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Friedhöfe in der Region"
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(Regierungsbezirk Trier)
Zur
Übersicht über die jüdische Friedhöfe im Kreis Bernkastel-Wittlich
Osann (Gemeinde
Osann-Monzel, VG Wittlich-Land, Kreis Bernkastel-Wittlich)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in
Osann (interner Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Der jüdische Friedhof in Osann wurde vermutlich im Laufe des 18. Jahrhunderts
(oder schon zuvor) angelegt. 1792 kaufte die jüdische Gemeinde eine
Wiese, um den damals bereits vorhandenen Friedhof erweitern zu können. Auf dem
Friedhof wurden in der Folgezeit die in Osann, Monzel, aber auch in Kesten,
Maring und weiteren Orten verstorbenen jüdischen Personen eingesetzt.
Es sind nach einer neueren Dokumentation in acht Grabreihen noch etwa 50 Grabsteine
erhalten. Als Belegungszeit wird nach den lesbaren Grabsteinen der Zeitraum von vor 1792 bis
etwa 1934 angegeben. Die letzte Beisetzung war jedoch vermutlich von Elis
Ermann, die im Februar 1938 in Wittlich bei Verwandten starb und wohl
keinen Grabstein mehr erhalten hat.
Der Friedhof zeigt Spuren von Zerstörungen und Beschädigungen.
Restaurierungsarbeiten in den vergangenen Jahrzehnten waren teilweise
fehlerhaft: so ist bei einem Grabstein der mittlere Teil falsch
eingesetzt.
Die Friedhofsfläche umfasst 21,69 ar. Der jüdische Friedhof ist damit nach
Wittlich der zweitgrößte im Kreis Bernkastel-Wittlich.
Lage des Friedhofes
Anfahrt: Westlich des Ortsteils Osann, über die
Trierer Strauße (L 53) in Richtung L 47, direkt hinter der Überführung rechts
und dann sofort links abbiegen; der Ausschilderung "Sportplatz" und
"Schießhaus" folgen. Nach ca. 200 m erreicht man auf der rechten
Seite den Friedhof.
Link
zu den Google-Maps
Fotos
(Fotos: Otmar Frühauf, Breitenthal, Aufnahmedatum: 12.10.2009;
unteres Foto vom Besuch Reuven Arbels erhalten von Armin Kohnz, Osann)
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Blick auf den Friedhof |
Das Eingangstor |
Blick über den Friedhof |
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Ansichten des
Friedhofes vom Eingangstor |
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Besuch aus Israel im August
2009
auf dem Friedhof: Reuven Arbel
(geb. Martin Ermann; sein
Ur-ur-Großvater Salomon Ermann
ist auf dem Friedhof begraben) |
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Bericht auf Seite
zur Synagoge |
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Besuch aus Israel im Juni
2015
(Foto: Armin Kohnz) |
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Ruth Miller (Müller)
recherchiert Grabsteininschriften; sie war
mit ihrem Mann Steven, einem Enkel des in 1939 nach England
emigrierten Meyer Frank zu Besuch in Osann |
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Erinnerungsarbeit vor
Ort - einzelne Berichte
Juli 2020:
Presseartikel zum jüdischen
Friedhof und zur jüdischen Geschichte des Ortes
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Artikel
von Christina Bents im "Trierer Volksfreund" vom 26. Juli 2020: "Osann-Monzel
: Jüdische Geschichte in Stein geschrieben und aufgearbeitet. Der jüdische
Friedhof in Osann-Monzel ist der zweitgrößte im Landkreis
Bernkastel-Wittlich.
Osann-Monzel Der jüdische Friedhof in Osann-Monzel ist mit einer
Fläche von über 2000 Quadratmetern nach Wittlich der zweitgrößte. Die
jüdische Geschichte des Ortes ist im Rahmen der 1000 Jahrfeier des Ortes vor
zwölf Jahren aufgearbeitet worden. Die jüdische Geschichte Osann-Monzels ist
keine einfache, denn in den Zeiten des Nationalsozialismus ging man, wie in
anderen Orten, rigoros gegen Juden vor. SA Männer bewachten die Zugänge zu
jüdischen Geschäften und notierten die Namen der Personen, die dort
eingekauft haben. Es gab aber auch viele Osanner, die weiterhin versuchten,
die Juden zu unterstützen, indem sie nachts bei ihnen einkauften oder in der
Pogromnacht versuchten, sie zu schützen. Ein dunkles Ereignis ist der Mord
an dem damals 81-jährigen Leder- und Schuhhändler Hermann Bermann, der
gewaltsam zu Tode kam. Die Täter wurden verurteilt und kamen nach dem Krieg
ins Gefängnis. In der Chronik des Ortes, die zur 1000 Jahrfeier erschienen
ist, hat Fritz Kirch, ehemaliger Vorsitzender des Landgerichts Trier, über
die jüdische Geschichte geschrieben. Darin steht, dass 1548 die ersten
Menschen jüdischen Glaubens nach Osann kamen. Sie übten eine rege
Handelstätigkeit aus. Heute erinnern ein Stein gegenüber der Grundschule im
Ortsteil Osann, der 2010 von Andreas Filz erstellt worden ist, und der
jüdische Friedhof an die Juden von Osann-Monzel und ihr trauriges Schicksal.
Mitte des 19. Jahrhunderts lebten 104 Juden in Osann, das waren 15 Prozent
der Bevölkerung, das waren genauso viele wie die Wittlicher Gemeinde hatte,
wie René Richtscheid, Leiter des Emil-Frank-Instituts erklärt. Dr. Marianne
Bühler schreibt in ihrem Buch 'Steine über dem Fluss', dass Bemühungen, mit
Wittlich eine Synagogengemeinde zu gründen, gescheitert sind. Osann-Monzel
hatte eine eigene Synagoge, die heute in Privatbesitz ist. Als sie im Jahr
1899 eingeweiht wurde, hat man das mit einem Konzert und einem Ball
gefeiert. 16 jüdische Familien lebten damals in Osann. Bis zur Zeit des
Nationalsozialismus gab es keine nennenswerten Spannungen zwischen den
Osanner Juden und der christlichen Bevölkerung. Eintragungen in der
Schulchronik, Fotos und Aussagen älterer Dorfbewohner belegen das.
Der jüdische Friedhof liegt am Hang an einem Feldweg Richtung Sportplatz
und Schützenhaus. Umgeben von Bäumen und eingezäunt, liegt die 2169
Quadratmeter große Ruhestätte. Im Jahr 1792 kauften die Juden eine Wiese, um
den vorhandenen Friedhof erweitern zu können. Auf dem Friedhof sind über 100
Grabsteine, der jüngste ist aus dem Jahr 1934. Auf mehreren sind 'segnende'
Hände zu sehen. Sie sind das Symbol von Priesterfamilien. Eine abgebrochene
Säule für einen Menschen der jung verstorben ist, gibt es auf dem Osanner
Friedhof ebenfalls. Die älteren Grabsteine sind einfach gehalten. Sie stehen
im hinteren Bereich und haben einen halbrunden Abschluss. Im vorderen
Bereich sind einige aufwendigere Grabmale, beispielsweise mit floralen
Motiven. Besonders ist der Stein des Ehepaares Emanuel und Jettchen Baum.
Das Symbol in der Mitte erinnert an einen stilisierten Nadelbaum. Viele
Grabsteine sind verwittert oder mit Moos überwachsen. Bei einigen erkennt
man, dass sie zerstört oder beschädigt worden sind. Es fehlen Tafeln oder
sie sind zersplittert. Zudem kann man bei einzelnen noch genau sehen, wo sie
gebrochen waren und wieder zusammengesetzt wurden. Aufgearbeitet haben die
Osanner die jüdische Geschichte ihres Ortes in der Dorf-Chronik, bei
Vortragsabenden und einem Rundgang durchs Dorf. Zudem gibt es immer noch
Kontakte zu Nachfahren jüdischer Personen aus Osann-Monzel, beispielsweise
zur Familie Kahn, die in der Trierer Straße gelebt hat. Siegfried Kahn
arbeitete als Textilverkäufer bei Ermann-Bach in Wittlich. Er und seine
Schwester flohen nach Los Angeles, wo sie ein Textilgeschäft eröffneten und
von dort Pakete nach Osann schickten. In den 1970er Jahren kamen Sigfried
Kahn und sein Sohn Bob in den Weinort. Durch die 1000-Jahrfeier kam auch
Reuven Arbel-Ermann aus einer Stadt am Mittelmeer nach Osann-Monzel. Er fand
hier das Grab seines Ur-Ur-Opas Salomon Ermann, der 1877 gestorben ist."
Link zum Artikel |
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Marianne Bühler: Ein Besuch auf dem jüdischen
Friedhof in Osann. In: 1000 Jahre Osann. Hrsg. von Fritz Kirch, Armin
Kohnz und Erich Gerten. 2008. S. 222-225. |
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