Frankfurt am Main, Battonnstraße

3875 Grabmale (1272-1828)

ffb

Transkription
‎‏ה״ה כ״ה משה ר״ש תקנ״ה ל׳‏‎
‎‏ה״ה הו״ה ג״ץ ופ״ו כהר״ר משה בן המנו׳ כ״ה אנשיל רויט‏‎
3‎‏שילד ז״ל נפטר ונקבר ביום ג׳ ב׳ דר״ח טבת תקנ״ה לפ״ק‏‎
‎‏פ״ט שנשא ונתן באמונה והלך תמים‏‎
‎‏ופעל צדק וג״ח לכל דורשיו וכל דבריו הי׳‏‎
6‎‏בנחת ובענוה יתירה והי׳ למחסה ומשגב‏‎
‎‏חומה בענ[ו{י}]נ[ו{י}]ם רמים המיוסדים על התורה !‏‎
‎‏והעבודה ותמיד היתה ידו פתוחה לע[(נ)]יי׳‏‎
9‎‏ואביוני׳ וביותר ללומדי תור[ר{ה}] והי׳ בעצמו‏‎
‎‏קבע עתים ל[תורה גם הגד]יל בנו לתורה‏‎
‎‏לעבודת ה׳ ב״ז תנצב״ה [עש״]צ בגן עדן א׳‏‎
Übersetzung
Der geehrte Herr Mosche Rothschild, 555 der Zählung.
Der geehrte Herr, der Teure und Erhabene, Spendeneinnehmer, Vorsteher und Leiter, der geehrte Meister, Herrn Mosche, Sohn des Seligen, des geehrten Herrn Amschel Rothschild,
sein Andenken zum Segen, verschieden und begraben am Tag 3, 2. Tag des Neumonds Tewet 555 nach kleiner Zählung.3
Hier ist geborgen, der in Treue handelte und wandelte, lauter ging
und Gerechtes wirkte, Liebeswerk erwies allen, die nach ihm fragten, und all seine Worte waren
in Sanftmut und übermäßiger Demut, und er war Zuflucht und Burg-6
wall in erhabenen Angelegenheiten, die gegründet sind auf Tora
und Dienst, und stets war seine Hand offen den Armen
und Bedürftigen und mehr noch den Torastudenten, ja, er selbst9
setzte sich Fristen zur Tora, auch seinen Sohn zog er groß zur Tora,
zum Dienste des Ewigen. Zum Lohn dessen sei seine Seele eingebunden in das Bündel des Lebens mit den übrigen Gerechten im Garten Eden, Amen
Kommentar
Zl 1: Spendeneinnehmer, gabbai zedakka , war nicht nur Einnehmer, sondern auch Vereinsvorstand in der chewra .
Zl 3: vgl. bShab 31a.
Zl 3b/4a: vgl. Ps 15,2.
Zl 5: "Sanftmut" - vgl. bSan 92a; ein Vorsteher, der die Gemeinschaft mit Sanftmut führt, hat den Verdienst, sie auch in der zukünftigen Welt zu führen. Vgl. auch Num 12,3: "und der Mann Moses war sehr demütig" und damit die Anspielung auf den Namen des Verstorbenen.
Zl 5b/6a: "Zuflucht", vgl. Ps 46,2 u.ö. "Burgwall", vgl. Jes 25,12.
Zl 7: "Tora und Dienst", sind zwei der drei Dinge um derentwillen die Welt besteht, vgl. Av 1,2. Auch das dritte, die Wohltätigkeit hatte Mosche großzügig erwiesen, s. Zl 4.
Zl 7b/8a: vgl. Spr 31,20; letzte Buchstabe auf dem Rahmen.
Zl 9a: vgl. bShab 13a.
Zl 10: "zog sein Sohn groß" im Text, im MF sind es Söhne, Kinder.
Mosche wurde oben auf dem Friedhof, in der Nordseite begraben Das sk erwähnt, daß der Boden gefroren war und die Grabaushebung bis in die Dunkelheit dauerte, weshalb man auf das Aufsagen von zidduk hadin und von kaddisch verzichtete.
1797-1799 stehen seine Kinder an 44. Stelle der 111 Frankfurter Juden die 10.000 Gulden und mehr Vermögen besaßen (Meyer Amschel steht an 10. Stelle).
Der Stein steht heute an der Mauer.
Maße
120 x 70 x 14 cm
Zustand
Verwitterung in Zln 9/10.

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