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Friedhöfe in der Region"
Zur Übersicht über die
jüdischen Friedhöfe im Saarland
Tholey (Kreis
St. Wendel)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in
Tholey (interner Link)
Zur Geschichte des jüdischen Friedhofes
Der jüdische Friedhof in Tholey wurde möglicherweise noch
Ende des 18. Jahrhunderts, spätestens nach 1800 angelegt und bis in die
1930er-Jahre belegt. Zwischen 1935 und 1945 wurde er weitgehend zerstört.
Auf dem Friedhof ließ Dr. Walter Sender (siehe unten) nach 1945 einen Gedenkstein
für die Ermordeten der Synagogengemeinde Tholey errichten. Die Inschrift
lautet:
"Zum Andenken an die aus hiesiger Gemeinde 1933-1945 Deportierten Emilie
Kahn geb. Katz Moses Isaak und Frau Bertha geb. Katz
Veronika und Helena Isaak Max Götz und Frau Rosa geb.
Hirsch Kinder Anny und Margot Götz Emma Bär geb.
Löb Julius Bär mit Frau und Kind Frau Brünette Aach
geb. Sender - alle aus Tholey".
Aus der Geschichte des Friedhofes
Schändung des Friedhofes 1876
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. August 1876:
"Lippstadt. In Lippstadt sind am 4. vorigen Monats abermals vier
Grabsteine auf dem jüdischen Friedhof teilw beschädigt, teils
zertrümmert worden. Nach Aussage eines Sachkundigen hat das Frevelwerk
nur vermittels eines schweren Instrumentes von starker Hand ausgeführt
werden können. Die jüdischen Friedhöfe in Werl, Ahlen, Bonn, Tholey
u.a.m. wurden in neuerer Zeit auf ähnliche Weise wie in Lippstadt
geschändet. Das sind die Früchte der bekannten Hetzschriften gegen die
Juden." |
Hinweis zu einer Dokumentation des Friedhofes
Das
Salomon-Ludwig-Steinheim-Institut
für deutsch-jüdische Geschichte in Duisburg hat den Auftrag erhalten, alle jüdischen Friedhöfe des Saarlandes bildlich-textlich zu dokumentieren und vergleichend zu erforschen. Das Saarland zählt 16 Friedhöfe, darunter einige, die mehrere Jahrhunderte alt sind. Ihre Gefährdung durch die schnell fortschreitende Verwitterung der tonigen Sandsteine des 19. Jahrhunderts macht die Erarbeitung einer Zweitüberlieferung höchst dringlich. Die Ergebnisse der Arbeit werden auch im Internet zugänglich gemacht.
Die Dokumentation zum jüdischen Friedhof in Tholey ist fertig
erstellt: Link
zur Dokumentation des Friedhofes Tholey |
Erinnerung an Walter Sender (1885-1961): der Walter-Sender-Platz vor dem
Friedhof
Anmerkung: in der Umgebung von St. Wendel gibt es mehrere "Orte gegen
das Vergessen", die an die Geschichte jüdischer Personen im St. Wendeler
Land erinnern sollen. Die Plätze tragen die Namen von Personen, die Opfer der
Verfolgung geworden sind. Der Platz vor dem jüdischen Friedhof in Tholey ist
nach Walter Sender benannt.
Eine Gedenktafel am
jüdischen Friedhof erinnert an Walter Sender |
Aus
der Inschrift der Gedenktafel: "Walter-Sender-Platz. Der am
10. Mai 1885 in Tholey geborene Walter Sender arbeitete nach dem Ende des
1. Weltkrieges als Rechtsanwalt und begann seine politische Tätigkeit als
Sozialdemokrat. Bereits 1925 warnte er vor dem Nationalsozialismus. Nach
der Saarabstimmung am 13. Januar 1935 flüchtete er mit seiner Frau und
den beiden Kindern nach Frankreich. Bis zum Kriegsausbruch konnte er in
Paris arbeiten. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen versteckte er
sich in den Bergen Südfrankreichs. Nur so konnte er als Jude der
Verfolgung durch deutsche und französische Faschisten entgehen. Dr.
Walter Sender ließ nach 1945 einen Gedenkstein für die Ermordeten der
Synagogengemeinde Tholey errichten. Er starb am 29. August 1961 in Luzern."
(Foto der Gedenktafel von Stefan Haas) |
Die Lage des Friedhofes
auf einer Anhöhe
"Vor dem Varuswald" rechts im Wald an der Straße nach
Theley (ausgeschildert zu "Kriegsgräberstätte", da die
nicht belegte Fläche des jüdischen Friedhofes mit sowjetischen
Zwangsarbeitern/-arbeiterinnen belegt
wurde).
Link zu den Google-Maps
(der Pfeil markiert die Lage des Friedhofes)
Größere Kartenansicht
Fotos
Der Friedhof im Herbst
2004
(Fotos: Hahn,
Aufnahmedatum 5.11.2004) |
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Eingangstor zum Friedhof |
Teilansicht |
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"Segnende Hände"
der Kohanim |
Grabstein Familie Joseph |
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Symbol der Palme
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Grabstein
Albert und Sara
Sender
(Foto: Stefan Haas, 2012) |
Gedenkstein für die aus
Tholey in der
NS-Zeit ermordeten Juden (Inschrift s.o.) |
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Der Friedhof im Sommer
2011
(Fotos: Bärbel Theis,
Aufnahmedatum: 16.7.2011) |
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Am Eingangstor zum
Friedhof |
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Ansichten des
Friedhofes - alle Aufnahmen sind in höherer Auflösung eingestellt |
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Links und Literatur
Literatur:
| Bodo Bost: Die Juden in Tholey. In: Michael Landau
(Hrsg.): Damit es nicht vergessen wird. Beiträge zur Geschichte der
Synagogengemeinden des Kreises St. Wendel. 1988 S. 65-83. |
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Friedhof
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