======== lag-1001 Personalia 1715-09-09 Riwka Gelle b. Chajim Transkription ‎‏פה טמנה‏‎ ‎‏אשה ישרה [אשת]‏‎ ‎‏כהר״ר יצחק משה‏‎ ‎‏אשר אנשיל זצ״ל‏‎ ‎‏מרת רבקה געלה‏‎ ‎‏בת כהר״ר חיים זצ״ל‏‎ ‎‏נפטר יום ב׳ ונקבר‏‎ ‎‏יום ב׳ י״א אלול‏‎ ‎‏שנת תע״ח לפ״ק‏‎ ‎‏מק״ק לאג‏‎ ‎‏פה תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen die aufrechte Frau, [Gattin] des geehrten Meisters, Herrn Jizchak Mosche Ascher Anschel, das Andenken des Gerechten zum Segen, Frau Riwka Gelle, Tochter des geehrten Meisters, Herrn Chajim, das Andenken des Gerechten zum Segen, verschieden Tag 2 und begraben Tag 2, 11. Elul des Jahres 478 der kleinen Zählung, aus der heiligen Gemeinde Lage, hier. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Dies ist das älteste erhaltene Grabmal auf dem Friedhof in Lage. Da es der Gattin von Ambsel Moyses gesetzt wurde, des ersten Juden, der 1679 ein Geleit zur Niederlassung in Lage bekam und der laut ihrer Inschrift vor ihr gestorben ist, kann man davon ausgehen, das auch er hier beigesetzt wurde. Der Friedhof wird demnach einige Jahre oder vielleicht auch Jahrzehnte zuvor angelegt worden sein. Aufgrund der Bedeutung, die Ambsel Moyses für die Gründung der jüdischen Gemeinde in Lage hatte, ist es nicht verwunderlich, dass hier ausnahmsweise sein Name vor dem seiner Gattin genannt ist und zudem die Gemeinde Lage explizit erwähnt wird. Der Abkürzung vor dem Ortsnamen, ‎‏ק״ק‏‎ / Heilige Gemeinde, kann man entnehmen, das durchaus auch schon von einer eigenständigen Gemeinde die Rede ist, auch wenn diese damals kaum mehr als das für den Gottesdienst erforderliche Quorum von zehn erwachsenen Männern (ab 13 Jahren) umfasst haben mag. ======= lag-112 Personalia 1724-04-24 Awraham Jaakow b. Mosche David Transkription ‎‏פה‏‎ ‎‏נטמן איש ישר‏‎ ‎‏וכשר שכל ומיו‏‎ ‎‏היה משאו ומתנ[ו]‏‎ ‎‏באמונה וביתו‏‎ ‎‏פתוח לרווחה מלח[מו]‏‎ ‎‏נתן לדלים ה״ה כמ״ר‏‎ ‎‏אברהם יעקב בר‏‎ ‎‏משה דוד שהלך‏‎ ‎‏לעולמו א׳ אייר‏‎ ‎‏תפ״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen ein aufrechter und tugendhafter Mann, all seine Tage war ›sein Handel und Wandel in Treue‹ und sein Haus ›weit geöffnet‹, von seinem Brot gab er den Darbenden, es ist der geehrte Herr Awraham Jaakow, Sohn des Mosche David, ›der in seine Welt hinging‹ (am) 1. Ijar 484 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 4f: bShab 31a Zl 6: Av 1,5 Zl 9f: Koh 12,5 Kommentar Zl 3: ‎‏ומיו‏‎ statt ‎‏ימיו‏‎ (Steinmetzfehler?) Zl 7: Der zweite Name, Jaakow, ist nicht ganz sicher. ======= lag-117 Personalia 1739-11-11 Jaakow Reuwen b. Asriel Transkription ‎‏פה‏‎ ‎‏נקבר ונטמן‏‎ ‎‏איש ישר וכשר‏‎ ‎‏החבר ר׳ יעקב ראובן‏‎ ‎‏בן החבר ר׳ עזריאל‏‎ ‎‏נפטר ביום ד׳ יו״ד‏‎ ‎‏חשון ת״ק הלך‏‎ ‎‏מעולמיו ת׳‏‎ ‎‏נצב״ה בג״ע א׳‏‎ Übersetzung Hier ist begraben und ward geborgen ein aufrechter und tugendhafter Mann, der toragelehrte Herr Jaakow Reuwen, Sohn des toragelehrten Herrn Asriel, verschieden am Tag 4, zehnter Cheschvan 500. Er verließ seine Welt, es sei seine Seele eingebunden in das Bündel des Lebens im Garten Eden, Amen Kommentar Zl 1: Der Giebel mit der Kopfzeile existiert nicht mehr, die Inschrift wurde aus dem Zusammenhang ergänzt. Zln 7-8: Der Ausdruck "er verließ seine Welt" ist ungewöhnlich, hier eigentlich überflüssig und andernorts nicht belegt. ======= lag-103 Personalia 1739/40 Chajim? Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏כ׳ חיים?‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ ‎‏[...] ונקבר‏‎ ‎‏[...]ים ת״ק‏‎ ‎‏[תהא נ]פשו‏‎ ‎‏[צרור]ה ב״ה‏‎ ‎‏[א״]ס‏‎ Übersetzung [...] der geehrte Chajim?, [---] [...] und? begraben [...]... 500 [Es sei] seine Seele [eingebunden] in das Bündel des Lebens, [Amen] Sela Kommentar Grabmal eines Mannes, möglicherweise namens Chajim (=Heinemann), vermutlich aus dem Jahr 1739/40, wobei die Datierung aufgrund der nur bruchstückhaft erhaltenen Inschrift unsicher bleiben muss. ======= lag-118 Personalia 1740-11-29 Jochewed Channa b. Meschullam Awraham Transkription ‎‏פה‏‎ ‎‏נטמנת אשת חיל‏‎ ‎‏היא האשה החכמה‏‎ ‎‏עלתה נשמתה למרומה‏‎ ‎‏מצות ה׳ שמרה יוכבד חנה‏‎ ‎‏בת משולם אברהם זצ״ל‏‎ ‎‏אשת כמ״ר אברהם‏‎ ‎‏יעקב זצ״ל הלכה‏‎ ‎‏לעולמה ונפטרת‏‎ ‎‏ונקברת ביום ג׳‏‎ ‎‏יו״ד כסליו תק״א‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen ›die tüchtige Gattin‹, ›es ist die weise Frau‹, ihre Seele stieg empor zu ihrer Höhe, ›die Gebote des Ewigen wahrte sie‹, Jochewed Channa, Tochter des Meschullam Awraham, das Andenken des Gerechten zum Segen, Gattin des geehrten Herrn Awraham Jaakow, das Andenken des Gerechten zum Segen, ›sie ging hin in ihre Welt‹ und verschied und wurde begraben am Tag 3, 10. Kislev 501 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Spr 31,10 Zl 3: 2Sam 14,2 Zl 5: Nach Dtn 5,26 Zl 8f: Koh 12,5 Kommentar Dies ist das älteste erhaltene Grabmal auf diesem Friedhof, dessen Inschrift gereimt ist. ======= lag-110 Personalia 1750-01-08 Salman b. Löb'Heiden Transkription ‎‏פה‏‎ ‎‏נפטר ונקבר‏‎ ‎‏ה״ה הבחר חשוב‏‎ ‎‏כ׳ זלמן בן כ׳ ליב‏‎ ‎‏היאן והלך לעולמו‏‎ ‎‏ביום א׳ ר״ח שבט‏‎ ‎‏תק״י לפ״ק תנוח‏‎ ‎‏ותעמוד לגורלך‏‎ ‎‏לקץ הימן תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist verschieden und begraben - es ist der angesehene Jüngling, der geehrte Salman, Sohn des geehrten Löb Heiden, ›und er ging hin in seine Welt‹ am 1. Neumondstag Schwat 510 der kleinen Zählung. ›Ruhen wirst du und erstehen zu deinem Lose am Ende der Tage‹. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 5: Koh 12,5 Zln 7-9: Dan 12,13 Kommentar Leichte Unstimmigkeit im Datum: Der Monat Siwan hat nur einen Neumondstag, die Angabe "1." Neumondstag daher überflüssig. (Es kann sich jedoch nicht um die Angabe des Wochentags handeln, da der Sterbetag auf Donnerstag/Tag 5 fiel, nicht auf Sonntag/Tag 1). ======= lag-115 Personalia 1752-04-10 Dow Ber b. M. Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש נדיב הלך‏‎ ‎‏בתמים מעשיו היו‏‎ ‎‏שלמים בה׳ היה מבט׳‏‎ ‎‏שמו היה דוב בער ב״מ‏‎ ‎‏נפטר ונקבר ך״ו ניחן ת׳‏‎ ‎‏קי״ב לפ״ק נתצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ein wohltätiger Mann, ›er wandelte in Lauterkeit‹, seine Taten waren vollkommen, ›auf den Ewigen war sein Verlaß‹, sein Name war Dow Ber, Sohn des M., verschieden und begraben 26. Nissan 512 der kleinen Zählung. Es sei seine Seele eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2f: Ps 84,12 Zl 4: Spr 22,19 ======= lag-111 Personalia 1753-02-11 Teibe b. Josef Naftali Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏האשה חשובה‏‎ ‎‏אשת חיל מרת‏‎ ‎‏טייבי׳ בת כמהור״ר‏‎ ‎‏יוסף נפתלי זצ״ל‏‎ ‎‏ונפטרת בשיבה‏‎ ‎‏טובה בת ע״ח שני׳‏‎ ‎‏ביו׳ א׳ ז׳ א״ר תקי״ג‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ ‎‏בג״ע אמן‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen die angesehene Frau, ›die tüchtige Gattin‹, Frau Teibe, Tochter des geehrten, unseres Lehrers, der Meisters, Herrn Josef Naftali, das Andenken des Gerechten zum Segen, und sie verschied ›in gutem Greisenalter‹ im Alter von 78 Jahren, am Tag 1, 7. des ersten Adar 513 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens im Garten Eden, Amen Zitatapparat Zl 3: Spr 31,10 Zl 6f: Gen 25,8 Kommentar Dies ist - soweit überprüfbar - das einzige Grabmal hier, das nicht mit der allgemein etwas verbreiteteren Einleitungsformel ‎‏פ״נ‏‎ für Hier ist begraben einsetzt, sondern das ebenfalls weit verbreitete, weitgehend gleichbedeutende ‎‏פ״ט‏‎ für Hier ist geborgen verwendet. ======= lag-114 Personalia 1753-03-04 Resel b. Jele? Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת המנוח ר*׳ מענקי‏‎ ‎‏ז*״ל× ׃ ב*ת× מלך פנימה ׃ י*ראת‏‎ ‎‏ה׳ היתה נכספה ׃ ל*מרומה‏‎ ‎‏עלתה נשמתה ׃ ה*תפללה‏‎ ‎‏כתפילת חנה ׃ נפטרת‏‎ ‎‏ונקברה כ״ח א״ר תקי״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begrabenReselJele? die Gattin des Seligen, Herrn Menke, sein Andenken zum Segen, ›Königstochter im Innern‹, (nach) der Ehrfurcht vor dem Ewigen verzehrte sie sich, zu ihrer Höhe stieg empor ihre Seele, sie betete gemäß des Gebetes der Channa, verschieden und begraben 28. des ersten Adar 513 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 3: Nach Ps 45,14 Kommentar Zl 6: Das "Gebet der Hanna" nimmt 1 Samuel 1,10ff. auf und ist wohl ein Hinweis darauf, dass Resel kinderlos war. Zl 7: Das ‎‏ק‏‎ im ersten Wort ‎‏ונקברה‏‎ wurde vergessen und nachträglich klein darüber gesetzt. ======= lag-106 Personalia 1758-06-21 Gerschon b. Golda? Transkription ‎‏[־־־]‏‎ ‎‏גרשון בר גולד׳? ׃‏‎ ‎‏איש ישר ונאמן כסה‏‎ ‎‏עפר הניח אחריו ברכה ׃‏‎ ‎‏ומועס? ונפטר ונקבר ׃‏‎ ‎‏ט״ו סיון תקי״ח בלאג ׃‏‎ ‎‏תנצב״ה ׃‏‎ Übersetzung [---] Gerschon, Sohn der Golda?, ›ein aufrechter und getreuer Mann‹, bedeckt von Staub, er hinterließ Segen, er wurde niedergetreten? und verschied und wurde begraben (am) 15. Sivan 518, in Lage. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 3: Av 6,1 Kommentar Zl 5: Die Bedeutung des ersten Wortes ist nicht ganz klar. Wurde Gerschon vielleicht überfallen und zusammengeschlagen? Oder wurde er von einem durchgegangenen Pferd überrannt? Die Grundbedeutung des nachbiblischen Wortes ‎‏עסה‏‎ ist "(be)drücken", "(aus)quetschen", eng verwandt mit dem biblischen ‎‏עסס‏‎, siehe z.B. Maleachi 3,21, dort im Sinne von "niedertreten", und entsprechend wurde hier übersetzt. Auf ein tragisches Ende von Gerschon deutet dieser Ausdruck auch in Verbindung mit der Wendung "bedeckt von Staub" in Zln 2-3, die zwar in übertragenem Sinne hier für das Begrabenwerden stehen könnte, in der Bibel jedoch nur zweimal vorkommt, jeweils in Verbindung mit vergossenem Blut (Lev 17,13; Ez 24,7). ======= lag-102 Personalia 1758-11-21 Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]ה[... בך בחר] אלהיך‏‎ ‎‏[להשתעשע בנש]מתיך כי‏‎ ‎‏[...] הלכת‏‎ ‎‏[...] חייך‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]ית‏‎ ‎‏[...]ה‏‎ ‎‏[...]ב‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...] כ׳ חשון תקי״ט [לפ״ק]‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung [...] [...] ›Dich erwählte dein Gott‹, [sich zu erquicken an] deiner Seele, denn [...] du bist gegangen [...] all deine Lebtage, [...] [...] [...] [...] [...] [...] [...] 20.? Cheschvan 519 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Dtn 7,6 u.a. Kommentar Dies ist das erste erhaltene Grabmal, das - von Symbolen abgesehen - eine über die Kalligrafie hinausgehende gestalterische Verzierung aufweist. Aufgrund der noch zu entziffernden Formulierungen handelt es sich wahrscheinlich um das Grabmal eines jung gestorbenen ledigen Mannes (vgl. Grabmal Nr. 0035 mit vergleichbarer Eulogie). Die Datierung ist aufgrund der starken Beschädigung und Verwitterung sehr unsicher. In der Gestaltung ist dieses Grabmal am ehesten mit Grabmal Nr. 0105 aus dem Jahr 1800 zu vergleichen, wobei jenes jedoch aufwändiger gehalten ist. ======== lag-1002 Personalia 1765-04-05 Löb'Heiden Transkription ‎‏[־־־]‏‎ ‎‏ירא אלקים וסור מרע‏‎ ‎‏הישיש כמ״ר ליב‏‎ ‎‏היאן ז״ל שנתבקש‏‎ ‎‏למעלה ביום עש״ק ערב‏‎ ‎‏פסח תקכ״ה לפ״ק פה‏‎ ‎‏[...] תנצב״ה‏‎ Übersetzung [---] ›Gott ehrfürchtend und Böses meidend‹, der Hochbetagte, der geehrte Herr Löb Heiden, sein Andenken zum Segen, welcher gebeten wurde nach oben am Rüsttag des heiligen Schabbat, am Vorabend von Pessach 525 der kleinen Zählung, hier [Lage?]. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Ijob 1,8; 2,3 Kommentar Auffallend ist, daß die Inschrift keinen Vatersnamen nennt. Möglicherweise handelt es sich aber bei dem Fragment 1003 um das Giebelstück dieses Grabsteins, dann müsste die rundbogige Zeile dort entsprechend ergänzt werden, etwa: ‎‏[כ״ה ליב ב]ן הר״ר הירץ היא[ן ז״ל]‏‎ / [der geehrte Herr Löb, Soh]n des Meisters, Herrn Hirz Hei[den, sein Andenken zum Segen]. Zl 1: Es fehlt nicht nur die Einleitungsformel, sondern auch ein Stück der Eulogie, vermutlich der Anfang des folgenden Ijob-Zitates: ‎‏איש תם וישר‏‎ / Ein lauterer und aufrechter Mann. Zl 7: Nach dem "hier" am Ende der vorhergehenden Zeile kann eigentlich nur der Ortsname "Lage" folgen. ===== lag-1 Personalia 1769-10-08 Gelle b. Mosche Jokew Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה מר׳ געלה‏‎ ‎‏בת משה יאקב‏‎ ‎‏ז״ל ז׳ תשרי תק״ל‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die Frau Gelle, Tochter des Mosche Jokew, sein Andenken zum Segen, 7. Tischri 530 der kleinen Zählung. Kommentar Dies ist das mit Abstand älteste erhaltene Grabmal, dass noch auf seinem originalen Standort auf dem neuen Grabfeld auf seinem Grab zu stehen scheint. Es steht relativ vereinzelt zwischen den beiden Grabfeldern, und erst über hundert Jahre später wurde ein weiterer Grabstein neben diesen gesetzt. Damit ist die Lage dieses Grabmals sehr auffällig (wenn man davon ausgeht, dass von diesem Teil des Friedhofs keine Grabsteine geraubt und in der Böschung verbaut wurden und das Grabmal noch auf seinem originalen Standort steht...). Ebenfalls sehr auffällig ist, dass dies das einzige hebräisch beschriftete Grabmal ist, dessen kurze Inschrift nicht mit dem üblichen Schlußsegen "Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens" schließt. Auch werden der hier begrabenen Frau keinerlei lobende Attribute zugesprochen. Dies in Verbindung mit der vereinzelten Lage des Grabmals könnte darauf hindeuten, dass Gelle - aus welchem Grund auch immer - in der sogenannten "Schandecke" begraben wurde, gemäß des talmudischen Grundsatzes, dass kein Guter neben einem Bösen begraben werden solle (vgl. dazu z.B. das Grabmal des Ignaz Crailsheim in Würzburg-Heidingsfeld, hdf,2009). Andererseits ist ihr Grabmal trotz der kurzen Inschrift sehr sorgfältig und aufwändig gestaltet, was eher gegen ein "Schandbegräbnis" spricht. Zl 3: Das Abkürzungszeichen über dem ersten Wort, ‎‏בת‏‎/Tochter von, ist überflüssig. ======= lag-116 Personalia 1790-04-19 Särche b. Jaakow Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏א״ח הלכה‏‎ ‎‏בדרך ישר׳‏‎ ‎‏סערכה בת‏‎ ‎‏כ״ה יעקב א׳‏‎ ‎‏כ״ה שלמה אר׳‏‎ ‎‏הלכ׳ לעולמ׳‏‎ ‎‏ביום ב׳ ה׳ אייר‏‎ ‎‏תק״ן תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ›die tüchtige Gattin‹, sie ging den aufrechten Weg, Särche, Tochter des geehrten Herrn Jaakow, Gattin des geehrten Schlomo ..., ›sie ging hin in ihre Welt‹ am Tag 2, 5. Ijar 550. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Spr 31,10 Zl 7: Koh 12,5 ======= lag-120 Personalia 1791-04-09 Ascher Anschel b. Menachem Transkription ‎‏[־־־]‏‎ ‎‏איש נדיב [ויק]ר‏‎ ‎‏כל מעשיו בכוש[ר]‏‎ ‎‏בה׳ דבק נפשו‏‎ ‎‏ביושר {מכל} מצות ה׳‏‎ ‎‏לא סר כל מ[עשיו]‏‎ ‎‏היה לשם שמים‏‎ ‎‏דבק עצמו באל[הים]‏‎ ‎‏חיים ה״ה כ׳‏‎ ‎‏אשר אנשיל‏‎ ‎‏בן כ׳ מנחם ונפ׳‏‎ ‎‏לעולמו ה׳ ניסן ת׳‏‎ ‎‏קנ״א לפ׳ נתצב״ה‏‎ Übersetzung [---] ein wohltätiger und teurer Mann, all seine Taten tat er mit Tüchtigkeit, ›am Ewigen haftete seine Seele in Aufrichtigkeit‹, von (allen) Geboten des Ewigen ließ er nicht ab, all seine Taten waren um des himmlischen Namens willen, er haftete am lebendigen Gott, es ist der geehrte Ascher Anschel, Sohn des geehrten Menachem, und er verschied in seine Welt am 5. Nissan 551 der Zählung. Es sei seine Seele eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 4f: Vgl. Dtn 30,20 Kommentar Die Eulogie wurde vermutlich einem Musterbuch entnommen, sie findet sich in längerer Form zum Beispiel im Cheleq rischon mi-Sefer Hachajim, gedruckt von Seckel ben Aharon in Sulzbach, 5551 (1790/91), S. 2 (Musterinschrift Nr. 2, siehe mu5,0002). Daher konnten die fehlenden Teile sicher ergänzt werden. Zl 1: Vermutlich fehlt nur die übliche Einleitungsformel "Hier ist begraben" oder "Hier ist geborgen". ======= lag-121 Personalia 1793-04-08 Halche b. Schlomo Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה החשובה מ׳‏‎ ‎‏האלכה ז״ל בת כ״ה‏‎ ‎‏שלמה ז״ל אשת כ׳‏‎ ‎‏שמואל מהיאן‏‎ ‎‏נקברת כ״ו ניסן ש׳‏‎ ‎‏תקנ״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die angesehene Frau, Frau Halche, ihr Andenken zum Segen, Tochter des geehrten Herrn Schlomo, sein Andenken zum Segen, Gattin des geehrten Schmuel aus Heiden, begraben 26. Nissan des Jahres 553 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl 6: Da nach jüdischem Brauch ein Toter möglichst schnell, am besten noch am Tage seines Todes beigesetzt werden sollte (solange obrigkeitliche Vorschriften dies zuließen), ist davon auszugehen, dass auch hier Sterbe- und Begräbnistag identisch waren. ======= lag-123 Personalia 1794-02-11 Schmuel b. Simcha SeGaL Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏כ׳ שמואל ז״ל בר‏‎ ‎‏שמחה סג״ל ז״ל‏‎ ‎‏מהיאן נקבר בשם‏‎ ‎‏טוב י״א א״ר ש׳‏‎ ‎‏תקנ״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben der geehrte Schmuel, sein Andenken zum Segen, Sohn des Simcha SeGaL, sein Andenken zum Segen, aus Heiden, begraben ›mit gutem Namen‹ 11. des ersten Adar des Jahres 554 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 4f: bBer 17a ======= lag-105 Personalia 1800-04-09 Gelle b. Schimon Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏א״ח צדקה עשתה‏‎ ‎‏כאביגיל מעשיה‏‎ ‎‏היו נעימה היא האשה‏‎ ‎‏החכמה מצות ה׳ שמרה‏‎ ‎‏געלא בת כ״ה שמעון‏‎ ‎‏אשת כ״ה יאקב הלכה‏‎ ‎‏לעולמה ביום ד׳‏‎ ‎‏ע״פ תק״ס לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ›die tüchtige Gattin‹, Wohltätigkeit erwies sie wie Awigail, ihre TatenGelle Paradies geb. Simon waren anmutsvoll, ›es ist die weise Frau‹, ›die Gebote des Ewigen wahrte sie‹, Gelle, Tochter des geehrten Herrn Schimon, Gattin des geehrten Herrn Jokew, ›sie ging hin in ihre Welt‹ am Tag 4, am Vorabend des Pessachfestes 560 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Spr 31,10 Zl 4f: 2Sam 14,2 | Zl 5: Nach Dtn 5,26 Zl 7f: Koh 12,5 ======= lag-109 Personalia 1809-11-16 Schlomo Mosche b. Schlomo Kohen Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏כ׳ שלמה משה‏‎ ‎‏בר שלמה כוהן‏‎ ‎‏ז״ל מהיאן נקבר‏‎ ‎‏בשם טוב יום‏‎ ‎‏ה׳ ח׳ כסליו ש׳‏‎ ‎‏תק״ע לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben der geehrte Schlomo Mosche, Sohn des Schlomo Kohen, sein Andenken zum Segen, aus Heiden, begraben ›mit gutem Namen‹ am Tag 5, 8. Kislev des Jahres 570 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 5: bBer 17a ======= lag-122 Personalia 1813-04-03 Awraham b. Löb Heiden Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏כ״ה אברהם‏‎ ‎‏בן כ״ה ליב היאן‏‎ ‎‏נקבר בשם טוב‏‎ ‎‏ביום ו׳ ג׳ ניסן ש׳‏‎ ‎‏תקע״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben der geehrte Herr Awraham, Sohn des geehrten Herrn Löb Heiden, begraben ›mit gutem Namen‹ am Tag 6, 3. Nissan des Jahres 573 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 4: bBer 17a Kommentar Der 3. Nissan 573 fiel auf Samstag, nicht auf Freitag, wie in der Inschrift angegeben. Vermutlich starb Awraham am Freitag nachmittag, den 2. April 1813, kurz vor Beginn des Schabbats, und wurde sofort beigesetzt. ====== lag-21 Personalia 1822-09-23 Hendle b. Schimon Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה החשובה הצנועה‏‎ ‎‏והחסודה א״ח מרת‏‎ ‎‏הענדלה בת כ״ה שמעון‏‎ ‎‏אשת כ״ה יאקב אשר‏‎ ‎‏היתה בעלת צדקה ובת‏‎ ‎‏מעשים טובים וישרים‏‎ ‎‏שנפטרת בשם טוב ביום‏‎ ‎‏ב׳ ונקברת ביום ג׳ עי״כ תקפ״ג‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die angesehene Frau, die Züchtige und Anmutsvolle, ›die tüchtige Gattin‹, Frau Hendle, Tochter des geehrten Herrn Schimon, Gattin des geehrten Herrn Jokew, welche Wohltätigkeit erwies und gute und aufrechte Taten vollbrachte, die verschieden ist ›mit gutem Namen‹ am Tag 2 und begraben wurde am Tag 3, Vorabend des Versöhnungstages 583 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 3: Spr 31,10 Zl 8: bBer 17a ======= lag-104 Personalia 1823-01-31 Rösche Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏א״ח מ׳ ריזכה‏‎ ‎‏אשת כ׳ מרדכי‏‎ ‎‏סג״ל שנפטרת‏‎ ‎‏והלכה לעולמה‏‎ ‎‏ביום עש״ק י״ט שבט‏‎ ‎‏ונקברת ביום א׳‏‎ ‎‏תקפ״ג לפ״ק תנצב״ה‏‎ ‎‏אמן‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ›die tüchtige Gattin‹, Frau Rösche, Gattin des geehrten Mordechai SeGaL, die verschieden ist und ›hingegangen in ihre Welt‹ am Rüsttag des heiligen Schabbat, 19. Schwat, und begraben wurde am Tag 1, 583 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens, Amen Zitatapparat Zl 2: Spr 31,10 Zl 5: Koh 12,5 ====== lag-20 Personalia 1823-11-07 Jokew b. Schlomo Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם וישר וסור מרע‏‎ ‎‏כ״ה יאקב ב׳ כ״ה שלמה‏‎ ‎‏זצ״ל אשר בחייו הי׳ ביתו‏‎ ‎‏פתוח לרווחה וחויל המון‏‎ ‎‏רב לגדל את בניו לת״ת‏‎ ‎‏והיה רחים מאוד לרבנים‏‎ ‎‏וביתו הי׳ בית וועד להח״ק‏‎ ‎‏זכותו יגן עלינו ועל כ״י‏‎ ‎‏נפטר בשם טוב והלך‏‎ ‎‏לעולמו ביום עש״ק ד׳‏‎ ‎‏כסלו ונקבר ביום א׳‏‎ ‎‏תקפ״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה אמן‏‎ Übersetzung Hier ist begrabenJacob Salomon Paradies ›ein Mann, lauter und aufrecht und Böses meidend‹, der geehrte Herr Jokew, Sohn des geehrten Herrn Schlomo, das Andenken des Gerechten zum Segen, in dessen Lebenszeit sein Haus ›weit geöffnet‹ war, und er ((investierte??)) eine große Summe, um seine Söhne zu Talmud und Tora zu erziehen, und er war sehr mildtätig zu den Rabbinern und sein Haus war Versammlungshaus der Chewra Kaddischa, sein Verdienst möge uns und ganz Israel schützen, er verschied ›mit gutem Namen‹ ›und ging hin in seine Welt‹ am Rüsttag des heiligen Schabbat, 4. Kislev, und wurde begraben am Tag 1, 584 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens, Amen Zitatapparat Zl 2: Ijob 1,8 Zl 5: Av 1,5 Zl 10: bBer 17a Zl 10f: Koh 12,5 Kommentar Hier wird erstmals eine innergemeindliche Funktion in einer Grabinschrift erwähnt: Jakob Salomon Paradies stellte der Chewra Kaddischa, der Bruderschaft für wohltätige Werke, sein Haus als Versammlungsort zur Verfügung. Er war also sicherlich nicht nur Mitglied, sondern vielleicht sogar einer der Vorsitzenden dieses Vereins, der sich ehrenamtlich um die Armenfürsorge, den Krankenbesuch sowie alles rund um Sterben, Tod, Beisetzung und Friedhof kümmerte. Außerdem wird er um des Einsatzes willen gelobt, den er für die Bildung seiner Söhne investierte, für seine Gastfreundschaft und für die Unterstützung, die er den Gelehrten und Rabbinern angedeihen ließ. Jacob Salomon Paradies erfüllte demnach nicht nur seine religiösen Pflichten, sondern hatte eine maßgebliche Position im innergemeindlichen Leben inne. ======= lag-108 Personalia 1829-01-22 Aharon b. Juspa Heiden Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏כ״ה אהרן בן כ״ה‏‎ ‎‏יוזפא היאן‏‎ ‎‏נקבר בשם טוב‏‎ ‎‏ביום ה׳ י״ח שבט‏‎ ‎‏ש׳ תקפ״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben der geehrte Herr Aharon, Sohn des geehrten Herrn Juspa Heiden, begraben ›mit gutem Namen‹ am Tag 5, 18. SchwatAhron Joseph Erda des Jahres 589 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 4: bBer 17a ====== lag-27 Personalia 1829-01-31 Löb b. Awraham Heiden Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏כ״ה ליב בן כ״ה‏‎ ‎‏אברהם היאן‏‎ ‎‏נפטר בשם טוב‏‎ ‎‏ביום ש״ק כ״ז שבט‏‎ ‎‏ונקבר כ״ט בו‏‎ ‎‏תקפ״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben der geehrte Herr Löb, Sohn des geehrten Herrn Awraham Heiden, verschieden ›mit gutem Namen‹ am Tage des heiligen Schabbat, 27. Schwat, und begraben 29. desselben, 589 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 4: bBer 17a ====== lag-34 Personalia 1830-01-31 Schlomo b. Meir Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש הישר שלמה בר‏‎ ‎‏מאיר שנפטר והלך‏‎ ‎‏לעולמו ביום א׳ ונקבר‏‎ ‎‏ביום ג׳ ט׳ שבט תק״ץ‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ ‎‏אמן‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ein aufrechter Mann, Schlomo, Sohn des Meir, der verschieden ist ›und hinging in seine Welt‹ am Tag 1 und begraben wurde am Tag 3, 9. Schwat 590Schlom Meyer Fischmann der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens, Amen Zitatapparat Zl 3f: Koh 12,5 Kommentar Zl 5: Der zweite Buchstabe der Jahreszahl ist leicht verschrieben. ====== lag-23 Personalia 1830-06-03 Fogel b. Israel Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל כל ימיה הלכה‏‎ ‎‏בדרך ישרה מצות ה׳‏‎ ‎‏שמרה פאגעל בת‏‎ ‎‏כ׳ ישראל אשת כ׳‏‎ ‎‏חיים הלכה לעולמה‏‎ ‎‏ונפטרת ביום ה׳ י״ב‏‎ ‎‏ונקברת ביום א׳ ט״ו‏‎ ‎‏סיון תק״ץ לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ›die tüchtige Gattin‹, all ihre Tage ›ging sie auf rechtem Weg‹, ›die Gebote des Ewigen wahrte sie‹, Fogel, Tochter des geehrten Israel, Gattin des geehrten Chajim, ›sie ging hin in ihre Welt‹ und verschied am Tag 5, 12., und wurde begraben am Tag 1, 15. Vögelchen VogelsteinSivan 590 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Spr 31,10 Zl 2f: Ps 107,7 Zl 3f: Nach Dtn 5,26 Zl 6: Koh 12,5 ====== lag-28 Personalia 1831-08-09 Bella Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה הזקנה‏‎ ‎‏מ׳ בילא אשת‏‎ ‎‏כ״ה ליב היאן ז״ל‏‎ ‎‏שנפטרה‏‎ ‎‏ביום ג׳ א׳ דר״ח‏‎ ‎‏ונקברה עש״ק ג׳‏‎ ‎‏אלול תקצ״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die betagte Frau, Frau Bella, Gattin des geehrten Herrn Löb Heiden, sein Andenken zum Segen, die verschieden ist am Tag 3, 1. von Neumond, und begraben Rüsttag des heiligen Schabbat, 3. Elul 591 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ====== lag-22 Personalia 1832-02-22 Gelle b. Schimon Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏געלה בת כ׳ שמעון‏‎ ‎‏שנפטרת ביום ה׳‏‎ ‎‏ונקברת ביום א׳ כ״ה‏‎ ‎‏אדר ר׳ תקצ״ב‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Gelle, Tochter des geehrten Schimon, die verschieden ist am Tag 5 und begraben wurde am Tag 1, 25. des ersten Adar 592 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Eine Identifizierung und Zuordnung zu einer der hier begrabenen Familie ist nicht gelungen. Auffallend ist die Namensgleichheit mit Gelle bat Schimon 0105, der ersten Gattin von Jacob Salomon Paradies, und die Tatsache, dass diese Gelle neben Jacob Salomon Paradies und seiner zweiten Gattin Hendle bat Schimon begraben wurde. Möglicherweise besteht eine Verbindung zur Familie Paradies, die sich dann allerdings nicht durch die Gestaltung des Steines ausdrückt. ====== lag-35 Personalia 1834-10-20 Mordechai b. Chajim Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הב׳ מרדכי המכונה‏‎ ‎‏גומפעל בן כ״ה חיים‏‎ ‎‏בך בחור אלהיך ׃ להשתעשע‏‎ ‎‏בנשמתך ׃ כי הלכת בדרך ישרה‏‎ ‎‏כל ימי חיך ׃ לא נסוג אחור לבך ׃‏‎ ‎‏נפטר והלך לעולמו בליל ב׳‏‎ ‎‏ונקבר ביום ה׳ חו״ה מ״ס תקצ״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben der Junggeselle Mordechai, genannt Gumpel, Sohn des geehrten Herrn Chajim. ›Dich, Jüngling, hat dein Gott erwählt‹, sich zu erquicken an deiner Seele, denn du gingst den rechten Weg all deine Lebtage, ›nicht wich zurück dein Herz‹. Verschieden ›und hingegangen in seine Welt‹ in der Nacht 2 Gumpel Vogelsteinund begraben am Tag 5, Zwischenfeiertag des Laubhüttenfestes 595 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 4: Dtn 7,6 u.a. Zl 6: Nach 2Sam 1,22 Zl 7: Koh 12,5 Kommentar Die Eulogie, die hier erstmals den Verstorbenen direkt anspricht und erstmals auch graphisch klar gegliedert wurde, entstammt vermutlich einer Vorlage. Vgl. z.B. die sehr ähnliche Eulogie auf Elieser Sussmann Wetzlar, Jüdischer Friedhof Bonn-Schwarzrheindorf, Grabstein Nr. bns,2043 von 1744. Zl 4: ‎‏בחר‏‎ bedeutet sowohl "Jüngling" als auch "erwählt" und ist hier doppelt zu lesen: "Dich, Jüngling, erwählte...". Zl 6: Im 2. Buch Samuel 1,22 bezieht sich der Vers nicht auf das Herz, sondern auf das Schwert Jonathans. ====== lag-36 Personalia 1835 Josef b. Jissachar Hakohen? Transkription ‎‏[פ״נ]‏‎ ‎‏זקן ושבע [י]מים א[י]ש הלך בתם‏‎ ‎‏כל ימיו [...] בן מורינו‏‎ ‎‏רב רב[ינו ... למ]רום‏‎ ‎‏ביום [... לפ״]ק ׃‏‎ ‎‏[תנצב״ה]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben, ›betagt und satt an Tagen‹, ein Mann, der in Lauterkeit wandelte all seine Tage, [...], Sohn unseres Lehrers, des Herrn, unseres Meisters [..., er stieg hinauf] zur Höhe am Tag [...] der kleinen ZählungJosefJissachar Hakohen?Joseph Bär Cahn? Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Gen 35,29 Kommentar Höchstwahrscheinlich handelt es sich um das Grabmal des im Jahr 1835 gestorbenen Lehrers Joseph Bär Cahn: Dieses sowie zwei identisch gestaltete Grabmale eines vermutlichen Sohnes und der Gattin Fanny Kahn stehen in einer Reihe hintereinander fast am Rande des neuen Grabfeldes. ====== lag-37 Personalia 1835-04-04 Awraham b. Jokew Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הב׳ החשוב המושלם כ״ה‏‎ ‎‏אברהם בן כ״ה יאקב זצ״ל‏‎ ‎‏אחד מן הסופרים מומחים‏‎ ‎‏מעשיו היו באמונה שלמים‏‎ ‎‏גמל חסד עם החיים והמתים‏‎ ‎‏גם הכניס בברית ומל את ידי{די?}ם‏‎ ‎‏נפטר והלך לעולמו בליל מש״ק ו׳ ניסן‏‎ ‎‏ונקבר ביום ג׳ ח׳ ניסן תקצ״ה לפ״ק‏‎ ‎‏נתצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben der angesehene, vollkommene Junggeselle, der geehrte Herr Awraham, Sohn des geehrten Herrn Jokew, das Andenken des Gerechten zum Segen. Einer der versierten Schreiber,Abraham Paradies seine Taten waren in vollkommener Treue, Liebeswerk erwies er mit den Lebenden und den Toten, auch führte er ein in den Bund und beschnitt die Freunde?, Er verschied ›und ging hin in seine Welt‹ in der Nacht des Ausgangs des heiligen Schabbat, 6. Nissan, und wurde begraben am Tag 3, 8. Nissan 595 der kleinen Zählung. Es sei seine Seele eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 8: Koh 12,5 Kommentar Abraham Paradies erfüllte mehrere wichtige Aufgaben in seiner Gemeinde: Er diente als Schreiber, fertigte also Torarollen, die Texte für die Mesusot und andere religiöse Texte, diente vielleicht aber auch als Gemeindesekretär. Er war auch Mitglied in der Chewra Kaddischa, dem Verein für wohltätige Werke bzw. der Beerdigungsbruderschaft, kümmerte sich also ehrenamtlich nicht nur um die Lebenden, sondern auch um die Toten. Außerdem war er einer von nur zwei in den Inschriften hier genannten Mohels, Beschneider - nach seinem Tod übernahm dieses Amt offensichtlich sein Bruder, der Gemeindevorsteher Salomon Paradies (0070). Zln 6+7: Die letzten Buchstaben sind jeweils unvollständig ausgeführt (der linke Längsstrich fehlt). Zl 7: Im letzten Wort scheint der Steinmetz zwei Buchstaben vergessen zu haben. ====== lag-33 Personalia 1835-10-19 Halche Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה הצנועה מ׳ האלכה‏‎ ‎‏אשת כ׳ שלמה ז״ל‏‎ ‎‏נפטרת ביום ב׳ כ״ו ונקברת‏‎ ‎‏ביום ה׳ כ״ט תשרי תקצ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏נתצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die züchtige Frau, Frau Halche, Gattin des geehrten Schlomo, sein Andenken zum Segen, verschieden am Tag 2, 26., und begraben am Tag 5, 29. Tischri 596 der kleinen Zählung. Es sei ihre Seele eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Bei diesem Grabmal wurde großen Wert auf die sorgfältige optische/graphische Gestaltung gelegt, die kurze Inschrift beschränkt sich dagegen auf die nötigsten Angaben. ====== lag-42 Personalia 1835-1839? Issachar b. Josef? Hakohen? Transkription ‎‏[פ״נ]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏בעיני [אלהים? ואדם?] הבחור‏‎ ‎‏יששכר בן [יוסף? הכהן? ...]‏‎ ‎‏בחצי ימיו עלה למרום ביום‏‎ ‎‏וי״ו עש״ק כ״[...] תר[...]‏‎ ‎‏[תנצב״ה]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ... in den Augen Gottes? und der Menschen?, der Junggeselle Issachar, Sohn des Josef? Hakohen? ..., ›zur Hälfte seiner Tage‹ ›stieg er hinauf zur Höhe‹ am Tag sechs, Rüsttag des heiligen Schabbat, 2.. 6.. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 5: Jer 17,11 | Zl 5: Ps 68,19 Kommentar Die Inschrift des Grabmals ist stark verwittert, weder der Name noch ein Datum lassen sich vollständig entziffern. Aufgrund seiner Lage in einer Reihe (hintereinander) mit den Grabmalen von Fanni Kahn und (vermutlich) Joseph Bär Cahn, der identischen Gestaltung des Grabmals mit jenen beiden, der Zugehörigkeit zum aaronidischen Priestergeschlecht, dem Hinweis auf sein junges Alter (gestorben "zur Hälfte seiner Tage") und dem Vornamen Jissachar handelt es sich vermutlich um einen jung gestorbenen Sohn des Lehrers Joseph Bär Cahn. ======= lag-119 Personalia 1837-10-12 David b. Awraham Heiden Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏כ״ה דוד בן כ״ה‏‎ ‎‏אברהם היאן‏‎ ‎‏נפטר בשם טוב‏‎ ‎‏ביום ה׳ י״ג תשרה‏‎ ‎‏ונקבר י״ו בו‏‎ ‎‏תקצ״ח לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben der geehrte Herr David, Sohn des geehrten Herrn Awraham Heiden, verschieden ›mit gutem Namen‹ am Tag 5, 13. Tischre, und begraben 26. desselben, 598 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 4: bBer 17a Kommentar Zl 5: ‎‏תשרה‏‎ statt ‎‏תשרי‏‎ - hier mag die Aussprache "Tischreï" die Schreibung beeinflusst haben. Zl 6: Möglich ist eventuell auch die Lesung ‎‏ונקבר י׳ ו׳ בו‏‎ / und wurde begraben Tag 6, desselben, dann wäre David am Tag nach seinem Tod begraben worden, und nicht drei Tage später. Es könnte aber auch sein, dass sich die Beisetzung verzögerte, weil David am Tag vor Beginn des Laubhüttenfestes gestorben war und - nach obiger Lesung - am zweiten Feiertag, Sonntag, den 16. Tischri, dem 15. Oktober 1837 beigesetzt wurde. ====== lag-24 Personalia 1839?-06./Juli- Chajim? b. Schlomo? Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש הי[שר ...]ד‏‎ ‎‏חי[ים? ...]בים [...]ר‏‎ ‎‏ר[... ש?]למה ונפטר‏‎ ‎‏בש[ם טוב] ביום א׳ ונקבר‏‎ ‎‏ב[יום ...] תמוז ת[קצ״ט? לפ״ק]‏‎ ‎‏[ת]נצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ein Mann, der Aufrechte [...], Chajim? [...], [...] Schlomo?, verschieden ›mit gutem Namen‹ am Tag 1 und begraben am Tag ... Tammus [599? der kleinen Zählung]. Heinemann Vogelstein?Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 5: bBer 17a Kommentar Das Grabmal ist sehr stark verwittert, von der Inschrift sind nur noch einige Reste erhalten. Aufgrund der Lage des Grabmals neben dem der Vögelchen Vogelstein und der erhaltenen Buchstabenreste könnte es sich um den Grabstein von Vögelchens Gatten, des 1839 gestorbenen Heinemann Vogelstein handeln. ======= lag-107 Personalia 1840-02-11 Löb b. Aharon David'Heiden Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ליב בן אהרן דוד‏‎ ‎‏היאן נפטר ב״ט יום‏‎ ‎‏ג׳ ז׳ אדר ראשון ונקבר‏‎ ‎‏י׳ בו ת״ר לפ״ק‏‎ ‎‏תוצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Löb, Sohn des Aharon David Heiden, verschieden ›mit gutem Namen‹ Tag 3, 7. des ersten Adar, und begraben 10. desselben, 600 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 3: bBer 17a Kommentar Zl 6: Steinmetzfehler: Der zweite Buchstabe muss ‎‏נ‏‎ statt ‎‏ו‏‎ lauten. ===== lag-9 Personalia 1840-04-21 Schmuel b. Jokew'Heiden Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏שמואל בר יאקב‏‎ ‎‏היאן נפטר ב׳ ט׳ ביום‏‎ ‎‏ב׳ ח״ה פסח ונקבר‏‎ ‎‏שביעי של חג ת״ר‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Schmuel, Sohn des Jokew Heiden, verschieden mit gutem Namen am 2. der Zwischenfeiertage von Pessach und begraben siebter (Tag) des Festes, 600 der kleinen Zählung.Samuel Mosberg Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ====== lag-29 Personalia 1840-07-17 Ester b. Schimon Transkription ‎‏פ״[נ]‏‎ ‎‏אשה חשובה אסתר‏‎ ‎‏בת כ׳ שמעון אשת כ׳‏‎ ‎‏קלמן גאלדשטיין‏‎ ‎‏נפטרה ביום ו׳ ט״ז תמוז‏‎ ‎‏ונקבר׳ ביום ב׳ י״ט בו ת״ר לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben eine angesehene Frau, Ester, Tochter des geehrten Schimon, Gattin des geehrten Kalman Goldstein, verschieden am Tag 6, 16. Tammus, Esther Goldstein geb. Ganzund begraben am Tag 2, 19. desselben, 600 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ====== lag-43 Personalia 1840-11-18 Särche b. Mordechai Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתולה סערכה ב״ר מרדכי‏‎ ‎‏שמח לך פה בקברתך‏‎ ‎‏עלתה מעלה נשמתך‏‎ ‎‏רמים? תהיה חפתך‏‎ ‎‏כי יש שכר לפעלתך‏‎ ‎‏נפטרה בשם טוב ביום ד׳‏‎ ‎‏ונקברה בעש״ק כ״ד חשון‏‎ ‎‏תר״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die Jungfrau Särche, Tochter des Herrn Mordechai Erfreue dich hier in deinem Grabe,Sara Werthauer nach oben stieg empor deine Seele, in den Höhen? wird dein Traubaldachin errichtet werden, denn es gibt Lohn für dein Tun. Sie verschied ›mit gutem Namen‹ am Tag 4 und wurde begraben am Rüsttag des heiligen Schabbat, 24. Cheschvan 601 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 7: bBer 17a Kommentar Während in den letzten Jahren zuvor der Gestaltung und Verzierung eines Grabmals vor einer ausführlichen Inschrift den Vorrang gegeben wurde, steht hier wieder die lange Inschrift im Mittelpunkt. Sie wurde zentriert, mit abgesetzter Einleitungs- und Schlußformel und eingerückter, gereimter Eulogie, die wie auch bei anderen ledigen Jungverstorbenen hier die Verstorbene direkt anspricht. Doch die sehr unregelmäßige Ausführung der einzelnen Buchstaben erschwert das Lesen. Zl 5: Das erste Wort ist nicht ganz klar. ====== lag-10 Personalia 1841-03-23 Rösche b. Mosche Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ריזכה בת משה‏‎ ‎‏אשת יהודה‏‎ ‎‏אהרן היאן נפטר׳‏‎ ‎‏יום ג׳ כ״ג אדר ונקבר׳‏‎ ‎‏כ״ו בו תר״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Rösche, Tochter des Mosche, Gattin des Jehuda Aharon Heiden, verschieden Tag 3, 23. Adar, und begraben 26. desselben, 601 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ====== lag-41 Personalia 1843-04-10 Jehuda b. Chajim Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הישר כ״ה יהודה המכונה ליב‏‎ ‎‏בן כ״ה חיים נפטר בשם טוב ביום‏‎ ‎‏ב׳ ונקבר ביום ה׳ י״ג ניסן תר״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begrabenLevi Vogelstein der Aufrechte, der geehrte Herr Jehuda, genannt Löb, Sohn des geehrten Herrn Chajim, verschieden ›mit gutem Namen‹ am Tag 2 und begraben am Tag 5, 13. Nissan 603 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 3: bBer 17a ====== lag-44 Personalia 1844-06-15 Mordechai b. Netanel Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש ש... הלך‏‎ ‎‏בתמים מעשיו היו‏‎ ‎‏באמונה שלמים‏‎ ‎‏שמו היה נודע באהבים‏‎ ‎‏ה״ה היקר מוהר״ר מרדכי‏‎ ‎‏בן מוהר״ר נתנאל מת‏‎ ‎‏ביום ש״ק כ״ח סיון (ז״ל)‏‎ ‎‏ונקבר בכבוד גדול ביום‏‎ ‎‏ג׳ תמוז תר״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ein ... Mann, › er wandelte in Lauterkeit‹, seine Taten waren in vollkommener Treue,Marcus Sandel Werthauer sein Name war bekannt inmitten der Frommen, es ist der Teure, unser Lehrer und Meister, Herr Mordechai, Sohn unseres Lehrers und Meisters, Herrn Netanel, gestorben am Tage des heiligen Schabbat, 28. Sivan, (sein Andenken zum Segen), und begraben mit grosser Ehre am 3. Tag des Tammus 604 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2f: Ps 84,12 Kommentar Die möglichst schnelle Beisetzung, wenn möglich noch am Sterbetag, ist ein religiöses Gebot, das aber aufgrund der obrigkeitlichen Gesetzgebung im 19. Jahrhundert nicht mehr befolgt werden konnte, nachdem aufgrund der grassierenden Angst vor dem Scheintod allerorten eine Frist von 48 Stunden oder mehr zwischen Eintritt des Todes und der Beisetzung vorgeschrieben wurde. Fünf Tage zwischen Tod und Beisetzung wie hier ist jedoch ein auffallend langer Zeitraum, doch hebt die Inschrift hervor, dass das Begräbnis "mit großer Ehre" erfolgte. Zl 2: Das zweite Wort der Zeile ist unklar. Zl 8: Die Segensformel gehört hinter den Vatersnamen, offensichtlich wurde sie in der darüberliegenden Zeile vergessen und hier am Ende in Klammern eingefügt. ===== lag-7 Personalia 1846-05-15 Gelle Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה חשובה מורת‏‎ ‎‏געלה אשת כ״ה יזפא‏‎ ‎‏האמלעט מ׳ היידען‏‎ ‎‏הלכה לעולמה‏‎ ‎‏ביום ו׳ י״ט אייר‏‎ ‎‏תר״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht die Frau Julie Hamlet Julie Hamlet geb. Schuster aus Heiden geb. Schuster aus Lügde geb. d. 2 März 1806, gest. d. 15 May 1846. Friede ihrer Asche Übersetzung Hier ist begraben die angesehene Frau, Frau Gelle, Gattin des geehrten Herrn Juspa Hamlet aus Heiden, ›sie ging hin in ihre Welt‹ am Tag 6, 19. Ijar 606 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 5: Koh 12,5 Kommentar Dies ist das erste Grabmal, dass auf der Rückseite auch eine deutsche Inschrift trägt, die weitgehend parallel zur hebräischen Inschrift auf der Vorderseite aufgebaut ist, aber zusätzlich Geburtsnamen, Geburtsort und das Geburtsdatum angibt. ====== lag-52 Personalia 1849-03-16 Feile Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל עטרת בעלה‏‎ ‎‏ותפארת בניה אשה יראת‏‎ ‎‏אלהים כל ימיה מרת פיילע‏‎ ‎‏אשת החבר ר׳ יוסף הכהן‏‎ ‎‏מתה בזקנה ושיבה טובה‏‎ ‎‏ביום ו׳ עש״ק [כ״]ב [א]דר‏‎ ‎‏תר״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה ׃‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ›die tüchtige Gattin, Krone ihres Gatten‹ ›und Zierde ihrer Kinder‹, eine gottesfürchtige Frau all ihre Tage, Frau Feile, Gattin des toragelehrten Herrn Josef Hakohen, gestorben ›betagt und in gutem Greisenalter‹ am Tag 6, Rüsttag des heiligen Schabbat, (2)2. Adar 609 der kleinen Zählung.Fanni Kahn Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Spr 12,4 Zl 3: Spr 17,6 Zl 6: Gen 25,8 Kommentar Die Lesung des Sterbedatums ist aufgrund der starken Verwitterung nicht ganz sicher. Feile starb an einem Freitag, vermutlich im Monat Adar, im Jahr 609 (1848/49). Da noch der Buchstabe ‎‏ב‏‎ (2) erkennbar ist, kann es sich eigentlich nur um Freitag, den 22. Adar 609 handeln. ====== lag-53 Personalia 1850-04-11 Ascher b. Jaakow Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ת״ד , ו״מ , ה׳ אשר בהח״ר‏‎ ‎‏יעקב מת ביום ה׳ ער״ח‏‎ ‎‏אייר תר״י לפ״ק ׃‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben - lauter sein Weg und aufrecht seine Taten, Herr Ascher, Sohn des toragelehrten Herrn Jaakow, gestorben am Tag 5, Vorabend von Neumond Ijar 610 der kleinen Zählung.Seelig Paradies Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ====== lag-65 Personalia 1851-01-01 Gittel b. Schneier Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הילד׳ רכה גיטל‏‎ ‎‏בת שנייער נפטר׳‏‎ ‎‏ביום כ״ז ונקב׳ עש״ק‏‎ ‎‏כ״ט טבת תרי״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben das zarte Mädchen Gittel, Tochter des Schneier, Jette Paradiesverschieden am 27. und begraben am Rüsttag des heiligen Schabbat, 29. Tewet 611 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ===== lag-8 Personalia 1853-03-30 Rachel Transkription ‎‏פ״[נ]‏‎ ‎‏א״ח מ׳ רחל אשת‏‎ ‎‏כ׳ יוסף האמלעט‏‎ ‎‏נפטרה ביום ד׳ כ׳‏‎ ‎‏אדר שני ונקבר׳‏‎ ‎‏עש״ק כ״ב בו תרכ״ב‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ Hier ruht die Frau Friederike Hamlet aus HeidenFriederike Hamlet geb. Frank geb. Frank aus Herford geb. d. 24 October 1822, gest. d. 30 März 1853. Du machst mir bekannt den Pfad des Lebens, Freuden- fülle vor Deinen Antlitz, Seligkeit in Deiner Rechten auf ewig Ps 16 v. 11. Übersetzung Hier ist begraben ›die tüchtige Gattin‹, Frau Rachel, Gattin des geehrten Josef Hamlet, verschieden am Tag 4, 20. des zweiten Adar, und begraben am Rüsttag des heiligen Schabbat, 22. desselben 622 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Spr 31,10 Kommentar Dies ist das zweite Grabmal, das auch eine deutsche Inschrift trägt, nach dem nebenstehenden Stein der 1846 gestorbenen Julie Hamlet geb. Schuster (0007), der ersten Gattin des Joseph Hamlet aus Heiden. Auf dem Grabstein hier der zweiten Frau des Joseph Hamlet beschränkt sich die hebräische Inschrift wie auf dem Stein der ersten Gattin auf die nötigsten Angaben, die deutsche Inschrift wurde diesmal jedoch erweitert um ein ausführliches Psalmzitat - waren auf dem Grabstein der ersten Gattin die hebräische und die deutsche Inschrift noch gleich gewichtet, tritt nun die hebräische Inschrift deutlich hinter die ausführliche deutsche Inschrift zurück. Anstelle einer hebräischen Eulogie, die traditionell aus verschiedenen mehr oder weniger wörtlich zitierten Schriftstellen zusammengesetzt sein kann, tritt nun ein einzelnes Psalmzitat, das nicht zum üblichen Kanon der zitierten Schriftverse hebräischen Eulogien gehört. Die Stellenangabe macht deutlich, dass nicht mehr davon ausgegangen wurde, das entsprechende Zitate vom Friedhofsbesucher auch ohne Angabe als solche erkannt und verstanden wurden. In der hebräischen Inschrift ist vermutlich ein falsches Sterbejahr angegeben: Der 30. März 1853 fiel auf Mittwoch, den 20. Adar II, allerdings des Jahres 613 (‎‏תרי״ג‏‎) und nicht des Jahres 622 (‎‏תרכ״ב‏‎), wie angegeben. Der 20. Adar II des Jahres 622 fiel auf Samstag, den 22. März 1862. ====== lag-45 Personalia 1854-01-27 Hendel Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה היקרה והצדקת‏‎ ‎‏אשת חיל יראת אלהים ,‏‎ ‎‏וחוננת דלים , מ׳ הענדל‏‎ ‎‏אש׳ כ׳ מרדכי‏‎ ‎‏מתה בשיבה טובה , כ״ז‏‎ ‎‏טבת , ונקבר׳ ר״ח שבט‏‎ ‎‏תרי״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה .‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die teure und gerechte Frau, ›die tüchtige Gattin‹, gottesfürchtig und ›den Darbenden zugetan‹, Frau Hendel, Gattin des geehrten Mordechai, gestorben ›in gutem Greisenalter‹ (am) 27. Hendel Werthauer geb. ParadiesTewet und begraben Neumond Schwat 614 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 3: Spr 31,10 Zl 4: Spr 28,8 Zl 6: Gen 25,8 ====== lag-25 Personalia 1855-07-12 Kalman b. Schlomo Goldstein Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש הישר כ׳ קלמן‏‎ ‎‏בן כ׳ שלמה [גו]לדשטיין‏‎ ‎‏נפטר בש״ט יום ה׳ כ״ו תמוז‏‎ ‎‏ונקבר ביום א׳ כ״ט בו‏‎ ‎‏תרט״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ein aufrechter Mann, der geehrte Kalman, Sohn des geehrten Schlomo Goldstein, verschieden ›mit gutem Namen‹ Tag 5, 26. Tammus, und begraben am Tag 1, 29. desselben, 615 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 4: bBer 17a Kommentar Das Grabmal wurde weitegehend identisch gestaltet wie das der 15 Jahre zuvor gestorbenen Gattin, mit dem Unterschied, dass hier der Stern vorne und die Blüte auf der Rückseite angebracht ist, bei der Gattin war es umgekehrt. ====== lag-54 Personalia 1856-11-22 Jeitel b. Jaakow Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏בתו[לה מ]צאה חן בעיני‏‎ ‎‏כל [רואיה כי דר]כי נועם‏‎ ‎‏ה[יו כל דרכיה בכ]ה כל‏‎ ‎‏[מכיר צדקת ארחו]תיה‏‎ ‎‏[כאשר נאספה במ]בחר‏‎ ‎‏ש[נותיה ה״ה ה]בתול׳ מ׳‏‎ ‎‏ייטל בת הח״ר יעקב נפט׳‏‎ ‎‏מש״ק פ״ח ונקבר׳ ביום כ״ז‏‎ ‎‏מרחשון תרי״ז לפ״ק ׃‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ›eine Jungfrau, sie fand Gefallen in den Augen all ihrer Betrachter‹, denn Wege der Lieblichkeit ›waren all ihre Wege‹, es weinte jeder, der die Gerechtigkeit ihre Pfade kannte, als sie versammelt wurde in ihren besten Jahren, es ist die Jungfrau, Frau Jeitel, Tochter des toragelehrten Herrn Jaakow, verschieden am Ausgang des heiligen Schabbat, Wochenabschnitt "Chaje Sara", und begraben am 27. Tag des Marcheschvan 617 der kleinen Zählung.Henriette Paradies Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2f: Gen 6,8 u.ö. Zl 4: Spr 3,17 Kommentar Die Eulogie ist aufgrund der starken Verwitterung fast vollständig verloren. Doch da sie einem Musterbuch entnommen wurde, ließ sie sich vollständig rekonstruieren: Sie findet sich zum Beispiel in identischer Form in Seligman Baers "Tozeoth Chajim", einem der beliebten Kompendien mit Gebeten "bei Krankheitsfällen, im Sterbehause und auf dem Friedhof", das auch eine Reihe von Musterinschriften enthält (Dritte verbesserte und vermehrte Auflage, Rödelheim 1871, S. 349, Nr. mu2,0027). Wenn die Abkürzung in Zeile 9 richtig aufgelöst wurde, ist dies das einzige Grabmal auf diesem Friedhof, bei dem ein Sterbedatum um die Angabe der Parascha erweitert wurde, des Wochenabschnitts aus dem einjährigen Lesezyklus der Tora, der in der Sterbewoche in der Synagoge gelesen wurde. ======= lag-101 Personalia 1856-12-10 ... b. Schimon Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ ‎‏הילד [...]‏‎ ‎‏בר ש[מ]עו[ן] נפטר‏‎ ‎‏ביו׳ י״ג ונק׳ ביום‏‎ ‎‏ט״ו כסלו תרי״ז לפ״ק‏‎ ‎‏׃ תנצב״ה ׃‏‎ Übersetzung Hier ist begraben [---] das Kind ..., Sohn des Schimon, verschieden am 13. Tag und begraben am 15. Tag des Kislev 617 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl 4: Die Lesung des stark zerstörten Vatersnamens ist nicht ganz sicher. Zl 6: Es scheint, als sei der 16. Kislev (‎‏ט״ז‏‎) als Begräbnistag angegeben. Da in diesem Falle aber der Begräbnistag drei (statt der mindestens vorgeschriebenen zwei) Tage nach dem Sterbetag gelegen hätte und zudem auf einen Schabbat gefallen wäre, an dem eine Beisetzung nicht möglich ist, wurde hier die Lesung "15. Kislew" (‎‏ט״ו‏‎) vorgezogen, wobei die mangelhafte Unterscheidung der sehr ähnlichen Buchstaben ‎‏ו‏‎ und ‎‏ז‏‎ eher auf die Unsicherheit des Steinmetzen im Umgang mit den hebräischen Buchstaben als auf einen Fehler in der Vorlage zurückzuführen sind. ====== lag-66 Personalia 1857-11-06 Schlomo b. Mordechai Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש חשוב‏‎ ‎‏שלמה ב׳ מרדכי‏‎ ‎‏נפטר בשם טוב‏‎ ‎‏בים י״ט מרחשון‏‎ ‎‏תרכ״ח לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ח‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ein angesehener Mann, Schlomo, Sohn des Mordechai, verschieden ›mit gutem Namen‹ am 19. Tag des Marcheschvan 628 der kleinen Zählung.Salomon Werthauer Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 4: bBer 17a Kommentar Zl 7: Steinmetzfehler: ‎‏תנצב״ח‏‎ statt ‎‏תנצב״ה‏‎. ====== lag-74 Personalia 1858-04-23 Särche b. Josef' Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הילד צח ואהוב?‏‎ ‎‏סרכה בּת יוסף‏‎ ‎‏ערדא מהיידען‏‎ ‎‏נולד בּיום בּ׳ ט׳ תמוז‏‎ ‎‏תרט״ו לפ״ק‏‎ ‎‏ונפטר בּיום ו׳ ט׳ אייר‏‎ ‎‏תרי״ח לפ״ק‏‎ ‎‏תנצבּ״ה‏‎ Sophie Erda geb. Juni 25. 1855. gest. April 23. 1858. Übersetzung Hier ist begraben das reine geliebte? Kind, Särche, Tochter des Josef Erda aus Heiden, geboren am Tag 2, 9. Tag des Tammus 615 der kleinen Zählung und verschieden am Tag 6, 9. Ijar 618 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Dies ist die erste hebräische Inschrift, die auch das Geburtsdatum angibt, an dessen Stelle in traditionellen Inschriften eine Altersangabe oder Umschreibung des Lebensabschnitts bzw. des Personenstandes ("Kind") stand. Zl 2: Im Text etwa ‎‏ארוס‏‎, statt ‎‏אהוב‏‎? (Steinmetzfehler) Zl 3: ‎‏סרבה‏‎ statt ‎‏סרכה‏‎ (Steinmetzfehler). Zln 2, 5 und 7: Das eigentlich maskuline Wort für "Kind" wurde hier entsprechend des deutschen Wortes als Neutrum verstanden und entsprechend auch die ihm zugeschriebenen Attribute und die Verben für "geboren" und "verschieden" in der maskulinen Form angegeben. Zln 11-12: Die Reihenfolge in den Datumsangaben ist ungewöhnlich. ====== lag-39 Personalia 1859-08-08 Meir b. Issachar Transkription ‎‏[פ״נ]‏‎ ‎‏מאי[ר ב]ר‏‎ ‎‏יששכ[ר שיף?]‏‎ ‎‏איש תם [וי]ש[ר]‏‎ ‎‏הלך לעולמו ח׳‏‎ ‎‏אב ונקבר? י׳‏‎ ‎‏מנח[ם תרי״ט לפ״ק]‏‎ ‎‏[תנצב״ה]‏‎ Hier ruht M. SchiffMeier Schiff geb. am 3. October 1820 gest. am 8. August 1859 Durch meine Gerech= tigkeit werd ich Dein Antlitz schauen Und an deiner Herr= lichkeit erwachend mich erbauen. Psalm 17,15. Übersetzung Hier ist begraben Meir, Sohn des Issachar [Schiff?], ›ein lauterer und aufrechter Mann‹, ›er ging hin in seine Welt‹ am 8. Aw und wurde begraben am 10. Menachem 619 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 4: Ijob 1,8 Zl 5: Koh 12,5 Kommentar Wie schon zuvor bei Friederike Hamlet aus Heiden (1853(0008) wurde auch hier ein Psalmzitat (mit Stellenangabe) unter die deutsche Inschrift gesetzt, das in gereimter Form die Hoffnung auf die Wiederbelebung am Ende der Tage als Lohn für das irdische Wirken ausdrückt. Zl 3: Die vorgeschlagene Lesung ist aufgrund der noch zu erkennenden Buchstabenreste möglich, aber nicht sicher. Zl 7: Menachem, "Tröster", ist ein euphemistischer Name für den Trauermonat Aw, in dem der Zerstörung der beiden Jerusalemer Tempel gedacht wird. Die Jahreszahl wurde entsprechend der Angabe im deutschen Text ergänzt. ===== lag-3 Personalia 1861-05-13 Josef b. David Hamlet Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏א״ח כ׳ יוסף ב״כ‏‎ ‎‏דוד האמלט‏‎ ‎‏נפטר ביום ב׳ ד׳ סיון‏‎ ‎‏ונקבר יום ב׳ דשבועת‏‎ ‎‏תרכ״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Joseph Hamlet aus Heiden gest. d. 13 Mai 1861, im Alter von 62 Jahr. Der Herr tödtet und belebt wieder, bringt in die Gruft hinab und führt wieder herauf. 1 Buch Samoel k. 2, v. 6 Übersetzung Hier ist begraben ein angesehener Mann, der geehrte Josef, Sohn des geehrten David Hamlet, verschieden am Tag 2, 4. Sivan, und begraben am 2. Tag des Wochenfestes 621 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Wie erstmals bei der 2. Gattin des Joseph Hamlet schließt auch hier die deutsche Inschrift mit einem Schriftzitat, diesmal aus dem 1. Buch Samuel, das wie das Psalmzitat auf dem Grabmal des Meier Schiff (0039) von 1859 die Hoffnung auf die Wiederbelebung am Ende der Tage ausdrückt. ====== lag-75 Transkription Hier ruht die Frau Adele Erda geb. in Homberg am 12. April 1831 gest. in Heiden am 23. Aug. 1861. Fortliebt, was sich hier geliebet drüben und kein Tod zerreiszt Bande welche flocht die Treue Bande, zwischen Herz und Geist. Kommentar Dies ist das erste Grabmal auf dem Friedhof, das keine hebräische Inschrift mehr trägt. Während die bisherigen deutschen Inschriften durch Schriftzitate erweitert wurden, wählte man hier ein kleines (selbstgedichtetes?) Gedicht, das aber immernoch die Auferstehungshoffnung ausdrückt, hier aber verbunden mit dem persönlichen Bezug zurm Gatten bzw. der Familie. Zl 3: Vermutlich Homberg (Ohm) im Vogelsbergkreis, wo spätestens Anfang des 18. Jahrhunderts eine jüdische Gemeinde entstand. ===== lag-4 Personalia 1861-11-18 Minke Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏א״ח מ׳ מינקע אשת‏‎ ‎‏כ׳ דוד האמלעט‏‎ ‎‏נפטרת ביום ב׳ ט״ו‏‎ ‎‏כסלו ונקבר׳ ביום‏‎ ‎‏ה׳ י״ח בו תרכ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Minka Hamlet aus Heiden gest. d. 18 November 1861 im Alter von 95 Jahr. Der Staub kehrt zur Erde zurück, was er war, die Seele aber kehrt zurück zu Gott, der sie gegeben Predi. Salomo Kap. 12 v. 7. Übersetzung Hier ist begraben ›die tüchtige Gattin‹, Frau Minke, Gattin des geehrten David Hamlet, verschieden am Tag 2, 15. Kislev, und begraben am Tag 5, 18. desselben, 622 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Spr 31,10 ======= lag-113 Personalia 1862-05-23 Awraham b. Juspa Burghard'Hakohen Transkription ‎‏[פ״נ]‏‎ ‎‏כ׳ אברהם בן כה״ר‏‎ ‎‏יוזפא בורגהארד‏‎ ‎‏הכהן נולד ו׳ שבט‏‎ ‎‏תק״ן ונפטר בש״ט כ״ג‏‎ ‎‏אייר תרכ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben der geehrte Awraham, Sohn des geehrten Meisters, Herrn Juspa Burghard Hakohen, geboren 6. Schwat 550 und verschieden ›mit gutem Namen‹ 23. Ijar 622 der kleinen Zählung.Abraham Burchhard Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 5: bBer 17a Kommentar Die Lesung der Daten bleibt aufgrund der starken Verwitterung unsicher. Zl 1: Ergänzt, nicht mehr zu erkennen. ===== lag-6 Personalia 1863-06-04 Ester b. Schlomo Kohen Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה חשובה‏‎ ‎‏מרת אסתר בת‏‎ ‎‏שלמה כהן מהיידען‏‎ ‎‏הלכה לעולמה ביום‏‎ ‎‏ד׳ י״ז סיון תרכ״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begrabenEster Fischmann verw. Erda geb. Salomon die angesehene Frau, Frau Ester, Tochter des Schlomo Kohen aus Heiden, ›sie ging hin in ihre Welt‹ am Tag 4, 17. Sivan 623 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 5: Koh 12,5 Kommentar Der Sterbetag fiel auf Tag 5 (Donnerstag), nicht auf Tag 4 (Mittwoch), wie in der Inschrift angegeben. ====== lag-67 Personalia 1865-04-03 Mirjam b. Ber Frank Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתולה מרים בת כ׳‏‎ ‎‏בער פראנק מראהדען‏‎ ‎‏נולדה ג׳ סיון תקצ״א‏‎ ‎‏ונפטרה בש״ט ביום ב׳ ז׳‏‎ ‎‏ניסן ונקברה ביום ה׳ יו״ד‏‎ ‎‏בו תרכ״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Marianne Frank aus Rahden geb. d. 16 May 1831, gest. in Heiden am 3 April 1865. Einer Blume auf dem Felde gleichen der Menschen Tage Ps. Kap. 103, v. 15. Übersetzung Hier ist begraben die Jungfrau Mirjam, Tochter des geehrten Ber Frank aus Rahden, geboren 3. Sivan 591 und verschieden ›mit gutem Namen‹ am Tag 2, 7. Nissan, und begraben am Tag 5, zehnter desselben, 625 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 5: bBer 17a Kommentar Während die bisherigen Schriftzitate in den deutschen Inschriften die Hoffnung auf die Wiederbelebung am Ende der Tage zum Ausdruck brachten, wird hier die Flüchtigkeit des Lebens thematisiert. Die Angabe des Geburtsdatums nach dem jüdischen Kalender liegt einen Tag früher als die Angabe nach dem bürgerlichen Kalender. ====== lag-68 Personalia 1865-06-13 Elle Rachel b. Salman Paradies Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הילדה עללע רחל‏‎ ‎‏בת כהר״ר זלמן‏‎ ‎‏פא[ראדיס‏‎ ...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben das Mädchen Elle Rachel, Tochter des geehrten Meisters, Herrn Salman Pa[radies ...]Salman Paradies [...]Elise Paradies [---] ====== lag-11 Personalia 1867-03-05 Ester b. Jehuda'Aharon Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה חשובה וישרה‏‎ ‎‏אשת חיל נפש יקרה‏‎ ‎‏שמרה מצוות אלהיה‏‎ ‎‏ולאביונים שלחה ידיה‏‎ ‎‏מ׳ אסתר בת כ׳ יהודה‏‎ ‎‏אהרן אשת כ׳ שמעון‏‎ ‎‏גאלדשטיין בהיידען‏‎ ‎‏נפטרה בש״ט בת נ״ח שנים‏‎ ‎‏יום ג׳ כ״ח אדר א׳ תרכ״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben eine angesehene und aufrechte Frau, ›die tüchtige Gattin‹, eine teure Seele, sie wahrte die Gebote ihres Gottes und den Bedürftigen sie streckte aus ihre Hände, Frau Ester, Tochter des geehrten Jehuda Aharon, Gattin des geehrten Schimon Goldstein in Heiden, verschieden ›mit gutem Namen‹ im Alter von 58 Jahren (am) Tag 3, 28. des ersten Adar 627 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 3: Spr 31,10 Zl 9: bBer 17a Kommentar Während bei anderen Steinen hier inzwischen schon ganz auf eine hebräische Inschrift verzichtet wurde, findet sich erstmals wieder eine längere hebräische Inschrift mit vierzeiliger, gereimter Eulogie. ====== lag-85 Personalia 1871-12-13 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל תפארת בעלה ובניה‏‎ ‎‏תמימה וישרה ונעימה במעשיה‏‎ ‎‏לעני ולאביון פרשה כפיה‏‎ ‎‏לגמול חסד ואמת כל ימיה‏‎ ‎‏ה״ה מרת גיטל שטיינהיים‏‎ ‎‏נולדה ביום ח׳ סיון תקפ״ח לפ״ק‏‎ ‎‏ונפטרה ביום א׳ טבת תרל״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Jette Steinheim geb. Gusdorf geb. am 21. Mai 1828, gest. am 13. December 1871. Friede ihrer Asche Übersetzung Hier ist begraben ›die tüchtige Gattin‹, Zierde ihres Gatten und ihrer Kinder, lauter, aufrecht und anmutsvoll in ihren Taten, ›dem Armen und den Bedürftigen öffnete sie ihre Hände‹, ›wahrhaftiges Liebeswerk zu erweisen all ihre Tage‹, es ist Frau Gittel Steinheim, geboren am 8. Tag des Sivan 588 der kleinen Zählung und verschieden am 1. Tag des Tewet 632 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Spr 31,10 Zl 4: Spr 21,20 Zl 5: Vgl. Gen 24,49 u. ARN 4. Kommentar Die hebräische Inschrift enthält zwar eine mehrzeilige traditionelle Eulogie, der Name wurde jedoch entsprechend seiner bürgerlichen "deutschen" Form mit Vor- und Familienname angegeben, während auf die traditionellen Angaben von Vaters- und/oder Gattennamen verzichtet wurde. Die Eulogie wurde einem Musterbuch entnommen. Sie findet sich zum Beispiel in identischer Form in Seligman Baers "Tozeoth Chajim", einem der beliebten Kompendien mit Gebeten "bei Krankheitsfällen, im Sterbehause und auf dem Friedhof", das auch eine Reihe von Musterinschriften enthält (Dritte verbesserte und vermehrte Auflage, Rödelheim 1871, S. 345, Nr. mu2,0015). ====== lag-76 Personalia 1872-01-19 Jehuda b. Jaakow Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏יהודה המכונה ליב ב׳ יעקב‏‎ ‎‏נפטר והלך לעולמו בי׳ ו׳ ט׳‏‎ ‎‏שבט ונקבר י״ב בו תרל״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Jehuda, genannt Löb, Sohn des Jaakow, verschieden und ›hingegangen in seine Welt‹ am Tag 6, 9. Schwat, und begraben 12. desselben, 632 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 3: Koh 12,5 ====== lag-40 Personalia 1873-04-12 Elle b. Baruch Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏א״ח מרת עללע בת כ׳‏‎ ‎‏ברוך אשת כ׳ מאיר‏‎ ‎‏שיף נפטרה ביום א׳‏‎ ‎‏של פסח ונקברה ג׳‏‎ ‎‏ב׳ דחו׳ המ׳ תרל״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht die Frau Wwe. M. Schiff geb. Elise Weinberg,Elise Schiff geb. Weinberg geb. d. 19. May 1820, gest. d. 12. April 1873. Meine Hülfe kommt von Gott, der Himmel und Erde schuf. Ps. 121, v. 2. Übersetzung Hier ist begraben ›die tüchtige Gattin‹, Frau Elle, Tochter des geehrten Baruch, Gattin des geehrten Meir Schiff, verschieden am Tag 1 von Pessach und begraben (Tag) 3, 2. der Zwischenfeiertage, 633 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Spr 31,10 Kommentar Das Grabmal für Elise Schiff wurde anders gestaltet als das ihres neben ihr begrabenen Gatten, die Inschriften sind jedoch parallel aufgebaut. Die Reihenfolge der Namensnennung in der deutschen Inschrift, "Frau Witwe M. Schiff geborene Elise Weinberg", ist typisch für das Ende des 19. Jahrhunderts, in der eine (Haus)frau über ihren Gatten definiert wurde. Sein Vorname Meyer ist weder hier noch auf seinem Grabstein in den deutschen Inschriften ausgeschrieben. ===== lag-2 Personalia 1873-04-15 Sara Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏א״ח שרה אשת כ׳‏‎ ‎‏אברהם בורגהאָרד‏‎ ‎‏נפטרת בש״ט בת ע״ד שנה‏‎ ‎‏יום ג׳ ח״י ניסן תרל״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ›die tüchtige Gattin‹, Sara, Gattin des geehrten Awraham Burghard, verschieden ›mit gutem Namen‹ im Alter von 74 Jahren am Tag 3, 18. Nissan 633 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Spr 31,10 Zl 4: bBer 17a ======== lag-1004 Personalia 1873-06-25 Brendel Rifka Transkription ‎‏[־־־]‏‎ ‎‏לגמול חסד ואמת‏‎ ‎‏כל ימיה ה״ה מרת‏‎ ‎‏ברענדל ריפקה אשת‏‎ ‎‏שנייער המכונה זלמן פאראדיעז‏‎ ‎‏נפטרה ביום ד׳ א׳ דר״ח טמוז‏‎ ‎‏ונקברה ביום ו׳ עש״ק‏‎ ‎‏תרל״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ [---] geb. [..] Sept. 1817, gest. 25. Juni 1873. Übersetzung [---] ›wahrhaftiges Liebeswerk zu erweisen all ihre Tage‹, es ist Frau Brendel Rifka, Gattin des Schneier, genannt Salman Paradies, verschieden am Tag 4, 1. des Neumonds Tammus, und begraben am Tag 6, Rüsttag des heiligen Schabbat, 633 der kleinen Zählung.Bertha Paradies Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2f: Vgl. Gen 24,49 u. ARN 4. Kommentar Zl 5: ‎‏המכונה‏‎ / genannt in winzigen Buchstaben. ====== lag-56 Personalia 1874-02-26 Schimon b. Jaakow Paradies Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏החבר ר׳ שמעון ב״כ‏‎ ‎‏יעקב פאראדיעס‏‎ ‎‏מלאגע . נפטר ביום‏‎ ‎‏עש״ק י׳ אדר ונקבר‏‎ ‎‏ביום א׳ י״ב אדר תרל״ד לפ״ק‏‎ ‎‏. תנצב״ה .‏‎ Übersetzung Hier ist begrabenSimon Jacob Paradies der toragelehrte Herr Schimon, Sohn des geehrten Jaakow Paradies aus Lage, verschieden am Rüsttag des heiligen Schabbat, 11. Adar, und begraben am Tag 1, 12. Adar 634 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Leichte Unstimmigkeit in der Angabe des Sterbedatums: Der 11. Adar 634 fiel auf Samstag/Schabbat, nicht auf Freitag, dem Rüsttag des Schabbats. ====== lag-57 Personalia 1875-05-06 Mattitjahu b. Jokew Paradies Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבחור מתתיהו בן כהר״ר‏‎ ‎‏יאקב ז״ל פאראדיעס‏‎ ‎‏מלאגע נפטר ביום ה׳‏‎ ‎‏ב׳ ר״ח אייר ונקבר ביום‏‎ ‎‏א׳ ד׳ אייר תרל״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben der Junggeselle Mattitjahu, Sohn des des geehrten Meisters, Herrn Jokew, sein Andenken zum Segen, Paradies,Jokew Paradies aus Lage, verschieden am Tag 5, 2. Neumond Ijar, und begraben am Tag 1, 4. Ijar 635 der kleinen Zählung.Mattis Paradies Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ====== lag-77 Personalia 1877-02-27 Meir b. Schlomo Fischmann Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏מ*ר נזלו הדמעות‏‎ ‎‏עלי ישר הולך תמים‏‎ ‎‏א*מלל באבו‏‎ ‎‏בעוד בקרב עדתו‏‎ ‎‏י*צא מעמק בכא‏‎ ‎‏לנאת חיי עולמים‏‎ ‎‏ר*ב טוב לשבוע‏‎ ‎‏שם שכר פעלתו‏‎ ‎‏ה״ה מאיר בן שלמה פישמאן‏‎ ‎‏מת ביום ג׳ י״ד אדר תרל״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruhet Meier Fischmann gest. d. 14. Addar 5637, 1877, im Alter von 75 Jahren. Sein rastloses Streben galt einzig dem Wohle der Synagogen Gemeinde. Übersetzung Hier ist begraben - bitterlich rannen die Tränen um einen Aufrechten, einen lauter Wandelnden, Trauriger, noch in seiner Blüte, noch während er inmitten seiner Gemeinschaft war, verließ er das Jammertal zu den Auen des ewigen Lebens, am ›reichen Guten‹ sich zu laben, dort ist der Lohn seines Wirkens. Es ist Meir, Sohn des Schlomo Fischmann, gestorben am Tag 3, 14. Adar 637 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 8: Ps 31,20 Kommentar Hier wird erstmals seit 1753 eine Eulogie wieder durch ein Akrostichon geschmückt: Die durch ihre Größe, ihr Stellung und einen Punkt hervorgehobenen Anfangsbuchstaben der Zeilen 2, 4, 6 und 8 ergeben von oben nach unten gelesen noch einmal den Namen Meir. Meier/Meier, der laut seiner hebräischen Inschrift bis zuletzt recht rüstig gewesen zu sein scheint, ist zwar als Knecht im Haushalt des Salomon Goldstein verzeichnet, war aber laut hebräischer und deutscher Inschrift mit ganzem Einsatz zum Wohle der Gemeinde tätig, möglicherweise (auch) als Schamasch, als Synagogendiener, bis er die Mühen des irdenschen "Jammertals" gegen die Wonnen an den "Auen des ewigen Lebens" eintauschte, an denen er aufgrund seiner irdischen Verdienste Teilhabe finden möge. Die deutsche Inschrift gibt er erstmals das Sterbedatum nach dem jüdischen Kalender an und ergänzt nur das bürgerliche Sterbejahr. ====== lag-86 Personalia 1877-04-15 Edel b. Aharon Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה חשובה מרת‏‎ ‎‏עדל בת אהרון מהיידען‏‎ ‎‏הלכה לעולמה ביום א׳‏‎ ‎‏ג׳ אייר תרל״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frau Elise Weinberg aus Heiden geb. d. 28 März 1810 gest. d. 15 April 1877. Übersetzung Hier ist begraben die angesehene Frau, Frau Edel, Tochter des Aharon aus Heiden, ›sie ging hin in ihre Welt‹ am Tag 1, 3. Ijar 637 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 4: Koh 12,5 ====== lag-69 Personalia 1878-02-05 Särchen b. Jaakow Paradies Transkription ‎‏א״ח י״א מ׳ סערכען בת‏‎ ‎‏כ׳ יעקב פאַראַדיעז [...]‏‎ ‎‏אשת כ׳ מאיר זאָמבער[...]‏‎ ‎‏נער נפטרה בש״ט ביום ג׳‏‎ ‎‏ב׳ אדר ונקברה ביום [...]‏‎ ‎‏תרל״ח? לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung ›Die tüchtige, gottesfürchtige Gattin‹, Frau Särchen, Tochter des geehrten Jaakow Paradies [...], Gattin des geehrten Meir Samber[...]-Meir Samberner? ner, verschieden ›mit gutem Namen‹ am Tag 3, 2. Adar, und begraben am Tag ... 638? der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 1: Spr 31,10 Zl 4: bBer 17a Kommentar Die Lesung des stark verwitterten Sterbejahres ist nicht sicher, sowohl das vorgeschlagene Jahr ‎‏תרל״ח‏‎/638 (1878) als auch das sehr ähnlich geschriebene und ebenso mögliche Jahr ‎‏תרל״ה‏‎/635 (1875) waren Schaltjahre, in denen ein zweiter Monat Adar eingeschaltet wird. Bei der Monatsangabe hier fehlt allerdings ein Hinweis darauf, ob es sich um den ersten oder zweiten Adar handelt. Sowohl der hier angegebene 2. Adar I 638 (=5.2.1878) als auch der 2. Adar II 635 (9.3.1875) waren auf einen Dienstag (Tag 3) gefallen, dem in der Inschrift angegebenen Sterbetag. Zln 2-3: Die Familiennamen sind zur besseren Lesbarkeit teilweise mit Vokalzeichen versehen. Zl 4: Die ersten drei Buchstaben der Zeile, "-ner", sind vermutlich das Ende des Familiennamens (oder Ortsnamens?) in der Zeile davor, der Name ist jedoch nicht klar, etwa "Samberner" oder "Samber[...]ner". ====== lag-58 Personalia 1878-03-02 Netanel Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏נ*קטף באבו עודנו צ׳ לימים‏‎ ‎‏ת*ומך יד אב׳ הולך תמים‏‎ ‎‏נ*פשו היא שבה לצוריה עולמים‏‎ ‎‏א*יש פעל לחיי עולמים‏‎ ‎‏ל*חסות בסתר עליון לצרור החיים‏‎ ‎‏מת ביום כ״ז אדר ראשון תרל״ח‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unser theurer Gatte und Vater Sandel Markus Werthauer gest. am 2. März 1878 im 72 Lebensjahre. Stiller Tugend frommes Denkmal. Übersetzung Hier ist begraben - ›gepflückt noch in seiner Blüte‹, jung an Tagen, er stützte die Hände von Bedürftigen, ›lauter wandelnd‹, seine Seele kehrt zurück zu ihrem ewigen Fels, ein Mann, der um des ewigen Lebens willen wirkte, sich zu bergen im Schutze des Höchsten, zum Bündel des Lebens, gestorben am 27. Tag des ersten Adar 638. NetanelSeine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Ijob 8,12 Zl 3: Ps 15,2 Kommentar Die Inschrift zeugt von großer Unerfahrenheit des Steinmetzen im Umgang mit den hebräischen Buchstaben, vieles war nur mit Mühe zu rekonstruieren und nicht in allen Punkten ist die wiedergegebene Lesung sicher. Auch die Formulierungen selbst sind teilweise etwas ungewöhnlich und holprig, vermutlich, da der nicht allzu erfahrene Verfasser versuchte, das (nicht gekennzeichnete) Akrostichon und den Endreim einzuarbeiten. Die Inschrift schreibt dem im Alter von 72 Jahren gestorbenen Gatten und Familienvater Attribute zu ("jung an Tagen", "gepflückt noch in seiner Blüte"), die in der Regel Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen vorbehalten blieben und nennt den Namen nur im Akrostichon, verzichtet auf die traditionelle Angabe des Vatersnamens, der sich jedoch der deutschen inschrift entnehmen läßt. Zl 13: Der deutsche Sinnspruch findet sich nicht nur auf jüdischen Grabsteinen. ====== lag-87 Personalia 1878-05-29 Chava b. Jehuda Vogelstein Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבתולה חוה בת כהר״ר‏‎ ‎‏יהודה פאגעלשטין‏‎ ‎‏נפטר׳ בשם טוב בי׳ ד׳‏‎ ‎‏כ״ו אייר תרל״ח לפ״ק‏‎ ‎‏ונקברת בי׳ עש״ק ותהי‏‎ ‎‏נשמתה צרורה בצרור‏‎ ‎‏החיים לתחייתה עם‏‎ ‎‏שער מתים וצדקניות‏‎ ‎‏אמן .‏‎ Hier ruht Alwine Vogelstein geb. 21. Oct. 1840, gest. 29. Mai 1878. Übersetzung Hier ist begraben die Jungfrau Chava, Tochter des geehrten Meisters, Herrn Jehuda Vogelstein, verschieden ›mit gutem Namen‹ am Tag 4, 26. Ijar 638 der kleinen Zählung und begraben am Rüsttag des heiligen Schabbat, und es sei ihre Seele eingebunden in das Bündel des Lebens (bis) zur Wiederbelebung mit den übrigen Toten und gerechten Frauen, Amen Zitatapparat Zl 4: bBer 17a Kommentar Ein für hiesige Verhältnisse ungewöhnlich ausführlicher Schlußsegen in der hebräischen Inschrift, der den üblicherweise abgekürzten Segen ausschreibt und durch die Hoffnung auf die Wiederbelebung am Ende der Tage erweitert, mit der etwas ungewöhnlichen Kombination der "übrigen Toten" mit den "gerechten Frauen". ===== lag-5 Personalia 1879-01-01 Pauline b. Issachar Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה חשובה והגונה‏‎ ‎‏מרת פוילינע בת יששכר‏‎ ‎‏אשת כמ״ר יוסף האמלעט‏‎ ‎‏מהיידען מתה יום ה׳ ז׳‏‎ ‎‏טבת ונקברה יום א׳ עשרה‏‎ ‎‏בטבת בשנת תרל״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht die Frau Pauline Hamlet Pauline Hamlet geb. Frank aus Heiden geb. Frank geb. d. 30. April 1818 gest. d. 1. Januar 1879. Des Hauses kluge Gebieterin, Der Kinder treffliche Hüterin, Des Gatten Stütze in Freud und Leid, Dem Nächsten zu helfen stets bereit. Übersetzung Hier ist begraben eine angesehene und würdige Frau, Frau Pauline, Tochter des Issachar, Gattin des geehrten Herrn Josef Hamlet aus Heiden, gestorben Tag 5, 7. Tewet, und begraben Tag 1, Zehnter Tewet im Jahr 639 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Das gereimte Gedicht unter der deutschen Inschrift faßt in gekonnter Form die Tugenden zusammen, die eine traditionelle hebräische Eulogie einer Hausfrau und Mutter nachruft. ====== lag-70 Personalia 1880-11-06 Schneor b. Jaakow Paradies Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש ישר ורועה נאמן לעדתו‏‎ ‎‏בית תפלה הוקם לה׳ ברוח עצתו‏‎ ‎‏בבריתו של אברהם עסק בחבה‏‎ ‎‏עד לעת זקנתו וימי השיבה‏‎ ‎‏ירא אלהים ופעל צדק כל ימיו‏‎ ‎‏על כן למר בכו אהביו קרוביו ובניו‏‎ ‎‏היקר ה״ה שניאור המכונ׳ זלמן‏‎ ‎‏בן כ״ה יעקב פאראדיעז הלך‏‎ ‎‏לעולמו הצח ג׳ כסלו תרמ״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Salomon Paradies gest. 6. Nov: 1880 im 74 Lebensjahre. Übersetzung Hier ist begraben ein aufrechter Mann und getreuer Hirte seiner Gemeinschaft, das Haus des Gebets wurde errichtet gemäß seines Ratschlags und mit dem Bund Abrahams war er beschäftigt mit Liebe bis zur ›Zeit seines Alters‹ und den Tagen des Greisenalters, gottesfürchtig und ›Wohltat wirkend‹ all seine Tage, darum weinten bitterlich die, die ihn liebten, seine Verwandten und seine Kinder, der Teure, es ist Schneor, genannt Salman, Sohn des geehrten Herrn Jaakow Paradies, ›er ging hin in seine reine Welt‹ am 3. Kislev 641 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 5: 1 Kön 15,23 Zl 6: Ps 15,2 Zl 9f: Koh 12,5 Kommentar Der Gemeindevorsteher Salomon Paradies war offensichtlich maßgeblich an der Einrichtung einer Synagoge in Lage beteiligt und diente seiner Gemeinde - vermutlich nach dem Tod seines Bruders Abraham Paradies (0037) - als Mohel, als Beschneider. Auch war er Mitglied im jüdischen Wohltätigkeitsverein (Chebra gemiluth chassodim). ====== lag-26 Personalia 1880-12-19 Gittel b. Elieser Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה נכבדה ויקרה‏‎ ‎‏עטרת בעלה ותפארת‏‎ ‎‏בניה ה״ה מרת גיטל‏‎ ‎‏בת הח׳ ר׳ אליעזר אשת‏‎ ‎‏ישראל פאגעלשטיין‏‎ ‎‏אשר הלכה לחיי עד‏‎ ‎‏בשיבה טובה אור לי״ז‏‎ ‎‏טבת ונקברה כ׳ בו‏‎ ‎‏שנת תרמ״א לפ״ק‏‎ ‎‏והיתה מנוחתה כבוד‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht in Gott Julie Vogelstein ggb. Adler gest. am 19 December 1880. Übersetzung Hier ist begraben eine geehrte und teure Frau, ›Krone ihres Gatten‹ ›und Zierde ihrer Kinder‹, es ist Frau Gittel, Tochter des toragelehrten Herrn Elieser, Gattin des Israel Vogelstein, welche ging zum ewigen Leben ›in gutem Greisenalter‹ zu Beginn des 17. Tewet und begraben wurde am 20. desselben des Jahres 641 der kleinen Zählung. Und ›ihre Ruhestätte sei Herrlichkeit‹ Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 3: Spr 12,4 Zl 3f: Spr 17,6 Zl 8: Gen 25,8 Zl 11: Jes 11,10 Kommentar Zl 16: Steinmetzfehler: "ggb." statt "geb.". ====== lag-88 Personalia 1881-02-15 Pessche b. NN. Erda Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה ישרה הלכה‏‎ ‎‏בדרך תמימה , מתה‏‎ ‎‏בזקנה שיבה טובה‏‎ ‎‏ק״א שנה , היא מרת‏‎ ‎‏פעסכע ה׳ ערדא , אשת‏‎ ‎‏כ״ה נפתלי ראזענבערג‏‎ ‎‏נפט׳ ביום ג׳ ט״ז , נקב׳ עש״ק י״ט אדר‏‎ ‎‏ראשון ת״ר מ״א לפ״ק .‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruhet Frau Pauline Rosenberg geb. Erda: gest. am. 15. Feb. 1881. im Alter. von. 101. Jahren. Übersetzung Hier ist begraben eine aufrechte Frau, ›sie ging auf makellosem Wege‹, gestorben betagt, (im) ›guten Greisenalter‹ (von) 101 Jahren, sie ist Frau Pessche, geborene NN. Erda, Gattin des geehrten Herrn Naftali Rosenberg, verschieden am Tag 3, 16., und begraben am Rüsttag des heiligen Schabbat, 19. des ersten Adar 641 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2f: Ps 101,6 Zl 4: Gen 25,9 Kommentar Zln 8-9: In kleineren Buchstaben geschrieben. ====== lag-89 Personalia 1882-02-24 Fradche Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏פרדכה אשת כ״ה‏‎ ‎‏אשר מהיידען‏‎ ‎‏הלכה לעולמה‏‎ ‎‏ביום ו׳ ה׳ אדר‏‎ ‎‏תרמ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצבּ״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Fradche, Gattin des geehrten Herrn Ascher aus Heiden, ›sie ging hin in ihre Welt‹ am Tag 6, 5. Adar 642 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 4: Koh 12,5 ====== lag-16 Personalia 1882-06-22 Fradche b. Mattitjahu'Sternfeld Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אישה חשובה ויקרה‏‎ ‎‏עטרת בעלה ותפארת בניה‏‎ ‎‏כפה פרשה לעני וידיה שלחה‏‎ ‎‏לאביון פרדכה בת ח׳ מתתיהו‏‎ ‎‏שטערנפעלד הלוי אשת ח׳‏‎ ‎‏יהודה קאטצנשטין הכהן‏‎ ‎‏נשואה קדמון עם ח׳ יהודה‏‎ ‎‏מכ׳ ליב פאגעלשטין‏‎ ‎‏הלכה לעולמה בשיבה‏‎ ‎‏טובה ובשם טוב ביום ה׳‏‎ ‎‏ה׳ תמוז ונקבר ביו׳ א׳ ח׳ בו‏‎ ‎‏שנת תרמ״ב לפ״ק ׃‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frau Fradche Katzenstein geb. Sternfeld geb. 10. Mai 1800, gst. 22. Jun. 1882. Übersetzung Hier ist begraben eine angesehene und teure Frau, ›Krone ihres Gatten‹ ›und Zierde ihrer Kinder‹, ›ihre Hand öffnete sie dem Armen und ihre Hände streckte sie aus dem Bedürftigen‹, Fradche, Tochter des toragelehrten Mattitjahu Sternfeld Halevi, Gattin des toragelehrten Jehuda Katzenstein Hakohen, zuvor vermählt mit dem toragelehrten Jehuda, genannt Löb Vogelstein, ›sie ging hin in ihre Welt‹ ›in gutem Greisenalter‹ und ›mit gutem Namen‹ am Tag 5, 5. Tammus, und wurde begraben am Tag 1, 8. desselben des Jahres 642 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 3: Spr 12,4 | Zl 3: Spr 17,6 Zl 4f: Spr 31,20 Zl 10: Koh 12,5 Zl 10f: Gen 25,8 | Zl 11: bBer 17a ====== lag-46 Personalia 1883-04-15 Jente b. Mordechai Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה חשובה והצנועה‏‎ ‎‏מרת יענטה בת כהר״ר‏‎ ‎‏מרדכי אשת כמ״ר מרדכי‏‎ ‎‏הרטיר נפטרה והלכה‏‎ ‎‏לעולמה ביום ח׳ ניסן‏‎ ‎‏ונקברת ביום י״א בו בשנת‏‎ ‎‏תרמ״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben eine angesehene und züchtige Frau, Frau Jente, Tochter des geehrten Meisters, Herrn Mordechai, Gattin des geehrten Herrn Mordechai Herter?, sie verschied und ›ging hin in ihre Welt‹ am 8. Tag des Nissan und wurde begraben am 11. Tag desselben im Jahr 643 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 5f: Koh 12,5 Kommentar Zl 5: Der Beiname des Gatten, etwa H(a)rter oder H(e)rter geschrieben, bleibt unklar. ====== lag-12 Personalia 1883-12-16 Schmuel b. Schmuel'Mosberg Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם וישר ה״ה‏‎ ‎‏שמואל בן שמואל‏‎ ‎‏מאָסבערג מהיידען‏‎ ‎‏נפטר י״ז כסלו ונקבר‏‎ ‎‏כ׳ כסלו תרמ״ד לפ״ק‏‎ ‎‏[תנצב״ה]‏‎ Hier ruht Samuel Mosberg geb. 21. Okt. 1840 gest. 16. Dec. 1883. Übersetzung Hier ist begraben ›ein lauterer und aufrechter Mann‹, es ist Schmuel, Sohn des Schmuel Mosberg aus Heiden, verschieden 17. Kislev und begraben 20. Kislev 644 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Ijob 1,8 Kommentar Zl 7: Der übliche Schlußsegen ist vermutlich im Boden verborgen. ====== lag-30 Personalia 1885-05-31 Schlomo b. Kalonymos Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש ישר שלמה‏‎ ‎‏בר קלונימוס‏‎ ‎‏נפטר בשיבה‏‎ ‎‏טובה בי׳ א׳ י״ז‏‎ ‎‏סיון תרמ״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Salomon Goldstein geb. 14. Mai 1807, gest. 31. Mai 1885. Übersetzung Hier ist begraben ein aufrechter Mann, Schlomo, Sohn des Kalonymos, verschieden ›in gutem Greisenalter‹ am Tag 1, 17. Sivan 645 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 4f: Gen 25,8 Kommentar Zl 8: Die Kopfzeile der deutschen Inschrift passt sich der Bogenform des Abschlusses an. ====== lag-17 Personalia 1885-07-27 Jehuda b. Mosche Hakohen'Katzenstein Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש חשוב ח׳ יהודה‏‎ ‎‏מ׳ ח׳ ליב ב״כ משה הכהן‏‎ ‎‏קאטצענסטיין נפטר‏‎ ‎‏בשיבה טובה ובשם טוב‏‎ ‎‏בי׳ ט״ו אב תרמ״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Levi Katzenstein geb. am 16. Novbr. 1810 gest. am 27. Juli 1885. Übersetzung Hier ist begraben ein angesehener Mann, der toragelehrte Jehuda, genannt der toragelehrte Löb, Sohn des geehrten Mosche Hakohen Katzenstein, verschieden ›in gutem Greisenalter‹ und ›mit gutem Namen‹ am 15. Tag des Aw 645 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 5: Gen 25,8 | Zl 5: bBer 17a Kommentar Während für die drei Jahre zuvor verstorbene Gattin noch eine sehr lange und ausführliche hebräische Inschrift verfaßt wurde, beschränkt sich das Hebräische hier auf die nötigsten Angaben. Auch die Gestaltung der Grabmale unterscheidet sich, während viele andere Ehepaare auf diesem Friedhof identisch gestaltete Grabmale gesetzt bekamen. Zl 4: Der Familienname Katzenstein wurde entsprechend deutscher Orthographie geschrieben. ====== lag-18 Personalia 1887-09-10 Breine b. Awraham'Hakohen Katzenstein Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל עטרת‏‎ ‎‏בעלה ותפארת‏‎ ‎‏בניה אהובה מאוד‏‎ ‎‏מאוד מבעלה‏‎ ‎‏ונכל משפחתה‏‎ ‎‏ברינע בת אברהם‏‎ ‎‏הכהן קאטצענסטיין‏‎ ‎‏נשואה עם חיים בר‏‎ ‎‏ח׳ יהודה פאגעלסטיין‏‎ ‎‏הלכה לעולמה ביום‏‎ ‎‏ש״ק כ״א אלול תרמ״ז‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Bertha Vogelstein geb. Katzenstein geb. in Hehlen a/d Weser am 13. Januar 1853, gest. in Göttingen am 10. September 1887. Übersetzung Hier ist begraben ›die tüchtige Gattin‹, ›Krone ihres Gatten‹ ›und Zierde ihrer Kinder‹, über alles geliebt von ihrem Gatten und ihrer ganzen Familie , Breine, Tochter des Awraham Hakohen Katzenstein, vermählt mit Chajim, Sohn des toragelehrten Jehuda Vogelstein, ›sie ging hin in ihre Welt‹ am Tage des heiligen Schabbat, 21. Elul 647 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Spr 31,10 Zl 2f: Spr 12,4 Zl 3f: Spr 17,6 Zl 11: Koh 12,5 Kommentar Die hebräische Eulogie setzt ein mit dem traditionellen, aus Schriftzitaten zusammengesetzten Lob auf die jüdische Hausfrau und Mutter, endet dann aber mit einem frei formulierten, sehr persönlichen Zusatz, der die Liebe ihrer Familie zu der Verstorbenen ausdrückt und an die deutschen Wendungen ("unsere innigstgeliebte Mutter" etc.) erinnert. ====== lag-13 Personalia 1887-12-17 Schimon b. Kalonymos'Goldstein Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם וישר ה״ה‏‎ ‎‏שמעון בן קלונימוס‏‎ ‎‏גאלדזטיין מהיידן‏‎ ‎‏נפטר בשבת חנוכה‏‎ ‎‏ב׳ טבת תרמ״ח לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Simon Goldstein geb. 7. Nov. 1814 gest. 17. Dec. 1887. Übersetzung Hier ist begraben ›ein lauterer und aufrechter Mann‹, es ist Schimon, Sohn des Kalonymos Goldstein aus Heiden, verschieden am Schabbat von Channuka, 2. Tewet 648 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Ijob 1,8 ====== lag-78 Personalia 1889-04-02 Meir b. Mordechai'Werthauer Transkription Hier ruhet unser geliebter guter Vater Meier Werthauer geb. 6. März 1810, gest. 2. April 1889. ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם וישר ה״ה‏‎ ‎‏מאיר בן ר׳ מרדכי‏‎ ‎‏ווערטהויער נולד‏‎ ‎‏ביום ג׳ ד׳ אדר שני‏‎ ‎‏תקע״נ לפ״ק נפטר יום ג׳‏‎ ‎‏ר״ח ניסן ונקבר ביום‏‎ ‎‏עש״ק ד׳ ניסן תרמ״ט‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ›ein lauterer und aufrechter Mann‹, es ist Meir, Sohn des Herrn Mordechai Werthauer, geboren am Tag 3, 4. des zweiten Adar 5-siebzig der kleinen Zählung, verschieden Tag 3, Neumond Nissan, und begraben am Rüsttag des heiligen Schabbat, 4 Nissan 649. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 10: Ijob 1,8 Kommentar Hier wurde erstmals die deutsche Inschrift auf der Vorderseite des Grabmals platziert und die hebräische Inschrift auf der Rückseite angebracht. Die Angabe des Geburtsdatums in der hebräischen Inschrift ist nicht eindeutig. Das Jahr - auf den ersten Blick wurde ‎‏תק״ענ‏‎ gelesen - soll vermutlich ‎‏תק״ע‏‎ / 570 lauten, wobei der letzte Buchstabe, das ‎‏ע‏‎, vielleicht (ohne Schlußbuchstabe) ausgeschrieben war: ‎‏תקעי״נ‏‎. Der Sterbetag fiel auf den 30. Adar II, in der Inschrift scheint jedoch der 4. Adar II angegeben worden zu sein (Steinmetzfehler?). ====== lag-47 Personalia 1889-12-03 Jaakow b. Schimon Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם וישר ה״ה‏‎ ‎‏יעקב בן חבר שמעון‏‎ ‎‏נפטר י׳ כסלו תר״ן לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה ׃‏‎ Hier ruht Jakob Simon Paradies geb. im Jahre 1825, gest. 3. Decemb. 1889. Sanft ruhe seine Asche! Übersetzung Hier ist begraben ›ein lauterer und aufrechter Mann‹, es ist Jaakow, Sohn des toragelehrten Schimon, verschieden 10. Kislev 650 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Ijob 1,8 ====== lag-90 Personalia 1890-04-02 Blume b. Mosche Hakohen Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל עטרת‏‎ ‎‏בעלה ותפערת בניה‏‎ ‎‏מרת בלומע‏‎ ‎‏בת משה הכהן‏‎ ‎‏נפטר י״ב ניסן תר״ן לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ :‏‎ Hier ruht in Gott Bertha ParadiesBertha Paradies geb. Cohen geborene Cohen, geb. 13 Dezemb. 1855, gest. 2 April 1890. Friede ihrer Asche! Übersetzung Hier ist begraben ›die tüchtige Gattin, Krone ihres Gatten‹ ›und Zierde ihrer Kinder‹, Frau Blume, Tochter des Mosche Hakohen, verschieden 12. Nissan 650 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2f: Spr 12,4 | Zl 3: Spr 17,6 Kommentar Zl 3: ‎‏תפערת‏‎ statt ‎‏תפארת‏‎, Fehler der Vorlage. ====== lag-91 Personalia 1890-04-02 Schimon b. Naftali Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏נער רך הבחור‏‎ ‎‏שמעון בן נפתלי‏‎ ‎‏נפטר י״ב ניסן תר״ן לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה ׃‏‎ Hier ruht sanft Siegmund Paradies geb. 5. Nov. 1881, gest. 2 April 1890. Übersetzung Hier ist begraben der zarte Knabe, der Junggeselle Schimon, Sohn des Naftali, verschieden 12. Nissan 650 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ====== lag-79 Personalia 1891-01-09 Minka Transkription ‎‏[פ״נ]‏‎ ‎‏א[...]‏‎ ‎‏המ[...]‏‎ ‎‏מי[...]‏‎ ‎‏[...]ן מ[...]‏‎ ‎‏[...]בה[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[תנצב״ה]‏‎ Hier ruhet unsere geliebte gute Mutter Minka Werthauer geb. Grünbaum geb. im Jahre 1818, gest. am 9. Januar 1891. Übersetzung [Hier ist begraben] eine Frau [...] [...] Mi[nka ...]Minka [...] [...] [...] [...] [Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens] ====== lag-59 Personalia 1891-06-28 Julie Werthauer Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏ה״ה מרת יוליע ווערט־‏‎ ‎‏הויער מתה בי׳ שבת‏‎ ‎‏קדש כ״ב סיון שנת ת׳‏‎ ‎‏רנ״א לפ״ק .‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht sanft Julie Werthauer geb. 7. Octb. 1844 gest. 28. Juni 1891. [Friede ihrer Asche] Übersetzung Hier ist begraben ... es ist Frau Julie Wert-Julie Werthauer hauer, gestorben am heiligen Schabbat, 22. Sivan des Jahres 6- 51 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Der 22. Siwan 651 bzw. der 28. Juni 1891 fielen auf Sonntag, nicht auf Samstag, wie in der hebräischen Inschrift angegeben. Zln 3-4: Hebräische und deutsche Inschrift sind weitgehend parallel aufgebaut, die Namen in der hebräischen Inschrift wurden wie im Deutschen mit Vor- und Familiennamen angegeben und entsprechend deutscher Orthographie geschrieben. ====== lag-31 Personalia 1892-12-12 Rachel b. Alexander'Goldschmidt Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל מרת‏‎ ‎‏רחל בת אלכסנדר‏‎ ‎‏גאלדשמיט מתה‏‎ ‎‏בשיבה טובה ביום‏‎ ‎‏ב׳ כ״ג כסלו שנת‏‎ ‎‏תרנ״ג לפ״ק ׃‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht in Gott Frau Rahel Goldstein geborene Goldschmidt, geb. in Bösingfeld 18. Juli 1812, gest. 12. Decbr. 1892. Friede ihrer Asche! Übersetzung Hier ist begraben ›die tüchtige Gattin‹, Frau Rachel, Tochter des Alexander Goldschmidt, gestorben ›in gutem Greisenalter‹ am Tag 2, 23. Kislev des Jahres 653 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Spr 31,10 Zl 5: Gen 25,8 ====== lag-92 Personalia 1893-08-12 Naftali b. Schimon Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם וישר‏‎ ‎‏נפתלי בן הח׳ שמעון‏‎ ‎‏נולד בי״ב כסלו תקצ״ה‏‎ ‎‏נפטר בי׳ א׳ דר״ח אלול תרנ״ג‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Herz Paradies geb. 14. December 1834, gest. 12. August 1893. Friede seiner Asche! Übersetzung Hier ist begraben ›ein lauterer und aufrechter Mann‹, Naftali, Sohn des toragelehrten Schimon, geboren am 12. Kislev 595, verschieden am 1. Neumondstag Elul 653 Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Ijob 1,8 ====== lag-60 Personalia 1895-11-18 Röschen b. Jehuda Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏[אשה] ישרה ונעימה‏‎ ‎‏[הלכה בדרך תמימה]‏‎ ‎‏עשתה [צדקה כל ימיה]‏‎ ‎‏והדריכה לתורה את בניה‏‎ ‎‏ה״ה מרת ראֶסכען ב׳ יהודה‏‎ ‎‏נפטרה ביום כ״ג חשון‏‎ ‎‏ונקברה ביו׳ כ״ו ח׳ תרנ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unsere geliebte Mutter Rosa Werthauer geb. Grünbaum [geb. im Dezember? 1818] gest. 10. November 1895. Friede ihrer Asche. Übersetzung Hier ist begraben eine aufrechte und anmutsvolle [Frau], [›sie ging auf makellosem Wege‹], [›Wohltat erwies sie all ihre Tage ‹] ›und leitete ihre Kinder zur Tora‹, es ist Frau Röschen, Tochter des Jehuda, verschieden am 23. Tag des Cheschvan und begraben am 26. Tag des Cheschvan, 656 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 3: Ps 101,6 Zl 4: Ps 106,3 Zl 5: bShab 127a Kommentar Die teilweise fehlende Eulogie wurde entsprechend der Inschrift auf Grabstein Nr. 0055 ergänzt. Zl 6: Der Name wurde nach deutscher Orthographie geschrieben und zur besseren Lesbarkeit teilweise vokalisiert. Wahrscheinlich sind die eigentlich für den Buchstaben "e" stehenden Vokalzeichen ("Res'chen") hier anstelle von Umlautpunkten eingesetzt: "Röschen". ====== lag-80 Personalia 1898-02-20 Mosche b. Jizchak Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש אמונים הלך תמים‏‎ ‎‏מעשיו היו טובים ושלמים‏‎ ‎‏השכים והעריב לתורה ולתפלה‏‎ ‎‏שמו הוא נודע לשבח ולתהלה‏‎ ‎‏הוא משה בר יצחק‏‎ ‎‏נולד ביום כ״ז סיון תקכ״ה לפ״ק‏‎ ‎‏ונפטר ביום כ״ח שבט תרנ״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Moses Steinheim. geb. 13. Juni 1825, gest. 20. Febr. 1898. Friede seiner Asche. Übersetzung Hier ist begraben ›ein Mann von Treuen‹, ›er wandelte lauter‹, seine Taten waren gut und vollkommen, ›frühmorgens und abends begab er sich zum Torastudium und zum Gebet‹, sein Name, er war bekannt zum Lob und Ruhm, es ist Mosche, Sohn des Jizchak, geboren am 27. Tag des Sivan 525 der kleinen Zählung und verschieden am 28. Tag des Schwat 654 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Spr 20,6 | Zl 2: Ps 15,2 Zl 4: bBB 7a Kommentar Die Eulogie wurde einem Musterbuch entnommen. Sie findet sich zum Beispiel in identischer (etwas kürzerer) Form in Seligman Baers "Tozeoth Chajim", einem der beliebten Kompendien mit Gebeten "bei Krankheitsfällen, im Sterbehause und auf dem Friedhof", das auch eine Reihe von Musterinschriften enthält (Dritte verbesserte und vermehrte Auflage, Rödelheim 1871, Musterinschrift Nr. mu2,0001). ====== lag-93 Personalia 1899-03-08 Jaakow b. Awraham'Hammerschlag Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏יפה נוף בחור נחמד‏‎ ‎‏סר מרע ולטוב נצחד‏‎ ‎‏צעיר בימים ורב מעשהו‏‎ ‎‏ובא המות ויקטפהו‏‎ ‎‏עודנו באבו ובעלומיהו‏‎ ‎‏ה״ה הבחור יעקב ב׳ אברהם‏‎ ‎‏האממערשלאג‏‎ ‎‏נולד ביום כ״ט תשרי תרל״ט לפ״ק‏‎ ‎‏נפטר ביום כ״ז אדר תרנ״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Jakob Hammerschlag geb. am 26. October 1878, gest. am 8. März 1899. Friede seiner Asche! Übersetzung Hier ist begraben ›schön von Anblick‹, ein liebenswerter Junggeselle, ›das Böse meidend‹ und am Guten hängend, jung an Tagen und reich an Taten, da kam der Tod ›und pflückte ihn noch in seiner Blüte‹ und in seiner Jugendzeit, es ist der Junggeselle Jaakow, Sohn des Awraham Hammerschlag, geboren am 29. Tag des Tischri 639 der kleinen Zählung, verschieden am 27. Tag des Adar 659 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Ps 48,3 Zl 3: Ijob 1,1 Zl 5f: vgl. Ijob 8,12 Kommentar Die Eulogie wurde einem Musterbuch entnommen. Sie findet sich zum Beispiel in identischer Form in Seligman Baers "Tozeoth Chajim", einem der beliebten Kompendien mit Gebeten "bei Krankheitsfällen, im Sterbehause und auf dem Friedhof", das auch eine Reihe von Musterinschriften enthält (Dritte verbesserte und vermehrte Auflage, Rödelheim 1871, Musterinschrift Nr. mu2,0021). Zl 8: Der Familienname wurde entsprechend deutscher Orthographie geschrieben. ====== lag-94 Personalia 1900-10-04 Fogel b. Jehuda Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל אשה‏‎ ‎‏יראת אלהים מרת‏‎ ‎‏פאגעל ב״ח יהודה‏‎ ‎‏אשת יאקב בלאך‏‎ ‎‏נפטר׳ בי׳ י״א תשרי‏‎ ‎‏תרס״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Vanny Bloch geb. Vogelstein geb. 1. August 1839 gest. 4. October 1900 Sanft ruhe ihre Asche Übersetzung Hier ist begraben ›die tüchtige Gattin‹, eine gottesfürchtige Frau, Frau Fogel, Tochter des toragelehrten Jehuda, Gattin des Jokew Bloch, verschieden am 11. Tag des Tischri 661 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Spr 31,10 ====== lag-48 Personalia 1901-02-19 Edel b. Schimon Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏[...] נערה בתולה‏‎ ‎‏צנועה וחמודה‏‎ ‎‏אמת וצדק דרכיה‏‎ ‎‏וישר ארחותיה‏‎ ‎‏מרת עדל בת ח׳ שמעון‏‎ ‎‏נולדה ביום ט״ז ניסן תקצ״ג‏‎ ‎‏נפטרה ביום ל׳ שבט תרס״א‏‎ ‎‏[תנ]צב״ה‏‎ Hier ruht Elise Paradies, geb. 5. April 1833, gest. 19. Febr. 1901. Übersetzung Hier ist begraben ... ein jungfräuliches Mädchen, züchtig und lieblich, Wahrheit und Gerechtigkeit (waren) ihre Wege und aufrecht ihrer Pfade, Frau Edel, Tochter des toragelehrten Schimon, geboren am 16. Tag des Nissan 593, verschieden am 30. Tag des Schwat 661. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar "Das jungfräuliche Mädchen" - eine etwas irreführende Bezeichnung für eine fast siebzigjährige Frau... ====== lag-82 Personalia 1901-10-28 Naftali b. Meir Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏נפתלי בר מאיר‏‎ ‎‏מת ביום ט״ו חשון‏‎ ‎‏שנת תרס״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unser lieber Bruder Hermann Werthauer geb. am 17. Juli 1857, gest. am 28. Okt. 1901. Übersetzung Hier ist begraben Naftali, Sohn des Meir, gestorben am 15. Tag des Cheschvan des Jahres 662 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ====== lag-96 Personalia 1902-05-07 Rösche b. Schmuel Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה הגבירה והמהוללה‏‎ ‎‏אשת חיל עטרת בעלה‏‎ ‎‏ותפארת בניה‏‎ ‎‏ה״ה אשה יראת אלהים‏‎ ‎‏פעלה טוב כל ימיה‏‎ ‎‏מרת ריזכה בת שמואל‏‎ ‎‏אשת אברהם בר יעקב‏‎ ‎‏נולד׳ ביום כ״ז כסלו תר״א לפ״ק‏‎ ‎‏נפטרת ביום ל׳ ניסן תרס״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht in Frieden Frau Rosette Hammerschlag geb. Bloch, geb. 22. Dez. 1840 gest. 7. Mai 1902. Ruhe sanft! Übersetzung Hier ist begraben die Frau, die Herrin und die Gepriesene, ›die tüchtige Gattin, Krone ihres Gatten‹ ›und Zierde ihrer Kinder‹, es ist eine gottesfürchtige Frau, gut ihr Wirken all ihre Tage, Frau Rösche, Tochter des Schmuel, Gattin des Awraham, Sohn des Jaakow, geboren am 27. Tag des Kislev 601 der kleinen Zählung, verschieden am 30. Nissan 662 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 3: Spr 12,4 Zl 4: Spr 17,6 Kommentar Die Eulogie wurde einem Musterbuch entnommen. Sie findet sich zum Beispiel in identischer Form im Sefer Hachajim, dem "Israelitischen Andachtsbuch bei Krankheitsfällen, in einem Sterbehause und beim Besuche der Gräber von Verwandten" von S.E. Blogg (Vierte verbesserte Auflage, Hannover 1866/67, "Elfte Abtheilung: Grabschriften", S. 311, Nr mu3,0003. ====== lag-49 Personalia 1902-08-21 Schmuel b. Naftali Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏יפה נוף בחור נחמד‏‎ ‎‏עשה טוב וסר מרע‏‎ ‎‏זך וישר מעשהו כל ימיו‏‎ ‎‏ופעל צדק בכל עת‏‎ ‎‏כ״ה שמואל בר נפטלי‏‎ ‎‏נולד ביום י״ח טבת תרמ״ד‏‎ ‎‏נפטר ביום י״ח אב תרס״ב‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Selmar Paradies, geb. 16. Jan. 1884, gest. in Peckelsheim, d. 21. Aug. 1902. Übersetzung Hier ist begraben - ›schön von Anblick‹, ein liebenswerter Junggeselle, er tat Gutes ›und mied das Böse‹, rein und aufrecht sein Wirken all seine Tage und er ›wirkte Wohltat‹ zu jeder Zeit, der geehrte Herr Schmuel, Sohn des Naftali, geboren am 18. Tag des Tewet 644, verschieden am 18. Tag des Aw 662 Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Ps 48,3 Zl 3: Ijob 1,1 Zl 5: Ps 15,2 Kommentar Peckelsheim liegt ca. 60 Kilometer südöstlich von Lage. Zl 6: Der Vatersname wurde falsch geschrieben, ‎‏נפטלי‏‎ statt ‎‏נפתלי‏‎ (Fehler der Vorlage). ====== lag-95 Personalia 1903-01-22 Jaakow b. Schmuel'Bloch Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם וישר ירא אלהים‏‎ ‎‏כל ימיו יעקב בר שמואל‏‎ ‎‏בלאך נפטר בשיבה טובה‏‎ ‎‏בי׳ כ״ג טבת ונקבר בשם טוב‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Jacob Samuel Bloch, geb. 10. März 1833, z[u] Varel, ge[st. ...] Sanft ruhe seine Asche. Übersetzung Hier ist begraben ›ein lauterer und aufrechter Mann, Gott ehrfürchtend‹ all seine Tage, Jaakow, Sohn des Schmuel Bloch, verschieden ›in gutem Greisenalter‹ am 23. Tag des Tewet und begraben ›mit gutem Namen‹ [...] Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Ijob 1,8 Zl 4: Gen 25,8 Zl 5: bBer 17a ====== lag-14 Transkription Charlotte Mosberg 25. Nov. 1837, gest. 25. Jan. 1904. Ruhe sanft ====== lag-71 Personalia 1905-03-16 Riwka b. Ascher Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הגבירה היקרה‏‎ ‎‏אשת חיל עטרת‏‎ ‎‏הבית יראת אלהים‏‎ ‎‏וחוננת דלים‏‎ ‎‏מרת רבקה בת אשר‏‎ ‎‏מתה ביום ט׳ אדר‏‎ ‎‏שני תרס״ה‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frau Rebecka Paradies geb. Aschoff, geb. 30. Mai 1845, gest. 16. März 1905. Ruhe sanft! Übersetzung Hier ist begraben die teure Herrin, ›die tüchtige Gattin‹, Krone des Hauses, gottesfürchtig und ›den Darbenden zugetan‹, Frau Riwka, Tochter des Ascher, gestorben am 9. Tag des zweiten Adar 665. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 3: Spr 31,10 Zl 5: Spr 28,8 ====== lag-50 Personalia 1906-03-03 Schönchen b. Schimon Transkription ‎‏מצבת‏‎ ‎‏קבורת בתולה‏‎ ‎‏שיינכען בת שמעון‏‎ ‎‏מת׳ ביום ו׳ אדר‏‎ ‎‏תרס״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Jeanette Paradies geb. 21. Oktober 1827, 1. Marcheschwann 5588 gest. 3. März 1906, 6. Adar 5666. Übersetzung ›Das Grabmal‹ einer Jungfrau, Schönchen, Tochter des Schimon, gestorben am 6. Tag des Adar 666 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 1f: Gen 35,20 Kommentar Dies ist die einzige hebräische Inschrift in Lage, die mit dem auf biblischen Sprachgebrauch zurückgehenden und vor allem im Mittelalter beliebten ‎‏מצבת קבורת‏‎ /"Grabmal" beginnt. Die Daten wurden in der deutschen Inschrift nach dem jüdischen und dem bürgerlichen Kalender angegeben. ====== lag-81 Transkription Hier ruht unsere liebe Mutter Julie Steinheim geb. Obermeier geb. 22. Jan. 1841 gest. 3. Sept. 1906. ====== lag-51 Personalia 1909-10-16 Jaakow b. Naftali Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבחור זך וישר‏‎ ‎‏יעקב בר נפתלי‏‎ ‎‏נולד ט׳ סיון תרמ״ו‏‎ ‎‏מת כ״ה שבט תרס״ט‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Jacob Paradies geb. 12. Juni 1886, gest. 16. Febr. 1909 in Celle. Übersetzung Hier ist begraben der reine und aufrechte Junggeselle, Jaakow, Sohn des Naftali, geboren 9. Sivan 646, gestorben 25. Schwat 669 Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Celle liegt ca. 140 km nordöstlich von Lage. ====== lag-97 Personalia 1913-07-15 Awraham b. Jaakow Hammerschlag Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם וישר‏‎ ‎‏אברהם בן‏‎ ‎‏יעקב הַמרשלַג‏‎ ‎‏מת בשיבה‏‎ ‎‏טובה ביום‏‎ ‎‏י׳ תמוז תרע״ג‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht in Frieden Abraham Hammerschlag geb. 18. Sept. 1835, gest. 15. Juli 1913. Ruhe sanft. Übersetzung Hier ist begraben ›ein lauterer und aufrechter Mann‹, Awraham, Sohn des Jaakow Hammerschlag, gestorben ›in gutem Greisenalter‹ am 10. Tag des Tammus 673 Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Ijob 1,8 Zl 5f: Gen 25,8 Kommentar Zl 4: Der Familienname wurde zur besseren Lesbarkeit mit Vokalzeichen versehen. ====== lag-83 Transkription Hier ruht mein lieber Mann, meines Kindes treusorgender Vater Albert Steinheim geb. 15. März 1861 gest. 3. März 1914 Hier Trennung, dort Wiedersehn! Hier Trennung, Dort Wiedersehn! ====== lag-72 Personalia 1915-02-13 Jaakow b. Schlomo Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש ירא ה׳‏‎ ‎‏תם וישר במעשיו‏‎ ‎‏ורודף שלום‏‎ ‎‏כל ימי חייו‏‎ ‎‏יעקב בר שלמה‏‎ ‎‏מת ביום י״ט שבט‏‎ ‎‏תרע״ה‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Jacob Salomon Paradies geb. 1. Juni 1843, gest. 3. Februar 1915. Ruhe sanft! Übersetzung Hier ist begraben ein Mann, der den Ewigen ehrfürchtet, ›lauter und aufrecht‹ in seinen Taten ›und strebend nach Frieden alle Tage seines Lebens‹, Jaakow, Sohn des Schlomo, gestorben am 19. Tag des Schwat 675. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 3: Ijob 1,1 Zl 4f: Av 1,12 ====== lag-19 Personalia 1915-06-24 Chajim b. Jehuda'Vogelstein Transkription ‎‏ח*כמה תורה ואמנה‏‎ ‎‏י*ראת אלהים ובתבנה‏‎ ‎‏י*לכו יחד לפניו השמים‏‎ ‎‏מ*פריס תשבו בצל‏‎ ‎‏עץ החיים‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הח׳ חיים בן הח׳ יהודה‏‎ ‎‏פאגעלשטיין‏‎ ‎‏נולד ר״ח אייר תר״ב‏‎ ‎‏מת י״ב תמוז תרע״ה‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Heinemann Vogelstein geb. 10. April 1842 gest. 24. Juni 1915 Übersetzung Weisheit, Weisung und Treue, Gottesfurcht und Erkenntnis? werden gemeinsam vor ihm einhergehen (zum) Himmel, vortragend werden sie sitzen im Schatten des Lebensbaums Hier ist begraben der toragelehrte Chajim, Sohn des toragelehrten Jehuda Vogelstein, geboren Neumond Ijar 602, gestorben 12. Tammus 675 Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Dies ist die einzige hebräische Inschrift hier, die eine gereimte und mit Akrostichon versehene Eulogie über die eigentliche Inschrift mit Namen und Daten setzt. Sie hebt in besonderer Weise die Gelehrsamkeit des Verstorbenen hervor. ====== lag-62 Transkription Dem Andenken unseres lieben Sohnes u. Bruders Dietrich Werthauer geb. 6. Nov. 1888 verm. 14. Okt. 1916 an der Somme ====== lag-73 Transkription Julie Kemper geb. Werthauer geb. 29. Juli 1849 gest. 3. Aug. 1920 in Melle (Hann.) ====== lag-61 Personalia 1921-11-14 Ester b. Binjamin'Hakohen Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל תפארת‏‎ ‎‏בעלה ותפארת בניה‏‎ ‎‏אסתר בת בנימין‏‎ ‎‏הכהן אשת הח׳ לוי‏‎ ‎‏ווערטהויער‏‎ ‎‏נולדה כ״ז אדר ב׳ תרט״ז‏‎ ‎‏מתה י״ג מרחשון תרפ״ב‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht meine liebe unvergessliche Frau, unsere liebe Mutter Emilie Werthauer geb. Loewenstein, geb. 3. März 1857 gest. 14. Nov. 1921. Ruhe sanft! Übersetzung Hier ist begraben ›die tüchtige Gattin‹, Zierde ihres Gatten ›und Zierde ihrer Kinder‹, Ester, Tochter des Binjamin Hakohen, Gattin des toragelehrten Levi Werthauer, geboren 27. des zweiten Adar 616, gestorben 13. Marcheschvan 682. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Spr 31,10 Zl 3: Spr 17,6 Kommentar Die Angaben der Geburtsdaten stimmen nicht überein: Der 27. Adar II 616 fiel auf Donnerstag, den 3. April 1856, der 3. März 1857 fiel auf Dienstag, 7. Adar 617. ====== lag-84 Transkription Julius Steinheim geb. 13. März 1876 gest. 23. Juli 1924. ====== lag-63 Personalia 1929-03-18 Jehuda b. Netanel Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם וישר‏‎ ‎‏יהודה‏‎ ‎‏בן נתנאל‏‎ ‎‏מת ו׳ אדר ב׳‏‎ ‎‏תרפ״ט‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unser lieber unvergesslicher Vater Levi Sandel Werthauer geb. 28. April 1850 gest. 18. März 1929 Ruhe sanft! Übersetzung Hier ist begraben ›ein lauterer und aufrechter Mann‹, Jehuda, Sohn des Netanel, gestorben 6. des zweiten Adar 689 Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Ijob 1,8 ====== lag-64 Personalia 1931-05-22 Bella b. Josef Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏בילא בת יוסף‏‎ ‎‏נפטרה ו׳ סיון‏‎ ‎‏תרצ״א‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht meine liebe unvergessliche Frau meine gute Mutter Ella Werthauer geb. Simon geb. 8. März 1892 gest. 22. Mai 1931 Ruhe sanft! Übersetzung Hier ist begraben Bella, Tochter des Josef, verschieden 6. Sivan 691 Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl 5: Der Schlusssegen war verschrieben und wurde korrigiert. ====== lag-15 Transkription Ruhestätte der Familie Levy GoldsteinSophie Goldstein geb. Obermeier Kommentar Dies ist das einzige Doppelgrabmal auf diesem Friedhof und das einzige, das auf die Nennung der Namen und Lebensdaten der hier beigesetzten Eheleute verzichtet - möglicherweise standen diese auf ergänzten, heute nicht mehr existierenden einzelnen Tafeln oder Platten. ====== lag-32 Transkription Hier ruht in Gott mein lieber Mann Kaufmann Isidor Riesenfeld geb. 14.5.1875 gest. 5.1.1936 Kommentar Der Magen David, der Davidstern, wörtlich das "Davidschild", eines von mehreren jüdischen Symbolen in der Antike, entwickelte sich, ausgehend von der Abbildung auf dem Wappen der Prager Judenschaft, im Laufe des 19. Jahrhunderts zum jüdischen Nationalsymbol. Seit Anfang des 20. Jahrhundert und verstärkt seit dem Ersten Weltkrieg findet man das Symbol zunehmend auch auf den Friedhöfen. Hier bleibt es jedoch einmalig und repräsentiert das jüdische Element auf dem nur noch in deutsch beschrifteten Grabmal, dessen Inschrift ebenfalls als einzigste hier auch den bürgerlichen Beruf des Verstorbenen angibt. ====== lag-98 Transkription Hier ruht meine liebe Frau unsere gute Mutter Theodora Hammerschlag geb. Philippsohn geb. 12.7.1882 gest. 4.11.1936 ====== lag-38 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏כ[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏תק״[. לפ״ק]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ... ... 5.. der kleinen Zählung?. Kommentar Vierzeilige hebräische Inschrift, die aufgrund der starken Verwitterung größtenteils verloren ist. Die in nicht ganz parallel angebrachten Zeilen und unterschiedlich großen Buchstaben ausgeführte Inschrift enthielt nach der wie üblich abgekürzten Einleitungsformel im Giebel vermutlich nur die zweizeilige Angabe eines Namens sowie das aufgrund der Abkürzungszeichen vermutlich aus drei Buchstaben bestehende Sterbejahr, gefolgt von der üblichen Abkürzung für die "kleine Zählung". Möglicherweise handelt es sich um einen Kindergrabstein aus der Zeit vor September 1839. Vielleicht handelt es sich aber auch garnicht um einen Grabstein, sondern um die Markierung der Stelle, an der unbrauchbar gewordene Torarollen feierlich begraben wurden, wie es allgemein üblich war. ====== lag-55 Personalia Fogel Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה ישרה ונעימה‏‎ ‎‏הלכה בדרך תמימה‏‎ ‎‏עשתה צדקה כל ימיה‏‎ ‎‏והדריכ׳ לתור׳ את בניה‏‎ ‎‏ה״ה מרת פאגעל א׳ הר׳‏‎ ‎‏שמעון פאראדיס נ׳ ביו׳‏‎ ‎‏עש״ק כ״ט כסלו ונק׳ ביום‏‎ ‎‏[... לפ״ק]‏‎ ‎‏[תנצב״ה]‏‎ Übersetzung Hier ist begrabenFanni Paradies eine aufrechte und anmutsvolle Frau, ›sie ging auf makellosem Wege‹, ›Wohltat erwies sie all ihre Tage ‹ und leitete zur Tora ihre Kinder, es ist Frau Fogel, Gattin des Herrn Schimon Paradies, verschieden am Rüsttag des heiligen Schabbat, 29. Kislev, und begraben am Tag [... der kleinen Zählung.] [Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens] Zitatapparat Zl 3: Ps 101,6 Zl 4: Ps 106,3 Kommentar Fanni Paradies ist in der Bevölkerungsliste von 1846 aufgeführt, starb also danach. Ihr Mann starb im Jahr 1874. ======== lag-1003 Personalia Hirz Heine Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏[...]ן הר״ר הירץ היא[ן ...]‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben [...] der Meister, Herr Hirz Heine [...] [---] Kommentar Bei dem Grabsteinfragment handelt es sich aufgrund der Gestaltung möglicherweise um das Giebelstück des Grabsteins von Löb Heiden (1002). Dann müsste die Inschrift der rundbogigen Zeile entsprechend ergänzt werden, etwa: ‎‏[כ״ה ליב ב]ן הר״ר הירץ היא[ן ז״ל]‏‎ / [der geehrte Herr Löb, Soh]n des Meisters, Herrn Hirz Hei[den, sein Andenken zum Segen]. ======== lag-1007 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben [---] Kommentar Aufgrund der Gestaltung der Buchstaben handelt es sich höchstwahrscheinlich um den Giebel des Grabmals 0123. ======== lag-1008 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben [---] ======== lag-1010 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben [---] ======== lag-1011 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben [---] ======== lag-1012 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben [---] Kommentar Aufgrund der Größe der Buchstaben könnte zu diesem Giebel das Unterteil 1014 gehören. ======== lag-1013 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben [---] Kommentar Aufgrund der Gestaltung der Buchstaben konnte das Fragment sicher dem Grabmal 0119 zugeordnet werden. ======== lag-1014 Transkription ‎‏[־־־]‏‎ ‎‏׃ תנצב״ ׃ה‏‎ Übersetzung [---] Seine/ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======== lag-1015 Transkription ‎‏פה‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier [---] ======== lag-9000 Transkription Haben wir nicht alle einen Vater? Maleachi 2, Vers 10 Im Gedenken an unsere jüdischen Schwestern und Brüder ihre Synagoge in der Friedrichstrasse und die Schrecken der Verfolgung in den Jahren 1933-1945 9. November 1984 Christen in Lippe Kommentar Gedenkstein aus dem Jahr 1984. ======== lag-9001 Transkription Einen ewigen Namen will ich ihnen verleihen, der nicht ausgetilgt werden soll. Prophet Jesaja 56,6 In Gedenken an unsere jüdischen Mitbürger, die in Lage gelebt haben, und an die Schrecken der Verfolgung in den Jahren 1933-1945 Kommentar Gedenkstein, im Jahr 1984 gesetzt.