===== wal-1 Personalia 1813-4-22 Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...] פסח ונקבר‏‎ ‎‏כ״ב? ניסן? תקע״ג? לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung [...] [...] des Pessachfestes und begraben 22.? Nissan? 573? der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Die genaue Anzahl der verlorenen Zeilen ist nicht auszumachen. Von der Inschrift sind nur noch wenige Worte lesbar, die Wiedergabe des Datums ist nicht ganz sicher. Klaus Schulte, der den Friedhof Ende der 60er Jahre aufsuchte (als die Grabmale sicherlich noch in einem besseren Zustand waren), verzeichnet einen "ha-bachur David, ben Jechiel hakohen, gest. i. Jahre 573" (der Junggeselle David, Sohn des Jechiel Hakohen, gest. 1813). Aus demselben Jahr gibt es eine Sterbeurkunde aus Sechtem für einen David Katz, der am 18.11.1813 starb, allerdings erst sieben Tage alt war. Das Todesjahr stimmt mit der Lesung hier überein, doch ist die Zuordnung der Urkunde zu dieser Inschrift für einen (jungen?) Unverheirateten, der vermutlich am 22.4.1813 verstarb, wegen den unterschiedlichen Daten problematisch. ===== wal-7 Personalia 1856-3-11 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש צד[י]ק [...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...] כ״ץ הלך ל[עולמו]‏‎ ‎‏ביו׳ ג׳ [... אד]ר שני ונקבר [...]‏‎ ‎‏בשם טו[ב ...] שנת [...]‏‎ ‎‏[תנצ]ב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ein Mann, ger[e]cht [...] [...] [...] [...] [...] [...] KaZ, er ging hin in [seine Welt] am Tag 3, [...] des zweiter [Ada]r und wurde begraben [...] mit gut[em] Namen[...] des Jahres [...]. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Die noch lesbaren Teile des Namens und des Datums stimmen mit den Angaben bei Schulte sowie mit der entsprechenden Sterburkunde überein, sodaß die Identifizierung und Zuordnung eindeutig ist. Zl 7: Koh 12,5. Zl 9a: bBer 17a. ===== wal-6 Personalia 1882-8-7 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם וישר ה״ה‏‎ ‎‏חיים בר מאיר נפטר‏‎ ‎‏ביום ב׳ כ״ב מנחם אב‏‎ ‎‏תרמ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht in Frieden Hermann Meyer aus Trippelsdorf geb. 1. Mai 1832, gest. 7. August 1882. Übersetzung Hier ist begraben ein lauterer und aufrechter Mann, es ist Chaim, Sohn des Meir, verschieden am Tag 2, 22. Menachem Aw, 642 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Das Grabmal ist sicherlich nach dem Tod der Gattin 1920 erneuert worden, um die Verbundenheit der Eheleute über den Tod hinaus optisch zu dokumentieren. Dafür sprechen Form und Material des Steines, die Anfang der 1880er, als Hermann Meyer starb, noch nicht gebräuchlich waren. Sie repräsentieren vielmehr den Zeitgeschmack der 1920er. Zl 2: Ijob 1,1 u.ö. Zl 4: Menachem , "Tröster", ist ein euphemistischer Name für den Trauermonat Aw. Hermann ist weitaus häufiger das bürgerliche Pendant für Zwi und Hirsch als, wie hier, für Chaim. ===== wal-2 Personalia 1903-12-12 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשה טובת שכל וישרה בכל מעשיה‏‎ ‎‏בטח בה לב בעלה כל ימי חייה‏‎ ‎‏כי בצדק ובמישור הנהיגה את בניה‏‎ ‎‏מרת קנלכא בת ר׳ משה יחיאל הכהן‏‎ ‎‏נפטרה כ״ג כסלו תרס״ד‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Klara Horn geb. Katz geb. 10. April 1828, gest. 12. Dez. 1903 Übersetzung Hier ist begraben eine Frau von gutem Verstand und aufrecht in all ihren Taten, auf sie vertraute das Herz ihres Gatten alle Tage ihres Lebens, denn in Gerechtigkeit und Geradheit leitete sie ihre Kinder, Frau Knelche, Tochter des Herrn Mosche Jechiel Hakohen, verschieden 23. Kislev 664. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Das Namenspaar Knelche-Klara vebindet der gemeinsame Anfangslaut. Nur einige Male sind hier die Steinmetze namentlich auszumachen. Selten wurden Grabmale von Eheleute von verschiedenen Steinmetzen angefertigt, vgl. beim Gatten, dessen Grabmal von Moritz Levy junr. aus Köln stammte. Zl 2a: 1Sam 25,3; dort von Abigail gesagt. Zl 3: Spr 31,11. Zl 4: Vgl. bSan 76b. ===== wal-3 Personalia 1914-5-10 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תם וישר‏‎ ‎‏משה בן יעקב‏‎ ‎‏נפטר י״ד אייר תרע״ד‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Moses Horn geb. 28. Oct. 1828, gest. 10. Mai 1914. Übersetzung Hier ist begraben ein lauterer und aufrechter Mann, Mosche, Sohn des Jaakow, verschieden 14. Ijar 674. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Als bürgerliche Namen wurde der Synagogalname Mosche-Moses beibehalten. Das Grabmal für Moses Horn stammt von Moritz Levy, der neben G. Schwarcz der bekannteste jüdische Steinmetz und Bildhauer in Köln war, dessen Grabmale bis hin nach Kall in der Eifel zu finden sind. Das Grabmal der elf Jahre früher verstorbenen Gattin wurde von einem Bonner Steinmetzen angefertigt. Steinmetz: Bildhauerei Moritz Levy junr. Köln und Köln-Deutz Zl 2: Ijob 1,1 u.ö. ===== wal-5 Personalia 1920-9-10 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה היקרה פעגעלע‏‎ ‎‏אשת ר׳ חיים מתה כ״ז‏‎ ‎‏אלול תר״פ לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht in Frieden Friederike Meyer geb. Nathan geb. 1. Juli 1831 gest. 10. September 1920 Übersetzung Hier ist begraben die teure Frau Vögele, Gattin des Herrn Chaim, gestorben 27. Elul 680 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Das Namenspaar Vögele-Friederike verbindet der gleiche Anfangslaut. Vgl. Form und Material des Grabmals mit dem des Gatten, s. dazu bei ihm. ===== wal-4 Transkription Hier ruht unsere liebe gute Mutter Frau Abraham Voos geb. Meier geb. 5.2.1841 gest. 15.1.1932 Kommentar Den zeittypischen Vorstellungen folgt hier die Namensangabe, in dem sie nur den Gattennamen erwähnt (siehe auch Bornheim bor,0071 von 1923, Bornheim bor,0026 von 1930 und Hersel her,0001 von 1932). Der Vorname der Verstorbenen wurde aus den amtlichen Urkunden ergänzt,. Laut Schulte erinnerte die heute fehlende (von den Enkeln angebrachte) Tafel an die im KZ Auschwitz umgekommenen Töchter der hier Bestatteten (s.u.).