Frankfurt am Main, Battonnstraße
3875 Grabmale (1272-1828)
ffb
-
Sorlen bat Mosche Bonn, [ffb-204-1],
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- 1641-04-22 || 12. Iyyar 5401
Transkription | |
---|---|
שורלין א׳ ר׳ יוקל כ״ץ | |
ויצב יעקב מצבה | |
3 | על קברת אשתו |
ההגונה ׃ לרצון קונה | |
היתה מזומנה ׃ בכ{ל} | |
6 | עת ובכל עונה ׃ בא |
קיצה בא זמנה ׃ | |
והלכה למלונה ׃ | |
9 | ליל ג׳ ולמחרתו יו׳ |
ג׳ י״ג אייר ת״א נטמנה | |
שורלין בת משה | |
12 | בון תנצב״ה |
Übersetzung | |
---|---|
Sorlen, Gattin des Herrn Jokkel KaZ. | |
Und Jaakow stellte eine Stele | |
auf das Grab seiner würdigen | 3 |
Gattin, dem Willen ihres Schöpfers (zu tun) | |
war sie bereit, zu jeder | |
Zeit und Jahreszeit, es kam | 6 |
ihr Ende, es kam ihre Zeit, | |
und sie ging hin zu ihrer Herberge | |
(in der) Nacht 3 und am Tag darauf, Tag | 9 |
3, 13. Ijar 401 ward sie geborgen, | |
Sorlen, Tochter des Mosche | |
Bonn. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens | 12 |
- Kommentar
- Zln 2/3: Gen 35,20, der Gatte, Jokkel (=Jaakow) errichtet seiner Frau Sorlen ein Grabmal, wie es auch der Erzvater Jakob für seine geliebte Frau Rachel tat. So gilt die direkte Anspielung hier dem Gatten, der das Grabmal errichtet und nicht, wie sonst, der verstorbenen Person. Einen dezenten Hinweis mag uns die Anspielung geben, wenn wir aus der Beziehung von Jakob und Rachel auf die von Jokkel und Sorlen schließen.
- Zl 4/5: vgl. bSan 42a
- Zl 6b/7: Klgl 4,18 und Koh 3,1
- Zl 8: vgl. bSan 95b, "es kam der Gerechte in sein Herbergshaus", wo die Unterkunft als Nachtlager gemeint ist, hier ist ein ständiges, "ewiges" verweilen gemeint.
- Rechts von ihr steht das Grab von Freidchen Heinbach (Nr.
0221 ). ET konnte Freidchen nicht finden, weil ihre Inschrift nicht bei Ho ist und sie vor der sk-Zeit starb. - Der Gatte und Verfasser dieser Inschrift läßt mit einem Gen-Zitat seinen religiösen Namen in den Text einfließen. Er bleibt aber in der dritten Person und lenkt die Aufmerksamkeit auf die verstorbene Sorlen, die so im Mittelpunkt ihre Eulogie bleibt. Obwohl Sorle vermutlich noch jung war als sie starb (ihre Eltern überlebten sie), sind Worte der Klage aus dem Text nicht zu entnehmen. Der Text vermittelt vielmehr den Eindruck, als fügen sich die Betroffenen ihrem Schicksal. Vielleicht ist es die tiefe religiöse Überzeugung (Ijob?), die den Gatten sagen läßt: "es kam ihr Ende, es kam ihre Zeit, da ging sie in ihr Herbergshaus."
- Maße
- 108 x 66 x 12 cm
- Zustand
- Ein Teil der linken Rahmenseite ist weggebrochen. 2 Zln waren im Boden