===== oes-2 Personalia 1866-05-24 Edel Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אישה היקרה‏‎ ‎‏מרת עדל‏‎ ‎‏אשת ר׳ חיים‏‎ ‎‏סטערן מכאן‏‎ ‎‏הל״ה ביו׳ ה׳ י׳‏‎ ‎‏סיון תרכ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Adelheid Benjamin geb. 1795 gest. am 24. Mai 1866 Übersetzung Hier ist begraben die teure Frau, Frau Edel, Gattin des Herrn Chajim Stern von hier, sie ging hin in die künftige Welt am Tag 5, 10. Sivan 626 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Es ist selten, daß die deutsche Grabinschrift einer verheirateten Frau nur ihren Geburtsnamen, nicht aber den Familiennamen des Mannes nennt. Dieser ist dafür in der hebräischen Inschrift genannt. Zl 5: Das Alef im Wort "hier" wurde ganz klein eingraviert. ===== oes-1 Personalia 1867-03-11 Chajim b. Jaakow'Stern Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ר׳ חיים בן ר׳ יעקב‏‎ ‎‏סטערן הל״ה ביו׳‏‎ ‎‏ב׳ ד׳ אדר שני שנת‏‎ ‎‏תרכ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Heinemann Stern geb. 1792 gest. am 11 März 1867 Übersetzung Hier ist begraben Herr Chajim, Sohn des Herrn Jaakow Stern, er ging hin in die künftige Welt am Montag, 4. des zweiten Adar des Jahres 626 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Der deutsch-jüdische Name Heinemann entstand aus dem hebräischen Namen Chajim mit der Bedeutung "Leben". ===== oes-4 Personalia 1901-08-22 Mosche b. Jekutiel'Freund Transkription ‎‏פה נטמן‏‎ ‎‏החבר ר׳ משה בן רבינו‏‎ ‎‏הר״ר יקותיאל‏‎ ‎‏פריינד נפטר ז׳ אלול‏‎ ‎‏ונקבר בי׳‏‎ ‎‏אלול שנת תרס״א‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht in Gott mein lieber Mann, unser [...] Vater [...] M[oses Fr]eund [...] [...] [...] Übersetzung Hier ist geborgen der toragelehrte Herr Mosche, Sohn unseres Meisters, des Meisters, Herrn Jekutiel Freund, verschieden 7. Elul und begraben am 10. Elul des Jahres 661 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ===== oes-3 Personalia 1910 Towa Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏גוית אמינו טובה‏‎ ‎‏... פרעינד‏‎ ‎‏... מתה‏‎ ‎‏ביום ... אב תר״ע‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht in Gott unsere gute Mutter u. Großmutter Frau G[... Fr]eund [geb. ...] [geb. ...] 1822? gest. [...] 1910 Wenn du uns auch g[...]en bist [...] Übersetzung Hier ist begraben der Leib unserer Mutter Towa, ... Freund, ..., gestorben am ... Tag des Aw 670. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Auf dem jüdischen Friedhof von Oestereiden haben sich nur vier Grabsteine von zwei Familien erhalten. Doch machen auch diese wenigen Beispiele deutlich, daß es hier offensichtlich üblich war, die Grabsteine einer Familie gleich oder ähnlich zu gestalten. Die letzte Beisetzung auf diesem Friedhof soll 1910 stattgefunden haben. Vielleicht handelte es sich um die hier Gewürdigte, und ihr Grabstein überdauerte die NS-Zeit, weil man vielleicht trotz der Zerstörung des Größtenteils des Friedhofs vor der Antastung der jüngsten Gräber zurückschreckte? Zl 10: Entsprechend des jüdischen Namens lautete der bürgerliche Name der Verstorbenen vermutlich "Gute" o.ä.