Eingangsseite
Aktuelle Informationen
Jahrestagungen von Alemannia
Judaica
Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft
Jüdische Friedhöfe
(Frühere und
bestehende) Synagogen
Übersicht:
Jüdische Kulturdenkmale in der Region
Bestehende
jüdische Gemeinden in der Region
Jüdische
Museen
FORSCHUNGS-
PROJEKTE
Literatur
und Presseartikel
Adressliste
Digitale
Postkarten
Links
| |
zurück zur Übersicht "Synagogen in der Region"
zurück zur Übersicht "Synagogen in Unterfranken"
Unterleichtersbach (Gemeinde
Oberleichtersbach, Kreis
Bad Kissingen)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Unterleichtersbach bestand im 18./19. Jahrhundert eine
kleine jüdische Gemeinde. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts
zurück.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie
folgt: 1832 36 jüdische Einwohner; weitere Zahlen liegen noch nicht
vor.
1806 werden als jüdische Familien am Ort genannt (mit den noch
traditionellen Namen): Moses Joseph mit Frau und vier Kindern, Moses
Isaak mit Frau und fünf Kindern, Abraham Isack mit Frau und acht
Kindern.
Bei der Erstellung der Matrikellisten 1817 werden in Unterleichtersbach
auf insgesamt sieben Matrikelstellen die folgenden jüdischen
Familienvorstände genannt (mit neuem Familiennamen und Erwerbszweig): Abraham
Isaak Strauß (privilegierter Makler), Israel Abraham Strauß (Handel mit
Schnittwaren und Mobilien), Feibel Abraham Strauß (Handel mit Schnittwaren),
Beierle, Witwe von Joseph Kaufmann (Handel mit Schnittwaren), Viktor Moses
Kaufmann (Handel mit Schnittwaren), Joseph Moses Kaufmann (Handel mit
Schnittwaren), Moses Isaac Kahn (kleiner Warenhandel).
Im benachbarten Oberleichtersbach wird auf
einer Matrikelstelle Gelle, die Witwe von Koppel Hahn genannt, die sich durch
Betteln ihren Lebensunterhalt besorgen musste.
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde einen Betraum, bereits
1792 als "Judenschule" erwähnt. Die Gemeinde gehörte bis 1892/93 zum
Bezirksrabbinat Gersfeld, danach zum
Distriktsrabbinat Bad Kissingen. Die
Toten der jüdischen Gemeinde wurden zunächst im jüdischen Friedhof Pfaffenhausen
beigesetzt (vgl. die dort abgebildeten Seiten aus der Hammelburger Amtsrechnung
1772 mit der Nennung der Beisetzung von Natans Sohn aus Unterleichtersbach).
Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts sind die jüdischen Familien vom Ort
verzogen. Anfang der 1870er-Jahre war zumindest noch eine Familie Kaufmann am
Ort. 1871 löste sich die Gemeinde auf, die noch am Ort lebenden
jüdischen Personen schlossen sich der jüdischen Gemeinde in Bad
Brückenau an.
Für die jüdischen Viehhändler in der Umgebung blieb bis weit ins 20.
Jahrhundert hinein das "Gasthaus zum Hirschen" Treffpunkt für
den Viehhandel. Das Gasthaus lag an der Hauptstraße zwischen Hammelburg und Bad
Brückenau mit den Abzweigungen nach Schondra und Detter.
Von den in Unterleichtersbach geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Wilhelmine (Minna) Binheim
geb. Kaufmann (1865, später in München wohnhaft), Ida Kaufmann (1871, später
in München wohnhaft), Joseph Kaufmann (1872, später in Brückenau
wohnhaft).
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
In jüdischen Periodika des 19./20.
Jahrhunderts wurden noch keine Berichte zur jüdischen Geschichte in
Unterleichtersbach gefunden. |
Fotos
Fotos zur
jüdischen Geschichte in Unterleichtersbach sind nicht vorhanden. |
|
|
|
|
Ein Grabstein von Ester Straus
geb. zu Unterleichtersbach
(geb. 22.11.1821, gest. 13.12.1890) steht im jüdischen
Friedhof
in Bad Kissingen |
|
|
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in
Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen Landeszentrale für politische
Bildungsarbeit. A 85. 1988 S. 120; 1992² S. 128. |
| Cornelia Binder und Michael (Mike) Mence: Last Traces /
Letzte Spuren von Deutschen jüdischen Glaubens im Landkreis Bad Kissingen.
Schweinfurt 1992. |
| dieselben: Nachbarn der Vergangenheit / Spuren von
Deutschen jüdischen Glaubens im Landkreis Bad Kissingen mit dem Brennpunkt
1800 bis 1945 / Yesteryear's Neighbours. Traces of German Jews in the administrative district of Bad Kissingen focusing on the period
1800-1945. Erschienen 2004. ISBN 3-00-014792-6. Zu beziehen bei den
Autoren/obtainable from: E-Mail.
Info-Blatt
zu dieser Publikation (pdf-Datei). Zu Unterleichtersbach S.
105-106. |
| Dirk Rosenstock: Die unterfränkischen
Judenmatrikeln von 1817. Eine namenkundliche und sozialgeschichtliche
Quelle. Reihe: Veröffentlichungen des Stadtarchivs Würzburg Band 13.
Würzburg 2008. S. 97. |
n.e.
vorherige Synagoge zur ersten Synagoge nächste Synagoge
|