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Bissersheim (VG
Leiningerland, Kreis Bad Dürkheim)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Bissersheim bestand eine jüdische Gemeinde bis 1879. Ihre
Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. Erstmals hört man von
einer jüdischen Familie am Ort 1720.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie
folgt: 1801 32 jüdische Einwohner (11,1 % der Gesamteinwohnerschaft), 1808
41 (13,1 %), 1818 44, 1825 38 (10,5 %), 1875 13, 1900 7.
1809/10 werden an jüdischen Haushaltsvorständen genannt: Isaac Cahn,
Leopold Cahn, Jacob Stein, Karl Stein, Asser Strauß und Moses Strauß.
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge
(s.u.), vermutlich einen Schulraum für den Religionsunterricht der Kinder,
ein rituelles Bad. Die Toten der Gemeinde wurden auf dem jüdischen Friedhof in
Grünstadt beigesetzt.
1879 war die Zahl der jüdischen Gemeindeglieder bereits so klein
geworden, dass die Gemeinde nicht mehr selbständig - auch nicht gemeinsam mit
Großkarlbach - weiterbestehen konnte. So wurde die Gemeinde aufgelöst. Die
hier noch lebenden jüdischen Personen wurden der Gemeinde Kirchheim zugeteilt.
1917 verließ der letzte jüdische Einwohner Bissersheim.
Von den in Bissersheim geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Amalie Kaufmann geb. Strauss (geb. 1888 in Bissersheim,
später wohnhaft in Mannheim), Selma Wälder geb. Strauss (geb. 1879 in
Bissersheim, später wohnhaft in Worms).
Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
In jüdischen Periodika des 19./20.
Jahrhunderts fanden sich noch keine Berichte zur jüdischen Geschichte in
Bissersheim. |
Zur Geschichte der Synagoge
Die in Bissersheim lebenden jüdischen Familien hatten sich
1818 eine Synagoge ohne behördliche Genehmigung eingerichtet. Schon damals
handelte es sich sicher nur um einen einfachen Betraum in einem Privathaus.
Auf die Anzeige des Königlichen Landkommissariates im folgenden Jahr hin musste
die Synagoge vermutlich sehr schnell wieder geschlossen werden.
In der Folgezeit besuchten die Bissersheimer Juden die Gottesdienste in der
Synagoge in Kirchheim.
Später war ein Betraum im Haus des Isaak Kuhn II (Weber S. 51: Kühn)
eingerichtet. Es handelte sich um einen etwa 20 qm großen Raum über der
Toreinfahrt dieses Gebäudes, den Isaak Kuhn 1865 der Gemeinde schenkte.
Er machte bei seiner Schenkung zur Bedingung, dass auch weiterhin das Gebäude
wie bisher als gemeinschaftliches Bethaus verwendet werde. Damals war die Zahl
der jüdischen Einwohner am Ort jedoch bereits zu gering, um mit eigenem Minjan
(10 religionsmündige jüdische Männer) Gottesdienste abhalten zu können.
Zunächst versuchte man, gemeinsam mit den im Nachbarort Großkarlbach lebenden
jüdischen Familien eine Kultusgemeinde zu bilden, doch wurde diese 1879
aufgelöst und Kirchheim an der
Eck (heute: Kirchheim an der Weinstraße) zugeteilt.
1880 wurde das Synagogengebäude versteigert. Das Gebäude ist als
Wohnhaus erhalten.
Adresse/Standort der Synagoge: Hauptstraße
10
Fotos
(Quelle: O. Weber s. Lit. S. 57)
Die Synagoge (Betsaal
bis 1880)
in Bissersheim |
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Blick auf das Gebäude
Hauptstraße 10, in dem über der Toreinfahrt der Betsaal der jüdischen
Gemeinde eingerichtet war |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Alfred Hans Kuby (Hrsg.): Pfälzisches Judentum
gestern und heute. Beiträge zur Regionalgeschichte des 19. und 20.
Jahrhunderts. 1992. |
| Otmar Weber: Die Synagogen in der Pfalz von 1800 bis heute. Unter
besonderer Berücksichtigung der Synagogen in der Südpfalz. Hg. von der
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Pfalz in Landau. 2005.
S. 41. |
| Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt
des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies
ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem
Saarland. Mainz 2005. S. 117 (mit weiteren Literaturangaben).
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n.e.
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