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Biebrich (Stadt
Wiesbaden)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Biebrich
(interner
Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Die Toten der jüdischen Gemeinde
wurden in der Zeit der Belegung des dortigen alten jüdischen Friedhofes in Wiesbaden
beigesetzt. Es bestand ein Friedhofsverband zwischen Biebrich, Schierstein,
Bierstadt und Wiesbaden. Nach Schließung des alten Friedhofes in Wiesbaden
legte die jüdische Gemeinde Biebrich 1890 einen eigenen jüdischer Friedhof in Biebrich
an. Bis 1942 gab es über 80 Beisetzungen auf dem Friedhof (vorletzte
Beisetzung am 28. April 1939, letzte Beisetzung 1942 in einem Familiengrab). Die
Friedhofsfläche umfasst 8,47 ar.
Nach Schließung des alten jüdischen Friedhofes in
Wiesbaden legt die jüdische Gemeinde in Biebrich einen eigenen Friedhof an (1890)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 15. August
1890: "Wiesbaden, 10. August (1890). Der auf der 'schönen
Aussicht' gelegene Friedhof der hiesigen israelitischen Kultusgemeinde,
welcher seit etwa hundertundfünfzig Jahren - vorher begrub die Gemeinde
ihre Toten auf dem israelitischen Friedhofe in Wehen - im Gebrauch ist,
wird, der Anordnung des Ministeriums gemäß, am Ende dieses Jahres
geschlossen werden. Denn da in Folge der Erweiterung, welche die so
mächtig emporblühende Stadt Wiesbaden auch nach dieser Seite hin
genommen, der Friedhof längst von Villen und Landhäusern umgeben ist, so
war es leicht vorauszusehen, dass die höchste Behörde dem Drängen der
angrenzenden Bewohner nach Verlegung des Friedhofes Folge geben würde.
Lange Zeit beschäftigte die Frage wegen Akquirierung eines Terrains zur
Anlegung eines neuen Friedhofs die Vertreter der Gemeinde aufs Ernsteste.
Nach manchen missglückten Versuchen fand dieselbe in allseitig
befriedigender Weise ihre Lösung. Denn die Liberalität der städtischen
Behörden gewährte der Gemeinde für diesen Zweck ein an den
Kommunalfriedhof grenzendes Stück Land, das einige Morgen groß, dem
Bedürfnisse der Gemeinde auf lange hinaus entsprechen dürfte. Wenn auch
die Kommunalbehörden, die an dem Grundsatze festhalten, kein städtisches
Eigentum zu veräußern, sich das ideelle Besitzrecht vorbehalten, so ist
doch die Unantastbarkeit der Gräber vertragsmäßig für alle Zeit
gesichert. - Eine Kalamität ist aus diesem Wechsel des Friedhofs für
einige benachbarte Gemeinden, die bisher mit der hiesigen einen Friedhofsverband
bildeten, erwachsen, da unter den veränderten Verhältnissen diese
Gemeinschaft nicht länger erhalten werden konnte. So sind denn diese
Gemeinden zur Anlegung eigener Friedhöfe genötigt. Zwei dieser Gemeinden
(Biebrich und Schierstein)
haben sich hierbei gleichfalls eines freundlichen Entgegenkommens seitens
der lokalen Behörden, die ihnen das erforderliche Terrain kostenlos
gewährten, zu erfreuen gehabt, während die dritte Gemeinde (Bierstadt)
ein Stück Land zur Anlegung eines Friedhofs ankaufen
musste." |
Pressemitteilung zur Anlage des Friedhofes
(1890)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 19. Juni 1890: "Biebrich,
12. Juni (1890). Die Gemeinde Biebrich hat ein an den christlichen
Friedhof angrenzendes Terrain unentgeltlich zur Anlegung eines
israelitischen Friedhofs überlassen." |
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Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 27. Juni 1890: "Die Gemeinde Biebrich hat ein an den
christlichen Friedhof angrenzendes Terrain unentgeltlich zur Anlegung
eines israelitischen Friedhofs überlassen." |
Lage des Friedhofes
Der Friedhof ist Teil des allgemeinen Friedhofes von
Biebrich. Ursprünglich befand er sich außerhalb des allgemeinen
Friedhofsgeländes, ist dann jedoch durch Erweiterungen des allgemeinen
Friedhofes integriert worden.
Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 10.8.2008; Fotos zum jüdischen
Friedhof Biebrich auch in den Fotoseiten von Stefan Haas
https://www.blitzlichtkabinett.de/friedhöfe/friedhöfe-in-hessen-ii/)
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Plan des
Friedhofes mit Einzeichnung
jüdischen Friedhofes |
Die Trauerhalle,
unmittelbar links davon der Eingang zum Israelitischen Friedhof |
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Teilansichten
des Friedhofes |
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Grabstein
stehend rechts für
Max Löb (1878-1918) |
Grabsteine für
Siegfried Walter Baer
und Max Bayer |
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Grabstein
für Lea Wolff
geb. Allmayer (1822-1900) |
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Grabstein für
Dr. Seligmann Baer
(auf Foto in der 2. Reihe,
Stein aufrecht neben dem Baum stehend;
Foto von D. Lottmann-Kaeseler ca.
2008) |
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Grabinschrift
für Seligmann Baer
(mitgeteilt von D. Lottmann-Kaeseler, Quelle unbekannt):
Hier ruht ein frommer Mann, der lebte in seinem Glauben,
ein Weiser, dessen Gottesfurcht der Weisheit stets voranging,
ein treuer Lehrer seiner Gemeinde bis zu seinem Tode.
Er verfasste viele und wertvolle Werke, erklärte und verbesserte
festtägliche Gebete;
die Herausgabe der Heiligen Schrift, vielfach verbessert und erläutert,
erfolgte von ihm.
Die Massorah auf die 5 Bücher Mose wurden von ihm mit großem
Verständnis gesichtet
und geordnet. Seine Seele sei eingebunden in den
Bund des ewigen Lebens! |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Arnsberg I,70-73. |
| Studienkreis Deutscher Widerstand (Hg.):
Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der
Verfolgung 1933-1945. Hessen I Regierungsbezirk Darmstadt. 1995 S.351. |
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