Borken (Westfalen), Am Replingsfunder
54 Grabmale (-1941)
brk
-
[brk-39-1],
mehr
…
- undatiert (nicht nach 1941)
Transkription | |
---|---|
פה קבר | |
איש יהודי |
Übersetzung | |
---|---|
Hier ist das Grab | |
eines jüdischen Menschen |
- Kommentar
- Aufgrund der Lage muss es sich um das älteste Grabmal dieses Friedhofs handeln - auf diesem Teil des Friedhofs wurde offensichtlich in strenger chronologischer Reihenfolge bestattet. Da der Friedhof 1895 eingerichtet wurde und der nebenstehende Grabstein vom März 1899 stammt (
0040 ), wurde dieses Grabmal vermutlich im Zeitraum dazwischen errichtet. - Wie in zahlreichen Gemeinden so wurden auch in Borken und Gemen die jüdischen Friedhöfe während der NS-Herrschaft verwüstet. Im Zuge der Wiederherrichtung 1961/1962 wurden Ersatzsteine aufgestellt, deren Platzierung wahrscheinlich nicht der tatsächlichen Belegung entsprechen. Bei den Stellvertretern handelt sich um schlichte Stelen aus Kunststein bzw. wurde eine Platte an einem bestehenden Stein angebracht. Oben ist ein Davidstern eingraviert, darunter findet sich eine hebräische Inschrift, die fehlerhaft ist und so keinen Sinn ergibt; es muss von einem Steinmetzfehler ausgegangen werden. Die Ersatztafeln weisen alle denselben Text auf. Sie beginnen mit einer Einleitungsformel, die Buchstaben sind jedoch nicht eindeutig gestaltet. Vermutlich muss die Lesung פה קבר /"Hier ist das Grab" lauten. (Etwas näher am Schriftbild wäre פה חנה, was ganz frei mit "Hier ruht" übersetzt werden könnte, eine Formulierung, die sich jedoch in der hebräischen Inschriftensprache nirgendwo anders findet.) Die Zeile darunter lautet wörtlich "eines jüdischen Mannes". Da jedoch unwahrscheinlich ist, dass diejenigen, die die Tafeln setzten und offensichtlich die Gräber keiner Person mehr zuordnen konnten, wußten ob es sich um ein Männer- oder Frauengrab handelt, wurde hier einheitlich mit "Dies ist das Grab eines jüdischen Menschen" übersetzt.
- Aufgrund der Lage muss es sich um das älteste Grabmal dieses Friedhofs handeln - auf diesem Teil des Friedhofs wurde offensichtlich in strenger chronologischer Reihenfolge bestattet. Da der Friedhof 1895 eingerichtet wurde und der nebenstehende Grabstein vom März 1899 stammt, wurde dieses Grabmal vermutlich im Zeitraum dazwischen errichtet.
- Zustand
- 2019: Die fehlende Schrifttafel wurde ersetzt durch eine einheitlich beschriftete Ersatztafel.