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Friedhöfe in der Region"
Zur Übersicht: Jüdische Friedhöfe in Baden-Württemberg
Oberöwisheim (Stadt
Kraichtal, Kreis Karlsruhe)
Jüdischer Friedhof
Jewish Cemetery - Cimetière juif
Zur Geschichte des Friedhofes
In Oberöwisheim lebten vermutlich zu keiner Zeit Juden. Seit 1629 bestand am
Ort jedoch ein jüdischer Verbandsfriedhof,
auf dem zunächst fast alle im Kraichgau verstorbenen Juden beigesetzt wurden.
Zuletzt war der Friedhof bis in die Zeit nach 1933 noch Begräbnisplatz für die
jüdischen Gemeinden Menzingen, Münzesheim und
Odenheim (letzte Beisetzung
1938). Der Friedhof liegt am Hang der Flur "Reimenhälden" (Flurstück
3388, Fläche 91,35 a) unweit der Straße nach Neuenbürg.
Aus der Geschichte des Friedhofes
Die Schändung des Friedhofes Ende
1931
Aus
einem Artikel über Friedhofschändungen 1931 in der Zeitschrift des
"Central-Vereins" (CV-Zeitung) vom 29. Januar 1932: "Eine
weitere Friedhofschändung wird aus Oberöwisheim bei Bruchsal
gemeldet. Dort wurde der über 500 Jahre alte jüdische Friedhof, der von
der Verbundenheit der badischen Juden mit deutscher Erde Zeugnis ablegt,
verwüstet. Vier Grabsteine wurden umgeworfen, an einem wurde die Platte
mit der Aufschrift zertrümmert, bei einem anderen die Aufschriftplatte
herausgenommen und in Stücke zerschlagen. Die zuerst in der lokalen
Presse ausgesprochene Vermutung, es könne sich um Unwetterverwüstungen
handeln, trifft nicht zu. Denn in der fraglichen Zeit hat ein Sturm oder
starker Wind überhaupt nicht geherrscht. Die Täter konnten noch nicht
ermittelt werden." |
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Aus
einem Artikel über Friedhofschändungen 1931 in der Zeitschrift "Der
Israelit" vom 11. Februar 1932: "Eine weitere Friedhofschändung
wird aus Oberöwisheim bei Bruchsal gemeldet. Dort wurde der über
500 Jahre alte jüdische Friedhof verwüstet. Vier Grabsteine wurden
umgeworfen, an einem wurde die Platte mit der Aufschrift zertrümmert, bei
einem anderen die Aufschriftplatte herausgenommen und in Stücke
zerschlagen. Die Täter konnten noch nicht ermittelt
werden." |
Sommer 2011: Eine Grabsteinplatte kehrt auf den Friedhof zurück
Von einer Forstverwaltung im Kraichgau wurde mehrere Jahre eine in vier Teilen
zerbrochene Inschriftenplatte aufbewahrt, die zur Erinnerung an Ida Schlessinger
geb. Odenheimer (geb. 25. Dezember 1851, gest. 12. November 1915) geschrieben
worden war. Wie die Inschriftenplatte zu dieser Forstverwaltung kam, ließ sich
nicht mehr feststellen. Die Forstverwaltung wandte sich daraufhin an den
Webmaster von www.alemannia-judaica.de,
Dr. Joachim Hahn, der sich auf die Suche machte, wohin die Inschriftenplatte
gehörte. Da auf der Inschriftenplatte der Name des Ehemannes der Verstorbenen -
Ferdinand Schles(s)inger - genannt war und ein solcher im jüdischen Friedhof in
Oberöwisheim beigesetzt ist, lag nahe, dass auch die Ehefrau Ida Schlessinger
auf diesem Friedhof ihre letzte Ruhestätte gefunden hatte. Bei einem Besuch des
Friedhofes im Juli 2011 konnte von Hahn der Grabstein gefunden werden, zu dem
die Inschriftenplatte gehört. Von der Gemeindeverwaltung Kraichgau wurde in
Absprache mit dem Oberrat der Israeliten in Baden und der zuständigen
Friedhofsbetreuerin die Inschriftenplatte renoviert und im September 2011 am
richtigen Grabstein angebracht.
Dokumente der
Suche
nach dem Grabstein |
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Artikel in der "Esslinger
Zeitung"
vom 20. Juli 2011 mit Abbildung
der Inschriftenplatte |
Der Grabstein ist
gefunden; ein Karton in den
Maßen der Inschriftenplatte passt exakt in den
Grabstein; die Nachbargrabsteine sind auch
vom November 1915 (Foto vom 24.7.2011) |
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Die Lage des Friedhofes
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Lage der Kraichtaler jüdischen Friedhöfe Oberöwisheim und
Neuenbürg
(durch
Pfeile markiert)
(Karte kann durch Anklicken
vergrößert werden) |
Fotos
Der Friedhof im Juli
2011
(Fotos: J. Hahn und T. Hahn, Aufnahmedatum 24.7.2011) |
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Oberer Eingang
in den Friedhof |
Hinweistafel der
Stadtverwaltung Kraichtal
für Besucher des Friedhofes |
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Teilansichten des
alten Friedhofteiles (Gräber aus dem 18. Jahrhunderts) |
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Grabstein mit
Levitenkanne |
"Hier ruht ein
geradsinniger Mann ... gestorben in gutem Namen..." |
Fast versunkener
Grabstein |
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Grabstein für
eine am Freitag, 6. Tammus
(5)486 verstorbene Frau (= 5. Juli 1726) |
Teilansichten im
neueren Teil |
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Teilansicht -
Foto
auch in höherer Auflösung eingestellt |
Teilansicht
-
Foto
auch in höherer Auflösung eingestellt |
Teilansicht |
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Grabstein -
als Pult gestaltet |
Zwei Tauben -
Zeichen der
Liebe und Verbundenheit |
Teilansicht |
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Teilansicht |
Grabstein für
Ernstine Lindauer
(1824-1898) |
Grabstein für
Seligmann Odenheimer (re)
und Mina Odenheimer, beide aus Odenheim |
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Grabstein für Irma
Türkheimer
(1908-1931) |
Grabstein für Gustav Fuchs
(1859-1933) und
Dina Fuchs geb. Buttenwieser (1861-1937) |
Grabstein für Sophie Herzog
geb. Falk
(1832-1898) |
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Grabsteine für Simon
Flegenheimer (re) und
Ernstine Flegenheimer, beide aus Odenheim |
Blick zum unteren
Friedhofseingang |
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Der Friedhof im September
2003
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 15.9.2003) |
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Teilansichten |
Einzelner Grabstein |
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Einzelne
Grabsteine |
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Spuren sinnloser
Verwüstung:
die Spuren der Schändung des Friedhofes durch
mehrere Jugendliche im Frühjahr 2003 waren im Herbst 2003 noch vorhanden |
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Im neueren Teil des Friedhofes |
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Ältere Fotos
(Fotos: Hahn, entstanden Mitte der 1980er-Jahre)
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Eingang zum jüdischen Friedhof
Oberöwisheim |
Charakteristisch ist die Steilhanglage
dieses Friedhofes |
Teilansicht
des Friedhofes |
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Aufgeschlagenes Buch auf
Podest als Grabstein |
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Links und Literatur
Links:
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