Trotz aller Bemühungen um den Klimaschutz steht fest: Der Klimawandel ist Realität. Städte müssen sich an die steigenden Temperaturen anpassen, wenn sie lebenswert bleiben wollen.
Trier zählt im Sommer ohnehin regelmäßig zu den heißesten Städten in Deutschland. Durch die Tallage ist der Luftaustausch in der Trierer Innenstadt von Natur aus eigeschränkt, die Hitze „steht“ über der Stadt. Ein negativer Effekt geht auch von stark versiegelten Plätzen und Straßen aus. Diese Flächen heizen sich tagsüber sehr stark auf. Nachts wird die gespeicherte Wärme an die Umgebung abgegeben. In der Innenstadt bilden sich „Wärme-Inseln“ mit einem Temperaturunterschied von bis zu fünf Grad gegenüber den Vororten.
Der Klimawandel verschärft die Situation: Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881 ist die Durchschnittstemperatur in Trier um 1,5 Grad gestiegen. Von den zehn wärmsten Jahren liegen neun in der Periode 2000 bis 2020. Dürre einerseits und Sturzfluten andererseits traten in Mitteleuropa in den vergangenen Jahren gehäuft und verstärkt auf. Trier hat mit beiden Phänomenen bereits Erfahrungen gemacht: Nach tagelangen Regenfällen überflutete die Kyll im Juli 2021 den Stadtteil Ehrang. Ein Jahr später, im Juli 2022, war Trier mit gerade einmal 0,9 Litern Niederschlag pro Quadratmeter der zweittrockenste Ort in Deutschland.
Die Stadt Trier hat 2020/21 an einem Coaching zur Klimawandelanpassung des rheinland-pfälzischen Kompetenzzentrums für Klimawandelfolgen teilgenommen. Während des Coachings wurden im Rahmen von Messfahrten aktuelle Klimadaten erfasst. Es fanden Workshops, eine Stadtbegehung und weitere Veranstaltungen mit Vertretern der Stadtverwaltung und Mitgliedern der Lenkungsgruppe „Klima – Umwelt – Ernergie“ statt. Im November 2020 war im OK54 Bürgerrundfunk in Zusammenarbeit mit der Lokalen Agenda 21 ein Livetalk zum Thema „Ein Jahr Klimanotstand“ zu sehen.
Als Resultat des Coachings sollen für die Anpassung an den Klimawandel insbesondere folgende Instrumente und Strategien vorangebracht werden: