Frankfurt am Main, Battonnstraße

3875 Grabmale (1272-1828)

ffb

Transkription
‎‏[הא]שה חשובה הו״ה היקרה מ׳ חוה אשת הו״ה התורני כהר״ר‏‎
‎‏[מ]שה בהמנו׳ כ׳ ליב רייס בינגא ז״ל בת הו״ה המפרסם המהולל‏‎
3‎‏[כ״ה א]יצק בן כ׳ לאזי העסלי מק״ק בומבוריג‏‎
‎‏[נפטר]ת אור ליו׳ גימל ונקברת למחרת׳ ביו׳ הנ״ל‏‎
‎‏... [מ]נעורי׳ בבית‏‎
6‎‏... [א]ם כל חי לכל דבר‏‎
‎‏מצוה... [ע]טרת לבעלה היתה ולבנ[י]ה‏‎
‎‏היתה מזר[ז]׳ לגדל לתורה כפי׳ פרשה לקרובי׳‏‎
9‎‏... ע[ת ו]עו[נה במו]צאי שפתי׳ הית[ה]‏‎
‎‏... [שבח׳?] אין להמנה‏‎
‎‏ב״ז תנצב״ה עשנ״צ בגן עדן אמן סלה‏‎
Übersetzung
Die angesehene Frau, die Züchtige und Anmutsvolle, die Teure, Frau Chava, Gattin des Teuren und Erhabenen, des Toragelehrten, des geehrten Meisters, Herrn
Mosche, Sohn des Seligen, des geehrten Löb Reuse Bingen, sein Andenken zum Segen, Tochter des weitbekannten Teuren und Erhabenen, des Gepriesenen,
des geehrten Izek, Sohn des geehrten Lase Hessle aus der heiligen Gemeinde Bamberg,3
verschieden zu Beginn des Tages drei und begraben am Tag darauf, am oben genannten Tag,
... von Jugend auf im Haus
... Mutter alles Lebenden, bei allem Gebot6
und gutem Werk ... Krone ihrem Gatten war sie, ihre Kindern
spornte sie an, um sie zur Tora zu erziehen, ihre Hände öffnete sie denen, die ihr Nahe
... Zeit und allezeit, daß, was aus ihren Lippen ging war9
... ihr Lob(?) ist nicht aufzählbar.
Um dessentwillen sei ihre Seele eingebunden in das Bündel des Lebens mit den Seelen der übrigen Gerechten im Garten Eden, Amen Sela
Kommentar
Z1 1: Das Kürzel ‎‏הו״ה‏‎ bei Chava und bei ihrem Gatten ist nach der häufigeren Auflösung wiedergegeben.
Zl 2: zum Kürzel ‎‏הו״ה‏‎, wie in Zl 1. Leichter Verschreiber.
Zl 3: Bamberg ist Bomborig geschrieben. Das MF schreibt Bamberg (‎‏באמבערג‏‎), das sk Bomborg.
Zl 5a: Die Datumsangabe lautete: 14. Kislev 541 nach kleiner Zählung.
Zl 5b/6a: Num 30,4 und 17, "von Jugend auf im Haus ihres Vaters", so auch die Fortführung im MF, das noch hinzufügt: "war sie züchtig und würdig".
Zl 6: "Mutter alles Lebenden" in Gen 3,20 ist die Begründung für den Namen der ersten Frau. Die Anspielung auf die Urmutter Chava wurde hier sicherlich bewust so gewählt.
Zl 6b/7a: bBQ 38b
Zl 7b: Spr 12,4
Zl 8b: Spr 31,20, hier auf die Angehörigen bezogen.
Zl 9b/10a: "daß, was aus ihren Lippen ging war", vgl. Dtn 23,24. Das MF fährt mit Spr 31,26 fort: "die Lehre der Milde auf ihrer Zunge."
Zl 10b: vgl. Num 23,10. Die Wiedergabe ist nicht ganz sicher.
Die Ergänzung der Inschrift stützt sich auf den nahezu identischen MF-Eintrag. Ergänzt wurden Textstellen, die noch Buchstaben oder Buchstabenreste aufweisen.
Beim Gatten Mosche und beim Vater Izek wird jeweils der Vatersname auch genannt.
Zum Datum: Laut Text und sk starb Chava "zu Beginn des Tages 3, 14. Kislev", das MF schreibt: "... vor Mitternacht, auf dem der 14. Kislev folgt". Aus den drei Angaben wird deutlich, daß Chava am Montag, 11.12.1780 starb. Das Datum bei ET ist demnach um einen Tag zu korrigieren.
Laut sk wurde Chava nahe der Südmauer begraben. Die Länge eines Grabes von ihrem Kopf entfernt, steht das Grabmal für den Bräutigam Lase ... (Ho 3388, HoSt 5311, ET 4.IX.1770). Vor den Füßen der Toten steht das Grabmal von Channa ... (Ho 3397, HoSt 5275, ET 30.XI.1770). Von diesem Teil des Friedhofs fehlen sämtliche Grabmale.
Die Inschrift schildert die Lebensabschnitte von Chava und der steten Erfüllung der gestelleten Aufgaben im Familienkreis: Im Hause des Vaters, Krone des Gatten, Erziehung der Kinder zur Tora, Fürsorge für die Verwandten.
Maße
110 x 73 x 17 cm
Zustand
Das Schriftfeld ist stark verwittert, die rechte Rahmenseite beschädigt.

Export

als  EpiDoc_TEIXML  als  RDF/XML  als  RDF/SVG  als  RTF 

Bilddigitalisate