===== smk-1 Personalia 1600~1650 Channa'Lea Brendlen b. Naftali Transkription ‎‏מרת חנה‏‎ ‎‏לאה ברענדלין‏‎ ‎‏בת ה״ר נפתלי ז״ל‏‎ ‎‏אשת משה מ׳ מ׳‏‎ ‎‏בן ה״ר יצחק ז״ל‏‎ ‎‏יום ה׳ י״ג אייר‏‎ ‎‏לס[...] לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Frau Channa Lea Brendlen, Tochter des geehrten Naftali, sein Andenken zum Segen, Gattin des Mosche ..., Sohn des geehrten Jizchak, sein Andenken zum Segen, Tag 5, 13. Ijar ... der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Aufgrund der Gestaltung des Grabmals handelt es sich sicherlich um eines der ältesten erhaltenen Grabsteine des Friedhofs aus dem 17. Jahrhundert. Ungewöhnlich sind die Abbildungen auf der Rückseite des Grabsteins, deren Bedeutung unklar bleibt. Handelt es sich vielleicht um Übungen eines Steinmetzes? Zl 7: Hier wird vielleicht auf die Omer-Zählung zwischen Pessach und Schawuoth verwiesen, der 13. Ijar fällt auf den 28. Tag dieser Zählung. ====== smk-22 Personalia 1600~1650 Channa Hinlin b. Man Nervim?? Bacharach Transkription ‎‏חנה הינלין‏‎ ‎‏בת מן נערוים‏‎ ‎‏ז״ל בכרך נפטר׳‏‎ ‎‏בליל של מחר׳‏‎ ‎‏יום ה׳ כ״ד סיון‏‎ ‎‏ונקבר׳ ביום ע‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Channa Hinlin, Tochter des Man Nervim?? Bacharach, sein Andenken zum Segen, Bacharach, verschieden in der Nacht auf?, Tag 5, 24. Sivan, und begraben am Tag ... [---] Kommentar Aufgrund der Gestaltung des Grabmals handelt es sich sicherlich um eines der ältesten erhaltenen Grabsteine des Friedhofs aus dem 17. Jahrhundert. Zl 2: Der erste Beiname des Vaters, etwa "Nervim" geschrieben, führt sich vermutlich auf einen Ortsnamen zurück, wobei die Endung des Wortes für "-heim" stehen könnte. ====== smk-23 Personalia 1600~1650 Gitle Transkription ‎‏פה‏‎ ‎‏נטמנת האשה‏‎ ‎‏תמימה אשת פו״ה‏‎ ‎‏כהר״ר הירץ מרת‏‎ ‎‏גיטלה בת מוהר״ר‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen die lautere Frau, Gattin des Vorstehers und Leiters, des geehrten Meisters, Herrn Hirz, Frau Gitle, Tochter unseres Lehrers, des Meisters, Herrn [---] Kommentar Aufgrund der Gestaltung des Grabmals handelt es sich sicherlich um eines der ältesten erhaltenen Grabsteine des Friedhofs aus dem 17. Jahrhundert. ====== smk-27 Personalia 1629-09-03 Ella b. Jehoschua? Transkription ‎‏המוריד‏‎ ‎‏שאולה יקיים‏‎ ‎‏ואנכי אעלך‏‎ ‎‏גם עלה לגבור׳‏‎ ‎‏פ׳ שנה מרת עלה‏‎ ‎‏בת ר׳ [יה?]שוע‏‎ ‎‏ט״ו אלול שפ״ט ...‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ Übersetzung Der hinablässt in das Totenreich, wird (sein Wort) erfüllen: ›Und ich auch werde dich emporheben‹ zur Stärke, sie erreichte ›das hohe Alter von 80 Jahren‹, Frau Ella, Tochter des Herrn Jehoschua?, 15. Elul 389 ... der kleinen Zählung. Zitatapparat Zl 3f: Gen 46,4 Zl 4f: Av 5,21 Kommentar Der Name "Ella" entspricht in seiner Schreibweise dem hebräischen Wort ‎‏עלה‏‎, "hinaufsteigen", "aufsteigen", hier wurde also als Einleitung in die Inschrift ein Zitat gewählt, das durch seine Wortwahl schon auf den Namen der Verstorbenen verweist. Das Zitat, in der Genesis im Kontext der Geschichte über Josefs Zug nach Ägypten, ist hier als Ausdruck der Hoffnung auf die Wiederbelebung am Ende der Tage zu sehen. In seiner Kombination mit dem folgenden Zitat aus den Sprüchen der Väter spielt es gleichzeitig auf das hohe Lebensalter Ellas an, so dass die vierte Zeile der Inschrift doppelt gelesen und verstanden werden kann und entsprechend doppelt übersetzt wurde. Zl 6: Die Lesung des Vatersnamens ist nicht gesichert. Zl 7: Nach dem Sterbejahr und vor der Ergänzung "der kleinen Zählung" folgen noch ein oder mehrere, nicht mehr identifizierbare Buchstaben. Möglicherweise war der letzte Buchstabe der Jahreszahl ausgeschrieben (‎‏טית‏‎). Möglich ist aber auch, dass hier ‎‏שפט״ז‏‎ / 396 gelesen werden muss, dass entspricht dem bürgerlichen Jahr 1636 und der Sterbetag wäre entsprechend auf Montag, den 15.09.1636 gefallen. ===== smk-3 Personalia 1639? Schlomo b. Schlomo Transkription ‎‏תנצב״ה‏‎ ‎‏איש שלמה‏‎ ‎‏הישר בר‏‎ ‎‏שלמה זצ״ל‏‎ ‎‏נפטר ביום‏‎ ‎‏שבת קודש‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Der Mann Schlomo, der Aufrechte, Sohn des Schlomo, das Andenken des Gerechten zum Segen, verschieden am Tag des heiligen Schabbat [...] [...] Kommentar Aufgrund der Gestaltung ist dieses Grabmal zu den ältesten erhaltenen Grabsteinen des Friedhofs zu zählen. Es ist ungewöhnlich, dass Vater und Sohn denselben Namen tragen, benennt man nach jüdischer Tradition doch Kinder nur nach verstorbenen Verwandten. Dies könnte darauf hindeuten, dass der Vater kurz vor oder kurz nach der Geburt seines Sohnes gestorben war. Zl 8: Diese Zeile steckt halb im Boden. ====== smk-43 Personalia 1650~1699 Merle Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏מ*...‏‎ ‎‏ע*ל ש...‏‎ ‎‏ר*וחה עלת[ה ל]שמים‏‎ ‎‏ל*חמה פי[זרה] לדלים‏‎ ‎‏ה*אשה ...ים‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen ... ... ihr Geist stieg empor zum Himmel, Merleihr Brot verteilte sie den Bedürftigen, die Frau ... [---] Kommentar Aufgrund der Gestaltung handelt es sich um einen der ältesten Grabsteine des Friedhofs, vermutlich aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. ====== smk-44 Personalia 1650~1699 Lea Täubche b. Mosche Transkription ‎‏מצאה יונה‏‎ ‎‏מנוח לכף רגלה‏‎ ‎‏מרת לאה טייבכי‏‎ ‎‏בת רבי משה מני[.]‏‎ ‎‏מאיר על רגליה‏‎ ‎‏[...] כ״ה [...]‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung ›Und die Taube fand eine Ruhestatt für ihren Fuß‹, Frau Lea Täubche, Tochter des Herrn Mosche M... Meir, zu ihren Füßen [...] [---] Zitatapparat Zl 1f: Gen 8,9 Kommentar Aufgrund der Gestaltung handelt es sich um einen der ältesten Grabsteine des Friedhofs, vermutlich aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Das einleitende Genesis-Zitat spielt auf den Namen der Verstorbenen an, "Täubche". Zl 4: Das letzte Wort der Zeile ist unklar. Vielleicht stand hier eine abgekürzte (und sehr zusammengedrängte) Form des Wortes ‎‏מכונה‏‎ /"genannt", dann wäre in der folgenden Zeile statt des hebräischen Vornamens "Meir" eher der "deutsche" Familienname "Meyer" zu lesen. Es könnte sich aber auch um den Anfang eines Herkunftsnamens handeln, etwa "aus Nor...". Zln 5-6: Hier scheint das Zitat aus den ersten beiden Zeilen wieder aufgenommen zu werden. Vielleicht wird hier angedeutet, dass zu ihren Füßen eine weitere Beisetzung stattgefunden hat, dann handelt es sich höchstwahrscheinlich um ein Kind von ihr, dass kurz vor oder kurz nach ihr verstorben ist. Es könnte sich aber auch um eine Umschreibung des Sterbens und damit um eine Überleitung zum Sterbedatum handeln, dann stände die Abkürzung in der folgenden Zeile für den "25." eines Monats. Gleichermaßen möglich ist hier jedoch die Angabe eines Gattennamen, das müsste die Abkürzung mit "des geehrten Herrn" aufgelöst werden. ====== smk-56 Personalia 1650~1699 Meir b. J. Transkription ‎‏פה‏‎ ‎‏נטמן בחור נחמד‏‎ ‎‏ונאמן שלא זכה‏‎ ‎‏למלא ימיו בעבודת‏‎ ‎‏רחום וחנון ה״ה כמ״ר‏‎ ‎‏מאיר ב׳ י׳ ז״ל נפטר‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen ein liebenswerter und getreuer Junggeselle, dem es nicht vergönnt war, seine Tage zu erfüllen im Dienste des ›Barmherzigen und Gnädigen‹, es ist der geehrte Herr Meir, Sohn des J., sein Andenken zum Segen, verschieden [---] Zitatapparat Zl 5: Ex 34,6 u.a. Kommentar Aufgrund der Gestaltung zählt dieses Grabmal zu den ältesten erhaltenen Grabsteinen des Friedhofs, es stammt vermutlich aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. ====== smk-26 Personalia 1651-06-10 Aharon b. Josef Transkription ‎‏שנת‏‎ ‎‏תי״א כ״א סיון‏‎ ‎‏שמתי בארון‏‎ ‎‏בני ז״ל אהרן‏‎ ‎‏יניק וחכים בן‏‎ ‎‏ב׳ שנים אהרן‏‎ ‎‏בן הר״ר יוסף‏‎ Übersetzung Im Jahr 411, 21. Sivan, ›legte ich in den Sarg‹ meinen Sohn, sein Andenken zum Segen, Aharon, ›jung, doch weise‹, zwei Jahre alt, Aharon, Sohn des Meisters, Herrn Josef Zitatapparat Zl 3: Nach Gen 50,26 Zl 5: vgl. bKid 32b Kommentar Das Genesis-Zitat wurde hier gewählt aufgrund der klanglichen Ähnlichkeit des Wortes ‎‏ארון‏‎ / aron, "Sarg" mit dem Namen ‎‏אהרון‏‎ / Aharon. Damit weist die Inschrift zwar keinen durchgehenden Reim auf, doch enden die fünf mittleren Zeilen der siebenzeiligen Inschrift auf den Buchstaben ‎‏־ן‏‎, wodurch ein optisch einheitlicher Zeilenabschluss gebildet wurde. Um dieses Bild zu erhalten, wurde auch die traditionelle Segensformel "sein Andenken zum Segen" vor den Namen gesetzt und der folgende Reim auf -im nicht zeilengetreu wiedergegeben. ====== smk-37 Personalia 1654-09-03 Jizchak b. Binjamin Transkription ‎‏יצחק‏‎ ‎‏בר בנימין ז״ל‏‎ ‎‏נפטר יום ה׳‏‎ ‎‏בכפר ברך ועל׳‏‎ ‎‏[ו]נקבר יום ו׳ כ״ב‏‎ ‎‏אלול תי״ד לפ״ק‏‎ Übersetzung Jizchak, Sohn des Binjamin, sein Andenken zum Segen, verschieden Tag 5 im Dorf Barchfeld und begraben Tag 6, 22. Elul 414 der kleinen Zählung. Kommentar Barchfeld liegt gut 19 km von Schmalkalden entfernt. Die wenigen dort lebenden Juden nutzten offensichtlich den Schmalkaldener Friedhof mit. ===== smk-4 Personalia 1668/69 Gelle b. Schmuel'Jerachmiel Transkription ‎‏תנצב״ה‏‎ ‎‏פה טמון‏‎ ‎‏געלה בת‏‎ ‎‏שמואל‏‎ ‎‏ירחמיאל‏‎ ‎‏ז״ל תכ״ט ל׳‏‎ Übersetzung Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Hier ist geborgen Gelle, Tochter des Schmuel Jerachmiel, sein Andenken zum Segen, 429 der Zählung. Kommentar Zl 1: Möglicherweise wurde der Schlusssegen in kleineren Buchstaben über die Inschrift gesetzt, weil die in sehr großen Buchstaben ausgeführte Inschrift mit Einleitungsformel, der Angabe des Namens sowie des Sterbejahres bereits die gesamte Schriftfläche gefüllt hatte. Zl 2: "Geborgen" in männlicher statt weiblicher Form. ====== smk-34 Personalia 1673-12-07 Sara b. Jekutiel Transkription ‎‏פה‏‎ ‎‏נטמן ונקב׳‏‎ ‎‏אשה‏‎ ‎‏חסודה מרת‏‎ ‎‏שרה בת יקותי׳‏‎ ‎‏נפטרת יו׳ ה׳ כ״ח‏‎ ‎‏כסליו תל״ד‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen und begraben eine anmutsvolle Frau, Frau Sara, Tochter des Jekutiel, verschieden Tag 5, 28. Kislev 434 [---] Kommentar Die Lesung des Sterbejahres ist nicht ganz sicher. Zl 2: "Geborgen": Männliche statt weibliche Form. Zl 7: Wahrscheinlich verbirgt sich auf dem unteren Rahmen im Boden noch eine Zeile mit dem üblichen Schlussssegen. ====== smk-30 Personalia 1680~1750 Gitle b. Jizchak Transkription ‎‏י״א אלול ש[...]‏‎ ‎‏הרבתי בכ[...]‏‎ ‎‏על הגויעה מ[...]‏‎ ‎‏גיטלה בת ר׳ יצחק‏‎ ‎‏אשת יואל בן‏‎ ‎‏ליב גלהויזן הי״ד‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung (Am) 11. Elul des Jahres ... wurde übermächtig (der Schmerz?) über den Leib? der Frau Gitle, Tochter des Herrn Jizchak, Gattin des Joel, Sohn des Löb Gel(n)hausen, Gott möge sein Blut rächen Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Aufgrund der Gestaltung stammt dieses Grabmal vermutlich vom Ende des 17. oder Anfang des 18. Jahrhunderts. Gitles Gatte Joel oder ihr Schwiegervater Löb aus dem hessischen Gelnhausen starb den Märtyrertod, wie der Segensformel nach seinem Namen zu entnehmen ist. ======= smk-102 Personalia 1686-03-23 Josef b. Jizchak Transkription ‎‏יוסף‏‎ ‎‏בן הר״ר יצחק‏‎ ‎‏ז״ל נפטר ביום‏‎ ‎‏השבת כ״ז‏‎ ‎‏אדר מ+ו+ת+‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Josef, Sohn des Meisters, Herrn Jizchak, sein Andenken zum Segen, verschieden am Tag des Schabbat, 27. Adar "Tod" (446). Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Die Angabe des Sterbejahres ist heute fast völlig zerstört, die Lesung ist nicht sicher. Sicher ist jedoch, dass die Buchstaben nicht in der gewohnten Reihenfolge wiedergegeben sind, daher ist es naheliegend, hier ein Chronogramm anzunehmen, und die noch zu erkennenden Buchstabenreste deuten auf das Wort ‎‏מות‏‎ / "Tod" mit dem Zahlenwert 446. Für dieses Jahr stimmen auch die angegebenen Wochen- und Monatstage überein. ====== smk-24 Personalia 1695-01-30 Ascher b. Menle Transkription ‎‏[פה] נטמן‏‎ ‎‏[אי]ש חסיד היה‏‎ ‎‏אשר בהר״ר‏‎ ‎‏מנלה בן א״א‏‎ ‎‏שלמה יחיאל‏‎ ‎‏נפטר‏‎ ‎‏י״ד שבט‏‎ ‎‏תנ״ה לפ״ק‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen - ein frommer Mann war er, Ascher, Sohn des geehrten Meisters, Herrn Menle, Sohn unseres Herrn und Vaters Schlomo Jechiel, verschieden 14. Schwat 455 der kleinen Zählung. [---] ====== smk-61 Personalia 1699/1700 Transkription ‎‏פ״[ט]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏נ[...] ת״ס‏‎ ‎‏לפ״ק תנ[צב״ה]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen [...] [...] [...] 460 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Aufgrund der heute nicht mehr erhaltenen bildlichen Darstellung kann man davon ausgehen, dass es sich um den Grabstein eines kleinen Jungen handelt. Solche halbplastischen Darstellungen sind vor dem 20. Jahrhundert eine absolute Seltenheit auf jüdischen Friedhöfen, wurden doch aufgrund des biblischen Bilderverbots solche Abbildungen in der Regel vermieden. ===== smk-8 Personalia 1700~1750 Blume Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏[ה]אשה [טו]בה מעשיה הי׳‏‎ ‎‏נעימה כ[ל י]מיה הלכה בד[ר]ך‏‎ ‎‏ישרה מרת [ב]לומע אשת‏‎ [...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen die gute Frau, ihre Taten waren anmutsvoll, all ihre Tage ›ging sie auf rechtem Weg‹, Frau Blume, Gattin des [...] [...] [---] Zitatapparat Zl 3f: Ps 107,7 Kommentar Vergleicht man dieses Grabmal mit anderen Schmalkaldener Steinen, so ist es aufgrund seiner Gestaltung wohl in die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts zu datieren. ====== smk-19 Personalia 1700~1750 Lemle Transkription ‎‏פה‏‎ ‎‏טמון איש עניו ונאמן‏‎ ‎‏וירא אלהי[ם ...] ה״ה ר׳‏‎ ‎‏לעמלע [...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏כ[...]ז ל׳‏‎ ‎‏פ[...]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen ein Mann, demütig und getreu und Gott ehrfürchtend ... es ist Herr Lemle ... ... ...7 der Zählung. ... Kommentar Aufgrund der Gestaltung handelt es sich um ein Grabmal aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. ====== smk-36 Personalia 1700~1750 Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏אשת חיל צדקה‏‎ ‎‏עשתה כאביגיל צנועה‏‎ ‎‏היתה כדבורה במצות חנ׳‏‎ ‎‏היא נזהרה הע[...]ה‏‎ ‎‏החשובה [...]ס‏‎ ‎‏וילדה ב[...]כשרה‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen ›die tüchtige Gattin‹, Wohltätigkeit erwies sie wie Awigail, züchtig war sie wie Dwora, in den Geboten der Teighebe, der Reinheit und des Kerzenzündens war sie achtsam, ... die Angesehene ... und sie gebahr? ... tugendhaft? [---] Zitatapparat Zl 2: Spr 31,10 Kommentar Aufgrund der Gestaltung stammt dieses Grabmal vermutlich vom nEnde des 17. oder aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Zl 4: Die wichtigen Gebote der Frau werden abgekürzt mit ‎‏חנה‏‎, entsprechend des biblischen Namens "Channa". Zl 7: Möglich ist angesichts der vorangegangenen Vergleiche mit Awigail und Dwora und der Anspielung auf Channa vielleicht auch die Übersetzung "wie Sara". ====== smk-42 Personalia 1700~1750 Reizche Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏אשה חשובה כחנה ופנינה‏‎ ‎‏ר*צון בורא עשתה בשמחה‏‎ ‎‏י*דה שלחה לעני בצדקה‏‎ ‎‏צ*נועה היתה בכל מעשיה‏‎ ‎‏כ*ל ימיה מצות ה׳ שמרה‏‎ ‎‏י*צתה נשמתה בטהרה‏‎ ‎‏מרת רייצכי אשת [...]‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen eine angesehene Frau wie Channa und Pnina, ›den Willen des Schöpfers erfüllte sie‹ mit Freude, ›ihre Hand streckte sie aus dem Armen‹ in Wohltätigkeit, züchtig war sie in all ihre Taten, all ihre Tage ›wahrte sie die Gebote des Ewigen ‹, ›ihre Seele ging aus in Reinheit‹, Frau Reizche, Gattin des [...] [---] Zitatapparat Zl 3: Vgl. Av 5,20 Zl 4: Spr 31,20 Zl 6: Nach Dtn 5,26 Zl 7: bSan 68a Kommentar Aufgrund der Gestaltung handelt es sich um einen Grabstein vom Ende des 17. oder aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Zl 2: Anspielungen auf die beiden Frauen Elkanas in 1Sam 1,2. ====== smk-59 Personalia 1700~1750 Gittel b. Salman Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏אשה חשובה הי‏‎ ‎‏קרה הצנועה מ׳‏‎ ‎‏גיטל בת זלמן‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen eine angesehene Frau, die Teu- re, die Züchtige, Frau Gittel, Tochter des Salman [...] [---] Kommentar Aufgrund der Gestaltung stammt dieses Grabmal vermutlich vom Ende des 17. oder der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. ====== smk-51 Personalia 1703-11-30 Awraham Meir b. Jizchak Transkription ‎‏פה נטמן בחור‏‎ ‎‏נחמד תם וישר כמ״ר‏‎ ‎‏אברהם מאיר בן‏‎ ‎‏הר״ר יצחק מלמד‏‎ ‎‏וש״ץ פה ש״ק הלך‏‎ ‎‏ונפטר ביום ו׳ ך״ב כסלו‏‎ ‎‏תס״ד לפ״ק תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen ein liebenswerter Junggeselle, ›lauter und aufrecht‹, der geehrte Herr Awraham Meir, Sohn des Meisters, Herrn Jizchak, Lehrer und Vorbeter hier, Schmalkalden, er ging und verschied am Tag 6, 22. Kislev 464 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Ijob 1,1 ======= smk-215 Personalia 1708-09-15 Pess b. Jizchak Transkription ‎‏אשה פעס בת‏‎ ‎‏יצחק ז״ל נקבר׳‏‎ ‎‏יום ו׳ ערב ר״ה‏‎ ‎‏תס״ט ל׳ תנצב״ה א׳‏‎ Übersetzung Die Frau Pess, Tochter des Jizchak, sein Andenken zum Segen, begraben Tag 6, Vorabend des Neujahrfestes 509 der Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens, Amen Kommentar Diese Inschrift verzichtet auf jegliche Einleitung und gibt nur die nötigsten Daten an, erweitert dafür aber den üblichen Schlusssegen um ein "Amen". Aufgrund der Verwitterung ist die Lesung des Sterbejahres nicht ganz sicher. Möglich wäre auch ‎‏תפ״ט‏‎ (03.09.1728). ====== smk-50 Personalia 1721-07-07 Bunem b. Jizchak Meir Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏איש נדיב ותמים מע[שיו]‏‎ ‎‏באמונה שלמים נהנה‏‎ ‎‏מיגיע כפו וזעת אפו‏‎ ‎‏עמד בצדקו עד אסופו‏‎ ‎‏משביע לרעיבי׳ לרח‏‎ ‎‏וקים ולקרובים ה״ה כמ״ר‏‎ ‎‏בונם ב׳ כ״ה ר׳ יצחק מאיר‏‎ ‎‏ז״ל נקבר י״ב תמוז תפ״א ל׳‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen ein wohltätiger und lauterer Mann, ›seine Werke (waren) in vollkommener Treue‹, er genoß ›seiner Hände Mühe‹ und ›den Schweiß seines Angesichts‹, er war standhaft in seiner Gerechtigkeit bis an sein Ende, er sättigte die Hungrigen, die fernen wie die nahen, es ist der geehrte Herr Bunem, Sohn des geehrten Herrn Jizchak Meir, sein Andenken zum Segen, begraben 12. Tammus 481 der Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2f: Nach Ps 33,4 Zl 4: Gen 31,42 u.a. | Zl 4: bPes 118a Kommentar Diese älteste erhaltene lange - sechszeilige - Eulogie, durchgehend mit Paarreim versehen, stellt nicht die klassischen, einem Mann zugeschriebenen Tugenden der Frömmigkeit und Gelehrsamkeit in den Mittelpunkt, sondern betont die Wohltätigkeit und Gerechtigkeit des Verstorbenen, der nicht nur sich selbst durch seiner eigenen Hände Arbeit ernährte. ======= smk-109 Personalia 1721-07./08- Menachem Mendel b. Naftali Halevi Epstein Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏איש הנדיב ההולך בדרך‏‎ ‎‏ישרה ביתו היה פתוח לרוחה‏‎ ‎‏ה״ה כהר״ר מנחם מענדל בר‏‎ ‎‏נפתלי הלוי ז״ל עפשטיין ׃‏‎ ‎‏מהערן ברייטומגען נפטר ביום‏‎ ‎‏ד׳ ונקבר ביום ביום בחודש‏‎ ‎‏מנחם תפ״א לפ״ק תנצב״ה‏‎ ‎‏׃ אמן‏‎ :‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen ein Mann, der Wohltäter, der wandelt den rechten Weg, ›sein Haus war weit geöffnet‹, es ist der geehrte Meister Menachem Mendel, Sohn des Naftali Halevi Epstein, sein Andenken zum Segen, Epstein, aus Herrenbreitungen, verschieden am Tag 4 und begraben am Tag am Tag im Monat "Tröster" 481 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens, Amen Zitatapparat Zl 3: Av 1,5 Kommentar Der sorgfältigen und aufwändigen Gestaltung des Grabmals steht die dagegen eher grobe Ausführung der hebräischen Buchstaben gegenüber. Zl 7: Hier hat der Steinmetz offensichtlich versehentlich ein Wort (‎‏ביום‏‎) doppelt eingemeißelt, dafür den Begräbnistag vergessen und dies vielleicht später versucht zu korrigieren, so dass die Angabe des Monatstages heute nicht mehr sicher zu lesen ist. Zl 8: Menachem, "Tröster", ist ein euphemistischer Name für den Trauermonat Aw, in dem der Zerstörung der Jerusalemer Tempel gedacht wird. Hier wurde diese Umschreibung vermutlich auch aufgrund des gleichlautenden Vornamens des Verstorbenen gewählt. ====== smk-54 Personalia 1739, nach Chajim b. Izek Transkription ‎‏פה נטמן‏‎ ‎‏איש צדיק בדרכיו‏‎ ‎‏ותמים במעשיו היקר כ׳‏‎ ‎‏חיים בן הר״ר איצק מכפר‏‎ ‎‏שטילי נפטר ונקבר ביום‏‎ ‎‏טוב אור ליום ז׳ ט״ו שבט‏‎ ‎‏שנת תק[.״.] לפ״ק‏‎ ‎‏תנ[צב״ה‏‎]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen ein Mann, gerecht auf seinen Wegen und lauter in seinen Taten, der Teure, der geehrte Chajim, Sohn des Meisters, Herrn Izek, aus dem Dorf Stille, verschieden und begraben am Feier- tag, zu Beginn des Tages 7, 15. Schwat des Jahres 5.. der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Mit dem Dorf, etwa "Stili" geschrieben, ist wahrscheinlich eines der beiden heutigen Stadtteile von Schmalkalden, Näherstille oder Mittelstille, gemeint. Möglicherweise war Chajim ein Vorfahr der späteren Familie Jacob aus Näherstille. Aufgrund der Gestaltung stammt das Grabmal aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, laut den Resten der Inschrift starb Chajim nach dem Jahr 1739. Der 15. Schwat ist das "Neujahrsfest der Bäume". ====== smk-32 Personalia 1741-08-07 Mendel b. Michel Transkription ‎‏[־־־]‏‎ ‎‏[...]..‏‎ ‎‏[...]‎‏ם כ״ה מענדל‏‎ ‎‏בן פ״ו כ״[ה] מיכל [נ]פטר‏‎ ‎‏יום ב׳ [כ]״ה אב [ת]ק״א ל׳‏‎ ‎‏[ת]נצב״ה‏‎ Übersetzung [---] [...] [...] der geehrte Herr Mendel, Sohn des Vorstehers und Leiters, des geehrten Herrn Michel, verschieden Mandel MichelTag 2, 25. Aw 501 der Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ====== smk-49 Personalia 1744-06-30 Chava Transkription ‎‏פ״ט אשה חשובה כחנה‏‎ ‎‏ופנינה צנועה במעשיה‏‎ ‎‏היתה צדקה כאביגיל עשה‏‎ ‎‏בפיתקה של חוה היתה‏‎ ‎‏מיתתה בתחיית המתים‏‎ ‎‏להחיותה מרת חוה אשת‏‎ ‎‏האלוף כ׳ איצק נפטרת‏‎ ‎‏ביום ג׳ ך׳ תמוז תק״ד ל׳‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen eine angesehene Frau, wie Channa und Pnina war sie züchtig in ihren Taten, Wohltätigkeit erwies sie wie Awigail, ›in der Besiegelung Chavas‹ war ihr Sterben, bei der Wiederbelebung der Toten möge sie wiederbelebt werden, Frau Chava, Gattin des Vornehmen, des geehrten Izek, verschieden am Tag 3, 20. Tammus 504 der Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 4: bSot 12a Kommentar Dieses Grabmal zeichnet sich durch seine besonders aufwändige Gestaltung aus, sowohl in seiner Form, Ornamentik und in der Ausführung der hebräischen Buchstaben als auch in der Komposition seiner durchgehend gereimten Inschrift, die diese Wöchnerin mit gleich vier biblischen Vorbildern vergleicht, Channa, Pnina, Awigail und der Urmutter und Namensgeberin Chava, Eva. Zln 1-2: Anspielungen auf die beiden Frauen Elkanas in 1Sam 1,2. Zl 3: ‎‏עשה‏‎, männliche statt weibliche Form. Zl 4: Nach bSot 12a; bei der "Besiegelung" Chavas, der biblischen Eva, ist als Strafe für den Genuss der verbotenen Frucht im Paradies den Frauen der Wehenschmerz auferlegt worden (siehe Gen 3,16). Ihre hier begrabene Namensvetterin Chava starb demnach im Wochenbett. ====== smk-29 Personalia 1750-07-10 Hindle b. Meierl Schmalkalden Transkription ‎‏על זאת נהי בקינה‏‎ ‎‏ולתנות מימים ימימה‏‎ ‎‏על הבתולה הכלה‏‎ ‎‏הצנועה הינדלה‏‎ ‎‏בת ר׳ מעירל ש״ק ז״ל‏‎ ‎‏נ׳ ו׳ ז׳ תמוז תקי״א ל׳‏‎ ‎‏ווי על האי שופרא‏‎ ‎‏הבתולה הינדלה‏‎ ‎‏הכלה נפטרה ביו׳‏‎ ‎‏קודם חופתה לקברה‏‎ ‎‏ונהפך השמחה לכל‏‎ ‎‏משפחה ליג[ון] ואנחה‏‎ ‎‏נ׳ ביו׳ ב׳ י׳ תמוז תק״י ל׳‏‎ Übersetzung ›Über diese‹ (erhebe ich) Trauergesang als Klage, ›um zu singen von Jahr zu Jahr‹ über die Jungfrau, die Braut, die Züchtige, Hindle, Tochter des Herrn Meierl Schmalkalden, sein Andenken zum Segen, verschieden (Tag) 6, 7. Tammus 511 der Zählung. Wehe ›über diese Schönheit‹, die Jungfrau Hindle, die Braut, verschieden am Tag vor ihrer Hochzeit in ihr Grab, und es verkehrte sich die Freude ihrer ganzen Familie zu ›Kummer und Schmerz‹. Begraben am Tag 2, 10. Tammus 510 der Zählung. Zitatapparat Zl 1: Micha 1,8 Zl 2: Vgl. Ri 11,40 Zl 7: bBer 5b Zl 12: Jes 35,10 Kommentar In der in Schmalkalden einzigartigen Pracht dieses aufwändig gestalteten Barockgrabmals drückt sich die Trauer der Hinterbliebenen über den allzufrühen Tod dieses jungen Mädchens aus, das am Tag vor ihrer Hochzeit starb. Einzigartig bleibt auch das Portrait des jungen Mädchens, als Brustbild im Profil gestaltet, in ein Giebelfeld des beidseitig gestalteten und beschrifteten Grabsteins über die Inschrift gesetzt. Gekrönt wird das Medaillon mit dem Brustbild von dem Symbol der Krone, die hier sicherlich als Hochzeitskrone zu deuten ist. Da dieses Grabmal vom alten Friedhof hierher umgesetzt wurde, bleibt unklar, welche Seite des Grabsteins ursprünglich die Vorderseite gewesen ist. Die etwas flacher gestaltete Seite mit dem großen Blumenornament im Giebelfeld nennt alle wichtigen Angaben - den durch größere Buchstaben hervorgehobenen Namen samt Vatersnamen und das Sterbedatum -, die andere Seite des Grabsteins ist dagegen plastischer gestaltet, doch die Inschrift nennt "nur" den Vornamen und das Begräbnisdatum. Die Datenangaben stimmen in sich nicht. Vorne ist beim Sterbedatum das Jahr 511 vermerkt, hinten beim Begräbnisdatum steht 510. Im Jahr 510 fiel der 7. Tammus auf einen Schabbat und der 10. Tammus auf Tag 3 (Dienstag), im Jahr 511 fiel der 7. Tammus auf Tag 4 (Mittwoch) und der 10. Tammus auf einen Schabbat. Am wahrscheinlichsten ist, dass Hindle am Freitag nachmittag (Tag 6), kurz vor Beginn des Schabbat, 7. Tammus 510, starb und am Montag nachmittag (Tag 2), kurz vor Beginn des 10. Tammus, begraben wurde. ====== smk-39 Personalia 1750, um Transkription ‎‏פה טמון איש ישר‏‎ ‎‏ונאמן וירא אלקי׳‏‎ ‎‏ביתו הי׳ פתוח לענ[י]ים‏‎ ‎‏תמיד וגומל חסד לכל‏‎ ‎‏איש והולך כל ימיו‏‎ ‎‏בדרך הישר האלוף‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen ›ein aufrechter und getreuer Mann‹, und er ehrfürchtete den Ewigen, sein Haus war stets weit geöffnet den Armen, und er erweist Liebeswerk jeder- mann und wandelt all seine Tage den rechten Weg, der Vornehme [...] [---] Zitatapparat Zl 1f: Av 6,1 Kommentar Aufgrund der Gestaltung stammt dieses Grabmal vermutlich aus der Mitte des 18. Jahrhunderts (vgl. das fast identische Grabmal Nr. 0049 von 1744). ====== smk-35 Personalia 1759-03-29 Deiche Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏האשה חשובה‏‎ ‎‏מרת דייכה אשת‏‎ ‎‏כ׳ זלמן ז״ל נפטרת‏‎ ‎‏ונקברת יום א׳ ר״ח‏‎ ‎‏ניסן תקי״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen die angesehene Frau, Frau Deiche, Gattin des geehrten Salman, sein Andenken zum Segen, verschieden und begraben am 1. Neumondstag Nissan 519 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Dieses Grabmal ist zwar klein und die Inschrift geht kaum über die nötigen Daten hinaus, doch ist das Grabmal mit der in erhabenen Buchstaben ausgeführten, mittig gesetzten Inschrift, in der durch Zeilenfüller auch auf ein optisch ausgewogenes Bild Wert gelegt wurde, sehr sorgfältig und schön gearbeitet. Der Nissan hatte nur einen Neumondstag, die Angabe hier damit überflüssig. Es handelt sich jedoch nicht um die Angabe des Wochentages, denn der Sterbetag fiel auf Donnerstag (Tag 5). ====== smk-17 Personalia 1792/93 Chail? Transkription ‎‏פ[״.]‏‎ ‎‏אשה היקרה צדקה‏‎ ‎‏עשתה כל ימיה‏‎ ‎‏מ׳ חיל אשת מו״ה‏‎ ‎‏[...] שמעון ז״ל‏‎ ‎‏נפטרת יום ה׳ [...]‏‎ ‎‏תקנ״ג ל׳ בשכר ז[ה]‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier [...] eine teure Frau, Wohltätigkeit erwies sie all ihre Tage, Frau Chail?, Gattin unseres Lehrers und Meisters, Herrn ... Schimon, sein Andenken zum Segen, verschieden Tag 5 ... 553 der Zählung. Zum Lohn dessen sei ihre Seele eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Die Lesung muss aufgrund der fortgeschrittenen Verwitterung sehr unsicher bleiben. ====== smk-33 Personalia 1799-06-28 Jitle b. Schmuel Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏האשה חשובה היקרה והישרה א״ח‏‎ ‎‏כאסתר וכאביגיל מרת יטלה‏‎ ‎‏בת כ״ה שמואל מליבענפעלס אשת‏‎ ‎‏כ״ה ראובן גבריאל נעהרשטילי נפטרת‏‎ ‎‏בש״ט יום ש״ק כ״ה סי[ון] ונקברת ביום שלאחריו‏‎ ‎‏תקנ״טית? לפ״ק‏‎ ‎‏האשה החשובה והיק|רה‏‎ ‎‏כל ימיה הלכה בדרך יש|רה‏‎ ‎‏צנועה [...] היתה בדיבו|רה‏‎ ‎‏מצות ה׳ לילה כיום שמ|רה‏‎ ‎‏[...] היתה [...]|רה‏‎ ‎‏ביתה ושלחנה לכל נערכה בתדי|רה‏‎ ‎‏ידיה שלחה ל[אביון ...] כש?|רה‏‎ ‎‏נעימ[ה ...] לכל [...]|רה‏‎ ‎‏[...]|רה‏‎ ‎‏[...]|רה‏‎ ‎‏[...]|רה‏‎ ‎‏נשמתה [בצרור החיים צרו?]|רה‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen die angesehene Frau, die Teure und die Aufrechte, ›die tüchtige Gattin‹, wie Ester und wie Awigail, Frau Jitle, Tochter des geehrten Herrn Schmuel aus Liebenfels, Gattin des geehrten Herrn Reuwen Gawriel Näherstille, verschieden ›mit gutem Namen‹ am Tag des heiligen Schabbat, 25. Sivan, und begraben am Tag danach, 559? der kleinen Zählung. Die angesehene und die teure Frau, all ihre Tage ›ging sie auf rechtem Weg‹, züchtig ... war sie in ihrem Reden, die Gebote des Ewigen wahrte sie nachts wie tags, ... war sie ..., ihr Haus und ihr Tisch war stets allen bereitet, ›ihre Hand reichte sie dem Bedürftigen‹ ... untadelig? angenehm ... allen gegenüber ... ... ... ... ihre Seele (sei in das Bündel des Lebens eingebunden?) [---] Zitatapparat Zl 2: Spr 31,10 Zl 6: bBer 17a Zl 9: Ps 107,7 Zl 14: Spr 31,20 Kommentar Dieser stark verwitterte Grabstein einer vermutlich jung gestorbenen Frau ist sehr aufwändig gestaltet. Die oberen Zeilen mit der Angabe von Namen und Daten folgen dem Bogenverlauf und sind durch ein reliefiertes Vorhangtuch hinter dem Text von der folgenden Eulogie getrennt. Die mindestens zwölf Zeilen umfassende Eulogie endet mit einem optisch deutlich hervorgehobenen Endreim: Am linken Rand des Steines sind zwei Endbuchstaben groß hervorgehoben mittig hinter den Text gesetzt und durch feine Linien mit den Enden der jeweiligen Zeilen verbunden. Die Inschrift für den sie um 34 Jahre überlebenden Gatten wurde fast identisch aufgebaut. Möglicherweise stammte der Vater aus dem österreichischen Ort Liebenfels, der Gatte lebte im heutigen Schmalkaldener Ortsteil Näherstille. Die Lesung des Sterbejahres ist nicht ganz sicher. Im genannten Jahr fiel der 25. Siwan auf Freitag und nicht auf Samstag, wie die Inschrift angibt. Zl 20: Es ist nicht sicher, ob hier noch eine Zeile mit dem üblichen Schlusssegen (im Boden) fehlt. ===== smk-9 Personalia 1799~1850 ...'SeGaL ­Fränkel b. Schalom Mosche'SeGaL Transkription ‎‏פה טמון איש טהור וישר פ״ו כהר״ר [...]‏‎ ‎‏סג״ל פרענקל בן המפורסם פ״ו הר״ר שלום משה‏‎ ‎‏סג״ל זצ״ל מפיורדא‏‎ ‎‏פרנס לא[...]...המו.|[.]‏‎ ‎‏ו...[...]נב..|[.]‏‎ ‎‏בהר‏‎.[...]..|[.]‏‎ ‎‏...[...]...|[.]‏‎ ‎‏..[...]...|[.]‏‎ ‎‏.[...]...|[.]‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen ein Mann, rein und aufrecht, Vorsteher und Leiter, der geehrte Meister, Herr ... SeGaL ­Fränkel, Sohn des weitbekannten Vorstehers und Leiters, des Meisters, Herrn Schalom Mosche SeGaL, das Andenken des Gerechten zum Segen, aus Fürth, Vorsteher ... ... ... ... ... ... [---] Kommentar Die leider stark zerstörte und nur in Resten erhaltene Eulogie ab Zeile 4 wies vermutlich einen Endreim auf, der hier auch optisch dargestellt wurde: Am linken Rand kann man noch eine Reihe von bogenförmig angeordneten Linien erkennen, die vom Ende der jeweiligen Zeilen zu einem nicht erhaltenen Endbuchstaben führten. Alle anderen erhaltenen und datierbaren Grabsteine dieses Friedhofs mit auch optisch hervorgehobenem Endreim stammen aus dem Zeitraum zwischen 1799 und 1848, und so ist zu vermuten, dass auch dieses Grabmal in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zu datieren ist. Der Vater dieses Gemeindevorstehers könnte identisch sein mit dem Moses Schalom Fränkel, genannt Schalom Fürth aus Fürth, der als Dajan, als Rabbinatsassessor, in Pressburg tätig war und dort im März 1828 starb. Da der Vater laut Grabinschrift beim Tod seines Sohnes bereits verstorben war, wie aus dem nachgestellten Segenswunsch zu ersehen ist, muss dieser Grabstein, wenn die Identifizierung richtig ist, nach März 1828 errichtet worden sein. ====== smk-11 Personalia 1799~1850 ... b. Aharon?'KaZ Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏איש צדיק תמים [...]שלם בתוך? דיבור...‏‎ ‎‏ושר המדינה כ״ה [... ב]ן המנוח כ״ה א[ה]ר[ון?]‏‎ ‎‏כ״ץ משלויסינג ונולד [...] יוד ניסן ת[.״.] ל׳‏‎ ‎‏ונפטר [...] ל׳‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen ›ein gerechter, lauterer Mann‹, ... vollkommen? in? seinem Reden? ... und Fürst der Landjudenschaft, der geehrte Herr ..., Sohn des Seligen, des geehrten Herrn Aharon? KaZ aus Schleusingen?, und er wurde geboren ... zehnter Nissan 4.. der Zählung und verschied ... der Zählung. [---] Zitatapparat Zl 2: Gen 6,9 Kommentar Die Inschrift ist stark zerstört, die Lesung der Namen und des Ortsnamens ist unsicher. Schleusingen liegt etwa 50 km von Schmalkalden entfernt, dort existierte spätestens seit Anfang des 18. Jahrhunderts eine jüdische Gemeinde. Nur zwei andere hebräische Grabinschriften nennen hier ein Geburtsdatum: die Inschrift für die 1809 gestorbene Merle, Gattin des Mosche Kohen (Grabstein Nr. 0006) und die Inschrift für Gitel, Gattin des Michel Schmalkalden, die vermutlich im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts starb. Der Sohn des genannten Mosche Kohen, Louis Marcus Cohn (Grabstein Nr. 0206), ist neben diesem Stein hier der einzige nachweisbare Angehörige des Priestergeschlechts der Kohanim unter den erhaltenen Grabsteinen des alten Friedhofs, so dass eine verwandtschaftliche Beziehung angenommen werden kann. Vielleicht handelt es sich ja um den Grabstein des Mosche Kohen? ======= smk-101 Personalia 1799~1850 Rechel b. Eljakim Transkription ‎‏פה טמונה‏‎ ‎‏האשה חשובה וצנועה החסידה הגבירה מ׳‏‎ ‎‏רעכיל בת הר״ר אליקים אשת האלוף פ״ו?‏‎ ‎‏...‏‎ ‎‏וי״ו? ש[בט ת]צ״[.] ל׳‏‎ ‎‏ר*בת בנות עשו חיל ואת עלית על כול|נה‏‎ ‎‏ע*קרת ביתה [...]... שלח|נה‏‎ ‎‏כ*ל ימיה ...[|נה]‏‎ ‎‏י*דיה עשו...[...][|נה]‏‎ ‎‏[ל*...][|נה]‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen die angesehene und züchtige Frau, die Fromme, die Herrin, Frau Rechel, Tochter des Meisters, Herrn Eljakim, Gattin des Vornehmen, des Vorstehers und Leiters? ... sechster? Schwat 49.? der Zählung. ›Viele Töchter haben sich wacker erwiesen, du aber gehst über alle‹, ›Walterin ihres Hauses‹ ... ihren Tisch all ihre Tage ... ihre Hände ... ... [---] Zitatapparat Zl 6: Spr 31,29 Zl 7: Ps 103,9 Kommentar Die Lesung der Reste des Sterbedatums ist aufgrund der fortgeschrittenen Verwitterung sehr unsicher. Die Inschrift weist eine Eulogie mit Akrostichon und optisch hervorgehobenem Endreim auf, der am Ende der Zeile 8 noch zu erkennen ist, während die Verbindungslinien (vgl. z.B. Grabstein Nr. 0048) nicht mehr erhalten sind. Alle anderen erhaltenen und datierbaren Grabsteine dieses Friedhofs mit auch optisch hervorgehobenem Endreim stammen aus dem Zeitraum zwischen 1799 und 1848, und so ist zu vermuten, dass auch dieses Grabmal in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zu datieren ist. ====== smk-10 Personalia 1800~1850 Brendel b. Joel? ...'Fürth Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏האשה חשובה מ׳ ברענדעל‏‎ ‎‏בת כ״ה יואל? [...]‏‎ ‎‏פיורדא אשת כ״ה משה‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen die angesehene Frau, Frau Brendel, Tochter des geehrten Herrn Joel? ... Fürth, Gattin des geehrten Herrn Mosche [---] Kommentar Aufgrund der Gestaltung handelt es sich vermutlich um ein Grabmal aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das einzige andere Grabmal mit Hinweis auf eine Herkunft aus Fürth ist das nebenstehende, ebenfalls nicht datierte Grabmal eines Sohnes von Mosche Schalom Fränkel SeGaL aus Fürth (Grabstein Nr. 0009). Zl 3: Die Lesung des Vatersnamens ist nicht sicher. ====== smk-14 Personalia 1800~1850 Menke b. Jokew Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏היקר , כמ״ר , מענקי , בן‏‎ ‎‏כ׳ , יאקב , ז״ל , משמ[...]‏‎ ‎‏נפטר ונקבר יום ב׳‏‎ ‎‏דר״ח‏‎? ..[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen der Teure, der geehrte Herr Menke, Sohn des geehrten Jokew, sein Andenken zum Segen, von Schmalkalden?, verschieden und begraben am 2. Tag des Neumonds? ... ... Kommentar Aufgrund der Gestaltung stammt dieses Grabmal aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. ====== smk-15 Personalia 1800~1850 Eli?]eser b. [...]w Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]עזר ,‏‎ ‎‏[...]ב , ז״ל ,‏‎ ‎‏[...]עש״ק כ״א‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung [...] [... Eli?]eser, [...]w, sein Andenken zum Segen, [...] Rüsttag des heiligen Schabbat, 21. [...] Kommentar Es handelt sich um das Grabmal eines Mannes, der vermutlich Elieser oder Elasar hieß, dessen Vatersnamen auf -b/-w endete (wie z.B. Jaakow oder Seew) und der an einem Rüsttag des Schabbat (Freitag) verstarb, der auf den 21. eines Monats fiel. Aufgrund der Gestaltung handelt es sich vermutlich um ein Grabmal aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. ====== smk-18 Personalia 1800~1850 Transkription ‎‏[פ]״ט‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen [---] Kommentar Aufgrund der Gestaltung handelt es sich vermutlich um ein Grabmal aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. ====== smk-21 Personalia 1800~1850 Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏האשה היקרה והנעימה מ׳‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen die teure und anmutsvolle Frau, Frau [---] Kommentar Aufgrund der Gestaltung handelt es sich um ein Grabmal aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. ====== smk-66 Personalia 1800~1850 Brei... b. Sch... Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏האשה היקרה‏‎ ‎‏א״ח מרת ברי[...]‏‎ ‎‏בת הר״ר שמ[...]‏‎ ‎‏אשת כ׳ שמואל‏‎ ‎‏...[...]‏‎ ‎‏ר״ח טבת [...]‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen die teure Frau, ›die tüchtige Gattin‹, Frau Brei..., Tochter des Meisters, Herrn Sch..., Gattin des geehrten Schmuel ... Neumond Tewet ... Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 3: Spr 31,10 Kommentar Aufgrund seiner Gestaltung stammt dieses Grabmal aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. ====== smk-16 Personalia 1806-08-09 Hindelche b. Lipman Marburg Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏האשה , חשובה , צנועה , ומעלי׳‏‎ ‎‏א״ח , מ׳ , הינדלכה , בת , מוהר״ר‏‎ ‎‏ליפמאן , מרבורג , מקאסעל‏‎ ‎‏אשת , כ״ה , מענדל , משמק״ד‏‎ ‎‏נפטרת , בש״ט , מש״ק , כ״ה , מנחם‏‎ ‎‏ונקברת , ביום א׳ , כ״ו , בו , תקס״ו ל׳‏‎ ‎‏[תנ]צב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen die Frau, angesehen, züchtig und erhaben, ›die tüchtige Gattin‹, Frau Hindelche, Tochter unseres Lehrers und Meisters, Herrn Lipman Marburg aus Kassel, Gattin des geehrten Herrn Mendel aus Schmalkalden, verschieden ›mit gutem Namen‹ am Ausgang des heiligen Schabbat, 25. Menachem, und begraben am Tag 1, 26. desselben, 566 der Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 3: Spr 31,10 Zl 6: bBer 17a Kommentar Die erhabenen, sehr sorgfältig gestalteten hebräischen Buchstaben dienen als einziger Schmuck dieses Grabmals, hervorgehoben noch durch das oben entsprechend dem Bogenverlauf und unten kartuschenförmig abschließende Schriftfeld. Allerdings wurde kein Wert mehr darauf gelegt, das gesamte Schriftfeld zu füllen, sondern die Inschrift wurde - bis auf Einleitungsformel und abschließenden Segen - rechtsbündig gesetzt. Erstmals wurden hier, trotz ausreichender Abstände, durchgängig Komma-ähnliche Worttrenner zwischen die Wörter gesetzt, neben den ausgeschmückten Abkürzungszeichen ein weiteres zierendes Element, das bis in die 1840er Jahre beliebt bleiben sollte, hier inhaltlich jedoch keine Bedeutung hat. ===== smk-6 Personalia 1809-06-22 Merle b. Michel Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏האשה , היקרה , א״ח , מרת‏‎ ‎‏מערלא , בת , כ״ה , מיכל ,‏‎ ‎‏אשת , כ״ה , משה , כהן , משמ״ק ,‏‎ ‎‏נולדת , י״ג , תמוז , תק״ם , לפ״ק ,‏‎ ‎‏ונפטרת , יום , ה׳ , ח׳ , תמוז ,‏‎ ‎‏תקס״ט ל׳‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen die Frau, die Teure, ›die tüchtige Gattin‹, Frau Merle, Tochter des geehrten Herrn Michel, Gattin des geehrten Herrn Mosche Kohen aus Schmalkalden, geboren 13. Tammus 540 der kleinen Zählung und verschieden Tag 5, 8. Tammus 569 der Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Spr 31,10 Kommentar Eine hebräische Grabinschrift nennt immer das Sterbedatum, manchmal auch das Begräbnisdatum, und gibt oft auch Hinweise auf das ungefähre Alter bzw. den Lebensabschnitt, in dem der Begrabene starb. Ein Geburtsdatum wird dagegen traditionell nicht genannt, nachträglich erklärt mit dem Bibelvers: "Besser guter Name als köstlich Öl und der Tag des Todes als der Tag seiner Geburt" (Koh 7,1). Hier und da kann man seit der Mitte des 19. Jahrhunderts auch mal die Angabe eines Geburtsdatums in einer hebräischen Inschrift finden, doch ist dies meist als ein Einfluss der immer beliebter werdenden deutschen Inschriften zu sehen. Hier jedoch wird ein Geburtsdatum in einer hebräischen Inschrift angegeben, lange bevor hier deutsche Inschriften üblich werden und auch vor Beginn der Zivilstandsregistrierung - eine seltene Ausnahme, die vielleicht darauf zurückzuführen ist, dass Merle sehr jung und wenige Tage vor ihrem Geburtstag starb. ======= smk-220 Personalia 1823-06-02 Kentel Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏קענטל אשת‏‎ ‎‏כמ״ר יחיאל בר‏‎ ‎‏מאיר מביברא‏‎ ‎‏בייא מיינינגען‏‎ ‎‏נפטר׳ פה יום ב׳‏‎ ‎‏כ״ג סיון תקפ״ג‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Kentel, Gattin des geehrten Herrn Jechiel, Sohn des Meir aus Bibra bei Meiningen, verschieden hier Tag 2, 23. Sivan 583 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Bibra liegt etwa 40 km von Schmalkalden entfernt. Die Worte "Bibra bei Meiningen" wurden Deutsch in hebräischen Buchstaben geschrieben. Diese ausführliche Ortsangabe, verbunden mit dem Zusatz, dass Kentel "hier", also in Schmalkalden gestorben ist, könnte ein Hinweis darauf sein, dass sie nicht zur hiesigen Gemeinde zählte, sondern auf der Durchreise war, hier zu Besuch weilte, oder vielleicht erst kürzlich zu einer nach Schmalkalden verheirateten Tochter gezogen war. ======= smk-210 Personalia 1824-01-16 Sarle b. Izek Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏האשה, היקרה, א״ח, מ׳, שרלה, בת, כ׳, איצק‏‎ ‎‏ז״ל, אשת, כ״ה, ליפמאן, ז״ל, משטטלענגזפעלד‏‎ ‎‏נפטרת, ונקברת, אור, ליום, ו׳, עש״ק, ט״ז, שבט‏‎ ‎‏שנת, תקפ״ד ל׳, תנצב״ה‏‎ ‎‏א*״ח×, במצות, ביראה, נזה|רה‏‎ ‎‏צ*נ*ו*ע*ה×, היתה, בדבו|רה‏‎ ‎‏מ*עשיה, נעימי׳, ורצוים, בקטו|רה‏‎ ‎‏ר*אתה, ערום, ותכסיה, ועיניה, לא, ס|רה‏‎ ‎‏ת×פלתה, שחר, וערב, זכה, וברו|רה‏‎ ‎‏ש*מעה, לקול, מורים, בדרך, יש|רה‏‎ ‎‏ר*וממוה, אל, בגרונה, בגילויה, ובסת|רה‏‎ ‎‏ל*בני, עליה, עלתה, בהד|רה‏‎ ‎‏ה×לכה, לעולמה, וברכה, אחרי׳, השאי|רה‏‎ ‎‏ז*כ*ר*ו*נ*ה×, לחיי, עד, נזכ|רה‏‎ ‎‏ל*ב*ר*כ*ה×, ולמנוחה, תנוחה, בקב|רה‏‎ ‎‏נשמתה, בצרור, החיים, צרו|רה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen die teure Frau, ›die tüchtige Gattin‹, Frau Sarle, Tochter des geehrten Izek, sein Andenken zum Segen, Gattin des geehrten Herrn Lipman, sein Andenken zum Segen, aus Stadtlengsfeld, verschieden und begraben zu Beginn des Tages 6, dem Rüsttag des heiligen Schabbat, 16. Schwat des Jahres 584 der Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ›Die tüchtige Gattin‹, in den Geboten war sie mit Ehrfurcht achtsam, züchtig war sie in ihrem Reden, ihre Taten waren angenehm und willkommen beim Räucherwerk, sah sie einen Nackten, so bedeckte sie ihn und wendete ihre Augen nicht ab, ihr Gebet war morgens und abends rein und klar, sie hörte auf die Stimme der Lehrer, auf den rechten Weg, sie hochlobte Gott mit ihrer Kehle, öffentlich und im Verborgenen, zu den Herausragenden stieg sie empor in ihrer Pracht, ›sie ging hin in ihre Welt‹ und hinterließ Segen, ihres Angedenkens sei zum ewigen Leben gedacht, zum Segen und zur Ruhe ruhe sie in ihrem Grab, ihre Seele sei in das Bündel des Lebens eingebunden Zitatapparat Zl 2: Spr 31,10 Zl 6: Spr 31,10 Zl 14: Koh 12,5 Kommentar Die Inschrift dieses Grabsteins wurde sehr aufwändig gestaltet. Die einzelnen, in erhabenen und sorgfältig gestalteten Buchstaben geschriebenen Worte sind durch kleine Kommata voneinander getrennt. Die elf Zeilen der Eulogie beginnen mit einem in größeren Buchstaben hervorgehobenen Akrostichon, das von oben nach unten gelesen noch einmal den Namen der Verstorbenen angibt: Die tüchtige Gattin, die Züchtige, Frau Sarle, ihr Andenken zum Segen. Die Zeilen enden mit einem optisch deutlich hervorgehobenen Endreim: Am linken Rand des Steines sind zwei Endbuchstaben groß hervorgehoben mittig hinter den Text gesetzt und durch feine Linien mit den Enden der jeweiligen Zeilen verbunden. Die Eulogie lobt die Verstorbene für ihre wohltätigen Werke an Bedürftigen, vor allem aber für ihre ehrfürchtige Gebotserfüllung und ihre öffentlich und im Verborgenen gelebte Frömmigkeit, um derentwillen sie in den Himmel emporgestiegenen ist zu den wahrhaft "Herausragenden". Stadtlengsfeld liegt gut 30 Kilometer von Schmalkalden entfernt. Zl 8: Mit "Räucherwerk" (vgl. Dtn 33,10) wird auf eines der biblischen Opfer angespielt. ====== smk-20 Personalia 1825 Jehuda b. Jaakow Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏איש , ישר , ירא , אלהים , כ״ה , יהודא‏‎ ‎‏בר , יעקב , ז״ל , משטילי, נפטר ונקבר‏‎ ‎‏יום ה׳ ז׳ כסליו תק[.״.]‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ ‎‏איש צדיק בדרכיו היה כל‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen ein aufrechter und gottesfürchtiger Mann, der geehrte Herr Jehuda, Sohn des Jaakow, sein Andenken zum Segen, aus Stille, verschieden und begraben Tag 5, 7. Kislev 603 Juda ­Stille = Juda Jacobder kleinen Zählung. Ein gerechter Mann war er auf seinen Wegen all [---] Kommentar Das Sterbejahr konnte nicht gelesen werden. Juda Stille muss jedoch vor November 1833 gestorben sein, denn auf dem Grabstein seines Sohnes wird er als "der Selige" bezeichnet und mit dem Segen "sein Andenken zum Segen" bedacht, der nur dem Namen bereits Verstorbener nachgestellt wird. Vermutlich ist er bereits vor dem 26. November 1825 gestorben, denn auch im mit diesem Datum einsetzenden Sterberegister ist sein Name nicht zu finden. Zwischen dem Jahr 1800 und dem Jahr 1825 gibt es sechsmal Übereinstimmungen zwischen dem Sterbedatum und dem in der Inschrift angegebenen Wochentag: am 12. November 1801, am 2. Dezember 1802, am 28. November 1805, am 25. November 1819, am 21. November 1822 und schließlich am 17. November 1825. Vermutlich war der wunderschön gestaltete Grabstein ursprünglich deutlich höher und trug eine mehrzeilige Eulogie, die eventuell auch ein Akrostichon aufgewiesen haben könnte, da der Name Juda gleichgesetzt wird mit dem Namen ‎‏אריה‏‎ / "Arie", hebräisch für "Löwe", mit dessen Anfangsbuchstaben die Eulogie einsetzt. ====== smk-41 Personalia 1825, vor Gittel b. Hirz Dreissigacker Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏האשה , חשובה , היולדת , מרת‏‎ ‎‏גיטל‏‎ ‎‏בת , כ״ה , הירץ , דרייסגאקער‏‎ ‎‏אשת , כ״ה , מיכל ,‏‎ ‎‏[שמ]אלקאלדען , נולדה ,‏‎ ‎‏[...] בשנת , תק״ן , לפ״ק‏‎ ‎‏[...] ב׳ דר״ח‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen die angesehene Frau, die Wöchnerin, Frau Gittel, Tochter des geehrten Herrn Hirz Dreissigacker, Gattin des geehrten Herrn Michel Schmalkalden, geboren ... im Jahr 550 der kleinen Zählung ... 2. Neumondstag [...] [...] ======= smk-108 Personalia 1827? Jokew b. ... Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏היניק וחכים יאקב בן כ״ה‏‎ ‎‏[...] ...‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen der ›Junge, doch Weise‹, Jokew, Sohn des geehrten Herrn ... [---] Zitatapparat Zl 2: vgl. bKid 32b Kommentar Aufgrund der Gestaltung des Grabsteins könnte Jokew identisch sein mit dem am 10. August 1827 (Freitag, 17. Aw 587) im Alter von 11 Jahren gestorbenen Jacob Weck, Sohn von Eisermann Weck und Hanne geb. Lippmann (Grabstein Nr. 0119?). ====== smk-13 Personalia 1833-11-15 Reuwen'Gawriel b. Juda Stille Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏האיש , חשוב , ונדיב , וישר , כ״ה , ראובן ,‏‎ ‎‏גבריאל , בן , המנוח , כ״ה , יודא , שטילע , ז״ל , נפטר‏‎ ‎‏בש״ט , יום , ו׳ , עש״ק , ג׳ , כסליו , שנת , תקצ״ד ל׳‏‎ ‎‏יחי , ראובן , בעולם , הנצחי|[.]‏‎ ‎‏גבריאל , מועף , ביעף , נשמתו הש..|[.]‏‎ ‎‏...[...] העת...|[.]‏‎ ‎‏[...]|[.]‏‎ ‎‏[...]|[.]‏‎ ‎‏ב[...]|[.]‏‎ ‎‏שלחנו ע[רך ...]|[.]‏‎ ‎‏ידו פתוח ל[...]|[.]‏‎ ‎‏ביתו היה מלו[ן ...]|[.]‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen der Mann, angesehen, wohltätig und aufrecht, der geehrte Herr Reuwen Gawriel, Sohn des Seligen, des geehrten Herrn Juda Stille, sein Andenken zum Segen, verschieden ›mit gutem Namen‹ Tag 6, Rüsttag des heiligen Schabbat, 3. Kislev des Jahres 594 der Zählung. Es lebe Reuwen in der ewigen Welt, ›Gawriel, gehüllt in Glanz‹, seine Seele [...], ... ... ... ... seinen Tisch be[reitete er ...], Ruben ­Jacobseine Hand war geöffnet [...], sein Haus war Herber[ge ...] [---] Zitatapparat Zl 4: bBer 17a Zl 6: Dan 9,21 Kommentar Die leider stark zerstörte und nur in Resten erhaltene Eulogie ab Zeile 4 wies vermutlich einen Endreim auf, der hier auch optisch dargestellt wurde: Am linken Rand kann man noch eine Reihe von bogenförmig angeordneten Linien erkennen, die vom Ende der jeweiligen Zeilen zu einem (oder zwei) nicht erhaltenen Endbuchstaben führten. (Vgl. auch mit dem Grabmal der ersten Gattin, Nr. 0033). Der Beiname des Vaters führt sich auf den Ort Stille zurück, das ist der heutige Stadtteil von Schmalkalden, Näherstille. Ruben Jacob war zweimal verheiratet. Seine erste Gattin Jitle starb 1799, Ruben Jacob war bei ihren Tod also etwa 37 Jahre alt. Jitles Grabstein (Nr. 0033) ist ähnlich aufwändig gestaltet wie seiner und ihre Eulogie weist ebenfalls einen auch optisch hervorgehobenen Endreim auf. Nach Jitles Tod ehelichte Ruben Jacob Merle (Grabstein Nr. 0203), deren Sterbejahr sich nicht erhalten hat, die ihren Gatten jedoch überlebte. Ihr Grabstein ist sehr viel kleiner und schlichter gehalten, wenn auch die Giebelfelder der Vorder- und Rückseite jeweils mit einem Symbol bzw. Ornament geschmückt sind, während die Inschrift kurz und sachlich bleibt, ohne jede Eulogie, Reim oder andere Stilmittel. Für sie hatte man also eine ganz andere Form gewählt als für die erste Gattin, wobei bei Merle anstelle der langen ausführlichen Eulogie für die erste Gattin die eheliche Verbundenheit durch das Symbol der sich haltenden Hände im Giebelfeld des Grabsteins ausgedrückt wurde. Die Grabsteine der beiden Frauen könnten also kaum unterschiedlicher sein. Dagegen hatte man sich bei Ruben Jacobs Tod an der Gestaltung des Grabsteins der ersten Gattin Jitle orientiert und ihn entsprechend gestaltet. ======= smk-203 Personalia 1833, nach Merle Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏האשה חשובה‏‎ ‎‏א״ח מרת מערלה‏‎ ‎‏אשת כ״ה ראובן‏‎ ‎‏גבריאל שטיללע‏‎ ‎‏מתה ביום ב׳ ך׳ אדר‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen die angesehene Frau, ›die tüchtige Gattin‹, Frau Merle, Gattin des geehrten Herrn Reuwen Gawriel ­Stille, gestorben am Tag 2, 20. Adar [---] Zitatapparat Zl 3: Spr 31,10 Kommentar Ruben Jacob war zweimal verheiratet. Seine erste Gattin Jitle starb 1799, Ruben Jacob war bei ihren Tod also etwa 37 Jahre alt. Jitles Grabstein (Nr. 0033) ist ähnlich aufwändig gestaltet wie seiner und ihre Eulogie weist ebenfalls einen auch optisch hervorgehobenen Endreim auf. Nach Jitles Tod ehelichte Ruben Jacob Merle (Grabstein Nr. 0203), deren Sterbejahr sich nicht erhalten hat, die ihren Gatten jedoch überlebte. Ihr Grabstein ist sehr viel kleiner und schlichter gehalten, wenn auch die Giebelfelder der Vorder- und Rückseite jeweils mit einem Symbol bzw. Ornament geschmückt sind, während die Inschrift kurz und sachlich bleibt, ohne jede Eulogie, Reim oder andere Stilmittel. Für sie hatte man also eine ganz andere Form gewählt als für die erste Gattin, wobei bei Merle anstelle der langen ausführlichen Eulogie für die erste Gattin die eheliche Verbundenheit durch das Symbol der sich haltenden Hände im Giebelfeld des Grabsteins ausgedrückt wurde. Die Grabsteine der beiden Frauen könnten also kaum unterschiedlicher sein. Dagegen hatte man sich bei Ruben Jacobs Tod an der Gestaltung des Grabsteins der ersten Gattin Jitle orientiert und ihn entsprechend gestaltet. ====== smk-52 Personalia 1836-07-12 Bessle? Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏אשה חשובה כחנה‏‎ ‎‏ופנינה קצד[ק]תה מרת‏‎ ‎‏בשלא? [...] שמואל‏‎ ‎‏ז״ל [...] בדרך?‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen eine angesehene Frau, wie Channa und Pnina in ihrer Wohltätigkeit, Frau Bessle? ... Schmuel, sein Andenken zum Segen, [...] den Weg? [---] Kommentar Möglicherweise handelt es sich um den Grabstein der Frau B., Witwe des Samuel, die 1836 starb. Zln 2-3: Anspielungen auf die beiden Frauen Elkanas in 1Sam 1,2. Zl 3: Der erste Buchstabe des zweiten Wortes ist verschrieben: ‎‏ק‏‎ statt ‎‏ב‏‎. ====== smk-53 Personalia 1837-04-07 ... Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏[האשה] היקרה וחסידה‏‎ ‎‏... [...]...ש‏‎ ‎‏... [...]...‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[... ע]ש״ק‏‎ ‎‏ב׳? ניסן שנת תקצ״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen die teure und fromme Frau, ... ... ... [... Rüsttag] des heiligen Schabbat, 2.? Nissan des Jahres 597 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= smk-209 Personalia 1837-11-04 Mosche'Israel b. Reuwen'Gawriel Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏איש הישר בנדיבים שהלך‏‎ ‎‏כל ימיו בדרך טובים ׃ וגם‏‎ ‎‏היה בב׳ הכנ׳ ממשכימים‏‎ ‎‏וממעריבים ׃ פיזר מזון‏‎ ‎‏לאביונים ׃ ומת בשם טוב‏‎ ‎‏רך בשנים ׃ ה״ה כ״ה משה‏‎ ‎‏ישראל בן ה[...] ראובן‏‎ ‎‏גבריאל מנעהערשטי[ללע]‏‎ ‎‏[...] ביום ש״ק [...]‏‎ ‎‏[...] חשון ונקבר ביום א׳‏‎ ‎‏[...] שנת‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen ein Mann, der Aufrechte inmitten der Wohltäter, welcher all seine Tage ›den Weg der Guten ging‹, auch zählte er in der Synagoge zu denen, die früh kamen und spät noch blieben, er verteilte Speise den Bedürftigen und starb ›mit gutem Namen‹, ›zart an Jahren‹, es ist der geehrte Herr Mosche Israel, Sohn des ... Herrn Reuwen Gawriel aus Näherstille, Moses ­Jacob(verschieden) am Tage des heiligen Schabbat, ..., (6.) Cheschvan, und begraben am Tag 1 ... ... des Jahres [---] Zitatapparat Zl 3: Spr 2,20 Zl 6: bBer 17a Zl 7: BerR 90,3 Kommentar Die Eulogie für diesen jung gestorbenen Mann hebt neben seiner Wohltätigkeit vor allem seinen regelmäßigen Besuch des gemeinsamen Morgen- und Abendgebetes in der Synagoge hervor. Das im Sterberegister angebenene Sterbedatum, 4. November 1837, fiel auf Schabbat, den 6. Cheschvan (5)598. Zln 4-5: Vgl. bShab 31a; gemeint sind hier diejenigen, die früh morgens zum Morgengebet kamen und spät nachts zum Abendgebet blieben. ======= smk-120 Personalia 1844-01-24 Jokew b. Menachem Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏כמ״ר יאקב‏‎ ‎‏בר מנחם‏‎ ‎‏מת ד׳ שבט‏‎ ‎‏תר״ד ל׳‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Jacob ­MenkeHier ist geborgen der geehrte Herr Jokew, Sohn des Menachem, gestorben 4. Schwat 604 der Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= smk-113 Personalia 1844-04-30 Jechiel b. Schmaja Transkription ‎‏פה‏‎ ‎‏מצבת קברת‏‎ Michel ­Mantel gestorben am 30. April 1844 ‎‏יחיאל בן כ׳ שמעי׳ ז״ל‏‎ ‎‏מנהיג הי׳ לדורתיו ומגינם‏‎ ‎‏שלחנו נערך להולכי דרכים‏‎ ‎‏וביתו מלון אורחים‏‎ ‎‏ונשמתו תה׳ צרור׳ בצרור‏‎ ‎‏החיים‏‎ ‎‏מת ביום ג׳ י״א אייר תר״ד ל׳‏‎ ‎‏הלך אל אבתיו בשלום‏‎ ‎‏בשבה טובה ושבע ימים‏‎ ‎‏שפתות׳ דובבות בספרים‏‎ ‎‏ודעתו צלולה בכתובים‏‎ Übersetzung Hier ist ›das Grabmal des‹ Jechiel, Sohn des geehrten Schmaja, sein Andenken zum Segen, Leiter war er seiner Generation und sie schützte er, sein Tisch war bereitet den Wanderern und sein Haus eine Herberge den Gästen und seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Gestorben am Tag 3, 11. Ijar 604 der Zählung. Er ging ›zu seinen Vätern in Frieden, in gutem Greisenalter‹ und ›satt an Tagen‹, ›seine Lippen murmeln‹ in den Büchern und klar war sein Verstand in den Schriften Zitatapparat Zl 2: Gen 35,20 Zl 13f: Gen 15,15 | Zl 14: Gen 35,29 Zl 15: bJev 97a Kommentar Dies ist das älteste erhaltene Grabmal Schmalkaldens, das auch eine deutsche Inschrift trägt: Auf der Seite des Grabmals, die ursprünglich vermutlich nach vorne wies, ist unter einer hebräischen Einleitungsformel in lateinischen Buchstaben der bürgerliche Name und das Sterbedatum nach dem christlichen Kalender angegeben. Doch wurde das quaderförmige Grabmal nicht nur auf der Vorderseite beschriftet: Auf der linken Seite wird die hebräische Einleitungsformel fortgeführt mit der Angabe des hebräischen Namens, rechts steht das Sterbedatum nach dem jüdischen Kalender. Bis hier entsprechen sich die deutsche und die hebräische Inschrift. Die folgende achtzeilige, durchgehend gereimte hebräische Eulogie, auf die beiden Schriftflächen rechts und links unter den hebräischen Angaben verteilt, wurde nicht nur deutlich auch optisch von diesen abgesetzt, sondern - vermutlich aus Platzgründen - ungewöhnlicherweise zeilenweise von oben nach unten geschrieben. Dies erfordert zwar einige Anstrengungen beim Lesen, ermöglichte es aber dem Steinmetzen, durch die Betonung der langgezogenen Endbuchstaben nicht nur, die Reihen gleichmäßig zu füllen, sondern auch den Endreim optisch hervorzuheben. Inhaltlich nennt die Eulogie nicht nur das Vorsteheramt von Michel Mantel und betont seine Gelehrsamkeit und sein hohes Alter, sondern deutet auch seine Tätigkeit als Gastwirt an. Nicht nur in Sprache und Gestaltung der Inschriften, auch in der Gestaltung des Grabmals ging man hier neue Wege: Erstmals wurde hier ein Grabmal geschaffen, dass sich nicht nur auf Vorder- und Rückseite, sondern auch auf den Seitenflächen beschriften ließ. Das quaderförmige Grabmal diente vermutlich einem heute nicht erhaltenen Aufsatz als Postament. ======= smk-216 Personalia 1845-04-26 Jitle b. Schmuel'aus Unsleben Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏א״ח מרת‏‎ ‎‏יטלה‏‎ ‎‏בת שמואל‏‎ ‎‏מאונשלעבען‏‎ ‎‏אשת כהר״ר‏‎ ‎‏מיכל מאנדל‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏חודש‏‎ ‎‏י״ט ניסן‏‎ ‎‏תר״ה‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ ‎‏[זכרו?]נה‏‎ ‎‏באה עם‏‎ ‎‏בניה‏‎ ‎‏לאמעריקא‏‎ ‎‏לברכה‏‎ ‎‏ונתצ״ב הח׳‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen ›die tüchtige Gattin‹, Frau Jitle, Tochter des Schmuel aus Unsleben, Gattin des geehrten Meisters, Herrn Michel ­Mandel, ... ... Monat 19. Nissan 605 der kleinen Zählung. Ihr (Andenken?) kam mit ihren Kindern nach Amerika, zum Segen. Jette ­Mandel geb. LöwenthalUnd es sei ihre Seele eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Spr 31,10 Kommentar Wie schon zuvor das Grabmal des ein Jahr zuvor gestorbenen Gatten wurde auch dieses Grabmal auf drei Seiten beschriftet, diesmal allerdings mit einem fortlaufenden Text, ohne deutsche Inschrift und vermutlich auch ohne eine Eulogie. Stattdessen enthält die an dieser Stelle leider stark zerstörte Inschrift eine kurze narrative Passage, eingebettet in den üblichen Segenswunsch für Verstorbene, die andeutet, dass ihre Kinder nach ihrem Tod nach Amerika auswanderten. ======= smk-212 Personalia 1845-10-24 Josef b. Reuwen Gawriel'­Stille Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏כמ״ר יוסף‏‎ ‎‏בן כהר״ר‏‎ ‎‏ראובן גבריאל‏‎ ‎‏שטיללע‏‎ ‎‏מיגיע כפ|יו‏‎ ‎‏ובזעת אפ|יו‏‎ ‎‏אכל לחמ|יו‏‎ ‎‏ומת בחצי ימ|יו‏‎ ‎‏בשמחת תורה‏‎ ‎‏תר״ו לפ״ק‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen der geehrte Herr Josef, Sohn des geehrten Meisters, Herrn Reuwen Gawriel ­Stille, ›von seiner Hände Mühe‹ und im Angesicht seines Schweißes Joseph ­Jacobaß er sein Brot und starb ›zur Hälfte seiner Tage‹ am Torafreudenfest 606 der kleinen Zählung. Zitatapparat Zl 6: Ps 128,2 Zl 9: Jer 17,11 Kommentar Wie schon die beiden Grabsteine zuvor, wurde auch dieses Grabmal auf drei Seiten beschriftet: Die Vorderseite nennt unter der üblichen Einleitungsformel den jüdischen Namen, gefolgt von einer vierzeiligen Eulogie auf der linken Seite. Wie schon bei dem Grabstein des Vaters, wurde auch hier der Endreim optisch hervorgehoben, aus Platzgründen jedoch auf die Rückseite gesetzt, gefolgt vom Sterbedatum und dem abschließenden Segenswunsch. Während bei den beiden älteren, mehrseitig beschrifteten Grabsteinen vermutlich Aufsätze fehlen, ist dieses Grabmal mit einem vollplastisch herausgearbeiteten Gebilde bekrönt, das wohl eine ewige Flamme darstellen soll. ======= smk-119 Personalia 1846-11-16 Ch?[ann?]a Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏אשה יקרה א״ח מרת‏‎ ‎‏ח[...]ה‏‎ ‎‏אשת [...]ועק‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen eine teure Frau, ›die tüchtige Gattin‹, Frau Ch?[ann?]a, Gattin des ... Eisermann? ­WeckHanna Weck geb. Lippmann [---] Zitatapparat Zl 2: Spr 31,10 Kommentar Möglicherweise handelt es sich um den Grabstein der 1846 gestorbenen Hanne Weck. Zl 3: Die Lesung der Buchstabenreste des Vornamens (und damit auch die Identifizierung) ist nicht sicher. ======= smk-107 Personalia 1847-05-29 Gelle Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏אשה יקרה‏‎ ‎‏געללע אשת‏‎ ‎‏כ׳ יאקב מתה‏‎ ‎‏י״ד סיון תר״ז ל׳‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen eine teure Frau, Gelle, Gattin des geehrten Jokew, gestorben Gelle ­Menke14. Sivan 607 der Zählung. [...] Kommentar Die Lesung des Sterbejahres ist aufgrund der fortgeschrittenen Verwitterung nicht sicher. Zl 6: Vermutlich fehlt hier der übliche Schlussssegen (im Boden?). ====== smk-58 Personalia 1847-12-27 Juda b. Elieser'Stille Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏הילד‏‎ ‎‏יודא בר אליעזר‏‎ ‎‏שטיללע‏‎ ‎‏מת ביום ב׳ ך׳‏‎ ‎‏טבת תר״ח ל׳‏‎ ‎‏נתצבה״ח‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen das Kind Juda, Sohn des Elieser Stille, Juda ­Jacobgestorben am Tag 2, 20. Tewet 608 der Zählung. Es sei seine Seele eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Der Beiname des Vaters führt sich auf den Ort Stille zurück, und zwar auf den heutigen Stadtteil von Schmalkalden, Näherstille. ====== smk-48 Personalia 1848-09-01 Rachel Sara b. Jaakow Transkription ‎‏פה ספונה וטמונה האשה חשובה והיש|רה‏‎ ‎‏ר*ח*ל× ש*ר*ה× וכשאר אמהות במצות נזה|רה‏‎ ‎‏א*ש*ת× חיל בג״ח היתה עוסקת בתדי|רה‏‎ ‎‏כ*ה*ר*ר×י אל צדקתה סך מסוים לעניים פז|רה‏‎ ‎‏מ*נ*ח*ם× בדברים לאוכלי לחם העצבים בפש|רה‏‎ ‎‏מ*ע*נ*ה גופה בתעמיתם ולבה בקדמה ואח|רה‏‎ ‎‏ד*ל*י×ם החזיקה ובאה להם לעז|רה‏‎ ‎‏ב*ת× ת״ח התמים גדול ומפורסם בתו|רה‏‎ ‎‏מ*ה*ר*ר×י אל עוקר וטוחן בסב|רה‏‎ ‎‏י*ע*ק*ב× איש תם יושב אוהלים בתפא|רה‏‎ ‎‏ז*כ*ר*ו*נ*ם× ל*ב*ר*כ*ה× תמיד יהי׳ לזוכ|רה‏‎ ‎‏ג׳ אלול עש״ק יצתה נשמתה בטה|רה‏‎ ‎‏לפרט היא קבור׳ תר°״ח° ל°׳‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist verborgen und geborgen die angesehene und aufrechte Frau, Rachel Sara, und wie die übrigen Erzmütter war sie achtsam mit den Geboten, ›die tüchtige Gattin‹, mit Liebeswerken war sie ständig beschäftigt, wie ›die Berge Gottes‹ ihre Wohltaten, einen namhaften Betrag verteilte sie den Armen, tröstend mit erklärenden Worten denen, die ›das Brot der Mühsal aßen‹, sie kasteite ihren Leib mit Fasten und ihr Herz von früh bis spät, Menachem MendleBedürftige unterstützte sie und kam ihnen zu Hilfe, Tochter eines gelehrten Schülers, groß und weitbekannt in der Tora, von denen, die die ›Berge Gottes entwurzeln und zermalmem‹ durch Erläuterung, ›Jaakow, ein lauterer Mann, der in den Zelten weilt‹ in Zierde, ihr seliges Andenken war stets in ihren Gedanken, (am) 3. Elul, dem Rüsttag des heiligen Schabbat, ging aus ihre Seele in Reinheit, 608 der Zählung wurde sie begraben. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 3: Spr 31,10 Zl 4: Ps 36,7 Zl 5: Ps 127,3 Zl 9: Komb. aus Ps 36,7 und bSan 24a Zl 10: Gen 25,27 Kommentar Schon zuvor gab es hier solch aufwändig gestalteten Grabsteine mit auch optisch hervorgehobenem Endreim. Dies ist jedoch die erste Inschrift, die nicht nur den Endreim von der ersten bis zur vorletzten Zeile fortführt, gefolgt nur noch vom üblichen Schlusssegen, sondern auch die Angabe von Name und Datum nicht von der Eulogie absetzt, sondern diese kunstvoll in die Zeilenanfänge der Eulogie einflicht, hervorgehoben durch größere Buchstaben. Jeweils die ersten Worte der Zeilen ergeben von oben nach unten gelesen: Rachel, Gattin des geehrten Meisters, Herrn Menachem Mendle, Tochter unseres Lehrers, des Meisters, Herrn Jaakow, ihr (beider) Andenken sei zum Segen. Das Datum ist nicht eindeutig. Laut Inschrift starb Rachel an einem Freitag. Für das durch größere Buchstaben hervorgehobene Sterbejahr bieten sich zwei Lesungen an: Entweder starb Rachel im Jahr ‎‏תר״ח‏‎ / (5)608, dann entspräche das angegebene Datum 3. Elul Freitag, dem 1. September 1848. Allerdings irritiert die Reihenfolge der Angaben in Zeile 13 (siehe Zeilenkommentar). Möglich wäre daher auch als Sterbejahr das Jahr ‎‏תרח״ל‏‎, dann hätte man die Reihenfolge der Buchstaben der Jahreszahl vertauscht, um auf den Namen der Verstorbenen, ‎‏רחל‏‎ / "Rachel", anzuspielen. Das entsprechende Jahr ‎‏תרל״ח‏‎ / (5)638 entspricht dem bürgerlichen Jahr 1877/1878 und das Sterbedatum wäre auf den 1. September 1878 gefallen; allerdings war dies ein Sonntag und kein Freitag, auch spricht die Gestaltung des Grabmals für das frühere Datum. Vermutlich ist also ‎‏תר״ח ל׳‏‎ zu lesen, "608 der Zählung", wobei durch die Größe der Buchstaben wortübergreifend optisch auf den Namen Rachel angespielt wird. Zl 2: Die Verstorbene trug einen Doppelnamen, der aus den Namen von zwei der vier biblischen Erzmütter zusammengesetzt ist: Rachel und Sara. Und so wie diese und die beiden anderen Erzmütter Riwka (Rebekka) und Lea war auch die hier ruhende Rachel Sara achtsam in den Geboten. Zl 9: "Der die Berge entwurzelt und zermalmt" ist eine ehrende Bezeichnung für einen Gelehrten, der durch seinen Verstand und mit seinen Erläuterungen logische Konstrukte demontiert. Zl 13: Möglicherweise hat der Steinmetz in dieser Zeile die Reihenfolge der Wörter durcheinander gebracht, denn eine leichte Umstellung der Wörter würde das Akrostichon an den Zeilenanfängen und den Endreim auf -ra fortführen: ‎‏תרח״ל לפרט היא קבורה‏‎ / "638 der Zählung wurde sie begraben". Allerdings sprechen der Sterbetag und die Gestaltung des Grabsteins eher für das Jahr ‎‏תר״ח‏‎ / 608 (s.o.), dann hätte man jedoch den Zusatz "der (kleinen) Zählung" (‎‏ל׳‏‎ bzw. ‎‏לפרט‏‎) doppelt geschrieben. ======= smk-105 Personalia 1850~1900 Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏ה... .... ירא שמים‏‎ ‎‏[...] דרכים‏‎ ‎‏... טוב כל ימיו‏‎ ‎‏...‏‎ ‎‏...‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen .... ehrfürchtend den Himmel, ... Wegen? ... Gutes all seine Tage ... ... [---] Kommentar Das Grabmal wurde identisch gestaltet wie das Grabmal des Metzgers Mayer Mandel (Grabstein Nr. 0217), der 1872 gestorben war. Höchstwahrscheinlich stammt auch dieses Grabmal aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. ======= smk-115 Personalia 1851-04-11 Mosche Plaut b. Juda Stille Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏משה פלויט‏‎ ‎‏בן החבר‏‎ ‎‏יודא שטיללע‏‎ ‎‏מת בליל‏‎ ‎‏שבת ק׳‏‎ ‎‏יו״ד ניסן‏‎ ‎‏תרי״א ל׳‏‎ ‎‏נשמתו‏‎ ‎‏ל[...]‏‎ ‎‏נ[פ]שו‏‎ ‎‏ומאודו‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏תהא צרורה‏‎ ‎‏שמע בכל‏‎ ‎‏בכל‏‎ ‎‏צדקת ב[...]‏‎ ‎‏לברכו [...]‏‎ ‎‏בצרור החיים‏‎ ‎‏הקורא‏‎ ‎‏המת[פ]לל‏‎ ‎‏ה[נוח]י‏‎ ‎‏ה‏‎[...]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen Mosche Plaut, Sohn des toragelehrten Juda Stille, gestorben in der Nacht des heiligen Schabbat, zehnter Nissan 611 der Zählung. Seine Seele ... seine Seele, und seit jeher ... sei eingebunden hörte auf alle, Moses ­Plautin all Wohltätigkeit ... ihm zum Segen ... in das Bündel des Lebens der rief, der betet, ... ... Kommentar Bei der Gestaltung dieses Grabmals orientierte man sich an der Gestaltung des quaderförmigen Grabsteins des Vaters, war jener jedoch auf drei Seiten beschriftet, verteilte man hier die Inschrift auf alle vier Seiten. Auf der Vorderseite liest man die Namen und das Sterbedatum. Die abschließende Segensformel wurde im oberen Abschluss über die anderen drei Seiten des Grabmals verteilt, ebenso wie die folgende Eulogie, so dass man beim Lesen das Grabmal mehrmals umrunden muss. Leider ist diese Eulogie so stark verwittert, dass sie sich nur in Ansätzen rekosntruieren liess. Zl 15: Muss es hier vielleicht lauten ‎‏בקל‏‎ statt ‎‏בכל‏‎? An der Aussprache würde dies nichts ändern, statt "alle" würde es aber "auf die Stimme" lauten, im Sinne von "er hörte auf die Stimme, die zum Gebet rief". ====== smk-28 Personalia 1856-01-01 Mendel b. Schemarja Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏האיש , ישר , וירא ,‏‎ ‎‏אלהים , כ״ה‏‎ ‎‏מענדל , בן , כ״ה ,‏‎ ‎‏שמריה , זצ״ל , נפטר ,‏‎ ‎‏ביום , ג׳ , כ״ג [טבת]‏‎ ‎‏ת[רט״ז] ל׳‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen der Mann, aufrecht und gottes- fürchtig, der geehrte Herr Mendel, Sohn des geehrten Herrn Schemarja, das Andenken des Gerechten zum Segen, verschieden am Tag 3, 23. Tewet 6[16] der Zählung. Meier ­MinkeSeine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Mendel, Sohn des Schemarja, ist höchstwahrscheinlich identisch mit dem 1856 gestorbenen Meier Minke. ======= smk-112 Personalia 1856-07-06 Kalman b. Mosche ­Plaut Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏כמ״ר קאלמן בן‏‎ ‎‏החב׳ משה פלויט‏‎ ‎‏איש יקר אוהב שלום‏‎ ‎‏אוהב אשתו ובניו‏‎ ‎‏ומת החצי ימיו ביום‏‎ ‎‏א׳ [ג׳] תמוז [תר]ט״ז ל׳‏‎ ‎‏[תנצב״ה?] א״ס‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen der geehrte Herr Kalman, Sohn des toragelehrten Mosche ­Plaut, ein teurer Mann, ›Frieden liebend‹, Kallmann ­Plautseine Gattin und seine Kinder liebend und gestorben in der Hälfte seiner Tage am Tag 1, 3. Tammus 616 der Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens?, Amen Sela. Zitatapparat Zl 4: Av 1,12 Kommentar Für dieses Grabmal wählte man zwar mit dem Rundbogenabschluss die "klassische" Form eines jüdischen Grabmals, wie es vielerorts zu finden ist, die hier jedoch so zum ersten Mal erscheint (bzw. sich erhalten hat). Mit der neuen Gestaltung ging auch eine neue Akzentuierung in der Inschrift einher: Anstelle der üblichen Hervorhebung eines frommen, gesetzestreuen und wohltätigen Lebens wird die Inschrift hier mit der Betonung der Liebe zur Gattin und den Kindern persönlicher und individueller gestaltet. Das Sterbedatum ist nicht vollständig erhalten. Vom Sterbejahr sind die letzten beiden Buchstaben erhalten, ‎‏ט״ז‏‎, / "16", und da aufgrund der Gestaltung des Grabsteins und der Art der Inschrift das Jahr ‎‏תקט״ז‏‎ / 516 (1755/56) sehr unwahrscheinlich ist, starb Kalman vermutlich im Jahr ‎‏תרט״ז‏‎ / 616 (1855/56). Kalman starb an einem Sonntag (Tag 1). Da die nicht erhaltene Angabe des Monatstags höchstwahrscheinlich nur aus einem - schmalen - Buchstaben bestand, kann es sich nur um Sonntag, dem 3. (‎‏ג׳‏‎) Tammus 616 (06.07.1856) oder Sonntag, den 10. (‎‏י׳‏‎) Tammus 616 (13.07.1856) handeln. Dem Sterberegister (s.u.) ist zu entnehmen, dass Kallmann Plaut am 6. Juli 1856 starb. Zl 8: Die Rekonstruktion dieser völlig verwitterten Zeile ist nicht sicher. ======= smk-111 Personalia 1856-11-15 Jizchak b. Menachem ­Blüth Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏היקר והנכבד הר״ר יצחק בהר״ר מנחם בליט‏‎ ‎‏ויגוע יצחק וימת ויאסף אל עמיו‏‎ ‎‏בליל ש״ק י״ז מרחשון‏‎ ‎‏ויקברו אותו‏‎ ‎‏ביום ב׳ י״ט מרחשון תרי״ז לפ״ק‏‎ ‎‏ויהיו [ימ]י יצחק אחד ושבעים‏‎ ‎‏שנה‏‎ ‎‏איש המדות וירא אלקים‏‎ ‎‏נא.. במ[.. י]שרים‏‎ ‎‏[...] אב לבנים ובני בנים‏‎ ‎‏ואיש תבונה בתור׳ ומדרשים‏‎ ‎‏ה... צדקות לעניי׳ ודלים‏‎ ‎‏ומנהיג באמונה עדת קדושים‏‎ ‎‏המתפלל בעדם בימי׳ נוראים‏‎ ‎‏בן [...] ספורים?‏‎ ‎‏[־־־]ים‏‎ Übersetzung Hier ist begraben der Teure und der Ehrwürdige, der Meister, Herr Jizchak, Sohn des Meisters, Herrn Menachem ­Blüth. ›Es schied hin Jizchak und starb und ward versammelt zu seinem Volke‹ in der Nacht des heiligen Schabbat, 17. Marcheschvan, und man begrub ihn am Tag 2, 19. Marcheschvan 617 der kleinen Zählung. ›Und die Tage Jizchaks zählten‹ einundsiebzig Jahre, ›ein werter Mann‹ und Gott ehrfürchtend, Isaac ­Blüth... der Aufrechten?, ... ›ein Vater den Kindern‹ und Kindeskindern, und ›ein Mann von Klugheit‹ in Tora und Midraschim, ... Wohltaten den Armen und Geringen, und leitete in Treue die Gemeinschaft der Heiligen, ihnen vorbetend an den furchtgebietenden Tagen, ... gezählt? [---] Zitatapparat Zl 3: Gen 35,29 Zl 7: Gen 35,28 Zl 9: Dan 10,11; 10,19 Zl 11: Jes 38,19 Zl 12: Spr 17,27 Kommentar In mehreren Zitaten spielt diese Inschrift eines Vorbeters auf den biblischen Namensgeber Jizchak/Isaac an. Während jedoch bei den älteren Steinen die optische Gliederung auch mit der inhaltlichen Gliederung übereinstimmte, wurde hier der einleitende Teil aufgrund der Titel und Zitate so lang, dass er über die Zeilen im Rundbogen hinausgeht. In Zln 7-8 wählte man jedoch den Zeilenumbruch so, dass das letzte Wort der Zeile auf -im endet und so optisch an die folgende, auf -im reimende Eulogie anknüpft, die allerdings stark verwittert und nicht mehr vollständig erhalten ist. ====== smk-60 Personalia 1858-11-10 Elijahu Löb b. Jokew Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏איש יקר כמ״ר‏‎ ‎‏אל׳ ליב בן כ׳‏‎ ‎‏יאקב מת ביו׳‏‎ ‎‏ד׳ ג׳ כזליו תרי״ט ל׳‏‎ ‎‏ונ׳ תצ״ב החיים‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen ein teurer Mann, der geehrte Herr Elijahu Löb, Sohn des geehrten Jokew, gestorben am Tag Elias Löb ­Minke4, 3. Kislew 619 der Zählung. Und seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl 5: Schreibfehler im Monatsnamen: ‎‏כזליו‏‎ statt ‎‏כסליו‏‎. ===== smk-7 Personalia 1859-02-07 Rösche b. Mosche ­Plautberg Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏הבתולה ריזכה בת‏‎ ‎‏[...] משה פל..בערג‏‎ ‎‏מתה בליל שבת‏‎ ‎‏כ״ה? אדר ראשון‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen die Jungfrau Rösche, Tochter des ... Mosche ­Plautberg, gestorben in der Nacht des Schabbat, 25.? des ersten Adar [---] Kommentar Aufgrund des Namens - Rös'che - und des jungen Alters der Verstorbenen könnte es sich bei der etwas naiven Darstellung im Giebelfeld um eine geknickte Rose handeln, hier gleichzeitig Namenssymbol und Symbol für das zu früh beendete Leben. Zl 1: Zwischen die Rahmen gesetzt. ======= smk-204 Personalia 1859-05-31 Klärche Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏האשה היקרה מרת‏‎ ‎‏קלערכה‏‎ ‎‏אשת כ׳ ליפמן מאנדל‏‎ ‎‏מתה ג׳ כ״ז אייר‏‎ ‎‏תרי״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצ״ב החיים‏‎ Hier ruhet in Frieden Klara Witwe d. Liebman Mandel geb. zu G[...] gest. d. 31. Mai 1859 Klara ­Mandelalt 73 Jahr. Übersetzung Hier ist geborgen die teure Frau, Frau Klärche, Gattin des geehrten Lipman ­Mandel, gestorben (Tag) 3, 27. Ijar 619 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Hier findet sich nach 1844 erstmals wieder eine deutsche Inschrift, diesmal auf der Rückseite des Grabsteins und mit Einleitungsformel und (nicht erhaltener) Angabe des Geburtsortes, nach dem Sterbedatum ergänzt durch das erreichte Lebensalter. ====== smk-62 Personalia 1864-05-02 Reichel Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏מרת רייכל אשת פייס‏‎ ‎‏היינעמן מתה ביום כ״ו‏‎ ‎‏ניסן תרכ״ד ל׳‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen Frau Reichel, Gattin des Feis ­Heinemann, gestorben am Tag 26. Regine ­Heinemann geb. FrankNissan 624 der Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ====== smk-65 Personalia 1866-03-23 Jentche Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏הפנויה מרת יענטכה‏‎ ‎‏מתה ביום עש״ק ז׳ ניסן‏‎ ‎‏תרכ״ו לפ״ק‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen die Ledige, Frau Jentche, Jentchen ­Minkegestorben am Rüsttag des heiligen Schabbat, 7. Nissan 626 der kleinen Zählung. Kommentar Es ist sehr ungewöhnlich, dass eine hebräische Grabinschrift nur den Vornamen nennt. Auch die Formulierung für "Ledige" ist zwar schon im Talmud belegt (z.B. bJab 59b), wird in Grabinschriften aber sonst nicht verwendet. ====== smk-40 Personalia 1866-11-29 Henle Transkription ‎‏[פ]״ט‏‎ ‎‏הב[תול]ה הענלה‏‎ ‎‏מ[תה] ביום ה׳ כ״א כסליו‏‎ ‎‏[ונקב]ר׳ ביום א׳ כ״ד בו תרכ״ו ל׳‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen die Jungfer Henle, gestorben am Tag 5, 21. Kislev, Johanna Henle ­Eckmannund begraben am Tag 1, 24. desselben, 626 der Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Es ist ungewöhnlich, dass eine hebräische Grabinschrift nur einen Vornamen nennt und auf die Nennung eines Vatersnamens verzichtet. Hier könnte der Grund darin liegen, dass Johanna Eckmann als ledige Mutter wahrscheinlich eher am Rande der (jüdischen) Gesellschaft gelebt hatte und im betagten Alter von um die 70 Jahren starb, so dass, abgesehen von ihrem Sohn, vermutlich kein engerer Kontakt zu ihrer Familie mehr bestanden hatte. ======= smk-217 Personalia 1872-01-11 Schmarjahu? b. Jechiel Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏שמעירו בר יחיאל‏‎ ‎‏מאיר מאנטעל‏‎ ‎‏פאן שמאלקאלטען‏‎ ‎‏מת בחצי ימיו‏‎ ‎‏בזקנה בשבעה וחמישים‏‎ ‎‏שנה ביום ראש חדש שבט‏‎ ‎‏ונקבר ביום א׳ ד׳ שבט‏‎ ‎‏שנת תרל״ב‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruhet Metzger Mayer ­Mandel von Schmalkalden starb d. 11. Januar 1872 im Alter von 57 Jahre Übersetzung Hier ist begraben Schmarjahu?, Sohn des Jechiel Mayer Mantel, von Schmalkalden, gestorben ›zur Hälfte seiner Tage‹ im Alter von siebenundfünfzig Jahren am Neumondstag Schwat und begraben am Tag 1, 4. Schwat des Jahres 632. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 5: Jer 17,11 Kommentar Die hebräische und die deutsche Inschrift sind weitgehend identisch aufgebaut. Allerdings gibt die hebräische Inschrift neben dem hebräischen auch den deutschen, bürgerlichen Namen an, und zwar in hebräischen Buchstaben, aber deutscher Sprache, und ergänzt das Sterbedatum um das Begräbnisdatum und den üblichen Schlusssegen, während in der deutschen Inschrift zusätzlich der Beruf, "Metzger", genannt ist. Zl 2: Die ungewöhnliche Schreibweise des biblischen Namen ‎‏שמריהו‏‎, "Schmarjahu", hier etwa "Schmeiru", könnte auf seine mundartliche Aussprache hindeuten. Zln 3-4: Deutsch in hebräischen Buchstaben. ======= smk-103 Personalia 1877-04-21 Jehuda b. Menachem ­Plautberg Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏איש תם וישר תפארת‏‎ ‎‏אשתו ובתו יהודה בר‏‎ ‎‏מנחם פלוטבערג הלך‏‎ ‎‏לעולמו בשבת הקודש‏‎ ‎‏פ׳ אחרי [...] ח׳‏‎ ‎‏אייר [...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ [...] [Juda ­Plaut]berg, [...] [...] Übersetzung Hier ist geborgen ›ein lauterer und aufrechter Mann‹, Zierde seiner Gattin und seiner Tochter, Jehuda, Sohn des Menachem ­Plautberg, ›er ging hin in seine Welt‹ am heiligen Schabbat, Wochenabschnitt "Nach (dem Tode)", 8. Ijar ... [...] Zitatapparat Zl 2: Ijob 1,8 Zl 4f: Koh 12,5 Kommentar In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts fiel der 8. Ijar acht Mal auf einen Schabbat, an dem der Wochenabschnitt "Nach dem Tode" (Lev 16,1-18,30) gelesen wurde, und zwar in den Jahren 1850, 1854, 1857, 1871, 1874, 1877, 1884 und 1898. Laut Sterberegister starb Juda Plaut am 8. Ijar 637, dem 21. April 1877. Zln 2-3: Diese Wendung wird in der Regel für Frauen verwendet, die als "Zierde ihres Gatten und ihrer Kinder" beschrieben werden. ======= smk-206 Personalia 1877-09-06 Arje b. Mosche Hakohen Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏גבר יקר נאמן מהולל בשערים‏‎ ‎‏פארוהו בני עמו ויכבדוהו שרים‏‎ ‎‏רועה עדתו בחכמה וצדק ומישרים‏‎ ‎‏זכר טובו לא יסוף עד דור דורים‏‎ ‎‏ה״ה נשיא העדה פרנס ומנהיג‏‎ ‎‏הקהלה ופרנס למדינה‏‎ ‎‏שמאלקאלדען כ׳ אריה בן הח״ר‏‎ ‎‏משה הכהן מת ביום ה׳ כ״ח אלול‏‎ ‎‏תרל״ז ויקבר בכבוד גדול ביום ב׳ [דר״ה]‏‎ ‎‏[תרל״ח] לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruhet in Frieden unser geliebter Gatte und Vater Louis Marcus ­Cohn geb. d. 13. Nov. 1813, gest. d. 6. Sept. 1877. Friede [seiner Asche] Hier ruht in Frieden Louis Marcus Cohn geb. [13. Nov.] 18[13] gest. [6. Sept. 1877] Friede seiner Asche Übersetzung Hier ist begraben ein teurer, getreuer Mann, in den Toren gepriesen, es rühmten ihn seine Volksgenossen und ehrten ihn Fürsten, ein Hirte seiner Gemeinschaft mit Weisheit, Gerechtigkeit und Gradheit, ›möge das Andenken seiner Güte nicht enden bis zum Ende aller Geschlechter‹, es ist der Vorsteher seiner Gemeinschaft, Vorsteher und Leiter der Gemeinde und Vorsteher der Landjudenschaft Schmalkalden, der geehrte Arje, Sohn des toragelehrten Herrn Mosche Hakohen, gestorben am Tag 5, 28. Elul 637, und begraben mit grosser Ehre am 2. Tag des Neujahrfests 638 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 5: nach Est 9,28 Kommentar Die lange hebräische, teilweise gereimten Inschrift hebt Louis Cohns gesellschaftliches bzw. innerjüdisches Wirken als Vorsteher der Gemeinde und der Landjudenschaft hervor, während die deutsche Inschrift hier erstmals durch einen sehr persönlichen Zusatz ergänzt wurde ("unser geliebter Gatte und Vater"), der die Familie in den Mittelpunkt stellt. Zwar ist dieses Grabmal nicht quaderförmig gestaltet wie einige andere zuvor, trotzdem wurden hier auch die beiden Schmalseiten beschriftet, indem man die deutsche Inschrift in kürzerer Form wiederholte. ====== smk-46 Transkription Hier ruht Emanuel ­de Kastro, geb. in Altona den 27.5.1803, 6. Sivan 5563, gest. [in Schmalkald]en den 13.7.1878. [...] Kommentar In Hamburg entstand im 16. Jahrhundert eine bedeutende Gemeinde iberischer Juden, unter ihnen auch die aus Spanien stammende berühmte Arztfamilie de Castro, deren erstes Mitglied Rodrigo de Castro 1627 in Hamburg gestorben war. Bei Emanuel de Kastro handelt es sich vermutlich um ein Mitglied dieser Familie. Aus dem Jahr 1844 hat sich hier die älteste deutsche Grabinschrift erhalten, drei weitere Grabsteine wurden seitdem auch mit Deutsch beschriftet, dies ist jedoch der erste erhaltene Grabstein, der nur noch eine deutsche Inschrift aufweist. Das Sterbedatum fiel auf den 12. Tammus 638. ======= smk-106 Transkription Hier ruht in Gott unser [...]bter Gatte und Vater Louis ­Plaut geb. d. 17. Januar 1842, gest. d. 13. Octob. 1878. Sanft ruhe deine Asche Seligkeit deiner Seele ======= smk-114 Personalia 1878-11-09 Sprinz? Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏האשה [...] מרת‏‎ ‎‏שפ[רינץ?] אשת כ״ה‏‎ ‎‏שמ[ריהו מאנד]על‏‎ ‎‏[... ביו]ם‏‎ ‎‏[... תרל״]ט‏‎ ‎‏[...]‏‎ Hier ruht Philippine Wittwe des Metzgers Mandel geb. Sennet aus Cassel Philippine ­Mandel geb. Sennetgeb. d. 4. Oct. 1804 gest. d. 9. Nov. 1878. Friede ihrer Asche! Übersetzung Hier ist geborgen die Frau ... Frau Sprinz?, Gattin des geehrten Herrn Schmarjahu Mandel, ... am Tag ... 639 [...] Kommentar Das bürgerliche Sterbedatum fiel auf den 13. Cheschvan 639. Der jüdische Vorname lautete vermutlich Sprinz. ======= smk-117 Personalia 1879-06-16 Menachem Mendel b. Chajim Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏איש ישר ירא שמים כל ימיו‏‎ ‎‏אחריו ובכיון אשתו ובניו‏‎ ‎‏פרנס ומנהיג לעדתו‏‎ ‎‏עסק בצרכי הצבור באמונתו‏‎ ‎‏מנחם בר חיים המכונה‏‎ ‎‏עמאנועל עקמאנן‏‎ ‎‏נפטר בש״ט יום ב׳ כ״ה סיון‏‎ ‎‏ונקבר כ״ח תרל״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruhet unser innigstgeliebter [...] [...] [Emanuel ­Eckmann] geb. 12. Aug. 1841, gest. 16. Juni 1879. Ach viel zu früh bist, Guter Du von uns geschieden Du Schmerzensdulder dessen Sinnen nur auf Frieden, Du treuer Sohn und Bruder, Gatte, Freund und Vater, unser Stolz und Freude, erfahrener Berather. Schlaf wohl! Dich werden liebend unsre Lippen nennen bis einst wir dort vereint, wo [Gott?] uns nicht wird [trennen?]. Übersetzung Hier ist geborgen ein aufrechter Mann, ehrfürchtend den Himmel all seine Tage, ihm ›weinen‹ nach seine Gattin und seine Kinder, Vorsteher und Leiter seiner Gemeinde, ›er war beschäftigt mit den Angelegenheiten der Gemeinschaft‹ in seiner Treue, Menachem Mendel, Sohn des Chajim, genannt Emanuel ­Eckmann, verschieden ›mit gutem Namen‹ Tag 2, 25. Sivan, und begraben 28., 639 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 3: Jes 33,7 Zl 5: ShemR 6,2 Zl 8: bBer 17a Kommentar Erstmals wird der Eulogie in der hebräischen Inschrift hier eine Eulogie in Form eines siebenzeiligen, gereimten deutschen Gedichtes in der deutschen Inschrift gegenübergestellt. Während die hebräische Eulogie jedoch zwar die Familie nennt, doch das Wirken von Emanuel Eckmann als Gemeindevorsteher in den Mittelpunkt stellt, ist das deutsche Gedicht persönlicher gehalten, bezeichnet den Verstorbenen als "Sohn und Bruder, Gatte, Freund und Vater" und nennt die Gemeinde nicht. ======= smk-218 Personalia 1880-12-25 Mosche b. Menachem Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏משה בר מנחם‏‎ ‎‏הלך לעולמו ונפטר‏‎ ‎‏בשם טוב יום ש״ק‏‎ ‎‏כ״ג טבת תרמ״א לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Moses ­Plautberg starb. d. 25. Dez. 1880 im Alter von 69 Jahre 10 Monate Übersetzung Hier ist geborgen Mosche, Sohn des Menachem, ›er ging hin in seine Welt‹ und verschied ›mit gutem Namen‹ am Tag des heiligen Schabbat, 23. Tewet 641 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 3: Koh 12,5 Zl 4: bBer 17a ======= smk-219 Personalia 1882-10-21 Schlomo b. Jizchak ­Blüth Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האיש היקר כ״ה שלמה בהר״ר‏‎ ‎‏יצחק בליטה ז״ל‏‎ ‎‏הלך למנוחה ביום המנוחה‏‎ ‎‏ח׳ מרחשון ונקבר בכבוד גדול‏‎ ‎‏ביום א׳ ט׳ בו שנת תרמ״ג לפ״ק‏‎ ‎‏איש מכובד‏‎ ‎‏הלך כל ימיו [...]ים‏‎ ‎‏פעל טוב וצדק בתוך עדתו‏‎ ‎‏גנ[...] בשמים‏‎ ‎‏ל‏‎[...]‏‎ Hier ruht‏‎ Salomon ­Blüth Sohn des weil. Isaac Blüth geb. d. 11. Janu. 1817 gest. d. 21. Oct. 1882 Geehrt von Alten wandelte er den Weg Der Redlichkeit gutes erstreben für Seine Gemeinschaft erwarb er sich himmlische Schätze Ges[egnet sei] sein Andenken Übersetzung Hier ist begraben der teure Mann, der geehrte Herr Schlomo, Sohn des Meisters, Herrn Jizchak ­Blüth, sein Andenken zum Segen, er ging hin zur Ruhestatt am Tag der Ruhe, 8. Marcheschvan, und wurde begraben mit grosser Ehre am Tag 1, 9. desselben des Jahres 643 der kleinen Zählung. Ein geehrter Mann, er ging all seine Tage ... er wirkte Gutes und Wohltat in seiner Gemeinschaft ... im Himmel ... Kommentar Die hebräische Eulogie ist stark verwittert. Sie scheint aber inhaltlich mit der deutschen Eulogie übereinzustimmen - dies wäre der einzige Fall von Parallelität zwischen hebräischer und deutscher Inschrift in Schmalkalden. ====== smk-57 Transkription ‎‏[־־־]‏‎ Hier ruht Moses ­[Eckm?]ann [...] [...] Kommentar In Schmalkalden sind zwei jüdische Familien belegt, deren Nachnamen auf "-mann" enden: Familie Eckmann und Familie Heinemann. Im Sterberegister ist jedoch weder ein Moses Eckmann noch ein Moses Heinemann verzeichnet. Allerdings starb am 28. Februar 1883 der Kaufmann Moritz Eckmann, der 23jährige Sohn des Wolf Eckmann und der Sara geb. Kass. Möglicherweise ist hier statt "Moses" "Moritz" zu lesen, oder der Name Moses diente hier (anstelle des üblicheren Mordechai) als jüdisches Pendant zum bürgerlichen Namen Moritz. Dann könnte es sich um den Grabstein des Moritz Eckmann handeln. ====== smk-64 Personalia 1886-06-4 Marianne Transkription ‎‏האשה היקרה‏‎ ‎‏מרת מאריאנע‏‎ ‎‏אשת ליב מענקע‏‎ ‎‏מתה ביום י׳‏‎ ‎‏סי[ון תר]מ״ו ונק׳ {י״}ג בו‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Die teure Frau, Frau Marianne, Gattin des Löb ­Menke, gestorben am 1. Tag des Marianne ­MinkeSivan 646 und begraben 13. desselben. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Die Lesung des Sterbedatums ist aufgrund der fortgeschrittenen Verwitterung nicht sicher. Es ist zu vermuten, dass dieses Grabmal ursprünglich auch eine deutsche Inschrift getragen hat. ======= smk-222 Personalia 1887-05-01 Bella Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏אשה צנועה וישרה‏‎ ‎‏אם רחמניה ויקרה‏‎ ‎‏מרת בילה אשת ר׳‏‎ ‎‏משה פלויטבערג,‏‎ ‎‏נפטרה ביום א׳ ז׳ אייר‏‎ ‎‏נקברה ביום ט׳ בו תרמ״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Pauline ­Plautberg, geb. ­Plaut. Übersetzung Hier ist geborgen eine züchtige und aufrechte Frau, eine barmherzige und teure Mutter, Frau Bella, Gattin des Herrn Mosche ­Plautberg, verschieden am Tag 1, 7. Ijar, begraben am 9. Tag desselben, 647 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zwar bleibt die deutsche Inschrift hier sehr kurz, nennt nur den Namen unter einer Einleitungsformel, dafür weist die hebräische Inschrift mit "eine barmherzige und teure Mutter" eine neue Wendung auf, die vermutlich von der bürgerlichen Sepulkralkultur übernommen wurde, ebenso wie die Form der obeliskartigen Stele, die sich eine Zeitlang auf den allermeisten jüdischen Friedhöfen großer Beliebtheit erfreute. ======= smk-211 Personalia 1887-02-17 Hindle 1921-09-08 Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏אמנו היקרה והאהובה מרת‏‎ ‎‏׃ הִינְדְלֶה אֵשֶת אַרְיֵה הַכֹּהֵן ׃‏‎ ‎‏נפטרה בש״ט ביום ה׳ כ״ג שבט‏‎ ‎‏ונקברה כ״ו בו תרמ״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unsere liebe Mutter Henriette Markus ­Cohn geb. ­Mandel, geb.d. 15. April 1824, gest. d. 17. Febr. 1887. Seraphine ­Cohn geb. 18. Juli 1844, gest. 8. Aug. 1921. Übersetzung Hier ist geborgen unsere teure und geliebte Mutter, Frau Hindle, Gattin des Arje Hakohen, verschieden ›mit gutem Namen‹ am Tag 5, 23. Schwat, und begraben 26. desselben, 647 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 4: bBer 17a ======= smk-104 Transkription Hier [ruht in] Gott unsere unvergessliche [l]iebev[ol]le Großmutter [Ros?]a ­Plautberg [...]ar [...] [...] ====== smk-47 Transkription Hier ruht in Gott unsere unvergessliche [...] Mu[tter] Rosa ­Plaut geb. Plautberg, geb. d. [...] 1845, gest. d. 3[1. Oct.] 1890. [...] ======= smk-208 Personalia 1892-01-16 Fanni b. Chajim Transkription ‎‏פ[״ט]‏‎ ‎‏האשה [...]‏‎ ‎‏אשת חיל [...]‏‎ ‎‏מרת פאנני בת [חיים]‏‎ ‎‏אשת לעיבמ[אן מאנ]דעל‏‎ ‎‏מתה ביום‏‎ [...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ Fanni ­Mandel geb. ­Eckmann geb. d. [26.] Aug. 184[4] gest. d. 1[6.] Jan. 189[2] Übersetzung Hier ist geborgen die Frau ..., ›die tüchtige Gattin‹ ..., Frau Fanni, Tochter des Chajim, Gattin des Liebmann ­Mandel, gestorben am Tag [...] [...] [...] [...] Zitatapparat Zl 3: Spr 31,10 ======= smk-207 Personalia 1892-03-19 Bräunche Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏אשה עדינה מרת‏‎ ‎‏בריינכה אשת‏‎ ‎‏קלונימוס פלויט‏‎ ‎‏נפטרה בת ע״ג שנה‏‎ ‎‏ביום כ׳ אדר תרמ״ה‏‎ ‎‏רבות בנות עשו חיל‏‎ ‎‏ואת עלית על כלנה‏‎ :‏‎ Hier ruht in Frieden Bräunchen ­Plaut geb. Kass geb. 1819 gest. d. 19. März 1892. Friede Ihrer Asche. Übersetzung Hier ist geborgen eine zarte Frau, Frau Bräunche, Gattin des Kalonymos ­Plaut, verschieden im Alter von 73 Jahren am Tag des 20. Adar 645. ›Viele Töchter haben sich wacker erwiesen, du aber übertriffst sie alle‹ Zitatapparat Zl 7f: Spr 31,29 ======= smk-214 Personalia 1893-08-05 Sara Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה יקרה‏‎ ‎‏צנועה וישרה‏‎ ‎‏מרת שרה אשת‏‎ ‎‏בנימן עקמאן‏‎ ‎‏נפטרה בת נ״ז שנה‏‎ ‎‏ביום כ״ג אב תרנ״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht in Frieden unsere geliebte Mutter Sarah ­Eckmann geb. ­Kass gest. d. 5. Aug. 1893 Übersetzung Hier ist begraben eine teure Frau, züchtig und aufrecht, Frau Sara, Gattin des Binjamin Eckmann, verschieden im Alter von 57 Jahren am 23. Tag des Aw 653 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ======= smk-213 Personalia 1894-05-01 Arje b. Kalonymos Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש חכם ויקר‏‎ ‎‏ישר וכשר בכל‏‎ ‎‏דרכיו ומעשיו‏‎ ‎‏רועה עדתו‏‎ ‎‏בצדק ובמשרים‏‎ ‎‏זכרו יחיה לדורים‏‎ ‎‏ה״ה ראש העדה‏‎ ‎‏אריה בר קלונמות‏‎ ‎‏נפטר כ״ה ניסן תרנ״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ [...] Ruhe [...] [...] Ohne Feinde, doch Vielen ein Freund Unsere Stunde wird auch kommen In der wir alle vereint Sehen Dich wieder um den wir geweint [...] die Wahr- heit liebend den Friden Leitetest Deine Gemeinde hier Als Du so plötzlich von hinnen geschieden Und einziehst zu den Hall- en des ewigen Friedens Übersetzung Hier ist begraben ein weiser und teurer Mann, aufrecht und tugendhaft in all seinen Wegen und seinen Werken, ein Hirte seiner Gemeinschaft in Gerechtigkeit und Aufrichtigkeit, sein Andenken lebe für Generationen, es ist das Oberhaupt der Gemeinschaft, Arje, Sohn des Kalonymos, verschieden 25. Nissan 654 der kleinen Zählung. Luis ­PlautSeine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Hier wird der hebräischen Eulogie eine deutsche Eulogie gegenübergestellt, die in eigenständigen, gereimten Wendungen und Formulierungen und in direkter Ansprache an den Verstorbenen ähnliche Inhalte transportiert wie eine traditionelle hebräische Eulogie, kombiniert mit dem persönlicheren Ton deutscher Grabsprüche. ======= smk-221 Transkription Hier ruht in Gott unser guter Gatte u. Vater Emanuel ­Blüth, geb. d. 20. Septb. 1845, gest. d. 14. Nov. 1895. Friede seiner Asche! ======== smk-1002 Transkription Hier ruhet in Gott unsere herzensgute treubesorgte Mutter Babette ­Eckmann geb. Lang, geb. d. 16. Juli 1844, gest. d. 30. Juni 1898. ======== smk-1003 Personalia 1899-06-10 Jehuda b. Noach Transkription Hier ruhet in Gott unser innigstgeliebter treubesorgter Gatte und Vater Louis ­Ganz, geb. 23. Novbr. 1831 gest. 10. Juni 1899. ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם וישר‏‎ ‎‏ירא אלהים כל ימיו‏‎ ‎‏ה״ה יהודה בן נח‏‎ ‎‏מת ביום ש״ק ב׳ תמוז‏‎ ‎‏בשנת תרנ״ט לפ״ק ׃‏‎ ‎‏תנצב״ה !‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ›ein lauterer und aufrechter Mann, Gott ehrfürchtend‹ all seine Tage, es ist Jehuda, Sohn des Noach, gestorben am Tage des heiligen Schabbat, 2. Tammus im Jahr 659 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 10f: Ijob 1,8 ======== smk-1004 Personalia 1900-04-01 Schlomo b. Jizchak Seew Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש הירא את רב האלקיו‏‎ ‎‏הלך המישור ובנעימה עם רעיו‏‎ ‎‏עבד עבדתו במהירות ובשמחה‏‎ ‎‏יתן ה׳ עליו שלום ... ומנוחה‏‎ ‎‏ה׳ שלמה בר יצחק זאב הלך לעו׳‏‎ ‎‏ביום א׳ ב׳ ניסן תר״ס לפ״ק.‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht in Gott Salomon ­Kirsch geb. 10. Mai 1835 in Stadt Längsfeld gest. 1. April 1900. Ruhe in Frieden! Übersetzung Hier ist begraben ein Mann, der den Herrn, seinen G"tt, ehrfürchtete, er ging redlich und angenehm mit seinen Gefährten um, seine Arbeit verrichtete er flink und mit Freude, der Ewige gebe ihm Frieden, ... und Ruhe, es ist Schlomo, Sohn des Jizchak Seew, ›er ging hin in seine Welt‹ am Tag 1, 2. Nissan 660 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 6: Vgl. Koh 12,5 Kommentar Während sich das Deutsche als Inschriftensprache nun weitgehend durchgesetzt und auf manchen Steinen das Hebräische vollständig verdrängt hat, wird auf anderen Steinen die Verbundenheit mit der jüdischen Tradition wieder durch längere hebräische Grabinschriften ausgedrückt. Diese hebräische Eulogie hier verwendet drei verschiedene Begriffe für Gott: Das Wort ‎‏רב‏‎, wörtlich "Herr", steht neben dem Wort ‎‏אלקים‏‎ (elokim) von ‎‏אלהים‏‎ (elohim), einer Pluralform von ‎‏אל‏‎ (el), "Gott". Dieses geht auf viele Schriftzitate zurück, wird aber von streng toratreuen Juden nur im Gebet oder der gottesdienstlichen Toralesung verwendet, im profanen Gebrauch - und auch, wie hier, in einigen Grabinschriften - werden Schreibweise und Aussprache des Wortes leicht verändert, um den Gottesnamen nicht zu entweihen: elokim statt elohim (hier mit 'G"tt' wiedergegeben). Eine weitere Möglichkeit war das Ersetzen des Gottesnamens durch den wohl auf Leviticus 24,11-12 zurückgehenden Begriff ‎‏השם‏‎ (haschem, wörtlich "der Name" (d.i. der göttliche Name, hier mit 'der Ewige' übersetzt), meist, wie hier, wiederum abgekürzt auf den ersten Buchstaben ‎‏ה׳‏‎, eine Form, die sich aufgrund ihrer Kürze besonders für Grabinschriften anbot. Zl 11: Möglicherweise wurde versucht, den Ortsnamen von "Längsfeld" zu "Lengsfeld" zu korrigieren. ======== smk-1005 Personalia 1900-07-28 Pauline b. Jizchak Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה צנועה בכל דרכיה‏‎ ‎‏ישרה ותמימה במעשיה‏‎ ‎‏דרשה טוב בעלה כל ימיה‏‎ ‎‏והדריכה למשרים את בניה‏‎ ‎‏ה״ה מרת פוילינע בת יצחק‏‎ ‎‏אשת פערדינאנד מיללער‏‎ ‎‏נפטרה ביום ש״ק ב׳ אב‏‎ ‎‏ונקברה ביום ב׳ ד׳ אב תר״ס לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht meine geliebte Gattin unsere teure Mutter Pauline ­Müller, geb. Wallach, geb. 29. Janr. 1860, gest. 28. Juli 1900. Friede ihrer Asche. Übersetzung Hier ist begraben eine Frau, züchtig auf all ihren Wegen, aufrecht und lauter in ihren Taten, ›auf das Beste ihres Gatten war sie bedacht all ihre Tage‹, und sie leitete zur Redlichkeit ihre Kinder, es ist Frau Pauline, Tochter des Jizchak, Gattin des Ferdinand ­Müller, verschieden am Tage des heiligen Schabbat, 2. Aw, und begraben am Tag 2, 4. Aw 660 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 4: nach Est 10,3 Kommentar Die Eulogie geht vermutlich auf eine Musterinschrift zurück. Solche Musterinschriften waren oft den Kompendien jüdischer Totenliturgie und Trauergebräuchen beigegeben, die sich seit Anfang des 18. Jahrhunderts wachsender Beliebtheit erfreuten und weite Verbreitung fanden. Diese Inschrift hier findet sich in identischer Form zum Beispiel im "Tozeoth Chajim" von Seligmann Baer (dritte verbesserte und vermehrte Auflage Rödelheim 1871, S. 341: "Musterinschrift für eine Frau", siehe mu2,0019). Die Namen in der hebräischen Inschrift wurden entsprechend deutscher Orthografie geschrieben. ======== smk-1006 Personalia 1902-01-10 Minna b. Koppel Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הגבירה המהוללה‏‎ ‎‏אשת חיל תפארת בעלה‏‎ ‎‏ותפארת בניה‏‎ ‎‏ה״ה אשה יראת אלהים‏‎ ‎‏פעלה טוב כל ימיה‏‎ ‎‏היקרה מרת מינה בת קפפל‏‎ ‎‏מתה ביום ב׳ שבט תרם״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unsere unvergessliche Mutter Minna ­Grölinger geb. Rügheimer geb. am 25. Novbr. 1825, gest. am 10. Janr. 1902. Friede ihrem Angedenken! Übersetzung Hier ist begraben die gepriesene Herrin, ›die tüchtige Gattin‹, Zierde ihres Gatten ›und Zierde ihrer Kinder‹, es ist eine gottesfürchtige Frau, gut ihr Wirken all ihre Tage, die Teure, Frau Minna, Tochter des Koppel, gestorben am Tag des 2. Schwat 642 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 3: Spr 31,10 Zl 4: Spr 17,6 Kommentar Die Eulogie wurde vermutlich einer Vorlage entnommen. Sie findet sich z.B. in identischer Form schon in der Sammlung der Musterinschriften, die Schalom Hakohen seinem 1820 in Wien erschienenen Briefsteller "Ketav joscher" beigegeben hat (Musterinschrift Nr. mu1,0011). ======== smk-1007 Personalia 1904-12-31 Fromed b. Awraham Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏נערה בתולה צנועה וחמודה‏‎ ‎‏בעלת חן כבת מלך כבודה‏‎ ‎‏קטפה באבה לדאבון הוריה‏‎ ‎‏היא לא באה לחצי ימיה‏‎ ‎‏ה״ה מרת פראמד בת אברהם‏‎ ‎‏נפטרה ביום כ״ג טבת תרס״ה‏‎ ‎‏ונקברה ביום כ״ה טבת לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht in Frieden unsere liebe Tochter Jungfrau Franziska ­Höxter geb. d. 19. Juni 1870, gest. d. 31. Dezbr. 1904. Übersetzung Hier ist begraben ein jungfräuliches Mädchen, züchtig und lieblich, voller Anmut, ›einer Königstochter gleich ihre Herrlichkeit‹, ›gepflückt in ihrer Blüte‹ zum Leidwesen ihrer Eltern, sie erreichte nicht die Hälfte ihrer Tage, es ist Frau Fromed, Tochter des Awraham, verschieden am 23. Tag des Tewet 665 und begraben am 25. Tag des Tewet, der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 3: Ps 45,14 Zl 4: Vgl. Ijob 8,12 Kommentar Der hebräischen Inschrift nach würde man vermuten, dass Franziska Höxter als junges Mädchen starb, doch der deutschen Inschrift ist zu entnehmen, dass sie bei ihrem Tod schon Mitte Dreissig gewesen ist. ======== smk-1008 Transkription Alma ­Weisskopf geb. 16. Februar 1890, gest. 14. Januar 1907. In der Blüte eine Blume welken sehen läßt gramerfüllt das Herz vergehen Weheruf erscholl aus jedem Munde Bei deines frühen Todes Trauerkunde. Kommentar Während auf dem nebenstehenden Stein der Franziska Höxter (Grabstein Nr. 1007) der frühe Tod der Frau in der hebräischen Inschrift beklagt wurde, wurde hier ein kleines, vierzeiliges, gereimtes Gedicht verfasst, das jedoch an demselben Bild der Blume anknüpft, dort: "gepflückt in ihrer Blüte" nach Ijob 8,12, hier "in der Blüte eine Blume welken sehen". Die gebrochene Säule ist ein Symbol für ein zu früh beendetes Leben. ======== smk-1009 Personalia 1907-02-10 Edel b. Jona Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ילד׳ רכה‏‎ ‎‏עדל בת יונה‏‎ ‎‏מתה תוך שנתה‏‎ ‎‏ביום א׳ כ״ו שבט‏‎ ‎‏תרס״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Alma ­Hecht, geb. 8. Juni 1905, gest. 10. Febr. 1907. Übersetzung Hier ist begraben das zarte Mädchen Edel, Tochter des Jona, gestorben im Schlaf am Tag 1, 26. Schwat 667 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Ein eigener Grabstein für ein Kleinkind war lange nicht selbstverständlich gewesen, oft wurden Kleinkinder, Säuglinge und Totgeburten ohne Kennzeichnung der einzelnen Gräber auf einem separaten Feld beigesetzt. Erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts, bedingt auch durch wachsenden Wohlstand und sinkende Kinderzahlen, findet man immer mehr Grabsteine auch für ganz kleine Kinder und Säuglinge, wie hier für die offensichtlich den plötzlichen Kindstod gestorbene, anderhalb-jährige Alma. ======== smk-1101 Personalia 1907-04-28 Reuwen b. Elieser Jehuda Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האיש תם וישר‏‎ ‎‏ראובן‏‎ ‎‏בר אליעזר יהודה‏‎ ‎‏הלך תמים‏‎ ‎‏ופעל צדיק‏‎ ‎‏ירא שמים כל ימיו‏‎ ‎‏ישר וכשר בכל‏‎ ‎‏דרכיו ומעשיו‏‎ ‎‏מת בשיבה טובה‏‎ ‎‏ביום א׳ י״ד אייר‏‎ ‎‏תרס״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht in Gott mein lieber Mann unser guter Vater Ruben ­Jacob, geb. 11. April 1838, gest. 28. April 1907. Übersetzung Hier ist begraben ›der lautere und aufrechte Mann‹, Reuwen, Sohn des Elieser Jehuda, ›er wandelte lauter und wirkte Wohl‹, ehrfürchtend den Himmel all seine Tage, aufrecht und tugendhaft in all seinen Wegen und seinen Werken, gestorben ›in gutem Greisenalter‹ am Tag 1, 14. Ijar 667 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Ijob 1,1 Zl 5f: Ps 15,2 Zl 10: Gen 25,8 ======== smk-1103 Personalia 1907-12-25 Netanel b. Kalonymos Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏עד הגל הזה‏‎ ‎‏על גבר איש‏‎ ‎‏צדיק תמים‏‎ ‎‏כי עשה רצון ה׳‏‎ ‎‏בכל עת‏‎ ‎‏סר מרע כל ימיו‏‎ ‎‏וגם לעמול יולד‏‎ ‎‏ה״ה נתנאל בר קלונימוס‏‎ ‎‏מת בן ס׳ שנה‏‎ ‎‏ביום ה׳ כ״א טבת‏‎ ‎‏תרס״ה לפ״ק תנצב״ה‏‎ ‎‏האשה ובניה‏‎ ‎‏הכימו לו‏‎ ‎‏המצבה הזאת‏‎ Hier ruht in Gott mein lieber Mann unser guter Vater Salomon ­Plaut, geb. 8. Janr. 1848, gest. 25. Dezbr. 1907. Übersetzung Hier ist begraben - ›Zeuge sei dieser Hügel‹, für einen Mann, ›einen gerechten, lauteren Mann‹, der den Willen des Ewigen erfüllte zu jeder Zeit, ›das Böse meidend‹ all seine Tage und auch ›zur Mühsal geboren‹, es ist Netanel, Sohn des Kalonymos, gestorben im Alter von 60 Jahren am Tag 5, 21. Tewet 665 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Die Gattin und ihre Kinder errichteten ihm dieses Grabmal Zitatapparat Zl 2: Gen 31,52 Zl 4: Gen 6,9 Zl 7: Ijob 1,1 Zl 8: Ijob 5,7 Kommentar Erstmals werden hier in einer Grabinschrift diejenigen benannt, die das Grabmal errichten ließen: die Gattin und ihre Kinder. Die hebräische Inschrift ist auffallend lang, doch deuten einzelne falsche Schreibweisen und die Kombination der Wendungen (z.B. die doppelte Einleitungsformel) auf nachlassende Vertrautheit im Umgang mit der hebräischen Sprache. Zl 8: Schreibfehler (in der Vorlage): ‎‏לעמול‏‎ statt ‎‏לעמל‏‎. Zl 14: Schreibfehler (in der Vorlage): ‎‏הכימו‏‎ statt ‎‏הקימו‏‎. ======== smk-1102 Personalia 1907-05-17 Bella b. Daniel 1907-12-29 Awraham b. Jehuda Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה יקרה‏‎ ‎‏צנועה וישרה‏‎ ‎‏עטרת בעלה‏‎ ‎‏ותפארת בניה‏‎ ‎‏יראת אלהים‏‎ ‎‏כל ימיה‏‎ ‎‏מעט ורעים‏‎ ‎‏היתה ימיה‏‎ ‎‏ה״ה בילא בת דניאל‏‎ ‎‏אשת‏‎ ‎‏אברהם העכזטער‏‎ ‎‏מתה ביום ע׳ שבת ק׳‏‎ ‎‏ד׳ סיון תרס״ז לפ״ק.‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏גוית איש ישר‏‎ ‎‏איש נחמד ומשכיל‏‎ ‎‏התנכר במעלליו‏‎ ‎‏כי זך וישר מעשהו‏‎ ‎‏רצון ה׳ עשה כל ימיו‏‎ ‎‏יומם ולילות‏‎ ‎‏השכם לבה״כ‏‎ ‎‏ברתת ובאימה‏‎ ‎‏זכר טוב לא יסוף‏‎ ‎‏עד דור דורים‏‎ ‎‏ה״ה אברהם בן ה׳ יהודה‏‎ ‎‏מת ביום א׳ כ״ד טבת‏‎ ‎‏תרס״ח לפ״ק.‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben eine teure Frau, Pauline ­Höxterzüchtig und aufrecht, ›Krone ihres Gatten‹ ›und Zierde ihrer Kinder‹, gottesfürchtig all ihre Tage, ›wenig und schlecht waren ihre Tage‹, es ist Bella, Tochter des Daniel, Gattin des Awraham ­Höxter, gestorben am Rüsttag des heiligen Schabbat, 4. Sivan 667 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Hier ist begraben der Leib eines aufrechten Mannes, ein Mann, liebenswert und verständig, ›er ließ erkennen an seinen Taten, dass rein und aufrecht sein Tun‹, den Willen des Ewigen erfüllte er all seine Tage, Tage wie Nächte (eilte er) frühmorgens zur Synagoge, ›in Beben und Ehrfurcht‹ ›sein gutes Andenken wird nicht enden‹ ›Zeitalter um Zeitalter‹, es ist Awraham, Sohn des Herrn Jehuda, Abraham ­Höxtergestorben am Tag 1, 24. Tewet 668 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 4: Spr 12,4 Zl 5: Spr 17,6 Zl 8f: Gen 47,9 Zl 19f: nach Spr 20,11 Zl 24: bJom 4b Zl 25: Est 9,28 Zl 26: Jes 51,8 Kommentar Es ist ungewöhnlich, dass dieses erste hier erhaltene Doppelmal für ein Ehepaar aus dem Jahr 1907 keine deutsche Inschrift aufweist. Möglicherweise fehlt ein deutsch beschriftetes Postament. Die Inschriften umfassen jeweils 15 Zeilen und sind parallel aufgebaut, doch ist die Eulogie für ihn zwei Zeilen länger, während bei ihr die Angabe des Namens mit Vaters- und Gattennamen zwei Zeilen mehr einnimmt, wobei jedoch die ausführliche Angabe des Gattennamens bei einem Doppelstein nicht unbedingt nötig gewesen wäre. ======== smk-1104 Personalia 1908-08-17 Merle b. Jaakow Hakohen Transkription Hier ruhet in Gott unsere innigstgeliebte treubesorgte Mutter Amalie ­Ganz geb. Speÿer, geb. 24. Oktbr. 1839, gest. 17. August 1908. ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה היקרה‏‎ ‎‏אשת חיל עקרת הבית‏‎ ‎‏יראת אלהים כל ימיה‏‎ ‎‏ה״ה מרלה בת יעקב הכהן‏‎ ‎‏מתה ביום ב׳ כ׳ אב‏‎ ‎‏תרס״ח לפ״ק תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die teure Frau, ›die tüchtige Gattin‹, ›Walterin des Hauses‹, gottesfürchtig all ihre Tage, es ist Merle, Tochter des Jaakow Hakohen, gestorben am Tag 2, 20. Aw 668 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 12: Spr 31,10 | Zl 12: Ps 113,9 Kommentar Dieses Grabmal trägt zwar noch eine vollständige hebräische Inschrift, doch ist diese nun unter die deutsche Inschrift, auf das Postament des Grabmals verdrängt worden - die längere deutsche Inschrift ist nun wichtiger geworden. ======== smk-1105 Personalia 1909-07-12 Ascher b. Elieser Jehuda 1930-02-07 Kela b. Mendel Transkription Hier ruht Karoline ­Jacob geb. ­Lichtenstein geb. 23. April 1839, gest. 7. Febr. 1930. ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה הישרה‏‎ ‎‏קילא בת מענדל‏‎ ‎‏מתה ביום ש״ק‏‎ ‎‏י׳ שבט תר״צ לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Seligmann ­Jacob, Veteran v. 70/71 geb. 12. April 1841, gest. 12. Juni 1909. ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האיש תם וישר‏‎ ‎‏אשר בר אליעזר יהודה‏‎ ‎‏מת ביום ש״ק‏‎ ‎‏כ״ג סיון תרס״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die aufrechte Frau, Kela, Tochter des Mendel, gestorben am Tage des heiligen Schabbat, 10. Schwat 690 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Hier ist begraben ›der lautere und aufrechte Mann‹, Ascher, Sohn des Elieser Jehuda, gestorben am Tage des heiligen Schabbat, 23. Sivan 669 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 19: Ijob 1,1 Kommentar Die Inschriften für dieses Ehepaar wurden parallel aufgebaut. Da der bürgerliche Name der Frau durch Angabe des Mädchennamens eine Zeile mehr einnimmt, konnte der entsprechende Raum in der Inschrift für den Mann mit dem Hinweis auf seine Teilnahme am deutsch-französischen Krieg 1870-71 erweitert werden. Damit drückt sich hier auch der Stolz auf die Errungenschaften durch die bürgerliche Gleichstellung der Juden und die Teilhabe an den gesellschaftlichen Rechten und Verpflichtungen aus. Zl 22: Falsche Monatsangabe: Sivan statt Tammus. ======== smk-1107 Transkription ... 188[...] Kommentar Das Grabmal liegt zwischen einem Grab vom 6. Juni 1910 und einem Grab vom 25. August 1910. Höchstwahrscheinlich starb die hier bestattete Person in dem Zeitraum dazwischen. ======== smk-1106 Personalia 1910-06-07 Arje b. Menachem Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם וישר‏‎ ‎‏ירא ה׳ כל ימיו‏‎ ‎‏אריה בר מנחם‏‎ ‎‏מת ביום ד׳‏‎ ‎‏ר״ח סיון תר״ס לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht mein lieber Gatte, unser treusorgender Vater und Schwiegervater Levi Eckmann, geb. 7. Juli 1833, gest. 7. Juni 1910. Übersetzung Hier ist begraben ›ein lauterer und aufrechter Mann‹, den Ewigen ehrfürchtend all seine Tage, Arje, Sohn des Menachem, gestorben am Tag 4, Neumond Sivan 660 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Ijob 1,8 Kommentar Mit zunehmender Orientierung an der allgemeinen Sepulkralkultur fanden ganz neue Grabsteinformen ihren Weg auch auf die jüdischen Friedhöfe. Dies eröffnete ganz neue Möglichkeiten, jenseits von traditionellen Mustern die eigene Individualität auch in der Gestaltung des Grabmals auszudrücken, eine Individualität, die in den Inschriften hier keinen Niederschlag gefunden hat. ======== smk-1108 Transkription Hier ruht Minna ­Plaut geb. 1. April 1868, gest. 25. August 1910. ======== smk-1010 Personalia 1911-04-03 Chajim b. Josef Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבחור‏‎ ‎‏חיים בר יוסף הלוי‏‎ ‎‏שקטפהו המות בנעוריו‏‎ ‎‏היה נער‏‎ ‎‏שמעשיו זך וישר‏‎ ‎‏ושמח אבות במעשהו‏‎ ‎‏אך! הה פתאום‏‎ ‎‏אבדה תקוה אבותיו‏‎ ‎‏כי מט״ז שנה‏‎ ‎‏שוב אל האדמה‏‎ ‎‏מת ביום ב׳ ה׳ ניסן‏‎ ‎‏תרע״א לפ״ק.‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Alfred ­Müller geb. 2. August 1895, gest. 3. April 1911. Übersetzung Hier ist begraben der Junggeselle Chajim, Sohn des Josef Halevi, den der Tod noch in seiner Jugend pflückte, er war ein Knabe, dessen Werke ›rein und aufrecht‹ waren und der seine Eltern mit seinem Werk erfreute. Ach! Ach, plötzlich schwand die Hoffnung seiner Eltern, denn mit 16 Jahren ›kehrte er zur Erde zurück‹. Gestorben am Tag 2, 5. Nissan 671 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 6: Ijob 8,6 Zl 11: Gen 3,19 Kommentar Während sich die kurze deutsche Inschrift auf die nötigsten Angaben beschränkt, klagt die lange hebräische Eulogie das Leid der trauernden Eltern über den Tod ihres 16-jährigen Sohnes. Ein Bruder von Alfred Müller war vermutlich Julius Müller, der 1887 in Wernshausen geboren worden war, als Kriegsfreiwilliger am Ersten Weltkrieg teilgenommen hatte, in Gefangenschaft geriet und dort am 6. Oktober 1917 starb. Er ruht auf der Kriegsgräberstätte im französischen Cernay. Vielleicht waren Alfred und Julius Müller Söhne von Josef Müller (Grabstein Nr. 1016) und Clara geb. Mandel (Grabstein Nr. 1015), die beide in Schmalkalden begraben liegen. ======== smk-1201 Transkription Hier ruht unser geliebtes Söhnchen Herbert ­Schlesinger, geb. 1. Novbr. 1911, gest. 6. Febr. 1912. ======== smk-1202 Transkription Hier ruht in Gott Bertha ­Ganz geb. 16. Dezbr. 1860, gest. 2. Juli 1912. ======== smk-1203 Personalia 1912-09-16 Berta b. Reuwen Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הנערה ובתולה‏‎ ‎‏בערטא בת ראובן‏‎ ‎‏הצניעה לכת‏‎ ‎‏כל ימיה‏‎ ‎‏על כן כל מכיריה‏‎ ‎‏יהללו אתה ומעשיה‏‎ ‎‏מתה בחצי ימיה‏‎ ‎‏בת ל״ט שנה‏‎ ‎‏ביום ב׳ ה׳ תשרי‏‎ ‎‏תרע״ג לפ״ק.‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht in Gott Bertha ­Jacob, geb. 7. Juli 1873, gest. 16. September 1912. Übersetzung Hier ist begraben das Mädchen und die Jungfrau Berta, Tochter des Reuwen, ›demütig wandelte sie all ihre Tage‹, darum preisen alle, die sie kannten, sie und ihre Taten, gestorben ›zur Hälfte ihrer Tage‹ im Alter von 39 Jahren am Tag 2, 5. Tag des Tischri 673 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 4f: Nach Micha 6,8 Zl 8: Jer 17,11 ======== smk-1204 Personalia 1912-10-02 Sara b. Schimschon Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏גוית אשה ישרה‏‎ ‎‏ה״ה שרה בת שמשון‏‎ ‎‏היא אשת חיל‏‎ ‎‏תפארת בעלה ובניה‏‎ ‎‏יראת ה׳ כל ימיה‏‎ ‎‏מתה בת נ״ט שנה‏‎ ‎‏ביום ד׳ הושענא רבא‏‎ ‎‏ונקברת שמחת תורה‏‎ ‎‏תרע״ג לפ״ק ׃‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht in Gott unsere gute Mutter Sara ­Plaut, geb. 2. Febr. 1853, gest. 2. Oktbr. 1912. Übersetzung Hier ist begraben der Leib einer aufrechten Frau, es ist Sara, Tochter des Schimschon, sie ist ›eine tüchtige Gattin‹, Zierde ihres Gatten und ihrer Kinder, den Ewigen ehrfürchtend all ihre Tage, gestorben im Alter von 59 Jahren am Tag 4, Hoschana Rabba, und begraben am Torafreudenfest 673 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 4: Spr 31,10 ======== smk-1205 Personalia 1912-11-28 Ricke b. Eisik Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל‏‎ ‎‏עטרת בעלה‏‎ ‎‏ותפארת ביתה‏‎ ‎‏פועלה טוב כל ימיה‏‎ ‎‏לעני פרשה כפיה‏‎ ‎‏ה״ה ריקקע בת אייזיק‏‎ ‎‏אשת מיוסף פאגעל‏‎ ‎‏מתה בשיבה טובה‏‎ ‎‏ביום ה׳ י״ח כסלו‏‎ ‎‏תרע״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Rieckchen ­Vogel, geb. 19. Febr. 1839, gest. 28. Novbr. 1912. Übersetzung Hier ist begraben ›die tüchtige Gattin, Krone ihres Gatten‹ und Zierde ihres Hauses, sie wirkte Gutes all ihre Tage, ›dem Armen reichte sie ihre Hände‹, es ist Ricke, Tochter des Eisik, Gattin von Josef Vogel, gestorben ›in gutem Greisenalter‹ am Tag 5, 18. Kislev 673 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2f: Spr 12,4 Zl 6: Spr 31,20 Zl 9: Gen 25,8 Kommentar Zl 8: Hier hat sich in den hebräischen Text ein Germanismus eingeschlichen, ‎‏אשת מ־‏‎, etwa "Gattin von". ======== smk-1207 Personalia 1913-09-14 Elchanan b. Jekutiel Halevi Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏איש תם וישר בכל מעשיו‏‎ ‎‏הולך תמים ופועל צדק‏‎ ‎‏רב פעלים איש אמונה‏‎ ‎‏ה״ה אלחנן בר יתוקאל הלוי‏‎ ‎‏מת ביום א׳ י״ב אלול‏‎ ‎‏ונקבר ביום ג׳ י״ד בו‏‎ ‎‏תרע״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hermann ­Stiebel gest. 24. Octbr. 1845. gest. 14. Septbr 1913. Übersetzung Hier ist geborgen ›ein lauterer und aufrechter Mann‹ in all seinen Taten, ›lauter wandelnd‹ ›und Wohltat wirkend‹, ›reich an Werken‹, ein Mann der Treue, es ist Elchanan, Sohn des Jekutiel Halevi, gestorben am Tag 1, 12. Elul, und begraben am Tag 3, 14. desselben, 673 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Ijob 1,8 Zl 3: Ps 15,2 | Zl 3: Ps 15,2 Zl 4: 2Sam 23,20 Kommentar Zl 5: Schreibfehler im Vatersnamen: ‎‏יתוקאל‏‎ statt ‎‏יקותאל‏‎, vermutlich ein Fehler des Steinmetzen, der die Reihenfolge der Buchstaben vertauschte. ======== smk-1302 Personalia 1916-02-04 Channa Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה יקרה מוכתרת‏‎ ‎‏בכל מדה טובה מרת‏‎ ‎‏חנה מתה ביום ע״ש‏‎ ‎‏ל׳ שבט תרע״ו ׃ תנצב״ה‏‎ Unsres Lebens holde Zier Muss nun modern im Staube. Aber was bleibend ist an ihr Lebt fort, - das ist unser Glaube. In Edens Gefilden ist selige Ruh' Uns ewig unvergessen bleibst Du. Hier ruht uns're unvergessliche Gattin u. Mutter Frau Johanna ­Weisskopf, geb. d. 5. April 1862, gest. d. 4. Februar 1916. Übersetzung Hier ist begraben eine teure Frau, bekrönt mit jeder guten Eigenschaft, Frau Channa, gestorben am Tag des Rüsttags von Schabbat, 30. Schwat 676. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Es ist ungewöhnlich, dass in einer hebräischen Grabinschrift nur der Vorname genannt ist und auf die Nennung des Vaters- bzw. Gattenname verzichtet wurde. Parallel dazu verzichtet auch die deutsche Inschrift auf den Geburtsnamen. ======== smk-1303 Personalia 1917-10-16 Jechiel b. Awraham Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם וישר‏‎ ‎‏יחיאל בר אברהם‏‎ ‎‏נפטר ביום ג׳ ל׳‏‎ ‎‏תשרי תרע״ח לפ״ק ׃‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Ruhe sanft Du treues Bruderherz, Dir ist der Friede, Uns bleibt der Schmerz. Hier ruht Michael ­Meyer, geb. 23. Octbr. 1863, gest. 16. Octbr. 1917. Übersetzung Hier ist begraben ›ein lauterer und aufrechter Mann‹, Jechiel, Sohn des Awraham, verschieden am Tag 3, 30. Tischri 678 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Ijob 1,8 ======== smk-1304 Transkription Hier ruhen unsere lieben Eltern Abraham ­Schlesinger geb. 16.12.1844, gest. 6.3.1932, Fanni ­Schlesinger geb. Fuchs, geb. 3.6.1846, gest. 29.11.1917. Ruhet in Frieden! Kommentar Doppelgrabmal ======== smk-1206 Transkription Herm. ­Liebenstein aus Bad-Liebenstein gest. 29. Aug. 1918. ======== smk-1011 Transkription Hier ruht unser geliebter Gatte und Vater Eugen ­Eckmann, geb. am 12. Juni 1875 zu Schmalkalden gest. am 5. Septbr. 1918 im Kriegslazarett zu Brüssel. ======== smk-1208 Transkription Hier ruht unsere liebe Tante Frl. Emilie Stiebel geb. 18. Novb. 1840 zu Stadtlengsfeld, gest. 10. März 1919 zu Schmalkalden. Kommentar Die angedeutete Kreuzform des Grabmals deutet darauf hin, dass es sich um einen vom Steinmetz vorgefertigten Mustergrabstein handelt, der ungeachtet seiner an ein Kreuz erinnernden Gestaltung von den Hinterbliebenen für dieses Grab ausgesucht wurde. Wahrscheinlich war ihnen die an ein Kreuz erinnernde Form nicht bewusst, wird dieses christliche Symbol auf jüdischen Friedhöfen doch meist vermieden. ======== smk-1305 Personalia 1922-04-12 Bella b. Kalonymos Transkription Hier ruht unsere liebe Mutter Pauline ­Jacob geb. Plaut, geb. 26. Janr. 1844, gest. 12. April 1922. ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל בילא בת קלונימות‏‎ ‎‏מתה ביום ערב פסח‏‎ ‎‏י״ב ניסן תרפ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ›die tüchtige Gattin‹, Bella, Tochter des Kalonymos, gestorben am Tag des Vorabends von Pessach, 12. Nissan 682 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 8: Spr 31,10 Kommentar Zl 9: Der Vorabend des Pessachfestes fällt auf den 14. und nicht den 12. Nissan. Der 14. Nissan entspricht auch dem angegebenen bürgerlichen Sterbedatum. ======== smk-1401 Transkription Josef ­Grosch aus Tagernowitz gest. 22. Sept. 1922. Kommentar Der Ortsname ist nicht klar. Handelt es sich um das oberschlesische Tarnowitz? ======== smk-1012 Personalia 1924-10-14 Transkription Hier ruht unser lieber Gatte u. Vater Moses ­Plaut, geb. d. 10. August 1854, gest. d. 14. Oktober 1924. ‎‏יראת ה׳ מוסר חכמה‏‎ ‎‏ולפני כבוד ענוה‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung ›Die Ehrfurcht vor dem Ewigen ist Anleitung zur Weisheit, und vor der Ehre kommt Demut‹ Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 6f: Spr 15,33 Kommentar Anstelle einer vollständigen hebräischen Grabinschrift wurde hier ein Zitat aus den Sprüchen Salomos auf das Postament des Grabsteins gesetzt, gefolgt vom üblichen hebräischen Schlusssegen. ======== smk-1013 Transkription Fanny ­Kirsch geb. Levi 1835-1925 ======== smk-1014 Personalia 1925-04-08 Jizchak b. Schlomo Transkription Hier ruht unser lieber Gatte u. Vater Isaak ­Kirsch geb. 4. Mai 1865, gest. 8. April 1925. ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם וישר‏‎ ‎‏יצחק בר שלמה‏‎ ‎‏מת י״ד ניסן‏‎ ‎‏תרפ״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ›ein lauterer und aufrechter Mann‹, Jizchak, Sohn des Schlomo, gestorben 14. Nissan 685 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 8: Ijob 1,8 Kommentar Isaak Kirsch starb am Vorabend des Pessachfestes, was die Inschrift unerwähnt lässt. ======== smk-1016 Personalia 1925-11-21 Josef b. Binjamin Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש עניו בכל‏‎ ‎‏עניניו צדיק בכל‏‎ ‎‏דרכיו וחסיד בכל‏‎ ‎‏מעשיו רועה‏‎ ‎‏עדתו במישרים‏‎ ‎‏יוסף בר בנימן הלוי‏‎ ‎‏נפטר ביום ד׳‏‎ ‎‏כסלו תרפ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht in Gott Josef ­Müller geb. 30. Mai 1862, gest. 21. Nov. 1925. Übersetzung Hier ist begraben ein Mann, demutsvoll in all seinen Belangen, ›gerecht in all seinen Wegen‹ ›und fromm in all seinen Taten‹, ein Hirte seiner Gemeinschaft in Geradheit, Josef, Sohn des Binjamin Halevi, verschieden am 4. Tag des Kislev 686 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 3f: Ps 145,17 Zl 4f: Ps 145,17 ======== smk-1109 Personalia 1926-05-08 Binjamin b. Arje Hakohen 1938-02-12 Transkription Hier ruht mein geliebter Mann, unser guter Vater und Grossvater Wilhelm ­Cohn, geb. 9. März 1854, gest. 8. Mai 1926. ‎‏איש יועץ וחכם שמו מהלל בשערים‏‎ ‎‏דורש טוב לעמו ופועל צדק בעדתו‏‎ ‎‏פרנס ומנהיג ק״ק ומדינה‏‎ ‎‏ממשפחת הרבנים הגאונים‏‎ ‎‏כ״ה בנימין בן כ״ה אריה הכהן‏‎ ‎‏מת בשם טוב בכ״ד אייר ונקבר בכבוד גדול‏‎ ‎‏ויספדוהו כל אנשי עירו בכ״ו בו תרפ״ו לפ״ק‏‎ Und unsere gute Mutter und Grossmutter Sofie ­Cohn geb. ­Hecht geb. 20. Juli 1865, gest. 12. Feb. 1938. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Ein Mann, Ratgeber und weise, sein Name wird gepriesen in den Toren, ›auf das Beste für sein Volk bedacht‹ ›und Wohltat wirkend‹ in seiner Gemeinschaft, Vorsteher und Leiter der heiligen Gemeinde und der Landjudenschaft aus der Familie der Meister und Gelehrten, der geehrte Herr Binjamin, Sohn des geehrten Herrn Arje Hakohen, gestorben ›mit gutem Namen‹ am 24. Ijar und begraben mit grosser Ehre und betrauert von allen Bürgern seiner Stadt am 26. desselben, 686 der kleinen Zählung. Ihre Seelen seien eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 7: Est 10,3 | Zl 7: Ps 15,2 Zl 11: bBer 17a Kommentar 1938 gab es wohl niemanden mehr in Schmalkalden, der auch für die Gattin eine hebräische Grabinschrift verfasst hätte. ======== smk-1402 Transkription Pauline ­Mehlhausen geb. Jacob, geb. 2. Febr. 1838, gest. 31. Dezbr. 1928. Kommentar Gedenkstein ======== smk-1015 Personalia 1931-07-16 Transkription Hier ruht unsere liebe Mutter Clara ­Müller geb. Mandel geb. 26.6.1865, gest. 16.7.1931 ‎‏טוב שם משמן טוב‏‎ ‎‏ויום המות מיום הולדו‏‎ Übersetzung ›Ein guter Name ist besser als gutes Salböl und der Tag des Todes als der Tag seiner Geburt‹ Zitatapparat Zl 7f: Koh 7,1 Kommentar Der Grabstein für Clara Müller wurde fast identisch gestaltet wie der ihres 1925 gestorbenen Gatten Josef. Doch während ihm noch eine vollständige hebräische Grabinschrift gewidmet wurde, ergänzt durch eine kurze deutsche Inschrift auf dem Postament, nimmt hier die deutsche Inschrift den prominenten Raum auf der Schriftfläche der Stele ein und das hebräische Element ist auf ein Schriftzitat auf dem Postament beschränkt. ======== smk-1110 Personalia 1933-02-16 Transkription Dem Gedächtnis unserer Mutter Frau Hannchen ­Plaut geb. Heilbronner Ichenhausen, 9. Dez. 1854 Schmalkalden, 16. Febr. 1933. ‎‏ישא יי פניו אליך‏‎ ‎‏וישם לך שלום‏‎ :‏‎ Übersetzung ›Der Ewige wende sein Anlitz dir zu und gebe dir Frieden‹ Zitatapparat Zl 8f: Num 6,26 ======== smk-1113 Transkription Hier ruht mein innigstgeliebter Gatte, mein treubesorgter Vater Julius ­Schlesinger geb. 8.3.1874, gest. 9.3.1933. Sein Leben war Liebe und Herzensgüte. Kommentar Dieses Grabmal war vermutlich aus Doppelmal gedacht. ======== smk-1112 Personalia 1933-12-04 Transkription Hier ruht unsere geliebte, herzensgute Mutter Getta ­Sulzbacher geb. Erlanger geb. 22. Dezember 1854, gest. 4. Dezember 1933. ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה חשובה ויקרה‏‎ ‎‏עטרת בעלה ותפארת בניה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben eine angesehene und teure Frau, ›Krone ihres Gatten‹ ›und Zierde ihrer Kinder‹ Zitatapparat Zl 11: Spr 12,4 | Zl 11: Spr 17,6 ======== smk-1209 Transkription Hier ruht meine liebe Frau, unsere gute Mutter und Grossmutter Emma ­Hahn geb. Mandel geb. 14. März 1867, gest. 24. Aug. 1937. Kommentar Möglicherweise war dieses Grabmal als Doppelmal gedacht. ======== smk-1210 Transkription Hugo ­Rosenthal geb. 9. Okt. 1864 gest. 1. Dez. 1938 ======== smk-1306 Transkription Max ­Stiebel geb. 8. Mai 1879 gest. 11. Juli 1939 ======== smk-1307 Transkription Ferdinand ­Müller geb. 9. Febr. 1860 gest. 3. Aug. 1939 ===== smk-2 Personalia ... b. Elijahu Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏לכ[...]רתנו‏‎ ‎‏יק[...]בה‏‎ ‎‏מכ[...] אליהו‏‎ ‎‏הלך [...] עש״ק‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung [...] [...] ... ... ... Elijahu, ›er ging (hin in seine Welt?)‹ ... am Rüsttag des heiligen Schabbat, [...] [---] Zitatapparat Zl 6: Nach Koh 12,5 Kommentar Vermutlich handelt es sich um den Grabstein eines Mannes, Sohn von Elijahu. ====== smk-25 Personalia Meir b. Jizchak Transkription ‎‏אבד‏‎ ‎‏חסיד מן‏‎ ‎‏הארץ האלוף‏‎ ‎‏הפרנס כהר״ר‏‎ ‎‏מ״מ מאיר בן‏‎ ‎‏החבר ר׳ יצחק ז״ל‏‎ ‎‏נפטר יו׳ ו׳ ה׳ חשון‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung ›Ein Frommer‹ ging der Welt verloren‹, der Vornehme, der Vorsteher, der geehrte Meister, der Herr, der Lehrer, unser Lehrer Meir, Sohn des toragelehrten Herrn Jizchak, sein Andenken zum Segen, verschieden Tag 6, 5. Cheschvan [...] Zitatapparat Zln 1-3: Mich 7,2 ====== smk-31 Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...] איש נאמן‏‎ ‎‏[...] ... אלקיו [.]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]ם‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung [...] [...] ein getreuer Mann, ... seinen Gott ... ... ... [---] ====== smk-55 Personalia Hendle b. ... Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏אשה חשובה‏‎ ‎‏הענדלה בת הר״ר‏‎ ‎‏[...] אשת כמ״ר‏‎ ‎‏[... נפ]טרת ש״ק‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen eine angesehene Frau, Hendle, Tochter des Meisters, Herrn ..., Gattin des geehrten Herrn ... verschieden (am) heiligen Schabbat, [...] [---] ======= smk-202 Personalia Bella? Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏האשה היקרה‏‎ ‎‏א״ח בילה‏‎?‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen die teure Frau, ›die tüchtige Gattin‹, Bella? [---] Zitatapparat Zl 3: Spr 31,10 ======= smk-205 Transkription Ruh sanft in stiller Grabesnacht Nun frei von Kummer und Beschwerde Dein Tagewerk ist treu vollbracht Du Müder, leicht sei Dir die [Erde] Kommentar Grabmal eines Mannes. ======== smk-9001 Transkription ‎‏יזכור‏‎ Diese Grabdenkmäler befanden sich auf dem alten jüdischen Friedhof und wurden hier aufgestellt, als dieser im Zuge der neuen Stadtplanung eingeebnet werden musste. Schmalkalden - im Jahre 1962 (5722) Übersetzung Gedenke Kommentar Gedenkstein