===== kob-6 Personalia 1290-05-16 Jehuda b. Schmuel Transkription ‎‏עד הגל הזה ועד[ה]‏‎ ‎‏המצבה אשר קמה‏‎ ‎‏וגם נצבה לראש רב‏‎ ‎‏[...] יהודה בר שמו[אל]‏‎ ‎‏הנפט ר י״ם לפרט ביום ג׳‏‎ ‎‏ה׳ בסיון ונשמתו בגן‏‎ ‎‏עדן עם שאר צדיקי‏‎ ‎‏עולם אמן א׳ א׳ סלה‏‎ Übersetzung ›Zeuge dieser Hügel und Zeugin diese Stele‹, welche ›aufgestellt und auch aufgerichtet‹ ist zu Häupten des Herrn ... Jehuda, Sohn des Schmuel, der verschieden ist 50 der Zählung, am Tag 3, 5. im Sivan, und seine Seele (sei) im Garten Eden mit den übrigen Gerechten der Welt, Amen, Amen, Amen Sela Zitatapparat Zl 1: Gen 31,52 Zl 2f: nach Gen 37,7 Kommentar Zl 4: Gildemeister konnte den Anfang der Zeile nicht sicher entziffern und schreibt dazu: "Die Lücke am Anfang der dritten Zeile enthält einige nicht zu enträthselnde Züge, etwa ‎‏ןיביר‏‎ mit darauf folgendem etwas getrennten, aber nach links gewendeten ‎‏י‏‎; das ‎‏ב‏‎ ist vollkommen deutlich und correct." Aufgrund des Textzusammenhangs ist hier entweder ein zweiter Vorname oder ein weiterer Titel zu vermuten. Die von Gildemeister wiedergegebenen Buchstaben könnten auf das Wort ‎‏הגביר‏‎ deuten. "der Stattliche" oder "der Vermögende", allerdings konnte diese Formulierung auf einem Grabstein erstmals 1572 in Frankfurt (Grabstein Nr. ffb,0664) nachgewiesen werden. Der folgende, als ‎‏י‏‎ beschriebene Buchstabe könnte dann als ein kleines ‎‏ר‏‎ als Abkürzung für ‎‏רב‏‎/ "Herr" zu lesen sein, allerdings steht dieser Titel bereits in der vorangehenden Zeile. Zl 5: Gildemeister schreibt: "Etwas auffallend ist die Jahreszahl 5050 (= 1290 Chr.) in der Form ‎‏ים‏‎ (sie könnte allerdings auch ‎‏ום‏‎ gelesen werden), da dies kein significantes Wort bildet; aber in der That fiel in diesem Jahre [...] der 5 Sivan auf einen Dienstag, was 5040 oder 5046 nicht der Fall war". Das Wort ‎‏ים‏‎ hat die Bedeutung "Meer" und ist in dieser Schreibweise auch die Abkürzung für "Jerusalem". Zln 5-6: Laut Gildemeister wurde in der Veröffentlichung des Grabsteins im Jahresbericht des Coblenzer Gymnasiums (s.u.) der Monatsname als Kislev gelesen und das Jahr im hebräischen Text mit "60", in der Übersetzung jedoch wie hier mit "1290" angegeben. ===== kob-1 Personalia 1330-10-31 Sara b. Awraham Transkription ‎‏עד הגל הזה ועדה‏‎ ‎‏המצבה אשר קמה ו[גם]‏‎ ‎‏נצבה לראש תמימ[ה]‏‎ ‎‏והנעימה מרת שרה‏‎ ‎‏בת ר׳ אברהם שנפט[רה]‏‎ ‎‏י״ז במרחשון צ״א ל[פרט]‏‎ ‎‏ליום ד׳ ת[צ]רור בצר[ור]‏‎ ‎‏החיים עם שאר צדיק[י]‏‎ ‎‏עולם אמן‏‎ ‎‏ואמן ס[לה‏‎]‏‎ Übersetzung ›Zeuge dieser Hügel, und Zeugin die Stele‹, die ›aufgestellt und auch aufgerichtet‹ (steht) zu Häupten einer Lauteren und der Angenehmen, Frau Sara, Tochter des Herrn Awraham, die verschieden ist 17. Marcheschvan 91 der Zählung, am vierten Tag. Eingebunden sei sie in das Bündel des Lebens mit den übrigen Gerechten der Welt. Amen und Amen Sela Zitatapparat Zl 1f: Gen 31,52 Zl 2f: nach Gen 37,7 Kommentar Zl 3: Am Ende der Zeile liest Offerhaus ‎‏הבסימ[ה]‏‎ statt ‎‏תמימה‏‎ nach unserer Lesung und übersetzt mit "liebenswürdig". ===== kob-2 Personalia Channa b. Efraim Transkription ‎‏[עד] הגל הזה ועדה‏‎ ‎‏[המ]צבה אשר קמה וגם‏‎ ‎‏[נצ]בה לראש התמ[ימ]ה‏‎ ‎‏[ו...]ה מרת חנה בת‏‎ ‎‏[ר׳ א]פרים שנפטרה‏‎ ‎‏[...] בתמוז ביום [...]‏‎ ‎‏[...] לפרט צ[רורה תהי]‏‎ ‎‏[ב]צרור החיי[ם ...]‏‎ ‎‏[א]מן ואמן סלה‏‎ Übersetzung ›Zeuge dieser Hügel und Zeugin die Stele‹, die ›aufgestellt und auch aufgerichtet‹ (steht) zu Häupten der Lauteren und [...], Frau Channa, Tochter des Herrn Efraim, die verschieden ist [...] im Tammus, am Tag [...] [...] der Zählung. Eingebunden sei sie in das Bündel des Lebens, Amen und Amen Sela Zitatapparat Zl 1f: Gen 31,52 Zl 2f: nach Gen 37,7 Kommentar Ulrich Offerhaus schreibt zur Datierung des Grabsteins: "In einer ersten Bearbeitung dieses Grabsteins wurde der Todestag in das Jahr 1149 n.Chr. datiert, weshalb in früheren Veröffentlichungen immer von der Mitte des 12. Jahrhunderts die Rede ist. Zweifel an der Richtigkeit dieser Frühdatierung, aus kunsthistorischer Sicht von Udo Liessem (Koblenz) bestärkt, haben mich veranlasst, Prof. Dr. Günter Mayer in Mainz um Beratung zu bitten. Er hat den Grabstein gut 200 Jahre später im ausgehenden 14. Jahrhundert angesetzt (Briefwechsel vom 2. September bis 9. November 1984). Damit stellt sich das Erfordernis einer Neubearbeitung der Grabinschrift." Zl 5: Ulrich Offerhaus kommentiert zur Ergänzung des Namens: "‎‏[ר׳ א]פרים‏‎ ist in Analogie zu ‎‏ר׳ אברהם‏‎ in 0001, Zeile 5 konjiziert. In der ersten Transkription und den darauf fußenden Übersetzungen wurde der Vatername als ‎‏יהודה‏‎ (Jehuda) gelesen (vgl. die unten genannten Publikationen); Günter Mayer hat die Transkription des Namens offen gelassen; wahrscheinlich ist mit Christoph Cluse ‎‏אפרים‏‎ (Efraim) zu transkribieren, da sich der zweite Buchstabe ‎‏פ‏‎ ausgeprägt bogenförmig darstellt, während ein in ‎‏יהודה‏‎ anzunehmendes ‎‏ה‏‎ immer betont eckig geschrieben wurde, und da das abschließende ‎‏־ם‏‎ eher dem gleichen Buchstaben in den Zeilen 2 und 6 als einem ‎‏־ה‏‎ ähnelt." ===== kob-3 Transkription ‎‏[־־־]‏‎ ‎‏[צ]רורה בצרור‏‎ ‎‏החיים עם שאר‏‎ ‎‏צדיקי עולם‏‎ ‎‏[א׳] א׳ א׳ סלה‏‎ Übersetzung [---] eingebunden in das Bündel des Lebens mit den übrigen Gerechten der Welt, Amen, Amen, Amen Sela ===== kob-4 Transkription ‎‏[־־־]‏‎ ‎‏[...]...א[...]‏‎ ‎‏[...] שנת [...]‏‎ ‎‏[...א]לפים [...]‏‎ ‎‏[...] כ״א [...]‏‎ ‎‏[...] בג״ע [...]‏‎ ‎‏א״[ס]‏‎ Übersetzung [---] ... [...] des Jahres [...] [...] Tausend [...] [...] 21.? [...] ... im Garten Eden [...] Amen Sela Kommentar Zl 5: Möglicherweise war hier der Monatstag angegeben, gefolgt vom Monat. Falls dieser noch in der Zeile stand und die Inschrift nicht mit ‎‏בחדש‏‎/"im Monat" fortgeführt wurde, kommt nur der Monat ‎‏כסלו‏‎/Kislew infrage. ===== kob-5 Personalia Flora b. Awraham Hakohen Transkription ‎‏[עד הגל]‏‎ ‎‏הזה ועדה המצבה‏‎ ‎‏אשר קמה וגם נצבה‏‎ ‎‏לראש קבורת מרת‏‎ ‎‏ולורא בת ר׳ אברהם הכהן‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung ›Zeuge dieser Hügel und Zeugin diese Stele‹, welche ›aufgestellt und auch aufgerichtet‹ ist zu Häupten der Grabstätte der Frau Flora, Tochter des Herrn Awraham Hakohen [---] Zitatapparat Zl 1f: Gen 31,52 Zl 3: nach Gen 37,7 Kommentar Zl 1: Diese Zeile ergänzt Gildemeister und schreibt dazu: "Wie die oben gerundete Einfassungslinie zeigt, ist eine schmalere erste Zeile bei der Zurichtung zum Werkstein abgehauen worden, deren Ergänzung jedoch keiner Schwierigkeit unterliegt." Zl 5: Gildemeister schreibt, dass der letzte Buchstabe, das ‎‏ן‏‎, auf dem Rand steht, "um das Wort nicht brechen zu müssen". ===== kob-7 Transkription ‎‏[... המצ]בה‏‎ ‎‏[...] לרא׳‏‎ ‎‏[... מ?]רת‏‎ ‎‏[...].‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung [... die S]tele [...] zu Häupten [... der F]rau? [...] [---] Kommentar Wahrscheinlich handelt es sich um das Fragment eines Grabsteins für eine Frau. ===== kob-8 Transkription ‎‏[...]מ[...]‏‎ ‎‏[...]ע ומ[...]‏‎ ‎‏[...]..[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎