Frankfurt am Main, Battonnstraße

3875 Grabmale (1272-1828)

ffb

Transkription
‎‏האש החשובה הו״ה מ׳ פאגיל אשת הו״ה כהר״ר גרשון דארום יצ״ו‏‎
‎‏בת הו״ה הדיין מהור״ר אברהם טריר כ״ץ נר״ו נו״נ ביו׳ ג׳ ח׳ ניסן תקמ״ד לפ״ק‏‎
3‎‏פ״ט א״ח פיה פתחה בחכמה אך טוב וחסד‏‎
‎‏בלשונה גמלתהו טוב ימי חיי׳ ׃ יראת ה׳ היא‏‎
‎‏[תתהל]ל ׃ דרכיר דרכי נועם ׃ אין גאווה רך !‏‎
6‎‏בשנ[ים] ונעימה בהנהגותיה שמה נודע בש‏‎
‎‏ערי[ם] צופיה הליכות ביתה כבודה בת מלכות?‏‎
‎‏־ננו ? פנימה עזר היתה לבעלה במו״מ באמונה‏‎
9‎‏ל[ח]ם עצלות לא תאכלה בטח בה לב בעלה‏‎
‎‏...ל מאסה? בתענוגי׳? ... הנ״ל? מימנה‏‎
‎‏רק? לצדקה (וקר׳? צדקה?) שבחה אין להימנה ב״ז תנצב״ה‏‎
Übersetzung
Die angesehene Frau, die Teure und Aufrechte, Frau Fogel, Gattin des Teuren und Erhabenen, des geehrten Meisters, Herrn Gerschon Dorheim, sein Fels und Erlöser behüte ihn,
Tochter des Teuren und Erhabenen, des Rabinatsassessors, unseres Lehrers, des Meisters, Herrn Awraham Trier KaZ, Gott sei sein Hüter und Erlöser, verschieden und begraben am Tag 3, 8. Nissan 544 nach kleiner Zählung.
Hier ist geborgen die tüchtige Gattin, ihren Mund öffnete sie in Weisheit, nur Güte und Milde3
auf ihrer Zunge, sie erwies ihm Gutes (alle) Tage ihres Lebens, die den Ewigen ehrfürchet, sie
werde gerühmt, ihre Wege, Wege der Lieblichkeit, ohne Hochmut, zart
an Jahren und liebenswürdig in ihren Lebensführungen, ihr Name war bekannt in den To-6
ren, sie betrachtet die Hergänge ihres Hauses, ihre Ehre, der Königstochter ...
..... innerlich, Hilfe war sie ihrem Gatten in seinem Handeln und Wandeln in Treue,
das Brot der Trägheit aß sie nicht, ihr vertraute das Herz ihres Gatten,9
... verschmähte die Annehmlichkeiten ..
nur für Wohltat, ihr Lob ist nicht aufzählbar. Um dessentwillen sei ihre Seele eingebunden in das Bündel des Lebens
Kommentar
Zl 1: Der Name Dorhein ist Dorum geschrieben. Auflösung von ‎‏הו״ה‏‎ mit ‎‏היקרה והישרה‏‎ nach MF. Das letzte Wort ist in kleineren Lettern eingehauen.
Zl 2: Das letzte Wort ist in kleineren Lettern eingehauen.
Zl 3a: Spr 31,10, auch als Überschrift für die nachfolgenden Zitaten gedacht, die zum großen Teil dem allsabbatlichen Loblied der Ehefrau entnommen sind.
Zl 3b/4a: vgl. Spr 31,27, dort "die Lehre der Milde auf ihrer Zunge."
Zl 4b: vgl Spr 31,12, dort "sie erwies ihm Gutes, nicht Böses alle Tage ihres Lebens."
Zl 4b/5a: Spr 31,30
Zl 5a: Spr 3,17, dort von der Lehre des Ewigen gesagt.
Zl 5b/6a: BerR 90,3
Zl 6b/7a: vgl. Spr 31,23, dort vom guten Ruf, der Bekanntheit des Ehegatten gesagt wird und vgl. Spr 31,31.
Zl 7a: Spr 31,28a
Zl 7b/8a: vgl. Ps 45,14
Zl 8b: vgl. bShab 31a, hier ist die Aufgabe von Fogel mit Gen 2,18 umschrieben. Dort ist Gegenpart, Ebenpart gemeint.
Zl 9a: Spr 31,28b, leicht verändert um des Reimes willen
Zl 9b: Spr 31,11
Zl 10:
Zl 11a: vgl. Num 23,10
ET gibt den Todestag irrtümlich mit 31.3.1784 an. Fogel starb einen Tag zuvor.
Fogel, so sk, wurde auf dem Kedoschim Platz (Märtyrer Hügel) nahe der Südmauer begraben. Laut ET war dies der zweite Kedoschim Platz, der erste lag an der Nordmauer. An diesem Ort wurden nicht nur Ermordete begraben, sondern auch ihre Nachkommen. So wurde Fogel am Kedoschim Platz begraben, weil ihr Ururgroßvater, der 1659 ermordete Meir da begraben wurde. Links von ihrem Kopf steht das Grabmal ihrer Schwester Keile (Ho 3758, HoSt 2833, ET 24.V.1782). Der sk-Eintrag (43/20, Nr. 47) für Keile gibt ihre Grabstelle am "Kinderplatz" an.
Die Vorgabe eines Akrostichon erhöhte die Anforderungen, die an den Verfasser gestellt waren. Die gefundene Lösung läßt nicht immer einen flüssigen Verlauf des Textes zu. Es wurden vornehmlich Zitate aus dem Loblied der Ehefrau verwendet, genaue Wiedergaben und leicht veränderte. Vgl. mit der Inschrift für Fogels Schwiegermutter Ester (Ho 3739, ET 24.XII.1781)
Maße
112 x 72 x 17 cm
Zustand
Der Stein ist in Zl 5 leicht beschädigt. Zl 10 ist stark verwittert. Teile der rechten Rahmenseite sind beschädigt.

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