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Friedhöfe in der Region"
Zur Übersicht: Jüdische Friedhöfe in Baden-Württemberg
Stuttgart
Pragfriedhof -Jüdischer Teil
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in
Stuttgart
(interner Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Nachdem der israelitische Teil des Hoppenlaufriedhofes voll belegt war, wurde
seit 1874 ein neuer jüdischer Friedhof im östlichen Bereich des Pragfriedhofes
belegt (Friedhofstraße 44, Fläche 150,87 a). Die dortige - 1883 erstellte - Friedhofshalle wurde 1944
kriegszerstört. Seit 1925 befinden sich hier eine Gedenkstätte für die 98 jüdischen
Gefallenen des Ersten Weltkriegs aus Stuttgart und Bad Cannstatt und seit 1947
ein Mahnmal für die in der NS-Zeit ermordeten Juden Württembergs.
Seit 1945
finden die Beisetzungen nur noch vereinzelt im jüdischen Teil des
Pragfriedhofes statt; dafür besteht seit 1937/38 bzw. 1945 im neuen
Zentralfriedhof im Steinhaldenfeld ein jüdischer
Teil mit einer
Friedhofshalle (Ziegelbrennerstraße 23, Fläche 145,46 a).
Aus der Geschichte des Friedhofes
Einweihung der neuen Friedhofskapelle (1883)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 9. Oktober
1883: "Stuttgart, 21. September (1883). Heute Nachmittag wurde
mit der ersten in derselben stattgefundenen Beerdigungsfeier die
neuerbaute israelitische Friedhofskapelle hier durch Kirchenrat Rabbiner
Dr. Wassermann feierlich eingeweiht." |
Erlass der israelitischen Oberkirchenbehörde zu
Feuerbestattungen (1912)
Artikel
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 11. Januar 1912:
"Stuttgart. Die israelitische Oberkirchenbehörde hat
durch Erlass vom 18. September das Verbot vom Jahre 1895 betreff
Feuerbestattung aufgehoben und folgende Änderungen erlassen:
1. Die Mitwirkung bei einer Feuerbestattung (auch im Krematorium) sowie
bei der Beisetzung von Aschenresten auf einem israelitischen Friedhof, wo
ein solcher vorhanden ist, wird in das Ermessen des einzelnen Rabbiners
oder Vorsängers gestellt.
2. Versagt der zuständige Rabbiner oder Vorsänger aus religiösen
Bedenken seine Mitwirkung, so hat er einem hierzu bereiten
württembergischen Kollegen die Erlaubnis gebührenfrei zu
erteilen.
3. Die Beisetzung der Aschenreste auf einem israelitischen Friedhofe ist
unbedingt zulässig. Sie hat in einem rituellen Sarg und in einem
besonderen Grabe zu erfolgen." |
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Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 12. Januar 1912: "Über die Stellung der Juden zur
Leichenverbrennung hat die Königlich württembergische israelitische
Oberkirchenbehörde einen Erlass herausgegeben, in dem es heißt:
Da eine Verletzung der Leiche nach dem israelitischen Religionsgesetz auf
Grund einer biblischen Anordnung, abgesehen von gewissen Ausnahmefällen
nicht gestattet ist, so ist grundsätzlich die Feuerverbrennung einer
Leiche religiöse unzulässig und eben darum eine geistliche Mitwirkung
bei derselben ausgeschlossen. Sollte vor Abführung des rituell
gereinigten und bekleideten Leichnams im Trauerhause von der Familie die
Verrichtung eines Gebets oder einer Ansprache gewünscht werden, so ist
die Abhaltung einer solchen Feierlichkeit, welche von dem Religionsgesetz
weder gefordert noch untersagt ist, ebenfalls in das freie Ermessen des
Rabbiners gestellt, und hat er dabei dieselbe Vorsicht wie bei der Rede am
Grabe zu beachten.
Dieser Erlasse wurde erst vor einigen Tagen herausgegeben anlässlich der
Feuerbestattung des verstorbenen jüdischen Geheimen Kommerzienrats von
Pflaum, des bedeutendsten Bankiers in Württemberg. Im Leichenzug dieses
Juden war kein Rabbiner zu sehen." |
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Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 19. Januar 1912: "Aus Württemberg wird uns
geschrieben:
In der letzten Wochenschau wird von dem Erlass der Königlichen
Israelitischen Oberkirchenbehörde in Württemberg betreffs Beteiligung
der Rabbiner bei Leichenverbrennungen erwähnt, dass dieser Erlass jetzt
erfolgt sei. Dies stimmt nicht, da derselbe bereits 17 Jahre alt ist und
am 27. Mai 1895 Nr. 464 das Licht der Welt erblickte; freilich ohne
lichtverbreitend zu wirken. Der Verstorbene Geheime Kommerzienrat von
Pflaum war mit einer seiner Urheber, da er Mitglied der
Oberkirchenbehörde seit 1876 gewesen ist." |
Erste Beisetzung im Urnenhain auf dem Friedhof (1924)
Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 15. April 1924: "Im neuangelegten Urnenhain auf dem
israelitischen Friedhof fand am Dienstag, 18. März, die erste Beisetzung
statt. Der Urnenhain, für den ein besonderes Feld des Friedhofs bestimmt
ist, wird nach den sorgfältig ausgearbeiteten Plänen hainartigen Charakter
erhalten und dem gesamte Friedhof zu besonderer Zierde gereichen." |
Über die Familiengräber auf dem Friedhof (1924)
Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 15. Mai 1924: "Gedanken und Anregungen. Die Familiengräber auf
dem israelitischen Friedhof in Stuttgart. Von jeher war es hier wie
überall üblich, mehrere zusammenhängende Grabplätze Gemeindemitgliedern als
Familiengrabstätten zu überlassen. Bereits auf dem alten israelitischen
Friedhof befinden sich über hunderte Jahre alte Gräberanlagen für Familien (sc.
gemeint vor allem die Kaulla-Gräber im
israelitischen Teil des Hoppenlaufriedhofes). Es war daher keine
Neuerung, als das Vorsteheramt auf Vorschlag der Friedhofskommission am 18.
Februar 1920 zu dem Beschluss kam, Raum zur Anlage von Familiengrabstätten
entlang der Hecke bereitzustellen, die den israelitischen Friedhof vom
allgemeinen trennt. Diese Grabplätze sollen den Familien nicht zu freier
Wahl überlassen, sondern eintretendenfalls der Reihe nach abgegeben werden.
Am 13. Oktober desselben Jahres wurde dieser Beschluss unter der
ausdrücklichen Feststellung bestätigt, dass die Einrichtung von
Familiengrabstätten nur dem bisher üblichen Brauche der Bereitstellung von
Reservegräbern für Familienmitglieder eines Verstorbenen entspräche. Die
Sachverständigen, die Herrn Prof. Pazaurek und Stadtbaurat Mußmann, stimmten
dem für diese Grabstätten vorgesehenen Raume zu und empfahlen zugleich die
Schlussseite am Ende des Friedhofs als besonders geeignet für das geplante
Ehrendenkmal, durch dessen Erstellung der Friedhof hier einen künstlerischen
Abschluss finden würde. Der Erlös für die Familiengrabstätten sollte dem
Fonds für den Erwerb des neuen Friedhofs (sc. der damals geplante
Steinhaldenfeld-Friedhof) zugeführt
werden, sodass durch den Verkauf dieser Familiengrabstätten eine wesentliche
finanzielle Entlastung der Gemeinde herbeigeführt würde.
In Verfolg der eingehenden Vorbereitungen ist dann im vorigen Jahre nach dem
Vorschlage des Herrn Stadtbaurats Wetzel die gärtnerische Anlage der
Randteile, der Wege usw. beschlossen wurden, die für diesen Teil des
Friedhofs vorgesehen sind.
Bereits jetzt können nach den in der Gemeindepflege ausliegenden
Bestimmungen Familiengrabstätten erworben werden." |
Über das auf dem Friedhof geplante Kriegerdenkmal
(1924)
Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 15. Oktober 1924: "Das Kriegerdenkmal auf dem Israelitischen
Pragfriedhof.
Nach langen und eingehenden Vorberatungen ist unter Führung der hiesigen
Ortsgruppe des Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten ein Denkmalsausschuss
für die Errichtung eines würdigen Kriegerdenkmals auf dem israelitischen
Teil des Pragfriedhofs zusammengetreten, der sich für einen von den
Architekten Regierungsbaumeistern Bloch und Guggenheimer eingereichten
Entwurf entschieden hat. Die Gesamtkosten der bescheidenen, aber
stimmungsvollen Anlage werden sich auf etwa Mark 12.000 belaufen. Die
Kameraden des Frontbundes haben es in vorbildlicher Weise übernommen, den
Mitgliedern der Gemeinde Sammellisten für die Einzeichnung ihrer Beiträge
für die Errichtung des Denkmals vorzulegen. Es ist zu erwarten, dass alle
Gemeindemitglieder freudig die Ehrenpflicht erfüllen werden, durch ihre
Beiträge unseren Helden die ihnen gebührende Ehrung zu verschaffen. Sollte,
was zu erhoffen ist, die Sammlung einen Überschuss ergeben, so wird er zur
Erhaltung der Anlage und ihres gärtnerischen Schmuckes Verwendung finden.
Bei der lebhaften Anteilnahme der gesamten Gemeinde an dem zu schaffenden
Ehrendenkmal darf der nachfolgende dankenswerte Bericht der Architekten über
die Grundidee des Entwurfes auf das besondere Interesse aller
Gemeindegenossen rechnen:
Während des Weltkrieges wurde auf dem israelitischen Teil des Stuttgarter
Pragfriedhos ein Ehrenfeld angelegt, das als Ehrenfriedhof für die
gefallenen Söhne der Gemeinde bestimmt war.
Nur eine kleine Anzahl der Gefallenen konnte in heimatlicher Erde bestattet
werden, die meisten ruhen in fremdem Lande. - Der jüdische Front- |
kämpferbund
hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, diese Stätte würdig auszugestalten und
ihre Pflege dauernd zu übernehmen. Es soll auf dem Ehrenfeld ein Gedenkstein
errichtet werden, der die Namen aller jüdischen Soldaten Stuttgarts trägt,
die den Heldentod für das Vaterland erlitten. Doch nicht der tote Stein soll
der Gedächtnisstätte ihren Charakter geben, sondern die lebende Natur.
Hohe Baumkronen, geschnittene Buchen- und Ligusterhecken rahmen das
Ehrenfeld würdig ein und bilden einen wirkungsvollen Hintergrund für das
schlichte Denkmal und die 18 Grabsteine. Diese liegen ohne Trennung
eingebettet im grünen Rasen, der nur durch einen schmalen Plattenweg zum
Denkmal hin durchschnitten ist.
Das Denkmal selbst wird sich in Stil und Aufbau den schlichten Steinen
anpassen, die auf dem Ehrenfeld einheitlich gesetzt sind. In den Stein
werden wuchtige, handgehämmerte Platten eingefügt werden, welche der
Nachwelt die Namen unserer Helden künden werden. Die ganze Anlage ist als
Hain gedacht, der einen Ruhepunkt und eine Zierde für den israelitischen
Friedhof bilden und ihn an landschaftlicher Schönheit bereichern wird.
Regierungsbaumeister Bloch und Guggenheimer." |
Sammlung für das Kriegerdenkmal auf dem Friedhof
(1924)
Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 15. November 1924: |
Über den Israelitischen Männerverein für
Krankenpflege und Leichenbestattung e.V. (1924)
Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 15. November 1924: |
Einweihung des Denkmals für die Gefallenen im Israelitischen
Teil des Pragfriedhofes (1925)
Artikel
in der "Jüdisch-liberalen Zeitung" vom 3. Juli
1925: "Stuttgart. Auf dem israelitischen Teile des
Stuttgarter Pragfriedhofes fand am Sonntag 11 1/4 Uhr vormittags die
feierliche Enthüllung des Denkmals für die Gefallenen der Israelitischen
Gemeinde statt. Das Denkmal ist auf Anregung der Stuttgarter Ortsgruppe
des Bundes jüdischer Frontkämpfer von den Architekten Regierungsbaumeister
Bloch und Guggenheimer aus freiwilligen Spenden der Gemeinde
errichtet worden. Es bildet den Abschluss des Ehrenfeldes auf dem Friedhof
und schließt sich in seinen Maßen der Form der Denksteine des
Ehrenfeldes an. Das Denkmal zeigt auf einer handgehämmerten Metallplatte
die Namen der 95 im Weltkrieg gefallenen Söhne der Stuttgarter Israelitischen
Gemeinde.
Eine große Anzahl Ehrengäste hatte sich vor dem Ehrenfeld eingefunden,
um Zeugen der Weihefeier zu sein, unter ihnen Stadtkommandant Oberst
Baun als Vorsteher des Reichswehrkommandos, Staatspräsident a.D.
Dr. Hieber, Min.-Dir. Dr. Bälz, an Stelle des beurlaubten
Kirchenpräsidenten als Vertreter des Evangelischen Oberkirchenrats Kirchenrat
Frohnmeyer, eine größere Reihe militärischer Vereinigungen mit
ihren Fahnen, Abordnungen des München
K.C.-Studentenverbandes.
Die Feier wurde mit einem Niederländischen (? verschrieben für
Vaterländischen?) Dankgebet eingeleitet, worauf Stadtrabbiner Dr.
Rieger die Weiherede hielt, in der er im Anschluss an die biblische Erzählung
von der Errichtung des Denkmals in den Tagen des Josua die dreifache
Bedeutung des Gefallenendenkmals als eines Zeichens der Treue zu den
Gefallenen, als eines Ehrenzeugnisses für den Anteil des deutschen
Judentums am Weltkriege und als einer Mahnung zu vaterländischer Liebe
schilderte. Er schloss mit einem ergreifenden Gruß an die Gefallenen. Der
Schöpfer des Denkmals, Regierungsbaumeister Guggenheimer, übergab
hierauf sein Werk dem Vorsitzenden des jüdischen Frontbundes, Dr. Pick,
der es enthüllte und es dem stellvertretenden Vorsitzenden der
Israelitischen Gemeinde, Rothschild, übergab. Die Gedächtnisrede
für die Gefallenen hielt der ehemalige Feldrabbiner Dr. Tänzer - Göppingen,
der den Tod der Helden als eine Predigt an die Lebenden auslegte. Es
folgten hierauf Kranzniederlegungen seitens des Bürgermeister Dr.
Dollinger für die Stadt, seitens des Herrn Ottersbach für den
Reichsbund der Kriegsbeschädigten (Gau Württemberg), des Herrn
Katzmaier für den Zentralverband der Kriegsbeschädigten (Ortsgruppe
Stuttgart), durch Hauptmann Ruoff für den Frontkämpferbund. durch
Herrn Boyna für den Verein Reichsbanner, der Vertreter des
Kavallerievereins Prinz Weimar, der Arbeitsgemeinschaft der
Regimentsvereinigungen, des Vereins der Olgagrenadiere, der ehemaligen
119er, des Dr. Hirsch für die Bundesleitung und den Landesverband
des Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten, des Dr. Einstein für
die K.C.-Studentenverbindungen. Mit dem hebräischen Gebete für die
Gefallenen und dem gemeinsamen Gesange des Gliedes 'Ich hatt' einen
Kameraden' endete die eindrucksvolle Feier. Sie fand ihren Abschluss mit
einem Vorbeimarsch der Frontsoldaten und der Fahnenkompanien." |
Neuerungen auf dem Friedhof im Blick auf die
Beleuchtung und eine Wasserleitung (1926)
Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 1. November 1926: "Stuttgart. Erfreuliche
Neuerungen auf dem Israelitischen Friedhof. Das Fehlen der elektrischen
Beleuchtungsanlage und einer einen Wasserleitung in der Friedhofshalle ist
seit langer Zeit schmerzlich empfunden worden. Vor allem in den
Wintermonaten wurde bei der früh eintretenden Dunkelheit an den Nachmittagen
die Möglichkeit einer Beleuchtung der Halle peinlich entbehrt. Das galt noch
in erhöhtem Maße für die Wasserleitung, die besonders bei den Waschungen
sehr vermisst wurde. Beide Anlagen sind von der Stuttgarter Gemeinde in
dankenswerter Weise hergestellt worden". |
Einladung zur Gedenkfeier auf dem Pragfriedhof
anlässlich der 10jährigen Gründungsfeier des Reichsbundes jüdischer
Frontsoldaten (1929)
Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 15. März 1929: |
Über die Gefallenengedenkfeier auf dem Friedhof (1932)
Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 1. Dezember 1932: |
Die Evangelische Kirchenpflege möchte ein Stück des
Israelitischen Pragfriedhofes erwerben (1934)
Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 1. Juni 1934: "Den Bericht der Friedhofabteilung
erstattete Dr. Ries. Die Evangelische Kirchenpflege hat die
Israelitische Gemeinde gebeten, ihr zwecks Erweitung der Friedhofkapelle ein
Stück des Israelitischen Pragfriedhofs abzutreten. Durch diese Abtretung
würde der Gemeinde Raum für 60 Gräber verloren gehen. Die ganze
Angelegenheit hängt aber aufs engste mit der Frage zusammen, wann die
Gemeinde das für Friedhofzwecke auf dem
Steinhaldenfeld gekaufte Areal benutzen kann. Hierüber schweben noch
Verhandlungen mit der Stadt, sodass zu dem Ersuchen der Evangelischen
Kirchenpflege noch keine abschließende Stellung genommen werden konnte." |
Gefallenen-Gedenkfeier am Ehrenmal für die Gefallenen
des Weltkrieges (1935)
Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 1. April 1935: "Die Gefallenen-Gedenkfeier am Ehrenmal
auf dem Israelitischen Friedhof..." |
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Die Lage des Friedhofes
Link zu den Google-Maps
(die Lage des Friedhofes ist durch den grünen Pfeil markiert)
Größere Kartenansicht
Fotos
Historische Fotos
(Quelle für das rechte Foto: Jüdische Friedhöfe und Gotteshäuser in
Württemberg. Hg. vom Oberrat der Israeliten in Württemberg 1932)
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Die Friedhofshalle im
israelitischen Teil des Pragfriedhofes
(1944 kriegszerstört) |
Das Ehrenfeld für die
Gefallenen des 1. Weltkrieges |
Neuere Fotos
Der Friedhof im
Herbst 2012
(Fotos: Paulina Sieg-Serkis) |
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Hauptweg durch
den Friedhof |
Denkmal für
Opfer der Shoa |
Seeligmann Hirsch und
Sara geb. Stettheimer |
Gerson Goodman
Cohen |
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Familie
Sigmund Koch |
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Sara Herz
geb. Jordan |
Pauline Israel
geb. Rescher |
Jakob Süsskind und
Mathilde geb. Strauss |
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Rechts: Grab
von Jenny Heymann; auch ihre Eltern
Heinrich Heymann und Helene geb. Brüll sowie ihr
Bruder Otto sind hier beigesetzt (Urnengräberreihe)
(Fotos: Rolf Hofmann; Fotos erstellt nach
Sanierung des Grabsteines) |
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Weitere
Informationen zu Jenny Heymann
in der Seite zu Ludwigsburg |
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Der Friedhof im
September 2003
(Fotos: Hahn) |
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Eingangstor von der
Friedhofstraße |
Auf dem Hauptweg
durch den Friedhof |
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Teilansicht
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Freifläche inmitten des
Friedhofes
an der Stelle der im Krieg
zerstörten Friedhofshalle |
Gefallenendenkmal des
Ersten
Weltkrieges |
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Gräber gefallener jüdischer
Soldaten
aus Stuttgart |
Grab von
Else (Elise) Wallach
geb. Weil,
die in jungen Jahren Modell stand für
den Kopf der "Stuttgardia"
am
Stuttgarter Rathaus |
Grabstein für
Helene Hirsch
geb. Reis,
der Mutter von Ministerialrat
Dr. Otto Hirsch mit
Gedenkinschrift
für ihren Mann Louis Hirsch |
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Grabstein für Josef
Ottenheimer und
Helene geb. Straus; Ottenheimer war
Teilh. der
Mechanischen Weberei
Göppingen und Süßen |
Grabstein für Dr. Theodor
Kroner und
Natalie geb. Freyhan; Kroner war
1893-1922 Stadtrabbiner in
Stuttgart
und Verf. wissenschaftl. Werke |
Grabstein für Josef
Wochenmark, 1925-34
Vorsänger und Religionslehrer in Tübingen,
zuletzt orthodoxer
Rabbiner in Stuttgart;
Suizid am 8.3.1943. |
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Einfache Ziegelsteine für
Personen,
die nach 1940 beigesetzt wurden |
Neuere Gräber:
Deborah Rosenkranz (1960-1983)
und ihre Mutter Marlies Rosenkranz
geb.
Frensemeyer (1921-1998)
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Grab von
Josef Warscher
(1908-2001):
nach 1945 maßgeblich am Wiederaufbau
der Stuttgarter
Gemeinde beteiligt;
langjähriger Geschäftsführer der
Israelitischen
Religionsgemeinschaft
in Württemberg |
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Fotos von 1996 (Fotos: Hahn)
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Eingangstor von
der
Friedhofstraße |
Grabstein für Eduard Pfeiffer
(1819-1883)
mit maurischen Stilelementen |
Grabstein für Seeligmann
Hirsch
und Sara geb. Stettheimer |
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Teilansichten des
Friedhofes |
Auf der leeren Fläche in der
Mitte
des Friedhofes stand bis zum
2. Weltkrieg die Friedhofshalle |
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Teilansicht im
neueren Teil |
Gefallenendenkmal und Grabsteine für die
im Ersten Weltkrieg aus Stuttgart und
Cannstatt gefallenen Soldaten |
Grabstein für den
Königl. Württ.
Kammersänger Heinrich Sontheim
("Kaiser der
Tenöre" im 19.Jh.; 1820-1912) |
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Die klassischen Symbole des
jüdischen
Friedhofes kommen nur noch selten vor,
hier die Levitenkanne |
Auf dem Grabstein von Hirsch
Kahn
finden sich noch die "segnenden Hände"
der Kohanim |
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Grabmal für Kommerzienrat
Adolf Wolf (1855-1928) |
Grabstein für Bezirksrabbiner
Dr. David Stössel (1848-1919) |
Ziegelstein auf
einem
Kindergrab |
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Grabstein für Felix
David,
Lehrer an der
jüdischen Schule, ging nach dem
Novemberpogrom 1938 mit seiner
Familie
in den Tod der Verzweiflung (Literatur) |
Grabstein von Abraham Chaim
Herszenbaum-Süssermann,
der schlimme KZ-Zeiten nur
um wenige Monate
überlebte |
Grabstein für die
Literaturhistorikerin
Prof. Dr. Käte Hamburger (1896-1992) |
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Denkmal für die aus Württemberg in
der NS-Zeit ermordeten
Juden |
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Links und Literatur
Links:
Quellen:
Hinweis
auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinde Stuttgart |
In der Website des Landesarchivs
Baden-Württemberg (Hauptstaatsarchiv Stuttgart) sind die Personenstandsregister
jüdischer Gemeinden in Württemberg, Baden und Hohenzollern
einsehbar: https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=5632
Zu Stuttgart sind vorhanden:
J 386 Bü. 533 Stuttgart Geburten 1866 - 1870 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446753
J 386 Bü. 534 Stuttgart Geburten 1878 - 1887 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446754
J 386 Bü. 535 Stuttgart Geburten 1871 - 1875 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446755
J 386 Bü. 536 Stuttgart Geburten 1875 - 1878 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446756
J 386 Bü. 537 Stuttgart Proklamationsschein, Geburtsregister,
Eheregister, Familienbuch, Schutzpockenimpfschein, verschiedene Urkunden,
Entlassungsschein 1869 - 1871 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446757
J 386 Bü. 538 Stuttgart Eheschließungen Trauungsurkunden 1875 -
1878 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446758
J 386 Bü. 539 Stuttgart Eheregister, Geburtsregister, Schulzeugnis,
verschiedene Urkunden, Impfschein 1872 - 1874 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446759
J 386 Bü. 540 Stuttgart Eheschließungen 1873 - 1874 verschiedene
Urkunden http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446760
J 386 Bü. 541 Stuttgart Eheschließungen 1880 - 1887 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446761
J 386 Bü. 542 Stuttgart Eheschließungen 1888 - 1893 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446762
J 386 Bü. 543 Stuttgart Eheschließungen 1891 - 1937 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446763
J 386 Bü. 544 Stuttgart Sterbefälle 1891 - 1895 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446764
J 386 Bü. 545 Stuttgart Geburten 1875 - 1901 - Einbruchsversicherung
- Verzeichnis schulpflichtiger Kinder 1854 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446765
J 386 Bü. 546 Stuttgart Leichenscheine 1913 - 1950 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446766
J 386 Bü. 547 Stuttgart Eheschließungen 1894 - 1897
Bescheinigungen aus verschiedenen Orten http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446767
J 386 Bü. 548 Stuttgart Eheschließungen 1908 - 1907
Bescheinigungen aus verschiedenen Orten http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446768
J 386 Bü. 549 Stuttgart Eheschließungen 1898 - 1905
Bescheinigungen aus verschiedenen Orte http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446769
J 386 Bü. 550 Stuttgart Geburten 1852 - 1867, Eheschließungen 1832
- 1867, Sterbefälle 1834 - 1867 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446770
J 386 Bü. 551 Stuttgart Familienbuch 1794 - 1814 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446771
J 386 Bü. 552 Stuttgart Geburten 1864 - 1869 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446772
J 386 Bü. 553 Stuttgart Trauscheine, Proklamationsscheine,
verschiedene Urkunden, Sonntagsschul-Entlassschein, Auszüge aus den
Registern http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446773
J 386 Bü. 554 Stuttgart Eheschließungen 1832 - 1859 verschiedene
Trauungsurkunden http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446774
J 386 Bü. 555 Stuttgart Familienbuch 1856 - 1863 Impfscheine,
Entlassscheine, Geburtsscheine, Eheregister http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446775
J 386 Bü. 556 Stuttgart Eheschließungen 1851 - 1860 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446776
J 386 Bü. 557 Stuttgart 1864 - 1865 Eintritt ins Bürgerrecht,
Verschiedene Urkunden, Bürgerbrief, Schulentlassschein, Trauscheine,
Eheregister http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446777
J 386 Bü. 558 Stuttgart 1868 - 1869 Geburtsregister, Eheregister,
Impfscheine, verschiedene Urkunden, Schulentlassungsscheine,
Bürgerbrief http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446778
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Hinweis auf
die Dokumentation der jüdischen Grabsteine in Baden-Württemberg des
Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg |
Im Bestand https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=24368
auf der linken Seite bei "Stuttgart" über das
"+" zu den einzelnen Grabsteinen.
Zum Hoppenlaufriedhof Israelitischer Teil sind 207 Grabsteine dokumentiert
(mit Fotos)
Zum Pragfriedhof Israelitischer Teil sind 2373
Grabsteine dokumentiert (mit Fotos) |
Im Bestand EL 228 b I Bü. 11 finden sich zu
den jüdischen Friedhöfen in Stuttgart - Hoppenlaufriedhof, Pragfriedhof,
Hauptfriedhof Steinhaldenfeld, Friedhof Bad Cannstatt
Belegungspläne Belegungspläne http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-1878336
|
Literatur:
| Joachim Hahn (unter Mitarbeit von Richard Klotz und Hermann Ziegler):
Pragfriedhof, israelitischer Teil. Reihe: Friedhöfe in Stuttgart Bd. 3 (bzw.
Reihe: Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Stuttgart Bd. 57). Stuttgart
1992. 268 S. ISBN 3-608-91618-0. |
| *Hinweis
auf Beitrag zu Familie David: Olaf Wittenberg: Ausgezeichnete
Lebensrettung durch einen Juden. In: Zeitschrift Militaria.
Fachjournal für Auszeichnungen, Uniformierung, Militär- und
Zeitgeschichte. Jg. 29 Heft 5 (September/Oktober 2006) S.
174-177.
|
vorheriger Friedhof zum ersten
Friedhof nächster Friedhof
|