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Ober-Klingen (Gemeinde
Otzberg, Kreis Darmstadt-Dieburg)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english
version)
In Ober-Klingen bestand eine jüdische
Gemeinde bis 1938/42. Ihre Entstehung geht mindestens in die Zeit des
18. Jahrhunderts zurück.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie
folgt: 1828 38 jüdische Einwohner, 1837 zehn jüdische Familien, 1861 62
jüdische Einwohner (9,1 % von insgesamt 681 Einwohnern), 1880
60 (8,8 % von 683), 1900 44 (7,5 % von 587).
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine Religionsschule und
ein rituelles Bad. Die Toten der Gemeinde wurden im jüdischen Friedhof
in Dieburg beigesetzt. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war
im 19. Jahrhundert ein Religionslehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und
Schochet tätig war. Als die Gemeindegliederzahl zurück ging, kamen auswärtige
Lehrer in die Gemeinde. Die
jüdische Gemeinde gehörte zum orthodoxen Bezirksrabbinat Darmstadt II.
Um 1924, als noch 28 jüdische Personen in Ober-Klingen lebten (4 % von
insgesamt etwa 700 Einwohnern) waren die Gemeindevorsteher Willi Wolf, Adolf
Wolf und Samuel Wolf. Als Lehrer und Schochet kam Hermann Kahn aus Höchst im
Odenwald regelmäßig in die Gemeinde. Er hatte freilich nur noch einem
jüdischen Kind den Religionsunterricht zu erteilen. Als Rechner der Gemeinde
war Ferdinand Wolf tätig. 1932 ist als erster Vorsitzender der Gemeinde
weiterhin Willy Wolf eingetragen.
1933 lebten noch 26 jüdische Personen am Ort (4,6 % von insgesamt 570
Einwohnern). In
den folgenden Jahren ist ein Teil von ihnen auf Grund der zunehmenden Entrechtung und der
Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert (1939 ist mindestens eine
Person in die USA ausgewandert). 1939 waren noch 12, Anfang
Februar 1942 noch neun jüdische Personen in Ober-Klingen, die wenig später von
hier deportiert wurden.
Von den in Ober-Klingen geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Selma Bacharach geb.
Wolf (1895), Rolf Gottlieb (1933), Max Marx Joseph (1903), Emma Lehmann geb. Wolf
(1895), Rosa Levi geb. Wolf (1885), Ida Lorch geb. Wolf (1892), Sophie Marx geb.
Wolf (1894), Clothilde Neu (1873), Hermann Neu (1891), Johanna Seidel geb. Neu
(1888), Emma Weisbecker geb. Wolf (1887), Adelheid Wolf geb. Marx (1891), Adolf
Wolf (1877), Albert Wolf (1898), Emil Wolf (1900), Erich Wolf (1921), Ernst Wolf (1922),
Hannchen Wolf geb. Dalerbruch (1872), Herbert Wolf
(1932), Hermann Wolf (1880), Hermann Wolf (1884), Hilde Wolf (1923), Isidor Wolf
(1898), Katharina Wolf geb. Wolf (1878), Klara Wolf (1867), Leopold Wolf (1896),
Leopold Wolf (1902), Manfred Wolf (1924), Marianne
Wolf (1934), Martha Wolf geb. Herz (1906), Paula Wolf geb. Adler (1891), Ruth
Wolf (1928), Saly (Zacharias) Wolf (1886), Samuel Wolf (1871), Siegmund Wolf
(1902), Willi Wolf (1892), Wolf Wolf (1872).
Seit dem 9. November 1988 erinnert an der Otzbergschule in Lengfeld ein Mahnmal
an die Ermordung der früheren jüdischen Einwohner der Teilorte von Otzberg.
Das Denkmal stellt eine aus einer mit Eisenplatten und Steinen gestaltete
Trümmerlandschaft dar, verbunden mit einer Glasplatte, auf der der Text der
Todesfuge von Paul Celan steht. Die Inschrift lautet: "Den Juden, die in Lengfeld,
Habitzheim und Ober-Klingen mit uns verfolgt und der
Vernichtung preisgegeben wurden, zum Gedächtnis - uns selber und künftigen
Generationen zur Mahnung. Die Liebe besiegt den Haß! Otzberg, am 50. Jahrestag
der sogenannten Reichskristallnacht."
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde
Zum Tod von Rieckchen Wolf aus Ober-Klingen (1926)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. September 1926:
"Höchst im Odenwald, 23. August (1926). Am Schabbat Paraschat
Reeh (Schabbat mit der Toralesung Reeh = 5. Mose 11,26 - 16,17, das
war Samstag, 7. August 1926). verstarb im Hause ihres Schwiegersohnes in
Dieburg Frau Rieckchen Wolf aus Oberklingen, eine Frau, die es
verdient, in diesen Blättern gewürdigt zu werden. Gehörte sie doch noch
zu den immer seltener werdenden Frauen, die in der Ausübung wahrhaft
jüdischer Pflichten, in der gewissenhaften Führung des Haushaltes nach
den Vorschriften der Weisen, in der sorgfältigen Erziehung ihrer
Kinder über den Segnungen der Tora die Hauptaufgabe ihres Lebens
erblicken. Wohnung in einer kleinen Landgemeinde, fern von den Zentren
jüdischen Lebens und Handelns, verstand sie es, auch dort die Fahne des
Judentums aufzupflanzen und sie bis zu ihrem Todestage mutig gegen
mancherlei Angriffe zu verteidigen. Selbst Mutter einer zahlreichen
Kinderschar, übernahm sie weitere Mutterpflichten gegen elternlose
Neffen, die in ihrem Hause eine zweite Heimat fanden in einer Weise, dass
ihnen der Verlust der Eltern niemals zum Bewusstsein kam. Kein Wunder,
dass die gesamten Angehörigen mit großer Liebe und Verehrung zur nun
Verewigten emporblickten und ihr langes Schmerzenslager mit größter
Betrübnis mitempfanden. Bei der unter großer Beteiligung auch seitens
der christlichen Bevölkerung Oberklingens auf dem altehrwürdigen
Friedhofe in Dieburg stattgehabten Beerdigung brachte Herr Rabbiner
Wassermann - Darmstadt die Gefühle der Liebe und Verehrung, die man
allerseits der Verstorbenen entgegenbrachte, in zu Herzen gehenden Worten
zum Ausdruck. Möge Gott den Trauernden seinen Trost senden. Ihre Seele
sei eingebunden in den Bund des Lebens." |
Zum Tod von Löb Neu (1928)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. August 1928: "Oberklingen
im Odenwald, 26. Juli (1928). Kurz vor Vollendung seines achtzigsten
Lebensjahres ist Herr Löb Neu, der in der letzten Zeit im Hause
seiner Tochter in Reichelsheim im Odenwald wohnte, nach kurzem
Krankenlager zur ewigen Ruhe eingegangen. Mit ihm ist ein wackerer,
überzeugungstreuer Jehudi nach arbeitsreichem Erdenwallen von uns
geschieden. Die hiesige Gemeinde verliert in dem von allen hochgeachteten
Manne den langjährigen Vorsteher, der mehr als vier Jahrzehnte auch als
ehrenamtlicher Vorbeter mit größtem Eifer und selbstloser Hingabe
gewissenhaft seines Amtes waltete. Aufrichtigkeit und Freundlichkeit gegen
jedermann haben dem Entschlafenen bei allen Ortseingesessenen und den
Bewohnern der weiteren Umgebung Ansehen und Achtung verschafft. Bis in die
letzten Tage seines Lebens hat der Heimgegangene treu und unverdrossen
seinem Berufe obgelegen. Ein großes Trauergefolge geleitete die
sterbliche Hülle des Entschlafenen zum Friedhof
(Beth Olam) in Dieburg, wo Rabbiner Dr. Merzbach aus Darmstadt
in zu Herzen gehenden Worten die vornehmen Charaktereigenschaften des
Heimgegangenen schilderte. Das Andenken an den Gerechten ist zum
Segen." |
Kennkarten
aus der NS-Zeit |
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Am 23. Juli 1938 wurde
durch den Reichsminister des Innern für bestimmte Gruppen von
Staatsangehörigen des Deutschen Reiches die Kennkartenpflicht
eingeführt. Die Kennkarten jüdischer Personen waren mit einem großen
Buchstaben "J" gekennzeichnet. Wer als "jüdisch"
galt, hatte das Reichsgesetzblatt vom 14. November 1935 ("Erste
Verordnung zum Reichsbürgergesetz") bestimmt.
Hinweis: für die nachfolgenden Kennkarten ist die Quelle: Zentralarchiv
zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland: Bestände:
Personenstandsregister: Archivaliensammlung Frankfurt: Abteilung IV:
Kennkarten, Mainz 1939" http://www.uni-heidelberg.de/institute/sonst/aj/STANDREG/FFM1/117-152.htm.
Anfragen bitte gegebenenfalls an zentralarchiv@uni-hd.de |
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Kennkarten
zu Personen,
die in Ober-Klingen geboren sind |
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KK (Erbach
1939) für Max Joseph (geb. 12.
Juni 1903 in Ober-Klingen)
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KK
(Erbach 1939) für Rosa Joseph geb. Stern
(geb. 21. September 1873 in Ober-Klingen)
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KK (Frankfurt
1940) für Rosa Levi geb. Wolf
(geb. 18. April 1885 in Ober-Klingen), am 15.
September 1942 deportiert ab Frankfurt in das
Ghetto Theresienstadt, am 16. Mai 1944 in das
Vernichtungslager Auschwitz, ermordet |
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KK 2 (Frankfurt
1939) für Rosa Levi geb. Wolf (geb.
18. April 1885 in Ober-Klingen), wohnhaft in
Frankfurt; am 15. September 1942 deportiert ab
Frankfurt in das Ghetto Theresienstadt, am 16. Mai
1944 in das Vernichtungslager Auschwitz,
ermordet |
KK (Dieburg
1939) für Ida Lorch geb. Wolf
(geb. 5. Februar 1892 in Ober-Klingen), wohnhaft
in Dieburg und Darmstadt, am 25. März 1942
deportiert ab Mainz - Darmstadt in das Ghetto
Piaski, umgekommen
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KK
(Frankfurt 1940) für Sophie Marx geb. Wolf
(geb. 21. Januar 1894 in Ober-Klingen),
Stundenfrau, wohnhaft in Frankfurt, am 15.
September 1942 deportiert ab Frankfurt in das
Ghetto Theresienstadt, am 23. Januar 1943 in
das Vernichtungslager Auschwitz, ermordet |
KK
(Frankfurt 1939) für Selma Bacharach geb. Wolf
(geb. 21. Juli 1895 in Ober-Klingen),
wohnhaft in Frankfurt, am 20. Oktober 1941
deportiert ab Frankfurt in das Ghetto
Litzmannstadt (Lodz) umgekommen
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KK
(Darmstadt-Stadt 1939) für
Abraham Neu
(geb.15. März 1877 in Ober-Klingen)
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KK (Erbach
1939) für Hermann Neu (geb.
4. Juli 1891 in Ober-Klingen), wohnhaft in
Hetschbach, am 25. März 1942 deportiert ab
Mainz - Darmstadt in das Ghetto Piaski,
umgekommen
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KK (Dieburg
1939) für Klothilde Neu (geb.
4. Oktober 1873 in Ober-Klingen), wohnhaft in
Ober-Klingen und Mainz, am 27. September 1942
deportiert ab Darmstadt in das Ghetto
Theresienstadt, wo sie am 19. März 1943
umgekommen ist |
KK
(Frankfurt 1940) für Emma Weisbacker geb. Wolf
(geb. 7. April 1887 in Ober-Klingen), wohnhaft
in Frankfurt, am 20. Oktober 1941 deportiert
ab Frankfurt in das Ghetto Litzmannstadt
(Lodz), umgekommen
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KK
(Darmstadt-Stadt) für Abraham Wolf
(geb. 28. Juni 1882 in Ober-Klingen)
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KK (Dieburg
1939) für Adolf Wolf (geb. 7.
Oktober 1877 in Ober-Klingen), Kaufmann,
am 30. September 1942 deportiert ab Darmstadt,
vermutlich nach Treblinka,
umgekommen |
KK (Dieburg
1939) für Emil Wolf (geb. 13.
April 1900 in Ober-Klingen), Landwirt, wohnhaft
in Ober-Klingen, zuletzt in Frankfurt, am
11./12. November 1941 deportiert ab Frankfurt in das Ghetto Minsk,
umgekommen |
KK (Dieburg
1939) für Ernst Wolf (geb. 6.
November 1922 in Ober-Klingen), Schreinerlehrling,
wohnhaft in Ober-Klingen, zuletzt Frankfurt, am 25.
März 1942 deportiert ab Mainz - Darmstadt in das
Ghetto Piaski, ermordet in Lublin-Majdanek |
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KK
(Frankfurt 1939) für Hermann Wolf (geb.
17. April 1880 in Ober-Klingen), Kaufmann,
wohnhaft in Frankfurt, 1942 deportiert,
unbekannter Deportationsort,
umgekommen |
KK
(Heidelberg 1939) für Hermann Wolf (geb. 17.
Dezember 1884 in Ober-Klingen),
Kaufmann
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KK (Dieburg 1939)
für Isidor Wolf (geb. 30.
März 1898 in Ober-Klingen), wohnhaft in
Überlingen, Dieburg und Frankfurt, am 22.
November 1941 deportiert ab Frankfurt nach
Kowno (Kauen), Fort IX |
KK (Dieburg
1939) für Joseph Erich Wolf (geb.
6. September 1921 in Ober-Klingen), Landarbeiter, wohnhaft in
Ober-Klingen, am 25. März 1942
deportiert ab Mainz - Darmstadt in das
Ghetto Piaski, umgekommen |
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KK (Dieburg 1939)
für
Julius Wolf (geb. 24.
Juli 1861 in Ober-Klingen)
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KK
(Frankfurt 1939) für Karoline Wolf geb. Wolf
(geb. 26. Februar 1878 in Ober-Klingen), wohnhaft
in Reinheim und Frankfurt, am 20. Oktober 1941
deportiert ab Frankfurt in das Ghetto
Litzmannstadt (Lodz), umgekommen |
KK (Dieburg
1939) für Klara Wolf (geb. 5.
Juni 1867 in Ober-Klingen), wohnhaft in Ober-
Klingen und Mainz, am 27. September 1942 depor-
tiert ab Darmstadt in das Ghetto Theresienstadt,
wo sie am 17. April 1943 umgekommen ist |
KK (Dieburg
1939) für Leopold Wolf (geb. 7.
März 1902 in Ober-Klingen), Händler,
wohnhaft in Ober-Klingen, am 25. März 1942
deportiert ab Mainz - Darmstadt in das Ghetto
Piaski, umgekommen |
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KK (Dieburg
1939) für Manfred Wolf (geb. 23.
Juni 1924 in Ober-Klingen), kfm. Lehrling,
wohnhaft in Ober-Klingen, am 25. März 1942
deportiert ab Mainz - Darmstadt in das Ghetto
Piaski, umgekommen |
KK (Dieburg
1939) für Marianne Wolf (geb.
25. März 1934 in Ober-Klingen) wohnhaft in
Ober-Klingen, am 25. März 1942 deportiert ab
Mainz - Darmstadt in das Ghetto Piaski,
umgekommen |
KK
(Darmstadt-Stadt 1939) für
Regina Wolf
(geb. 21. März 1887 in Ober-Klingen),
Schneiderin
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KK (Dieburg 1939)
für Samuel Wolf (geb.
21. April 1871 in Ober-Klingen), Händler, wohnhaft
in Ober-Klingen und Mainz, am 27. September 1942
deportiert ab Darmstadt in das Ghetto Theresienstadt,
wo er am 3. August 1943 umgekommen ist |
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KK
(Frankfurt 1939) für Siegmund Wolf (geb.
18. September 1902 in Ober-Klingen), Metzger,
wohnhaft in Frankfurt, am 24./26. Februar 1942
deportiert ab Frankfurt - Berlin zur Tötungsstätte
Raasiku bei Reval, ermordet |
KK (Dieburg
1939) für Willi Wolf (geb. 24.
Oktober 1892 in Ober-Klingen), Hilfsarbeiter,
wohnhaft in Ober-Klingen, am 25. März 1942
deportiert ab Mainz - Darmstadt in das Ghetto
Piaski, umgekommen |
KK
(Frankfurt 1939) für Wolf Wolf (geb.
6. Dezember 1872 in Ober-Klingen), wohnhaft
in Frankfurt, am 20. Oktober 1941 deportiert
ab Frankfurt in das Ghetto Litzmannstadt (Lodz),
umgekommen |
KK
(Darmstadt-Stadt 1939) für Zacharias Wolf
(geb. 16. Juni 1886 in Ober-Klingen), Kaufmann,
wohnhaft in Darmstadt, am 25. März 1942
deportiert ab Mainz - Darmstadt in das Ghetto
Piaski, umgekommen |
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Kennkarte
der in Alsbach geborenen
und später in Ober-Klingen wohnhaften
Elsa Wolf geb. Marx |
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Elsa Wolf geb. Marx ist am 27.
Juni 1891 in Alsbach geboren. Im
Gedenkbuch des Bundesarchives ist sie als "Adelheid Wolf geb.
Marx" genannt. Sie wohnte später in Ober-Klingen und wurde am
25. März 1942 ab Mainz über Darmstadt in das Ghetto Piaski deportiert.
Sie ist umgekommen. |
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Sonstiges
Erinnerungen an die Auswanderungen im 19. Jahrhundert: Grabstein in New York für
Caroline Fisher aus Ober-Klingen (1843-1910)
Anmerkung: das Grab befindet sich in einem jüdischen Friedhof in NY-Brooklyn;
der Geburtsname von Caroline Fisher wird nicht mitgeteilt. .
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Grabstein
für
"Our beloved Mother Caroline Fisher,
Born at Oberklingen
Großherzogtum Hessen-Darmstadt
Oct. 19th 1843 Died Nov. 30th 1910" |
Zur Geschichte der Synagoge
Zunächst war möglicherweise schon ein Betsaal
vorhanden. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde in einem älteren - als
Wirtschaftsgebäude erstellten Haus - eine Synagoge eingerichtet. Es ist
nicht bekannt, wie lange (noch nach 1933?) hier Gottesdienste der jüdischen
Gemeinde abgehalten wurden. Es ist gleichfalls nicht bekannt, wann das Gebäude
in den Besitz einer nichtjüdischen Familie gekommen ist.
Das Gebäude der Synagoge überstand den Krieg. 1978 wurde es allerdings
gegen
den Willen der Denkmalschutzbehörde abgebrochen. Es ist nur noch der
Unterbau des Gebäudes erhalten geblieben; er wird als Abstellraum verwendet.
Adresse/Standort der Synagoge: auf einem
Bauernhof in Ober-Klingen an der Wilhelm-Leuschner-Straße
Fotos
(Quelle: Altaras s.Lit. 1988 S. 132).
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Abbruch der Synagoge 1978 |
Unterbau der ehemaligen
Synagoge
(Aufnahme Mai 1986) |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Paul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang -
Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. II S. 151. |
| Thea Altaras: Synagogen in Hessen. Was geschah seit
1945? 1988 S. 132. |
| dies.: Das jüdische Rituelle Tauchbad und: Synagogen in
Hessen. Was geschah seit 1945 Teil II. 1994. S. 113. |
| Studienkreis Deutscher Widerstand (Hg.):
Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der
Verfolgung 1933-1945. Hessen I Regierungsbezirk Darmstadt. 1995 S. 42-43. |
| Pinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish
Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume
III: Hesse - Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992
(hebräisch) S. 46. |
Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the
Holocaust".
First published in 2001 by NEW
YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad
Vashem Jerusalem, Israel.
Ober-Klingen Hesse. The
community, numbering 62 (9 % of the total) in 1861, dispersed after Kristallnacht
(9-10 November 1938), 14 Jews being deported to Nazi camps in 1942.
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