Verstorbenen in Zeile 4 ist durch Überpunktung hervorgehoben; ‎‏לפק‏‎ in Zl 5 ist als Ligatur ausgeführt. ======= hgl-211 Personalia 1895-06-19 Awraham b. Netanel Halevi Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏ויחי אברהם בן נתנאל הלוי ז״ל‏‎ ‎‏ארבעה ושבעים שנה ויגוע‏‎ ‎‏ויאסף אל עמיו ביום ו׳ עש״ק‏‎ ‎‏כ״ז תמוז תרנ״ה לפ״ק‏‎ ‎‏אהה המות לקח אבינו‏‎ ‎‏לא שכחנו תפארת ביתינו‏‎ ‎‏למשפחתו היה לעטרה‏‎ ‎‏אברהם שמח בגן המנוחה‏‎ ‎‏תנצ״ב הח׳‏‎ H.R. Abraham D. Levi geb. 4. März 1824, gest. 19. Juli 1895. Dem Auge fern, Dem Herzen ewig nahe. Übersetzung Hier ist geborgen: Und es lebte Awraham, Sohn des Netanel Halevi, sein Andenken gereiche zum Segen, Vierundsiebzig Jahre ›und starb dahin Und wurde eingesammelt zu seinem Volke‹ am Freitag, dem Vorabend zum heiligen Sabbat, Dem 27.Tammus 655 nach der kleinen Zahl. O weh, hinweg nahm der Tod unseren Vater. Die Zierde unseres Hauses haben wir nicht vergessen. Für seine Familie war er wie eine Krone: Awraham, erfreue dich im Garten der Ruhe! Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 3f: Gen 25,8 Kommentar Die Wendung "starb dahin und wurde eingesamelt zu seinem Volke" stammt aus dem 1. Buch Moses (Gn) 25,8 und wird vom Stammvater Abraham gesagt; da der hier Beigesetzte ein Namensvetter des Erzvaters ist, bietet sich dieser Vers natürlich besonders an (Vgl. auch Stein 0203). Zl 9: Mit "Garten der Ruhe" ist natürlich der "Garten Eden", das Paradies gemeint. Zl 10: ‎‏תנצבה׳ח‏‎ statt üblicherem ‎‏תנצבה׳ח‏‎. ======= hgl-190 Personalia 1895-08-24 Zippora b. Refael Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתולה צפרה בת‏‎ ‎‏מורינו רב ר׳ רפאל‏‎ ‎‏מתה בזקנה טובה‏‎ ‎‏ביום ש״ק ד׳ אלול‏‎ ‎‏ונקברה ביום ב׳ שנת‏‎ ‎‏תרנ״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Isabella Zivi geb. den 21. Juli 1817 gest. den 24. Aug. 1895 Übersetzung Hier ist begraben Die unverheiratete Frau Zippora, Tochter Unseres Lehrers, des Rabbiners, des Herrn Refael. Sie starb in hohem Alter Am heiligen Sabbat-Tage, dem 4. Elul, Und wurde begraben am Montag des Jahres 655 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-569 Personalia 1895-11-10 Breile b. Josef Halevi Transkription ‎‏{פ״.}‏‎ ‎‏ה{ילד בריילא} בת‏‎ ‎‏יו{סף} ה{לוי}‏‎ ‎‏מת{ה} ביום {א׳ [...]}‏‎ ‎‏חשון תרנ״ו ל{[פ]}״ק‏‎ ‎‏{[ת]נ}צב״{ה}‏‎ {Bertha Lev}i T[... L]evi geb. [...] Übersetzung Hier ist begraben Das Kind Breile, Tochter des Josef Halevi. Sie starb am Sonntag, dem [...] Cheschvan 656 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar In RSA 1256, 66 ist als Sterbedatum der 10. November 1895 angegeben; das entspricht dem jüdischen Datum: Sonntag, der 23. Cheschvan (5)656. Zl 5: Der Monatsname ist mit wie schon öfter mit Punkten hervorgehoben. ======= hgl-206 Personalia 1895-11-29 Menachem b. Meir Halevi Transkription ‎‏[פ]״נ‏‎ ‎‏איש י{שר} הולך תמים‏‎ ‎‏נפשו ד{בק} באלקים חיים‏‎ ‎‏שַׁמַשׁ בבית הכנסת היה בעירנו‏‎ ‎‏{יו}תר מחמישים שנה שִׁמֵּשׁ עדתנו‏‎ ‎‏מהיר היה {בע}בודתו ובאמונה היה‏‎ ‎‏אוהב {תורה} ושומריה היה‏‎ ‎‏ה״ה מנ{חם} בן מאיר הלוי‏‎ ‎‏נפטר {בש}ם טוב בן ע״ח שנה‏‎ ‎‏ביום {ג׳ י״ב} טבת תרנ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏{תנ}צב״ה‏‎ Hier ruht der Synagogendiener Emanuel Eppstein der über 50. Jahre mit Eifer u. Treue sein Amt hier verwaltet. Er starb am 12. Tewes 5652. Seine Seele genieße die him̄el= lischen Freuden, und seinem Andenken hienieden sei Ehre. Übersetzung Hier ist begraben Ein aufrechter Mann, der vollkommen wandelte. ›Seine Seele haftete am lebendigen Gott‹. Diener war er in der Synagoge in unserer Stadt. Mehr als fünfzig Jahre diente er unserer Gemeinschaft. Eifrig war er bei seiner Arbeit und im Glauben. Er liebte die Lehre und diejenigen, die sie hüteten. Es ist Menachem, Sohn des Meir Halevi, Er verschied, ›gut beleumundet‹, mit 78 Jahren Am Dienstag, dem 12. Tewet 652 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebendigen! Zitatapparat Zl 3: Nach Ps 63,9 Zl 9: bBer 17a Kommentar Für "Diener" steht der hebräische Terminus "Schammasch", der in der Form "Schammes" bei Juden üblich war. In Zln 4 und 5 sind die Wörter ‎‏שמש‏‎ punktiert, um anzuzeigen, dass man zuerst (Zl 4) "schammasch" = Diener lesen muss und danach in Zl 5 "schimmesch" = er diente. Zl 17: Der Monatsname "Tewes" im deutschen Text statt des hebräischen "Tewet" erklärt sich durch die aschkenasische Aussprache des Hebräischen, wo unpunktiertes "Tav" als [s] realisiert wird. ======== hgl-2140 Personalia 1895-11-29 Kele b. Elijah'Refael Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏העלמה קילה בת אליה‏‎ ‎‏רפאל ז״ל מתד בחצי ימיה‏‎ ‎‏והלכה למנוחתה ביום ו׳‏‎ ‎‏עש״ק י״ב כסלו תרנ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצ״ב הח׳‏‎ Hier ruht Karoline ­Weil geb. im Mai 1857 gest. den 29. Nov. 1895 War Dir das Leben auch nur Qual Und wenig Deiner Jahre Zahl, So gingst Du doch ins Eden ein Und stets gedenken wir noch Dein Übersetzung Hier ist begraben Die junge Frau Kele, Tochter des Elijah Refael, seligen Angedenkens. Sie starb in der Mitte ihrer Tage Und ging ein zu ihrer Ruhe am Freitag, Dem Vorabend zum heiligen Sabbat, dem 12. Kislev 656 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 3: ‎‏מתד‏‎ statt korrekt ‎‏מתה‏‎. ======= hgl-251 Personalia 1896-01-01 Binjamin b. Elchanan'Halevi Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏איש נאמן רוח לתפארת ביתו‏‎ ‎‏לכבוד עדתו בשלום ינוח‏‎ ‎‏למעלה נחמד ולמטה נכבד‏‎ ‎‏כי אהב תורה ובלבו יראה‏‎ ‎‏עושה צדקות בכל עת‏‎ ‎‏ועניים היו בני ביתו‏‎ ‎‏על כן יזכור שמו לברכה‏‎ ‎‏היקר בנימין בר אלחנן‏‎ ‎‏הלוי ז״ל נפטר ביום ד׳‏‎ ‎‏ט״ו טבת תרנ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצ״ב הח׳‏‎ Hier ruht Wolf Heinrich Levi geb. den 20. Feb. 1821 gest. den 1. Jan. 1896. Der Tod schl{ug tiefe} Wunden, Dies habe ic{h empfu}nden, Ach al{s ich dich v}erlor. Ic{h traure mit} den Kindern, {Den Schmerz k}ann Gott nur lindern, {Zu dem [...]uend} blick' empor. Übersetzung Hier ist geborgen Ein Mann ›von treuem Gemüt‹ zur Zierde seines Hauses, Zur Ehre seiner Gemeinschaft ruhe er in Frieden. Dort oben angenehm und hier unten angesehen, Denn er liebte die Tora und in seinem Herzen [war] Gottesfurcht, Almosen gab er zu jeder Zeit ›Und Arme waren Kinder seines Hauses‹. Daher gedenke man seines Namens zum Segen; Der teuere Binjamin, Sohn des Elchanan Halevi, sein Angedenken gereiche zum Segen; er verschied am Mittwoch, Dem 15.Tewet 656 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2: Spr 11,13 Zl 7: Av 1,5 Kommentar Zl 1: Die ersten beiden Wörter sind ohne Zwischenraum zusammengeschrieben. Zl 4: "Dort oben angenehm" - damit ist gemeint, dass er in der künftigen Welt wegen seiner guten Taten willkommen sei. Zl 7: Der Ausspruch ist der Maxime des Jose ben Jochanan aus Jerusalem nachgebildet, der in den "Vätersprüchen" (Pirqej Avot, PA), I,5 sagt: "Und Arme seien Kinder deines Hauses ( = Mögen Arme in deinem Hause ein- und ausgehen)." Zl 8: ‎‏יזכור‏‎ dürfte grammatisch falsch sein; es sollte eine Nifal-Form stehen: ‎‏יזכר‏‎ (=jizzakher). Zl 11: Die Abkürzung ‎‏לפ׳ק‏‎ ist hier als Ligatur geschrieben. In der letzten Zeile des deutschen Textes stand vielleicht: Auf ihn vertrauend blick empor. ======= hgl-252 Personalia 1896-09-07 Meir b. Elchanan Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש אמונים ירא אלקים‏‎ ‎‏הכניס בברית ילדים קטנים‏‎ ‎‏אב היה לעניים ויתומים‏‎ ‎‏ביתו היה פתוח לרוחה‏‎ ‎‏טוב עשית עם אשתך ובניך‏‎ ‎‏לא ישכח מהם ימי חייהם‏‎ ‎‏ה״ה מאיר בר אלחנן הלוי‏‎ ‎‏מת ביום ב׳ ער״ה ונקבר‏‎ ‎‏ביום ב׳ דר״ה שנת תרנ״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Maier H. Levi geb. den 12. Jan. 1832 gest. den 7. Sept. 1896. Gott schenke Dir den ew'gen Frieden, Uns aber Trost für alle Zeit! Und bist Du auch von uns geschieden, Vereint uns doch die Ewigkeit. Ja, dort im ew'gen Himmelslicht, Ist Wiedersehen, doch Trennung nicht. Übersetzung Hier ist begraben ›Ein zuverlässiger Mann‹, Gott ehrfürchtend. Er führte kleine Kinder ein in den Bund. Ein Vater war er den Armen und Waisen; ›Sein Haus war weit geöffnet‹. Gutes übtest du an deiner Gattin und an deinen Kindern. Nicht werde er von ihnen vergessen Zeit ihres Lebens. War dies nicht Meir, Sohn des Elchanan Halevi? Er starb am Montag, dem Vorabend zum Neuen Jahr, und wurde begraben Am 2. Neujahrstag des Jahres 655 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2: Spr 20,6 Zl 5: Av 1,5 Kommentar Der Vorabend zum Neuen Jahr (5)657 ist der 29. Elul (5)66 und ist Montag, der 7. September 1896. Der 2. Neujahrstag dieses Jahres ist Mittwoch, der 9. September 1896. Im hebräischen Text ist die Angabe (5)655 ganz offensichtlich falsch und muss lauten: (5)656. Zl 2: ‎‏אלקים‏‎ statt ‎‏אלהים‏‎ aus Gründen der Pietät. Zl 3: Mit dem "Bund" ist der "Bund der Beschneidung" gemeint; ein jüdischer Knabe wird am 8. Tage nach seiner Geburt in den Bund eingeführt, also beschnitten, und dabei wird ihm auch sein ritueller, jüdischer Namen verliehen. Zl 5: Die Ausdrucksweise ist wieder wie in der vorangehenden Inschrift (Nr. 0251) den "Vätersprüchen" (PA) nachgebildet, und zwar ist sie derselben Mischna entnommen, nämlich I,5, wo es heißt: ... es sei dein Haus weit geöffnet (und Arme seien Kinder deines Hauses...). ======= hgl-203 Personalia 1896-09-14 Jaakow b. Awraham Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏ויגוע {הב[חור] י}עקב‏‎ ‎‏בן כ״ה {אברהם} ז״ל ביום‏‎ ‎‏ג׳ ד״י אלול ויאסף אל‏‎ ‎‏עמיו ביום ד׳ בו שנת‏‎ ‎‏תרמ״ו לפ״ק ׃‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Jakob Abraham Weil geb. 14. Jan. 1831 gest. 14. Sept. 1886. Die Erde war dir Jam̄erthal. Hier littst du oftmals Noth. Von schweren Leiden u. von Qual Hat dich erlöst der Tod! Übersetzung [...] ›Es starb dahin‹ der Junggeselle Jaakow, Sohn des ehrsamen Herrn Awraham, sein Andenken gereiche zum Segen, am Dienstag, dem 14. Elul ›und wurde eingesammelt zu Seinem Volke‹ am Mittwoch desselben (Monats) (im) Jahr 646 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2: Gen 49,33 Zl 4f: Gen 49,33 Kommentar Zln 2 und 4-5: Das in der Bibel mehrmals vorkommende Zitat bezieht sich in der zitierten Genesis-Stelle auf den biblischen Jakob und wurde daher hier gewählt. Zl 3: Der Hinweis "Sein Angedenken gereiche zum Segen" nach dem Vatersnamen besagt, dass der Vater bereits verstorben ist. ======= hgl-651 Personalia 1897-03-27 Jettle Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה היקרה אשת‏‎ ‎‏חיל ה״ה מרת יטלא‏‎ ‎‏אשת יחזקאל הילב‏‎ ‎‏יראת אלוהם כל ימיה‏‎ ‎‏מתה ביום ש״ק כ״ג ואדר‏‎ ‎‏ונקברה יום ב׳ כ״ה ואדר‏‎ ‎‏תרנ״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ [R]u[he san]ft! Jette Hilb geb. d. 11. Aug. 1817. gest. d. 13. März 1897. Durch Weiblichkeit, durch edle zarte Sitte, So reich an Tugenden, reich an Gemüth, Hast du geliebt, geherrscht in unsrer Mitte, Und reicher Segen war dadurch erblüht! Übersetzung Hier ist begraben Die teuere Frau, ›die tüchtige Frau‹. Es ist Frau Jettle, Gattin des Jecheskel Hilb, Gottesfürchtig all ihre Tage. Sie starb am heiligen Sabbat-Tage, dem 23. We-Adar, Und wurde begraben am Montag, dem 25. We-Adar 657 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2f: Spr 12,4; 31,10 Kommentar Der 23. We-Adar (=Adar Scheni; Adar II) des Jahres (5)657 ist Samstag, der 27. März 1897. Das bürgerliche Sterbedatum auf der Rückseite differiert um 2 Wochen: der 13. März 1897 ist nach dem jüdischen Datum: Sabbat, der 9. Adar II (5)657! Zl 5: ‎‏אלוהם‏‎ statt normal ‎‏אלוהים‏‎. ======= hgl-652 Personalia 1897-08-14 Sprinze b. Schmuel Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה היקרה יראת‏‎ ‎‏אלהים והצניעה לכת‏‎ ‎‏כל ימיה מרת שפרינצא‏‎ ‎‏בת שמואל אשת מאיר‏‎ ‎‏אולמאנן מתה בזקנה‏‎ ‎‏ושיבה טובה ביום י״ז‏‎ ‎‏אב ונקברה ביום י״ח‏‎ ‎‏שנת תרנ״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frau Sophie Ullmann geb. 18. Jan. 1816 gest. 14. Aug. 1897. Du, die ich nie vergesse, Du, die Du mich gebarst, Und diesseits der Cypresse So viel, so viel mir warst! Du teure hingeschiedne, O blick auf mich herab! Der sonst so leicht zufriedne Dein Sohn beweint dein Grab Übersetzung Hier ist begraben Die teuere Frau, gottesfürchtig Und ›von züchtigem Wandel‹ All ihre Tage: Frau Sprinze, Tochter des Schmuel, Gattin des Meir Ullmann. Sie starb in hohem und Erfülltem Greisenalter am 17. Aw und wurde begraben am 18. des Jahres 657 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 3: Nach Micha 6,8 Kommentar Zl 3: Vgl. Stein 0258. ======= hgl-596 Personalia 1897-08-18 Pinchas b. Elijahu Weil Transkription ‎‏[..]‏‎ ‎‏גוף נק[...] רך בשנים‏‎ ‎‏ה״ה פנ[...] אליהו ווייל‏‎ ‎‏הלך ל[...]{מ}ו ביום ד׳‏‎ ‎‏כ׳ אב [...] תרנ״ז לפ״ק‏‎ ‎‏[...]ה״ר‏‎ Sa{ll[...]} geb. 7. Apr{il [...]} 1897. Liebe El[...] Gonn[...] M[an ...le]cht Es an[...] Ich g[...]ht D[...] [...] Übersetzung [Hier ist begraben] Ein Leib, begraben [...], zart an Jahren. Es ist Pinchas, Sohn des Elijahu Weil? Er ging ein in seine Ewigkeit am Mittwoch, dem 20. Aw [des Jahres] 657 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Salli Weil Kommentar Zl 4: ‎‏לפ״ק‏‎ ist als Ligatur ausgeführt. ======= hgl-289 Personalia 1897-11-30 Ben-Zion b. Binjamin'Löwenstein Transkription ‎‏פ״[נ]‏‎ ‎‏איש נחמד ו{חשוב} כ״ה‏‎ ‎‏בן ציון בן כ״ר {בנימין}‏‎ ‎‏לעווענזטיין‏‎ ‎‏נפטר בש״ט בן שמנים‏‎ ‎‏ושלש שנים ביום ג׳ ה׳‏‎ ‎‏כסליו תרנ״ח לפ״ק‏‎ ‎‏איש יקר הולך תמים‏‎ ‎‏מעשיו היו טובים ושלמים‏‎ ‎‏היטיב לקרובים וגם לזרים‏‎ ‎‏שמו נודע לתהלה בשערים‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Benedikt Löwenstein geb. 18. Mai 1814, gest. 30. Nov. 1897. Ruhe sanft. Übersetzung Hier ist begraben Ein angenehmer und bedeutender Mann, der ehrsame Herr Ben-Zion, Sohn des ehrsamen Herrn Binjamin Löwenstein. Er verschied ›gut beleumundet‹ mit achtzig Und drei Jahren am Dienstag, dem 5. Kislev 658 nach der kleinen Zahl. Ein teuerer Mann, ›der vollkommen wandelte‹. Seine Taten waren gut und untadelig; Gutes tat er an Verwandten und auch an Fremden. Bekannt war sein Name zum Lobe in den Toren. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 5: bBer 17a Zl 8: Ps 15,2; Spr 28,18 Kommentar Zl 11: Der Ausdruck: "bekannt in den Toren" ist biblisch und bedeutet so viel wie: "bekannt bei den Großen, den bedeutenden und entscheidenden Menschen der Gemeinschaft". Zl 4: ‎‏לעווענזטיין‏‎/"Löwenstein" mit ‎‏ז‏‎ statt ‎‏ש‏‎, nach der deutschen Schreibung. ======= hgl-253 Personalia 1898-06-10 Mosche b. Jehuda Seew Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם וישר עטרת‏‎ ‎‏ביתו גלי המחלה‏‎ ‎‏עברו על ראשו ירא‏‎ ‎‏אלהים וסר מרע‏‎ ‎‏עושה צדקות בכל‏‎ ‎‏עת היקר משה בר‏‎ ‎‏יהודה זאב שב אל‏‎ ‎‏אדמתו ביום ערב‏‎ ‎‏שבת כ׳ סיון ונקבר‏‎ ‎‏ביום א׳ כ״ב שנת‏‎ ‎‏תרנ״ח לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Moses Reutlinger geb. den 18. Feb. 1838 gest. den 10. Juni 1898. Von Schmerz gebeugt hast Du empfunden Der Erde Weh, {des} Leibes Pein{. Doch mutig} Alles überwund{en. Um Weib} {u}nd Kinder z{u er[fre]un.} [...]d zur Ru[h] [...] {[...]und [...]} {[...]en bleb[...]} Übersetzung Hier ist begraben ›Ein redlicher und aufrechter Mann‹, die Krone Seines Hauses. Die Wellen der Krankheit Gingen über sein Haupt. ›Er fürchtete Gott und wandte sich ab vom Bösen‹. ›Er gab Almosen zu jeder Zeit‹. Der teuere Mosche, Sohn des Jehuda Seew. ›Er kehrte zurück zur Erde‹ am Vorabend zum Sabbat, dem 20. Sivan, und wurde begraben Am Sonntag, dem 22. des Jahres 658 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2: Ijob 1,8; 2,3 Zl 4f: Ijob 1,8; 2,3 Zl 6f: Ps 103,6 Zl 8f: Dan 11,9 ======= hgl-655 Personalia 1899-03-05 Kele b. Baruch Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתולה צ[נ ...]‏‎ ‎‏וחסודה ק[י]לה‏‎ ‎‏בת ב[ר]וך‏‎ ‎‏[מ]תה כ״ג אדר‏‎ ‎‏תרנ״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Karoline Hochstätter geb. d[...] März 1830, ge[st. ...] 5. März 1899. [T]reu übtest Du einst Kinderpflicht, Vergaßest auch den Bruder nicht Nun weilest Du vor Go{t}tes Thron U{nd dort} empfä{ngst} Du reichen [L]o[hn]. Übersetzung Hier ist begraben Die unverheiratete Frau, züchtig Und fromm: Kele, Tochter des Baruch. Sie starb den 23, Adar 659 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-653 Personalia 1899-06-08 Deibel Transkription ‎‏ספר \ תהלים‏‎ ‎‏האשה [ה]יקרה והצדקת‏‎ ‎‏פה טמונה פה נקברת‏‎ ‎‏י[ר]את אלהים וחוננת דלים‏‎ ‎‏מרת דייבעל אשת‏‎ ‎‏משה שוואב‏‎ ‎‏מתה במבחר שנותיה‏‎ ‎‏ביום ה׳ א׳ דר״ח תמוז תרנ״ט לפ״ק‏‎ ‎‏ויבך אחריה אישה ובניה‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Dorothea Schwab geb. 27. Jan. 1860 gest. 8. Juni 1899 Ach zu früh verliessest Du die Deinen. Du warst so gut, wir liebten Dich so sehr. Voll Wehmut steh'n wier hier und weinen. Wir suchen Dich und finden Dich nicht mehr. Ruh' sanft im Grab in stiller Kammer. Und wenn wir fast vor Schmerz vergeh'n. Doch hoffen wir aus tiefstem Jammer. Dereinst ein Ewig Wiederseh'n. Übersetzung Buch / der Psalmen Die teuere und gerechte Frau Ist hier geborgen; hier ist begraben Eine Gottesfürchtige, eine, die sich der Notdürftigen erbarmt: Frau Deibel, Gattin des Mosche Schwab. Sie starb in der Blüte ihrer Jahre Am Donnerstag, dem 1. Neumondstag des Tammus 659 nach der kleinen Zahl. Und es weinte ihr nach ihr Mann und ihre Kinder. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 7: ‎‏לפק‏‎ ist als Ligatur geschrieben. Zl 8v: (hinten) "wier" statt korrekt "wir" ======= hgl-654 Personalia 1899-10-06 Golde Transkription ‎‏[תה] \ לים‏‎ ‎‏אשה יראת ה׳ מנעוריה‏‎ ‎‏בעבודת בורא[ה הי]ה דרכיה‏‎ ‎‏טרחה בביתה {יום ו}לילה‏‎ ‎‏בדרך ישרה {גדלה} בניה‏‎ ‎‏לעני ואביון שלחה ידיה‏‎ ‎‏ה״ה האשה מרת גלדה‏‎ ‎‏אשת {נתנאל הלוי ז״}ל‏‎ ‎‏הלכה {לעו}למה ביום ו׳‏‎ ‎‏עש״ק ב{׳ דמרחשון}‏‎ ‎‏תר״{ס לפ״ק ׃}‏‎ ‎‏{[תנצב״]ה}‏‎ Hier ruht Karolina Levi Ehefrau des seligen Daniel Israel Levi geb. 6. Oktober 1812, gest. 6. Oktober 1899. Mutter, Mu{tter, u}nser Sehnen Geht seit l{ange scho}n nach Dir. Wir vergie{ßen heiss}e Thränen, Mutterliebe {fehlt u}ns hier. Mög Dir Gott de{r [He]rr} der Welten Deine Treu an {un[s]} vergelten. Übersetzung Psal / men Eine von Jugend an gottesfürchtige Frau; Im Dienst an ihren Schöpfer waren ihre Wege. Sie mühte sich in ihrem Hause Tag und Nacht. Auf dem geraden Wege erzog sie ihre Kinder. ›Zum Armen und Bedürftigen breitete sie ihre Hände aus‹. War dies nicht die Frau, Frau Golde, Gattin des Netanel Halevi, sein Andenken gereiche zum Segen? Sie ging ein in ihre Ewigkeit am Freitag, Dem Vorabend zum heiligen Sabbat, dem 2. Marcheschvan 660 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 6: Nach Spr 31,20 Kommentar Zl 2: ‎‏דרכיה‏‎ am Zeilenende ist kleiner ausgeführt. ‎‏היה‏‎, falls korrekt gelesen, sollte sein ‎‏היו‏‎. Zl 10: ‎‏לפק‏‎ ist als Ligatur geschrieben. ======= hgl-656 Personalia 1900-05-31 Kele b. Natan Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה החשובה יראת‏‎ ‎‏אלהים מרת קילא‏‎ ‎‏בת נתן אשת אליעזר‏‎ ‎‏בר יצחק מתה בזקנה‏‎ ‎‏ושיבה טובה ביום‏‎ ‎‏ד׳ ג׳ סיון ונקברה‏‎ ‎‏ביום ו׳ שנת תר׳״‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Hier ruht Frau Clara Ullmann geb. d. 27. Dez. 1819, gest. d. 31. Mai 1900. Die Du zärtlich uns umschlangest Mit uns teiltest Weh u. Wohl, Mit uns kämpftest, mit uns rangest, Ruhe, Mutter, ruhe wohl! {Ewig wird die Nacht nicht dauern.} [---] Übersetzung Hier ist begraben Die bedeutende Frau , sie fürchtete Gott: Frau Kele, Tochter des Natan, Gattin des Elieser, Sohn des Jizchak. Sie starb in hohem Und erfülltem Greisenalter am Mittwoch, dem 3. Sivan, und wurde begraben Am Freitag [im] Jahre 660 Nach der kleinen Zahl. [...] ======= hgl-657 Transkription Auf Wiedersehen! Theresia Levi, geb. Weil, Ehefrau des Seligman̄ Levi geb. den 30. November 1830; gest. den 22. Juni 1900. ======= hgl-537 Personalia 1900-08-14 Fradl b. Binjamin Bernheim Transkription ‎‏[פ]״ט‏‎ ‎‏הילד פ[ראד]ל בת‏‎ ‎‏בנימין בערנהיים‏‎ ‎‏מתה ביום [...] אב‏‎ ‎‏תר״ס לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Fan̄i Bernheim geb. 21. Mai, gest. 14. Aug. 1900. Übersetzung Hier ist geborgen Das Kind Fradl, Tochter des Binjamin Bernheim. Sie starb am [...] Aw 660 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Dem bürgerlichen Sterbedatum 14. August 1900 entspricht Dienstag, der 19. Aw (5)660. ======= hgl-641 Transkription Rosa Levi Ehefra[u] d[es] Daniel Levi geb. {[...] Mai} 1833, g[...] 1901. Dem [... M]utter mild, Ver{gaß [...c]}hens Pflichten Nach Gotte{s W[...]} Thun zu richten, Und selbst [...] war dies ihr Bild Drum weilt ihr Geist dort oben, [I]m Engelchor den Herrn zu loben. ======= hgl-290 Personalia 1901-01-09 Refael b. Binjamin Löwenstein Transkription ‎‏[־־־]‏‎ ‎‏צד[י]ק [י]רא אלה[י]ם‏‎ ‎‏כל ימיו צדיק‏‎ ‎‏באמונתו חיה‏‎ ‎‏רפאל בר‏‎ ‎‏בנימין לעווענתטיין‏‎ ‎‏מת ביום י״ט טבת‏‎ ‎‏ונקבר ערב שבת ק״ש‏‎ ‎‏כ׳ טבת תרס״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Rafael Löwenstein geb. 11. Okt. 1820 gest. {9.} Jan. 190{1.} Ruhe sanft. Übersetzung ... Gerecht, gottesfürchtig All seine Tage, ›ein Gerechter, Der in seinem Glauben lebte‹ Refael, Sohn Des Binjamin Löwenstein. Er starb am 19. Tewet Und wurde begraben am Vorabend zum heiligen Sabbat, Dem 20. Tewet 661 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 3f: Hab 2,4 Kommentar Der Tod dürfte am späten Abend des 9. Januars eingetreten sein, als der 19. Tewet bereits begonnen hatte. Zl 5: ‎‏לעווענתטיין‏‎/"Löwenstein" mit ‎‏ת‏‎ statt ‎‏ש‏‎, weil ‎‏ת‏‎ ohne Dagesch nach aschkenasischem Brauch [s] gesprochen wurde; es steht hier für s des Namens "Löwenstein", also Anlehnung an die deutsche Orthographie. ======= hgl-658 Personalia 1901-02-12 Derz Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה היקרה אשת‏‎ ‎‏חיל ה״ה מרת דערצ‏‎ ‎‏אשת דוד קליין‏‎ ‎‏מתה ביום כ״ד שבט‏‎ ‎‏ונקברה כ״ה שבט‏‎ ‎‏תרס״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Therese Klein gest. 12. Feb. 1901. Ruhe sanft. Übersetzung Hier ist begraben Die teuere Frau, ›die tüchtige Frau‹. Es ist Frau Derz, Gattin des David Klein Sie starb am 24. Schwat Und wurde begraben den 25. Schwat 661 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2f: Spr 12,4; 31,10 Kommentar Zl 3: ‎‏דערצ‏‎ statt normal ‎‏דערץ‏‎. ======= hgl-659 Personalia 1901-07-11 Dosset Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏גוית אשה ישרה‏‎ ‎‏דוסט אשת אהרן שוואב‏‎ ‎‏מתה במבחר שנותיה ביום ה׳‏‎ ‎‏כ״ד תמוז תרס״א לפ״ק‏‎ ‎‏ויבך אחריה קרוביה‏‎ ‎‏וכל יודע צדקתה‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Thekla Schwab Ehefrau des Aron Schwab geb. 17. Aug. 1867. gest. 11. Juli 1901. Vater, wen̄ die Kinder fragen Wo ist unsre Mutter hin? dan magst trostvoll ihnen sagen das ich nun im Him̄el bin. Übersetzung Hier ist begraben Der Leib einer aufrechten Frau: Dosset, Gattin des Aharon Schwab. Sie starb in der Blüte ihrer Jahre am Donnerstag, Dem 24. Tammus 661 nach der kleinen Zahl. Und es weinten ihr nach ihre Verwandten Und jeder, der ihre Gerechtigkeit kannte. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-597 Personalia 1901-08-06 Elijahu b. Awraham Weil Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏[א]ל[...]‏‎ ‎‏[א]ברהם {ווי[...]}‏‎ ‎‏נ{פטר ביום [...]}‏‎ ‎‏{ונק}ב{ר} בי{ום [...]}‏‎ ‎‏בערב שבת [...]‏‎ ‎‏{תרס״א לפ״ק ׃}‏‎ ‎‏{תנ[צב״ה]}‏‎ Hier ruht Elias Abraham Weil geb. 6. Aug. 1849, gest. 11. April 1901. Übersetzung Hier ist begraben Elijahu [...] Awraham Weil [...] Er verschied am [...] Und wurde begraben am Dem Vorabend zum Sabbat [...] 661 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-302 Personalia 1901-08-15 Jechiel b. Awraham'Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש נאמן ונכבד‏‎ ‎‏פרנס ומנהיג לעדתך‏‎ ‎‏גמילת חסד יגמלוך‏‎ ‎‏היקר יחיאל בן אברהם‏‎ ‎‏הלוי מת ביום בּ׳ דר״ח אלול‏‎ ‎‏תרס״א לפ״ק תנצב״ה ׃‏‎ Hier ruht Michael Levi geb. 10. Aug. 1825, gest. 15. Aug. 1901. Dei{n}er Seele {H}ü{lle} Ru{ht [an] diesem} Ort. {Dein Geis}t [...] Übersetzung Hier ist begraben Ein verlässlicher und angesehener Mann; Vorsteher und Leiter für deine Gemeinschaft, Das Erweisen von Liebeswerken wird dir vergolten werden. Der teuere Jechiel, Sohn des Awraham Halevi. Er starb am 2. Neumondstag des Elul 661 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Gemeindestellung: Vorsteher (Parnas) ======= hgl-660 Personalia 1901-08-16 Sara b. Meir Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה היקרה‏‎ ‎‏אשת חיל תפארת‏‎ ‎‏בעלה מרת שרה‏‎ ‎‏בת מאיר הלוי‏‎ ‎‏אשת יהודה בר‏‎ ‎‏נתנאל הלוי מתה‏‎ ‎‏במבחר שנותיה‏‎ ‎‏ביום ו׳ א׳ אלול‏‎ ‎‏שנת תרס״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Sara Levi Ehefrau des Leopold Levi in Balingen geb. 16. {Sept.} 1859. gest 1[6.] Aug. 1901. Der Blic[k] {na}ch Jenseits tröstet hie[r] die Deinen. Den Ga[tte]n u. das Kind. Die hier nun w[e]inen. Zu früh starb Sie, gerecht ist unser Sch[mer]rz. Doch Wiedersehen beruhigt Übersetzung Hier ist begraben Die teuere Frau, ›Die tüchtige Frau‹, die Zierde Ihres Gatten, Frau Sara, Tochter des Meir Halevi, Gattin des Jehuda, Sohn des Netanel Halevi. Sie starb In der Blüte ihrer Jahre Am Freitag, dem 1. Elul des Jahres 661 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 3: Spr 12,4; 31,10 ======= hgl-484 Personalia 1901-08-19 Elijahu b. Jaakow Natan Arje Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבחור אליהו בר‏‎ ‎‏יעקב נתן אריה אשר‏‎ ‎‏הלך לעולמו מעט‏‎ ‎‏ורעים היו ימיו‏‎ ‎‏מדוכה ביסורים כמה‏‎ ‎‏שנים מת ביום ב׳ ד׳‏‎ ‎‏אלול ונקבר ביום‏‎ ‎‏ד׳ שנת תרס״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Ernst Weil geb. 1. März 1877 gest. 19. Aug. 1901 In der Blüte eine Blume welken sehen Läst gramerfüllt das Herz vergehen Weheruf erscholl aus je= dem Munde Bei deines frühen To= des Trauerkunde. Übersetzung Hier ist begraben Der Junggeselle Elijahu, Sohn des Jaakow Natan Arje, welcher Einging in seine Ewigkeit. ›Wenig Und schlecht waren seine Tage‹; Niedergedrückt von Schmerzen einige Jahre hindurch. Er starb am Montag, dem 4. Elul und wurde begraben am Mittwoch [im] Jahre 661 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 4f: Gen 47,9 Kommentar "Läst" im deutschen Gedicht statt "lässt" steht wirklich so da. ======= hgl-642 Personalia 1901-09-19 Merle Chaja Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏האשה היקרה‏‎ ‎‏מערלה חיה אשת‏‎ ‎‏יצחק בערנהיים ז״ל‏‎ ‎‏ימים בחלי החלת‏‎ ‎‏בדומיה נפשך בתם‏‎ ‎‏נהגת ולבך בנקיה‏‎ ‎‏מתה ביום ה׳ ו׳ תשרי‏‎ ‎‏תרס״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hi{e}r {ruht} Mina Bernheim Ehefrau des sel. Isak Bernheim geb. {13. Dezbr.} 1846 g{[...] Se[p.]} 1901 [...] [...] S[...] unserm [...] [...]and'st die längst er- [...] Übersetzung Hier ist geborgen Die teuere Frau Merle Chaja, Gattin des Jizchak Bernheim, sein Andenken gereiche zum Segen. Tage in Krankheit verbrachtest du Schweigend, mit Redlichkeit hast du deine Seele Gelenkt und dein Herz in Reinheit. Sie starb am Donnerstag, dem 6. Tischri 662 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-643 Personalia 1901-11-08 Merle b. Awraham Zwi Transkription ‎‏ספר \ תהלים‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתולה צנועה‏‎ ‎‏וחסודה מערלה בת‏‎ ‎‏אברהם {צבי ז״ל} אבלו‏‎ ‎‏עליה {שארה וקרו}ביה‏‎ ‎‏כל עתו{תיך הקדשת ל}הטיב‏‎ ‎‏עמם {עליון ישלם} פעלך‏‎ ‎‏ושכר{ך עד תמם} מתה‏‎ ‎‏ביום ש{״ק כ״ז [מ]ר}חשון‏‎ ‎‏תרס״ב [לפ״ק]‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Mathilde Zivi geb. 2. April 1844, gest. 8. No[v]. 1901. Hilfbereit in Fr[eu]d u. Leid Warst du Alle[n] j[e]derzeit Da trafen Dic[h ...] schwere Leiden Und schm{erzlich wa}r für uns {D[ein]n} Scheiden. Nun mög' Dir G[ott ve]rgelten Deine Lieb' in bessern Welten. Übersetzung Buch / der Psalmen Hier ist begraben Die unverheiratete Frau, züchtig Und fromm: Merle, Tochter des Awraham Zwi, sein Andenken gereiche zum Segen. Trauert Über sie, nahe und ferne Verwandte! Alle deine Augenblicke weihtest du, Gutes zu tun An ihnen. ›Der Höchste zahle [für] dein Tun‹ Dir den Lohn ganz und gar! Sie starb Am heiligen Sabbat-Tage, dem 27. Marcheschvan 662 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 8: Nach Rut 2,12 ======= hgl-644 Personalia 1901-11-12 Ella b. Mosche Meir Transkription Elise Hilb ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה מהוללה ויקרה‏‎ ‎‏מוכתרת בכל מדה‏‎ ‎‏ישרה מרת עללא בת‏‎ ‎‏משה מאיר אשת נתן‏‎ ‎‏אריה בר יצחק מתה‏‎ ‎‏ביום ג׳ ראש חדש‏‎ ‎‏כסלו שנת תרס״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frau Elise Hilb geb. 28. März 1853, gest. 12. Nov. 1901. Der Schmuck der Deinen ist mit Dir entrissen. Des Hauses würd'ge Stütze ist nicht mehr. Die Gattin, Mutter, ach wir überall vermissen. Der Waisen Mutterstelle seh'n wir einsam, leer. Doch bist Du Deinen Schmerzen nun entbunden Und ruhest leicht vom Him̄ls- glanz umwunden. Übersetzung Hier ist begraben Eine hochgelobte und teuere Frau, Gekrönt mit allen guten Eigenschaften: Frau Ella, Tochter des Mosche Meir, Gattin des Natan Arje, Sohn des Jizchak. Sie starb Am Dienstag, dem Neumondstag des Kislev des Jahres 662 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-504 Transkription Isaa[k] Ullmann geb [...] Aug. 1901 gest {5.} Feb. 1902. Ru{h[e sa]nft.} ======= hgl-645 Personalia 1902-07-14 Dina b. Binjamin Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה ישרה מרת דינה‏‎ ‎‏בת בנימין הלוי אשת‏‎ ‎‏יוסף הילב עלתה‏‎ ‎‏נשמתה למרומה ביום‏‎ ‎‏ב׳ ט׳ תמוז ונקברה‏‎ ‎‏ביום ד׳ שנת תרס״ב‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frau Dina Hilb. geb: 11 Jan̄r. 1845 gest: 14 Juli 1902 Ruhe sanft In Gottes Rat ergeben, Floh dein Geist in jene seligen Höh'n Ruhe sanft! Bis Einst im neuen Leben Froh vergnügt wir uns Einst wiederseh'n. Übersetzung Hier ist begraben Eine aufrechte Frau, Frau Dina, Tochter des Binjamin Halevi, Gattin des Josef Hilb. Es stieg hinauf In die Höhe ihre Seele am Montag, dem 9. Tammus, und sie wurde begraben Am Mittwoch des Jahres 662 Nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 12: Auf dem "n" von "Janr." (Rückseite: 4. Zeile von oben) erkenne ich einen Strich; der kann kein Doppelungsstrich sein, sondern könnte allenfalls als Abkürzungszeichen dienen. ======= hgl-599 Personalia 1902-07-25 Brendle b. Josef Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הנערה ברנדלה‏‎ ‎‏בת יוסף הלוי‏‎ ‎‏הלכה לעולמה‏‎ ‎‏ביום ה׳ כ׳ תמוז‏‎ ‎‏ונקברה ביום א׳‏‎ ‎‏כ״ב תרס״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Bella Levi geb. 15. Sept. 1894, gest. 24. Juli 1902. Mit diesem Leichenstein, Der Zeuge unsrer Schmerzen, Mög' Ruhe ziehen ein In unsre wunden Herzen. Wir werden Dein stets gedenken, Holdselig, geliebtes Kind. Unsre Blicke sich hierher lenken So lange wir am Leben sind. Übersetzung Hier ist begraben Das Mädchen Brendle, Tochter des Josef Halevi. Sie ging ein in ihre Ewigkeit Am Donnerstag, dem 20. Tammus Und wurde begraben am Sonntag, dem 22., 662 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der 20. Tammus (5)662 ist Freitag, der 25. Juli 1902. Der Tod der kleinen Bella muss offensichtlich am Abend des Donnerstags (24. Juli) eingetreten sein, als nach dem jüdischen Datum schon Freitag, der 20. Tammus, begonnen hatte. Die Angabe "Am Donnerstag, dem 20. Tammus" ist falsch. ======= hgl-303 Personalia 1902-09-03 Transkription ‎‏עד הגל הזה‏‎ ‎‏ועדה המצבה ע[ל]‏‎ ‎‏י{שר}ת לב האיש הי{שר}‏‎ ‎‏והמכובד מאיר בר‏‎ ‎‏בנימין הלוי נטה שכמו‏‎ ‎‏לסבל חבלי הזמן ויהיו ידיו‏‎ ‎‏אמונה עד בא השמש מת‏‎ ‎‏יום ד׳ א׳ אלול תרס״ב‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Meier W. Levi sen. geb. 4 März 1837. ge{s}t. 3. Septbr. 1902. O Teurer schlum̄re sanft In d{es A}llmächtgen {Frieden.} {Von uns gelieb}t. {Verehret [...]d}ar. {W[...] dich [...]s}ch {[...]}ln den [...] Uber [...]dbar: Übersetzung ›Zeuge sei dieser Hügel Und Zeugnis dieses Grabmal‹ für Die Aufrichtigkeit des Herzens des aufrechten Mannes, Und des Geehrten, Meir, Sohn des Binjamin Halevi. ›Er neigte seine Schulter, Zu ertragen‹ die Wehen der Zeit und ›es waren seine Hände rechtschaffen bis zum Untergang der Sonne‹. Er starb Am Mittwoch, dem 1. Elul 662 Nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 1f: Gen 31,52 Zl 5f: Gen 49,15 Zl 6f: Ex 17,12 Kommentar In der ersten Zeile der deutschen Inschrift auf der Rückseite wird Meier Wolf Levi als "Senior" bezeichnet, also gab es auch einen "Meier Wolf Levi junior" (wohl Grabstein Nr. 0354). Zln 1-2: Hier wird aus Gn 31,52 zitiert. Dieser Versausschnitt kommt häufig auf jüdischen Grabsteinen vor. Zln 5-6: Die Wendung "Er neigte seine Schulter ..." ist dem Wortlaut aus dem Jakobssegen über Isaschar (Gn 49,15) nachgebildet. ======= hgl-314 Personalia 1902-09-19 Pinchas b. Awraham Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏פ*תחי גן עדן יפתחו לפניך‏‎ ‎‏י*תן עם צדיקי עולם חלקך‏‎ ‎‏נ*אספת בשם טוב שמונים שנתיך‏‎ ‎‏ח*יי עולם עתה תחיה בעולמך‏‎ ‎‏ס*ביב מלאכיו בכנפיהם יסככוך‏‎ ‎‏ה״ה פינחס בר אברהם הלוי ז״ל‏‎ ‎‏מת ביום עש״ק י״ז אלול‏‎ ‎‏תרס״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצ״ב הח׳‏‎ Seligman Levi geb. 16. Okt. 1822, gest. 19. Sept. 1902. Selig hiessest Du im Leben, Man̄haft war Dein edel Streben Lieb' und Freundschaft übtest Du, Endlich fand'st Du Deine Ruh. Von Deinen Kindern stets beweinet, Im Jenseits einst mit Dir vereinet, Dort giebt's ein freudig Wiederseh'n. Übersetzung Hier ist begraben: Die Tore des Gartens Eden wird man vor dir öffnen; Er wird [dir] geben deinen Anteil mit den Gerechten der Ewigkeit. Du wurdest gut beleumundet eingesammelt im achtzigsten deiner Jahre. Ein ewiges Leben wirst du nun in deiner Ewigkeit leben. Ringsum werden Seine Engel mit ihren Schwingen dich bedecken. Es ist Pinchas, Sohn des Awraham Halevi, sein Angedenken gereiche zum Segen? Er starb am Vorabend zum heiligen Sabbat-Tage, dem 17. Elul 662 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebendigen! Kommentar Auf der Rückseite sind Seligman und manhaft beide mit einem Dehnungsstrich über dem n versehen. Zl 4: Statt ‎‏שנתיך‏‎ muss es richtig heißen: ‎‏שנותיך‏‎. ======= hgl-315 Personalia 1902-12-21 Jaakow b. Awraham, Schochet Transkription ‎‏[בעל תפלה]‏‎ ‎‏עד הגל הזה‏‎ ‎‏ועדה המצבה על ישרת‏‎ ‎‏לב האיש המכובד חבר‏‎ ‎‏ר׳ יעקב בר אברהם שוחט‏‎ ‎‏בעל תפלה ובעל תוקע‏‎ ‎‏בקהלתנו השכים והעריב‏‎ ‎‏לתורה ולתפלה שמו הוא‏‎ ‎‏נודע לשבח ולתהלה מת‏‎ ‎‏בזקנה ושיבה טובה ביום‏‎ ‎‏א׳ כ״א כסלו שנת תרס״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Jakob Hohenemser geb. 15. Juni 1818, gest. 21. Dez. 1902. Ein Biederman̄ in echter Weise, Verehrt, geschätzt in weitem Kreise. Gerecht u. from̄ auf allen Wegen, Sein Angedenken sei zum Segen. Still u. bescheiden stets im Leben, Seinem Gott stets treu ergeben Dort, wo die Ruhe winkt den Matten, Weilt er in des Höchsten Schatten. Übersetzung (Herr / des Gebetes) ›Zeuge sei dieser Hügel Und Zeugnis dieses Grabmal‹ für die Aufrichtigkeit Des Herzens des geehrten Mannes, des Chawers, Des Herrn Jaakow, Sohn des Awraham, Schochet, Vorbeter und Schofarbläser In unserer Gemeinde. Früh und spät Widmete er sich Tora und Gebet. Seine Name, der Ist bekannt mit Lob und Ruhm. Er starb In hohem und erfülltem Greisenalter am Sonntag, dem 21. Kislev des Jahres 663 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebendigen! Zitatapparat Zl 2f: Gen 31,52 Kommentar Gemeindestellung: Vorbeter, Schofarbläser und Schochet Die Eulogie wurde vermutlich - zumindest teilweise - einer Vorlage entnommen, die Zeilen 7b-9 finden sich in identischer Form zum Beispiel in der Musterinschrift für einen Mann in S. Baers "Tozeoth Chajjim", dem "vollständigen Gebet- und Erbauungsbuch zum Gebrauche bei Kranken, Sterbenden, während der Trauer und auf dem Friedhofe" (Rödelheim 1871, S. 340, Nr. 1), einem der beliebten und weit verbreiteten Kompendien mit Gebeten rund um Krankenbesuch, Sterbebegleitung und Tod. ======= hgl-505 Transkription Hier ruht Scheni Hilb geb. 25. Febr. [...] ======= hgl-316 Personalia 1903-06-09 Elieser b. Meir Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ידיד נפשנו הלך‏‎ ‎‏למנוחה סבל כל‏‎ ‎‏מכאוביו באהבה‏‎ ‎‏בחצי ימיו הלך‏‎ ‎‏לעולמו בעלתו ינחל‏‎ ‎‏בא{רץ הח}מדה היקר‏‎ ‎‏אליעזר בן מאיר ז״ל‏‎ ‎‏מת ביום ג׳ י״ד סיון‏‎ ‎‏שנת תרס״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Louis Ullmann, geb. 2. Juli 1857 gest. 9. Juni 1903. Mitten auf der Lebens bahn Hielt der Tod den Gatten an. Zu schmerzlich war für uns Dein Scheiden. Zu bitter Dein so früher Tod. Doch Du bist nun befreit von Leiden, Befreit von jeder Erden- not. Uns tröstet nur das Wiederseh'n, Wen̄ wir Dir nach zum Vater geh'n. Übersetzung Hier ist begraben: Der Liebling unserer Seele ging Zur Ruhe; er ertrug alle Seine Krankheiten in Liebe. In der Mitte seiner Tage ging er Ein in seine Welt. Bei seinem Aufstieg wird er erben ›Das Land der Wonne‹. Der teuere Elieser, Sohn des Meir, sein Andenken gereiche zum Segen. Er starb am Dienstag, dem 14. Sivan Des Jahres 663 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 7: Vgl. Jer 3,19; Ps 106,24 ======= hgl-326 Personalia 1904-01-14 Jaakow b. Binjamin Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם וישר‏‎ ‎‏אוהב שלום נקי כפים‏‎ ‎‏ובר לבב לעני ולאביון‏‎ ‎‏פרש כפיו מעט ורעים היו‏‎ ‎‏ימיו פרנס הקהלה יעקב‏‎ ‎‏בר בנימין הלוי מת ביום‏‎ ‎‏ה׳ כ״ו טבת ונקבר ביום‏‎ ‎‏א׳ שנת תרס״ד‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Ruhe sanft! Hier ruht Jakob W. Levi geb. 19. Sept. 1848, gest. 14. Jan. 1904. Nur Gutes tun, Wohltaten üben, Dem Frieden huldigen, Niemand betrüben, Für Viele sein ein treuer Berater, Für die Seinen ein liebender Vater. Als Vorsteher geraden Weges gehen, Sein Amt mit Eifer u. Würde versehen, In allen Lagen gottergeben, So war geweiht sein ganzes Leben. Übersetzung Hier ist begraben ›Ein redlicher und aufrechter Mann‹, ›Der den Frieden liebt‹, ›unschuldige Hände hat Und reinen Herzens ist‹. ›Dem Armen und Bedürftigen Breitete er seine Hände aus‹. ›Wenig und schlecht waren Seine Tage‹. Der Vorsteher der Gemeinde Jaakow, Sohn des Binjamin Halevi, starb am Donnerstag, dem 26. Tewet, und wurde begraben am Sonntag [im] Jahre 664 Nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2: Ijob 1,8; 2,3 Zl 3: Av 1,12 Zl 3f: Ps 24,4 Zl 4f: Nach Spr 31,20 Zl 5f: Nach Gen 47,9 Kommentar Gemeindestellung: Vorsteher Zln 4-5: "Dem Armen und Bedürftigen breitete er seine Hände aus" ist Prov 31,20 aus dem Loblied auf die tüchtige Hausfrau nachgebildet. Zln 5-6: "Wenig und schlecht waren seine Tage" ist angelehnt an die Antwort Jakobs an den Pharao (Gn 47,9). ======= hgl-646 Personalia 1904-01-31 Ester Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה חשובה ויקרה‏‎ ‎‏אשת חיל עטרת בעלה‏‎ ‎‏ותפארת בניה מרת‏‎ ‎‏אסתר אשת מרדכי‏‎ ‎‏בר יחיאל מתה ביום‏‎ ‎‏א׳ י״ד שבט ונקברה‏‎ ‎‏ביום ג׳ שנת תרס״ד‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frau Ernestine Regensburger geb. Singer, geb. 24. Mai 1828, gest. 31. Jan. 1904. Tränen unsre Augen weinen, Und betrübt ist unser Herz, Den̄ die Krone ist gefallen Von unserm Haupte, unser Schmerz Wird empfunden von uns Allen. Doch die Hoffnung bleibt bestehen Auf ein einstiges Wiedersehen. Übersetzung Hier ist begraben Eine bedeutende und teuere Frau, ›Die tüchtige Frau, die Krone ihres Gatten‹ Und die Zierde ihrer Kinder. Frau Ester, Gattin des Mordechai, Sohn des Jechiel. Sie starb am Sonntag, dem 14. Schwat, und wurde begraben Am Dienstag [im] Jahre 664 Nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 3: Spr 12,4 Kommentar Zln 18-19: Nach Klgl 5,16. ======= hgl-506 Transkription Si{m}o{n U}lman {ge}b. {2}0 Okt. 1902, gest. 6. Febr. 1904. Ruhe sa{nft}! ======= hgl-647 Personalia 1904-03-10 Kele Transkription ‎‏( ספר / תהלים )‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[א ...] [בכ]ל‏‎ ‎‏דרכיה ישרה ותמימה‏‎ ‎‏במעשיה מרת קילא‏‎ ‎‏אשת יעקב בר אליהו‏‎ ‎‏וייל מתה בזקנה‏‎ ‎‏ושיבה טובה ביום ה׳‏‎ ‎‏כ״ד אדר שנת תרס״ד‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frau Karoline Weil geb. 31. Dez. 1822, gest. 10. März 1904. Gute Mutter, unsre Tränen Sind Dir Blumen auf Dein Grab. Unser Wünschen, unser Sehnen Geht zu Deiner Gruft hinab. Übersetzung (Buch / der Psalmen) [...] [Eine Frau ...] auf allen Ihren Wegen; aufrecht und vollkommen In ihren Werken, Frau Kele, Gattin des Jaakow, Sohn des Elijahu Weil. Sie starb in hohem und erfülltem Greisenalter am Donnerstag, Dem 24. Adar [im] Jahre 664 Nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der 24. Adar (5)664 ist Freitag, der 11. März 1904. Der Tod trat offenbar schon am Abend des 10. März (Donnerstag) ein; da hatte nach dem jüdischem Kalender bereits Freitag, der 24. Adar, angehoben; demnach ist die Angabe Donnerstag des hebräischen Textes falsch. Zl 6: Statt ‎‏וייל‏‎ normalerweise ‎‏ווייל‏‎. ======= hgl-507 Transkription {Irm[a Bernhe]}im geb. 2{... 1}903, {gest. [6. A]pril 1}9[..] ======== hgl-1599 Personalia 1904-06-24 Besle b. Baruch Weil Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הנערה בעזלא בת‏‎ ‎‏ברך וייל מת בחצי‏‎ ‎‏ימיו ביום י״א‏‎ ‎‏תמוז ונקברה‏‎ ‎‏יום א׳ י״ג תמוז‏‎ ‎‏תרס״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Bertha Bendikt Weil geb. 4. Febr. 1892, gest. 2[4]. Juni 1904. Als zarte Knospe abgebrochen, Gingst Du ins bessre Heimatland. Und nach den vielen Schmerzenswoch[...] [...] Übersetzung Hier ist begraben Das Mädchen Besle, Tochter des Baruch Weil. Sie starb in der Mitte Ihrer Tage am 11. Tammus und wurde begraben Am Sonntag, dem 13. Tammus 664 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 3: ‎‏ברך‏‎ statt korrekt ‎‏ברוך‏‎; ‎‏וייל‏‎ an Stelle von üblicherem ‎‏ווייל‏‎; ‎‏מת‏‎ statt richtig ‎‏מתה‏‎. Zl 4: ‎‏ימיו‏‎ statt korrekt ‎‏ימיה‏‎. ======= hgl-327 Personalia 1904-09-26 Netanel b. Awraham Halevi Transkription ‎‏{פ״.}‏‎ ‎‏[...] אשר ה[ל]ך‏‎ ‎‏{[ת]מים ו[פע]ל [צ]דק וירא}‏‎ ‎‏{אלהים כל ימיו ...}‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...] {ה ה׳}‏‎ ‎‏{נתנ.ל בר אברהם הלוי}‏‎ ‎‏{כ[...] תשרי}‏‎ ‎‏{ע[...]}‏‎ ‎‏{תשרי [ת..״ה לפ״ק]}‏‎ ‎‏{תנצב״ה}‏‎ Hier ruht Daniel Levi {23.} Mai 182{[4]}. {2}6. Sept. {19}04 Die Stund[e] schlug, du musstest [.]n [...]en Die [...]ach deinen [...] Schla[...] [...] De[...] Übersetzung Hier ist begraben [...], ›der dahinwandelte Vollkommen und Gerechtigkeit übte‹ und er fürchtete Gott alle seine Tage [...] [...] [...]. War dies nicht Netanel, Sohn des Awraham Halevi [...] Tischri [...] Tischri [66]5 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2f: Ps 15,2 Kommentar Die heute völlig verwitterte Inschrift konnte teilweise nach der Aufnahme des Jüdischen Zentralarchivs in Heidelberg von 1990 ergänzt werden. ======= hgl-648 Personalia 1904-10-21 Merle b. Awraham Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתולה מרלה‏‎ ‎‏בת אברהם‏‎ ‎‏מתה בזקנה‏‎ ‎‏טובה ביום ו׳‏‎ ‎‏י״ב חשון שנת‏‎ ‎‏תרס״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Mathilde Hohenemser geb. 18. Febr. 1827, gest. 21. Okt. 1904. Nun schlum̄ert sie, die wir geliebt, Die Seele, die kein Kum̄er trübt, Ist ewig! Ewig wird sie nun Von dieses Lebens Kampfe ruh'n. Übersetzung Hier ist begraben Die unverheiratete Frau Merle, Tochter des Awraham. Sie starb in hohem Alter am Freitag, Dem 12. Cheschvan [im] Jahre 665 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-337 Personalia 1904-11-22 Binjamin b. Awraham Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש ישר וכשר בכל‏‎ ‎‏מדותיו ירא ה׳ וחפץ‏‎ ‎‏מאד במצותיו ה׳ה‏‎ ‎‏בנימין בר חבר ר׳‏‎ ‎‏[אב...] מת ביום ג‏‎ ‎‏ט״ו כסלו שנת‏‎ ‎‏תרס״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Wilhelm Weil geb. 10. Apr. 1832, gest. 22. Nov. 1904. Dein Kampf durch's Leben ist beendet. Der Herr nahm Dich im Him̄el auf. [...]en Dir gesendet. Übersetzung Hier ist begraben Ein aufrechter Mann, einwandfrei bei allen Seinen Eigenschaften, gottesfürchtig; er hatte großes Gefallen An seinen Geboten. War dies nicht Binjamin, Sohn des Chawer, des Herrn Awraham? Er starb am Dienstag, Dem 15. Kislev des Jahres 665 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-631 Personalia 1904-11-30 Bele Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה ישרה‏‎ ‎‏ונעימה הלכה בדרך‏‎ ‎‏תמימה עשתה צדקה‏‎ ‎‏בכל ימיה ה״ה מרת‏‎ ‎‏בילה אשת משה בר‏‎ ‎‏יהודה זאב מתה‏‎ ‎‏[...] כ״ג כסלו‏‎ ‎‏שנת [ת]רס״ה‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ [...] {ruht} Frau Babette Reutlinger geb. 18. Sept. 1845, gest. 30. Nov. 1904. So ruhe wohl gel. Mutter nun in Frieden. Geschieden bist Du uns auf ewig nicht. Brach auch Dein Auge viel zu früh hienieden, Der Tod, er tren̄et treue Herzen nicht. Übersetzung Hier ist begraben Eine aufrechte Frau, Und eine liebliche. Sie wandelte auf einem vollkommenen Wege. Sie gab Almosen All ihre Tage. Ist dies nicht Frau Bele, Gattin des Mosche, Sohn des Jehuda Seew? Sie starb [...] 23. Kislev Des Jahres [6]65 Nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-649 Personalia 1905-01-06 Gidl Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה היקרה‏‎ ‎‏אשת חיל תפארת‏‎ ‎‏בעלה גידל אשת‏‎ ‎‏י[ה]ודה מתה ביום‏‎ ‎‏עש״ק כ״ט טבת תר{ס״ה}‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ ‎‏[תנ]צב״ה‏‎ Hier ruht Auguste Eppstein geb. 5. Mai 1844 zu Dettensee, gest. 6. Jan. 1905. Auf Wiedersehen! Übersetzung Hier ist begraben Die teuere Frau, ›Die tüchtige Frau‹, die Zierde Ihres Gatten. Gidl, Gattin des Jehuda. Sie starb am Vorabend zum heiligen Sabbat-Tage, dem 29. Tewet 665 Nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 3: Spr 12,4; 31,10 ======= hgl-650 Personalia 1905-02-04 Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏האש[ה ...]‏‎ ‎‏חיל [...]‏‎ ‎‏ד[...]‏‎ ‎‏אלך[...]‏‎ ‎‏מת[ה ...]‏‎ ‎‏שבת ק׳ [...]ברת‏‎ ‎‏יום ב׳ [...]ש‏‎ ‎‏אדר ר[א...]ה‏‎ ‎‏לפ״ק ת[...]‏‎ Hier ruht Frau Karoline Levi [...] Juli 1853, gest. [...] Eine treue Gattin ist geschieden. Die liebe Mutter ist nicht mehr. O, ruhe sanft in Gottes Frieden.‏‎ Der Abschie[d w]ard uns doppel[t schw]er. Übersetzung [...] Die [...] Frau, [...] ›eine tüchtige Frau‹ [...] [...] [...] Sie starb [...] Am heiligen Sabbat, [...] und wurde begraben Am Montag, [...] Rosch Chodesch Adar Ri[schon ...]5 Nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2f: Spr 12,4; 31,10 Kommentar Das Datum lässt sich aus den vorhandenen Resten relativ sicher rekonstruieren: Sie wurde begraben am Montag, dem [2. Rosch Chode]sch des Adar Ri[schon des Jahres (5)66]5 und gestorben war sie am Sabbat davor, also dem 29. Schwat. Der 29. Schwat (5)665 ist Samstag, der 4. Februar 1905. Das deckt sich haargenau mit der Angabe in RSA 1254, 50 und 1256, 68. Der 2. Rosch Chodesch des Adar I. (=2. Neumondstag) ist der 1. Adar I. ======= hgl-632 Personalia 1905-02-16 Fradl Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה ישרה‏‎ ‎‏ונעימה הלכה בדרך‏‎ ‎‏תמימה עשתה צדקה‏‎ ‎‏כל ימיה הדריכה לתורה‏‎ ‎‏את בניה‏‎ ‎‏וראדל אשת מיכאל‏‎ ‎‏בר אברהם מת‏‎ ‎‏י״א אדר ראשון‏‎ ‎‏תרס״ה‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frau Fanni Levi geb. 5. Juni 1834, gest. 16. Feb. 1905. Ein Mütterlein, ein Mütterlein, Liegt hier in dieser Bahre, Das uns so treu geliebt, Bewacht so viele Jahre. Mög' Dir der Herr vergelten Dein' Lieb' in andern Welten. Übersetzung Hier ist begraben Eine aufrechte und liebliche Frau. Sie wandelte auf einem vollkommenen Weg; sie gab Almosen All ihre Tage. Sie erzog zur Tora Ihre Kinder. Fradl, Gattin des Michael, Sohn des Awraham. Sie starb Am 11. Adar Rischon 665. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 8: ‎‏מת‏‎ statt korrekt ‎‏מתה‏‎. Zl 10: Die Angabe "nach der kleinen Zahl" nach der Jahreszahl fehlt. ======= hgl-338 Personalia 1905-03-07 Jeschajahu b. Akiwa Transkription ‎‏(ס׳ ­ ת׳)‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם וישר‏‎ ‎‏בכל עומד על‏‎ ‎‏משמר בנימת קול‏‎ ‎‏לתת גדולה לאל‏‎ ‎‏יוצר הכל מליץ‏‎ ‎‏ושליח בעד עדת‏‎ ‎‏הקהל ה״ה החבר ר׳‏‎ ‎‏ישעיהו בר עקיבה‏‎ ‎‏מת ביום ג׳ ל׳ אדר‏‎ ‎‏ראשון שנת‏‎ ‎‏תרס״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruh[t] Je{s}ai[a]s [Hilb] geb. 8. Nov [...] gest. 7. März {..05} Der From̄e {ruhe in stiller Trift,} Den̄ der Ge{mein}de machte er Ehre. Er liebte Gott u.{s}eine Schrift. U. Achtung hatt' er vor der Lehre. Drum kön̄en Menschen nur ihn loben. U. Him̄elssegen wird {ihm oben.} Übersetzung (Psalmenbuch) Hier ist begraben Ein redlicher Mann, aufrecht In allen Dingen. Er stand auf Der Wacht mit lieblicher Stimme, Zu preisen die Größe Gottes, des Allschöpfers. Fürsprecher Und Bote für die Gemeinschaft Der Gemeinde. War dies nicht der Chawer, Herr Jeschajahu, Sohn des Akiwa? Er starb am Dienstag, dem 30. des ersten Adar des Jahres 665 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der Verstorbene fungierte als Vorbeter (ehrenamtlich?) (Fürsprecher und Bote [Zln 6-7]). Zu Zln 5 6 vgl. Stein 0336. Zl 5: ‎‏בנימת‏‎ statt richtig ‎‏בנעימת‏‎. ======= hgl-633 Personalia 1905-04-09 Gidl Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה צנועה‏‎ ‎‏בכל דרכיה ישרה‏‎ ‎‏ותמימה במעשיה‏‎ ‎‏דרשה טוב בעלה כל‏‎ ‎‏ימיה והדריכה‏‎ ‎‏למישרים את בניה‏‎ ‎‏גידל אשת חיים מתה‏‎ ‎‏ביום א׳ ד׳ ניסן‏‎ ‎‏תרס״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Auguste Regensburger geb. Guggenheim geb. 4. Juli 1814, gest. 9. April 1905. Ewig lebst Du dort im Licht, Unsrer Liebe starbst Du nicht. Übersetzung Hier ist begraben Eine Frau, züchtig Auf all ihren Wegen; aufrecht Und vollkommen bei ihren Taten. Sie suchte das Gute für ihren Gatten all Ihre Tage und erzog Zur Ehrlichkeit ihre Kinder. Gidl, Gattin des Chajjim. Sie starb Am Sonntag, dem 4. Nissan 665 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-598 Personalia 1905-04-19 Awraham'Dow b. Baruch'Arje Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבחור אברהם‏‎ ‎‏דוב בר ברוך‏‎ ‎‏אריה מת ביום‏‎ ‎‏ד׳ ערב פסח‏‎ ‎‏שנת תרס״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hie[r] ru[ht] Albert Hochstätter geb. 26. Sept. 1833, gest.19. April 1905. Ruhe s{a}nft {!} Übersetzung Hier ist begraben Der Junggeselle Awraham Dow, Sohn des Baruch Arje. Er starb am Mittwoch, dem Vorabend zu Pessach Des Jahres 665 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-508 Transkription Sally [Bern]nheim geb. {2[1]. J}uni 1905 gest. [3]0. Juli 1905 Sally Bernheim 1905. ======= hgl-635 Personalia 1905-11-11 Kele b. Akiwa Transkription ‎‏{(ס׳ \ ת׳)}‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתולה צנועה‏‎ ‎‏וחמ[וד]ה מרת קילא‏‎ ‎‏בת עקיבה הלכה‏‎ ‎‏לעולמה ביום ש״ק‏‎ ‎‏י״ג חשון שנת תרס״ו‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Karoline Hilb geb. 2. Mai 1851, gest. 11. Nov. 1905. Zu fr[üh] bist Du hin- geschie[d]e[n] Zu früh ging Deine [---] Übersetzung {Psalmenbuch} Hier ist begraben Die unverheiratete Frau, züchtig Und beliebt, Frau Kele, Tochter des Akiwa. Sie ging ein In ihre Ewigkeit am heiligen Sabbat-Tage, Dem 12. Cheschvan des Jahres 666 Nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-328 Personalia 1905-11-22 Jehuda b. Binjamin Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם וישר‏‎ ‎‏אוהב שלום נקי כפים‏‎ ‎‏ובר לבב עטרת אשתו‏‎ ‎‏ובניו מעט היו ימיו‏‎ ‎‏ויקח המות בפתע‏‎ ‎‏פתאום ה״ה יהודה בר‏‎ ‎‏בנימין הלוי מת ביום‏‎ ‎‏ד׳ כ״ה חשון שנת‏‎ ‎‏תרס״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Leopold Levi geb. 27. Mai 1855, gest. 22. Nov. 1905. Mitten im Wirken u. Streben Zerriss das son̄ige Familien- leben. Du warst mein Alles, bist's noch heute. Im Wahn Dein guter Geist mich leite. Den Kindern möcht' den Segen geben Im guten Ruf des Vaters fort zuleben. Gott, der allein zu heilen vermag, Helf', dass mein Geschick mutig ertrag. Übersetzung Hier ist begraben ›Ein redlicher und aufrechter Mann‹, ›Der den Frieden liebt‹, ›unschuldige Hände hat Und reinen Herzens ist‹. Die Krone seiner Gattin Und seiner Kinder. ›Wenig waren seine Tage‹ Und es nahm [ihn] der Tod ganz Plötzlich dahin. War dies nicht Jehuda, Sohn des Binjamin Halevi? Er starb am Mittwoch, dem 25. Cheschvan des Jahres 666 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2: Ijob 1,8; 2,3 Zl 3: Av 1,12 Zl 3f: Ps 24,4 Zl 5: Nach Gen 47,9 Kommentar Zln 29-30: Die Syntax des Gedichts ist in der letzten Zeilen etwas eigenartig - wohl wegen eines fehlenden Pronomens "Helfe (=möge helfen), dass ich mein Geschick ertrage." ======= hgl-346 Personalia 1906-01-02 David b. Awraham'Halevi Transkription ‎‏(בעל \ תפלה)‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ויחי דוד בן אברהם‏‎ ‎‏הלוי חמשה ושמנים‏‎ ‎‏שנה ויגוע ויאסף אל‏‎ ‎‏עמיו ביום ג׳ ה׳ טבת‏‎ ‎‏תרס״ו לפ״ק‏‎ ‎‏אהא המות לקח אבינו‏‎ ‎‏לא נשכח תפארת ביתנו‏‎ ‎‏למשפחתו היה לעטרה‏‎ ‎‏דיד שמח בגן המנוחה‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht David Levi geboren d. 28. Juni 1820, gestorben d. 2. Januar 1906. Das schönste Denkmal war Deines Lebens Vorbild. Übersetzung (Herr / des Gebets) Hier ist begraben: Und es lebte David, Sohn des Awraham Halevi, fünfundachtzig Jahre ›und starb dahin und wurde eingesammelt zu Seinem Volke‹ am Dienstag, dem 5. Tewet 666 nach der kleinen Zahl. O weh, der Tod nahm hinweg unseren Vater. Nicht werden wir vergessen ›die Zierde unseres Hauses‹. Seiner Familie war er die Krone. ›David erfreut sich‹ im Garten der Ruhe. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 5f: Gen 49,33 Zl 9: Nach Sach 12,7, dort auf das Haus David bezogen Zl 11: Möglicherweise angelehnt an 1Chr 29,9 Kommentar Zl 10: ‎‏דיד‏‎ falsch für korrekt ‎‏דוד‏‎ oder ‎‏דויד‏‎. ======= hgl-594 Personalia 1906-01-25 Baruch b. Elijahu Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הילד ברוך‏‎ ‎‏בר אליהו‏‎ ‎‏מת ביום ה׳‏‎ ‎‏כ״ח טבת‏‎ ‎‏תרס״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ hier ruht Benno Ullmann geb. 2. Sept. 1898, gest. 25. Jan. 1906. Eltern trocknet eure Tränen Einst in jenen licht{en} Höh'n Wird gestillet euer Sehnen Übersetzung Hier ist begraben Das Kind Baruch, Sohn des Elijahu. Es starb am Donnerstag, dem 28. Tewet 666 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-636 Personalia 1906-11-23 Fradl Transkription ‎‏ס׳ \ ת׳‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל לבעלה‏‎ ‎‏משעכת אל בניה‏‎ ‎‏אם משכלת יעזרה‏‎ ‎‏לכל נפש שואלת‏‎ ‎‏פראדל אשת פנחס‏‎ ‎‏מתה עש״ק ו׳ כסלו‏‎ ‎‏תרס״ז‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Fan̄i Ullmann geb. Fröhlich geb.23. Aug. 1833, gest. 23. Nov. 1906. Gute Mutter! Wir steh'n trauernd hier am Grab. Unser Wünschen, unser Sehnen geht zu Deiner Gruft hinab. Übersetzung Psalmenbuch Hier ist begraben ›Eine tüchtige Frau‹. Ihrem Gatten Eine Stütze, für ihre Kinder Eine verständige Mutter und sie half Einer jeden Seele, die danach verlangte: Fradl, Gattin des Pinchas. Sie starb am Vorabend zum heiligen Sabbat, dem 6. Kislev 667. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 3: Spr 12,4; 31,10 Kommentar Zl 3: ‎‏משעכת‏‎ falsch statt korrekt ‎‏משענת‏‎. Zl 4: Statt ‎‏יעזרה‏‎ sicher richtig ‎‏ועזרה‏‎. ======= hgl-490 Personalia 1907-01-15 Chajjim b. Sandl Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש צדיק בנדובים‏‎ ‎‏הלך דרך טובים‏‎ ‎‏דבק נפשו באלהים‏‎ ‎‏וכל מעשיו לשמים ׃‏‎ ‎‏הוא חיים בר סנדל הלוי‏‎ ‎‏נפטר ביום ג׳ כ״ט טבת‏‎ ‎‏ונקבר ב׳ שבט תרס״ז ׃‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Hermann Levi geb. 29. Nov. 1863, gest. 15. Jan. 1907. Gebettet hier im kühlen Schoss der Erden, Erreicht Dich nicht mehr unser Wehgeschrei, Doch auch des Lebens Sorgen u. Beschwerden, Sie gehen spurlos still an Dir vorbei Du sorgtest rastlos für das Wohl der Deinen Doch unserm Dank bist ewig Du entrückt Wir kön̄en nur an diesem Hügel weinen, Den dieser Stein u. unsre heisse Liebe schmückt. Übersetzung Hier ist begraben ›Ein gerechter Mann‹ unter den Freigebigen. ›Er wandelte auf dem Wege der Guten‹; Seine Seele heftete er an Gott Und alle seine Taten [waren] um Gotteslohn. Er war Chajjim, Sohn des Sandl Halevi. Er verschied am Dienstag, dem 29.Tewet. Und wurde begraben am 2. Schwat 667. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2: Gen 6,9 Zl 3: Spr 2,20 ======= hgl-637 Personalia 1907-02-14 Derzle Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה היקרה‏‎ ‎‏אשת חיל עטרת‏‎ ‎‏הבית יראת אלהים‏‎ ‎‏ה״ה דערצלא אשת‏‎ ‎‏אליעזר קאפפענמאחר‏‎ ‎‏מתה ביום א׳ דר״ח אדר‏‎ ‎‏ונברה ב׳ דר״ח אדר‏‎ ‎‏תרס״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Th[eres]e [K]a[ppenmacher] geb. Schilling geb. d. 17. [De]z. 1856, gest. d. [14]. [Fe]b. 1907. R[uhe in Fr]iden. Übersetzung Hier ist begraben Die teuere Frau, ›Die tüchtige Frau, die Krone‹ Des Hauses; sie fürchtete Gott. Ist dies nicht Derzle, Gattin des Elieser Kappenmacher? Sie starb am 1. Neumondstag des Adar Und wurde begraben am 2. Neumondstag des Adar 667 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 3: Spr 12,4 Kommentar Zln 2-3: "Die tüchtige Frau, die Krone / Des Hauses" ist Prov. 12,4 nachempfunden. Zl 8: ‎‏נברה‏‎ falsch statt korrekt ‎‏נקברה‏‎. ======= hgl-489 Personalia 1907-03-14 Jehuda b. Menachem Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏יהודה בר מנחם‏‎ ‎‏מורה תנקות‏‎ ‎‏ושליח צבור‏‎ ‎‏מת ביום כ״ט‏‎ ‎‏אדר תרס״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Levi Speyer Lehrer geb. 3. Febr. 1845 gest. 14. März 1907. Das Gedächtnis seiner Lehren, Wollen wir durch Thaten ehren. Übersetzung Hier ist begraben Jehuda, Sohn des Menachem. Kinderlehrer Und Vorbeter. Er starb am 29. Adar 667 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der 29. Adar (5)667 ist Freitag, der 15. März 1907. Der Tod trat am Abend des 14. März ein und da hatte der 29. Adar bereits begonnen. Zl 6: ‎‏לפ״ק‏‎ als Ligatur geschrieben. ======= hgl-491 Personalia 1907-04-10 Pinchas b. Jehoschua Transkription ‎‏(ס׳ / ת׳)‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏עבד אל באמת וב[תמים]‏‎ ‎‏אהב תורה מכבד נבונים‏‎ ‎‏פזר נתן לאביונים‏‎ ‎‏תנוח נפשו במרומים‏‎ ‎‏פנחס בר יהושע מת‏‎ ‎‏ביום ד׳ כ״ו ניסן ונקבר‏‎ ‎‏ביום עש״ק כ״ח ניסן‏‎ ‎‏תרס״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Seligmann Ullmann geb. 16. April 1846, gest. 10. April 1907. Den Deinen unvergesslich. Übersetzung (Buch / der Psalmen) Hier ist begraben: Er diente Gott ›in Wahrheit und in Lauterkeit‹. Er liebte die Tora und ehrte Verständige. ›Er streute aus und gab den Armen‹. Seine Seele ruhe aus in den Himmelshöhen. Pinchas, Sohn des Jehoschua, starb Am Mittwoch, dem 26. Nissan, und wurde begraben Am Vorabend zum heiligen Sabbat, dem 28. Nissan 667 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 3: Ri 9,16 u. 19 Zl 5: Ps 112,9 Kommentar Zl 4: Ps 112,9. Zl 2: Das letzte Wort in dieser Zeile ist verhauen, es sollte ‎‏ובתמים‏‎ / in Lauterkeit heißen, was Text und Übersetzung wiedergeben. ======= hgl-509 Personalia 1907-08-01 Meir b. Refael'Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ילד‏‎ ‎‏שעשועים‏‎ ‎‏גוף נחמד‏‎ ‎‏ונעים מאיר‏‎ ‎‏בר רפאל‏‎ ‎‏הלוי מת כ״א אב‏‎ ‎‏תרס״ז לפ״ק‏‎ Hier ruht Max Levi geb: 25. Juli 1903 gest. 1. August 1907. Gott hats gegeben Gott hats genom̄en Der Name Gottes Sei gelobt. Übersetzung Hier ist begraben ›Ein Kind des Ergötzens‹, Ein lieblicher Leib Und ein angenehmer, Meir, Sohn des Refael Halevi. Er starb am 21. Aw 667 nach der kleinen Zahl. Zitatapparat Zl 2f: Jer 31,19 Kommentar Der Vers auf der Rückseite stammt aus Hiob 1,21. ======= hgl-638 Personalia 1907-08-07 Merle Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה החשובה‏‎ ‎‏והיקרה עטרת‏‎ ‎‏בעלה ותפארת בניה‏‎ ‎‏מרלה אשת יעקב‏‎ ‎‏רפאל מתה כ״ז אב‏‎ ‎‏ונקברה א׳ ר״ח אלו[ל]‏‎ ‎‏תרס״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Mathilde Schwab geb. 13. Mai 1841, gest. 7. Aug. 1907. Die gute Mutter der Tod uns nahm, Wir Kinder weinen, dass so früh es kam. Ein Scheiden auf Erden, ein Wiederseh'n dort, Unser einziger Trost, dieser feste Hort. Übersetzung Hier ist begraben Die bedeutende und teuere Frau, ›die Krone Ihres Gatten‹ und die Zierde ihrer Kinder: Merle, Gattin des Jaakow Refael. Sie starb den 27. Aw Und wurde begraben den 1. Neumondstag des Elul 667 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 3f: Spr 12,4 Kommentar Der 27. Aw (5)667 ist Mittwoch, der 7. August 1907. Das Begräbnisdatum kann kaum korrekt sein: Der 1. Neumondstag des Elul ist der 30. Aw, der im betreffenden Jahr auf Samstag (Sabbat), den 10.8. fiel. An einem Sabbat darf keine Beerdigung stattfinden. ======= hgl-639 Personalia 1907-09-10 Sara Transkription ‎‏ס׳ \ ת׳‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה היקרה אשת‏‎ ‎‏חיל שרה אשת רפאל‏‎ ‎‏לעווענתטיין מתה‏‎ ‎‏ביום ב׳ ראש השנה‏‎ ‎‏ונקברה ביום צום‏‎ ‎‏גדליה תרס״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frau Sara Löwenstein geb. 11. Okt. 1837, gest. 10. Sept. 1907. Leb' wohl, du süsse Mutter, Leb' wohl für alle Zeit. Wen̄ wir uns wieder finden So ist's für Ewigkeit. Übersetzung Psalmenbuch Hier ist begraben Die teuere Frau, ›die tüchtige Frau‹, Sara, Gattin des Refael Löwenstein. Sie starb Am 2. Tag des Neujahrsfestes Und wurde begraben am Fasttag des Gedalja 665 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 3f: Spr 12,4; 31,10 Kommentar Zl 5: ‎‏לעווענתטיין‏‎ statt üblicherweise zu erwartendem ‎‏לעווענשטיין‏‎; da bei den Aschkenasen ‎‏ת‏‎ ohne Dagesch als [s] realisiert wurde, steht es hier anstelle der Letter "s" des Namens Löwenstein. ======= hgl-510 Personalia 1907-12-18 Dine b. Awraham Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ילד שעשועים‏‎ ‎‏גוף נחמד ונעים‏‎ ‎‏דינע בת‏‎ ‎‏אברהם מתה‏‎ ‎‏י״ג טבתרס״ז לפ״ק‏‎ Hier ruht Dina Hilb geb. 2{4}. Aug 1902 [g]est. {1}8. Dez. 19{07} [u]nser Sch[merz ...] [...] über [...] Ach' dein {frühe[r ...]} {..[tr]}übet un[s]er [L...] {[u]n}d de{r Elte[rn ...]} Übersetzung Hier ist begraben Ein Kind des Ergötzens, Ein lieblicher und angenehmer Leib, Dine, Tochter des Awraham. Sie starb am 13. Tewet 667 nach der kleinen Zahl. Kommentar Der 13. Tewet (5)667 ist Sonntag, der 30. Dezember 1906. Lt. RSA 1256, 68 und der deutschen Rückseite trat der Tod am 18. Dezember 1907 ein, was umgerechnet Mittwoch, der 13. Tewet (5)668 ist. Somit dürfte die Angabe (667) auf der Vorderseite falsch sein! Zl 6: Hier liegt ein Fall von Haplographie vor: Von zwei identischen, aufeinander folgenden Lettern wird nur einer geschrieben; statt ‎‏טבתרסז‏‎ muss es heißen: ‎‏טבת תרסז‏‎. Außerdem ist die Jahreszahl falsch; korrekt sollte da stehen: ‎‏תרסח‏‎. ======= hgl-640 Personalia 1908-01-23 Etle Transkription ‎‏ס׳ \ ת׳‏‎ ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏האשה היקר[ה]‏‎ ‎‏מ׳ עטלע‏‎ ‎‏אשת ר׳ יעקב‏‎ ‎‏האהענעמסער‏‎ ‎‏נפטרה כ׳ שבט‏‎ ‎‏ונקברה כ״ג שבט‏‎ ‎‏תרס״ח‏‎ Adelheid Hohenemser. Hier ruht Adelheid Hohenemser geb. 7. April 1840, gest. 23. Jan. 1908. Gute Mutter! Hier an Deiner Grabesstelle, Wo so manche Träne unser Auge trübt, Gibt der Glaube Trost für uns're Seele. Dass es jenseits keinen Tod mehr gibt. Übersetzung Psalmenbuch Hier ist geborgen Die teuere Frau, Frau Etle, Gattin des Herrn Jaakow Hohenemser. Sie verschied am 20. Schwat Und wurde begraben am 23. Schwat 668. Kommentar Zl 5: Die Schreibung des bürgerlichen Namens ‎‏האהענעמדער‏‎ mit ‎‏ס‏‎ gibt die süd-deutsche Aussprache mit [s] wieder. ======= hgl-488 Personalia 1908-03-05 Jizchak b. Jehoschua Transkription ‎‏(ס׳ / ת׳)‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש הולך תמים היה‏‎ ‎‏צדיק באמונתו חיה‏‎ ‎‏אהב הצדק והמשרים‏‎ ‎‏היסיב לקרוביו גם לזרים‏‎ ‎‏יצחק בר יהושע מת ביום‏‎ ‎‏עש״ק ג׳ אדר שני ונקבר‏‎ ‎‏ביום ה׳ אדר שני‏‎ ‎‏תרס״ח לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Isaak Ullmann geboren d. 16. Februar 1854, gestorben d. 5. März 1908. Trennung ist unser Loos, Wiedersehen unsre Hoffnung. Übersetzung (Buch / der Psalmen) Hier ist begraben Ein Mann, ›der vollkommen wandelte‹ war er. ›Ein Gerechter, durch seinen Glauben lebte er‹. Er liebte die Gerechtigkeit und die Geradheit. Er tat Gutes an seinen Verwandten [und] auch an Fremden. Jizchak, Sohn des Jehoschua. Er starb am Vorabend zum heiligen Sabbat, dem 3. Adar Scheni und wurde begraben Am 5. Adar Scheni 668 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 3: Ps 15,2 Zl 4: Nach Hab 2,4 Kommentar Der 3. Adar Scheni (=Adar II) (5)668 ist Freitag, der 6. März 1908. Der Tod trat offensichtlich am Abend des Donnerstags, des 5. März, ein (da war dann bereits Sabbatvorabend, 3. Adar II nach dem jüdischen Kalender); so erklärt sich die Angabe 5. März im deutschen Text. Zl 5: ‎‏היסיב‏‎ falsch für korrekt ‎‏היטיב‏‎. ======= hgl-610 Personalia 1908-07-14 Meir b. Schlomo'Ullmann Transkription ‎‏{פ״נ}‏‎ ‎‏[...] בן שלמה‏‎ ‎‏א{ולמ}אן מת ביום ג׳ ט״ו‏‎ ‎‏{תמו}ז ונק׳ ביום {ד׳}‏‎ ‎‏תרס״ח‏‎ {Maier Sal} {Ull[ma]n̄}Maier Salomon Ullmann {geb. 13. März 1833,} {gest. 14. Juli 1908.} Übersetzung Hier ist begraben [...Meir], Sohn des Schlomo Ullmann. Er starb am Dienstag, dem 15. Tammus und wurde begraben am Mittwoch 668. Kommentar Der Vorname "Maier ~ Meir" ist ergänzt nach RSA 1254, 17 und 1256, 69 sowie nach der Rückseite ("Maier") ======= hgl-487 Personalia 1908-08-03 Refael b. Awraham'Zwi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש ירא ה׳ מנעוריו‏‎ ‎‏תם וישר בכל מעשיו‏‎ ‎‏ורודף שלום כל ימי‏‎ ‎‏חייו רפאל בן אברהם‏‎ ‎‏צבי מת ביום ב׳ ונקבר‏‎ ‎‏ביום ד׳ ח׳ אב‏‎ ‎‏תרס״ח‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Raphael Zivi geb. 13. Okt. 1845, gest. 3. Aug. 1908. Zu schmerzlich war für uns Dein Scheiden, Zu bitter Dein so früher Tod. Doch Du bist nun b[e]freit von Leiden, Be[fr]eit von jeder Erdennot. Übersetzung Hier ist begraben Ein seit seiner Jugend gottesfürchtiger Mann, Redlich und aufrecht in allen seinen Taten ›Und dem Frieden jagte er nach‹ alle Tage Seines Lebens: Refael, Sohn des Awraham Zwi. Er starb am Montag und wurde begraben Am Mittwoch, dem 8. Aw 668. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 4: Av 1,12 Kommentar Das Amt des Verstorbenen als Beschneider ist im Text nicht erwähnt. Gemeindestellung: Mohel (Beschneider) ======= hgl-621 Transkription Hier ruht Regine Kapp[enma]cher, geb. 27. Jan. 1839, gest. 2. Okt. 1909. ======= hgl-511 Personalia 1909-11-16 Brendle b. Awraham Ullmann Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הילד ב{רענדלה} בת‏‎ ‎‏אברהם {אוללמ}אנן‏‎ ‎‏מת ביום {ג׳ ג׳} כסלו‏‎ ‎‏תר״ע לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Bella Ullmann geb. 25. Sept, 1909, gest. 16. Nov. 1909. Übersetzung Hier ist begraben Das Kind Brendle, Tochter des Awraham Ullmann. Sie starb am Dienstag, dem 3. Kislev 670 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der 3. Kislev (5)670 ist Dienstag, der 16. November 1909. Das Geburtsdatum der kleinen Bella, der 25. September 1909, war Sabbat und Jom Kippur! Zl 4: ‎‏מת‏‎ statt korrekt ‎‏מתה‏‎. ======= hgl-622 Personalia 1910-03-02 Jendel Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה מהללה‏‎ ‎‏ויקרה מכתרת‏‎ ‎‏בכל מדה ישרה ועשה‏‎ ‎‏צדקה כל ימיה‏‎ ‎‏יענדעל אשת בנימין‏‎ ‎‏הלוי מתה כ״א‏‎ ‎‏אדר א׳ תר״ע לפ״ן ונקבר‏‎ ‎‏ביום כ״ג ערב ש״ק‏‎ Hier ruht Jeanette Levi geb. Regensburger, geb. 6. Feb. 1822, gest. 2. März 1910. Wer mit Lieb' u. Eifer strebte Stets durch Wohltun zu erfreu'n, Wer der Welt zum Segen lebte, Der wird unvergesslich sein. Übersetzung Hier ist begraben Eine hochgelobte Frau, Eine teuere, gekrönt mit Allen guten Eigenschaften und sie gab Almosen all ihre Tage. Jendel, Gattin des Binjamin Halevi. Sie starb am 21. Adar I. 670 nach der kleinen Zahl und sie wurde begraben Am 23., dem Vorabend zum heiligen Sabbat. Kommentar Zl 2: ‎‏מהללה‏‎ statt häufiger ‎‏מהוללה‏‎. Zl 3: ‎‏מכתרת‏‎ statt häufiger ‎‏מוכתרת‏‎. Zl 4: ‎‏ועשה‏‎ statt korrekt ‎‏ועשתה‏‎. Zl 8: ‎‏לפן‏‎ statt üblicherweise ‎‏לפק‏‎; ‎‏נקבר‏‎ statt korrekt ‎‏נקברה‏‎. ======= hgl-623 Transkription Sara Ullmann geb. Regensburger, geb. 13. Febr. 1851, gest. 9. Mai 1912. Du warst uns mehr als Gattin und Mutter, Du warst uns alles! ======= hgl-624 Personalia 1912-05-28 Bradl Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל [...]‏‎ ‎‏הבית ירא[...]‏‎ ‎‏וחננת דל[...]‏‎ ‎‏בראדל [...]‏‎ ‎‏אליהו וייל מתה‏‎ ‎‏ביום ג׳ י״ב סיון‏‎ ‎‏ונקברה י״ג סיון‏‎ ‎‏תרע״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frida Weil geb. Ullmann geb. 21. Mai 1866, {g}est. 28. Mai 1912. {Von Sc}hmer{z} gebeugt {hast D}u empfunden [...] Weh, des [...] Pein [...] alles über- [...]unden, [...] Übersetzung Hier ist begraben ›Eine tüchtige Frau‹, ›[Walterin] Des Hauses‹, [gottes]fürchtig Und sie erbarmte sich der Notdürftigen ... Bradl, [...] Elijahu Weil. Sie starb Am Dienstag, dem 12. Sivan Und wurde begraben den 13. Sivan 672 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2: Spr 12,4; 31,10 Zl 2f: Ps 113,9 Kommentar Zl 6: ‎‏וייל‏‎ statt normal ‎‏ווייל‏‎. ======= hgl-625 Personalia 1912-06-20 Kele Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה ישרה‏‎ ‎‏ונעימה הלכה‏‎ ‎‏בדרך תמימה‏‎ ‎‏עשתה צדקה כל‏‎ ‎‏ימיה ה״ה מרת‏‎ ‎‏קילה אשת מעיר‏‎ ‎‏בר אלחנן הלוי‏‎ ‎‏מתה בים ה׳ תמוז‏‎ ‎‏שנת תרע״ב‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Karoline M. Levi geb. 8. Jan. 1839, gest. 20. Juni 1912. Nicht ewig kann der Tod, o Heissgeliebte, trennen. Nicht ewig unsere Seelen auseinandergeh'n! In sehnsuchtsvollem Schmerz lässt Gott es uns erkennen, Es gibt, wir baun auf ihn, für uns ein Wiederseh'n. Übersetzung Hier ist begraben Eine aufrechte Frau. Eine liebliche. Sie wandelte Auf einem vollkommenen Wege. Sie gab Almosen all Ihre Tage. Ist dies nicht Frau Kele, Gattin des Meir, Sohn des Elchanan Halevi? Sie starb am 5. Tammus Des Jahres 672 Nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 7: ‎‏מעיר‏‎ falsch statt richtig ‎‏מאיר‏‎. Zl 9: ‎‏בים‏‎ falsch statt korrekt ‎‏ביום‏‎. ======= hgl-626 Personalia 1912-09-25 Kele Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האש היקרה אשת‏‎ ‎‏חיל ה״ה קילא‏‎ ‎‏אשת אברהם‏‎ ‎‏לעווענזטיין‏‎ ‎‏מתה ביום א׳ סכות‏‎ ‎‏ונקברה יום ב׳ דסכות‏‎ ‎‏תרע״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Karoline Löwenstein geb. 9. Mai 1836, gest. 25. Sept. 1912. Übersetzung Hier ist begraben Die teuere Frau, die tüchtige Frau. Ist dies nicht Kele, Gattin des Awraham Löwenstein? Sie starb am 1. [Tag] von Sukkot Und wurde begraben den 2. [Tag] von Sukkot 673 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 2: ‎‏האש היקרה‏‎ wahrscheinlich versehentlich für richtig ‎‏האשה יקרה‏‎ (falsche Trennung). ======= hgl-627 Transkription Rosa Weil geb. Katz 1844 - 1913 ======= hgl-492 Personalia 1913-01-01 Awraham b. Binjamin Löwenstein Transkription ‎‏(ס׳ / ת׳)‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש אמונים צדיק‏‎ ‎‏וישר ירא אלהים‏‎ ‎‏ה״ה אברהם בר‏‎ ‎‏בנימין לעווענתטיין‏‎ ‎‏מת ביום כ״ב טבת‏‎ ‎‏ונקבר כ״ד טבת‏‎ ‎‏תרע״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Abraham Löwenstein geb. 10. April 1826, gest. 1. Jan. 1913. Ruhe in Frieden! Übersetzung (Buch / der Psalmen) Hier ist begraben ›Ein zuverlässiger Mann‹, ›gerecht Und aufrecht‹ [und] gottesfürchtig. War dies nicht Awraham, Sohn des Binjamin Löwenstein. Er starb am 22. Tewet Und wurde begraben am 24. Tewet 673 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 3: Spr 20,6 Zl 3f: Dtn 32,4 Kommentar Zl 5: ‎‏לעווענתטיין‏‎ mit ‎‏ת‏‎ statt ‎‏ס‏‎, weil der Buchstabe ohne Dagesch bei den Aschkenasen als [s] ausgesprochen wurde. Eigentlich sollte auch nicht ‎‏ס‏‎, sondern der Buchstabe ‎‏ש‏‎ gebraucht werden, aber die Schreibung der Familiennamen in hebräischen Lettern wurde im letzten Jahrhundert gern an die deutsche Orthographie angelehnt. Zln 6/7: Der Monatsname ‎‏טבת‏‎ ist beide Male überpunktet. ======= hgl-600 Personalia 1914-05-06 Transkription ‎‏מתה בּיום ד׳ י׳ אייר‏‎ ‎‏שנת תּרע״ד לפ״ק‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ Therese Levi geb. 23. Juli 1902, gest. 6. Mai 1914. Wir werden deiner stets gedenken. ‎‏תּנצבּ״הּ‏‎ Tochter des Adolf Levi, Hechingen. Übersetzung Sie starb am Mittwoch, dem 10. Ijar Des Jahres 674 nach der kleinen Zahl. Hier ist begraben Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Auf der Rückseite sind in der rituellen Schlussformel ‎‏תנצבה‏‎ die Lettern ‎‏ת‏‎ und ‎‏ב‏‎ dagessiert, das ‎‏ה‏‎ am Schluss ist als Mappik-He geschrieben (also mit Punkt darin). Das kann nur Schmuckfunktion haben. ======= hgl-628 Personalia 1914-06-23 Reiz Transkription ‎‏ס׳ \ {ת׳}‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה החשובה והיקרה‏‎ ‎‏עטרת בעל ה‏‎ ‎‏ותפ א רת בניה‏‎ ‎‏רייצ אשת יעקב מתה‏‎ ‎‏ביום כ״ט סיון תרע״ד‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ {[Hi]er ruht} [R]osa W[e]il gb. Schwarzman̄ [Ehefra]u des J[acob] Weil g[e]b 7. Juni 182[9], gest. [2]3. Juni 1914. Übersetzung Psalmenbuch Hier ist begraben Die bedeutende und teuere Frau, ›Die Krone ihres Gatten‹ Und die Zierde ihrer Kinder: Reiz, die Gattin des Jaakow. Sie starb Am 29. Sivan 674 Nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 4: Spr 12,4 Kommentar Zl 3: ‎‏בעל ה‏‎ irrtümlich statt ‎‏בעלה‏‎. Zl 4: ‎‏ותפ א רת‏‎ fälschlich für ‎‏ותפארת‏‎. Zl 5: ‎‏רייצ‏‎ statt ‎‏רייץ‏‎ ist bei nicht-hebräischen Eigennamen durchaus möglich. ======= hgl-629 Personalia 1914-06-23 Ester Transkription ‎‏פ״נ‏‎ Frau Ernestine Ullmann geb. 16. Febr. 1852, gest. 23. Juni 1914. Auf Wiederseh'n. ‎‏מרת אסתּר אשת ישראל‏‎ ‎‏מתה בּשיבה טובה בּיום ג׳‏‎ ‎‏כ״ט סיון תרע״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תּנצבּ״הּ‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Frau Ester, Gattin des Jisrael. Sie starb im Greisenalter am Dienstag, Dem 29.Sivan 674 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-486 Personalia 1914-07-06 Jaakow b. Binjamin Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏יעקב בר בנימן‏‎ ‎‏מת ביום ב׳‏‎ ‎‏י״ב תמוז תרע״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ J. B. Reutlinger geb.30. Juni 1854. gest. 6. Juli 1914. Auf Wiederseh'n. Übersetzung Hier ist begraben Jaakow, Sohn des Binjamin. Er starb am Montag, Dem 12. Tammus 674 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 3: Zwischen den beiden letzten Wörtern befindet sich ein hochgestellter Punkt. ======= hgl-630 Personalia 1914-10-05 Kele Transkription ‎‏פ״נ‏‎ Frau Karoline Reinauer geboren am 24. April 1866, gestorben am 15. October 1914. ‎‏קילה אשת מרדכי מתה‏‎ ‎‏בּיום בּ׳ ט״ו תשרי תרע״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצבּ״ה‏‎ Deine Thaten sind dein bestes Angedenken! Übersetzung Hier ist begraben Kele, Gattin des Mordechai. Sie starb am Montag, dem 15. Tischri 675 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Das bürgerliche Sterbedatum "15. October" scheint falsch zu sein: Letzterer ist nämlich Donnerstag, der 25. Tischri. Der 15. Tischri hingegen (so der hebräische Text) ist übrigens der 1. Tag des Laubhüttenfestes, was eigenartigerweise nicht erwähnt wird. Die Lettern ‎‏ב‏‎ dieser Inschrift sind dagesssiert; das dürfte ornamental sein. ======= hgl-493 Personalia 1914-08-22 Aharon b. Jehuda'Halevi 1914-09-30 Binjamin b. Awraham'Halevi 1916-10-03 1916-11-18 1918-07-18 1918-09-30 Transkription Hier ruht Füsilier Wolf Levi, Füsilier Reg. 40, verwundet 27. Sept. 1914 bei Regnéville, gestorben 30. Sept. 1914 in Metz. ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אהרן בר יהודה‏‎ ‎‏הלוי מת ביום‏‎ ‎‏א׳ אלול תרע״ד לפ״ק‏‎ ‎‏בנימין בר אברהם‏‎ ‎‏הלוי מת ביום‏‎ ‎‏י״א תשרי תרע״ה לפ״ק‏‎ ‎‏איך נפלו גנורים‏‎ ‎‏בתוך המלחמה‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Artur Levi gefall. 22. Aug. 1914 bei Bertrix, Belg. Dieses Denkmal widmet den gefallenen Helden die dankbare Gemeinde. Eugen Adler gefall. 3. Okt. 1916 a. d. Somme Leopold Hirsch gefall. {[30]}. Sept. 1918 bei [M]onthois Jakob Reutlinger, gefall. 18. Nov. 1916 bei St. Pierre Albert Levi, gest. 18. Juli 1918 im Lazarett Wilna. Übersetzung Hier sind begraben Aharon, Sohn des Jehuda Halevi, Er starb am 1. Elul 674 nach der kleinen Zahl. Binjamin, Sohn des Awraham Halevi. Er starb am 11. Tischri 675 nach der kleinen Zahl. ›Wie sind gefallen Helden Im Kriege!‹ Ihre Seelen seien eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 12f: 2Sam 1,25 Kommentar Denkmal für die jüdischen Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Der 1. Elul (5)674 ist Sonntag, der 23. August 1914. Lt. deutschem Text fiel Artur Levi am 22. August. Das muss am späten Abend gewesen sein, als bereits der 1. Elul begonnen hatte. Der 11. Tischri (5)675 ist Donnerstag, der 1. Oktober 1914. Nach dem deutschen Text starb Wolf Levi am 30. September. Der Tod wird also am Ausgang vom Jom Kippur (= 10. Tischri) eingetreten sein, als der 11. Tischri schon angebrochen war. ======= hgl-354 Personalia 1915-03-16 Meir b. Binjamin'Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏מאיר בר בנימן‏‎ ‎‏הלוי מת ביום ג׳‏‎ ‎‏ראש חדש ניסן תרע״ה‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Maier Wolf Levi geb. 18. April 1853, gest. 16. März 1915. Übersetzung Hier ist begraben Meir, Sohn des Binjamin Halevi. Er starb am Dienstag, Dem Neumondstag des Nissan 675. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-612 Personalia 1915-04-14 Channa Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה היקרה אשת‏‎ ‎‏ה״ה מרת ח°נ°ה°‏‎ ‎‏אשת אהרן שוואב‏‎ ‎‏מתה ביום א׳ ל׳ שבט‏‎ ‎‏ונקברה ביום ג׳ ב׳ אדר‏‎ ‎‏תרע״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Hannchen Schwab geb. Levi geb. 12. Febr. 1872, gest. 14. Febr. 1915. Erlöst bist du und ruhst in Frieden, Erlöst von jeder Erdenpein, Doch trostlos bleiben wir hienieden Und unvergesslich wirst du sein. Übersetzung Hier ist begraben Die teuere Frau, (Frau). Ist dies nicht Frau Channa, Gattin des Aharon Schwab? Sie starb am Sonntag, dem 30. Schwat Und wurde begraben am Dienstag, dem 2. Adar 675 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Über dem Namen der Verstorbenen "Channa" ist eine Wellenlinie eingemeißelt. Damit soll auf die Tatsache hingewiesen werden, dass sie eine fromme Jüdin gewesen ist, die zu Lebzeiten alle drei für eine Frau vorgeschriebenen Gebote beachtet hat (die restlichen der vielen Vorschriften darf eine Frau halten, wenn sie will), nämlich: Challa = die Absonderung der Teighebe; Nidda = die Reinheitsregeln während der Menstruation und Hadlakat Nerot = das Anzünden der Sabbatlichter. Die drei Anfangsbuchstaben dieser Termini ergeben den Namen: Channa. Zl 2: Das eingeklammerte "Frau" scheint versehentlich gesetzt worden zu sein, ‎‏אשת‏‎ ist zu tilgen. ======= hgl-613 Personalia 1915-06-03 ... Transkription ‎‏{[מ...] אשת ב}רוך‏‎ ‎‏{מת ביום ה כ״א ס}יון‏‎ ‎‏ש{נת תרע״ה לפ״ק}‏‎ ‎‏{תנצב״ה}‏‎ Hier ruht Auguste Weil geb. Levi gestorben am 3. Juni 1915. geb. den 12. Febr. 1860 gest. den 3. Juni 1915. Übersetzung Frau [...]. Gattin des Baruch. Sie starb am Donnerstag, dem 21. Sivan Des Jahres 675 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 2: ‎‏מת‏‎ statt korrekt ‎‏מתה‏‎. ======= hgl-615 Personalia 1916-03-14 Ester Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל מרת‏‎ ‎‏א°ס°ת°ר° אשת פנחת‏‎ ‎‏אולמן מתה‏‎ ‎‏ביום ג׳ ט׳ ואדר‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ Ernestine Ullmann geb. 25. Juni 1850 gest.14. März 1916 Es seh'n sich wieder die sich lieben. Übersetzung Hier ist begraben ›Eine tüchtige Frau‹, Frau Ester, Gattin des Pinchas Ullmann. Sie starb Am Dienstag, dem 9. We-Adar Nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Babette Hilb geb. Levi Zitatapparat Zl 2: Spr 12,4; 31,10 Kommentar Das jüdische Jahr ist im Text vergessen worden. Das bürgerliche Todesdatum 14. März 1916 ist umgerechnet Dienstag, der 9. We-Adar (=Adar Scheni) (5)676, also ‎‏תרעו‏‎. Der Name "Ester" so wie auch der Monatsname "(We-)Adar" sind mit einer Wellenlinie bekrönt. Am 14. Adar (im Schaltjahr am 14. We-Adar) findet das Purim-Fest statt, bei dem die Errettung der Juden im Perserreich durch die Königin Esther gefeiert wird: Möglicherweise soll durch die Hervorhebung der genannten Wörter darauf hingewiesen werden. Zl 3: ‎‏פנחת‏‎ statt korrekt ‎‏פנחס‏‎. Das Versehen rührt daher, dass die Aschkenasen das nicht-dagessierte ‎‏ת‏‎ wie [s] aussprachen. Es liegt also keine "durch das Jiddische beeinflußte Schreibweise" vor, wie Frau Zumbroich vermutet, sondern einfach ein Rechtschreibefehler, der sich hier umso leichter einschleichen konnte, als das davor stehende Wort auf ‎‏ת‏‎ endete und man "esches" sprach wie "Pinches". Davon abgesehen kannten die Haigerlocher Juden um 1916 auch kein Jiddisch mehr. ======= hgl-617 Personalia 1916-09-28 Sisse Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה היקרה‏‎ ‎‏זיסא אשת‏‎ ‎‏אליעזר קאפפענ‏‎ ‎‏מאחר מתה ביום‏‎ ‎‏ב׳ ראש השנה‏‎ ‎‏תרע״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Die teuere Frau Sisse, Gattin des Elieser Kappenmacher. Sie starb am 2. Tag des Neujahrs-Festes 677 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der 2. Tag des Neujahrs-Festes ist der 2. Tischri, der im Jahr (5)677 auf Freitag, den 29. September 1916 fiel. In RSA 1256, 69 wird als Todestag angegeben: (Do) 28.9.1916, 8 1/2 nachm.; um diese Uhrzeit hatte bereits der 2. Tischri angefangen. Zl 5: Statt ‎‏מאחר‏‎ hätte man die Graphie ‎‏מאכר‏‎ erwartet. Zl 6: ‎‏ב ראש השנה‏‎ statt ‎‏ב דראש השנה‏‎, was normalerweise gebraucht wird. ====== hgl-76 Personalia 1916-11-27 Josef b. Natan'Behr Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏יוסף בר נתן‏‎ ‎‏בעהר מת‏‎ ‎‏ביום ב׳ כסלו‏‎ ‎‏תרע״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Josef Behr Kaufmann geb. d. 9. April 1853 gest. d. 27. November 1916. Übersetzung Hier ist begraben Josef, Sohn des Natan Behr. Er starb Am zweiten Tage des Kislev 677 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Beruf: Kaufmann ====== hgl-75 Personalia 1916/17 Schimon Koppe[l]'Mohr Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏שמעון קאפפע[ל]‏‎ ‎‏מאהר מת ביו[ם]‏‎ ‎‏א׳ טבת תרע״[.]‏‎ ‎‏לפק תנצב[ה]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Schimon Koppe[l] Mohr. Er starb am Tage Eins des Tewet 67[.] nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Die Angabe des Sterbejahrs ist nicht vollständig erhalten - der Sterbetag fiel in einen Dezember der Jahre 1909 bis 1918. Doch steht der Grabstein zwischen einem Stein vom 27. November 1916 (Nr. 0076) und einem vom 22. März 1918 (Nr. 0074). Damit bleiben als mögliche Sterbedaten der 1. Tewet 677 = 26. Dezember 1916 oder der 1. Tewet 678 = 16. Dezember 1917. Zl 4: Der Monatsname Tewet wurde durch Punkte hervorgehoben. ======= hgl-498 Personalia 1917-01-13 Binjamin b. Jaakow Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏בנימין בר יעקב הלוי‏‎ ‎‏מת ביום ש״ק י״ט טבת‏‎ ‎‏תרע״ז לפ״ק‏‎ Hier ruht Julius Levi geb. 13. Mai 1904, gest 13. Jan. 1917. Groß wie Deine Liebe zu uns Ist nun unser Leid! Übersetzung Hier ist begraben Binjamin, Sohn des Jaakow Halevi. Er starb am heiligen Sabbat-Tage, dem 19. Tewet 677 nach der kleinen Zahl. ======= hgl-618 Personalia 1917-03-09 Derzle Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏דערצלא אשת‏‎ ‎‏אברהם הלוי‏‎ ‎‏מתה ביום שושן‏‎ ‎‏פורים ט״ו אדר‏‎ ‎‏תרע״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Therese Levi geb. Bach 1825 - 1917. Voll Klugheit u. voll Güte im Wohlthun nim̄er müde so lebt durch That u. Wort dein Bild uns im̄er fort. Übersetzung Hier ist begraben Derzle, die Gattin des Awraham Halevi. Sie starb an Schuschan- Purim, dem 15. Adar 677 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Schuschan-Purim ist der Tag nach dem Purim-Fest und das ist der 15. Adar, der im Jahr (5)677 auf Freitag, den 9. März 1917 fiel. Dieser Tag ist kein eigentlicher Festtag - außer in Jerusalem. Zu seiner Entstehung lies nach Esther 9,10 - 22. Es gilt folgende Regel: In einer Stadt, die in den Tagen von Jehoschua bin Nun mit einer Mauer umgeben war, liest man die Megilla (sc. die Lektüre des Buches Esther am Feiertag) am fünfzehnten; das kommt aber in unseren Gegenden nicht vor. (QSA § 141, 23). Man bezieht dies heute mit vollem Recht nur auf die Stadt Jerusalem, von der man annimmt, sie habe auch in den Tagen Josuas eine Mauer besessen wie Susa (=Schuschan), die Hauptstadt des altpersischen Reiches. ======= hgl-619 Personalia 1917-05-14 Merle Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏מרלה אשת יעקב‏‎ ‎‏הלוי מתה ביום‏‎ ‎‏כ״ב אייר תרע״ז‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frau Mathilde Levi geb. 8. Februar 1852, gest. 15. Mai 1917. Wenn auch die Mutter längst geschieden, Ihr Name strahlet doch hienieden, als ob sie nicht gestorben wär. Übersetzung Hier ist begraben Merle, Gattin des Jaakow Halevi. Sie starb am 22. Ijar 677 Nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der 22. Ijar (5)677 ist Montag, der 14. Mai 1917. Im deutschen Text wird der 15. Mai als Todestag angegeben. Möglicherweise ist im hebräischen Text irrtümlich ‎‏כב‏‎ statt ‎‏כג‏‎ gesetzt worden. ======= hgl-620 Personalia 1917-11-02 Mirjam Transkription {M}ina Abr[ah]am Levi geb. 27 Sept. 1856. gest. 11 Nov. 1917. ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏מרים אשת‏‎ ‎‏{אבר}הם הלוי מתה‏‎ ‎‏{ביום עש״}ק י״ז מרחשון‏‎ ‎‏{[תר]ע״ח} [לפ״ק]‏‎ ‎‏{[תנצ]ב[״ה]}‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Mirjam, Gattin des Awraham Halevi. Sie starb am Vorabend zum heiligen Sabbat, dem 17. Marcheschvan 678 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens! Kommentar Das Todesdatum im deutschen Text (11. Nov.) dürfte falsch sein: Frau Zumbroich mutmaßt: "... vielleicht entstanden aus II". ======= hgl-588 Personalia 1918-02-20 Mosche b. Awraham Mitnik aus Russland Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏משה מיטניק מארץ רוסיא‏‎ ‎‏בעל מלחמה במלחמה הגדולה‏‎ ‎‏והנורא תלה עצמו בכפר‏‎ ‎‏בענצינגען ונקבר בקבורת‏‎ ‎‏הנוצרים ניום ח׳ אדר תרע״ח‏‎ ‎‏ביום כ״ו אייר נקבר פה‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Moses Mitnik aus Sakai Dak Russland Kriegsge- fangener, der am 4 März 1918 in Benzingen Hohenzollern starb und auf dem Ortsfriedhof dort beerdigt wurde. Am 8 Mai 1918 wur- de er auf Antrag der Israelitischen Gemeinde Haigerloch hier beigesetzt. Übersetzung Hier ist begraben Mosche Mitnik aus Russland, Ein Soldat in dem großen und schrecklichen Krieg. Er erhängte sich im Dorf Awraham Mitnik aus RusslandBenzingen und wurde begraben auf dem Friedhof Der Christen am 8. Adar 678. Am 26. Ijar wurde er hier begraben. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der 8. Adar (5)678 ist Mittwoch, der 20. Februar 1918 (Begräbnis auf dem christlichen Friedhof von Benzingen). Am 26. Ijar des Jahres wurde Mosche umgebettet und in Haigerloch beigesetzt, das ist Mittwoch, der 8. Mai 1918. Lt. dem deutschen Text auf der Rückseite starb Mosche am 4. März 1918; dieses Datum kann nicht korrekt sein, denn nach dem Sterberegister in Benzingen trat der Tod am [Montag], dem 18. Februar, ein (bzw. da wurde der Soldat erhängt aufgefunden) [Hüttenmeister]. Da amtlicherseits festgestellt worden war, dass Mosche Selbstmord begangen hatte, wurde er im hintersten Winkel des jüdischen Friedhofs beerdigt. Nur wenn ein Suizid nicht nachzuweisen ist, gilt der mutmaßliche "Selbstmörder" als von fremder Hand ermordet: "Ohne Beweis halten wir Menschen nicht für Frevler. Wenn darum jemand erwürgt oder aufgehängt oder dergleichen aufgefunden wird, solange man vermuten kann, vielleicht hat ihm dies ein anderer angetan, nimmt man es nicht von ihm selbst an." (QA 201, 2). ====== hgl-74 Personalia 1918-03-22 Awraham b. Binjamin Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏(ספר / תהלים)‏‎ ‎‏בעל תפלה אברהם‏‎ ‎‏בנימן הלוי מת‏‎ ‎‏ביום עש״ק ט׳ ניסן‏‎ ‎‏תרע״ח לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Abraham Levi, jung geb. 10. Jan. 1858, gest. 22. März 1918. Übersetzung Hier ist begraben (Buch der / Psalmen) Ein Vorbeter, Awraham Binjamin Halevi. Er starb Am Vorabend zum heiligen Sabbat-Tage, dem 9. Nissan 678 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Ich vermute, dass Binjamin der Vatersname ist, so dass ben davor vergessen worden ist. Ämter und Funktionen: Vorbeter (professionell oder nur an den Hohen Feiertagen?) Zl 5: Der Monatsname Nissan wurde durch Punkte hervorgehoben. ====== hgl-77 Personalia 1918-07-13 Jettle Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת ח[ו{י}]ל‏‎ ‎‏יטלא אשת יצחק‏‎ ‎‏בר יהושע מתה‏‎ ‎‏ביום ש״ק ד׳ אב‏‎ ‎‏תרע״ח לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Frau Jette Ullmann. Hier ruht Frau Jette Is. Ullmann geb. 10. Dez. 1856 gest. 13. Juli 1918. Den Deinen unvergeßlich. Übersetzung Hier ist begraben Eine tüchtige Frau: Jettle, Gattin des Jizchak, Sohn des Jehoschua. Sie starb Am heiligen Sabbat-Tage, dem 4. Aw 678 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 5: Der Monatsname Aw wurde durch Punkte hervorgehoben. ====== hgl-78 Personalia 1918-12-31 Kele Transkription ‎‏{פ״נ}‏‎ ‎‏{קילה אשת}‏‎ ‎‏{[א]ברה[ם ...]ר}‏‎ ‎‏[...]‏‎ Hier ruht Frau Karoline Levi geb. Reutlinger. E[h]efrau des Abraham Levi, {ge}b. 22. Dezbr. 1858, gest. 31. Dezbr. 1918. Übersetzung Hier ist begraben Kele, Gattin des Awraham [...] [...] ======= hgl-496 Personalia 1919-11-15 Ben Zion b. Refael'Zivi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏בן ציון בר רפאל‏‎ ‎‏ציבי מת ביום‏‎ ‎‏ש״ק כ״ב חשון תר״פ‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ Benno Zivi geb.7. Januar 1892 gest. 15. Nov. 1919. Übersetzung Hier ist begraben Ben Zion, Sohn des Refael Zivi. Er starb am Heiligen Sabbat, dem 22. Cheschvan 680 Nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-609 Personalia 1920-02-11 Elijahu b. Jaako]w'Weil Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏{אלי[...]}‏‎ ‎‏וו{ייל [...]}‏‎ ‎‏{כ״ב שבט תר״}פ‏‎ ‎‏ל{פ״ק} תנצב״ה‏‎ Elias Weil ledig. Übersetzung [...] Elijahu [ben Jaako]w Weil [...] 22. Schwat 680 Nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-512 Transkription Hier ruht Willi Ullmann Zwi[...]ruder g[...]pt. 1919, g[...]1920. Kommentar Lt. RSA 1254, 131 und 1257, 1/2 wurde der kleine Willi, offenbar ein Zwillingskind, am [Dienstag], dem 16. September 1919, geboren und starb am [Freitag], dem 13. Februar 1920. ====== hgl-79 Personalia 1920-03-08 Mina Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה מהוללה‏‎ ‎‏ויקרה מוכתרת‏‎ ‎‏בכל מדה ישרה‏‎ ‎‏מינה א׳ יהודה הלוי‏‎ ‎‏מתה י״ח אדר א׳‏‎ ‎‏תר״פ לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Mina Levi geb. Schwab, geb. 7. Juli 1861, gest. 8. März 1920. Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, ist ja nicht tot, der ist nur fern, tot nur ist, wer vergessen wird. Übersetzung Hier ist begraben Eine mit Lob bedachte Frau, Eine teuere [Frau], gekrönt Mit allen aufrechten Eigenschaften. Mina, Gattin des Jehuda Halevi. Sie starb den 18. Adar I 680 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der deutsche Sinnspruch ist ein Zitat des österreichischen Schriftstellers Joseph Christian Freiherr von Zedlitz (1790-1862) (aus: "Der Stern von Sevilla" von 1829, 5. Kapitel, vierter Aufzug, siebter Auftritt: "Wer im Gedächtniß seiner Lieben lebt, ist ja nicht todt, er ist nur fern. - Todt nur ist, wer vergessen wird"). Dieser Sinnspruch, der oft auch Immanuel Kant zugeschrieben wird, hat sich zu einem beliebten Grabspruch entwickelt. Der 18. Adar (5)680 ist Montag, der 8. März 1920. Im jüdischen Jahr (5)680 gab es keinen Adar I; das betreffende Jahr war nämlich kein Schaltjahr. ======= hgl-601 Personalia 1920-03-13 Sara b. Chajjim'Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏נערה. בתולה.‏‎ ‎‏שרה. בת. חיים.‏‎ ‎‏הלוי. מת. ביום שבת.‏‎ ‎‏קודש. כ״ג. אדר.‏‎ ‎‏שנת. תר״פ. לפ״ק.‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Selma Levi Tochter d. Hugo Levi, geb. 1{2}. Juni 1902, gest. {13}. März 1920. Erlöst bist {Du} u. ruhst in Frieden, Erlöst von jeder Erdenpein. Doch trostlos bleiben wir hinieden, Und unvergesslich wirst Du sein. Übersetzung Hier ist begraben Das unverheiratete Mädchen Sara, Tochter des Chajjim Halevi. Sie starb am heiligen Sabbat, dem 23. Adar Des Jahres 680 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar In den Zln 2 - 6 sind die Wörter durch Punkte voneinander getrennt. Zl 4: ‎‏מת‏‎ statt richtig ‎‏מתה‏‎. ====== hgl-80 Personalia 1920-03-15 Hanna Transkription ‎‏פ״[נ]‏‎ ‎‏אשה מהולל[ה ויק]רה‏‎ ‎‏מוכתרת בכל מ[דה ישר]ה‏‎ ‎‏הנא א[שת ...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ [Han]na Heilbronner geb. 4. Jan. 1845 gest. 15. März 1920 Ruhe in Frieden Übersetzung Hier ist begraben Eine mit Lob bedachte und teure Frau, Gekrönt mit allen aufrechten Eigenschaften: Hanna, Gattin des [...] [...] ====== hgl-72 Personalia 1920-11-07 Transkription ‎‏(כ׳ / ת׳)‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Hier ruht Baruch Katz geb. 19. Sept. 1853, gest. 7. Novbr. 1920. Wer im Gedächtniss seiner Lieben lebt, der ist nicht tot. Übersetzung (Krone der / Tora) [---] ======= hgl-604 Personalia 1920-12-30 Idl b. Naftali Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אידל בּת נפתלי‏‎ ‎‏מתה י״ט טבת‏‎ ‎‏ונקבר כ׳ טבת תרפ״א‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unser geliebtes Kind Irma Adler geb. 7. Mai 1900, gest. 30. Dez. 1920. Ruhe sanft ! Übersetzung Hier ist begraben Idl, Tochter des Naftali. Sie starb am 19. Tewet Und wurde begraben am 20. Tewet 681. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 2: ‎‏בת‏‎ mit dagessiertem ‎‏ב‏‎. Zl 4: ‎‏נקבר‏‎ statt korrekt ‎‏נקברה‏‎. ====== hgl-81 Personalia 1921-04-17 Sara Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏שרה אשת מייר‏‎ ‎‏הלוי מת ביום א׳‏‎ ‎‏ט׳ ניסן תרפ״א‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Sophie Levi Hier ruht Sofie Levi geb. Zürndorfer, geb. 16. Juli 1841, gest. 17. April 1921. Nicht ihr Leichenstein, ihr Leben kann ein Denkmal sein. Übersetzung Hier ist begraben Sara, Gattin des Meier Halevi. Sie starb am Sonntag, Dem 9. Nissan 681 Nach der kleinen Zahl Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der Vorname der Verstorbenen erscheint auf der Vorderseite in der Schreibung "Sophie", auf der Rückseite hingegen als "Sofie". In Zl 2 (vorne) liest man den Vornamen des Gatten als ‎‏מייר‏‎ statt des zu erwartenden ‎‏מאיר‏‎. Wahrscheinlich soll damit die deutsch-jüdische Aussprache "Meier" für "Me'ir" bezeichnet werden. In Zl 3 (vorne) steht für korrekt ‎‏מתה‏‎ falsch ‎‏מת‏‎. ====== hgl-82 Personalia 1921-08-26 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה חשובה אשת‏‎ ‎‏חיל יראת [א]להים ה״ה‏‎ ‎‏[...]{ש [...]ל[...] אשת}‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏אב תרפ[״א לפ״]ק‏‎ ‎‏ת[נצב״]ה‏‎ Hier ruht Emma Weil geb. 8. Sept. 1875, gest 26. Aug. 1921. Alle die Dich kannten, Dich e[w]ig lieben, Dein Bild ist uns ins Herz geschrieben. Dein Mann u. Kinder nur eines aufrecht hält, Der Trost des Wiedersehens in einer bessern Welt. Übersetzung Hier ist begraben Die bedeutende Frau. ›Eine Frau, Eine tüchtige‹, eine gottesfürchtige. Es ist ... Gattin des ... ... ... Aw 681 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2f: Spr 12,4; 31,10 Kommentar Zl 4: Auf der Aufnahme des Jüdischen Zentralarchivs in Heidelberg von 1990 sind wenige Buchstabenreste mehr zu erkennen. ====== hgl-71 Personalia 1921-08-28 Schimon b. Efrajim Transkription ‎‏[ספ]ר / תפילה‏‎ ‎‏איש [...] וישר‏‎ ‎‏הולך [...] רודף‏‎ ‎‏שלו[ם ...] דלים‏‎ ‎‏וה[...] מאוד‏‎ ‎‏שמע[ון] בר אפרים‏‎ ‎‏מת כ{״ד} אב תרפ״א‏‎ ‎‏ונקבר כ״ה אב‏‎ ‎‏[...]‏‎ [...] [Simon] Reu[t]linger geb. 16. [...] 1864 gest. 28. Aug. 1921. Übersetzung Gebet[buch] Ein Mann, [...] und aufrecht; Wandelnd [...] nachjagend Dem Frieden [...] Armen Und [...] sehr. Schimon, Sohn des Efrajim. Er starb am 24. Aw 681 Und wurde begraben am 25. Aw. [...] Kommentar Der Name kann zu Simon Reutlinger ergänzt werden. Lt. Waltraud Zumbroich, Register, ist das Geburtsdatum der 16. Mai. ====== hgl-70 Personalia 1922-05-01 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ Hier ruht in Frieden unser unvergesslicher Vater Emil Ullmann geb. 18. Dezbr. 1849, gest. 1. Mai 1922. Du lebst fort in dem Herzen der Deinen. Übersetzung Hier ist begraben Kommentar Ich vermute, dass die schwarze Platte nachträglich angebracht wurde, um die ursprüngliche, verwitterte Inschrift zu ersetzen. ====== hgl-83 Personalia 1922-07-21 Feigle Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏פייגלא אשת [...]‏‎ ‎‏[...]י ה{לוי} ...‏‎ ‎‏ביום כ״ה תמו[ז]‏‎ ‎‏שנת תרפ״ב‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ ‎‏[...]‏‎ H[...] Fanny Levi geb. Weil, geb. 28. Mai 1862, gest. 21. Juli 1922. Übersetzung Hier ist begraben Feigle, Gattin des ... ... Halevi, gestorben? Am 25. Tammus Des Jahres 682 Nach der kleinen Zahl. ... Kommentar Den Vornamen der Verstorbenen habe ich zu "Feigle" ergänzt, weil sie nach dem deutschen Text "Fanny" hieß: In der Regel korrelieren die Anfangsbuchstaben des jüdischen und des bürgerlichen Vornamens. ====== hgl-69 Personalia 1922-10-06 Natan b. Jechiel'Halevi Transkription Hier ruht in Frieden unser unvergesslicher Gatte u. Vater Nathan Levi geb. 16. Dez. 1857, gest. 6. Okt. 1922. ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏נתן בר יחיאל‏‎ ‎‏הלוי מת ביום‏‎ ‎‏ראשו׳ן של סכו׳ת‏‎ ‎‏תרפ״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Stets einfach war Dein Leben, Du dachtest nie an Dich, Nur für die Deinen streben, Hielst Du für Glück und Pflicht. Nathan Levi Übersetzung Hier ist begraben Natan, Sohn des Jechiel Halevi. Er starb am Tage, Dem ersten des Laubhüttenfestes 683 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 4: Wieso hier zwei voll ausgeschriebene Wörter mit Diakritika versehen sind, ist mir unklar. ====== hgl-85 Personalia 1923-01-9-17 Jedle Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל ידלה‏‎ ‎‏[.] אלחנן {הלו}י‏‎ ‎‏מתה כ״[.] טבט‏‎ ‎‏תרפ״ג‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frau Jette Levi geb. {4.} Juli 18{39} g[est. ...] Dem Auge [fern] Dem Herzen nah. Übersetzung Hier ist begraben ›Eine tüchtige Frau‹: Jedle, Gattin des Elchanan Halevi. Sie starb am 2[.]. Tewet 683 Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2: Spr 12,4; 31,10 Kommentar Als Sterbedatum kommen die Tage vom 21. bis zum 29. Tewet (5)683 in Frage; umgerechnet: Dienstag, 9., bis Mittwoch, 17. Januar 1923. ====== hgl-68 Personalia 1923-01-26 Jaakow b. Elieser'Wallach Transkription ‎‏פ״[נ]‏‎ ‎‏יעקב ב[ר] אליעזר‏‎ ‎‏ואלל[אך] [מת] ביום‏‎ ‎‏עש״ק ט׳ שבט‏‎ ‎‏[... לפ]״ק‏‎ ‎‏ת[נצב]״ה‏‎ Jakob Wallach ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏יעקב בר אליעזר‏‎ ‎‏ואלך‏‎ ‎‏מת ביום ע״ש ט׳ שבט‏‎ ‎‏תרפ״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Jakob Wallach Geb. 17. Mai 1846 Gest. 26. Jan. 1923 Übersetzung Hier ist begraben Jaakow, Sohn des Elieser Wallach. Er starb am Vorabend Zum heiligen Sabbat-Tage, dem 9. Schwat [...] nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Hier ist geborgen Jaakow, Sohn des Elieser Wallach. Er starb am Vorabend zum heiligen Sabbat-Tage, dem 9. Schwat 683 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der 9. Schwat [(5)683] ist Freitag, der 26. Januar 1923. Das bürgerliche Datum ist auf der Metalltafel vor diesem Stein angezeigt; danach wurde das jüdische Jahr ergänzt. ====== hgl-86 Personalia 1923-01-31 Madl Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל תפארת‏‎ ‎‏בעלה ובניה לעני‏‎ ‎‏ולאביון פרשה‏‎ ‎‏כפיה מדלה אש[ת]‏‎ ‎‏יהוש[ע ...]‏‎ ‎‏י״ד שבט ונקברה‏‎ ‎‏ט״ו שבט תרפ״ג‏‎ ‎‏[...]‏‎ Mathilde Hohenemser geb. Einstein geb. 15. Jan. {1879,} ges [...] {1923.} Dein geistiges Leben und Streben soll uns unvergessen und ein leuchtendes Vorbild sein. Übersetzung Hier ist begraben ›Eine tüchtige Frau‹, die Zierde Ihres Gatten und ihrer Kinder. Dem Armen Und dem Bedürftigen reichte sie Ihre Hände: Madl, Gattin des Jehoschua ... 14. Schwat, und wurde begraben 15. Schwat 683 ... Zitatapparat Zl 2: Spr 12,4; 31,10 Kommentar Der Begräbnistag, der 15. Schwat (Tu-Bischwat) (5)683, ist Donnerstag, der 1. Februar 1923. Tu-Bischwat ist das Neujahrsfest der Bäume, an dem man 15 verschiedene Früchte essen soll. ======= hgl-513 Personalia 1923-02-01 Jaakow b. Jehuda Seew Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏יעקב [ב]ר יהודה זאב‏‎ ‎‏מת ט״ו {שבט תר}פ״ג לפ״ק‏‎ Hier ruht Jakob Bernheim geb. 7. A[p]r. 1920, gest. 1. Feb. 1923. {Gross wie unsre Liebe zu Dir} {Ist nun unser Leid.} Übersetzung Hier ist begraben Jaakow, Sohn des Jehuda Seew. Er starb am 15. Schwat 683 nach der kleinen Zahl. Kommentar Von diesem Stein existiert ein - sehr stark seitlich - aufgenommenes Foto von R. Klotz aus dem Jahr 1970, auf dem der Stein noch wunderschön erhalten ist. 33 Jahre später ist er erstens um einiges eingesunken (die beiden unteren Zeilen sind im Erdreich verschwunden) und zweitens von der Witterung schon ziemlich stark angegriffen. ====== hgl-67 Personalia 1923-02-13 Chajjim b. Meir Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ Hier ruht unser innigstgeliebter, unvergesslicher Gatte u. Vater Hugo Levi geb. 7. Juli 1871, gest. 13. Feb. 1923. D[e]ines Lebens Vorb[ild] i[st] das schönste Denkmal. ‎‏חיים בר מאיר הלוי‏‎ ‎‏מת כ״ז שבט ונקבר‏‎ ‎‏כ״ט שבט תרפ״ג לפ״ק‏‎ ‎‏[תנ]צב״ה‏‎ Hugo Levi Übersetzung Hier ist begraben Chajjim, Sohn des Meir Halevi. Er starb am 27. Schwat und wurde begraben Am 29. Schwat 683 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der 29. Schwat (5)683 ist Donnerstag, der 15. Februar 1923. Dem Sterbedatum 13. Februar 1923 der Rückseite entspricht Dienstag, der 27. Schwat (5)683. ====== hgl-87 Personalia 1923-08-17 Kele Transkription ‎‏פ״נ‏‎ Hier ruht Karoline Elsäßer aus Mühringen, geb. 22. April 1852, gest. 17. August 1923. ‎‏קילה א׳ מרדכי‏‎ ‎‏עלזאזזער מתה‏‎ ‎‏עש״ק ה׳ אלול‏‎ ‎‏תרפ״ג [לפ״ק]‏‎ ‎‏תנצ[ב״ה]‏‎ Still und bescheiden stets im Leben, Ihrem Gotte treu [er]geben,‏‎ Dort, wo die Ruhe winkt den Matten, Weilt Sie in des Höchsten Schatten. Übersetzung Hier ist begraben Kele, Gattin des Mordechai Elsässer. Sie starb Am Vorabend zum heiligen Sabbat, dem 5. Elul 683 ... Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 8: Auf dem "Alef" des Hausnamens (2. Zeile des hebräischen Textes) sind zwei Strichlein angebracht, die den Umlaut "ä" wiedergeben sollen. ======= hgl-514 Personalia 1923-10-03 Binjamin b. Aharon Transkription ‎‏פ״נ‏‎ Walter ‎‏בנימין בר אהרן‏‎ ‎‏מת בשמחת תורה‏‎ ‎‏כ״ג תשרי תרפ״ד‏‎ Hi[e...] [---] Übersetzung Hier ist begraben Binjamin, Sohn des Aharon. Er starb am Tora-Freudenfest, 23. Tischri 684. Kommentar Der bürgerliche Vorname des Knaben in der 2. Zeile ist gewiss nachträglich eingemeißelt worden. Der Stein ist eingesunken und die Oberfläche ist im Bereich des deutschen Textes abgewittert. Wahrscheinlich ist deshalb der verlorengegangene Name "Walter" oben erneuert worden. ====== hgl-88 Personalia 1923-10-12 Jedle Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏מרת ידלה אשת‏‎ ‎‏ברוך כ״ץ נפטרה בש״ט‏‎ ‎‏ביום עש״ק ב׳ חשון תרפ״ד‏‎ ‎‏{תנצ}ב״ה‏‎ Hier ruht Jette Katz geb. Levi geb. 11. März 1859, gest. 12. Oktober 1923. Dem Auge fern, Dem Herzen ewig nah! Übersetzung Hier ist begraben Frau Jedle, Gattin des Baruch KaZ. Sie verschied ›gut beleumundet‹ Am Vorabend zum heiligen Sabbat-Tage, dem 2. Cheschvan 684. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 3: bBer 17a Kommentar Die Abkürzung ‎‏בשט‏‎ der dritte Zeile habe ich als ‎‏בשם טוב‏‎ gedeutet, d.h. "mit einem guten Namen ~ gut beleumundet". Man könnte sie freilich auch zu ‎‏בשיבה טובה‏‎ auflösen, d.h. "in einem guten Alter ~ hochbetagt". Da die Verstorbene ein Alter von (nur) 64 Jahren erreichte, erscheint mir dies als weniger wahrscheinlich. ====== hgl-66 Personalia 1923-12-15 Elchanan b. Meir Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש הולך בתומ[...]‏‎ ‎‏[ט]וב שמו משמן טוב‏‎ ‎‏[א]לחנן בר מאיר הל[וי]‏‎ ‎‏הלך לעולמ[ו]‏‎ ‎‏ביום א׳ ח׳ בט[בת]‏‎ ‎‏...‏‎ Hier ruht Heinrich Levi, Rosenwirt geb. 25. Okt. 1863, gest. 15. Dez. 1923. Übersetzung Hier ist begraben Ein in Rechtschaffenheit wandelnder Mann ›Sein Ruf ist besser als gutes Salböl‹. Elchanan, Sohn des Meir Halevi. Er ging ein in seine Ewigkeit Am Sonntag, dem 8. im Tewet ... Zitatapparat Zl 3: Nach Koh 7,1 Kommentar Da die Inschrift der Vorderseite 2003 viel stärker verwittert war als 13 Jahre zuvor, habe ich die Aufnahme des Jüdischen Zentralarchivs in Heidelberg vom August 1990 benutzt. Ämter und Funktionen: Gastwirt (Inhaber der Rose im Haag) In Zl 3 liegt ein leicht verändertes Zitat aus dem Prediger Salomo (Ecclesiastes) 7,1 vor; dort heißt es: Ein guter Ruf ist besser als gute Salbe. ====== hgl-65 Personalia 1923-12-27 Transkription ‎‏ס׳ ת׳‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏טבת תר[פ]״ד‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht David Levi geb. [...] gest. 27. [...]23 David Levi Übersetzung Tora-Buch [...] [...] [...] Tewet 684 Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Aufgrund der Lage des Grabsteins zwischen zwei Steinen vom 15. Dezember 1923 (Nr. 0066) und 20. Juni 1924 (Nr. 0064) und den erhaltenen Resten der hebräischen und deutschen Inschriften lautet das Sterbedatum vermutlich: 27. Dezember 1923, das war Donnerstag, der 19. Tewet (5)684. ====== hgl-89 Personalia 1924-03-21 Kele Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏אש[ה ...]‏‎ ‎‏ויק[רה מ]וכתר[ת]‏‎ ‎‏בכל [מדה ישרה]‏‎ ‎‏מרת קיל[... א]שת‏‎ ‎‏יהודה הי[ר]ש‏‎ ‎‏נפטרה בש״ט עש״ק‏‎ ‎‏ט״ו {א}דר שני‏‎ ‎‏{ת}רפ״ד לפ{״ק}‏‎ ‎‏{ת}נצב״ה‏‎ Hier ruht Karoline Hirsch geb. Levi. geb. 20. März 1847, gest. 21. März (15. Weadar) 1924. Übersetzung ... Eine Frau ... Und teuer, gekrönt Mit jeder aufrechten Eigenschaft, Frau Kele, Gattin des Jehuda Hirsch. Sie verschied ›gut beleumundet‹ am Vorabend zum heiligen Sabbat, Dem 15. Adar Scheni 684 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele (sei) eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 7: bBer 17a Kommentar Der jüdische Vorname der Karoline darf als ‎‏קילה‏‎ = Kele angesetzt werden. In der letzten Zeile der deutschen Inschrift ist das Sterbedatum (Tag und Monat) in Klammern zusätzlich nach dem jüdischen Kalender angegeben. ====== hgl-64 Personalia 1924-06-20 Jisrael b. Awraham Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏י*הי שמו כאור זורח כשמש בגבור׳‏‎ ‎‏ש*לם עם אלהיו [ו]ב[מע]שים נאמן‏‎ ‎‏ר*ועה עדתו בחכמ[ה] [...] ומשרים‏‎ ‎‏א*ב היה לעניים [...]ם לית[ומי]ם‏‎ ‎‏ל*ב ישכיל פיהו [... וע...פ...]‏‎ ‎‏[י]שראל ב״ר אברהם [מ]ת‏‎ ‎‏[ב]שיבה טובח ביום ו׳ י״ח [ס]יון‏‎ ‎‏ונקבר ב[...] בשנת תר[פ״ד לפ״ק]‏‎ ‎‏[תנ]צב״[ה]‏‎ Hier ruht Julius Ullmann Veteran von 1870-71, geb. 5. Feb. 1847, gest. 20. Juni 1924. A[uf W]iedersehen! Übersetzung Hier ist begraben: Sein Name geht auf wie das Licht, wie die Sonne in ihrer Macht! Ergeben seinem Gotte und verlässlich durch Taten, Weidend seine Schar in Weisheit und ... Geradheit, War er ein Vater den Armen, ... den Waisen. ›Das Herz macht seinen Mund verständig‹ Jisrael, Sohn des Herrn Awraham. Er starb In hohem Alter am Freitag, dem 18. Sivan, Und wurde begraben am ... des Jahres 684 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 6: Spr 16,23 Kommentar Die letzte Zeile auf der Rückseite ist zu ergänzen zu "Auf Wiedersehen". In Zl 2 könnte eine Anspielung auf Richter (Judicum) 5,31 vorliegen, weswegen ich das letzte Wort zu ‎‏בגבור[תו]‏‎ ergänzt habe. In Zl 6 liegt offensichtlich ein Zitat aus den Sprüchen Salomos (Proverbia) 16, 23 vor. Es heißt in deutscher Fassung: "Des Weisen Herz redet klug und mehrt auf seinen Lippen die Lehre." ====== hgl-63 Personalia 1924-11-06 Awraham Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏אבר[ה]ם‏‎ ‎‏בר‏‎ ‎‏ב[...]‏‎ ‎‏אב נ[אמן ...] לבניו‏‎ ‎‏ו[ר ...]אחיו‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏ביום ד׳ [...] תרפ״ה‏‎ ‎‏[תנצב״ה]‏‎ Abr[aham W]olf Hier ruht Abraham Wolf Levi geb.11. Okt. 1848, gest. 6. November 1924. Übersetzung Hier ist geborgen Awraham Sohn des ... Ein verlässlicher Vater ... für seine Kinder Und ... seine Brüder. (Gestorben) Am Mittwoch ... 685. (Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden) ====== hgl-90 Personalia 1925-04-18 Elle Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏עללע א׳ אליעזר‏‎ ‎‏הלכה לעולמה‏‎ ‎‏ביום ש״ק כ״ד ניסן‏‎ ‎‏תרפ״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Elise Behr geb. Ullmann, [...]5. Mai 1856, [...] April 1925. Elise Behr. Übersetzung Hier ist geborgen Elle, Gattin des Elieser. Sie ging ein in ihre Ewigkeit Am heiligen Sabbat-Tage, dem 24. Nissan 685 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Das Geburtsdatum ist nach W. Zumbroich der 15. Mai 1856. ====== hgl-91 Personalia 1925-05-07 Jached b. Jendel Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏יחד‏‎ ‎‏בת‏‎ ‎‏יענדעל‏‎ ‎‏אשה חשובה כל ימיה‏‎ ‎‏מוכתרת בכל מדה‏‎ ‎‏כפה פרשה לעני‏‎ ‎‏וידיה שלחה לאביון‏‎ ‎‏מתה‏‎ ‎‏ביום י״ג אייר‏‎ ‎‏תרפ״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Frau Jettchen Jacob. Hier ruht Frau Jettchen Jakob geb. Levi, geb. 7. Juni 1858, gest. 7. Mai 1925. Übersetzung Hier ist begraben Jached Tochter der Jendel. Eine bedeutende Frau all ihre Tage, Gekrönt mit allen [guten] Eigenschaften. ›Sie breitet ihre Hände aus zu dem Armen Und reicht ihre Hand dem Bedürftigen‹. Sie starb Am 13. Tage des Ijar 685 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 7f: Spr 31,20 Kommentar In den Zeilen 7 und 8 liegt ein Bibelzitat vor: Sprüche Salomos (Proverbia) 31,20. ====== hgl-92 Personalia 1925-10-04 Mindle Transkription ‎‏פ״נ‏‎ Hier ruht Frau Mina Ullmann geb. 5. Dez. 1860, gest. 4. Okt. 1925. ‎‏מינדלה א׳ נתן‏‎ ‎‏מתה ביום שני‏‎ ‎‏דסכות תרפ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht ein Herz, das nur für Liebe schlug, Das eine Welt voll Freude in sich trug, Das hold dem Gatten wob den Lebenskranz, Der Kinder Hoffnung und des Hauses Glanz. Mina Veit Ullmann. Übersetzung Hier ist begraben Mindle, Gattin des Natan. Sie starb am zweiten Tage Des Laubhüttenfestes 686 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ====== hgl-62 Personalia 1926-03-04 Elieser b. Jaakow Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏אליעזר בר יעקב‏‎ ‎‏רועה נאמן היה לעדתו‏‎ ‎‏לימד באמונה ילדי קהלתו‏‎ ‎‏והרים קולו לעבודת בוראו‏‎ ‎‏מת ביום ד׳ ח׳ אדר‏‎ ‎‏תרפ״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Louis Wallach Lehrer u. Rabbinatsverw. geb. 28. Aug. 1882, gest. 4. März 1925. Übersetzung Hier ist geborgen Elieser, Sohn des Jaakow. Ein getreuer Hirte war er seiner Herde; Er unterwies im Glauben die Kinder seiner Gemeinde, Er ließ seine Stimme zum Dienst an seinem Schöpfer erklingen. Er starb am Mittwoch, dem 8. Adar 685 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Ämter und Funktionen: Religionslehrer an der Schule der jüdischen Gemeinde; Rabbinatsverweser sowie auch Vorbeter In Zl 5 weist der Ausdruck: Er ließ seine Stimme ... erklingen darauf hin, dass er als geistlicher Hirte seiner Gemeinde natürlich auch im Gottesdienst vorbetete. ====== hgl-61 Personalia 1926-03-23 Elieser b. Jaakow Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אליעזר בר יעקב‏‎ ‎‏מת ח׳ ניסן תרפ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏ונקבר י׳ ניסן תרפ״ו‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Liebmann Behr geb. 1. Mai 1852, gest. 23. März 1926. Übersetzung Hier ist begraben Elieser, Sohn des Jaakow. Er starb den 8. Nissan 686 nach der kleinen Zahl Und wurde begraben den 10. Nissan 686. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-605 Personalia 1926-07-17 Sara b. Jaakow'Behr Transkription ‎‏ש[רה] בת יעקוב‏‎ ‎‏בעהר.‏‎ ‎‏מק״ק ליימערסהיים בפאלץ‏‎ ‎‏מתה בשיבה טובה‏‎ ‎‏בשנת ארבע ושמונים לחייה‏‎ ‎‏ביום ו׳ לחודש מנחם אב‏‎ ‎‏תרפ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה ׃‏‎ Hier ruht Fräulein Sophie Behr, geb. in Leimersheim in d. Pfalz, gest. im Alter von 84 Jahren zu Haigerloch am 17. Juli 1926. Übersetzung Sara, Tochter des Jaakow Behr Aus der Heiligen Gemeinde Leimersheim in der Pfalz. Sie starb im Greisenalter Im 84. Jahre ihres Lebens Am 6. Tag des Monats Menachem Aw 686 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ====== hgl-60 Personalia 1927-02-28 Mosche b. Naftali Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אבינו הטוב‏‎ ‎‏[ע]טרת ראשנו‏‎ ‎‏[משה] בר נפתלי‏‎ ‎‏[ישב] בדד וידום‏‎ ‎‏[כ]י נטל עליו‏‎ ‎‏[מ]ת בכ״ו אדר א׳‏‎ ‎‏[ונ]קבר בכ״ח בו‏‎ ‎‏תרפ״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Moses Schwab Hier ruht Moses Schwab geb. 18.Okt. 1854, gest. 28. Feb. 1927. Übersetzung Hier ist begraben Unser guter Vater, ›Die Krone unseres Hauptes‹: Mosche, Sohn des Naftali. ›Er saß einsam und schwieg, Weil Er es ihm auferlegte‹. Er starb am 26. des 1. Adars Und wurde begraben am 28. desselben 687 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 3: Klgl 5,16 Zl 5f: Klgl 3,28 Kommentar Zl 3: Es wurde Krone (‎‏עטרת‏‎) ergänzt, weil dies eine stehende Wendung ist nach Klagelieder (Threni) 5,16. In Zeilen 5 und 6 kommt ein weiteres Zitat aus den Klageliedern (Threni) 3,28 vor. Dort heißt es übersetzt (ich zitiere den Vers 27 wegen des Kontextes mit): (27) Es ist ein köstlich Ding für einen Mann, dass er das Joch in seiner Jugend trage. (28) Er sitze einsam und schweige, wenn Gott es ihm auferlegt. Da der hebräische Text unserer Inschrift nicht punktiert ist, erlaube ich mir, statt jeshev = "er sitze" und statt we-jidom = "er schweige" zu lesen: jashav = "er saß" sowie waj-jidom = "und er schwieg". Ferner übersetze ich den zweiten Teil des Verses 28 wörtlich: Weil (~da) Er es ihm auferlegt hat. So gibt das Ganze im Zusammenhang der Inschrift einen Sinn. Man kann dem Verstorbenen wohl kaum noch den Rat erteilen, er möge alleine dasitzen und schweigen, sondern es soll einfach nur gesagt werden, dass er zu Lebzeiten still hielt, schwieg und das ihm von Gott Auferlegte klaglos hinnahm. ====== hgl-93 Personalia 1927-06-19 Kele Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל‏‎ ‎‏ואהב עניים‏‎ ‎‏קילה אשת יעקב‏‎ ‎‏הלוי מתה ביום‏‎ ‎‏א׳ י״ט סיון תרפ״ז‏‎ ‎‏ונקברה כ״א‏‎ ‎‏סיון תרפ״ז‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Klara Levi Hier ruht das Biederweib Klara Levi, die Freundin der Armen, geb. 28. Nov. 1878, gest. 19. Juni 1927. Übersetzung Hier ist begraben ›Eine tüchtige Frau‹ Und die Armen liebte sie. Kele, Gattin des Jaakow Halevi. Sie starb am Tage 1 (=Sonntag), dem 19. Sivan 687, Und wurde begraben den 21. Sivan 687. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2: Spr 12,4; 31,10 Kommentar Der "tüchtigen Frau" der hebräischen Inschrift entspricht das "Biederweib" der deutschen Inschrift, und auch die folgende Eulogie "Und die Armen liebte sie" hat in "die Freundin der Armen" ihre Entsprechung gefunden. Zl 3: Statt ‎‏ואהב‏‎ muss es korrekt heißen: ‎‏ואהבה‏‎. ====== hgl-59 Personalia 1927-08-06 Jehuda b. Sandl Halevi Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏איש חשוב וישר‏‎ ‎‏אב טוב ונאמן‏‎ ‎‏יהודה‏‎ ‎‏בר‏‎ ‎‏סנדל הלוי‏‎ ‎‏הלך לעולמו‏‎ ‎‏ביום ח׳ באב שנת‏‎ ‎‏תרפ״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה ׃‏‎ Leopold Levi. Übersetzung Hier ist geborgen Ein bedeutender und aufrechter Mann, Ein guter und verlässlicher Vater: Jehuda Sohn des Sandl Halevi. Er ging ein in seine Ewigkeit Am 8. Tage im Aw des Jahres 687 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Ziemlich ungewöhnlich ist, dass im hebräischen Text nicht darauf hingewiesen wird, dass der Tod am Sabbat eintrat; seltsam ist auch das Fehlen der bürgerlichen Daten (Geburts- und Sterbedatum). ====== hgl-38 Personalia 1928-01-17 Riwka Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏[..{קה}...]‏‎ ‎‏אליהו [...]‏‎ ‎‏מתה ביו[ם ...]‏‎ ‎‏ג׳ כ״ד טב{ת}‏‎ ‎‏תרפ״ח לפ״ק‏‎ ‎‏{ונ}קברה ביום‏‎ ‎‏{ה׳ כ״}ו ט{בת}‏‎ ‎‏{תרפ״ח לפ״ק‏‎}‏‎ ‎‏[...]‏‎ Hier ruht Rebekka Weil geb. 6. Feb. 1870, gest. 17. Jan. 1928. ‎‏תאות אדם חסדו‏‎ Die Zierde des Menschen ist seine Menschenliebe. Übersetzung ... Riwka ... Elijahu Sie starb am Tage 3 (=Dienstag), 24. Tewet 688 nach der kleinen Zahl Und wurde begraben am Tage 5 (=Donnerstag), 26. Tewet 688 nach der kleinen Zahl. ... ›Eine Zierde des Menschen ist seine Huld‹. Zitatapparat Zl 15: Spr 19,22 Kommentar Auf der Vorderseite war eine schwarze Glastafel mit weißer Schrift eingelassen, die sicherlich mutwillig beschädigt wurde. Sie befand sich im Jahre 2003 vor Stein 0080, der auch eine solche bruchstückhafte Glasplatte besaß. Die Ergänzungen in geschweiften Klammern wurde der Aufnahme des Jüdischen Zentralarchivs in Heidelberg vom August 1990 entnommen. Zu diesem Zeitpunkt befand sich die Tafel noch - wenn auch stark beschädigt - am richtigen Platz. Zln 16-17: Hier wird das hebräische Zitat aus den Sprüchen Salomos 19,22, oben nach der Übersetzung von Leopold Zunz wiedergegeben, in deutschen Worten wiederholt. ====== hgl-58 Personalia 1928-05-07 Baruch b. Binjamin Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ברוך בר‏‎ ‎‏בנימין מת‏‎ ‎‏י״ז אייר‏‎ ‎‏ונקבר י״ח‏‎ ‎‏אייר תרפ״ח‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ ‎‏עטרת תפארת‏‎ ‎‏שיבה בדרך‏‎ ‎‏צדקה תמצא‏‎ Hier ruht Benedikt Weil geb. 29. Aug. 1850, gest. 7. Mai 1928. Schmückende Krone ist graues Haupt, auf dem Wege der Gerechtigkeit wird sie erreicht. Übersetzung Hier ist begraben Baruch, Sohn des Binjamin. Er starb Den 17. Ijar Und wurde begraben den 18. Ijar 688. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ›Eine schmückende Krone ist das Alter; auf dem Wege der Gerechtigkeit wird sie gefunden‹. Zitatapparat Zln 8-10: Spr 16,31 Kommentar Das Begräbnis fand nur einen Tag nach dem Tod statt. Zln 8-10 und 15-18: Zitat aus den Sprüchen Salomos (Proverbia) 16,31, hebräisch auf der Vorderseite, deutsch auf der Rückseite. ====== hgl-39 Personalia 1928-06-04 Malke Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏מלכה א׳ משה מתה‏‎ ‎‏ט״ז סיון ונקברה‏‎ ‎‏י״ז סיון תרפ״ח לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Amalie Schwab geb. 11. Nov. 1869, gest. 4. Juni 1928. Selbstlos und voll Gottesfurcht war Dein Leben, darum wird auch Dein Lohn sehr gross sein. Amalie Schwab. Übersetzung Hier ist begraben Malke, Gattin des Mosche. Sie starb Den 16. Sivan und wurde begraben Den 17. Sivan 688 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ====== hgl-40 Personalia 1928-12-02 Tirzle Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏אשה טובה וישרה‏‎ ‎‏אם אוהבת ואהובה‏‎ ‎‏ה״ה מרת תרצלה‏‎ ‎‏אשת יצחק‏‎ ‎‏הלכה לעולמה‏‎ ‎‏יום י״ט כסלו‏‎ ‎‏שנת תרפ״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Therese Weil geb. Reutlinger, geb. 16. Juni 1862, gest. 2. Dez.1928. Liebe Mutter! Betrübt hast Du Dein Gemahl u. Kind nur einmal: Als Du, ach zu früh! von uns gingest. Therese Weil. Übersetzung Hier ist geborgen Eine gute und aufrechte Frau, Eine liebende und geliebte Mutter. Es ist Frau Tirzle, Gattin des Jizchak. Sie ging ein in ihre Ewigkeit Am 19. Tage des Kislev Des Jahres 689 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Die Schrift ist mit roter Farbe ausgezogen. ====== hgl-56 Personalia 1929-05-15 Awraham b. Josef Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏אבינו הטוב‏‎ ‎‏אברהם בר יוסף‏‎ ‎‏הלך לעולמו‏‎ ‎‏ביום ו׳ באייר‏‎ ‎‏שנת תרפ״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Abraham Hilb jung, geb. 18. Febr. 1873, gest. 15. Mai 1929. Gar einfach war Dein Leben, Du dachtest nicht an Dich, Nur für die Deinen streben, Hielst Du für Glück und Pflicht. Abraham Hilb. Übersetzung Hier ist geborgen Unser guter Vater Awraham, Sohn des Josef. Er ging ein in seine Ewigkeit Am 6. Tage im Ijar Des Jahres 689 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ====== hgl-41 Personalia 1929-06-21 Fradle Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה טובה ונאמנה‏‎ ‎‏פרשה לעני ידה‏‎ ‎‏מ׳ פרדלה א׳ אליהו‏‎ ‎‏הלכה לעולמה‏‎ ‎‏בשנת ל״ז לחייה‏‎ ‎‏ביום י״ג בסיון‏‎ ‎‏שנת תרפ״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Fanni Schwab geb. Jakob, geb. 17. Mai 1892, gest. 21. Juni 1929. Gottesfurcht u. Menschenliebe waren Deine Vorzüge, Darum wird auch Dein Lohn sehr gross sein. Fanni Schwab. Übersetzung Hier ist begraben Eine gute und verlässliche Frau; Zu dem Armen streckte sie ihre Hand aus: Frau Fradle, Gattin des Elijahu. Sie ging ein in ihre Ewigkeit Im 37. Jahre ihres Lebens Am 13. Tage des Sivan Des Jahres 689 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der deutsche Text ist mit roter Farbe nachgezogen Zl 3 ist dem ersten Halbvers aus den Sprüchen Salomos (Proverbia 31, 20) nachgebildet, wo es in deutscher Übersetzung heißt: Sie breitet ihre Hände aus zu dem Armen und reicht ihre Hand dem Bedürftigen. Siehe auch Stein 0042. ====== hgl-42 Personalia 1929-07-18 Bele Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל‏‎ ‎‏בילה אשת אלחנן‏‎ ‎‏מתה ביום ה׳‏‎ ‎‏י׳ תמוז תרפ״ט‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Babette Hilb geb. Ullmann geb. 13. März 1842, gest. 18. Juli 1929. Babette Hilb. Übersetzung Hier ist begraben ›Eine tüchtige Frau‹: Bele, Gattin des Elchanan. Sie starb am Donnerstag, Dem 10. Tammus 689 Nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2: Spr 12,4; 31,10 Kommentar Zl 2: Eine tüchtige Frau ist der Anfang des bekannten Verses aus den Sprüchen Salomos (Proverbia 31, 10). Dieser Abschnitt, das "Lob der tüchtigen Hausfrau", geht von Vers 10 bis Vers 31. Vers 10 lautet übersetzt so: Wem eine tüchtige Frau beschert ist, die ist viel edler als die köstlichsten Perlen. ====== hgl-55 Personalia 1929-10-09 Natan Arje b. Jizchak Transkription ‎‏(מוסף)‏‎ ‎‏(ר״ה וי״כ)‏‎ ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏נתן אריה‏‎ ‎‏בר יצחק‏‎ ‎‏הלך תמים לפני בראו‏‎ ‎‏וקולו הרים לעבודתו‏‎ ‎‏וכפר בעדו ובעד ביתו‏‎ ‎‏ובעד כל קהל ישראל‏‎ ‎‏מת יום ה׳ תשרי‏‎ ‎‏תר״צ לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Veit Hilb geb. 14. Dez. 1855, gest. 9. Okt. 1929. Veit Hilb Übersetzung (Mu-ssaf) (Neujahr - und Jom Kippur) Hier ist geborgen Natan Arje, Sohn des Jizchak. Er wandelte vollkommen vor seinem Schöpfer; Seine Stimme ließ er beim "Dienst" an Ihm erklingen Und er entsühnte sich und sein Haus Sowie die ganze Gemeinde Israels. Er starb am 5. Tage des Tischri 690 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Eine bemerkenswerte und ausdrucksvolle Inschrift! Der Text auf dem aufgeschlagenen Buch bedeutet: Mussaf-Gebet für das Neujahrsfest und den Versöhnungstag. Ein Mussaf-Gebet (wörtl. Zusatz-Gebet) wird nur an Feiertagen und Sabbaten gesagt; es schließt sich unmittelbar an das Morgengebet an. Der Verstorbene betete gerade an den beiden genannten Festtagen das Mussaf-Gebet vor, obwohl er kein offiziell bestallter Vorsänger war, aber die Liturgie an beiden Festen, vor allem am Jom Kippur, ist so lang, dass ein Vorbeter alleine es kaum schafft: daher dürfen begabte Laien in solchen Fällen auch vorbeten. Hier wurde dieses Ehrenamt wahrscheinlich auch deswegen hervorgehoben, weil Veit Hilb genau zwischen diesen beiden hohen Feiertagen, dem Neujahrsfest und dem Versöhnungstag, starb. Zl 5: Hier wurde das Wort "Dienst" in Anführungszeichen gesetzt, um auf die Doppelbedeutung hinzuweisen: Einmal bedeutet es wörtlich Dienst an Gott und dann ist es aber auch Fachausdruck für das Hauptstück des Mussaf-Gebets am Jom Kippur, nämlich für ein Piut (religiöse Poesie), den man Awoda = Dienst nennt; in der Awoda wird der Gottesdienst des Jom Kippur im Tempel zu Jerusalem, wie ihn der Hohepriester verrichtete, in poetischer Form geschildert. Zln 6-7: Lev 16, 17; im 16. Kapitel des 3. Mose-Buches wird der Gottesdienst des Hohenpriesters am Jom Kippur im Wüstenheiligtum geschildert. Das Wirken des Verblichenen wird also dem des Hohenpriesters gleichgesetzt! ====== hgl-57 Personalia 1929-12-18 Aharon b. Jaakow'Refael Transkription ‎‏(ס׳ ת׳)‏‎ ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏אהרן בר יעקב‏‎ ‎‏רפאל‏‎ ‎‏הלך לעולמו‏‎ ‎‏יום ה׳ בטבת‏‎ ‎‏תרפ״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Aron Schwab geb. 6. Nov. 1868, gest. 18. Dez. 1928. Es heißt nicht sterben, lebt man in den Herzen der Menschen fort, die man verlassen hat. Aron Schwab Übersetzung (Psalmenbuch) Hier ist geborgen Aharon, Sohn des Jaakow Refael. Er ging ein in seine Ewigkeit Am 5. Tage im Tewet 689 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ====== hgl-43 Personalia 1930-03-10 Bele b. Baruch Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏בילה בת ברוך‏‎ ‎‏מתה‏‎ ‎‏בחצי ימיה‏‎ ‎‏ביום י׳ אדר א׳‏‎ ‎‏שנת תר״צ לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Bella Burger geb. Weil, geb. 20. Jan. 1884, gest. 10. März 1930. Bella Burger geb. Weil Übersetzung Hier ist geborgen Bele, Tochter des Baruch. Sie starb In der Mitte ihrer Tage Am 10. Tage des 1. Adars Des Jahres 690 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Die Angabe 1. Adar in der 5. Zeile ist nicht korrekt: das jüdische Jahr (5)690 war kein Schaltjahr, hatte also weder einen 1. noch einen 2. Adar. Es hätte einfach heißen müssen: Adar. ====== hgl-54 Personalia 1930-05-08 Zion b. Elchanan'Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ציון בר אלחנן‏‎ ‎‏הלוי‏‎ ‎‏מת י׳ אייר‏‎ ‎‏ונקבר י״א אייר‏‎ ‎‏תר״צ לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Bernhard Zion Levi geb. 17. Mai 1872. gest. 8. Mai 1930. Bernhard Zion Levi. Übersetzung Hier ist begraben Zion, Sohn des Elchanan Halevi. Er starb am 10. Ijar Und wurde begraben am 11. Ijar 690 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ====== hgl-53 Personalia 1930-06-07 Mosche b. Pinchas Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הפרנס ומנהיג‏‎ ‎‏משה בר פנחס הלוי‏‎ ‎‏הלך לעולמו‏‎ ‎‏י״א בסיון תר״צ לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Moriz Levi geb. 17. Juli 1864, gest. 7. Juni 1930. Gott schenke Dir den Frieden, Uns aber Trost für alle Zeit. Moriz Levi. Übersetzung Hier ist begraben Der Gemeindevorsteher Mosche, Sohn des Pinchas Halevi. Er ging ein in seine Ewigkeit Am 11. im Sivan 690 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der 11. Sivan (5)690 [=Samstag, 7. Juni 1930] fiel auf einen Sabbat, was im hebräischen Text nicht eigens erwähnt ist. Gemeindestellung: Vorsteher ====== hgl-44 Personalia 1931-02-01 Perl b. Jaakow Michael Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה היקרה‏‎ ‎‏עטרת בעלה‏‎ ‎‏ותפארת בניה‏‎ ‎‏מרת פערל‏‎ ‎‏בת יעקב מיכאל‏‎ ‎‏מתה ביום א׳ י״ד‏‎ ‎‏שבט תרצ״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Bertha Ullmann geb. Adler geb. 23. Okt. 1855, gest. 1. Feb. 1931. Den Deinen unvergessen Bertha Ullmann. Übersetzung Hier ist begraben Die teuere Frau, Die Krone ihres Gatten Und die Zierde ihrer Kinder: Frau Perl, Tochter des Jaakow Michael. Sie starb am Sonntag, dem 14. Schwat 691 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ====== hgl-37 Personalia 1931-02-16 Elijahu b. Jehuda Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אליהו בר יהודה‏‎ ‎‏איש טוב וישר‏‎ ‎‏נפטר‏‎ ‎‏בן נ״ג שנה‏‎ ‎‏ביום כ״ט שבט‏‎ ‎‏תרצ״א לפ״ק תנצב״ה‏‎ Dem Besten der Gatten und Väter. Hier ruht Eugen Nördlinger geb. 1. Nov. 1877, in Laupheim, gest. 16. Feb. 1931. Übersetzung Hier ist begraben Elijahu, Sohn des Jehuda, Ein guter und aufrechter Mann. Er ging dahin Als 53-jähriger Am 29. Tage des Schwat 691 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ====== hgl-36 Personalia 1931-04-18 Jehuda Seew b. Mosche Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏איש ירא שמים‏‎ ‎‏יהודה זאב בר משה‏‎ ‎‏הלך לעולמו‏‎ ‎‏ביום ב׳ דר״ח אייר‏‎ ‎‏תרצ״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה ׃‏‎ Hier ruht Wolf Reutlinger jung, geb. 31. Okt. 1871, gest. 18. April 1931. Wolf Reutlinger jung. Übersetzung Hier ist geborgen Ein gottesfürchtiger Mann: Jehuda Seew, Sohn des Mosche. Er ging ein in seine Ewigkeit Am 2. Neumondstag des Ijar 691 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar "Jung" bedeutet hier "der Jüngere". Vgl. Stein 0005: Wolf Reutlinger alt = der Ältere. ====== hgl-45 Personalia 1932-01-23 Schenle b. Naftali Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏שינלה בת נפתלי‏‎ ‎‏הלכה לעולמה‏‎ ‎‏במוצאי שבת קודש‏‎ ‎‏יום ט״ז שבט ת{ר}צ״ב‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Jeanette Schwab geb. 18. Dez. 1861, gest. 23. Jan. 1932. Übersetzung Hier ist begraben Schenle, Tochter des Naftali. Sie ging ein in ihre Ewigkeit Am Ausgang des heiligen Sabbat-Tages, Dem 16. Tage des Schwat 692. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der Ausgang des Sabbats ist der späte Samstagabend nach Einbruch der Dunkelheit; da begann im jüdischen Jahr (5)692 schon der 16. Schwat, aber nach dem bürgerlichen Kalender war noch bis Mitternacht Samstag, der 23. Januar 1932. Zl 5: Das jüdische Jahr ist hier verschrieben; es wurde der Buchstabe mit dem Zahlenwert 200 ausgelassen, so dass wir *492 statt des korrekten 692 lesen. ====== hgl-35 Personalia 1932-02-14 Mosche b. Jaakow'Refael Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏משה בר יעקב‏‎ ‎‏רפאל‏‎ ‎‏הלך תמים ופעל צדק‏‎ ‎‏ודבר אמת בלבבו‏‎ ‎‏נפטר ביום ז׳ אדר א׳‏‎ ‎‏תרצ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Moritz Schwab geb. 20. Juni 1866, gest. 17. Feb. 1932. Gott schenke Dir den ewigen Frieden, Uns aber Trost für alle Zeit. Moritz Schwab. Übersetzung Hier ist geborgen Mosche, Sohn des Jaakow Refael. Er wandelte vollkommen, übte Gerechtigkeit Und redete Wahrheit in seinem Herzen. Er ging dahin am 7. Tage des 1. Adars 692 nach der kleinen Zahl Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der 7. Tag des 1. Adars (7. Adar Rischon) ist Sonntag, der 14. Februar 1932. Lt. der deutschen Inschrift verstarb er jedoch am 17. Februar. Wahrscheinlich hat der Redaktor der Inschrift wieder (vgl. Stein 0033) Begräbnis- und Sterbedatum verwechselt. ====== hgl-46 Personalia 1932-04-12 Beile b. Sara Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה תמימה וישרה במעשיה‏‎ ‎‏עשתח צדקה כל ימיה‏‎ ‎‏ה״ה ביילא בת שרה‏‎ ‎‏אשת ר׳ רפאל ציבי‏‎ ‎‏נ׳ ביום ו׳ ניסן תרצ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unsere geliebte Mutter Bonna Zivi geb. 17. August 1853, gest. 12. April 1932. Bonna Zivi Übersetzung Hier ist begraben Eine vollkommene und durch ihre Taten aufrechte Frau; Sie übte Gerechtigkeit all ihre Tage. Es ist Beile, Tochter der Sara, Gattin des Herrn Refael Zivi Sie ging dahin am 6. Tage des Nissan 692 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Sämtliche Namen sind mit größeren Buchstaben ausgeführt: Beile / Sara / Rafael Zivi (die Verstorbene, ihre Mutter und ihr Ehemann) ====== hgl-48 Personalia 1932-09-16 Gutl Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏אמי הטובה והאהובה‏‎ ‎‏אחותנו היקרה‏‎ ‎‏גוטל אשת חיים הלוי‏‎ ‎‏הלכה לעולמה‏‎ ‎‏בשנת נ״ה לחייה‏‎ ‎‏ביום עש״ק ט״ו אלול‏‎ ‎‏שנת תרצ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Frau Auguste Hugo Levi geb. 25. April 1878, gest. 16. Sept. 1932. Auguste Hugo Levi. Übersetzung Hier ist geborgen Meine gute und geliebte Mutter, Unsere teuere Schwester: Gutl, Gattin des Chajjim Halevi. Sie ging ein in ihre Ewigkeit Im 55. Jahre ihres Lebens Am Vorabend zum heiligen Sabbat-Tage, dem 15. Elul Des Jahres 692 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ====== hgl-34 Personalia 1932-10-14 Baruch b. Elieser Transkription ‎‏(בעל תפילה)‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם וישר‏‎ ‎‏רצוי לרוב אחיו‏‎ ‎‏ברוך בן אליעזר‏‎ ‎‏מת בחצי ימיו‏‎ ‎‏על ידי אסון‏‎ ‎‏בליל ערב סכות‏‎ ‎‏שנת תרצ״ג‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ Benno Kappenmacher. Übersetzung (Herr / des Gebets) Hier ist begraben Ein redlicher und aufrechter Mann, Beliebt bei der Mehrheit seiner Brüder. Baruch, Sohn des Elieser. Er starb in der Mitte seiner Tage Durch einen Unglücksfall In der Nacht zum Vorabend des Laubhüttenfests Des Jahres 693 Nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Die Nacht zum Vorabend des Laubhüttenfestes ist der 14. Tischri und der entspricht im jüdischen Jahr (5)693 dem bürgerlichen Datum: Freitag, 14. Oktober 1932. Zl 1: Herr des Gebetes meint Vorbeter. ====== hgl-49 Personalia 1932-12-30 Kele b. Menachem Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏קילה בת מנחם‏‎ ‎‏הלכה לעולמה‏‎ ‎‏זקנה ושבעה‏‎ ‎‏יום ב׳ דר״ח טבט‏‎ ‎‏תרצ״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Klara Ullmann geb. 17. Juni 1848, gest. 30. Dez. 1932. Friede ihrer Asche. Übersetzung Hier ist geborgen Kele, Tochter des Menachem. Sie ging ein in ihre Ewigkeit, Betagt und lebenssatt, Am zweiten Neumondstage des Tewet 693 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ====== hgl-47 Personalia 1932-05-30 Ester 1932-06-01 Bele Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏אסתר א׳ מאיר הלוי‏‎ ‎‏הלכה לעולמה‏‎ ‎‏בשנת ע״ד לחייה‏‎ ‎‏ביום כ״ה אייר‏‎ ‎‏תרצ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Frau Ernestine Maier Levi geb. 24. Aug. 1858, gest. 30. Mai 1932. ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏בילה א׳ יהודה הלוי‏‎ ‎‏הלכה לעולמה‏‎ ‎‏בשנת מ״ט לחייה‏‎ ‎‏ביום כ״ז אייר‏‎ ‎‏תרצ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Frau Babette Wolf Levi geb. 18. Juni 1883, gest. 1. Juni 1932. Frau Ernestine Maier Levi. Frau Babette Wolf Levi. Die einander lieb und hold im Leben waren, sind auch im Tode nicht getrennt. Sam. II, 1. Übersetzung Hier ist geborgen Ester, Gattin des Meir Halevi. Sie ging ein in ihre Ewigkeit Im 74. Jahre ihres Lebens Am 25. Tage des Ijar 692 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Hier ist geborgen Bele, Gattin des Jehuda Halevi. Sie ging ein in ihre Ewigkeit Im 49. Jahre ihres Lebens Am 27. Tage des Ijar 692 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der 25. Ijar (5)692 entspricht Dienstag, dem 31. Mai 1932, aber da er bereits am Abend des 30. Mai nach Einbruch der Dunkelheit begann, darf vermutet werden, dass Ester am späten Abend des 30. Mai gestorben ist (vgl. das bürgerliche Datum der deutschen Inschrift). Der 27. Ijar (5)692 ist Donnerstag, der 2. Juni 1932, aber da er bereits am Vorabend des 1. Juni nach Einbruch der Dunkelheit beginnt, darf man annehmen, dass Bele am 1. Juni starb (vgl. das bürgerliche Datum des deutschen Textes). Die Sockelinschrift ist Zitat nach 2. Samuel 1, 23; der volle Text lautet übertragen: Saul und Jonathan, geliebt und einander zugetan, im Leben und im Tod nicht geschieden; schneller waren sie als die Adler und stärker als die Löwen. ====== hgl-50 Personalia 1933-01-03 Edl Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏עדל [א]שת פנחס‏‎ ‎‏מ[ת]ה בחצי ימיה‏‎ ‎‏ביום ו׳ בטבת‏‎ ‎‏תרצ״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Ethel Ullmann geb. 16. Sept. 1890, in Cleveland O. USA. gest. 3. Jan. 1933. Übersetzung Hier ist begraben Edl, Gattin des Pinchas. Sie starb in der Mitte ihrer Tage Am 6. Tage im Tewet 693 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-603 Personalia 1933-01-10 Fradl b. Mosche Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏נערה נעימה‏‎ ‎‏בת טובה ואהובה‏‎ ‎‏פרדל בת משה‏‎ ‎‏מתה בימי כלולותיה‏‎ ‎‏יום י״ג בטבת‏‎ ‎‏תרצ״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unsre liebe Tochter u. Schwester meine liebe Braut Fanni Hilb geb. 21. April 1905, gest. 10. Jan. 1933. Friede ihrer Asche! Geliebt, beweint u. unvergessen. Übersetzung Hier ist geborgen Eine liebliche junge Frau, Eine gute und geliebte Tochter. Fradl, Tochter des Mosche. Sie starb in den Tagen ihres Brautstandes Am 13. im Tewet 693 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ====== hgl-51 Personalia 1933-10-12 Batzion Transkription ‎‏פ״נ‏‎ Frau Berta Gutmann geb. Hohenemser geb. 29. November 1866, gest. 12. Oktober 1933. ‎‏אשה היקרה מרת בּתציון נפטר׳‏‎ ‎‏בּשם טוב בּיום כ״בּ תּשרי לפּ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Die teuere Frau, Frau Batzion. Sie starb ›Gut beleumundet‹ am 22. Tischri nach der der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 7: bBer 17a Kommentar Zl 7: Es fehlt die jüdische Jahreszahl; es sollte da noch stehen - nach Maßgabe des entsprechenden bürgerlichen Datums -: 694. ====== hgl-33 Personalia 1934-01-17 Elijahu b. Binjamin Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏אליהו בר בנימין‏‎ ‎‏הלך לעולמו‏‎ ‎‏ביום ג׳ בשבט‏‎ ‎‏ונקבר בה׳ בו‏‎ ‎‏שנת תרצ״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Elias Weil geb. 19. April 1862, gest. 17. Jan. 1934. Süss ist der Schlaf des Arbeiters. Übersetzung Hier ist geborgen Elijahu, Sohn des Binjamin. Er ging in seine Ewigkeit Am dritten Tage im Schwat, Und wurde begraben am fünften desselben, Des Jahres 694 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Das Sterbedatum, der 3. Schwat (5)694, ist nach dem bürgerlichen Kalender: Freitag, der 19. Januar 1934; das stimmt nicht mit dem Sterbedatum (17. Januar) des deutschen Textes überein. Höchstwahrscheinlich hat der Redaktor der Inschrift Sterbe- und Begräbnisdatum durcheinandergeworfen (gestorben am 17. und begraben am 19.)! Das Sterberegister hat den 17. Januar als Sterbetag. Zln 12-13: Der Vers auf dem Sockel ist der Anfang des biblischen Verses aus Pred. 5,11; vgl. Stein 0031. ======= hgl-606 Personalia 1934-03-30 Schenle b. Jehuda Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏שינלה נת יהודה‏‎ ‎‏מתה‏‎ ‎‏יום ערב פסח‏‎ ‎‏שנת תרצ״ד‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Jeanette Hilb geb. 16. Juli 1859, gest. 30. März 1934. Übersetzung Hier ist geborgen Schenle, Tochter des Jehuda. Sie starb Am Vorabend zu Pessach Des Jahres 694 Nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ====== hgl-32 Personalia 1934-06-12 Aharon b. Jaakow Natan Arje Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הפרנס ומנהיג‏‎ ‎‏אהרון בר‏‎ ‎‏יעקב נתן אריה‏‎ ‎‏מת‏‎ ‎‏ביום כ״ט סיון‏‎ ‎‏תרצ״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Aron Weil geb. 5. April 1869, gest. 12. Juni 1934. Aron Weil Übersetzung Hier ist begraben Der Gemeindevorsteher Aharon, Sohn des Jaakow Natan Arje. Er starb Am 29. Tage des Sivan 694 nach der kleinen Zahl Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Gemeindevorsteher wörtlich: Parnass und Leiter, abgekürzt ‎‏פו״מ‏‎ oder ‎‏פ״ו‏‎. Unter Juden sagte man Parnass, in deutschen Urkunden kommt auch die Form Barnas vor. Ämter und Funktionen: Gemeindevorsteher (Parnass) ====== hgl-52 Personalia 1934-08-23 Jentl b. Mosche Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אמנו הטובה‏‎ ‎‏ינטל בת משה‏‎ ‎‏מתה‏‎ ‎‏ביום י״ב אל[ו]ל‏‎ ‎‏[ב]שנת‏‎ ‎‏תרצ״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ [J]ette Reutlinger. Hier ruht Jette Reutlinger geb. 16. Mai 1869, gest. 23. Aug. 1934. Übersetzung Hier ist begraben Unsere gute Mutter Jentl, Tochter des Mosche. Sie starb Am 12. Tage des Elul Im Jahre 694 nach der der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ====== hgl-31 Personalia 1934-12-22 Schlomo b. Pinchas Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏שלמה בר פנחס‏‎ ‎‏הלך לעולמו‏‎ ‎‏ביום ש״ק ט״ז בטבת‏‎ ‎‏תרצ״ה לפ״ק‏‎ ‎‏מתוקה שנת העובד‏‎ ‎‏אם מעט אם הרבה‏‎ ‎‏יאכל‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Salomon Ullmann geb. 4. April 1869, gest. 22. Dez. 1934. Übersetzung Hier ist geborgen Schlomo, Sohn des Pinchas. Er ging ein in seine Ewigkeit Am heiligen Sabbat-Tage, am 16. im Tewet, 695 nach der kleinen Zahl. ›Süß ist der Schlaf des Arbeiters, Er habe wenig, er habe viel Gegessen‹. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zln 6-8: Koh 5,11 Kommentar Zln 6-8: Süß ist der Schlaf ... ist Bibelzitat, und zwar nach Prediger Salomo (Ecclesiastes) 5,11a. Der ganze Vers lautet übersetzt: Wer arbeitet, dem ist der Schlaf süß, er habe wenig oder viel gegessen; aber die Fülle lässt den Reichen nicht schlafen. Der Vers ist wahrscheinlich absichtlich nicht ganz korrekt zitiert - es fehlt zwischen den Syntagmen ‎‏אם מעט‏‎ und ‎‏אם הרבה‏‎ die Konjunktion -, wohl um den heiligen Bibeltext nicht zu profanieren. ====== hgl-30 Personalia 1935-04-09 Mosche b. Jehuda Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏משה בר יהודה‏‎ ‎‏מת יום ו׳ בניסן‏‎ ‎‏שנת תרצ״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Moses Hilb geb. 13. Mai 1862, gest. 9. April 1935. Müh' u. Arbeit war Dein Leben, Ruhe hat Dir Gott gegeben. Moses Hilb. Übersetzung Hier ist geborgen Mosche, Sohn des Jehuda. Er starb den 6. Tag im Nissan Des Jahres 695 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-602 Personalia 1935-04-26 Ester b. Awraham'Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתולה‏‎ ‎‏אסתר בת אברהם‏‎ ‎‏הלוי‏‎ ‎‏הלכה לעולמה‏‎ ‎‏בשנת נ״ז לחייה‏‎ ‎‏ביום כ״ג ניסן‏‎ ‎‏שנת תרצ״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Ernestine Levi geb. 4. Aug. 1878, gest. 26. April 1935. Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, ist nicht tot, ist nur fern. Ernestine Levi. Übersetzung Hier ist begraben Die unverheiratete Frau Ester, Tochter des Awraham Halevi. Sie ging ein in ihre Ewigkeit Im 57. Jahre ihres Lebens Am 23. Nissan Des Jahres 695 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der deutsche Sinnspruch ist ein Zitat des österreichischen Schriftstellers Joseph Christian Freiherr von Zedlitz (1790-1862) (aus: "Der Stern von Sevilla" von 1829, 5. Kapitel, vierter Aufzug, siebter Auftritt: "Wer im Gedächtniß seiner Lieben lebt, ist ja nicht todt, er ist nur fern. - Todt nur ist, wer vergessen wird"). Dieser Sinnspruch, der oft auch Immanuel Kant zugeschrieben wird, hat sich zu einem beliebten Grabspruch entwickelt. ====== hgl-29 Personalia 1935-05-07 Transkription ‎‏(ס׳ ת׳)‏‎ ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏איש הולך תמים‏‎ ‎‏כל ימי חייו‏‎ ‎‏אלחנן בר יצחק‏‎ ‎‏מת זקן ושע‏‎ ‎‏ביום ד׳ אייר‏‎ ‎‏שנת תרצ״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Heinrich Hilb geb. 30. Okt. 1848, gest. 7. Mai 1935. Heinrich Hilb. Übersetzung (Psalmenbuch) Hier ist geborgen Ein Mann, der vollkommen wandelt Alle Tage seines Lebens: Elchanan, Sohn des Jizchak. Er starb betagt und lebenssatt Am 4. Tage des Ijar Des Jahres 695 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-495 Personalia 1935-11-14 Mosche b. Jehuda'Seew Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏משה בר יהודה‏‎ ‎‏זאב‏‎ ‎‏מת ביום י״ז חשון‏‎ ‎‏שנת תרצ״ו‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Max Reutlinger geb. 30. Juni 1903, gest. 14. Nov. 1935. Übersetzung Hier ist geborgen Mosche, Sohn des Jehuda Seew. Er starb am 17. Cheschvan Des Jahres 696 Nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der 17. Cheschvan (5)696 ist Mittwoch, der 13. November 1935. Das stimmt nicht ganz mit dem Datum im deutschen Text (14.11.) überein. ====== hgl-28 Personalia 1935-12-11 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏שמעון ב׳ מאיר‏‎ ‎‏הלך לעולמו‏‎ ‎‏זקן ושבע‏‎ ‎‏ביום ט״ו כסלו‏‎ ‎‏תרצ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Simon Ullmann geb. 31. Dez. 1847, gest. 11. Dez. 1935. Den Deinen unvergesslich Simon Ullmann. Übersetzung Hier ist begraben Schimon, Sohn des Meir. Er ging ein in seine Ewigkeit, Betagt und lebenssatt Am 15. Tag des Kislev 696 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-395 Personalia 1935-12-16 Jachet Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה ישרה וחשובה‏‎ ‎‏אם טובה ואהובה‏‎ ‎‏יכט אשת יהודה‏‎ ‎‏זאב‏‎ ‎‏הלכה לעולמה‏‎ ‎‏יום כ׳ בכסלו‏‎ ‎‏תרצ״ו ל״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Henriette Reutlinger geb. Levi geb. 29. Aug. 1857, gest. 16. Dez. 1935. Henriette Reutlinger. Übersetzung Hier ist begraben Eine aufrechte und bedeutende Frau, Eine gute und geliebte Mutter: Jachet, Gattin des Jehuda Seew. Sie ging ein in ihre Ewigkeit Am 20. im Kislev 696 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ====== hgl-27 Personalia 1936-02-17 Schimon b. Jizchak Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אבינו הטוב‏‎ ‎‏בעלי האהוב‏‎ ‎‏שמעון בר יצחק‏‎ ‎‏הלך לעולמו‏‎ ‎‏ביום כ[״ה ש]בט‏‎ ‎‏תרצ״ו לפ״ק ‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Sigmund Bernheim geb. 4. Mai 1865, gest. 17. Feb. 1936. Übersetzung Hier ist begraben Unser guter Vater, Mein geliebter Gemahl Schimon, Sohn des Jizchak. Er ging ein in seine Ewigkeit Am 25. Tage des Schwat 696 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der 25. Schwat (5)696 ist Dienstag, der 18. Februar 1936; der jüdische Tag begann allerdings schon am Abend des 17. Februar. ====== hgl-26 Personalia 1936-04-20 Jehuda b. Aharon'Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם וישר‏‎ ‎‏צדיק כל ימיו‏‎ ‎‏ה״ה יהודה בר אהרון‏‎ ‎‏הלוי מת ביום‏‎ ‎‏ב׳ כ״ח נסן תרצ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Levi van Gelder geb. 21. Feb. 1854, gest. 20. April 1936. Übersetzung Hier ist begraben Ein redlicher und aufrechter Mann, Gerecht alle seine Tage. War dies nicht Jehuda, Sohn des Aharon Halevi. Er starb am Montag, dem 28. Nissan 696, nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der 28. Nissan (5)696 ist Montag, der 20. April 1936. Beruf: [Mazzenbäcker] Zl 6: ‎‏נסן‏‎ statt üblich ‎‏ניסן‏‎. ====== hgl-25 Personalia 1936-04-25 Jizchak b. Jaakow Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש ענו מאד‏‎ ‎‏יצחק בר יעקב‏‎ ‎‏הלך לעולמו‏‎ ‎‏ביום ג׳ באייר‏‎ ‎‏שנת תרצ״ו‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Isack Weil geb. 30. März 1859, gest. 25. April 1936. Übersetzung Hier ist begraben Ein sehr demütiger Mensch: Jizchak, Sohn des Jaakow. Er ging ein in seine Ewigkeit Am 3. Tage im Ijar Des Jahres 696 Nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der 3. Ijar (5)696 fällt auf Samstag, den 25. April 1936. Auffällig ist, dass in der Inschrift der Umstand nicht vermerkt wird, dass Isack am Sabbat verstarb. Das Adjektiv demütig mit seinem Adverbiale sehr (‎‏ענו מאד‏‎) ist eine deutliche Anspielung auf Num 12,3, wo von Moses gesagt wird: Aber Mose war ein sehr demütiger Mensch, mehr als alle Menschen auf Erden. ===== hgl-6 Personalia 1936-06-16 Gudl Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏גודל‏‎ ‎‏אשת אהרון‏‎ ‎‏הלכה לעולמה‏‎ ‎‏ביום כ״ו בסיון‏‎ ‎‏תרצ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Auguste Ullmann geb. Behr, geb. 1. Jan. 1884. gest. 16. Juni 1936. Auguste Ullmann. Übersetzung Hier ist geborgen Gudl, Gattin des Aharon. Sie ging ein in ihre Ewigkeit Am 26. im Sivan 696 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ====== hgl-24 Personalia 1937-08-08 Elchanan b. Meir Halevi Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏איש אשר הלך תמים‏‎ ‎‏טוב וישר כל הימים‏‎ ‎‏אלחנן בר מאיר הלוי‏‎ ‎‏מת בחצי ימיו‏‎ ‎‏ביום ב׳ דר״ח אלול‏‎ ‎‏תרצ״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Heinrich Levi Kaufmann, geb. 25. Jan. 1886, gest. 8. Aug. 1937. Übersetzung Hier ist geborgen Ein Mann, der vollkommen wandelte, Gut und aufrecht alle Tage. Elchanan, Sohn des Meir Halevi. Er starb in der Mitte seiner Tage Am 2. Neumondstag des Elul. 697 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der 2. Neumondstag des (Monats) Elul ist der 1. Elul, der im jüdischen Jahr (5)697 dem bürgerlichen Datum Sonntag, 8. August 1937 entspricht. Beruf: Kaufmann ===== hgl-7 Personalia 1937-08-30 Sisse b. Jizchak Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏הבתולה‏‎ ‎‏סיסה בת יצחק‏‎ ‎‏מתה‏‎ ‎‏בת מ״ד שנה‏‎ ‎‏ביום כ״ג אלול‏‎ ‎‏תרצ״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Sofie Weil geb. 27. Dez. 1892, gest. 30. Aug. 1937. Sofie Weil. Übersetzung Hier ist geborgen Die unverheiratete Frau Sisse, Tochter des Jizchak. Sie starb Mit 44 Jahren Am 23. Elul 697 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ====== hgl-23 Personalia 1937-09-19 Awraham b. Kalonymos Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אברהם ב׳ קלונימוס‏‎ ‎‏הלך לעולמו‏‎ ‎‏ביום ערב סכות‏‎ ‎‏שנת תרח״צ לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Friedrich Kappenmacher Zugführer i. R. geb. 20. Okt. 1872, gest. 19. Sept. 1937. Übersetzung Hier ist begraben Awraham, Sohn des Kalonymos. Er ging ein in seine Ewigkeit Am Tage des Vorabends des Laubhüttenfestes Des Jahres 698 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der Vorabend des Laubhüttenfestes fällt auf den 14. Tischri, der im Jahre (5)698 dem bürgerlichen Datum Sonntag, 19. September 1937 entspricht. Beruf: Zugführer Zl 5: Dieselbe Schreibung der hebräischen Jahreszahl als ‎‏תרח׳ץ‏‎ wie bei den Steinen 0018 bis 0022. ====== hgl-22 Personalia 1937-10-26 Jehuda Seew b. Jizchak Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש חסד וטוב לב‏‎ ‎‏יהודה זאב בר יצחק‏‎ ‎‏מת בפטע פתאם‏‎ ‎‏על ידי אסון‏‎ ‎‏ביום כ״א בחשון‏‎ ‎‏שנת תרח״ץ לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Wilhelm Bernheim geb. 20. Jan. 1871, gest. 26. Okt. 1937. Übersetzung Hier ist begraben Ein barmherziger und gutherziger Mann: Jehuda Seew, Sohn des Jizchak. Er starb ganz plötzlich Durch einen Unglücksfall Am 21. Tage im Cheschvan Des Jahres 698 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 7: Dieselbe Schreibung der hebräischen Jahreszahl als ‎‏תרח׳ץ‏‎ wie bei den Steinen 0018 bis 0021. ======= hgl-607 Personalia 1937-12-01 Kele b. Jaakow Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתולה קילה‏‎ ‎‏בת יעקב מתה‏‎ ‎‏בזקנה טובה‏‎ ‎‏ביום כ״ז כסלו‏‎ ‎‏תרח״צ לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Karoline Katz geb. 17. Feb. 1858, gest. 1. Dez. 1937. Übersetzung Hier ist begraben Die unverheiratete Frau Kele, Tochter des Jaakow. Sie starb In hohem Alter Am 27. Kislev 698 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 6: ‎‏תרח״צ‏‎ statt ‎‏תרצ״ח‏‎ wie schon bei den Steinen 0018, 0019, 0020, 0021, 0022, 0023 und 0394. ====== hgl-21 Personalia 1938-01-10 Ber b. Kalonymos Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏בער ב׳ קלונמוס‏‎ ‎‏הלך לעולמו‏‎ ‎‏יום ח׳ בשבט‏‎ ‎‏תרח״ץ לפ״ק‏‎ ‎‏בן ע״ה שנה‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Bernhard Kappenmacher, geb. 8. April 1862, gest. 8. Jan. 1938. Übersetzung Hier ist geborgen Ber, Sohn des Kalonymos. Er ging ein in seine Ewigkeit Am 8. Tage im Schwat 698 nach der kleinen Zahl Mit 75 Jahren. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der 8. Schwat (5)698 ist Montag, der 10. Januar 1938. Das stimmt mit dem Todesdatum im deutschen Text nicht überein (8. Januar). Möglicherweise hatte es im hebräischen Text heißen sollen: wurde *beigesetzt* am 8. Schwat. Zl 5: Dieselbe Schreibung der hebräischen Jahreszahl als ‎‏תרח׳ץ‏‎ wie bei den Steinen 0018 bis 0020. ======= hgl-394 Personalia 1938-01-14 Bele Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏בילה אשת ישראל‏‎ ‎‏הלוי‏‎ ‎‏מתה בחצי ימיה‏‎ ‎‏ביום י״ב שבט‏‎ ‎‏שנת ת+ר+ח+ץ+ לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Bella Levi geb. Ullmann geb. 12. Juli 1883, gest. 14. Jan. 1938. Übersetzung Hier ist geborgen Bele, Gattin des Jisrael Halevi. Sie starb in der Mitte ihrer Tage Am 12. Schwat Des Jahres 698 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 6: ‎‏תרח״ץ‏‎ statt ‎‏תרצ״ח‏‎, um die Lesung: "Du wirst morden" zu vermeiden, wie schon bei den Steinen 0018 0023. ====== hgl-20 Personalia 1938-02-20 Naftali b. Schimon Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏נפתלי בר שמעון‏‎ ‎‏ש״ץ ומלמד היה‏‎ ‎‏יותר מנ׳ שנה‏‎ ‎‏מת ביום‏‎ ‎‏י״ט אדר ראשון‏‎ ‎‏תרח״ץ לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Hermann Adler geb. 4. Okt. 1860, gest. 20. Feb. 1938. Übersetzung Hier ist begraben Naftali, Sohn des Schimon. Vorbeter und Kinderlehrer war er Mehr als 50 Jahre. Er starb am Tage 19 des 1. Adars 698 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Ämter und Funktionen: Vorbeter und Kinderlehrer Zl 6: Dieselbe Schreibung der hebräischen Jahreszahl als ‎‏תרח׳ץ‏‎ wie bei den Steinen 0018 und 0019. ====== hgl-19 Personalia 1938-05-20 Naftali b. Jizchak Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏נפתלי בר יצחק‏‎ ‎‏הלך לעולמו‏‎ ‎‏זקן ושבע ימים‏‎ ‎‏ביום י״ט באייר‏‎ ‎‏שנת תרח״ץ לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Naftali Jacob geb. 3. Juli 1856, gest. 20. Mai 1938. Übersetzung Hier ist begraben Naftali, Sohn des Jizchak. Er ging ein in seine Ewigkeit, Betagt und satt an Tagen, Am 19. Tage im Ijar Des Jahres 698 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 6: Dieselbe Schreibung der hebräischen Jahreszahl als ‎‏תרח׳ץ‏‎ wie auf Stein 0018. ====== hgl-18 Personalia 1938-06-17 Elieser b. Kalonymos Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אליעזר‏‎ ‎‏בר‏‎ ‎‏קלונמוס‏‎ ‎‏מת בן פ׳ שנה‏‎ ‎‏בי״ח סיון תרח״ץ‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Louis Kappenmacher geb. 18. Juni 1858, gest. 20. Juni 1938. Friede seiner Asche! Übersetzung Hier ist begraben Elieser, Sohn des Kalonymos. Er starb als 80-jähriger Am 18. Sivan 698. Seine Seele sei eingebunden in das das Bündel der Lebenden! Kommentar Der 18. Sivan (5)698 ist Freitag, der 17. Juni 1938. Möglicherweise ist er am Freitag Nachmittag gestorben, so dass die Beerdigung weder am Sabbat noch am Sonntag stattfinden konnte. Dann wäre das im deutschen Text angegebene Datum (Mo) 20. Juni 1938 dasjenige der Beisetzung. Zl 6: Die Buchstaben der Jahreszahl wurden von ‎‏תרצ״ח‏‎ umgestellt zu ‎‏תרח״ץ‏‎, da die erste Schreibweise, als Wort gelesen, bedeutet: "du wirst morden" oder "du wirst gemordet werden". Stattdessen wählte man mit der Umstellung die sehr viel passendere Bedeutung "du wirst gewaschen", auch zu verstehen im Sinne von "reingewaschen (von deinen Sünden)". Diese Umstellung ist hier mehrmals zu finden (0019, 0020, 0021, 0022, 0023, 0394 und 0607, ). ======= hgl-608 Personalia 1939-04-03 Schoschana b. Elkana Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏נערה נעימה ויפה‏‎ ‎‏מחמד עינינו‏‎ ‎‏שושנה ב׳ אלקנה‏‎ ‎‏לֻקחה ממנו‏‎ ‎‏בת כ״א שנה‏‎ ‎‏ערב פסח תרצ״ט‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Susi Ochs aus Eisenach Übersetzung Hier ist begraben Eine liebliche und schöne junge Frau, ›Die Wonne unserer Augen‹. Schoschana, Tochter des Elkana, Wurde von uns genommen Im Alter von 21 Jahren Am Vorabend zu Pessach 699 Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 3: Nach 1Kön 20,6 u.a. Kommentar Zl 5: ‎‏לקחה‏‎ ist unter dem ‎‏ל‏‎ mit "Qubbuz" vokalisiert, um das Passiv anzuzeigen. ====== hgl-17 Personalia 1939-07-07 Awraham b. Jaakow Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אברהם ב׳ יעקב‏‎ ‎‏הלך תמים‏‎ ‎‏ופעל צדק‏‎ ‎‏ודבר אמת בלבבו‏‎ ‎‏הלך לעולמו‏‎ ‎‏כ׳ תמוז תרצ״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Adolf Hohenemser, geb. 22. März 1875, gest. 7. Juli 1939. Übersetzung Hier ist begraben Awraham, Sohn des Jaakow. Er wandelte vollkommen Und übte Gerechtigkeit Und redete Wahrheit in seinem Herzen. Er ging ein in seine Ewigkeit Am 20. Tammus 699 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ====== hgl-16 Personalia 1939-11-06 Jisrael b. Elchanan'Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש נשא עול‏‎ ‎‏מנעוריו‏‎ ‎‏ישראל ב׳ אלחנן‏‎ ‎‏הלוי‏‎ ‎‏מת כ״ה מרחשון‏‎ ‎‏שנת ת״ש לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ח‏‎ Hier ruht Julius H. Levi geb. 19. Juni 1863, gest. 6. Nov. 1939. Übersetzung Hier ist begraben Ein Mann, der das Joch trug Von seiner Jugend an. Jisrael, Sohn des Elchanan Halevi. Er starb am 25. Marcheschvan Des Jahres 700 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Der 25. Marcheschvan (5)700 ist Dienstag, der 7. November 1939. Da dieser am Abend des 6. November beginnt, wird der hier Bestattete gewiss am Abend des 6.11. nach Einbruch der Dunkelheit gestorben sein. Zl 2: Der das Joch trug bedeutet, dass er die Gebote und Verbote des Judentums beachtete. ====== hgl-15 Personalia 1940-01-16 Elija b. Pinchas Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אליה בר פנחס‏‎ ‎‏הלך לעולמו‏‎ ‎‏בן ע״ז שנה‏‎ ‎‏ביום ו׳‏‎ ‎‏לחודש שבט‏‎ ‎‏שנת ת״ש לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Elias Ullmann geb. 17. Mai 1862, gest. 16. Jan. 1940. Friede seiner Asche! Übersetzung Hier ist begraben Elija, Sohn des Pinchas. Er ging ein in seine Ewigkeit Mit 77 Jahren Am sechsten Tage Des Monats Schwat Des Jahres 700 nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ===== hgl-8 Personalia 1940-02-09 Bele Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏בילה א׳ שלמה‏‎ ‎‏הלכה לעולמה‏‎ ‎‏בת ע׳ שנה‏‎ ‎‏ביום שלושים‏‎ ‎‏לחודש שבט‏‎ ‎‏שנת ת״ש לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frau Bella Ullmann geb. 6. März 1869, gest. 9. Feb. 1940. Friede ihrer Asche! Bella Ullmann. Übersetzung Hier ist begraben Bele, Gattin des Schlomo. Sie ging ein in ihre Ewigkeit Mit 70 Jahren Am 30. Tage Des Monats Schwat Des Jahres 700 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ===== hgl-9 Personalia 1940-03-25 Sisse b. Refael Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏סיסה בת רפאל‏‎ ‎‏תמימה היתה‏‎ ‎‏עם ה׳ אלקיה‏‎ ‎‏הלכה לעולמה‏‎ ‎‏ט״ו אדר שני‏‎ ‎‏ת״ש לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frl. Sophie Löwenstein geb. 20. Jan 1872, gest. 25. März 1940. Friede ihrer Asche! Sofie Löwenstein. Übersetzung Hier ist begraben Sisse, Tochter des Refael. Vollkommen war sie Mit dem Herrn, ihrem Gott. Sie ging ein in ihre Ewigkeit Am 15. Adar II 700 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Adar II oder auch We-Adar; Adar Scheni ist der 2. Adar, der nur im Schaltjahr eingeschoben wird. ====== hgl-10 Personalia 1940-03-26 Merle Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏מרלה אש׳ יוסף‏‎ ‎‏הלכה לעולמה‏‎ ‎‏זקנה ושבעה‏‎ ‎‏ביום ט״ז‏‎ ‎‏לחודש אדר שני‏‎ ‎‏ת״ש לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frau Mathilde Behr geb. 19. April 1852. gest. 26. März 1940. Friede ihrer Asche! Übersetzung Hier ist begraben Merle, Gattin des Josef. Sie ging ein in ihre Ewigkeit Betagt und lebenssatt Am 16. Des Monats Adar II 700 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ====== hgl-11 Personalia 1940-04-24 Sprinz 1940-12-17 Fegle Transkription Hier ruhen Sofie Neckarsulmer geb. Marx geb. 20. Dez. 1863, gest. 24. April 1940. Flora Katz geb. Neckarsulmer geb. 4. Juni 1887, gest. 17. Dez. 1940. Friede ihrer Asche! ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏שפרינץ א׳ מאיר‏‎ ‎‏שמת׳ ב׳ דפסח ת״ש‏‎ ‎‏ואפר בתה‏‎ ‎‏פיגלה א׳ שמואל הכ׳‏‎ ‎‏שמתה י״ז כסלו תש״א‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier sind begraben Sprinz, Gattin des Meir, Die da starb am 2. Tag Pessach 700 Und die Asche ihrer Tochter Fegle, Gattin des Schmuel Hakohen, Die da starb am 17. Kislev 701. Ihre Seelen seien eingebunden in das Bündel der Lebenden! ====== hgl-12 Personalia 1941-02-20 Feie Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏וייא אשת משה‏‎ ‎‏הלוי‏‎ ‎‏הלכה לעולמה‏‎ ‎‏בכ״ג שבט‏‎ ‎‏שנת תש״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Fanny Moritz Levi geb. 28. Juli 1870, gest. 20. Feb. 1941. Fanny Moritz Levi [Zur wohlverdienter Ruhe bist Du] [eingegangen,] [Hast überwunden der Erde Leid,] [Lebst dauernd fort in uns u. unserer Liebe,] [Die stärker ist wie Tod und Ewigkeit.] Übersetzung Hier ist begraben Feie, Gattin des Mosche Halevi. Sie ging ein in ihre Ewigkeit Am 23. Schwat Des Jahres 701 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ===== hgl-5 Personalia 1941-04-18 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ Hier ruht Wolf ­Reutlinger alt, geb. 4. Juni 1856, gest. 18. April 1941. ‎‏תנצב״ה‏‎ Wolf Reutlinger. Übersetzung Hier ist begraben Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Vgl. Stein 0036: Wolf Reutlinger jung. ===== hgl-4 Personalia 1941-04-30 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ Hier ruht Sally Levi geb. 30. Dez. 1882, gest. 30. April 1941. ‎‏ת נ צ ב ה‏‎ Sally Levi Übersetzung Hier ist begraben Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ====== hgl-13 Transkription Hier ruht Sofie Reif geb. Stern, geb. 12.3.1861, gest. 7.5.1941. ===== hgl-2 Transkription Hier ruht Martin Loeb aus Stuttgart, 1874-1942. ====== hgl-14 Transkription Hier ruht Luise Schwab geb. Lion geb. 27.9.1876 in Ettenheim, gest. 16.8.1942 in Haigerloch. Luise Schwab. ===== hgl-1 Personalia 1942-09-18 Jisrael Behr Transkription ‎‏ישראל בר‏‎ ‎‏נלד 24.1.1893‏‎ ‎‏מת 18.9.1942‏‎ ‎‏בק.צ.‏‎ ‎‏בוכנולד‏‎ Zum stillen Gedenken an meinen lb. Gatten Israel Behr geb. 24.1.1893 in Haigerloch gest. 18.9.1942 im K.Z. Buchenwald Israel Behr Übersetzung Jisrael Behr Geboren 24.1.1893 Gestorben 18.9.1942 Im KZ Buchenwald Kommentar Zl 2: ‎‏נלד‏‎ statt normal ‎‏נולד‏‎. ===== hgl-3 Transkription Laura Diana Loeb geb. Schweizer geb. 23.1.1880 - deportiert nach Polen 1943 Kommentar Tafel liegt auf Grab 0002. ======= hgl-494 Personalia 1945-09-25 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הקדושים והטהורים שנהרגו על ידי הגרמנים‏‎ ‎‏האכזרים על קדוש השם במחנות הרכדזים‏‎ ‎‏בגרמניה בשנדת מ 1939 עד 1945‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Zum dauernden Gedenken Aller in der Nazizeit 1933 - 1945 Hingeopferten Juden aus Haigerloch Die ihr Leben unschuldig Lassen mussten. Hier ruht Unser lieber Sohn u. Neffe Egon Levi Geb. 12.12.1923 in Haigerloch Nach der Befreiung aus Dem KZ. zurückgekehrt, in Haigerloch gest. 25.9.1945. Übersetzung Hier sind begraben: Die Heiligen und die Reinen, die getötet wurden von den Deutschen, Den Grausamen, zur Heiligung des [göttlichen] Namens in den Konzentrationslagern In Deutschland in den Jahren von 1939 bis 1945. Ihre Seelen seien eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Zl 3: ‎‏הרכדזים‏‎ falsch für korrekt ‎‏הרכוז‏‎. Zl 4: ‎‏בשנדת‏‎ falsch statt richtig ‎‏בשנים‏‎. ======= hgl-367 Personalia 1977-09-25 Transkription ‎‏פ״ט‏‎ Louis Bernheim Geb. 29.2.1904 Gest. 25.9.1977 Ruhe in Frieden Übersetzung Hier ist geborgen ====== hgl-84 Personalia Merle b. Rachel Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתולה מערלה‏‎ ‎‏בת רחל בת [...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...] לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Mathilde Kappenmacher Übersetzung Hier ist begraben Die unverheiratete Frau Merle, Tochter der Rachel, Tochter ... ... ... Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar War die Verstorbene ein uneheliches Kind, dessen Vater unbekannt war? Dass nicht der Name des Vaters, sondern der der Mutter genannt wird, ist ziemlich selten. ====== hgl-95 Personalia Jaakow Transkription ‎‏[פ]״נ‏‎ ‎‏ויעק [הלך] לדרכו‏‎ ‎‏בדר[ך כל הא]{רץ}‏‎ ‎‏ה״ה [...]‏‎ ‎‏מ[...]‏‎ ‎‏נונ [...]‏‎ ‎‏{ל}[...]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ›Und Jaakow ging seines Wegs‹, ›Den Weg alles Irdischen‹ War dies nicht ... Von ... Verschieden und begraben ... Nach ... Zitatapparat Zl 2: Gen 32,2 Zl 3: 1Kön 2,2 Kommentar Trotz des fragmentarischen Charakters der Inschrift erkennt man, dass in den Zeilen 2 und 3 zwei Bibelverse zitiert werden, und zwar Gn 32,2: "Und Jakob zog seines Wegs ..." sowie 1 R 2,2: "Ich gehe hin den Weg aller Welt ...." Ferner ist klar, dass der Verstorbene mit Vornamen "Jakob" hieß und er am Todestag selber beigesetzt wurde. Vatersname und Todesdatum sind nicht mehr zu erkennen. Die Inschrift konnte mithilfe der Aufnahme des Jüdischen Zentralarchivs in Heidelberg von 1990 noch etwas ergänzt werden. ====== hgl-97 Transkription ‎‏פ״נ הא{מל}[ל]ה והעניה‏‎ ‎‏שלא ד[...] שבכל‏‎ ‎‏ימיה וד[...]{ה}‏‎ ‎‏נענל [...]אללא‏‎ ‎‏ועד [...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die Unglückliche und die Arme, Die nicht ... die all Ihre Tage ... ... und bis ... ... Kommentar Keine Name, kein Datum ist mehr erhalten; man erkennt gerade noch, dass hier eine Frau begraben ist. ======= hgl-105 Personalia Riwka b. David Schlomo Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏בתולה צ[...]‏‎ ‎‏מרת ריבק [...]‏‎ ‎‏דו[ד] שלמה [... נפ]טרת‏‎ ‎‏ביום [...]ת[...]‏‎ ‎‏ביום [...]‏‎ ‎‏לפ[״ק ...]‏‎ [...]Hil[...] G[...]gest. 20 18[..] Übersetzung Hier ist begraben Die unverheiratete Frau [...], Frau Riwka [...] David Schlomo [...]. Sie verschied Am 6. Tage [...] Am Tage [...] Nach der kleinen Zahl [...] Kommentar David Salomo muss der Vater der Rebekka sein, da sie als unverheiratete Frau apostrophiert wird. ======= hgl-107 Personalia Refael b. Binjamin SeGal Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏הבחר רפאל [...]‏‎ ‎‏בנימן סג״ל השכב‏‎ ‎‏על ערש דוי[..]‏‎ ‎‏לב מדוכה מיסורן‏‎ ‎‏עם ל[...] בליל‏‎ ‎‏ט׳ בא[{ב}...]ים‏‎ ‎‏ד׳ [...]‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen Der Junggeselle Refael [...] des Binjamin SeGal, der ›auf Dem Siechenbett‹ lag, ... Herzens, niedergedrückt von Schmerzen [...] in der Nacht Des 9. Aw [...] 4. [...] Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 3f: Ps 41,4 Kommentar Zl 2: ‎‏בחר‏‎ statt korrekt ‎‏בחור‏‎. Zl 5: ‎‏יסורן‏‎ statt korrekt ‎‏יסורין‏‎. ======= hgl-112 Personalia ... Transkription ‎‏פ״[נ]‏‎ ‎‏ה[...]‏‎ ‎‏כ״ה [...]נה‏‎ ‎‏ז״ל כ[...]ד‏‎ ‎‏מת [...]ב‏‎ ‎‏תרכ״[. ל]פ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier [...] [...] des ehrsamen [...] Seligen Angedenkens [...] Er [~sie] starb [...] 62[. nach] der kleinen Zahl. Seine [~ihre] Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Gestorben zwischen Herbst 1859 und Herbst 1869. ======= hgl-127 Personalia ... Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏נפטר בי[...]‏‎ ‎‏אל[...]ב[.]‏‎ Übersetzung [...] [...] Er verschied am [...] El[ul? ...] ======= hgl-131 Personalia Josef b. H[...] Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏הילד יוסף בר ה[...]נולד‏‎ ‎‏ביו[ם] [ד] בעשרה בטבת ‎‏[...]‏‎ Übersetzung [...] Das Kind Josef, Sohn des H[...]. Geboren Am Mittwoch, den Zehnten im Tewet [...] Kommentar Der "Zehnte" ist wieder ausgeschrieben; vgl. Stein 0130. ======= hgl-136 Personalia Zwi b. Jechiel Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הילד צבי‏‎ ‎‏בר יחיאל‏‎ ‎‏נפטר ונקב׳‏‎ ‎‏ביום ו׳ עש״ק‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Das Kind Zwi, Sohn des Jechiel. Es verschied und wurde begraben Am Freitag, dem Vorabend des heiligen Sabbats [...] Kommentar Der Stein ist eingesunken, so dass die Zeile mit der Angabe des Jahres nicht mehr zu lesen ist. ======= hgl-139 Personalia Elieser Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הילד אליעזר‏‎ ‎‏המכונה ליבמאן‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Das Kind Elieser, [Genannt Liebmann,] [...] ======= hgl-140 Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏אלי[...]רים‏‎ ‎‏וא[...]הולך‏‎ ‎‏פד[...]הם‏‎ ‎‏[...]‏‎ ======= hgl-141 Personalia Jettle b. Ref[ael]'Lippmann Transkription ‎‏צמר ופ[תש]ים דרשה‏‎ ‎‏כפה לע[ני] פרשה‏‎ ‎‏[...]לה‏‎ ‎‏בש[ערי]ם מעשיה [...]‏‎ ‎‏אשה חשובה מרת‏‎ ‎‏יטלא בת כהר״ר‏‎ ‎‏ליפמן אשת כ׳ שמואל‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung ›Nach Wolle und Flachs sah sie sich um‹; ›Ihre Hand breitete sie aus zu dem Armen‹. [...] ›rühmet In den T[oren] ihre Werke‹ [...] Eine bedeutende Frau, Frau Jettle, Tochter des ehrsamen Meisters, Herrn Ref[ael] Lippmann, Gattin des ehrsamen Schmuel [...] Zitatapparat Zl 1: Spr 31,13 Zl 2: Spr 31,20 Zl 3f: Spr 31,31 Kommentar In den Zeilen 1 und 2 liegen zwei leicht abgewandelte Bibelzitate vor, und zwar Sprüche Salomos (Proverbia) 31,13a und 31,20a, aus dem "Lob auf die tüchtige Gattin", die auf Deutsch so lauten: "Sie geht mit Wolle und Flachs um ..." und "Sie breitet ihre Hände aus zu dem Armen ...". Die Abwandelung der Verse besteht lediglich darin, dass die Verba jeweils ans Ende der Zeile versetzt wurden, so dass sich in der Grabinschrift ein (etwas holperiger) Reim ergibt ("darescha x paressa"). Wegen des ersten Verses in Zl 1 drängt sich auch die Deutung der Abbildung auf dem Stein als Hand und Spinnrocken auf. Fortgesetzt wurde die Eulogie vermutlich mit weiteren Zitaten aus dem "Lob auf die tüchtige Gattin". ======= hgl-157 Personalia ... b. Jaakow Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הילד [...] בת‏‎ ‎‏כ׳ יעקב [...]‏‎ ‎‏מת יום [...]‏‎ ‎‏אלול ת[...]‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Das Kind [...], Tochter des Ehrsamen Jaakow [...] Gestorben [...] Elul [...] nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel Lebenden! Kommentar Der Vorname des Mädchens ist leider abgewittert, auch ist das Todesdatum nicht mehr vorhanden. ======= hgl-158 Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]פננו‏‎ ‎‏[...]בננ‏‎ ‎‏[...]ל כזאת‏‎ ‎‏[...]לכנז‏‎ ‎‏[...ש]ד בלבבכם‏‎ ‎‏[...]בנו‏‎ ‎‏[...]חיים‏‎ ‎‏[...]ו‏‎ Von [...]{uf}en jäh[...] Zu [...] uns sank[test du i]{ns} Grab; des Hi{m}[mels] Freude steh{t} [dir] {o}ffen, Die [... n]ahmst {d}[u mit ins Gr]ab Übersetzung ... ... vor uns ... ... ... ... in euren Herzen ... ... Chajjim ... Kommentar Diese gereimten Inschriften, die möglicherweise für einen jungen Mann namens Chajjim (oder Sohn von Chajjim) abgefasst wurden und aus der Sicht der Hinterbliebenen sprachen, sind größtenteils verloren. ======= hgl-165 Personalia Naftali b. Jaakow Refael'Sch[wa]b Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ה[יל]ד נפתלי המ[כו]נ[ה]‏‎ ‎‏הי[ר]ש בר יעקב ר[פא]ל‏‎ ‎‏ש[...]ב מת ביום {ו׳} [כ״ו]‏‎ ‎‏א[...] לפ״[ק]‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Das Kind Naftali, genannt Hirsch, Sohn des Jaakow Refael Sch[wa]b. Es starb am Freitag, dem 26. A[...] nach der kleinen Zahl. [...] Kommentar Allein schon wegen der üblichen Korrespondenz zwischen "Naftali" und "Hirsch" (vgl. Gn 49, 21) ist die Ergänzung "Hirsch" am Anfang von Zl 3 hinreichend sicher. Die Ergänzung zu "Schwab" am Anfang von Zl 4 ist hingegen eine durchaus mögliche Konjektur. ======= hgl-181 Personalia Bele b. Refael'Löwenstein Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הילדה שעשועים‏‎ ‎‏גוף [נחמד ונ]עים‏‎ ‎‏בי{לא [...] רפא}ל‏‎ ‎‏ל[...]{שטיין} מת‏‎ ‎‏ד׳ [...]‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ Raphael Löwenstein Übersetzung Hier ist begraben ›Ein Kind des Ergötzens‹, Ein lieblicher und angenehmer Leib. Bele, Tochter des Refael Löwenstein. Sie starb Am Donnerstag, dem [...] Nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2: Jer 31,20 Kommentar Vgl. Stein 0126 von 1865; dort ist ein Schwesterchen der Bele begraben; die Inschrift ist auch ganz analog aufgebaut. Hier wie dort finden wir im deutschen Text nur den Vatersnamen vor. Zl 2: "Ein Kind des Ergötzens" nach Jeremias 31,20. Zl 6: ‎‏מת‏‎ statt richtig ‎‏מתה‏‎. ======= hgl-182 Personalia Dow b. Jaakow Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏[..{ל}ד ...] דוב בר יעקב‏‎ ‎‏ה[מ]כונה בע[ר ...]‏‎ ‎‏נפטר ב[יו]ם ב׳ כ״[ד]‏‎ ‎‏[אייר ...]‏‎ ‎‏לפ״ק [תנ]צב״ה‏‎ Übersetzung ... Das Kind [...] Dow, Sohn des Jaakow, Genannt Ber [...] Er verschied am Montag, dem 24. Ijar [...] Nach der kleinen Zahl. [Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden!] Kommentar Wegen der staken Verwitterung dieses Steines ist meine Lesung sehr unsicher. ======= hgl-183 Personalia Chajjim b. Schmuel'Zwi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבחר חיים בן שמואל‏‎ ‎‏[צ]בי נ{פ}טר ב{יו}ם ד׳ ה׳‏‎ ‎‏ניס{ן ונק}בר {ב}[...]‏‎ ‎‏ש״ק [...]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Der Junggeselle Chajjim, Sohn des Schmuel Zwi. Er verschied am Mittwoch, dem 5. Nissan, und wurde begraben am [...] Heiligen Sabbat-Tage [...] Kommentar Zl 2: ‎‏הבחר‏‎ statt korrekt ‎‏הבחור‏‎. Zl 2: Es scheint mir, als sei am Ende derselben Zeile das ‎‏אל‏‎ des Namens ‎‏שמואל‏‎ als Ligatur geschrieben. ======= hgl-192 Personalia Gutl b. Jehuda Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה חשובה‏‎ ‎‏גוטל בת יהודא‏‎ ‎‏שהי{ה א}שת כ׳‏‎ ‎‏דו[ד ...] הילב‏‎ ‎‏נפט{ר ונק}בר ביום‏‎ ‎‏ג׳ [... ח]שון‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Die bedeutende Frau Gutl, Tochter des Jehuda, Welche war die Gattin des ehrsamen David [...] Hilb. Sie verschied und wurde begraben am Dienstag [...] Cheschvan [...] Kommentar Zl 4: ‎‏שהיה‏‎ statt korrekt ‎‏שהיתה‏‎. Zl 6: ‎‏נפטר / נקבר‏‎ statt ‎‏נפטרה / נקברה‏‎. ======= hgl-194 Personalia Gitl b. Schmuel Transkription ‎‏{פ״נ}‏‎ ‎‏{אשה חשובה מ׳}‏‎ ‎‏{גיטל ב[ת ...שמ]ואל}‏‎ ‎‏{אשת כ[... יע]קב}‏‎ ‎‏{נפט[רת ונק]בר׳‏‎ ‎‏[...]ט? ל׳‏‎ ‎‏[...]}‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Eine bedeutende Frau, Frau Gitl, Tochter des [...] Schmuel, Gattin des ehrsamen Jaakow. Sie verschied [und wurde begraben] [...]9? nach der kleinen Zahl? [...] Kommentar Die heute völlig zerstörte Inschrift konnte teilweise nach einer Aufnahme des Jüdischen Zentralarchivs in Heidelberg von 1990 rekonstruiert werden. Zl 3: Die Buchstaben am Ende des Namens "Schmuel" sind als Ligatur geschrieben. ======= hgl-196 Personalia M[...] Transkription ‎‏פ״[.]‏‎ ‎‏הבחר [...]‏‎ ‎‏כ׳ מ‏‎[...]‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Der Junggeselle [...] Der ehrsame M[...] [---] ======= hgl-202 Personalia Chajjim Arje Transkription ‎‏[פ״]{נ}‏‎ ‎‏חיים אר[{י}ה ...]‏‎ ‎‏אשר [{הל}ך ...]‏‎ ‎‏כל ימי [...]‏‎ ‎‏עש״ק כ״ז [...]‏‎ ‎‏לפ״ק ת[{נ}צב״ה]‏‎ Haiom Epstein gest. 30. Aug. 1886. Übersetzung Hier ist begraben Chajjim Arje [...], Der wandelte [...] Alle Tage [...] Am Vorabend zum heiligen Sabbat, dem 27. [...] Nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Das Datum macht Probleme: auf der Rückseite ist als Todestag der 30. August 1886 angegeben, was nach dem jüdischen Kalender Montag, der 29. Aw /(5) 646 ist. Dies steht im Widerspruch zu der noch eindeutig erkennbaren hebräischen Angabe: Freitag, der 27., die jedoch auch nicht korrekt ist: der 27. Aw des genannten Jahres war ein Sabbat. Zl 7: Die normale deutsch-jüdische Entsprechung des hebräischen "Chajjim" ist "Haium". ======= hgl-233 Personalia Kele b. Binjamin Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏קילא בת בנימין‏‎ ‎‏אשת כמר טיבל‏‎ ‎‏נפטר ביום ה׳ כ״ו‏‎ ‎‏אלול {ו}נ[ק...]‏‎ ‎‏בי[...]‏‎ ‎‏א[...]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen Kele, Tochter des Binjamin, Gattin des ehrsamen Herrn, des Herrn Tevl. Sie verschied am Mittwoch, dem 26. Elul und wurde begraben Am [...] [...] Kommentar Zl 4: ‎‏נפטרי‏‎ statt ‎‏נפטרת‏‎. ======= hgl-234 Personalia ... b. [...] Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה חשובה‏‎ ‎‏מר[ת ...]‏‎ ‎‏כ׳ [...] אשת‏‎ ‎‏אברהם נפטר‏‎ ‎‏ביו[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Die bedeutende Frau, Frau [...] Des ehrsamen [...], Gattin des Awraham. Sie verschied Am [...] [...] ======= hgl-238 Personalia Mosche b. Elchanan Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ומשה עלה א[ל]‏‎ ‎‏אלקים {ביו}ם א׳ כ״א‏‎ ‎‏אל{ו[ל ...]} ה״ה‏‎ ‎‏אי{ש} [...] {ה}חבר‏‎ ‎‏ר׳ {מ[שה בר אל]ח}נן‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ›Und Mosche stieg hinauf zu Gott‹ am Sonntag, dem 21. Elul [...] War dies nicht Ein Mann [...], der Chawer, Herr Mosche, [Sohn des] Elchanan [...] Zitatapparat Zl 2f: Ex 19,3 Kommentar Der Name dieses Chawer dürfte Mosche ben Elchanan sein. "Chawer" in Zeile 5 ist ein Ehrentitel, dem wir schon in Inschrift Nr. 0210 begegnet sind. Was er konkret im Einzelfall bezeichnet hat, lässt sich, wie wir bereits wissen, nicht sagen: Sein Träger war vielleicht Mitglied einer Bruderschaft ("Chevra") oder in religiösen Dingen besonders bewandert oder auch einfach nur ein alter, besonders geachteter Mann. ======= hgl-240 Personalia Elieser b. Josef Transkription ‎‏{ה[...] אלי}עזר בן יוסף‏‎ ‎‏{אשר בתורת ה׳ חפצו ובתורתו}‏‎ ‎‏[י]הגה יומם ולילה נפטר‏‎ ‎‏ביום ב׳ [...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Der [...] Elieser, Sohn des Josef, ›Dessen Begehr die Lehre des Ewigen war und in der Tora Sann er nach Tag und Nacht‹. Er verschied Am Montag, [...] [...] [...] Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 2f: Ps 1,2 ======= hgl-245 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben [...] Kommentar Kein Name und auch kein Datum mehr zu erkennen. ======= hgl-248 Personalia ... Transkription ‎‏{פ״נ}‏‎ ‎‏{[הא]שה חשובה [...]}‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]ת[... ל]פ״[ק]‏‎ ‎‏תנצבה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Eine bedeutende Frau, [...] [...] [...]400[...] nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Frauengrabstein. Kein Name und kein Datum erhalten. ======= hgl-259 Transkription [...i]nne [G]u[g...] [...]s Menschen L[...] [...]mer reichlich unte[....] [..]uchte sie der Menschhe[it ...] des Gatten u. der Kinder Ruhm Ihr ganzes Thun ein Heiligtum. Kommentar Der Hausname der Verstorbenen könnte Guggenheim(er) gewesen sein. ======= hgl-263 Transkription Sara Weil [...]n[e]s [...] R[...] ho[...]den Von aller Sorg[e nu]n bew[ahrt] Schlä[f]t hier in sel'gem stillen Frieden [---] ======= hgl-266 Personalia Sara b. Awraham Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה צנועה שר{ה}‏‎ ‎‏בת אברהם הלוי‏‎ ‎‏אשת אלכסנדר לע[...]‏‎ ‎‏כל ימיה הלכה בד[רך]‏‎ ‎‏{ישר}ה נפ{טרת בי}[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Die züchtige Frau Sara, Tochter des Awraham Halevi, Gattin des Alexander Le[...]. All ihre Tage wandelte sie auf einem geraden Wege. Sie verschied am [...] [...] [...] Kommentar Der Familienname ist möglicherweise zu "Löwenstein", aber auch "Löwengardt", Namen, die in Haigerloch vorkommen, zu ergänzen. ======= hgl-276 Personalia ... Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה {יו}לדת‏‎ ‎‏טי[ר... א{ש}]ת‏‎ ‎‏[...]ל‏‎ ‎‏נ[פ...]יב‏‎ ‎‏ת[מ...]נ[...]‏‎ ‎‏ומת[ה] חול ה[מועד ...]‏‎ ‎‏[...]נ[...]לת[...]״א [לפ״ק]‏‎ ‎‏[ת]נ[צב״ה]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Eine Frau im Kindbett Zi[...] [...] Sie verschied [...]12. Tammus [...] Und sie starb am Halbfeiertag [...] [...] 400 [...]1 nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden. Kommentar Der Name, der im Kindbett verstorbenen Wöchnerin ist nicht mehr auszumachen, ist aber möglicherweise zu "Tirze, Tirzle" zu ergänzen. Auch das Todesdatum ist nicht rekonstruierbar. ======= hgl-277 Personalia ... Transkription ‎‏פה‏‎ ‎‏נ{טמנת [...][ת]}‏‎ ‎‏{אש}[ה ...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung Hier Ist geborgen [...] Eine Frau [...] [...] [...] Kommentar Weder Name noch Sterbedatum der hier bestatteten Frau sind noch vorhanden. ======= hgl-278 Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏פרנס ומגן למאמנים‏‎ ‎‏ומנהיג דורו באמונה‏‎ ‎‏בת[...]יין‏‎ ‎‏ב[...]יים‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen Ein Vorsteher und Schild der Gläubigen Und Leiter seiner Generation im Glauben. [...] [...] [...] Kommentar Der Verstorbene war Gemeindevorsteher; sein Name wie auch sein Todesdatum sind leider nicht mehr erhalten. ======= hgl-281 Personalia Michael b. Chajjim Transkription ‎‏איש טש[וב ...] נפטר‏‎ ‎‏ביום ה׳ [... תנ]צב״ה‏‎ ‎‏מ*י[כ]אל אשר היה‏‎ ‎‏י*ה מ[רחם] על משפחות הפרצע‏‎ ‎‏כ*י נפשנו בנפשו מתענג‏‎ ‎‏ל×א יכזב ולא עשה רע‏‎ ‎‏ב*חטאו ימות ובשביעות עון‏‎ ‎‏ר×שים ודלים בשמחה ובלב טוב יעוז‏‎ ‎‏ח*סדו וצדקו היה להם רב‏‎ ‎‏י*חיאל מרחם על אשתו ובניו‏‎ ‎‏י*חיאל {מ}רחם על {ישר}אל ונכר‏‎ ‎‏{מ×ש[...]תענוג}‏‎ ‎‏[...]א[...]‏‎ ‎‏[...][בה].‏‎ Übersetzung Ein bedeutender Mann [...]. Er verschied Am Donnerstag, [... Seine Seele] sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Michael, Chajjim welcher sich erbarmte der Familien [...], Denn unsere Seele erfreut sich an seiner Seele: ›Nicht betrügt er‹, nicht tat er Böses: ›Er stirbt für seine Sünde‹ und die Fülle des Vergehens. Bedürftige und Arme beherbergt er ›mit Freude und frohem Herzen‹: Seine Barmherzigkeit und seine Gerechtigkeit war ihnen reichlich. Jechiel erbarmt sich über seine Frau und seine Kinder; Jechiel erbarmt sich über Israel wie über den Fremden. [...] Vergnügen [...] [...] Zitatapparat Zl 6: Spr 14,4 Zl 7: 2Chr 25,4 Zl 8: Nach Dtn 28,47 Kommentar Der Verstorbene hieß wohl mit seinem vollständigen hebräischen Namen: "Michael/Michel Jechiel bar Chajjim". Zl 11: Der Ausdruck "über Israel wie über den Fremden" bedeutet natürlich, dass er sich über Juden und Nicht-Juden gleichermaßen erbarmte. ======= hgl-293 Personalia Meir b. Menachem Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האיש חשוב ויקר כ׳‏‎ ‎‏מאיר בן החבר ר׳‏‎ ‎‏מנחם הלוי נפטר‏‎ ‎‏ביום ד׳ י״ז באב‏‎ ‎‏ונקבר ביום ו׳ עש״ק‏‎ ‎‏[... לפ״ק]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Der bedeutende und teuere Mann, der ehrenwerte Meir, Sohn des Chawer, des Herrn Menachem Halevi. Er verschied Am Mittwoch, dem 17. im Aw Und wurde begraben am Freitag, dem Vorabend zum heiligen Sabbat [...] nach der kleinen Zahl. Kommentar Leider ist die Jahreszahl nicht mehr erhalten. Die Vorderseite des Steines ist seit 2003 vollkommen verwittert; im Oktober 2002 waren die ersten 5 Zeilen mitsamt der Levitenkanne noch einigermaßen zu erkennen (eigene Aufnahme). Auf der Aufnahme des Jüdischen Zentralarchivs in Heidelberg vom August 1990, die der Abschrift hier zugrunde liegt, ist die Inschrift noch recht gut erhalten. ======= hgl-296 Transkription Du glänztest einst als Stern [...][w]inde, W[...]h mit dir [...] [...]hütest du [...] [...]ubig [...] Nutz [...] dir h[...] [...] Sorge, So rücktest ein zu Gottes [...] ======= hgl-304 Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏למוב זכותה יעמוד‏‎ ‎‏לנו תנצב״ה ב״ש‏‎ Übersetzung [...] [...] [...] ihr Verdienst stehe uns bei. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! [...] Kommentar Grabstein einer Frau. Aufgrund seiner Gestaltung und der Ausführung der Buchstaben ist er zu den ältesten Grabsteinen des Friedhofs zu zählen. Zl 3: Hier muss es grammatisch korrekt heißen ‎‏זכותה תעמוד‏‎. ======= hgl-307 Transkription ‎‏בשלום ושלוה הלך בתוכנ[ו]‏‎ ‎‏שמח בחלקו תם וישר לפנינ[ו]‏‎ ‎‏לא חמד הון ועשר רעיו‏‎ ‎‏אך בניו היו מחמד עיניו‏‎ ‎‏{ו}יהי בערב ואיננו‏‎ ‎‏כי יי לקחו ממנו‏‎ ‎‏{כאשר ערכה ונעמה שנ[ה]}‏‎ ‎‏{[ה]ן השמח והנגלה הקי[ץ ...]}‏‎ ‎‏[...]‏‎ Isak Hilb. Im Frieden lebt er im̄er Zwar arm doch ohne Harm, Ihn blendt nicht Glükesschim̄ er Die Seinen liebt er warm So schläft er sanft u. süße Des Abends ruhig ein, Erwa{cht im Pa}ra{die}se Geht [in den] Him̄el ein [...] Übersetzung In Frieden und Ruhe wandelte er unter uns; ›Freute sich an seinem Anteil‹, redlich und aufrecht vor uns. Nicht begehrte er ›Vermögen und Reichtum‹ seiner Nächsten. Nur seine Kinder waren die Wonne seiner Augen. ›Es war am Abend‹ ›und er ist nicht mehr, Denn der Ewige nahm ihn fort‹ von uns, Als der Schlaf sich einstellte und süß war, Siehe, da erwachte der Fröhliche und Jubelnde [...] [...] Zitatapparat Zl 2: Av 4,1 Zl 3: Ps 112,3 Zl 5: Gen 1,5 u.a. Zl 5f: Gen 5,24 Kommentar Der jüdische Name des Verstorbenen sowie das Sterbedatum sind infolge der Verwitterung im unteren Teil des Steines nicht mehr festzustellen. Zl 2: Der Ausdruck "Freute sich an seinem Anteil" findet sich in den "Sprüchen der Väter" (Pirqej Avot), Kap. 4; 1. Mischna, wo es heißt: "Ben-Soma pflegte zu sagen: ... Wer ist reich? Der, der sich an seinem Anteil freut, denn so steht geschrieben: Nährst du dich von deiner Hände Arbeit, wohl dir, dir geht es gut (Ps. 128,2). Wohl dir in dieser Welt und gut geht es dir in der zukünftigen Welt. ...". Zl 5: Die Wendung stammt aus dem Schöpfungsbericht. ======= hgl-308 Transkription Dein Leben galt den Deinen Die Dich geliebt, geehrt. Die Dich [...]hrhaft beweinen [...] ======= hgl-319 Personalia Awr[aham Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏איש [...]‏‎ ‎‏אבר[...]‏‎ ‎‏ימיו [...]‏‎ ‎‏ביום [...]‏‎ ‎‏בש[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung [...] Ein Mann [...] Awr[aham ...] Seine Tage [...] Am Tag [...] [...] [...] ======= hgl-321 Personalia Michle b. Jizchak Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה צנועה מיכלה‏‎ ‎‏בת יצחק ז״ל אשת נתן‏‎ ‎‏המכונה פייטל נפטר ביום‏‎ ‎‏ד׳ ו׳ כסלו ונקבר ביום ה׳ ז׳‏‎ ‎‏{בו [...] לפ״ק תנצב״ה}‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Die züchtige Frau Michle, Tochter des Jizchak, sein Angedenken gereiche zum Segen, Gattin des Natan, Genannt Feitel. Sie verschied am Mittwoch, dem 6. Kislev und wurde begraben am Donnerstag, dem 7. Desselben [Monats] ... nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Kommentar Die Jahreszahl ist leider nicht mehr vorhanden. Zl 4: ‎‏נפטר‏‎ muss richtig ‎‏נפטרת‏‎ heißen. Zl 5: ‎‏נקבר‏‎ ist zu verbessern zu ‎‏נקברת‏‎. ======= hgl-329 Personalia Meir b. Elieser Schwab Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הנער הטוב ובן זקונים‏‎ ‎‏מאיר {בן אליעזר} שוואב‏‎ ‎‏דכאן {[הלך] לעלמה דקשוט}‏‎ ‎‏ב[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Der gute Junge und ›Kind des Alters‹: Meir, Sohn des Elieser Schwab Von hier. Er ging in die Welt der Wahrheit Am [...] [...] Zitatapparat Zl 2: Gen 37,3 Kommentar Zl 2: "Kind des Alters" ist ein biblischer Ausdruck, der besagt, dass sich die Eltern bei seiner Geburt bereits in einem höheren Alter befanden. Das Zitat bezieht sich auf den biblischen Josef. Zl 4: ‎‏לעלמה‏‎ sollte richtig sein: ‎‏לעלמא‏‎. ======= hgl-347 Personalia Hentle b. Awraham Hohenems Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתולה הענטלה‏‎ ‎‏ב{ת אברהם האהענא}מס‏‎ ‎‏{טו[...]ת}ה לא‏‎ ‎‏[...]׃‏‎ ‎‏ע[...]‏‎ ‎‏[...]ל‏‎ V[...] Übersetzung Hier ist begraben Die unverheiratete Frau Hentle, Tochter des Awraham Hohenems [...] nicht [...] [...] [...] Kommentar Die letzte Zeile war offensichtlich in Deutsch verfasst (Buchstabe "V" am Anfang). ======= hgl-355 Transkription Le[...]ilb geb. [...]e[.]. [...] [...] [...] Kommentar Der Hausname könnte zu "Hilb" ergänzt werden; das vermutet auch Frau Zumbroich. Wahrscheinlich handelt es sich um ein Kindergrab. Wahrscheinlich kein hebräischer Text vorhanden gewesen. ======= hgl-357 Personalia Schemaja b. Mordechai Menachem'[...] Epstein Hanle Transkription ‎‏[...][ש]{ד לקי}ם‏‎ ‎‏[פ״]נ‏‎ ‎‏[...] חכם ונבון‏‎ ‎‏[...] שמעיה בן‏‎ ‎‏[... מ]רדכי מנחם‏‎ ‎‏[...] עפשטיין‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏שמאו[...]‏‎ ‎‏לראש [...]‏‎ ‎‏תחבק [...]‏‎ ‎‏אשה חש[ובה ...]‏‎ ‎‏האנל[א ...]‏‎ ‎‏שמ[...]‏‎ ‎‏[.]ש[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung [...] Hier ist begraben [...] weise und verständig [...] Schemaja, Sohn des [...] Mordechai Menachem [...] Epstein [...] [...] [...] Schmuel? [...] Zu Häupten [...] [...] Eine bedeutende Frau [...] Hanle [...] Schemaja [...] [...] [...] Kommentar Hanle ist gewiss die Frau des Schemaja Epstein. ======= hgl-359 Personalia Riwka b. Schemaja Transkription ‎‏על‏‎ ‎‏אלה אני בוכיה‏‎ ‎‏על א״ח החסידה רבקה‏‎ ‎‏בת שמעיה {א׳ [כ״]ר מ[שה] [ז״ל].}‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏והסי[...]‏‎ ‎‏ל[..]תקצ״[. ..]ם‏‎ Übersetzung ›Darüber Weine ich so‹ Über ›die tüchtige Frau‹, die Fromme, Riwka, Tochter des Schemaja, Gattin des ehrsamen Herrn Mosch[e], sein Andenken gereiche zum Segen [...] [...] [...] [...] 59[. ...] Zitatapparat Zl 1f: Klgl 1,16 Zl 3: Spr 12,4; 31,10 Kommentar Die Jahreszahl ist leider unvollständig: es muss sich aber um ein Jahr zwischen (5)590 und (5)599 handeln, d.h. um einen Zeitraum von 1829/30 bis 1838/1839. ======= hgl-360 Transkription ‎‏רוני בַּת עֵבֶר ׃ כִּי‏‎ ‎‏גָֹדַל שֶׁבֶר ׃ אִיש‏‎ ‎‏נַדִיב וְנָבָר ׃ הוּבַל‏‎ ‎‏לַקֶבֶר ׃ אַב לרוֹב‏‎ ‎‏בּנִים ׃ מִגֶזַע כֹּהַנִים‏‎ ‎‏מ{צות ול[...]}‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏גַנַז מטְמוֹנִים‏‎ ‎‏שַם בָּעֶלְיֹונִים‏‎ Übersetzung ›Wehklage, Tochter‹ Evers, denn Groß geworden ist der Schaden: Ein Mann, Freigiebig und reinen Herzens wurde gebracht Ins Grab. Ein Vater zahlreicher Söhne; aus dem Geschlecht der Kohanim. Die Gebote und [...] [...] [...] [...] Geborgene Schätze Dort in den Höhen. Zitatapparat Zl 1: Nach Klgl 2,19 Kommentar Diese ungewöhnliche Inschrift ist zum Teil identisch mit einer Inschrift auf dem Friedhof in Rexingen, vgl. mit (rex,0357) Name und Sterbedatum sind leider nicht mehr vorhanden. Der Verstorbene war "Kohen", das heißt, er stammt von den Priestern ab, die den Gottesdienst im Tempel zu Jerusalem bis 70 n.d.Z. versehen haben. Nach der Zerstörung des Tempels haben die "Kohanim" keine priesterliche Funktion mehr. Sie lösen gegen Entgelt die Erstgeborenen aus und genießen das Privileg, als erste zur Toravorlesung aufgerufen zu werden und sprechen vor allem an Feiertagen den Priestersegen (Num 6,24-26). Auf unserem Grabstein ist die Stellung der Hände, wie sie bei diesem Segen üblich ist, dargestellt. Man beachte jedoch, dass die Handflächen parallel zum Boden in Augenhöhe gehalten werden, also nicht, wie es die Abbildung auf dem Stein suggerieren könnte, mit den Fingerspitzen nach oben. Fast alle Wörter dieser Inschrift sind punktiert, d.h. mit Vokalzeichen und Dagessim versehen. Das ist in Haigerloch ein Unikum (manchmal wird ein einzelnes Wort in einer Inschrift vokalisiert, um Missverstände auszuräumen). Wozu dies hier nötig gewesen sein soll, will sich mir nicht auf Anhieb erschließen. Es könnte allerdings daran liegen, dass in dieser Inschrift seltene Wörter verwendet wurden und sich die Kurzzeilen reimen: Der Verfasser wollte möglicherweise sicher stellen, dass sein Text korrekt gelesen wird. Zl 1: Mit "Tochter Evers" ist das jüdische Volk gemeint. "Schem" (=Sem) wird in Gen 10,21 als Stammvater "aller Söhne Evers (=Eber)", d.h. der "Hebräer", genannt. Aus den Versen 22 bis 24 erfahren wir, dass Ever ein Enkel des Schem gewesen ist. Es wird auch vermutet, dass "Ever" (‎‏עבר‏‎) die etymologische Grundlage zu "Hebräer" (‎‏עברי‏‎) ist. ======= hgl-368 Personalia Binjamin b. Jaakow Halevi Transkription ‎‏(ספר \ תהלים)‏‎ ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏ב*נ*י*מ*ן× ידיד ה׳ הלך בתמים‏‎ ‎‏ב*ה׳ היה מבתחתו צדקתו היה טובים‏‎ ‎‏ר×ץ כצבי לעשות רצון אביו שבשמים‏‎ ‎‏י*צא נשמתו באחד וסביביו תמיהים‏‎ ‎‏ע*ל אלא אני בוכיה עני ירדה מים‏‎ ‎‏ק*בל בפנים יפות את האביינים‏‎ ‎‏ב×י{ת}ו פתוח לרווחה בני ביתו עניים‏‎ ‎‏ה*יה ר[...]לים‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Wolf Jakob Levi Übersetzung (Buch / der Psalmen) Hier ist geborgen: ›Binjamin, der Liebling des Ewigen‹, ›wandelte in Vollkommenheit‹. ›Dem Herrn galt seine Zuversicht‹, seine Gerechtigkeit war gut; ›Er war flink wie ein Hirsch, den Willen seines Vaters im Himmel zu erfüllen‹. ›Seine Seele ging beim "Echad" aus‹ und alle um ihn herum staunten. ›Darüber weine ich so und mein Auge fließt von Tränen‹. Jaakow HaleviEr empfing die Bedürftigen mit einem freundlichen Gesicht; ›Sein Haus war weit geöffnet, Arme [waren] Kinder seines Hauses‹. [...] [---] Zitatapparat Zl 3: Dtn 33,12 | Zl 3: Nach Ps 84,12 Zl 4: Nach Jer 17,7 Zl 5: Av 5,20 Zl 6: bBer 61b Zl 7: Klgl 1,16 Zl 9: Av 1,5 Kommentar Das Sterbedatum ist nicht erhalten. In Zl 7 wird eine Maxime Rabbi Schammais erwähnt (PA I,15): "...und empfange stets jedermann im Lichte eines schönen Antlitzes." Laut Zl 5 "ging seine Seele beim 'Schema' aus". Das bedeutet, dass er in seinem letzten Augenblick das Glaubensbekenntnis, das "Schema Jisrael" (Dtn 6,4), sprach und seine Seele mit dem Wort "echad" (=einer) aushauchte. Das gilt als das vollkommenste Bekenntnis zu dem Einen Gott und war seit jeher der Wunsch frommer Juden. Das bekannteste Vorbild hierfür ist Rabbi Akiba (bBer 61b). Zl 3: Statt 2x ‎‏היה‏‎ muss grammatisch korrekt 2x ‎‏היתה‏‎ stehen. ‎‏טובים‏‎ ist wohl des Reimes wegen gesetzt, ist aber syntaktisch völlig fehl am Platz; akzeptabel wäre ‎‏טובה‏‎. Zl 5: ‎‏יצא‏‎ muss durch ‎‏יצאה‏‎ ersetzt werden. Zl 6: ‎‏אלא‏‎ statt korrekt ‎‏אלה‏‎, ‎‏עני‏‎ statt richtig ‎‏עיני‏‎. Zl 7: ‎‏אביינים‏‎ statt ‎‏אביונים‏‎ ist sicher nur Versehen des Steinmetzen. ======= hgl-374 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש ישר במעשיו‏‎ ‎‏הי׳ באמונה אכל‏‎ ‎‏מיגיע כפו עמד‏‎ ‎‏בצדקתו עד סופו‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Ein aufrechter Mann; in seinen Taten War er in Treue; er verzehrte Den Ertrag seiner Hände; er bestand Durch seine Gerechtigkeit bis zu seinem Ende. [...] ======= hgl-380 Personalia Jettle Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏צנואה היתה באה[ל]‏‎ ‎‏שלמי אמוני בישראל‏‎ ‎‏היא תשובה לשאלת תם‏‎ ‎‏השואל על מה עשיתי לך‏‎ ‎‏שם בישראל בקירות לבבי‏‎ ‎‏אדרוש אל אל שלום‏‎ ‎‏לנשמתך עד ובא לציון‏‎ ‎‏גואל הה האשה חש{ו}ב[ה]‏‎ ‎‏{מרת יטלא אשת אלי[...]}‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[....] לפ״ק [ת]נצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben: Eine Züchtige war sie im Zelt, ›Der Friedfertigen, der Getreuen in Israel‹. Sie ist die Antwort auf die Frage eines Einfältigen, Der da fragt, ›wieso machte ich dir‹ ›Einen Namen in Israel‹. Aus der Tiefe meines Herzens Werde ich flehen zum Gott des Friedens Für deine Seele, bis ›kommen wird nach Zion Ein Erlöser‹. War dies nicht die bedeutende Frau, Frau Jettle, Gattin des Eli[...], [...] [...] [...] Nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 3: 2Sam 20,19 Zl 5: Num 22,28 u.a. Zl 6: Dtn 25,7 Zl 8f: Jes 59,20 Kommentar Zln 2-3: "Die Züchtige im Zelt" kann wohl nur eine tugendhafte Frau in ihrem Hause bezeichnen, die zu den Friedfertigen, Getreuen unter den Juden (= Israel) gerechnet wird. Zln 8-9: Das Zitat ist der Anfang eines Gebets, das fast am Ende des Gottesdienstes gesagt wird und so lautet: "Kommen wird für Zion ein Erlöser und für die reuigen Sünder in Jakob, spricht der Ewige. Ich habe diesen Bund mit ihnen geschlossen, spricht der Ewige, mein Geist, der auf dir ruht, und die Worte, die ich in deinen Mund gelegt habe, sie sollen nicht aus deinem Munde weichen ...". Hier ist gewiss gemeint: "Ich werde für deine Seele beten, bis der Messias kommt." Zl 2: ‎‏צנואה‏‎ falsch für richtig ‎‏צנועה‏‎. Zl 3: Statt ‎‏שלמי אמוני בישראל‏‎ sollte es richtig ‎‏שלמי אמוני ישראל‏‎ heißen. Zln 4-5: Die "Frage des Einfältigen" ist eine Anspielung auf die Pessach-Haggada. ======= hgl-381 Transkription ‎‏[־־־]‏‎ ‎‏[...]ו[...]לאב[...]א[...]‏‎ ‎‏לא רגל על לשונה ול[ר]עותה לא עשתה רע[ה]‏‎ ‎‏אף לרש וליושר שלחה סעודת הברא[ה]‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung [---] [...] ›Nicht Aas auf ihrer Zunge und nicht tat sie Böses ihren Gefährten‹, Dem Armen wie dem Reichen schickte sie die Trauerspeise [...] Zitatapparat Zl 3: Ps 15,3 Kommentar Zl 4: Die Trauerspeise ist (nach dem Schulchan Aruch) das Mahl, dass man Trauernden, die von einer Beerdigung zurückkommen, ins Trauerhaus schickt. ======= hgl-390 Personalia Fele b. Awraham Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשת חיל צדקה עשתה‏‎ ‎‏כאביגיל צנועה היתה‏‎ ‎‏בדב{ור}ה מעשיה הית‏‎ ‎‏נעימה [ה]י[א] האשה החכמה‏‎ ‎‏עלתה נשמתה למרומה‏‎ ‎‏פילא בת אברהם אשת‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ›Die tüchtige Frau‹. Almosen gab sie Wie Abigail; sie war züchtig. In ihrem Reden, ihre Taten waren anmutsvoll, die weise Frau. Ihre Seele stieg auf in die Höhe. Fele, Tochter des Awraham, Gattin des [...] Zitatapparat Zl 2: Spr 12,4; 31,10 Kommentar Zl 4: ‎‏הית‏‎ sollte ersetzt werden durch ‎‏היו‏‎. ======= hgl-399 Personalia Aharon b. Jaakow Weil Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אי״א פו״מ כ״ה אהרן בן פו״מ כמ״ר‏‎ ‎‏יעקב ווייל ׃‏‎ ‎‏א*יש {יקר ו}[נ]כבד [ב]ע[ד]תו‏‎ ‎‏ה*פרנס ש[...] בנחת קהלתו‏‎ ‎‏ר*{ודף} שלום ואוהב שלום בני ביתו‏‎ ‎‏נ*וח ל[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ [...]nd Aron Weil Übersetzung Hier ist begraben Ein gottesfürchtiger Mann, der Vorsteher und Leiter, der ehrsame Herr Aharon, Sohn des Vorstehers und Leiters, des ehrsamen Herrn, des Herrn Jaakow Weil. Ein in seiner Gemeinschaft teuerer und geehrter Mann. Der Vorsteher, welcher ... in Ruhe in seiner Gemeinde. ›Dem Frieden jagte er nach, den Frieden liebte er‹ unter seinen Hausgenossen. [...] [...] [...] [...] Nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 6: Av 1,12 Kommentar Kein Eintrag im Sterberegister. Gemeindestellung: Vorsteher (PUM) Zl 6: Der Ausdruck ist angelehnt an PA I,12, wo Hillel sagt: "Gehöre zu den Schülern Aharons, der den Frieden liebt und dem Frieden nachjagt ...". Man sieht, dass dieser Ratschlag gut zu jemandem passt, der Aharon heißt. Zl 12: Das "...nd" ist wahrscheinlich der Rest des Titels: Vorstand. ======= hgl-406 Personalia ... b. N[...] Transkription ‎‏[{פ}״.]‏‎ ‎‏איש [...]‏‎ ‎‏בר [{נ}...]‏‎ ‎‏נפ[{ט}...]‏‎ ‎‏ונק[...]‏‎ ‎‏ער[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier [ist begraben] Ein Mann [...] Sohn des N[...] Verschieden [...] Und begraben [...] [...] [...] Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-420 Personalia Ede Berle Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏[ה]אשה חשובה‏‎ ‎‏מ׳ עדה בערלה‏‎ ‎‏אשת כ׳ יצחק‏‎ ‎‏אולמן הלך לעלמה‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Die bedeutende Frau, Frau Ede Berle, Gattin des ehrsamen Jizchak Ullmann. Sie ging ein in ihre Ewigkeit [...] Kommentar Das Grabmal ist eingesunken, die unteren Zeilen mit dem Sterbedatum sind im Boden verborgen. Zl 5: ‎‏הלך‏‎ falsch statt richtig ‎‏הלכה‏‎. ======= hgl-428 Personalia Edel b. Efrajim, genannt'Salman Weil Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתול׳ מרת‏‎ ‎‏אידל בת כמ״ר‏‎ ‎‏אפרים המכונה‏‎ ‎‏זלמן ווייל נפטרת‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Die unverheiratete Frau, Frau Edel, Tochter des ehrsamen Herrn, des Herrn Efrajim, genannt Salman Weil. Sie verschied [...] ======= hgl-429 Personalia Serle b. Schmuel Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏{אשה חשובה} מרת‏‎ ‎‏{שרלה בת כמ״ר}‏‎ ‎‏{שמואל אשת כמ״ר}‏‎ ‎‏{אפרים המכונה}‏‎ ‎‏{זלמן ווייל נפ[טרת]}‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏{[ת]נ[צ]ב[״ה]}‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Eine bedeutende Frau, Frau Serle, Tochter des ehrsamen Herrn, des Herrn Schmuel, Gattin des ehrsamen Herrn, des Herrn Efrajim, genannt Salman Weil. Sie verschied [...] Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-431 Personalia ... b. Me[ir Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏מרת [...] בת ר׳‏‎ ‎‏מא[יר ... א]שת‏‎ ‎‏כ׳ ש[...]ה‏‎ ‎‏הא[...]יל‏‎ ‎‏[...] {ביו׳}‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung [...] Frau [...], Tochter des Herrn Me[ir ...], Gattin des ehrsamen Sch[...] [... We?]il, [...] am Tag [...] Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-444 Personalia Jentl b. Josef Transkription ‎‏[פ״נ]‏‎ ‎‏י[ע]נ[ט]{[ל]} ב[ת] י[וסף]‏‎ ‎‏א[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Jentl, Tochter des Josef, [...] Gattin des [...] Kommentar Das Grabmal ist stark verwittert, die Inschrift fast völlig zerstört. Die Lesung ist unsicher. ======= hgl-450 Personalia [...] b. Baruch, genannt'Bendit Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה חשובה‏‎ ‎‏[מ...]‏‎ ‎‏ב{ר[ו]ך המכו}נה‏‎ ‎‏בענדט אשת‏‎ ‎‏כמ״ר ליזר שווב‏‎ ‎‏נפטר׳ ונקבר׳ ב[...]‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Die bedeutende Frau, Frau [...], (Tochter des) Baruch, genannt Bendit, Gattin des Ehrsamen Herrn, des Herrn Leser Schwab. Verschieden und begraben am [...] [...] Kommentar Der Vorname der Dame sowie ihr Todestag sind nicht mehr vorhanden. ======= hgl-452 Personalia Awraham b. ... Transkription ‎‏(ספר / תהלים)‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ ‎‏אב{רהם בר} [...]‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung (Buch / der Psalmen) [...] Awraham, Sohn des [...] [---] ======= hgl-454 Transkription ‎‏{[ע]ל קבר אביו ביום מותו}‏‎ ‎‏{[...] עמדו להתאונן}‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ {[A]m Todestag des Vaters} {krank, betet er am Grab,} {[B]ist müd' des Weltenhad-} {ers} [---] Übersetzung Am Grabe seines Vaters, am Tage seines Todes [...] stehet, um zu klagen [---] Kommentar Die heute völlig zerstörten Inschriften konnten bruchstückhaft nach der Aufnahme des Jüdischen Zentralarchivs Heidelberg von 1990 rekonstruiert werden. ======= hgl-473 Personalia Pessle Transkription ‎‏{פ״נ}‏‎ ‎‏הילד[ה] [...] {פעס}לה‏‎ ‎‏בת [...]‏‎ ‎‏הנ[...]‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Das kleine Mädchen [...] Pessle, Tochter [...] [...] [---] ======= hgl-475 Transkription ‎‏[...] הגל הזה‏‎ ‎‏{[...] על אשה [...]}‏‎ ‎‏והיוקרת שהית[...]‏‎ ‎‏שנים גומלת נאמנה בחבר׳‏‎ ‎‏נשים ביקור חולים {שכרה}‏‎ ‎‏{הטוב צפון לה בחיי עולם}‏‎ ‎‏[...] נפטרת‏‎ ‎‏[...]ה לפרט ׃‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung [...] ›ist dieser Hügel‹ [...] über eine Frau [...] Und die Teuere, welche [...] Jahre treu wirkte im "Verein Der Frauen und des Krankenbesuchs", ihr Lohn Ihr guter, ist ihr verwahrt im ewigen Leben [...] Verschieden [...]5 nach der kleinen Zahl. [...] Zitatapparat Zl 1: Gen 31,52 Kommentar Kein Name, kein Datum blieb erhalten, aber immerhin ist festgehalten, dass die Verstorbene der Chevrat Naschim [we-] Bikkur Cholim [= Frauenverein und Krankenbesuchsverein] angehörte, und somit ist zumindest dokumentiert, dass diese Vereine in Haigerloch wie in den meisten jüdischen Gemeinden existiert haben. ======= hgl-478 Personalia Fegla Transkription ‎‏פ*ה אשת חיל טמונה‏‎ ‎‏י*שר עשתה וכל באמונה‏‎ ‎‏ג*ם מבעלה גם מבניה אהובה‏‎ ‎‏ל*כן נקראה אשה חשובה‏‎ ‎‏א*שה חשובה מכל ברוכה‏‎ Edel war, die hier ausruht Gläubig übt sie stets, was gut: Gatten, Kindern war sie werth {Hoch [...] Allen [...]} [---] Vanni Hirsch Übersetzung Hier ist ›eine tüchtige Frau‹ geborgen Fegla; Aufrechtes tat sie und alles im Glauben. Sowohl von ihrem Gatten als auch von ihren Kindern ward sie geliebt. Daher wurde sie eine bedeutende Frau genannt: Eine bedeutende Frau, die von allen gepriesen ward. Zitatapparat Zl 1: Spr 12,4; 31,10 Kommentar Ganz ungewöhnlich ist, dass weder ihr jüdischer Name noch ihr Sterbedatum im hebräischen Text genannt werden. Möglicherweise stand das Todesdatum im unvollständig erhaltenen deutschen Gedicht unter dem hebräischen Poem. Zl 3: Das Agens beim Passiv wird hier nach deutschem Vorbild durch ‎‏מן‏‎ = "von" ausgedrückt. Deshalb denke ich, liegt auch in Zl 5 dieser Germanismus vor: "von allen gepriesen" und nicht "mehr als alle". ======= hgl-479 Personalia Frumet Transkription ‎‏נפשך עלתה לרום חביון‏‎ ‎‏ליושב בסתר עליון‏‎ ‎‏הלא היא האשה חשובה‏‎ ‎‏{[מ]רת} ורומט אשת מאיר‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Fanni Hilb gb. Singer, Ehefrau des Maier Hilb. Übersetzung Deine Seele stieg hinauf in die verborgene Höhe, Zu dem, ›der weilt im Schutz des Höchsten‹. War dies nicht die bedeutende Frau Frau Frumet, Gattin des Meir [---] Zitatapparat Zl 2: Ps 91,1 Kommentar Zl 2 ist (fast wörtlich) an Ps 91,1 angelehnt. Es soll wohl gesagt werden, dass die Seele der Verstorbenen in den Garten Eden aufstieg und dort "unter dem Schutz des Höchsten weilt". ======= hgl-482 Personalia Jaakow b. Jehuda Transkription ‎‏{פ״[נ]}‏‎ ‎‏יעקב ב{ר} יהודה‏‎ ‎‏מאל[...]ט‏‎ ‎‏נפטר ונקבר‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung [---] Jaakow, Sohn des Jehuda aus [...] Er verschied und wurde begraben [---] ======= hgl-515 Transkription ‎‏[־־־]‏‎ [...] Reutlinger {[...] August? 1894} [---] ======= hgl-517 Personalia [Meir?] b. Elchanan Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הי[לד ...] בר‏‎ ‎‏א{ברהם הלוי} שב‏‎ ‎‏אל א[דמ]תו ביום‏‎ ‎‏ה׳ ו׳ ניסן ונקבר‏‎ ‎‏ביום ו׳ שנ[ת ת]ר״ס‏‎ ‎‏ל[פ״ק]‏‎ ‎‏תנצב״[ה]‏‎ M[ax Levi] geb[...] Milton Max Levi Übersetzung Hier ist begraben Das Kind [Meir?], Sohn des [Elchanan Halevi]. ›Er kehrte zurück Zur Erde‹ am Donnerstag, dem 6. Nissan, und wurde begraben Am Freitag [im] Jahre 660 Nach der kleinen Zahl. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 3f: Dan 11,9 Kommentar Dem Vornamen "Max" (Sockel) könnte der rituelle Name "Meir" entsprechen. Der Vater hieß lt. RSA 1256, 67 und 1258, 158 "Heinrich", was in aller Regel mit dem hebräischen "Elchanan" korreliert; dazu passen auch die in Zl 3 erhaltenen Lettern ‎‏א‏‎ und ‎‏נ‏‎. Der Nachname war nach RSA und Sockel "Levi"; somit könnte der rituelle Name des Knaben "Meir ben Elchanan Halevi" gelautet haben. ======= hgl-519 Transkription Heinrich Ullman̄ [g]eb. {4}. Dez. 1899. [R]uh[...] Kommentar Das Geburtsdatum ist eindeutig zu erkennen. Nach RSA 1254, 120 und 1256, 67 ist Heinrich allerdings am 11. September 1899 zur Welt gekommen, jedoch - was natürlich nicht zutreffen kann - am 30. Oktober 1898 gestorben. Eigenartigerweise fehlt auf dem Stein die Zeile mit der Angabe des Sterbedatums! Die letzte Zeile dürfte ergänzt werden zu "Ruhe sanft!". ======= hgl-526 Personalia [K?]ele b. Binjamin [...] Transkription ‎‏{פ״[.]}‏‎ ‎‏הי{ל[ד]}ה {[...]על}א בת‏‎ ‎‏ב{נימי[ן ...]נפטר}[.]‏‎ ‎‏{בי[ום ...]}‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier [...] Das Kind [K?]ele, Tochter des Binjamin [...]. Sie verschied Am [...] [---] Kommentar Der Vorname des Mädchens dürfte "Kele" gelautet haben. ======= hgl-527 Personalia Bel[e] b. Ben Zion Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הילדה {ב}יל{א ...}‏‎ ‎‏בן {צ}יון {נפ[...]}‏‎ ‎‏[.] {כ״ה} [...]‏‎ ‎‏לפ״ק [...]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Das Kind Bel[e] [...] Ben Zion Sie verschied [...] 25. [...] Nach der kleinen Zahl. [...] Kommentar Frau Zumbroich liest statt "Bele" den Vornamen "Kele". ======= hgl-540 Personalia Mosche b. Binjamin Weil Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הילד איננו ואני אנה‏‎ ‎‏אני בא הילד רך‏‎ ‎‏משה ב׳ בנימן ווייל‏‎ ‎‏{נפטר ביום א׳ כ״ב}‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben: ›Der Knabe ist nicht da, und ich, Wo soll ich hin?‹. Das zarte Kind Mosche, Sohn des Binjamin Weil. Er verschied am Sonntag, dem 22. [...] [...] Zitatapparat Zl 2f: Gen 37,30 Kommentar In Zln -3 wird Gen 37,30 zitiert: es ist dies der Ausspruch des Ruben, als er zum Brunnen zurückkehrt, in dem die Brüder ihren jüngsten Bruder Josef geworfen hatten, dort findet ihn Ruben nicht mehr vor, da die übrigen Brüder den Josef in der Zwischenzeit an die midianitischen Kaufleute verkauft hatten, die ihn nach Ägypten brachten. ======= hgl-541 Personalia B[... b. Awraham'Zwi Transkription ‎‏{פ״נ}‏‎ ‎‏{הילדה ב[...] כ׳ אברחם}‏‎ ‎‏{צבי הל[ ... א] דקשט}‏‎ ‎‏{ביום [א ...] כ׳}‏‎ ‎‏{שב[ט ...] לפ״ק}‏‎ ‎‏{[...ב.]}‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Das Mädchen B[..., Tochter des] ehrsamen Awraham Zwi, sie ging ein in die Welt der Wahrheit Am Sonntag, [...] 20. Schwat [...] nach der kleinen Zahl. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! ======= hgl-546 Personalia Beile b. [... Hi]lb Transkription ‎‏פ״{נ}‏‎ ‎‏ילד שע[שוע]ים גוף‏‎ ‎‏נחמד [ונעים] ביילא‏‎ ‎‏ב{ת ...ל[ב]} מת‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ›Ein Kind des Ergötzens‹, ein lieblicher [und angenehmer] Leib, Beile, Tochter des [... Hi]lb. Sie starb [...] [...] Zitatapparat Zl 2: Jer 31,19 Kommentar Zl 4:‎‏מת‏‎ statt korrekt ‎‏מתה‏‎. In Zl 3 ist wahrscheinlich zu ergänzen: ‎‏ונעים‏‎; zu deutsch: "(ein lieblicher) und angenehmer (Leib)", wie auch auf den Steinen 0126, 0179, 0181 und 0509 zu lesen. Ich habe hier die deutsche Syntax vor der zeilengerechten Übersetzung bevorzugt: Die 2. Zeile endet im Original mit "Leib" und die 3. beginnt mit "lieblich". ======= hgl-560 Personalia Jachtl[e Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏הילדה יאכד{ל...}‏‎ ‎‏[...]נן‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen Das Mädchen Jachtl[e ...] [...] [...] ======= hgl-582 Transkription Toni Levi Noch nicht ganz drei volle Jahre schlich die tükische Krankheit her! Und in einem einzigen Tage Lebt unser blühend Kind nicht mehr. ======= hgl-614 Transkription ‎‏ס׳ / ת׳‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Jette Ullmann geb. Levi Übersetzung Psalmenbuch ======= hgl-634 Personalia Idl Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏האשה היקרה‏‎ ‎‏אשת חיל תפארת‏‎ ‎‏בעלה אידל אשת‏‎ ‎‏יעקב נתן אריה מתה‏‎ ‎‏ביום ו׳ י״ב חשון‏‎ ‎‏תרס״ו‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ {Ruhe sanft} Übersetzung [...] Die teuere Frau, ›Die tüchtige Frau‹, die Zierde Ihres Gatten: Idl, Gattin des Jaakow Natan Arje. Sie starb Am Freitag, dem 12. Cheschvan 666. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel der Lebenden! Zitatapparat Zl 3: Spr 12,4; 31,10