===== spy-4 Personalia 1144/45 Josef b. Chakim Hakohen Transkription ‎‏תתק״ה לפרט‏‎ ‎‏נפטר הבחור‏‎ ‎‏יוסף בן מר‏‎ ‎‏חכים הכהן‏‎ ‎‏נוחו עדן‏‎ Übersetzung 905 der Zählung verschied der Junggeselle Josef, Sohn des Herrn Chakim Hakohen, sein Ruhen ist Eden ===== spy-5 Personalia 1145/46 Mosche b. Jaakow Halevi Transkription ‎‏תתק״[ו ל]פרט‏‎ ‎‏נפטר ר׳ משה‏‎ ‎‏ב״ר יע[קב הלוי]‏‎ Übersetzung 906 der Zählung verschied Herr Mosche, Sohn des Herrn Jaakow Halevi Kommentar Vom Grabmal blieb nur der obere Teil, der aus drei Fragmenten besteht, wie die Abbildung bei Rapp zeigt. Im November 2011 waren im Magazin des Museums in Speyer nur noch zwei Fragmente auffindbar. Hinzu kommt, dass diese weitere (mechanische) Schäden aufweisen. Zu Kobers Zeiten und auch noch für Rapp waren vom letzten Wort in Zl. 3 (‎‏הלוי‏‎) noch Reste vom oberen Teil der Buchstaben zu erkennen. Zl 3: Ergänzung nach Kober und Rapp. ====== spy-52 Personalia 1169/70 Transkription ‎‏תתק״ל‏‎ ‎‏לפרט‏‎ ‎‏נ״ע‏‎ Übersetzung 930 der Zählung. Sein/Ihr Ruhen sei Eden ===== spy-6 Personalia 1183-04.-02. Channa b. Alexander Transkription ‎‏ציון קבר מרת‏‎ ‎‏חנה בת מר‏‎ ‎‏אלכסנדרי הנפטר׳‏‎ ‎‏ח׳ בניסן ביום‏‎ ‎‏מרגוע תתקמ״ג‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung Grabzeichen der Frau Channa, Tochter des Herrn Alexander, die verschied am 8. Nissan, am Tage der Rast 943 [...] Kommentar Laut Pinner wurde der Grabstein "in dem alten Gemäuer der Rennsteine der Stadt" gefunden und befand sich (1861) mit weiteren Steinen (?) auf dem (zweiten) jüdischen Friedhof. Zl 3: ‎‏אלכסנדרי‏‎, Alexandri, ist die ältere Form des Namens Alexander. Im babylonischen Talmud kommt sie 23 mal vor. Inschriften, dieser Schreibweise stammen meist aus dem Mittelalter: fünfmal in Worms (1081/82-1307), einmal in Mainz (1272), einmal in Ulm (1267) und viermal in Frankfurt a.M., dort wurde diese Schreibweise noch 1622 gebraucht. ===== spy-8 Personalia 1189-12.-17. Jutta b. Miluta Transkription ‎‏בתתק״ן לפרט‏‎ ‎‏בחדש טבת‏‎ ‎‏יו׳ א׳ נפטרה‏‎ ‎‏מרת יוטא‏‎ ‎‏בת מר מילוטא‏‎ ‎‏מנוחתה‏‎ ‎‏שלום‏‎ Übersetzung In 950 der Zählung, im Monat Tewet, (am) Tag 1, verschied Frau Jutta, Tochter des Herrn Miluta. Ihre Ruhe (sei) Frieden Kommentar Laut Pinner wurde der Grabstein "in dem alten Gemäuer der Rennsteine der Stadt" gefunden und befand sich (1861) auf dem (zweiten) jüdischen Friedhof. ===== spy-7 Personalia 1248-06.-30. Transkription ‎‏[־־־]‏‎ ‎‏ושמונה ח׳ בתמוז‏‎ ‎‏יום ג׳ תנוח נשמתה‏‎ ‎‏ב[צ]רור החיים בגן‏‎ ‎‏עדן ׃‏‎ Übersetzung [---] und acht, am 8. Tammus, Tag 3. Es ruhe ihre Seele im Bündel des Lebens im Garten Eden ===== spy-9 Personalia 1273-11.-03. Josef b. Jechiel Transkription ‎‏ציון הלז לקבר ר׳‏‎ ‎‏יוסף ב״ר יחיאל‏‎ ‎‏הנפטר כ״א במרחש[ון]‏‎ ‎‏יום ב׳ ל״ד לפרט‏‎ ‎‏מנוחתו כבוד‏‎ Übersetzung ›Dieses Zeichen‹ ist für das Grab des Herrn Josef, Sohn des Herrn Jechiel, der verschied am 21. Marcheschvan, Tag 2, 34 der Zählung. ›Seine Ruhestätte (sei) Herrlichkeit‹ Zitatapparat Zl. 1: 2Kön 23,17 Zl. 5: Jes 11,10 Kommentar Laut Pinner wurde der Grabstein "in dem alten Gemäuer der Rennsteine der Stadt" gefunden und befand sich (1861) auf dem (zweiten) jüdischen Friedhof. ====== spy-10 Personalia 1273/74 Transkription ‎‏[...]ט(?ש?) [...]‏‎ ‎‏[...] חמשת אלפי׳‏‎ ‎‏[...]שים וארבע‏‎ ‎‏[...][לפר?]ט נפטרה הנ[.]‏‎ ‎‏[...]א בת ה[ר׳?]‏‎ Übersetzung [...] [...] Fünftausend- vierunddreißig(? fünfzig? sechzig?) der Zählung, verschied die Liebenswürdige (?) [...]e, Tochter des [...] Kommentar Zl 3: Rapp ergänzt am Ende der Zeile ‎‏הנ‏‎ zu ‎‏הנכבדה‏‎, "die Geehrte", etwas häufiger findet sich jedoch das Attribut ‎‏הנעימה‏‎, "die Liebenswürdige". In den bisher bearbeiteten 842 (Sept. 2012) Wormser Inschriften kommt ‏‎‏הנעימה‏‏‎ drei Mal vor, ‎‏הנכבדה‏‏‎, die Geehrte, hingegen nur ein einziges Mal. ====== spy-51 Personalia 1282-12.-13. Jizchak b. Schmuel Halevi Transkription ‎‏ציון קבר ר׳ יצחק‏‎ ‎‏ב״ר שמואל הלוי‏‎ ‎‏[ה]נ[פ]טר י״[ב] [בט]בת‏‎ ‎‏יום א׳ מ״ג לפרט ׃‏‎ ‎‏[נ]וחו עם הצדיקים‏‎ Übersetzung Grabzeichen des Herrn Jizchak, Sohn des Herrn Schmuel Halevi, der verschied (am) 12. Tewet, Tag 1, 43 der Zählung. Sein Ruhen sei mit den Gerechten Kommentar Der Grabstein wurde 1967 gefunden. Rapp gab ihm die Nr. 9A. ===== spy-1 Personalia 1283/84 Jizchak b. Menachem Transkription ‎‏[מצב?]ת ר׳ [י]צחק ב׳‏‎ ‎‏[מנח?]ם הנפטר למנ‏‎ ‎‏[וחו]ת יום ו׳ מ״ד (?)‏‎ ‎‏[לפרט?] יבוא שלו[ם]‏‎ ‎‏[ינוח?] על משכבו‏‎ ‎‏[נפש]ו עם הצדיקי[׳?]‏‎ Übersetzung Das Grabmal (?) des Herrn Jizchak, Sohn des Menachem (?) der verschied zu den Ruhestätten Tag 6, 44 (?), [...] ›es komme Frieden und er möge ruhen auf seiner Lagerstatt‹, seine Seele sei mit den Gerechten Zitatapparat Zln 4f.: Jes 57,2 Kommentar Der Stein ist beschädigt, einige Buchstaben fehlen. In der linken oberen Ecke ist die linke Umrandung zu sehen. Der Textverlust links ist somit minimal und nur dann gegeben, wenn der (heute fehlende) Rahmen einen weiteren Buchstaben enthielt. Auch ist in der dritten Zeile der zweite Buchstabe des Datums langgezogen, woraus zu schließen ist, dass ihm keine weiteren Buchstaben folgen. An den Zeilenanfängen rechts ist von einem Textverlust von jeweils 3-4 Buchstaben auszugehen. Dem entspricht die Länge der hier vorgeschlagenen Ergänzungen. Der Grabstein ist im Museum SchPIRA ausgestellt. Zl 3: Der Vatersname, der mit einem mem, endet könnte also ‎‏חיים‏‎ (Chajim), ‏‎‏מנחם‏‎ (Menachem) oder ‎‏משלם‏‎ (Meschullam) lauten. Für einen längeren Namen, wie etwa ‎‏ ‎‏אברהם‏‎ (Awraham) wäre der Platz zu knapp. ‏‎Zl 4: Rapp schlägt hier ‎‏ח׳ אב‏‎, (8. Aw) vor. Seine Überlegungen überzeugen nicht. Zl 5: Ergänzung mit ‎‏ינוח‏‎ nicht ganz sicher, folgt z.B. Worms Nr. 0150 von 1186 oder 1187 (‎‏יבא שלום ינוח על‏ משכבו‎‏‎). Eine kürzere Variante des Verses (‎‏יבא שלום על‏ משכבו‎‏‎), also ohne das hier ergänzte ‎‏ינוח‏‎, siehe Worms Nr. 0957 von 1301. ===== spy-2 Personalia 1288-04.-26. Zippora b. Josef Transkription ‎‏[... צ]פורה ב[ת]‏‎ ‎‏[.] יוסף נפטר[ה]‏‎ ‎‏[.]ירח אייר יום ב׳‏‎ ‎‏[כ]״ב אייר שנת לא[..]‏‎ ‎‏[..]שי‏‎ ‎‏[מ]נוחתה מ״ח לפר[ט]‏‎ ‎‏[א]מן סלה בגן ע[דן]‏‎ Übersetzung [...] Zippora, Tochter des [.] Josef, sie verschied [.] Monat Ijar, Tag 2, 22. Ijar des Jahres im sechsten Jahrtausend, ihre Ruhestatt, 48 der Zählung. Amen Sela, im Garten Eden Kommentar Die Inschrift scheint von ungeübter Hand zu sein, gleiche Buchstaben sind unterschiedlich geschrieben, Zeile 5 besteht aus einem einzigen Wort, das wahrscheinlich in der nachfolgenden Zeile vergessen wurde, ebenso wie ein mittlerer Buchstabe im ersten Wort der Zeile 6. Zudem stimmt die Reihenfolge der Wörter ab Zeile 4 nicht. Die Übersetzung gibt diese Reihenfolge wieder. ====== spy-54 Personalia 1289/90 Transkription ‎‏[־־־]‏‎ ‎‏[...] שנת חמשים‏‎ ‎‏[לפר]ט מנוחת[.]‏‎ ‎‏[כ]בוד בגן עד[ן]‏‎ Übersetzung [---] […] des Jahres fünfzig [der Zäh]lung. [Seine/ihre] Ruhe sei Herrlichkeit im Garten Eden Kommentar Am rechten unteren Rand lässt sich noch der rechte Rand des Schriftfelds erkennen, so dass sich die Zahl der fehlenden Buchstaben rechts gut abschätzen lässt. Auf der linken Seite fehlt dieser, aufgrund der Formulierungen ist jedoch davon auszugehen, dass jeweils nur ein Buchstabe (bzw. in der obersten Zeile ein halber Buchstabe) fehlen. Leider fehlt auch der letzte Buchstabe des Wortes „Ruhe(stätte)“, so dass auch hier nicht zu entscheiden ist, ob es sich um einen Männer- oder einen Frauengrabstein handelt. Der Segen ‎‏מנוחתו כבוד‏‎ /“Seine Ruhe(stätte) sei Herrlichkeit“ ist ein Zitat aus Jesaja 11,10 und findet sich so in Speyer z.B. auch auf einem Grabmal aus dem Jahr 1273 (spy-9). ===== spy-3 Personalia 1311/12 Channa Transkription ‎‏[...] היצבתי‏‎ ‎‏[...]את לרא׳‏‎ ‎‏[...]תי חנה‏‎ ‎‏[...]יאל ה‏‎ ‎‏[...] כ״ב ב׳?‏‎ ‎‏[...]ע?״ב לפרט‏‎ ‎‏[...] בגן עדן‏‎ ‎‏[...]צו״צ (?)‏‎ Übersetzung [...] habe ich aufgestellt [...] zu Häupten meiner [...] Channa [...]iel .? [...] 22. .? 72 (?) der Zählung [...] im Garten Eden [...] gerechten Männern und Frauen (?) Kommentar Zl 8: Die Lesung ist nicht ganz sicher. Die Buchstaben ähneln eher einem ‎‏ע‏‎, doch ist, wegen der Ähnlichkeit dieser Buchstaben, ein ‎‏צ‏‎ nicht ganz auszuschließen, auch wenn das ‎‏צ‏‎ in Zeile 1 eine andere Form hat. Über den beiden letzten, vollständig erhaltenen Buchstaben sind Abkürzungszeichen zu sehen. Unter der Annahme, dass der letzte und der drittletzte, nicht vollständig erhaltene Buchstabe, jeweils ein ‎‏צ‏‎ sind, so ist die angebotene Übersetzung die übliche Auflösung dieser Abkürzung. Ausgeschrieben findet sich dieser Satz Anfang des 14. Jahrhunderts mehrmals in Worms, meist vor (z.B. Nr. 0987 v. 1306/07), aber auch nach der Wendung "Garten Eden" (z.B. Nr. 0935 v. 1302, 0905 v. 1305 und 0522 v. 1308). Für die Lesung als ‎‏ע‏‎ (ע‏‎ע‏ו״‎‎‏‎) ist keine Auflösung bekannt. ====== spy-11 Personalia 1313-09.-23. Gittel b. Awraham Transkription ‎‏ביום שני שנת‏‎ ‎‏ה׳ אלפים ע״ד‏‎ ‎‏לפרט נפטרה‏‎ ‎‏נערה גיטיל‏‎ ‎‏בת [אברה]ם‏‎ Übersetzung Am Tag 2 des Jahres fünftausendvierundsiebzig der Zählung verschied das Mädchen Gittel, Tochter des Awraham Kommentar Das Fragment befindet sich im Magazin des Historischen Museums der Pfalz in Speyer und ist bis auf wenige Buchstabenreste vollkommen verwittert. Eine historische Aufnahme des Fragments konnte bisher (Mai 2012) nicht gefunden werden. Deshalb muss die Wiedergabe den Abschriften von Kober und Rapp folgen, die sich allerdings in Zln 1,4,5 voneinander unterscheiden. In Zl 1 wurden beide Angaben berücksichtigt, in Zl 4 die von Kober und in Zl 5 die von Rapp. Ob und wenn ja welche der Angaben zutrifft, muss offen bleiben. ====== spy-45 Personalia 1316/17 Jitche (?) b. ... Transkription ‎‏[...] יטכה (?) בת‏‎ ‎‏[...]דש? שב?‏‎ ‎‏[...]ר(?ד?)ה [מר]ח׳(?)‏‎ ‎‏[...]לאל׳(?) ע״ז(?)‏‎ ‎‏[...]נשמתה [ת?]‏‎ ‎‏בגן עדן‏‎ Übersetzung [...] Jitche (?), Tochter des [...] [...] [...] Jahrtausends (?) 77 (?) [...] Ihre Seele sei(?) im Garten Eden ====== spy-12 Personalia 1317-03.-11. Jizchak b. Jekutiel Halevi Transkription ‎‏עדה המצבה‏‎ ‎‏לרא׳ ר׳ יצחק ב״ר‏‎ ‎‏יקותי׳ הלוי הזקן‏‎ ‎‏הנקבר ביום ו׳‏‎ ‎‏כ״ו באדר ע״ז ל׳‏‎ ‎‏נוחו (?) [יהא ב״ע]‏‎ Übersetzung ›Zeugin sei diese Stele‹ zu Häupten des Herrn Jizchak, Sohn des Herrn Jekutiel Halevi, des Betagten, der begraben wurde am Tag 6, 26. Adar 77 der Zählung. Sein Ruhen sei in Garten Eden Zitatapparat Zl. 1: Gen 31,52 Kommentar Laut Pinner wurde der Grabstein "in dem alten Gemäuer der Rennsteine der Stadt" gefunden und befanden sich (1861) auf dem jüdischen Friedhof. Zl 6: Die Ergänzung des ersten Wortes ist nicht sicher. ====== spy-53 Personalia 1335-07.-13. Simcha Transkription ‎‏[־־־]‏‎ ‎‏שמחה [...]‏‎ ‎‏הלוי כ״א בתמוז‏‎ ‎‏יום ה׳ שנ׳ סל״ה‏‎ ‎‏ל[פ׳ ...]‏‎ [---] Übersetzung [---] […] Simcha […] […] Halevi, 21. im Tammus […] Tag 5 des Jahres „Sela“ (95) […] der [Zählung...] [---] Kommentar Der Vorname lautet Simcha, hebräisch für „Freude“, ein Name, der im Mittelalter sowohl für Männer wie für Frauen belegt ist (auf mittelalterlichen Grabsteinen z.B. in Mainz 1262 für eine Frau und 1310 für einen Mann, in Worms für zehn Frauen und neun Männer zwischen dem 12. und Anfang des 16. Jahrhunderts, in Frankfurt 1374 für eine Frau und zwischen 1381 und 1405 für drei Männer). Daher lässt sich leider nicht bestimmen, ob es sich hier um einen Männer- oder einen Frauengrabstein handelt. Der Vatersname fehlt, erhalten ist jedoch sein Beiname: Halevi, er stammte also aus dem Geschlecht der Leviten, der Nachfahren der Tempeldiener, eine Abstammung, die über die väterliche Linie vererbt wird. Dieser Beiname ist in Speyer achtmal bezeugt zwischen 1145/46 und 1384, ohne dass sich eine Beziehung zwischen diesen Personen herstellen ließe, es gab also in Speyer vermutlich mehr als eine Familie levitischer Abstammung. Simcha starb am 21. des Monats Tammus, Tag 5, d.h. an einem Donnerstag. Die folgenden beiden Buchstaben sind durch den Bruch im Stein beschädigt und daher nicht eindeutig zu lesen. Wahrscheinlich ist aber die Lesung ‎‏שנ׳‏‎ für ‎‏שנת‏‎, d.h. „des Jahres“. Und das folgende Wort, „Sela“, der aus den Psalmen bekannte beliebte Abschluss von mittelalterlichen Grabinschriften, der sich allein in Speyer 14 Mal ausgeschrieben und dreimal abgekürzt erhalten hat, ist durch Abkürzungszeichen markiert und hier als Chronogramm der Jahreszahl zu lesen. Der Zahlenwert der Buchstaben des Wortes ergibt 95, damit lautet das Sterbedatum: Tag 5, 21. Tammus (5)095, das ist Donnerstag, der 13. Juli 1335. Chronogramme, d.h. die Wiedergabe der Jahreszahl durch ein Wort mit dem entsprechenden Zahlenwert, ist ein beliebtes Stilmittel hebräischer Grabinschriften und findet sich im Mittelalter z.B. schon in Worms 1281 (wrm-921), 1284 (wrm-496) und 1288 (wrm-1093), in Mainz erstmals 1330, in Frankfurt 1381 (ffb-2281). In der nächsten Zeile sind noch der Oberstrich des Buchstabens ‎‏ל‏‎ lamed zu erkennen sowie ein Abkürzungszeichen, höchstwahrscheinlich also die Abkürzung ‎‏לפ׳‏‎ für ‎‏לפרט‏‎, der Zählung, d.h. der nach dem Jahr 1239/40 üblichen Angabe des Jahres „nach der kleinen Zählung“, unter Weglassung der Tausenderzahl. Diese Abkürzung findet sich in Speyer ab dem Jahr 1343 mehrfach. Da diese Abkürzung immer direkt nach der Jahreszahl folgt, ist davon auszugehen, dass auf der rechten Seite nur der leicht erhöhte Rand abgeschlagen wurde, aber kein Text fehlt. Auf der linken Seite ist der Rand noch gut zu erkennen. Damit handelt es sich vermutlich um einen ziemlich kleinen oder zumindest schmalen Grabstein. Am Anfang fehlt eine Einleitungsformel, vermutlich mindestens ein Attribut und der Titel („Herr“, „Frau“, „Jungfrau“ etc.) vor dem Namen, am Ende ein abschließender Segen. Im 14. Jahrhundert waren aber in Speyer die Einleitungs- und Segensformeln so divers, dass keine Aussagen über die mögliche Gestaltung hier gemacht werden können. Auffällig ist die sehr sorgfältige Gestaltung der Buchstaben, die sich deutlich von den sehr viel einfacheren Zeichen unterscheidet, wie sie noch im 13. Jahrhundert üblich waren. Ihre Form und die Form der Abkürzungszeichen ähneln am ehesten dem Speyrer Grabmal aus dem Jahr 1344 (spy-15) und dem berühmten Stein der Frau Bluma von 1365 (spy-17). ====== spy-50 Personalia 1338-11.- [...] b. Natan Transkription ‎‏חורה מרת ...‏‎ ‎‏בת הר׳ נתן ..‏‎ ‎‏אשר הלכה בתומה‏‎ ‎‏ובאורח ישרה וטוב‏‎ ‎‏כסליו מלא׳ בתה..‏‎ ‎‏לפרט צ״ט יע״א ה׳‏‎ ‎‏צרור תהי׳ נפשה‏‎ ‎‏בצרור החיים אמן‏‎ Übersetzung Die Erlesene(?), Frau ..., Tochter des Herrn Natan, ... die in ihrer Lauterkeit wandelte auf aufrechtem und gutem Pfade (im) Kislev erfüllte ... der Zählung, 99, Gott möge sie schützen ... Aufbewahrt sei ihre Seele in das Bündel des Lebens, Amen Kommentar Diese Inschrift ist nur bei Pinner verzeichnet. Eine Überprüfung anhand eines Fotos oder einer anderen Abschrift ist deshalb nicht möglich. Da Pinner keine Zeilenaufteilung vornimmt, muss diese hier willkürlich bleiben. Nicht alle Wörter der Abschrift ergeben Sinn und Zusammenhang, ebensowenig die Abfolge einiger Zeilen. Laut Pinner wurde der Grabstein "in dem alten Gemäuer der Rennsteine der Stadt" gefunden und befand sich (1861) auf dem (zweiten) jüdischen Friedhof. ====== spy-34 Personalia 1343-07.-27. ... Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏באב יום א׳ ש׳‏‎ ‎‏ק״ג לפ׳ נוחה‏‎ ‎‏תהא בגן עדן‏‎ ‎‏אמן סלה‏‎ Übersetzung [...] im Aw, Tag 1, im Jahre 103 der Zählung. Ihre Ruhe sei im Garten Eden, Amen, Sela ====== spy-15 Personalia 1344-11.-18. Pora b. David(?) Transkription ‎‏פה נקבר׳ הזקנ׳‏‎ ‎‏מרת פורא‏‎ ‎‏בת [דוד?]‏‎ ‎‏י״ב כסליו יום‏‎ ‎‏ה׳ ק״ה לפ׳ נוח׳‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung Hier ist begraben die Betagte, Frau Pora, Tochter des David(?), 12. Kislev, Tag 5, 105 der Zählung. Ihr Ruhen [...] Kommentar Zl 3: Die Ergänzung des Vaternamen ist nicht sicher. Es ist ein kurzer, nicht mehr als drei Buchstaben enthaltender Name. ====== spy-16 Personalia 1365-03.-11. Baruch b. Elieser Transkription ‎‏ציון הלז לראש איש חי רב‏‎ ‎‏פעלים בר אוריאן יושב‏‎ ‎‏אוהלים ובעת הזעם עמד׳‏‎ ‎‏לו שעה ובו נתן ה׳ ית׳ לעם‏‎ ‎‏שרידי חרב תשועה וימן‏‎ ‎‏לאביונים מזון ובר וביתו‏‎ ‎‏פתוח כמדבר גברא דכולא‏‎ ‎‏ביה הנ׳ ר׳ ברוך ב״ר אליעזר‏‎ ‎‏הנפטר בשם טוב ליל ג׳ ט״ז‏‎ ‎‏באדר הראשון שנת קכ״ה‏‎ ‎‏לפ׳ י״ר שיזכה לעולם שכול׳‏‎ ‎‏[טוב ע]כי״א ׃‏‎ Übersetzung ›Dieses Zeichen‹ (steht) zu Häupten ›eines tüchtigen Mannes, reich an Werken‹, ›ein Mann der Tora‹, ›der in ihren Zelten weilt‹. Und in Zeiten des Zornes ›gelang ihm sein Handeln‹, und durch ihn gab der Ewige, gesegnet sei er, ›dem Volk, das dem Schwert entrann‹, Rettung, und er bestimmte den Bedürftigen ›Speise und Getreide‹, ›und sein Haus war offen, wie die Wüste‹, ein Mann, der alles (Gute) in sich (vereint), der Stifter, Herr Baruch, Sohn des Herrn Elieser, der verschied ›mit gutem Namen‹ in der Nacht 3, 16. des Ersten Adar des Jahres 125 der Zählung. Es sei der Wille (Gottes), dass ihm ›die Welt, die ganz Wohlergehen ist‹, beschieden sei, mit ganz Israel, Amen Zitatapparat Zl. 1: 2Kön 23,17 Zln 1f.: 2Sam 23,20 | Zl. 2: bMen 53a Zln 2f.: Gen 25,27 Zln 3f.: Nach bEr 13b Zln 4f.: Jer 31,1 Zl. 6: Nach Gen 45,23 Zln 6f.: Nach bSan 49a Zl. 9: bBer 17a Zl. 11: bChul 142a Kommentar Zln 1b/2a: 2Sam 23,20. Zln 2b/3a: Die Zelte sind die Zelte der Tora, Orte, an denen die Tora studiert wird und Torakenntnisse erworben werden. Zl 3: Der Ausdruck "zur Zeit des Zornes" deutet auf ein dramatisch-tragisches Ereignis. Laut Rapp war es die schwere Verfolgung in Speyer am 22. Januar 1349 im Zusammenhang mit dem "schwarzen Tod". ‎‏בעת‏‎ meint "zur Zeit", "während der Zeit", und könnte auf eine länger als einen Tag andauernde Verfolgung hindeuten. Eine vermutlich nur einen Tag andauernde Verfolgung knapp dreihundert Jahre früher erwähnt die Inschrift des Amram aus Jerusalem, der Opfer des "Tages des Zornes" am 18. Elul 846 (31.08.1086) in Mainz wurde (Mainz, InvNr. 0011). Zln 4b/5a: Jer 31,1; dort sind es, nach Raschi, diejenigen, die dem Schwert der Ägypter, Amalekiter und Kanaaniter entronnen sind, als das Volk Isarel in der Wüste war. Das Motiv der Wüste, hier nicht explizit erwähnt,nimmt Zl 7a wieder auf. Zl 6b: In Genesis ist es Josef, der seinen Brüdern "Brot und Getreide" für seinem Vater gab, als in Kanaan Hungersnot herrschte. Dieser (indirekte) Vergleich mit Josef ehrt den Verstorbenen sehr und unterstreicht dessen Großmut. Zln 6c/7a: Nach bSan 49a; dort über das Haus von Joaw gesagt, dem Heeresführer Davids, der freigebig war. Zln 7b/8a: Der Ausdruck ‎‏דכולא ביה‏‎ erinnert an Dan 4,9.18 ‎‏ומזון לכלא בה‏‎, "und Speise (Nahrung) für alle". Zeilenfüller in Zln 1,2,10. Der Grabstein ist im Museum SchPIRA ausgestellt. ====== spy-17 Personalia 1365-12.-30. Bluma b. Jaakow Transkription ‎‏האבן הזאת הוקמה‏‎ ‎‏לראש הצדקת והחסי׳‏‎ ‎‏מר׳ בלומא בת הח״ר‏‎ ‎‏יעקב שנקברה פה‏‎ ‎‏ביום ג׳ ט״ו בטבת קכ״ו‏‎ ‎‏לפרט לאלף ששי‏‎ ‎‏תנב״ע אמן סלה‏‎ Übersetzung ›Dieser Stein‹ wurde errichtet zu Häupten der Gerechten und Frommen, Frau Bluma, Tochter des toragelehrten Herrn Jaakow, die hier begraben wurde am Tag 3, 15. Tewet 126 der Zählung, im sechsten Jahrtausend. Ihre Seele sei im Garten Eden, Amen, Sela Zitatapparat Zl. 1: Gen 28,22 Kommentar Namensymbol: Blume Der Grabstein ist im Museum SchPIRA ausgestellt. Zl 2: Das Attribut ‎‏חסידה‏‎, die Fromme wurde selten vergeben. In Speyer findet es sich noch zweimal (Nr. 0030 von 1384 und 0033 von 1407). Auch in Worms kommt es kaum häufiger vor. Unter den 643 Inschriften (Stand August 2012) bis 1414 wurden nur sechs Frauen mit diesem Attribut bedacht. Das Attribut ‏‎‏צדקת‏‎, die Gerechte, kommt im Mittelalter noch seltener vor. In Speyer nur noch 1382 (Nr. 0031) vor, in Worms gar erst ab der frühen Neuzeit. ====== spy-18 Personalia 1367-04.-24. Transkription ‎‏ה[...]‏‎ ‎‏מרת [...]‏‎ ‎‏ה״ה ר׳ א[...]‏‎ ‎‏הצדק׳ והח?[...]‏‎ ‎‏שנפטרת .[...]‏‎ ‎‏כ״ד באייר שנת‏‎ ‎‏קכ״ז לפ׳ תהא‏‎ ‎‏נב״ע אמן סלה‏‎ Übersetzung [...] Frau [...] [...] Herr [...], die Gerechte und Fromme?, die verschied [...] am 24. Ijar des Jahres 127 der Zählung. Es sei ihre Seele im Garten Eden, Amen, Sela Kommentar Zl 4: Ergänzung nicht sicher, vgl. aber Nr. 0017. Gestorben Samstag, 24.04.1367 ====== spy-19 Personalia 1368-11.-09. Schneor b. Awraham Transkription ‎‏ציון הלז‏‎ ‎‏הוצג לראש הבחור‏‎ ‎‏ר׳ שניאור ב״ר אברהם‏‎ ‎‏שנפטר ביום ד׳ כ״ז מר‏‎ ‎‏חשון שנת חמשת א‏‎ ‎‏לפים ומאה ועשרי‏‎ ‎‏ם ותשעה לבריאת‏‎ ‎‏עולם ׃ תנב״ע‏‎ Übersetzung ›Dieses Zeichen‹ wurde aufgestellt zu Häupten des Ledigen, Herrn Schneor, Sohn des Herrn Awraham, der verschied am Tag 4, 27. Marcheschvan des Jahres Fünf- tausendeinhundert- neunundzwanzig nach Erschaffung der Welt. Es sei seine Seele im Garten Eden Zitatapparat Zl. 1: 2Kön 23,17 Kommentar Zl 2: ‎‏הוצג‏‎, hier mit "aufgestellt" übersetzt nach der Erstbedeutung, etwa in Ex 10,24. Zl 4: Der Monatstag ist eindeutig ‎‏כ״ז‏‎, siehe auch die Ausführung des Buchstabens in Zl 1, bei ‎‏הלז‏‎. Rapp hingegen schreibt ‎‏כ״ו‎‏‎, (und übersetzt gar mit 24.) wohl um der leichten Unstimmigkeit im Datum auszuweichen, denn der 27. Marcheschvan fiel auf Donnerstag, während die Inschrift Mittwoch angibt. Die Inschrift ist zum Teil zeilenübergreifend geschrieben, so in Zln 4/5 und 6/7. Der Grabstein ist im Museum SchPIRA ausgestellt. ====== spy-20 Personalia 1371-12.-21. Jachent b. Josef Transkription ‎‏זאת המצב׳‏‎ ‎‏הוקמה ונצבה‏‎ ‎‏לראש החשובה‏‎ ‎‏הזקנה ההגונה‏‎ ‎‏מרת יכנט בת רבי‏‎ ‎‏יוסף הנפטרה ביום‏‎ ‎‏א׳ י״ג טבת שנת חמש׳‏‎ ‎‏אלפים ומאה ושלשי׳‏‎ ‎‏ושתים לפרט תנצב״ה‏‎ ‎‏עם שאר צדקניות בגן‏‎ ‎‏עדן א׳ א׳ סלה‏‎ Übersetzung Diese Stele wurde ›aufgestellt und aufgerichtet‹ zu Häupten der Angesehenen, der Betagten, der Würdigen, Frau Jachent, Tochter des Herrn Josef, die verschied am Tag 1, 13. Tewet des Jahres Fünftausend- einhundertzweiunddreißig der Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens mit allen gerechten Frauen im Garten Eden, Amen, Amen, Sela Zitatapparat Zl. 2: nach Gen 37,7 Kommentar Der Grabstein ist im Museum SchPIRA ausgestellt. Reim auf -awah in Zln 1-3. ====== spy-21 Personalia 1372-09.-12. Schmuel b. Schemarja Transkription ‎‏ציון הלז לראש‏‎ ‎‏הנעים ר׳ שמואל‏‎ ‎‏בן הקד׳ שמרי׳ הנקבר‏‎ ‎‏ביום א׳ י״ד בתשרי קל״ג‏‎ ‎‏לפרט לאלף הששי‏‎ ‎‏תנוח נשמתו בגן עדן‏‎ ‎‏אמן אמן סלה‏‎ Übersetzung ›Dieses Zeichen‹ zu Häupten des Liebenswürdigen, Herrn Schmuel, Sohn des Märtyrers Schemarja, der begraben wurde am Tag 1, 14. Tischri 133 der Zählung im sechsten Jahrtausend. Es ruhe seine Seele im Garten Eden, Amen, Amen, Sela Zitatapparat Zl. 1: 2Kön 23,17 Kommentar Zl 4: Der 14. Tischri ist der Vorabend des Laubhüttenfestes, was die Inschrift nicht eigens erwähnt. ====== spy-22 Personalia 1377-10.-07. Jehuda b. Schmuel Transkription ‎‏עד הגל הזה ועדה‏‎ ‎‏המצבה הזאת אשר‏‎ ‎‏הוצבה לראש הנעים‏‎ ‎‏והישר והתם ר׳ יהודה בן‏‎ ‎‏הה״ר שמואל הנקבר פה‏‎ ‎‏ביום ד׳ ג׳ מרחשון קל״ח‏‎ ‎‏לפרט לאלף הששי תנצב״ה‏‎ ‎‏אמן אמן אמן‏‎ Übersetzung ›Zeuge sei dieser Hügel und Zeugin sei diese Stele‹, die aufgestellt wurde zu Häupten des Liebenswürdigen, des Aufrechten und des Lauteren, Herrn Jehuda, Sohn des geehrten Herrn Schmuel, der hier begraben wurde am Tag 4, 3. Marcheschvan 138 der Zählung im sechsten Jahrtausend. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens, Amen, Amen, Amen Zitatapparat Zln 1f.: Gen 31,52 Kommentar Zl 5: Nach einer Überprüfung vor Ort am 19.10.2011 ist festzustellen, dass es ‎‏הה״ר‏‎ und nicht ‎‏הח״ר‏‎ heißen muss. Zl 7: Die letzten drei Buchstaben sind ausserhalb des Schriftfeldes geschrieben, das ‎‏צ‏‎ in den Innenrahmen, ‏‎‏ב‏‎ und ‎‏ה‏‎ auf dem Rahmen. Zl 8: Die Zeile ist unterhalb des Schriftfeldes geschrieben. ====== spy-23 Personalia 1378-07.-04. Rechlen b. Jizchak Halevi Transkription ‎‏עד הגל הזה ועדה המצבה‏‎ ‎‏אשר הוקמה לראש מרת‏‎ ‎‏ריכלין בת ר׳ יצחק הלוי‏‎ ‎‏הנקברת פה ביו׳ א׳ ח׳‏‎ ‎‏בתמוז קל״ח לפ׳ לאלף‏‎ ‎‏הששי תנב״ע א׳ א׳ א׳‏‎ ‎‏סלה ׃‏‎ Übersetzung ›Zeuge sei dieser Hügel und Zeugin sei diese Stele‹, die errichtet wurde zu Häupten der Frau Rechlen, Tochter des Herrn Jizchak Halevi, die hier begraben wurde am Tag 1, 8. Tammus 138 der Zählung im sechsten Jahrtausend. Ihre Seele sei im Garten Eden, Amen, Amen, Amen, Sela Zitatapparat Zl. 1: Gen 31,52 ====== spy-24 Personalia 1380-11.-12. ... b. Elasar 1380-11.-26. Josef b. Schneor Transkription ‎‏עד הגל הזה א[שר]‏‎ ‎‏הוקמה לראש [...]‏‎ ‎‏בת ר׳ אלעזר הנקבר[.]‏‎ ‎‏ביו׳ ב׳ י״ד ימי׳ בחדש [...]‏‎ ‎‏לאלף הששי שנת [...]‏‎ ‎‏תנב״ה אמן א[׳] א[...]‏‎ ‎‏עד הגל הזה אש[ר]‏‎ ‎‏הוצב׳ לראש הנ׳ ר׳ יוסף‏‎ ‎‏ב״ר שניאור הנקבר פה ביו׳ ב׳‏‎ ‎‏כ״ח ימי׳ בחדש כסליו לאלף‏‎ ‎‏הששי שנ׳ קמ״א תנב״ה אמן סלה‏‎ Übersetzung ›Zeuge sei dieser Hügel‹, der errichtet wurde zu Häupten [...], Tochter des Herrn Elasar, die begraben wurde am Tag 2, (am) 14. Tage des Monats [...], im sechsten Jahrtausend, im Jahre [...]. Es sei ihre Seele im Bündel des Lebens, Amen, Amen, Amen ›Zeuge sei dieser Hügel‹, der errichtet wurde zu Häupten des Geehrten, Herrn Josef, Sohn des Herrn Schneor, der hier begraben wurde am Tag 2, (am) 28. Tage des Monats Kislev, im sechsten Jahrtausend, im Jahre 141. Es sei Seele im Bündel des Lebens, Amen, Sela Zitatapparat Zl. 1: Gen 31,52 Zl. 7: Gen 31,52 Kommentar ‏‎Zusammen mit Nr. 0025 ein Grabstein Zl 2: Es wurde die weibliche Form des Verbs ‎‏הוקמה‏‎ statt des männlichen ‎‏הוקם‏‎ gewählt. ‎ ====== spy-26 Personalia 1380-11.-19. Gnenchen b. Israel Halevi 1380-12.-05. Mosche b. Israel Halevi Transkription ‎‏עד‏‎ ‎‏הגל‏‎ ‎‏הזה ועדה‏‎ ‎‏המצבה אשר‏‎ ‎‏שמתי לראש ה‏‎ ‎‏בחורה הצנוע׳ מ׳‏‎ ‎‏גנענכין בת ר׳ ישר׳‏‎ ‎‏הלוי שנקברה פה‏‎ ‎‏ביום ג׳ כ״א כיסליו‏‎ ‎‏שנת קמ״א לאלף‏‎ ‎‏השישי תהיה נש‏‎ ‎‏נשמשה צרורה‏‎ ‎‏בצרור החיים‏‎ ‎‏בגן עדן אמן‏‎ ‎‏אמן אמן סלה‏‎ ‎‏עד‏‎ ‎‏הגל ה‏‎ ‎‏זה‏‎ ‎‏ועדה המצ‏‎ ‎‏בה הזה אשר‏‎ ‎‏שמתי לראש ה‏‎ ‎‏נער הנעים והנח‏‎ ‎‏מד ר׳ משה בר‏‎ ‎‏ישראל הלוי שנק‏‎ ‎‏בר פה ביום ד׳ ח׳‏‎ ‎‏טבת שנת‏‎ ‎‏קמ״א לאלף ה‏‎ ‎‏שישי תהיה‏‎ ‎‏נשמשו צרור‏‎ ‎‏בצרור החיים‏‎ ‎‏אמן אמן אמן‏‎ ‎‏סלה‏‎ Übersetzung ›Zeuge sei dieser Hügel und Zeugin sei diese Stele‹, die ich setzte zu Häupten der jungen Frau, der Züchtigen, Frau Gnenchen, Tochter des Herrn Israel Halevi, die hier begraben wurde am Tag 3, 21. Kislev des Jahres 141 im sechsten Jahrtausend. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens im Garten Eden, Amen, Amen, Amen, Sela ›Zeuge sei dieser Hügel und Zeugin sei diese Stele‹, die ich setzte zu Häupten des Knaben, des Liebenswürdigen und Liebenswerten, Herr Mosche, Sohn des Herrn Israel Halevi, der hier begraben wurde am Tag 4, 8. Tewet des Jahres 141 im sechsten Jahrtausend. Es sei seine Seele eingebunden in das Bündel des Lebens, Amen, Amen, Amen, Sela Zitatapparat Zln 1-4: Gen 31,52 Zln 16-20: Gen 31,52 Kommentar Der Grabstein ist im Museum SchPIRA ausgestellt. ====== spy-31 Personalia 1382-01.- Channa Transkription ‎‏[ציון ? הל]ז אשר‏‎ ‎‏[הוקם ?] לראש הת‏‎ ‎‏[מימה?] הישרה הצדק׳‏‎ ‎‏[מרת ?] חנה נפטרה יום‏‎ ‎‏[...] שבט שנת קמ״[.]‏‎ ‎‏[לאלף? הש]שי תהא [...]‏‎ Übersetzung Diese Zeichen, das errichtet (?) wurde zu Häupten der Lauteren, der Aufrechten, der Gerechten, Frau? Channa, sie verschied [...] Schwat des Jahres 14. im sechsten Jahrtausend? Es sei [...] Kommentar Der linke Rand des Grabmals ist erhalten, die Anzahl der fehlenden Buchstaben rechts lässt sich nur noch erahnen. Es sind vermutlich 4-6 Buchstaben. ====== spy-28 Personalia 1382-08.-22. Menachem b. Awraham Transkription ‎‏מ[..]‏‎ ‎‏חסיד אפס [...]‏‎ ‎‏כפש ויללה אותי תפש כי מי‏‎ ‎‏מעיין נרפס גבר הלך בתומו‏‎ ‎‏הנה הלך לעולמו כי הגיע‏‎ ‎‏יומו אשר בארץ שומו איש‏‎ ‎‏תמים ונבר אשר פה נקבר‏‎ ‎‏בשנת י+ל+ל+ ו+ב+א+נ+ח+ה+ הוגבר‏‎ ‎‏יום ששי י״ב בחדש אלול‏‎ ‎‏העבר הנה קול יצא ככה‏‎ ‎‏זכר צדיק לברכה ר׳ מנחם בר‏‎ ‎‏אברהם יקר היה מאבן השהם‏‎ ‎‏יהא נפשו צרור בגן עדן שרור עם‏‎ ‎‏שאר צדיקים אצל הנטע ארקים א״ס‏‎ Übersetzung ... ein Frommer entschwand ... zermalmt, und Geschrei erfasste mich, denn ›das Wasser der Quelle ward getrübt‹, ein Mann, der lauter ging, siehe, ›er ging hin in seine Welt‹, denn gekommen war der Tag dessen, der das Land in Trauer versetzte, ein lauterer und reiner Mann, der hier begraben wurde im dem Jahr, da sich Seufzen und Geheul (142) verstärkte, am Tag sechs, 12. des Monats Elul hinübergeführt, da erklang eine Stimme wie folgt: ›das Andenken des Gerechten sei zum Segen‹, Herr Menachem, Sohn des Awraham, teuerer als ein ›Edelstein Schohams‹ war er, seine Seele möge eingebunden sein, im Garten Eden verweilen mit allen Gerechten bei dem Erschaffer der Welten, Amen, Sela Zitatapparat Zln 3f.: Nach Spr 25,26 Zl. 5: Koh 12,5 Zl. 11: Spr 10,7 Zl. 12: Gen 2,12 Kommentar Zl 4: Spr 25,26; das Wort kann sowohl mit ‎‏ס‏‎ (ssamech) als auch mit ‎‏ש‏‎ (ssin) geschrieben werden. Die biblische Quelle schreibt es mit ‎‏ש‏‎ (ssin), hier jedoch wurde ‎‏ס‏‎ (ssamech) verwendet, um eine Symmetrie zu schaffen. Denn dadurch endet der 1. und der 4. Teil des Reimes auf ‏‎‏ס‏‎ (ssamech) und der 2. und 3. auf ‏‎‏ש‏‎ (ssin). Zl 10: Gemeint ist der Übergang von dieser in die jenseitige Welt. Reim auf - af(p)as in Zln 2-4, auf -mo in Zln 4-6, auf -v(b)ar in Zln 7,8,10, auf -achah in Zln 10,11, auf -ham in Zl 12 (den Namen einschließend), auf -arur in Zl 13 und auf -kim in Zl 14. Das Todesjahr ist als Chronogramm angegeben mit dem Zahlenwert 142. ====== spy-29 Personalia 1383-09.-08. Schlomo b. Elieser Transkription ‎‏ספד ׃ ונהי ׃ ויליל‏‎ ‎‏ארים ׃ מחרת ׃ יום‏‎ ‎‏הכפורים ׃ שנת ס+פ+ד+‏‎ ‎‏לאלף ׃ ששי׃ מאן ׃ הנחם‏‎ ‎‏נפשי ׃ בנפול ׃ עטרת‏‎ ‎‏ראשי ׃ בעל ׃ מדות ׃ כולו‏‎ ‎‏וחכ[מתו] ׃ עמדה ׃ לו ׃ יניק‏‎ ‎‏וחכים ׃ הח״ר ? ׃ שלמה ׃ בן‏‎ ‎‏הרב ר׳ ׃ אליעזר ׃ כתר‏‎ ‎‏תורה ׃ לך ׃ נזר ׃ ב׳ ז׳ צ׳ ב׳? ר׳?‏‎ ‎‏א׳ א׳ א׳ ס׳‏‎ Übersetzung Wehklage, Gejammer und Geheul erhebe ich am Tage nach Jom Hakippurim des Jahres "Wehklage" (144) im sechsten Jahrtausend. ›Trost verweigerte meine Seele‹, ›als die Krone meines Hauptes gefallen war‹, von guten Eigenschaften erfüllt, und seine Weisheit stand ihm bei, ›jung, doch schon weise‹, der toragelehrte Herr Schlomo, Sohn des Meisters, Herrn Elieser, ›die Krone der Tora‹ ist dir Diadem, ... Amen, Amen, Amen, Sela Zitatapparat Zln 4f.: Nach Ps 77,3 Zln 5f.: Nach Klgl 5,16 Zln 7f.: vgl. bKid 32b Zln 9f.: Av 4,13 Kommentar In Zln 6 und 7 ist auf dem rechten Innenrahmen, in Zl 7 sogar auf dem rechten Außenrahmen ein Buchstabe eingemeißelt worden. In Zl 4 tangiert der erste Buchstabe den rechten Innenrahmen. Daraus lässt sich schließen, dass der Steinmetz von links nach rechts gearbeitet hatte, d.h. entgegen der natürlichen Schreibrichtung der Sprache, was eher bei einem nichtjüdischen Steinmetzen zu vermuten wäre. Reim auf auf -rim in Zln 2,3, auf -schi in Zln 4-6, auf -lo in Zln 6,7 und in Zln 9,10 ====== spy-30 Personalia 1384-01.-29. Bruna b. Jehuda Halevi Transkription ‎‏זאת המצבה אשר‏‎ ‎‏הוקמה לראש החסידה‏‎ ‎‏הנעימה כבודה בת‏‎ ‎‏מלך פנימה התמימה‏‎ ‎‏מר׳ ברונא בת ר׳ יהודה‏‎ ‎‏הלוי הנפטרת ונקברת‏‎ ‎‏ביום שישי ה׳ באדר‏‎ ‎‏הראשון שנת קמ״ד‏‎ ‎‏לאלף השישי ותצרור‏‎ ‎‏נשמתה בצרור החיים‏‎ ‎‏אמן סלה‏‎ Übersetzung Dies ist die Stele, die errichtet wurde zu Häupten der Frommen und Anmutsvollen, ›deren Herrlichkeit, der Königstocher (gleich), im Innern ist‹, die Lautere, Frau Bruna, Tochter des Herrn Jehuda Halevi, die verschied und begraben wurde am Tag sechs, 5. des ersten Adar des Jahres 144 im sechsten Jahrtausend. Und du mögest ihre Seele einbinden in das Bündel des Lebens, Amen, Sela Zitatapparat Zln 3f.: Ps 45,14 Kommentar Der Grabstein wurde am 19.5.1840 "auf einem Acker, der bei der Stadt angränzt", ausgegraben, von der jüdischen Gemeinde gekauft und auf den Friedhof gebracht. Laut Pinner aber wurde er "in dem alten Gemäuer der Rennsteine der Stadt" gefunden und befand sich (1861) auf dem jüdischen Friedhof. Er ist heute in zwei Fragmente zerbrochen. Weder die AZJ noch Kober oder Rapp machen Angaben über den Zustand des Grabmals. Deshalb bleibt offe‎‏n‏‎, ob er bereits zerbrochen ausgegraben wurde. ====== spy-47 Personalia 1384-02.-26. Ester b. Meir Transkription ‎‏ציון הלז לראש‏‎ ‎‏הבחורה מר׳ אסתר בת ר׳‏‎ ‎‏מאיר שנפטרת‏‎ ‎‏[ו]נקברת ביום ג׳‏‎ ‎‏אדר השני קמ״ד לפרט‏‎ ‎‏תנע״ש צב״ע אמן‏‎ ‎‏א׳ א׳ סלה‏‎ Übersetzung ›Dieses Zeichen‹ zu Häupten der jungen Frau (der Erlesenen), Frau Ester, Tochter des Herrn Meir, die verschied und begraben wurde am 3. Tag des zweiten Adar 144 der Zählung. Ihre Seele sei mit den übrigen gerechten Frauen im Garten Eden, Amen, Amen, Amen, Sela Zitatapparat Zl. 1: 2Kön 23,17 Kommentar Der Stein steht heute im Hof des Hotels Trutzpfaff, Weberstrasse 5 und ist allgemein zugänglich. Er wurde 1980 bei Umbauarbeiten im damaligen Eingangsbereich gefunden. Die Inschriftseite war zum Boden gewandt und ist deshalb gut erhalten. Zl 2: ‎‏הבחורה‏‎ kann sowohl "die junge Frau" als auch "die Erlesene" bedeuten. ====== spy-32 Personalia 1389-09.-20. Gerschon b. Ascher Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏[ל]ראש ר׳ גרשו[ן]‏‎ ‎‏ב״ר אשר שנקב׳‏‎ ‎‏ביום ב׳ כ״ט אלול‏‎ ‎‏שנת קמ״ט לפ׳‏‎ ‎‏לאלף הששי‏‎ ‎‏תנב״ע א״ס‏‎ Übersetzung [...] zu Häupten des Herrn Gerschon, Sohn des Herrn Ascher, der begraben wurde am Tag 2, 29. Elul des Jahres 149 der Zählung im sechsten Jahrtausend. Es sei seine Seele im Garten Eden, Amen, Sela Kommentar Zl 4: Der 29. Elul ist der Vorabend des Neujahrsfestes. ====== spy-33 Personalia 1407-02.-10. Schönlen b. Jizchak Transkription ‎‏האבן הזאת שמ׳‏‎ ‎‏לראש החסיד׳ והנעי׳‏‎ ‎‏והגבירה הנכבדת‏‎ ‎‏מר׳ שנלין בת הנ׳ ר׳‏‎ ‎‏יצחק הנקברת פה‏‎ ‎‏ביו׳ ה׳ ב׳ אדר שנת‏‎ ‎‏קס״ז לפר׳ נ׳ ב׳‏‎ ‎‏ע׳ אמן סלה‏‎ Übersetzung ›Diesen Stein setzte ich‹ zu Häupten der Frommen, Anmutsvollen und Stattlichen, der Geehrten, Frau Schönlen, Tochter des Geehrten, Herrn Jizchak, die hier begraben wurde am Tag 5, 2. Adar des Jahres 167 der Zählung. Ihre Seele (sei) im Garten Eden, Amen, Sela Zitatapparat Zl. 1: Gen 28,22 ====== spy-13 Personalia Schmuel Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]שמואל ב[...]‏‎ ‎‏[...]״(?)א׳ בתמ[וז ...]‏‎ ‎‏[...]שנת צ׳[...]‏‎ [...] Übersetzung [...] [...] Schmuel, Sohn des [...] [...]1. Tammus [...] [...] des Jahres 9[...] [...] ====== spy-35 Personalia Schmuel b. ... Halevi Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏קבר הבח[ור ...]‏‎ ‎‏שמואל ב[...]‏‎ ‎‏הלוי הנט[...]‏‎ ‎‏ט׳ (?) בתמוז [...]‏‎ ‎‏בגן [...]‏‎ Übersetzung [...] Grab des Junggesellen (?) ... Schmuel, Sohn des ... Halevi, der begraben (?) wurde ... 9. (?) Tammus ... im Garten ... Kommentar Laut Rapp ist dieses Fragment ein Neufund. Nähere Angaben fehlen. ====== spy-36 Personalia Awraham b. ... Halevi Transkription ‎‏האדם הג[דול ...]‏‎ ‎‏ובעמקים א[...]‏‎ ‎‏צדיקים למ[...]‏‎ ‎‏מצות וחוק[ים ...]‏‎ ‎‏מתחילתו עד [...]‏‎ ‎‏החבר ר׳ אבר[הם ...]‏‎ ‎‏הלוי [...]‏‎ ‎‏ל[...]‏‎ Übersetzung Der Mann, der Große [...] und in den Tälern [...] Gerechte [...] Gebote und Gesetze [...] von Anbeginn bis [...] der toragelehrte Herr Awraham [...] Halevi [...] [...] Kommentar Laut Rapp ist dieses Fragment ein Neufund. Nähere Angaben fehlen. ====== spy-37 Personalia … Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏לפרט תנוח נשמת[ה]‏‎ ‎‏עם נשי[ם] צדקניות‏‎ ‎‏בגן עדן אמן סל[ה]‏‎ Übersetzung [...] der Zählung. Es ruhe ihre Seele mit gerechten Frauen im Garten Eden, Amen, Sela ====== spy-38 Personalia Jehudit (?) b. ... Hakohen Transkription ‎‏[מצב?]ת קבורת‏‎ ‎‏[...יה]ודית בת‏‎ ‎‏[...] הכהן‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung Das Grabmal der [...] Jehudit (?), Tochter des [...] Hakohen [...] ====== spy-39 Personalia Batschewa b. Jehuda Transkription ‎‏בשם טוב מר[׳?]‏‎ ‎‏בת שבע בת ר׳‏‎ ‎‏יהודה ונקבר[ת?]‏‎ ‎‏[.׳..]‏‎ Übersetzung ›mit gutem Namen‹, Frau Batschewa, Tochter des Herrn Jehuda, und begraben [...] Zitatapparat Zl. 1: bBer 17a Kommentar Ungewöhnlicher Beginn einer Inschrift, möglicherweise handelte es sich ursprünglich um einen Doppelgrabstein, dessen rechte Seite den Anfang der Inschrift enthielt und heute fehlt. ====== spy-40 Personalia Jeschajahu Transkription ‎‏[האב]ן‏‎ ‎‏[הזאת א]שר‏‎ ‎‏[... ה?וצ]בה לראש‏‎ ‎‏[... ה]נעי׳ והנכבד‏‎ ‎‏[...]ר?״ר ישעיה‏‎ ‎‏[...] כ״ב לחדש‏‎ ‎‏[...]א לאלף השישי‏‎ ‎‏[...]ר׳ בצרור החיים‏‎ ‎‏[... ע]דן ותשב בדרא‏‎ ‎‏[...] א׳ סלה ‏‎ Übersetzung ›Diesen Stein‹, den [...] aufgestellt zu Häupten [...] des Liebenswürdigen und des Ehrwürdigen, [...] des Herrn Jeschaja, [...] 22. des Monats [...]1 im sechsten Jahrtausend [...] in das Bündel des Lebens [...] Eden und mögest sitzen in ... [...], Amen, Sela Zitatapparat Zln 1f.: Gen 28,22 ====== spy-41 Personalia Josef b. Schemarja ... Transkription ‎‏זאת‏‎ ‎‏התעודה לנער‏‎ ‎‏יוסף בר שמרי׳‏‎ ‎‏שנקבר ביום א׳‏‎ ‎‏ט׳ ימים לחדש‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏ז[את]‏‎ ‎‏ה[תעודה ...]‏‎ ‎‏א[...]‏‎ Übersetzung ›Dies ist das Zeugnis‹ für den Knaben Josef, Sohn des Schemarja, der begraben wurde am Tag 1, (am) 9. Tage des Monats [...] ›Dies ist das Zeugnis‹ [...] [...] Zitatapparat Zln 1f.: Rut 4,7 Zln 7f.: Rut 4,7 Kommentar Zusammen mit Nr. 42 ein Grabstein ====== spy-43 Personalia Sara b. Mosche (?) Transkription ‎‏[... מ]רת שרה‏‎ ‎‏[... מ?]שה בליל‏‎ ‎‏[... מרג?]וע ונקברה‏‎ ‎‏[...]יום א׳‏‎ Übersetzung [...] Frau Sara (?), [...] Mosche (?), in der Nacht zum [... (Tag der?)] der Ruhe (?) und begraben [...] Tag 1 ====== spy-44 Personalia Transkription ‎‏[...]עדה המצב[ה]‏‎ ‎‏[...] והתמימה‏‎ ‎‏[...] הקדוש הה?ב?‏‎ [...] ... Übersetzung [...] Zeugin sei diese Stele [...] und die Lautere, [...] des Märtyrers [...] ... Kommentar Zl 3: Rapp las ‎‏הקדושה‏‎, haKedoscha, "die Märtyrerin". Die Bezeichnung ‏‎‏הקדוש‏‎,‎ haKadosch, "der Märtyrer", findet sich in Inschriften für ermordete Männer. Rami Reiner zeigt in seinem Artikel, dass diese Bezeichnung bei Frauen nicht auftritt. Seine Schlüsse zieht er zwar aus den Würzburger Inschriften, doch spricht nichts gegen eine Ausweitung seiner Feststellung auch auf andere mittelalterliche Inschriften. Rapp, Epitaphe, erwähnt zwar drei Märtyrerinnen, doch handelt es sich einmal um dieses Fragment, sodann um eine Ermordete, ohne dass ihr das Attribut "Märtyrerin" beigegeben wurde, und um das Wort ‏‎‏הקדשה‏‏‎, das er mit "Märtyrerin" gleichsetzt (wobei die geläufige Schreibweise ‎‏הקדושה‏‏‎ und nicht ‎‏הקדשה‏‏‎ ist). Außerdem schließt er dies aus einer nur fragmentarisch überlieferten Inschrift, deren genauer Inhalt unklar ist. Zl 4: Am Ende der Zeile sind drei Abkürzungszeichen angebracht, von den Buchstaben darunter sind nur Reste geblieben. Sie geben das Todesjahr an oder sind Teil des Schlusssegens. Kober, Adolf, Jewish monuments of the middle ages in Germany. One hundred and ten tombstone inscriptions from Speyer, Cologne, Nuremberg and Worms (1085-1428), in: Proceedings of the American Academy for Jewish Research, (New York) 14 (1944), S. 149-220, hier: S. 213, Nr. 38 Rapp, Eugen Ludwig, Beiträge zur Geschichte der Juden Speyers im Mittelalter. I. Die hebräischen Steininschriften im Speyerer Museum von 1112-1443, in: Mitteilungen des Historischen Vereins der Pfalz, (Speyer) 58 (1960), S. 150-188, hier: S. 187, Nr. 44 Rapp, Eugen Ludwig, Epitaphe für jüdische Glaubenszeugen der Rheinstädte im Mittelalter, in: Blätter für pfälzische Kirchengeschichte und religiöse Volkskunde (Speyer) 37/38 (1970/71), S. 5-20, hier: S. 11f, und S. 20 (Abb.) A. (Rami) Reiner, ‎‏אבן שכתוב, תרביץ rbyu^n lmdyi hihdut, kr^k y"x xubrt a' (tws"j), y"m‏‎ 123-152, hier: S. 144f und Anm. 118 ====== spy-48 Personalia Transkription ‎‏[...]ה (?) של [...]‏‎ ‎‏[...]ו (?) ק י (?) ח ה (?) [...]‏‎ ‎‏[...] כ (?)‏‎ Übersetzung ... ... ... Kommentar Das Fragment ist weder bei Kober noch bei Rapp verzeichnet, es ist demnach ein Neufund. Offen ist, wann und wo das Fragment gefunden wurde. ====== spy-49 Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]מה‏‎ ‎‏ו(?)ת‏‎ Übersetzung ... ... ... Kommentar Das Fragment ist weder bei Kober noch bei Rapp verzeichnet, es ist demnach ein Neufund. Offen ist bisher, wann und wo das Fragment gefunden wurde. ====== spy-55 Transkription ‎‏[־־־]‏‎ ‎‏[...] מנוחת[.]‏‎ ‎‏כבוד בגן עדן‏‎ Übersetzung [---] […] Ruhestätte sei Herrlichkeit im Garten Eden Kommentar Wie bei Fragment spy-0054 schließt auch hier die Inschrift mit demselben Segen nach Jesaja 11,10. Und auch hier fehlt am Ende der vorletzten Zeile der entscheidende Buchstabe, der uns Auskunft darüber geben könnte, ob es sich um einen Männer- oder Frauengrabstein handelt. Dieses Fragment ist aus rotem Sandstein, wie weitere Steine in Speyer aus den 1280er Jahren (1282: spy-51; 1284/84: spy-1; 1288: spy-2), und auch aufgrund der Gestaltung der Buchstaben ließe sich dieser Grabstein in dieselbe Zeit datieren.